[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit einem Boden und mit paarweise sich
gegenüberliegenden mehrwandigen und einwandigen Seitenteilen, wobei mindestens eines
der einwandigen Seitenteile als verschwenkbare Schüttklappe mit zwischen parallelen
Wänden der mehrwandigen Seitenteile geführten Ein- stecklaschen ausgebildet ist.
[0002] Eine derartige Faltschachtel ist aus dem DE-GM 1 766 463 bekannt.
[0003] Die bekannte Schachtel besitzt jedoch nur eine geringe Eigensteifigkeit und geringe
Druckstabilität, weil sie als oben offene Schachtel, ohne Deckel, ausgebildet ist.
Darüber hinaus ist der Boden nicht durchgängig eben, sondern durch von den Seitenteilen
her umgeschlagene schmale Falze an den Rändern erhöht und in der Mitte vertieft ausgebildet.
Dies ist insbesondere dann nachteilig, wenn in der Schachtel Kleinteile aufbewahrt
werden sollen, beispielsweise kleine Nägel, Schrauben, Muttern, Beilagscheiben, Ringe
usw., weil solche Kleinteile an den Kanten der stufenförmigen Erhebungen bzw. Vertiefungen
hängenbleiben. Die abgerundeten oberen Kanten der die Schüttklappe seitlich begrenzenden
Einstecklaschen laufen bei der bekannten Schachtel jeweils in einem geraden Stück
aus, das als Anschlag zur Begrenzung des maximalen Öffnungswinkels der Schüttklappe
dient. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine gerade, ebene Anschlagsfläche bei häufigem
Auf- und Zuklappen der Schüttklappe insbesondere dann starkem Verschleiß unterliegt,
wenn die Schüttklappe durch die in der Schachtel aufbewahrten Kleinteile stark beschwert
ist, wie dies beispielsweise bei Kleineisenteilen wie Schrauben, Muttern, Nägeln etc.
der Fall ist. Die gerade auslaufenden Enden der Einstecklaschen werden dann sehr schnell
lappig und wellig, was wiederum ihre Verschiebbarkeit innerhalb der mehrwandigen
Seitenteile und damit die Funktion der Schüttklappe insgesamt beeinträchtigt. Aus
allen diesen Gründen ist die bekannte Faltschachtel nicht stapelbar.
[0004] Aus der US-PS 4 066 205 und der EP-PS 0 076 487 sind weitere Faltschachteln mit Schüttklappen
bekannt, die jedoch gegenüber der Schachtel gemäß DE-GM 1 766 463 den Nachteil haben,
daß der Materialzuschnitt, aus dem sie hergestellt werden, an mehreren Stellen verleimt
werden muß. Bei der Schachtel gemäß ( EP-B-0 076 487 sind sogar zwei verschiedene
Materialzuschnitte erforderlich, die beide verklebt werden müssen, um zu einer Schachtel
mit funktionsfähiger Schüttklappe zu kommen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Faltschachtel zu schaffen, die aus
einem einzigen Materialzuschnitt ohne jede Verklebung oder Klammerung allein durch
Falten herstellbar ist, eine besonders hohe Druckstabilität und Festigkeit in allen
Raumrichtungen aufweist, stapelbar ist, allseitig dicht verschließbar ist und sowohl
von oben als auch von der Seite geöffnet werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Faltschachtel der eingangs ge nannten Gattung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Boden mehrwandig ausgebildet ist und sowohl im Inneren der
Schachtel als auch außen durchgehend geschlossene, ebene Oberflächen aufweist und
daß die Schachtel zusätzlich zu der Schüttklappe einen Klappdeckel aufweist, der mit
einem der mehrwandigen Seitenteile schwenkbar verbunden ist.
