[0001] Die Erfindung betrifft eine pneumatisch betriebene Vorrichtung zur plastischen Verformung,
insbesondere zum Schlagstempeln, Einstanzen, Stemmen, Einpassen, Nieten, Bördeln und
dgl., mit einem in einem Führungszylinder zwischen zwei Stellungen bewegbar angeordneten
druckluftbeaufschlagbaren Schlagkolben, der durch eine mindestens einen Haltemagneten
aufweisende Haltevorrichtung in einer an einem Ende des Führungszylinders gelegenen
Auslösestellung gehalten wird, einem am anderen Ende des Führungszylinders verschiebbar
aufgenommenen Verformungswerkzeug, der durch Axialbelastung über eine Auslösevorrichtung
ein Steuerventil einer Impulsvorrichtung ansteuert, durch den der Schlagkolben stirnseitig
druckbeaufschlagbar ist und bei Überschreiten der Haltekraft des Magnets freigegeben
wird, wodurch eine Schlagimpulsübertragung auf das Verformungswerkzeug erfolgt und
einem Rückstellelement, durch das der Schlagkolben wieder in Eingriff mit der Haltevorrichtung
bringbar ist.
[0002] Ein solches druckluftbetriebenes Schlagwerkzeug ist aus der CH-PS 655 680 bekannt.
Dort ist ein Schlagkolben gezeigt, der verschiebbar in einem von beiden Enden mit
Druckluft beaufschlagbaren Zylinderraum gelagert ist. Der Schlagkolben ist in der
Ruhelage von einem Magneten an einem Zylinderende gehalten. Am anderen Zylinderende
ist ein verschiebbar gelagerter Stößel vorgesehen, dessen eines Ende ein Verformungswerkzeug
trägt und zwei radiale Flansche aufweist, welche in angepaßte zylindrische Hohlräume
der Stößelführung zwischen einer oberen und unteren Lage verschiebbar sind. Der Stößel
ist durch eine in Schlagrichtung wirkende Druckfeder in einer Ruhestellung gehalten.
Wenn das Verformungswerkzeug auf ein Werkstück gedrückt wird, verändert sich die Stellung
der Stößelflansche in den Hohlräumen, so daß über Druckluftsteuerleitungen eine mehrere
Steuerventile aufweisende Steuervorrichtung betätigt wird, und eine Stirnseite des
Schlagkolbens durch eine Bohrung des Magneten hindurch druckluftbeaufschlagt wird.
Nach Überwinden der Magnethaltekraft löst sich der Schlagkolben vom Magneten und schlägt
auf den Stößel auf. Danach wird die Druckluft mittels eines zeitgesteuerten Ventils
der Steuervorrichtung, welches seinerseits durch die Stellung der Stößelflansche gesteuert
wird, in das andere Ende des Zylinderraums geleitet, wodurch der Schlagkolben wieder
in seine Ruhelage am Magneten bewegt wird.
Das beschriebene Schlagwerkzeug weist eine Reihe von Nachteilen auf. Die Schlagkraft
des Schlagkolbens kann nur bedingt über die Höhe der Druckbeaufschlagung verändert
werden Erst wenn ein ausreichender Druck zur Überwindung der Magnethaltekraft auf
die Stirnseite des Schlagkolbens aufgebaut wird, erfolgt ein Lösen des Schlagkolbens,
so daß dieser zwar von Beginn seines Schlaghubes an mit hohem Druck beaufschlagt ist,
aber der Ablösezeitpunkt und somit die Schlagkraft abhängig der Magnethaltekraft ist.
Durch schlagartige Aufbringung einer Druckkraft, die größer als die Magnethaltekraft
ist, kann zwar ein höherer Schlagimpuls und dementsprechend eine größere Schlagkraft
erzeugt werden, aber niemals ein Schlagimpuls ausgelöst werden, dessen Schlagkraft
geringer als die Magnethaltekraft ist. Ein weiterer wesentlicher Nachteil liegt darin,
daß eine komplizierte, mehrere Impulsventile aufweisende Steuervorrichtung vorgesehen
ist, um die entsprechenden Hohlräume der Stößelführung sowie den Druckraum, zum richtigen
Zeitpunkt abhängig der Stellung des Stößels sowie des Schlagkolbens mit Druckluft
zu beaufschlagen oder zu entlüften.
[0003] Aus der DE 31 12 463 A1 ist eine Druckluftramme bekannt, bei welcher der Schlagkolben
ebenfalls mittels Magneten in seiner Auslösestellung gehalten wird. Eine Steuerung
der Schlagkraft ist, wie dort ausdrücklich erwähnt wird, nur über eine Dimensionierung
der Haltemagnete oder durch Steuerung der Kompressorleistung möglich. Die kleinstmögliche
Schlagkraft ist aber auch hier abhängig von der Haltekraft zwischen Magnet und Schlagkolben
festgelegt. Die gleichen Nachteile sind auch bei einem aus der DE-AS 21 11 653 bekannten
druckluftbetätigten Klopfer vorhanden.
[0004] Aus der DE 21 24 51 992 B1 sowie der FR-PS 15 10 061 sind pneumatische Markierhammer
und aus der DE-AS 10 29 759 eine pneumatische Nageleinschlag-Vorrichtung bekannt,
die ebenfalls einen druckluftbeaufschlagten Schlagkolben aufweisen, der aber in Arretierstellung
entweder über Druckluft oder über eine mechanische Arretiervorrichtung gehalten wird.
Eine Auslösung des Schlaghubes erfolgt zudem nicht erst bei Kontakt des Prägewerkzeugs
mit dem Werkstück, sondern über eine manuelle Vorrichtung, so daß ein unbeabsichtigtes
Auslösen mit entsprechender Gefährdung des Bedieners gegeben ist.
[0005] Ferner sind mechanische Schlagstempler bekannt, bspw. von der Firma Manfred Brochies
GmbH unter der Bezeichnung "Marcator MV", bei welchen die Impakt-Schlagkraft auf ein
Verformungswerkzeug durch die Expansion einer spiralförmigen Druckschlagfeder erzeugt
wird, die auf einen Schlagkolben wirkt. Zum Verändern der Schlagkraft kann dort die
Vorspannung der Schlagfeder verändert werden. Nachteilig bei der dort gezeigten handbetriebenen
Vorrichtung ist jedoch, daß zum Auslösen des Schlages eine hohe Zustellkraft durch
Andrücken des Schlagstemplers auf das Werkstück aufgebracht werden muß, da die Federarretierung
des Schlagkolbens in Auslösestellung nur durch entsprechenden Kraftaufwand durch den
Bediener gelöst werden kann. Ein weiterer Nachteil ist, daß alle bewegbaren Teile
zur einwandfreien Betätigung geölt werden müssen und ein Verschleiß der Teile möglich
ist. Die letztgenannten Nachteile sind auch bei solchen Schlagstemplern vorhanden,
die über einen pneumatischen Antrieb in Produktionseinrichtungen automatisch zustellbar
sind.
