(19)
(11) EP 0 411 391 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.02.1991  Patentblatt  1991/06

(21) Anmeldenummer: 90113745.5

(22) Anmeldetag:  18.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 19/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 04.08.1989 EP 89114430

(71) Anmelder: REBO-PLASTIC GMBH & CO. KG
32689 Kalletal (DE)

(72) Erfinder:
  • Reckermann, Hans-Dieter
    D-4973 Vlotho (DE)
  • Berkenkamp, Wolfgang
    D-4970 Bad Oeynhausen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dr. Solf & Zapf 
Postfach 13 01 13
42028 Wuppertal
42028 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Transportpalette


    (57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transportpalette, bestehend aus einer Basispalette (1) mit einem in dieser formschlüssig einlegbaren Einlegeboden (2) und einem Deckel (3), wobei der Einlegeboden (2) und der Deckel (3) an ihren einander zugekehrten Seiten Aufnahmen (14) zur formschlüssi­gen Halterung von zwischen ihnen angeordneten, zu transpor­tierenden Gegenständen (8) aufweisen sowie die Palettenein­zelteile (1, 2, 3) als Kunststofftiefziehformteile ausgebil­det sind.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transportpalette mit der beispielsweise Konstruktionsteile von Kraftfahrzeugen vom Hersteller der Konstruktionsteile zum Montageort derselben transportiert werden können.

    [0002] Hierbei liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Palette zu schaffen, die einen Transport der mit ihr zu transportierenden Teile vom Herstellungsort der Teile bis zum Ort des Einbaus erlaubt, ohne daß ein Umladen der Teile erforderlich ist und wobei eine genau definierte Lage der Teile auf der Palette gewährleistet wird sowohl ein siche­rer, beschädigungsfreier Hintransport der Teile als auch ein platzsparender Rücktransport der leeren Palette gegeben ist.

    [0003] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Transportpa­lette gelöst, die aus einer Basispalette mit einem in dieser formschlüssig einlegbaren Einlegeboden und einem Deckel besteht, wobei der Einlegeboden und der Deckel an ihren einander zugekehrten Seiten Aufnahmen zur formschlüssigen Halterung von zwischen ihnen angeordneten, zu transportie­renden Gegenständen aufweisen sowie die Paletteneinzelteile als Kunststofftiefziehformteile ausgebildet sind. Durch den Aufbau der erfindungsgemäßen Transportpalette aus einer Basispalette, einem Einlegeboden und dem Deckel ergibt sich die Möglichkeit, daß die zu transportierenden Teile während ihrer Herstellung bereits nach Abschluß des Fertigungsvor­gangs auf dem Einlegeboden abgelegt werden können, und zwar in derjenigen Lage, wie später beispielsweise die Entnahme durch einen Roboter oder dergleichen am Montageort erfolgen soll, d.h. durch die formschlüssige Anordnung der Teile auf dem Einlegeboden kann eine ganz bestimmte Ausrichtung bereits in bezug auf die spätere Weiterverarbeitung vorge­nommen werden. Zudem können die Einlegeböden unabhängig von der Basispalette auf Montagebändern abgelegt werden, um dann für den Weitertransport in die Basispalette eingesetzt zu werden, und zwar mit dem bereits auf ihnen befindlichen, zu transportierenden Teilen. Durch den Deckel, der erfin­dungsgemäß vorgesehen ist, erfolgt eine Abdeckung der zu transportierenden Teile von oben und gegebenenfalls auch im Seitenbereich, wodurch ein Beschädigungsschutz bewirkt wird und gleichzeitig eine zusätzliche Lagefixierung. Erfin­dungsgemäß wird somit durch die Palette eine in sich geschlossene Transporteinheit geschaffen. Für die Entnahme der zu transportierenden Teile wird der Deckel entfernt und die Teile werden zusammen mit dem Einlegeboden aus der Basispalette entnommen und können wiederum auf ein Montage­band abgestellt werden. Die leere Palette kann dann mit oder ohne Einlegeboden zurücktransportiert werden, wobei der Platzbedarf wesentlich reduziert ist, da die einzelnen Palettenteile unabhängig voneinander gestapelt werden können.

    [0004] Weiterhin kann es erfindungsgemäß vorteilhaft sein, wenn an der Unterseite der Basispalette Füße ausgebildet sind sowie auf der Oberseite des Deckels Aufnahmen zur formschlüssigen Halterung der Füße. Hierdurch können mehrere erfindungsge­ mäße Transportpaletten übereinander angeordnet werden, wobei eine sichere Lagefixierung der Paletten gegeneinander erreicht wird. Weiterhin kann es erfindungsgemäß vorteil­haft sein, wenn mindestens ein Zwischenboden zwischen dem Einlegeboden und dem Deckel angeordnet ist, wobei dieser Zwischenboden beidseitig ausgebildete Aufnahmen zur form­schlüssigen Halterung der zu transportierenden Gegenstände besitzt. Durch diesen Zwischenboden kann eine mehrlagige Anordnung der zu transportierenden Teile vorgenommen wer­den.

    [0005] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung werden anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.

    [0006] Es zeigen:

    Fig. 1 in schematischer Darstellung den Aufbau einer erfindungsgemäßen Transportpalette,

    Fig. 2 den Aufbau im Schnitt einer beispielhaften Aus­führungsform einer erfindungsgemäßen Transportpa­lette im nicht zusammengesetzten Zustand der Einzelteile,

    Fig. 3 einen Schnitt gemäß Fig. 2, wobei die Palette im Transportzustand gezeichnet ist.