[0007] Durch die mehrwandige und auf allen Seiten durchgehend geschlossene Ausbildung des
Bodens und die gleichzeitige Anbringung eines Klappdeckels wird sowohl eine höhere
Druckstabilität und Festigkeit der Schachtel, als auch ein allseitiges, dichtes Verschließen
gewährleistet und gleichzeitig erreicht, daß die Schachtel stapelbar ist und mindestens
zweifach zu öffnen ist, nämlich durch Öffnen des Klappdeckels nach oben und durch
Öffnen der Schüttklappe an der Vorderseite.
[0008] Die erfindungsgemäße Faltschachtel ist besonders geeignet für das Lagern und Bereithalten
von Kleinteilen aller Art, insbesondere von Kleineisenwaren wie Nägeln, Schrauben,
Muttern, Scheiben, Ringen, Ankern, Dübeln usw. Die Faltschachtel ist besonders gut
zur Verwendung in Schrägregalen geeignet, und zwar einerseits wegen der hohen Druckstabilität
und der guten Stapelbarkeit und andererseits wegen der bei Schräglagerung besonders
praktischen Schüttklappe.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Faltschachtel weist
der Klappdeckel an der seiner Schwenkkante gegenüberliegenden Kante eine Lasche auf,
die bei geschlossenem Deckel den Schachtelrand außen übergreift. Während die Deckellasche
bei gewöhnlichen Schachteln an der Innenseite der Seitenwand anliegt und den Schachtelrand
außen nicht umgreift, wird der Schachtelrand bei der erfindungsgemäßen Schachtel von
Klappdeckel und Lasche außen umschlossen, so daß die Lasche sichtbar bleibt und außen
an der Seitenwand anliegt. Mit dieser Konstruktion sind mehrere Vorteile verbunden:
Zum einen wird die Lasche auch bei häufigem Öffnen und Schließen des Klappdeckels
nicht zwischen einzelne, meist scharfkantige Tei le des Inhalts (Schrauben, Nägel
usw.) gepreßt, bleibt also vor Beschädigungen geschützt. Sodann entsteht eine durchgehend
geschlossene Fläche, die sich besonders gut zum Stapeln eignet, und schließlich wird
der empfindliche Schachtelrand auf bestmöglichst Weise geschützt. Vor allem aber wird
die Druckstabilität und Festigkeit der Schachtel hierdurch optimal erhöht.
[0010] Vorzugsweise weist die Lasche des Klappdeckels einen Schlitz zum lösbaren Verschließen
der Schachtel mittels einer dem Schlitz angepaßten, an sich bekannten Einstecklasche
auf.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Faltschachtel bestehen ferner darin, daß der Klappdeckel
mindestens eine vorzugsweise kreis- oder halbkreisförmige Ausnehmung als Fingerloch
und/oder ein Sichtfenster aufweist. Fingerlöcher erleichtern in an sich bekannter
Weise das Anheben des Deckels und die Zugänglichkeit der Schüttklappe, und ein Sichtfenster,
das vorzugsweise mit einer Klarsichtfolie verschlossen ist, dient der schnelleren
Information bezüglich der Art des Schachtelinhalts oder des Füllgrades der Schachtel.
[0012] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schachtel
weist der die Innenwandung des Bodens bildende Materialabschnitt eine Faltleiste auf,
die sich gegen das mehrwandige Seitenteil abstützt, mit welchem der Klappdeckel schwenkbar
verbunden ist. Ebenso, wie die besondere Konstruktion des Klappdeckels eine Verbesserung
der Druckstabilität der Schachtel in ihrem oberen Bereich bewirkt, führt die Faltleiste
im Bodenbereich zu einer Erhöhung der Druckstabilität, da sie sich vollflächig gegen
das mehrwandige Seitenteil abstützt. Hierbei ist zu bedenken, daß das mehrwandige
Seitenteil, das aus mindestens zwei, vorzugsweise drei Materialabschnitten ohne jede
Verklebung, nur durch Falzung gebildet ist, eine Art "Vorspannung" erfährt, die die
inneren Wände des mehrwandigen Seitenteils gegen das Schachtelinnere drückt. Die Faltleiste
im Bodenbereich wirkt nun diesen, durch die Falzung hervorgerufenen Kräften genau
entgegen und verhindert einerseits eine Auslenkung der inneren Wände des mehrwandigen
Seitenteils und stabilisiert andererseits auch das gegenüberliegende mehrwandige
Seitenteil.