[0006] In Vermeidung der geschilderten Nachteile liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß eine variable Schlagimpulsauslösung
möglich ist, d.h. die Schlagkraft veränderbar ist, wobei zusätzlich eine Vereinfachung
der Auslösesteuerung angestrebt wird.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die Haltevorrichtung eine Einstellvorrichtung
zur Veränderung der Haltekraft zwischen Magnet und den in Auslösestellung befindlichen
Schlagkolben aufweist, und daß die Impulsvorrichtung eine Druckkammer aufweist, die
über ein einziges Steuerventil druckbeaufschlagbar und entlüftbar ist. Hierdurch ist
eine variable Einstellung des Schlagkolbenimpulses möglich, wobei die zur Verfügung
stehende Schlag-/Verformungsenergie des Verformungswerkzeugs auf das Werkstück variiert
werden kann. Wird in bekannter Art und Weise eine Druckfeder geringer Federkraft zwischen
Schlagkolben und dem unteren Teil des Führungszylinders angeordnet, so kann eine Ventilumsteuerung
zur Rückstellung des Schlagkolbens an die Haltevorrichtung entfallen, wodurch die
Ventilsteuerung erheblich vereinfacht werden kann. Die Druckkammer der Impulsvorrichtung,
in welcher der notwendige Druck zur Erzeugung des Schlagimpulses aufgebaut wird, kann
hierdurch über ein einziges Steuerventil druckbeaufschlagt oder entlüftet werden.
Durch Vorsehen einer Druckkammer kann zudem eine größere Luftmenge komprimiert werden,
so daß im Vergleich zum Schlagwerkzeug aus der CH-PS 655 680 eine größere unter Impulsdruck
stehende Luftmasse den Schlagkolben zusätzlich antreibt. Ein weiterer Vorteil dieser
Vorrichtung besteht darin, daß die Anzahl an beweglichen Teilen in der Vorrichtung
stark vermindert wird, und die Schadensanfälligkeit verringert ist. Dadurch, daß der
in der Druckkammer erzeugbare Druck durch Veränderung der Magnethaltekraft variierbar
sein kann, wird die Schlagkraft des Schlagkolbens auf das Verformungswerkzeug festgelegt.
[0008] Eine besonders einfache Ausgestaltung sieht vor, daß der Abstand zwischen Magnet
und dem in Auslösestellung befindlichen Schlagkolben durch die Einstellvorrichtung
veränderbar sein kann. Hierdurch ist eine effektive und einfache Methode gegebenen,
wie die Haltekraft des Magnets gegenüber dem aufgebrachten Kompressionsdruck der Druckkammer
verändert werden kann.
[0009] Um in einfacher Art und Weise ein Einwirken des Magnets mit dem Schlagkolben zu gewährleisten,
ist vorgesehen, daß die Haltevorrichtung einen Magnetzylinder aufweisen kann, in welchem
der Magnet in einer Aufnahmeausnehmung begrenzt axial verschiebbar aufgenommen ist,
daß der Schlagkolben in seiner Auslösestellung an einer die Aufnahmeausnehmung aufweisende
Anlagestirnseite des Magnetzylinders anliegt und daß der Abstand des Magnets zur Anlagestirnseite
durch die Einstellvorrichtung veränderbar ist.
[0010] Dadurch, daß der Magnetzylinder mindestens eine Aufnahmebohrung aufweisen kann, in
der ein mit dem Magnet verbundenes Befestigungselement, insbesondere eine Befestigungsschraube
axial begrenzt verschiebbar geführt ist, und daß der Magnet gegen die Wirkung mindestens
einer Druckfeder durch Eingriff der Einstellvorrichtung mit dem Befestigungselement
oder dem Magnet in einen gewünschten Abstand zur Anlagestirnseite des Magnetzylinders
bringbar ist, wird eine sog. "schwimmende Lagerung" des Magnets in der Aufnahmeausnehmung
erreicht, wobei gegen die Wirkung der Druckfeder ein einfaches Zustellen eines geeigneten
Elements der Einstellvorrichtung genügt, um den Abstand des Magnets zur Anlagestirnseite
zu verändern.
[0011] Um eine raumsparende Ausgestaltung der Haltevorrichtung und die Verwendung von handelsüblichen
Normteilen zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß die Haltevorrichtung vier vorzugsweise
zylindrische Magnete aufweisen kann, die in vier äquidistant zueinander um die Längsachse
des Magnetzylinders angeordneten Aufnahmeausnehmungen aufgenommen liegen, daß die
Magnete durch in diese eingreifende Befestigungsschrauben axial verschiebbar haltbar
sind, wobei die Befestigungsschrauben durch entsprechende Aufnahmebohrungen der rückwärtigen
Stirnwand des Magnetzylinders insbesondere den Abstandshülsen verlaufen können und
gegen die Wirkung von Druckfedern axial bewegbar sind, die jeweils um die Abstandshülsen
angeordnet und kraftschlüssig zwischen der rückwärtigen Stirnwandung und einer die
Schraubenköpfe aufnehmende Schraubenhalterung angeordnet sind und daß der Abstand
aller Magnete zur Anlagestirnseite gleichzeitig durch den Eingriff der Einstellvorrichtung
veränderbar ist. Durch die Anordnung der Druckfedern außerhalb der Aufnahmeausnehmung
um die Befestigungsschrauben herum, ist sichergestellt, daß der gesamte Bereich der
Aufnahmeausnehmungen als Verschiebebereich für die Magnete verwendet werden kann.
Der Abstand der Magnete zur Anlagestirnseite kann somit durch einfaches axiales Verschieben
der Schraubenhalterung verändert werden.
[0012] Um eine möglichst kompakte Ausführungsform für die pneumatisch betriebene Vorrichtung
zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß die Druckkammer in axialer Verlängerung des Führungszylinders
angeordnet innerhalb einer zylindrischen Verbindungshülse vorgesehen sein kann, deren
oberes Ende durch einen Verschlußkörper verschlossen ist und deren ebenfalls verschlossenes
unteres Ende mindestens eine Druckbohrung aufweist, die die Druckkammer mit dem Inneren
des Führungszylinders verbindet. Hierdurch ist gleichzeitig eine handliche Formgestaltung
der Vorrichtung gegeben.
[0013] Der Magnetzylinder kann gleichzeitig als Verbindungselement zwischen der Verbindungshülse
und dem Führungszylinder verwendet werden, wobei hierzu der Magnetzylinder über zwei
durch einen Umfangsflansch voneinander getrennte Außengewindebereiche verfügt, die
in entsprechende Innengewinde für Verbindungshülse bzw. des Führungszylinders eingreifen.
Die rückwärtige Stirnwandung des Magnetzylinders bildet somit einen mit mindestens
einer Druckbohrung versehenen unteren Abschluß der Druckkammer.
[0014] Das Steuerventil kann vorteilhafterweise im Inneren des Verschlußkörpers insbesondere
in Form eines 3/2-Wegeventils ausgebildet sein und über einen ebenfalls am Verschlußkörper
vorgesehenen Gasanschlußstutzen mit einer Druckluftquelle verbindbar sein. Zur Steuerung
des Steuerventils ist dieses mit der Auslösevorrichtung verbunden. Hierdurch erfolgt
eine Druckbeaufschlagung der Druckkammer erst bei Betätigung der Auslösevorrichtung,
so daß eine zusätzliche Sicherung des Schlagkolbens in seiner Auslösestellung gegeben
ist. Um sicherzustellen, daß die Vorrichtung nur bei Anlage des Verformungswerkzeugs
am Werkstück aus lösbar ist, ist vorgesehen, daß die Auslösevorrichtung das Verformungswerkzeug,
eine hiermit in Eingriff befindliche Rückstellfeder sowie eine zwischen Steuerventil
und Verformungswerkzeug angeordnete Schaltstange beinhaltet.
[0015] Eine einfache körperliche Ausgestaltung des Steuerventils sieht vorteilhafterweise
vor, daß das Steuerventil einen zylindrischen Ventilsteuerungskörper aufweisen kann,
der in einer Führungsbohrung über die Schaltstange gegen eine Feder axial verschiebbar
ist, so daß bei kraftschlüssiger Anlage des Verformungswerkzeugs mit dem zu bearbeitenden
Werkstück bei zurückbewegter Stellung der Schaltstange der Ventilsteuerungskörper
einen Schließkegel gegen Federkraftwirkung in einer Druckluftfreigabestellung hält,
wodurch Druckluft über einen Gasanschlußstutzen in die Führungsbohrung gelangt und
die Druckkammer über einen Zufuhrkanal druckbeaufschlagt ist und daß bei freigegebener
Schaltstange der Ventilsteuerungskörper und der Schließkegel in einer Verschlußstellung
sind, wodurch die Führungsbohrung von der Druckluftquelle abgetrennt und die Druckkammer
über einen Entlüftungskanal entlüftet ist.
[0016] Um die Magnete mittels eines nicht extra zu sichernden Einstellmechanismus in korrektem
Halteabstand im Magnetzylinder verschiebbar zu halten, ist vorgesehen, daß die Einstellvorrichtung
ein bzgl. dem Magnetzylinder axial verschiebliches Verstellglied, insbesondere eine
Verstellmutter aufweisen kann, die über ein Einstellglied, insbesondere einem Einstellstift
auf die Befestigungselemente oder dem Magnet eingreift, so daß durch Betätigung des
Einstellglieds der Abstand des Magnets zum in Auslösestellung befindlichen Schlagkolben
zwischen zwei Stellungen stufenlos verstellbar ist.
[0017] Dadurch, daß die Verstellmutter eine Überwurfmutter sein kann, und diese sich in
Eingriff mit einem am hinteren Ende des Verschlußkörpers ausgebildetes Gewinde befindet,
ist eine einfache Ausführungsform des Verstellglieds gegeben, wobei ferner zwei Einstellstifte
in abdichtender Anlage in axialen Führungsbohrungen des Verschlußkörpers aufgenommen
liegen können, so daß sie sich mit ihren Enden in Eingriff mit der Verstellmutter
und der Schraubenhalterung befinden, so daß durch eine Verdrehungder Verstellmutter
der/die Magnet/e gegen die Kraftwirkung der Druckf edern in ihrem Abstand zur Anlagestirnseite
des Magnetzylinders veränderbar sind.
[0018] Um die pneumatische Vorrichtung in automatische Prozeßabläufe integrieren zu können,
z.B. in Montage-, Prüf-, Meß-, oder Produktionseinrichtungen zum Stempeln, Bördeln,
od. dgl. ist vorgesehen, daß eine zustellbare pneumatische Vorrichtung das Vorrichtungsgehäuse,
bestehend aus Führungszylinder und Führungshülse in einer Aufnahmeführung, insbesondere
einem Zylindergehäuse axial bewegbar aufnehmen kann, und daß das Vorrichtungsgehäuse
kontinuierlich zwischen einer Ruhestellung und einer Arbeitsstellung, in der sich
das Verformungswerkzeug mit einem zu bearbeitenden Werkstück in Eingriff befindet,
durch eine Antriebsvorrichtung hin und her bewegbar sein kann.
[0019] Dadurch, daß die Stirnwandungen des Zylindergehäuses in abdichtender Anlage von beiden
Enden des Vorrichtungsgehäuses durchragt werden und daß das Vorrichtungsgehäuse einen
radial erweiterten Bereich, insbesondere einen Umfangsf lansch aufweisen kann, der
abdichtend anliegend an der Innenumfangswandung des Zylindergehäuses führbar ist und
dadurch zwei ringförmige Druckkammern ausbildet, ist es möglich, durch alternierende
Druckbeaufschlagung der Druckkammern, das Vorrichtungsgehäuse im Zylindergehäuse zwischen
der Arbeitsstellung und der Ruhestellung zu bewegen, wodurch eine einfache pneumatische
Zustellvorrichtung gegeben ist.
[0020] Zur Integrierung in eine automatische Fertigungslinie kann es besonders vorteilhaft
sein, daß das Zylindergehäuse auf einer Anschlußplatte mittels Befestigungselementen
montiert werden kann. Um eine Wegbegrenzung des Vorrichtungsgehäuses im Zylindergehäuse
zu ermöglichen, ist es vorgesehen, daß das Vorrichtungsgehäuse ein axial verschiebbar
angeordnetes und in einer axialen Lage am Vorrichtungsgehäuse befestigbares Anschlagelement
insbesondere in Form eines verspannbaren Anschlags aufweisen kann. Eine Verdrehsicherung
des Vorrichtungsgehäuses im Zylindergehäuse kann durch Eingreifen des Anschlagelements
in einer Führung der Anschlagplatte erreicht werden.