[0013] Die als Seitenwände der Schüttklappe dienenden Einstecklaschen, deren obere Ränder
kreisförmig-konvex gekrümmt sein müssen, damit die Schüttklappe seitlich verschwenkt
werden kann, weisen als Anschläge dienende Erhebungen auf, die den maximalen Öffnungswinkel
der Schüttklappe auf weniger als 90° begrenzen. Diese Anschläge verhindern, daß die
Einstecklaschen ganz aus den Seitenteilen der Schachtel herausgezogen werden können.
Gleichzeitig wird dadurch sichergestellt, daß die Schüttklappe als Ganzes nicht soweit
geöffnet werden kann, daß der Inhalt der Schachtel ungewollt herausfällt. Vorzugsweise
sind die als Anschlag wirksamen Flächen dieser Erhebungen so gekrümmt, daß sie durch
einen Kreis oder den Teil eines Kreises umbeschrieben werden können; die Anschlagsflächen
sind also Flächen eines Kreiszylindermantels. Diese Flächengestaltung führt beim
Anschlagen gegen die durch den Schachtelrand gebildete obere Begrenzung zu einer nahezu
punktförmigen oder linienförmigen Berührung, so daß die wirksamen Anschlagsflächen
nur einem äußerst geringen Verschleiß unterliegen und deshalb die Schüttklappe insgesamt
auch bei häufigem Öffnen und Schließen dauerhaft funktionsfähig bleibt, ohne daß
andere Elemente der Faltschachtel beschädigt werden.
[0014] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Oberkanten
der mehrwandigen Seitenteile durch stegartige Doppelfalze gebildet. Diese Doppelfalze
führen zu zwei parallelen Falzkanten, die erneut die Druckstabilität und Festigkeit
in allen Richtungen verbessern und gleichzeitig ebene, stabile Auflageflächen bilden,
was sich insbesondere auf die Stapelbarkeit der Schachtel günstig auswirkt. Diese
stegartigen Doppelfalze stellen außerdem eine stabile, schützende Abdeckung für die
Hohlräume innerhalb der mehrwandigen Seitenteile dar, in welchen die Einstecklaschen
der Schütt klappe geführt sind. Die Beweglichkeit der Einstecklaschen der Schüttklappe
bleibt dadurch auch bei größerer Belastung, wie sie beim Übereinanderstapeln mehrerer
Schachteln entstehen kann, voll erhalten.
[0015] Ein ganz entscheidender Vorteil der erfindungsgemäßen Faltschachtel besteht darin,
daß die Schachtel aus einem einzigen Materialzuschnitt besteht, dessen einzelne Abschnitte
um vorgeformte Falze gefalzt sind, wobei keine einzige Klebefuge, Verklammerung oder
sonstige Art von Befestigung erforderlich ist. Die ganze Schachtel entsteht mit allen
ihren Teilen ausschließlich durch Falzen der Materialabschnitte, und die Stabilität
der Schachtel wird ebenfalls ausschließlich durch Falzen erzielt. Dabei ist der Boden
der Schachtel aus mindestens zwei Materialabschnitten, eines der mehrwandigen Seitenteile
aus mindestens drei Materialabschnitten und das gegenüberliegende mehrwandige Seitenteil
aus mindestens zwei Materialabschnitten gefalzt.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert:
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf den Materialzuschnitt, aus dem eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schachtel durch Falzen der einzelnen Abschnitte hergestellt
wird. Die gestrichelten Linien stellen vorgeformte Falze dar, um die benachbarte Materialabschnitte
um 90 oder i80° gefalzt bzw. umgeschlagen werden können.
Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung der aus dem Zuschnitt gemäß Figur 1 allein
durch Falzen, ohne Verklebung, gebildeten Schachtel in geschlossenem Zustand.
Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung derselben Schachtel mit geöffnetem Klappdeckel
und
Fig. 4 ist eine perspektivische Darstellung derselben Schachtel mit geschlossenem
Klappdeckel, aber geöffneter Schüttklappe.
[0017] Der Materialzuschnitt (Figur 1) ist aus Pappe, Wellpappe, Kunststoff oder einem geeigneten
Verbundmaterial ausgeschnitten oder ausgestanzt und ist entlang der gestrichelten
Linien bereits mit vorgeformten Falzen versehen. Um den Grundabschitt G, der später
die äußere Wand des Bodens der Schachtel bildet, sind die Abschnitte 1 und 3 für die
einwandigen Seitenteile und die Abschnitte 2 und 4 für die mehrwandigen Seitenteile
gruppiert. Der Abschnitt 3 bildet den Boden der Schüttklappe 30 (Figur 4) und die
mit dem Abschnitt 3 verbundenen Abschnitte 6 und 8 bilden die Einstecklaschen und
damit die Seitenwände der Schüttklappe 30.
[0018] Das gegenüberliegende einwandige Seitenteil 1 weist entsprechende Einstecklaschen
5, 7 auf. Außerdem tragen die Abschnitte 1 und 3 je eine schmale Lasche 9, 10, die
der Auflage des Klappdeckels 17 dienen.
[0019] Die mehrwandigen Seitenteile werden zum einen aus den Abschnitten 4, 15, 16 gebildet,
zum anderen aus den Abschnitten 2 und 11.
[0020] Aus Bereichen der Abschnitte 2 und 11 ist eine Einstecklasche mit den Bereichen 14a,
14b ausgestanzt (die durchgezogenen Linien sind Schnitte, auch zwischen den Abschnitten
2, 6; 2,5; 4,7 und 4,8).
[0021] An den Bereich 16 schließt sich der bereits erwähnte Klappdeckel 17 mit einem Sichtfenster
20, zwei halbkreisförmigen Fingerlöchern 21 und mit der Lasche 18 an, in die ein Schlitz
22 zur Aufnahme der Einstecklasche 14a, 14b eingelassen ist.
[0022] Die seitlich an den Bereich 16 anschließende Lasche 19 dient der Umklammerung der
Abschnitte 15, 16 und wirkt gleichzeitig, wie später noch gezeigt werden wird, als
Federelement, das die inneren Wände 15, 16 des aus den Abschnitten 4, 15 und 16 gebildeten
mehrwandigen Seitenteils in das Innere der Schachtel zu drücken sucht. Anstelle der
nur einseitig vorgesehenen Lasche 19 können auch zwei kleinere solcher Laschen, je
eine links und rechts von dem Abschnitt 16, angeordnet sein.
[0023] Auf den Wandabschnitt 11 folgt ein Abschnitt 12, der die innere Wand des Bodens
bildet und nach dem Zusammenfalten über dem Grundabschitt G liegt. Der Materialabschnitt
12 weist eine Faltleiste 13 zur gegenseitigen Abstützung der mehrwandigen Seitenteile
im Bodenbereich auf.
[0024] Zwischen den Abschnitten 2, 11; 4, 15; 16, 19; und 2, 14b befinden sich jeweils
stegartige Doppelfalze F₁, F₂, F₃ und F₄, deren Bedeutung sich aus der folgenden Beschreibung
des Faltvorgangs ergibt.