[0021] Dadurch, daß der Magnetzylinder den Umfangsf lansch als integraler Bestandteil aufweisen
kann, läßt sich ein getrennt vorzusehender Umfangsf lansch vermeiden.
[0022] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert
und werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße pneumatisch betriebene
Vorrichtung, die unter anderem zum Schlagstempeln dient.
Figur 2 zeigt einen entlang der Linie II-II geführten Querschnitt durch die Vorrichtung
nach Figur 1 in vergrößertem Maßstab.
Figur 3 zeigt einen entlang der Linie III-III geführten Schnitt der in Figur 1 gezeigten
Vorrichtung in vergrößertem Maßstab.
Figur 4 zeigt einen entlang der Linie IV-IV geführten Schnitt der in Figur 1 gezeigten
Vorrichtung in vergrößertem Maßstab.
Figur 5 zeigt einen Längsschnitt durch eine zustellbare pneumatische Vorrichtung,
die in einem Zylindergehäuse druckbetrieben axial verschiebbar ist.
[0023] Figur 1 zeigt eine zylinderförmig ausgestaltete Ausführungsform einer pneumatisch
betriebenen Vorrichtung zur plastischen Verformung von Werkstücken. Eine solche Vorrichtung
wird insbesondere zum Schlagstempeln verwendet. Möglich ist es auch, diese als Einstanz-,
Stemm-, Einpress-, Niet- oder Bördelvorrichtung und dgl. zu verwenden, d.h. überall
dort, wo eine plastische Verformung durch Aufschlagen eines Verformungswerkzeugs auf
ein Werkstück ausgeführt werden soll.
[0024] Das Vorrichtungsgehäuse 1 wird von zwei zylindrischen Hülsen gebildet, dem Führungszylinder
2 und der mit diesem stirnseitig verbindbaren Verbindungshülse 3. Das Vorrichtungsgehäuse
1 wird an seinem hinteren Ende durch einen Verschlußkörper 4 in abdichtender Weise
verschlossen. In dieser Ausführungsform wird der ebenfalls zylindrische Verschlußkörper
4 mittels eines Feingewindes in das hintere Ende der Verbindungshülse 3 eingeschraubt
und durch eine in einer Umf angsnut befindlichen Gehäusedichtung 5 abgedichtet. Das
Vorrichtungsgehäuse 1 weist an seinem vorderen Ende einen in den Führungszylinder
2 einschraubbaren Führungskörper 6 auf, der eine zentral liegende axiale Durchgangsbohrung
aufweist. In dieser Bohrung liegt ein Verformungswerkzeug 7 axial verschieblich aufgenommen;
das hier gezeigte Verformungswerkzeug 7 ist in Form eines Schlagbolzens ausgeführt,
wobei andere Ausführungsarten dem Verwendungszweck angepaßt, verwendet werden können.
Es ist auch denkbar, an der Spitze des Verformungswerkzeugs 7 ein dem jeweiligen Zweck
angepaßten Verformungsaufsatz auf zuschrauben oder andersartig zu befestigen. Zwischen
dem Verformungswerkzeugkopf 7′ und dem Führungskörper 6 angeordnet befindet sich im
Inneren des Führungszylinders 2 ein Dämpfungsring 8 aus einem hartelastomeren Material.
Der Verformungswerkzeugkopf 7′ wird in Anlage zum Dämpfungsring 8 durch eine Rückstellfeder
9 gehalten, die am vorderen Ende des Führungskörpers 6 in einer Ausnehmung 10 um den
Verformungswerkzeugschaft 7′ angeordnet ist und sich mit dem Verformungswerkzeug 7
über einen mittels eines Sprengrings befestigten Stützrings 11 in Eingriff befindet.
Das Verformungswerkzeug 7 ist somit gegen die Kraftwirkung der Rückstellfeder 9 in
der Durchgangsbohrung begrenzt axial verschiebbar.
[0025] Innerhalb des Führungszylinders 2 befindet sich ein zylindrischer Schlagkolben 12,
welcher vorzugsweise aus einem extrem harten Material wie Edelstahl oder dgl. hergestellt
ist. Dieser ist axial bewegbar angeordnet und ist in Eingriff mit dem Verformungswerkzeug
7 gegen die nur schwache Rückstellkraft einer Rückholfeder 13 bringbar. Der Schlagkolben
12 weist in Umfangsnuten angeordnet Kolbendichtringe 5′ auf, die eine abdichtende
Anlage des Schlagkolbens 12 mit der inneren Wandung des Führungszylinders 2 weitestgehend
sicherstellen sollen.
[0026] Zwischen Führungszylinder 2 und Verbindungshülse 3 befindet sich ein Magnetzylinder
14 (Fig 3,4). In der hier gezeigten Ausführungsform wird der Magnetzylinder 14 als
Verbindungsstück zwischen Verbindungshülse 3 und Führungszylinder 2 verwendet, wobei
hierzu der Magnetzylinder 14 über zwei durch einen Umfangsflansch 15 voneinander getrennte
Außengewindebereiche verfügt, die in entsprechende Innengewinde der Verbindungshülse
3 bzw. des Führungszylinders 2 eingreifen. Um eine Abdichtung zwischen den Teilen
2,3,14 zu erreichen, sind hierzu Gehäusedichtungen 5 vorgesehen. Der Umfangsflansch
15 hat den gleichen Außendurchmesser wie die Verbindungshülse 3 und Führungszylinder
2. In anderen Ausführungsformen kann der Umfangsflansch 15 entfallen oder, wie später
gezeigt wird, einen wesentlich größeren Außendurchmesser aufweisen.
[0027] Der Magnetzylinder 14 weist vier äquidistant zueinander um die Längsachse des Vorrichtungsgehäuses
1 angeordnete Aufnahmeausnehmungen 16 auf, die führungszylinderseitig an einer Anlagestirnseite
17 beginnend sich zylinderförmig in das Innere des Magnetzylinders 14 erstrecken.
In den Aufnahmeausnehmungen 17 sind ebenfalls zylinderförmige Magnete 18 begrenzt
axial verschiebbar aufgenommen, die in ihrer Länge kleiner sind als die Aufnahmeausnehmungen
6. Die Magnete 18 werden jeweils durch in diese eingreifende Befestigungsschrauben
19 axial verschiebbar gehalten, die durch entsprechende axiale Aufnahmebohrungen 20
in der rückwärtigen Stirnwandung 21 des Magnetzylinders 14 verlaufen. Die Köpfe der
Befestigungsschrauben 19 sind im Abstand von der rückwärtigen Stirnwandung 21 in einer
Schraubenhalterung 22 versenkt angeordnet aufgenommen, wobei die Schraubenschäfte
innerhalb von Abstandshülsen 23 verlaufen, die stirnseitig anliegend zwischen Schraubenhalterung
22 und Magnete 18 durch die Aufnahmebohrungen 20 reichen. Die Ausgangslage der Magnete
18 am Boden der Aufnahmeausnehmung 16 wird durch das Eingreifen von zwischen der rückwärtigen
Stirnwandung 21 des Magnetzylinders 14 und der Schraubenhalterung 22 um die Abstandshülsen
23 angeordneten Druckf edern 24 gesichert.
[0028] Somit ist eine Haltevorrichtung 25 ausgebildet, durch die der Schlagkolben 12 durch
die Magnethaltekraft der Magnete 18 in einer Auslösestellung an der Anlagestirnseite
17 des Magnetzylinders 14 gehalten wird. Um eine Veränderung der Haltekraft zwischen
Magneten 18 und dem in der Auslösestellung befindlichen Schlagkolben 12 zu bewirken,
ist der Abstand der Magnete 18 zur Anlagestirnseite 17 mittels einer Einstellvorrichtung
26 veränderbar. Die Abstandsveränderung der Magnete 18 in Relation zum Schlagkolben
12 findet nur in einem kleinen Millimeterbereich statt, da dies ausreicht um die Magnethaltekraft
ausreichend zu beeinflussen. Die einzelnen Magnete 18 können auch durch einen einzelnen
ringförmigen Magneten ersetzt werden. Im Falle der Verwendung von Elektromagneten
ist auch eine andere Art der Veränderung der Haltekraft zwischen Magnet 18 und Schlagkolben
12 denkbar, wobei hier eine Abstandveränderung der Magnete 18 im Magnetzylinder 14
nicht vorgenommen zu werden braucht.
[0029] Zwischen der rückwärtigen Stirnwandung 21 des Magnetzylinders 14 und dem Verschlußkörper
4 ist innerhalb der Verbindungshülse 3 eine Druckkammer 31 ausgebildet. Sie bildet
das eigentliche Kernstück einer Impulsvorrichtung 30, die ferner eine nicht gezeigte
Druckluftguelle beinhaltet, die über einen Gasanschlußstutzen 32 und ein Steuerventil
33 mit der Druckkammer 31 verbunden werden kann. Um eine Druckbeaufschlagung des Schlagkolbens
12 zu ermöglichen, weist der Magnetzylinder 14 axiale Druckbohrungen 34 auf, die die
Druckkammer 31 mit dem Inneren des Führungszylinders 2 verbinden (Figur 2). Das Steuerventil
33 ist im Inneren des Verschlußkörpers 4 in Form eines 3/2-Wegeventils ausgebildet
und weist einen zylindrischen Ventilsteuerungskörper 35 auf , der in einer in Längsmittelachse
durch den Verschlußkörper 4 reichenden Führungsbohrung 36 aufgenommen liegt. In rückwärtiger
axialer Verlängerung zum Ventilsteuerungskörper 35 befindet sich in einem erweiterten
Bereich der Führungsbohrung 36 ein Schließkegel 37, der gegen eine Feder durch den
Ventilsteuerungskörper 35 aus dessen die Führungsbohrung 36 verschließende Stellung
bewegbar ist, so daß über den Gasanschlußstutzen 32 Druckluft in das Innere der Führungsbohrung
36 gelangen kann. Die Führungsbohrung 36 ist in bekannter Weise über einen Zufuhrkanal
38 mit der Druckkammer 31 verbunden und über einen Entlüftungskanal 39 mit der Umgebung
verbunden. Auf die Funktionsweise eines 3/2-Wegeventils braucht hier nicht näher eingegangen
zu werden, da dies als allgemein bekannt vorausgesetzt wird.
[0030] Zur Betätigung des Steuerventils 33 ist eine Schaltstange 41 vorgesehen, die in das
Innere des Verschlußkörpers 4 in die Führungsbohrung 36 hineinragt und sich in Anlage
mit dem Ventilsteuerungskörper 35 befindet. Die Schaltstange 41 verläuft entlang der
Längsachse des Vorrichtungsgehäuses 1 durch entsprechende axiale Bohrungen in der
Schraubenhalterung 22, dem Magnetzylinder 14 und dem Schlagkolben 12 und kommt in
einer entsprechenden Aufnahmebohrung des Verformungswerkzeugkopf es 7˝ zu liegen.
Die Schaltstange 41 ist Bestandteil einer Auslösevorrichtung 40, die ferner als Kontaktgeber
das Verformungswerkzeug 7 aufweist und die mit dem Verformungswerkzeug 7 in Eingriff
befindliche Rückstellfeder 9 umfaßt.
[0031] Zum Betätigen der pneumatischen Vorrichtung wird diese mit dem Verformungswerkzeug
7 gegen ein Werkstück gedrückt; bei weiterer Zustellung bewegt sich das Verformungswerkzeug
7 entgegen der Kraftwirkung der Rückstellfeder 9 und überträgt diese Bewegung auf
die mit ihr gekoppelte Schaltstange 41. Die Schaltstange 41 überträgt die kurze Hubbewegung
auf den Ventilsteuerungskörper 35, der aus einer Entlüftungsstellung - welche dadurch
charakterisiert ist, daß die Druckkammer 31 über den Zufuhrkanal 38 durch die Führungsbohrung
36 und dem Inneren des Ventilsteuerungskörpers 35 mit dem Entlüftungskanal 39 verbunden
ist - in eine Druckbeaufschlagungsstellung gelangt; hierbei bewegt der Ventilsteuerkörper
35 den Schließkegel 37 aus einer Verschlußstellung, wobei die Druckluftzufuhr in das
Innere der Druckkammer 31 freigegeben ist; der Entlüftungskanal 39 wird gleichzeitig
verschlossen. Der in der Druckkammer 31 aufgebaute Druck wird über die Druckbohrungen
34 durch den Magnetzylinder 14 auf die rückwärtige Stirnoberfläche des Schlagkolbens
12 aufgebracht. Wird während der Phase des Druckaufbaus in der Druckkammer 31 eine
Druckkraft erzeugt, die die Haltekraft zwischen Magnet 18 und Schlagkolben 12 geringfügig
übersteigt, reißt sich der Schlagkolben 12 augenblicklich vom Magnetzylinder 14 los.