[0025] Um nun die in Figur 2 dargestellte geschlossene Faltschachtel aus dem in Figur 1
dargestellten Materialzuschnitt zu bilden, geht man wie folgt vor: Zunächst werden
die Abschnitte 5, 7, 9 um 90° um die gestrichelt eingezeichneten Falze gebogen bzw.
gefalzt, so daß sie senkrecht nach oben stehen. Ebenso wird mit den Abschnitten 6,
8, 10 verfahren. Dann werden die einwandigen Seitenteile aus den Abschnitten 1, 5,
7, 9 bzw. 3, 6, 8, 10 durch Falzen um die gemeinsame Kante von 1 mit G und um die
gemeinsame Kante von 3 mit G aufgerichtet, so daß die Seitenwände 1, 3 senkrecht
stehen. Anschließend wird der Abschnitt 2 um die gemeinsame Kante zwischen 2 und G
aufgerichtet, der Abschnitt 12 nach hinten gebogen und das ganze aus 2, 11, 12, 13
bestehende Teil mit dem Falz zwischen 11 und 12 voraus über die aus den Abschnitten
5 und 6 bereits aufgerichtete "Wand" in das Innere der künftigen Schachtel umgeschlagen.
Der Falz zwischen 11 und 12 liegt dann am seitlichen Rand des Grundabschnitts am
Boden auf; der Abschnitt 12 wird jedoch noch nicht auf den Grundabschnitt G niedergedrückt.
[0026] Vielmehr wird vorher der Abschnitt 4 um die gemeinsame Kante zwischen 4 und G senkrecht
aufgerichtet, dann wird der Abschnitt 16 um 180° nach hinten umgelegt, so daß er
an der Rückseite des Bereichs 15 anliegt, die Lasche 19 wird nach vorne ebenfalls
um 180° umgebogen und bildet so eine Klammer um die parallel übereinanderliegenden
Abschnitte 15, 16, und das ganze, aus den Abschnitten 4, 15 bis 19 bestehende Seitenteil
wird mit der Kante zwischen 15 und 16 voraus über die aus den Teilen 7, 8 bestehende
provisorische Wand hinweg in das Innere der Schachtel gebogen, so daß die Kante zwischen
15 und 16 auf dem Boden G steht. Die dem Schachtelinneren zugewandte Fläche dieses
Seitenteils wird durch den Bereich 16 gebildet und die aus den Abschnitten 15 und
16 gebildeten Innenwände werden unter der federartigen Wirkung der Lasche 19 im Bodenbereich
der Schachtel nach innen ausgelenkt. Jetzt erst wird der Abschnitt 12 auf den Grundabschnitt
G gedrückt, wobei sich die Faltleiste 13 senkrecht nach oben biegt. Hierbei werden
die beiden, durch die Lasche 19 verbundenen Wandbereiche 15, 16 gegen die senkrecht
stehenden Abschnitte 7, 8 und diese wiederum gegen die Außenwand 4 gedrückt bzw. in
ihre jeweilige Endposition gebracht. Nun wird lediglich noch der Klappdeckel 17 mit
seiner Lasche 18 in die in Figur 2 gezeigte Position umgebogen. Der Deckel 17 ist
um die Breite des durch den Doppelfalz F₂ gebildeten Steges verschoben, wodurch die
Lasche 18 den Schachtelrand außen übergreift. Der Abschnitt 14a der Einstecklasche
wird in den Schlitz 22 der Lasche 18 eingeschoben, wodurch der Klappdeckel 17 in seiner
Verschlußposition gesichert wird.
[0027] Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, sind die Oberkanten der mehrwandigen Seitenteile
durch die stegartigen Doppelfalze F₁, F₂ gebildet, die eine ebene Auflage für den
Deckel 17 bzw. eine stabile Auflage für das Aufeinanderstapeln mehrerer solcher Schachteln
bilden und gleichzeitig dafür sorgen, daß die Einstecklaschen 6, 8 der Schüttklappe
30 (Figur 4) auch bei starker Belastung vor mechanischer Beschädigung geschützt wer
den. Der Doppelfalz F₃ wiederum stellt eine Anschlagfläche für die Grundfläche 3 der
Schüttklappe 30 dar. Die Anschläge 23, 24 an den Einstecklaschen 6, 8 begrenzen den
maximalen Öffnungswinkel α auf weniger als 90°, und ihre als Anschlag wirksamen
Flächen berühren bei der in Figur 4 dargestellten maximalen Öffnung die Unterseite
der Stege F₁, F₂.
[0028] Durch die vorteilhafte Kombination der geschilderten Merkmale der erfindungsgemäßen
Faltschachtel wird eine besonders hohe Druckstabilität und Festigkeit in allen Raumrichtungen
erreicht, obwohl die Schachtel keinerlei Verklebung oder Verklammerung aufweist.
Das Entfallen jeglicher Verklebung vereinfacht und verbilligt die Herstellung der
Schachtel. Die Schachtel läßt sich hervorragend stapeln, gleichzeitig aber auch in
Schrägregalen verwenden. Wenn die Schachtel im Handel zur Abgabe einzelner Kleinteile
in loser Form verwendet werden soll, bedient man sich vorzugsweise der Schüttklappe,
während Handwerker, die die Schachtel-Packungen komplett abnehmen und große Mengen
der Kleinteile auf einmal verbrauchen, vorzugsweise den Klappdeckel öffnen, um an
den Schachtelinhalt heranzukommen. Die Schachtel ist somit universell verwendbar
und hat gegenüber bekannten Schiebeschachteln nicht nur den Vorteil einfacherer Herstellbarkeit
und größerer Druckstabilität und Festigkeit, sondern auch den einer verbesserten Funktionalität,
weil es keine äußere Hülle gibt, die sich unbeabsichtigt verschieben oder, vor allem
bei schwerem Inhalt, unbeabsichtigt ganz abfallen kann.
1. Faltschachtel mit einem Boden und mit paarweise sich gegenüberliegenden mehrwandigen
und einwandigen Seitenteilen, wobei mindestens eines der einwandigen Seitenteile als
verschwenkbare Schüttklappe mit zwischen parallelen Wänden der mehrwandigen Seitenteile
geführten Einstecklaschen ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden mehrwandig ausgebildet ist und sowohl im Inneren der Schachtel als
auch außen durchgehend geschlossene, ebene Oberflächen aufweist und daß die Schachtel
zusätzlich zu der Schüttklappe (30) einen Klappdeckel (17) aufweist, der mit einem
der mehrwandigen Seitenteile schwenkbar verbunden ist.
2. Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klappdeckel (17) an der seiner Schwenkkante gegenüberliegenden Kante eine
Lasche (18) aufweist, die bei geschlossenem Deckel (17) den Schachtelrand außen übergreift.
3. Faltschachtel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (18) des Deckels (17) einen Sch!itz (22) zum lösba ren Verschließen
der Schachtel mittels einer dem Schlitz (22) angepaßten Einstecklasche (14a, 14b)
aufweist.
4. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Klappdeckel (17) mindestens eine vorzugsweise kreis- oder halbkreisförmige
Ausnehmung (21) als Fingerloch aufweist.
5. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Klappdeckel (17) ein Sichtfenster (20) aufweist.
6. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der die Innenwandung des Bodens bildende Materialabschnitt (12) eine Faltleiste
(13) aufweist, die sich gegen das mehrwandige Seitenteil abstützt, mit welchem der
Klappdeckel (17) schwenkbar verbunden ist.
7. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstecklaschen (6, 8) der Schüttklappe (30) als Anschläge dienende Erhebungen
(23, 24) aufweisen, die den maximalen Öffnungswinkel (α) auf α < 90° begrenzen.
8. Faltschachtel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die als Anschlag wirksamen Flächen der Erhebungen (23, 24) kreiszylindermantelförmig
gekrümmt sind.
9. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkanten der mehrwandigen Seitenteile durch stegartige Doppelfalze (F₁,
F₂) gebildet sind.
10. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem einzigen Materialzuschnitt mit um vorgeformte Falze gefalzten
Abschnitten besteht, wobei der Boden aus mindestens 2 Materialabschnitten (G, 12),
eines der mehrwandigen Seitenteile aus mindestens 3 Materialabschnit ten (4, 15,
16) und das gegenüberliegende mehrwandige Seitenteil aus mindestens 2 Materialabschnitten
(2, 11) gefalzt ist.