Nach Lösen des Schlagkolbens 12 vom Magnetzylinder 14 findet kein weiterer Druckaufbau
in der Druckkammer 31 statt, so daß der Schlagkolben 12 mit der gerade zur Verfügung
stehenden Druckkraft des Luftdrucks beschleunigt wird. Dieser bewegt sich, angetrieben
durch die Kraft der Druckluft, welche auf die gesamte Stirnfläche des Schlagkolbens
12 wirkt und die der Gewichtskraft des Schlagkolbens 12 überlagert ist in Richtung
des Verformungswerkzeugs 7. Die im Führungszylinder 2 befindliche Luft entweicht dabei
über vier radial im Führungszylinder 2 angeordnete Entlüfungsbohrungen 43, die im
unteren Bereich in der Nähe des Führungskörpers 6 angeordnet sind. Eine Schlagübertragung
vom Schlagkolben 12 auf das Verformungswerkzeug 7 findet statt und somit eine plastische
Verformung des an diesem anliegenden Werkstücks.
[0032] Um den Schlagkolben 12 aus seiner Schlagstellung in seine Auslösestellung zurückzubringen,
ist die Rückholfeder 13 vorgesehen. Durch Entfernen der pneumatischen Vorrichtung
vom Werkstück wird der Verformungswerkzeugkopf 7˝ wieder in Anlage zum Führungskörper
6 durch die Rückstellfeder 9 gebracht; die Schaltstange 41 wird ihrerseits durch eine
zwischen Schließkegel 37 und Ventilsteuerungskörper 35 angeordnete Feder wieder in
die Ausgangslage gebracht. Hierdurch wird das Steuerventil 33 zur Druckluftseite geschlossen,
wobei gleichzeitig die Entlüftungsstellung erreicht ist. Der Schlagkolben 12 wird
nun durch die Rückholfeder 13 in die Auslösestellung gedrückt.
[0033] Wie bereits erwähnt, kann mittels einer Einstellvorrichtung 26 die Magnethaltekraft,
mit der die Magnete 18 den Schlagkolben 12 in der Auslösestellung am Magnetzylinder
14 festhalten, verändert werden; hierdurch ist eine Veränderung der Schlag-Impulskraft
mit der der Schlagkolben 12 auf das Verformungswerkzeug 7 auftrifft gegeben, da der
Impuls, mit der der Schlagkolben 12 auf das Verformungswerkzeug 7 trifft, abhängig
vom Abstand der Magnete 18 zum Schlagkolben 12 in Auslösestellung ist. Wird der Abstand
zwischen Schlagkolben 12 und Magneten 18 verringert, so ist eine starke Haltekraft
in Auslösestellung vorhanden, wird der Abstand vergrößert, so verringert sich die
Haltekraft und dementsprechend der bis zum Auslösezeitpunkt aufgebrachte Druck in
der Druckkammer 31.
[0034] Um den Abstand der Magnete 18 im Magnethalter 14 zu verändern, sind im hier gezeigten
Ausführungsbeispiel eine Einstellmutter 27′ und zwei Einstellstifte 28 vorgesehen.
Die Einstellmutter 27′ ist in Form einer Überwurfsmutter am hinteren Ende des Verschlußkörpers
4 über ein an diesem ausgebildetes Außengewinde verdrehbar angebracht. Zwei Einstellstifte
28 sind in abdichtender Anlage in axialen Führungsbohrungen 29 des Verschlußkörpers
4 aufgenommen und befinden sich mit ihren Enden zum einen in Eingriff mit der Einstellmutter
27′ und zum anderen durch die Druckkammer 31 verlaufend, mit der Schraubenhalterung
22. Die Einstellmutter 27′ kann nun so verdreht werden, daß die Schraubenhalterung
22 entgegen der Kraftwirkung der Druckf edern 24 entlang der axialen Achse des Vorrichtungsgehäuses
1 bewegt wird und somit der Abstand der Magnete 18 zur Anlagestirnseite 17 des Magnetzylinders
14 verändert wird. Abhängig von der gewählten Gewindesteigung der am Verschlußkörper
4 und Einstellmutter 27′ vorgesehenen Gewinde ist eine stufenlose Feinjustierung des
Abstands der Magnete 18 zum in Auslösestellung befindlichen Schlagkolben 12 und somit
der Magnethaltekraft gegeben.
[0035] Die so beschriebene pneumatische Vorrichtung ist für den Handbetrieb geeignet. Um
die Vorrichtung am Arbeitsplatz griffbereit zu halten, weist diese einen am Verschlußkörper
4 angebrachten Befestigungsbügel 42 auf. Soll die beschriebene pneumatische Vorrichtung
hingegen in automatische Abläufe integriert werden, z.B. in Montage-, Prüf -, Meß-,
oder Produktionseinrichtungen zum Stempeln eines Prüf zeichens, Bördeln oder dgl.,
so ist eine zustellbare pneumatische Vorrichtung wie in Figur 4 gezeigt, vorgesehen.
[0036] Diese weist die bereits beschriebene pneumatische Vorrichtung in einer Aufnahmeführung
auf, in der sich die Vorrichtung axial bewegen läßt. Die Vorrichtung kann somit kontinuierlich
zwischen einer Ruhestellung und einer Arbeitsstellung, in der sich das Verformungswerkzeug
7 mit einem Werkstück in Eingriff befindet, durch eine geeignete Antriebsvorrichtung
hin- und her bewegt werden. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die
Aufnahmeführung aus einem Zylindergehäuse 50, in dem das Vorrichtungsgehäuse 1 axial
bewegbar aufgenommen liegt, wobei die Stirnwandungen 51′ ,51˝ des Zylindergehäuses
50 jeweils einen zylindrischen Durchbruch aufweisen, durch die das hintere und vordere
Ende des Vorrichtungsgehäuses 1 hindurchragen. Um eine abdichtende Anlage des glatt
geschliffenen Vorrichtungsgehäuses 1 in den Durchbrüche der Stirnwandungen 51′ ,51˝
zu erreichen, weisen diese in Umfangsnuten Dichtringe 52 auf. Die hintere Stirnwandung
51˝ ist als abnehmbarer Deckel vorgesehen, der an der Umfangswandung 51 des Zylindergehäuses
50 in abdichtender Anlage befestigt ist. Das Vorrichtungsgehäuse 1 weist einen radial
zur Längsachse verlaufenden Umfangsflansch 53 auf, welcher an der inneren Umfangswandung
51 formschlüssig anliegt. Hierdurch werden zwei ringförmige Druckkammern 54,54′ gebildet,
die begrenzt werden von der Wandung des Vorrichtungsgehäuses 1, dem Umfangsflansch
53, sowie der Umfangswandung 51 und den Stirnwandungen 51′ ,51˝. Um eine weitgehende
Abdichtung der Druckkammern 54,54′ voneinander zu erreichen, weist der Umfangsflansch
53 in einer rechteckigen Umf angsnut eine O-ringförmige Flanschabdichtung 55 auf,
die an der inneren Umfangswandung 51 anliegt. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Umfangsf lansch 53 intergrierter Bestandteil des Magnetzylinders 14 und entspricht
somit dem Umfangsf lansch 15, welcher, wie bereits ausgeführt, einen größeren Durchmesser
als das Vorrichtungsgehäuse 1 aufweist. Der Umfangsf lansch 53 kann aber auch als
getrenntes Bauteil zwischen Führungszylinder 2 und Verbindungshülse 3 in Form einer
Kreisringscheibe ausgebildet sein, die über geeignete Befestigungsmittel, bspw. einem
integriert ausgebildeten Gewinde entweder mit dem Magnetzylinder 14 oder mit einem
der Vorrichtungsgehäuseteile 2,3 verbindbar ist. Durch diese Ausgestaltung des Vorrichtungsgehäuses
1 mit dem radial erweiterten Bereich, d.h. dem Umfangsf lansch 53, kann die pneumatische
Vorrichtung als Kolbenstange mit Kolben angesehen werden, die in dem Zylindergehäusse
50 zwischen zwei Stellungen verschiebbar gehalten ist. Zur Druckbeaufschlagung der
ringförmigen Druckkammern 54,54′ weist das Zylindergehäuse 50 zwei Druckluftzugangsstutzen
56,56′ auf, welche jeweils mit einer der Druckkammern 54,54′ verbunden sind. Diese
Druckluftzugangsstutzen 56,56′ sind in dem hier gezeigten Beispiel an der Umfangswandung
51 befestigt und in Form von L-Schnellverschraubungen, die bspw. die Firma FESTO mit
der Typ-Bezeichnung LCK-M5-PK4 liefert, ausgeführt. Diese werden mit Hilfe eines 4/2-Wegeventils,
das hier nicht gezeigt ist, mit Druckluft versorgt und angesteuert. Somit ist eine
alternierende Druckbeaufschlagung der Druckkammern 54,54′ möglich, wodurch die pneumatische
Vorrichtung in Eingriff mit dem Werkstück bringbar ist und aus diesem Eingriff wieder
zurückbewegt werden kann. Die Auslösung des Schlagkolbens 12 aus der Auslösestellung
erfolgt dabei in der gleichen Art und Weise wie die Auslösung bei der handbetriebenen
pneumatischen Vorrichtung. Um eine Hubbegrenzung der pneumatischen Vorrichtung im
Zylindergehäuse 50 zu erreichen, weist das Vorrichtungsgehäuse 1 an dem den Verschlußkörper
4 aufweisenden Ende einen axial verschiebbar angeordneten und in einer axialen Lage
am Vorrichtungsgehäuse 1 verspannbaren Anschlagring 57 auf. Bei Erreichen der Anschlagbegrenzungs-Stellung
kommt der Anschlagring 57 an der hinteren Stirnwandung 51˝ des Zylindergehäuses 50
zum Anliegen. Das Zylindergehäuse 50 ist mittels Befestigungsschrauben auf einer Anschlußplatte
58 montiert. Durch Eingriff einer entsprechenden Nut des Anschlagrings in eine Führungsschiene
der Anschlußplatte 58 wird gleichzeitig ein Verdrehen der pneumatischen Vorrichtung
innerhalb des Zylindergehäuses 50 unterbunden.
[0037] Es sind auch andere Antriebskonzepte möglich, die die pneumatische Vorrichtung automatisch
auf der Aufnahmeführung (Zylindergehäuse) bewegen können. Dies kann auf mechanischem
Weg oder in einer anderen bekannten Art und Weise ausgeführt werden.
1. Pneumatisch betriebene Vorrichtung zur plastischen Verformung, insbesondere zum
Schlagstempeln, Einstanzen, Stemmen, Einpassen, Nieten, Bördeln und dgl., mit einem
in einem Führungszylinder (2) zwischen zwei Stellungen bewegbar angeordneten druckluftbeaufschlagbaren
Schlagkolben (12), der durch eine mindestens einen Haltemagneten (18) aufweisende
Haltevorrichtung (25) in einer an einem Ende des Führungszylinders (2) gelegenen Auslösestellung
gehalten wird, einem am anderen Ende des Führungszylinders (2) verschiebbar aufgenommenen
Verformungswerkzeug (7), der durch Axialbelastung über eine Auslösevorrichtung (40)
ein Steuerventil (33) einer Impulsvorrichtung (30) ansteuert, durch den der Schlagkolben
(12) stirnseitig druckbeaufschlagbar ist und bei Überschreiten der Haltekraft des
Magnets (8) freigegeben wird und eine Schlagimpulsübertragung auf das Verformungswerkzeug
(7) erfolgt, und einem Rückstellelement (13), durch das der Schlagkolben (12) wieder
in Eingriff mit der Haltevorrichtung (25) bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (25) eine Einstellvorrichtung (26) zur Veränderung der Haltekraft
zwischen Magnet (18) und dem in Auslösestellung befindlichen Schlagkolben (12) aufweist
und daß die Impulsvorrichtung (30) eine Druckkammer (31) aufweist, die über ein einziges
Steuerventil (33) druckbeaufschlagbar und entlüftbar ist.
2. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der in der Druckkammer (31) erzeugbare Druck durch Veränderung der Magnet-Haltekraft
variierbar ist.
3. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen Magnet (18) und dem in Auslösestellung befindlichen Schlagkolben
(12) durch die Einstellvorrichtung (26) veränderbar ist.
4. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltevorrichtung (25) einen Magnetzylinder (14) aufweist, in welchem der Magnet
(18) in einer Aufnahmeausnehmung (16) begrenzt axial verschiebbar aufgenommen ist,
daß der Schlagkolben (12) in seiner Auslösestellung an einer die Aufnahmeausnehmung
(16) aufweisende Anlagestirnseite (17) des Magnetzylinders (14) anliegt, und daß der
Abstand des Magnets (18) zur Anlagestirnseite (11) durch die Einstellvorrichtung (26)
veränderbar ist.
5. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Magnetzylinder (14) mindestens eine Aufnahmebohrung (20) aufweist, in der ein
mit dem Magnet (18) verbundenes Befestigungselement (19), insbesondere eine Befestigungsschraube
axial begrenzt verschiebbar geführt ist, und daß der Magnet (18) gegen die Wirkung
mindestens einer Druckfeder (24) durch Eingriff der Einstellvorrichtung (26) mit dem
Befestigungselement (19) oder dem Magnet (18) in einen gewünschten Abstand zur Anlagestirnseite
(17) des Magnetzylinders (14) bringbar ist.
6. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung (25) vier vorzugsweise zylindrische Magnete (18) aufweist,
die in vier äquidistant zueinander um die Längsachse des Magnetzylinders (14) angeordneten
Aufnahmeausnehmungen (16) aufgenommen liegen, daß die Magnete (18) durch in diese
eingreifende Befestigungsschrauben (19) axial verschiebbar gehalten sind, wobei die
Befestigungsschrauben (19) durch entsprechende Aufnahmebohrungen (20) der rückwärtigen
Stirnwand (21) des Magnetzylinders (14) insbesondere in Abstandshülsen (23) verlaufend
gegen die Wirkung von Druckfedern (24) axial bewegbar sind, die jeweils um die Abstandshülsen
(23) angeordnet und kraftschlüssig zwischen der rückwärtigen Stirnwandung (21) und
einer die Schraubenköpfe aufnehmenden Schraubenhalterung (22) angeordnet sind, und
daß der Abstand aller Magnete (18) zur Anlagestirnseite (17) gleichzeitig durch den
Eingriff der Einstellvorrichtung (26) veränderbar ist.
7. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkammer (31) in axialer Verlängerung des Führungszylinders (2) angeordnet
innerhalb einer zylindrischen Verbindungshülse (3) vorgesehen ist, deren oberes Ende
durch einen Verschlußkörper (4) verschlossen ist, in dessen Innerem das Steuerventil
(33) insbesondere in Form eines 3/2-Wegeventils ausgebildet ist und deren verschlossenes
unteres Ende mindestens eine Druckbohrung (34) aufweist, die die Druckkammer (31)
mit dem Inneren des Führungszylinders (2) verbindet.
8. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Magnetzylinder (14) zwischen der Verbindungshülse (3) und dem Führungszylinder
(2) angeordnet als Verbindungselement dienend mit diesen dicht und fest verbindbar
ist, wobei die rückwärtige Stirnwandung (21) des Magnetzylinders (14) einen mit mindestens
einer Druckbohrung (34) versehenen unteren Abschluß der Druckkammer (31) bildet.
9. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (33) einen zylindrischen Ventilsteuerungskörper (35) aufweist,
der in einer Führungsbohrung (36) mittels einer zwischen Verformungswerkzeug (7) und
Verschlußkörper (4) verlaufenden Schaltstange (41) gegen eine Feder axial verschiebbar
ist, daß bei kraftschlüssiger Anlage des Verformungswerkzeugs (7) mit dem zu bearbeitenden
Werkstück unter zurückbewegter Stellung der Schaltstange (41) der Ventilsteuerungskörper
(35) einen Schließkegel (37) gegen Federkraftwirkung in einer Druckluftfreigabestellung
hält, wodurch Druckluft über einen Gasanschlußstutzen (32) in die Führungsbohrung
(36) gelangt und die Druckkammer (31) über einen Zufuhrkanal (38) druckbeaufschlagt
ist, und daß bei freigegebener Schaltstange (41) der Ventilsteuerungskörper (35) und
der Schließkegel (37) in einer Verschlußstellung sind, wodurch die Führungsbohrung
(36) von der Druckluftquelle abgetrennt und die Druckkammer (31) über einen Entlüftungskanal
(39) entlüftet ist.
10. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung (26) ein bzgl. dem Magnetzylinder (14) axial verschiebliches
Verstellglied (27), insbesondere eine Verstellmutter (27′) aufweist, daß ferner mindestens
ein Einstellglied, insbesondere ein Einstellstift (28) zwischen dem Verstellglied
(27) und dem Befestigungselement (19) oder dem Magnet (18) vorgesehen ist und daß
durch Betätigung des Verstellglieds (27) der Abstand des Magnets (18) zum in Auslösestellung
befindlichen Schlagkolben (12) zwischen zwei Stellungen stufenlos verstellbar ist.
11. Pneumatisch betriebene Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstellmutter (27′) eine Überwurfmutter ist und diese sich in Eingriff mit einem
am hinteren Ende des Verschlußkörpers (4) ausgebildetes Gewinde befindet, daß ferner
zwei Einstellstifte (28) in abdichtender Anlage in axialen Führungsbohrungen (29)
des Verschlußkörpers (4) aufgenommen liegen und sich mit ihren Enden in Eingriff mit
der Verstellmutter (27′) und der Schraubenhalterung (22) befinden und daß durch eine
Verdrehung der Verstellmutter (27′) der/die Magnet/e (18) gegen die Kraftwirkung der
Druckfedern (24) in ihrem Abstand zur Anlagestirnseite (17) des Magnetzylinders (14)
veränderbar sind.
12. Zustellbare pneumatische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vorrichtungsgehäuse (1), bestehend aus Führungszylinder (2)
und Führungshülse (3) in einer Aufnahmeführung, insbesondere einem Zylindergehäuse
(50) axial bewegbar aufgenommen liegt, und daß das Vorrichtungsgehäuse (1) kontinuierlich
zwischen einer Ruhestellung und einer Arbeitsstellung, in der sich das Verformungswerkzeug
(7) mit einem zu bearbeitenden Werkstück in Eingriff befindet, durch eine Antriebsvorrichtung
hin- und her bewegbar ist, wodurch die pneumatische Vorrichtung insbesondere in eine
automatische Fertigungslinie intergierbar ist.
13. Zustellbare pneumatische Vorrichtung zur plastischen Verformung nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwandungen (51′,51˝) des Zylindergehäuses
(50) von beiden Enden des Vorrichtungsgehäuses (1) abdichtend durchragt werden und
daß das Vorrichtungsgehäuse (1) einen radial erweiterten Bereich, insbesondere einen
Umfangsflansch (53) aufweist, der abdichtend anliegend an der Innenumfangswandung
(51) des Zylindergehäuses (50) führbar ist und zwei ringförmige Druckkammern (54,54′)
ausbildet, wodurch bei alternierender Druckbeaufschlagung der Druckkammern (54,54′)
das Vorrichtungsgehäuse (1) zwischen der Arbeitsstellung und der Ruhestellung bewegbar
ist.