    [0007] Wie sich aus Fig. 1 ergibt, besteht eine erfindungsgemäße Transportpalette aus einer Basispalette 1, einem Einlegebo­ den 2, der im Ausführungsbeispiel auf der Basispalette aufgelegt werden kann, und in dieser formschlüssig fixiert wird, sowie einem Deckel 3, wobei mit der Transportpalette zu transportierende Gegenstände 8 zwischen dem Einlegeboden 2 und dem Deckel 3 gelagert und gehaltert sind. Die Basipa­lette 1, der Einlegeboden 2 und der Deckel 3 sind erfin­dungsgemäß als Kunststofftiefziehformteile ausgebildet, wodurch sich eine preisgünstige Herstellung und ein gerin­ges Gewicht ergeben. Die Basispalette 1 besteht aus einem wesentlichen ebenen Boden 4, in dem Füße 5 ausgeformt sind. Diese Füße 5 sind als pyramidenstumpfförmige Hohlkörper hergestellt und zum Boden 4 hin offen. Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, dem Boden 4 eine Negativkontur derart zu geben, daß er der äußeren Form des Einlegebodens 2 entspricht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt neun Füße 5 vorhanden, und zwar jeweils drei Reihen mit je drei Füßen 5. Weiterhin weist die Basispalet­te einen am Umfang des Bodens 4 angeformten Randsteg 6 auf, wobei der Boden im an den Randsteg 6 angrenzenden Bereich einen umlaufenden Auflagerand 16 besitzt. Der Randsteg 6 schließt mit dem horizontalen Auflagerand 16 vorzugsweise einen stumpfen Winkel ein, so daß sich die vom Randsteg 6 umfaßte Öffnung nach oben erweitert. Der Einlegeboden 2 ist derart ausgebildet, daß er mit einem an seiner Unterseite ausgebildeten, umlaufenden, insbesondere horizontalen Auflagebereich 17 im eingesetzten Zustand auf dem Auflage­rand 16 aufliegt. Des weiteren besitzt der Einlegeboden 2 einen Seitenwandabschnitt 18, der derart geformt ist, daß dieser von dem Randsteg 6 im eingesetzten Zustand form­schlüssig umfaßt wird, so daß der Einlegeboden 2 auf der Basispalette 1 fixiert ist. Der Seitenwandabschnitt 18 bildet hierbei mit dem Auflagebereich 17 einen stufenförmi­gen Übergang, wobei der Seitenwandabschnitt 18 mit dem Auflagebereich 17 einen stumpfen Winkel einschließt, der dem stumpfen Winkel zwischen dem Randsteg 6 und dem Aufla­gerand 16 angepaßt ist. Hierdurch ergibt sich eine Selbst­zentrierung des Einlegebodens 2 in der Basispalette 1 beim Einsetzen desselben. Demnach ist die Fixierung des Einlege­bodens 2 in der Basispalette 1 unabhängig von der Form der zu stapelnden Teile. Der Deckel 3 ist in seinen Abmessungen der Basispalette 1 entsprechend angepaßt und weist an seiner Oberseite Aufnahmen 7 für die Füße 5 der Basispalet­te 1 auf, so daß die Füße 5 in den Aufnahmen 7 gegen Verrutschen, vorzugsweise durch formschlüssige Umfassung gesichert sind. Hierdurch kann auf den Deckel 3 die Basis­palette einer weiteren erfindungsgemäßen Transportpalette aufgesetzt werden, so daß ein Stapel aus mehreren erfin­dungsgemäßen Transportpaletten gebildet werden kann. Die gesamte erfindungsgemäße Transportpalette kann in sich zusätzlich dadurch stabilisiert werden, daß ein Zurrband um die Palette, d.h. um die Basispalette 1 und den Deckel 3 herum festgezurrt wird.

    [0008] Während in Fig. 1 das erfindungsgemäße Prinzip dargestellt ist, zeigen die Fig. 2 und 3 eine spezielle Ausgestaltung in Anpassung an die Form des zu transportierenden Gegen­standes 8. Hier ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt, wie der zu transportierende Gegenstand 8 selbst in die Trag­funktion der Transportpalette eingezogen ist, indem der Deckel 3 und ein Zwischenboden 2 auf dem Gegenstand 8 aufliegen. Hierzu sind die dem Gegenstand 8 zugekehrten Seiten 10, 11 des Deckels 3 und des Einlegebodens 2 sowie die obere Seite 12 und die untere Seite 13 des Zwischenbo­dens 9 derart geformt, daß jeweils Aufnahmen 14 zur form­schlüssigen Lagerung des Gegenstandes 8 an bestimmten Stellen vorhanden sind. Hierbei sind die Aufnahmen 14 insbesondere am Einlegeboden sowie am Zwischenboden derart, daß die darin gelagerten Gegenstände ohne seitliche Abstüt­zung oder Fixierung von oben selbständig gehalten werden, so daß der Einlegeboden oder der Zwischenboden mit auf ihnen befindlichen Gegenständen beispielsweise auf Trans­portbändern unabhängig transportierbar sind. Zweckmäßig ist hierbei, wenn der Zwischenboden 9 und der Einlegeboden 2 identisch ausgeführt sind. Weiterhin ist zu erkennen, daß in die Aufnahmen 7 an der Deckeloberseite 15 die Basispa­lette 1 mit ihren Füßen 5 formschlüssig einsetzbar ist, so daß eine Stapelbarkeit erreicht wird. Zudem ist es zweckmä­ßig, wenn der Einlegeboden 2 derart an seine der Basispa­lette 1 zugekehrten Unterseite mit Vorsprüngen 20 zur Aufnahme der zu transportierenden Gegenstände ausgebildet ist, daß diese Vorsprünge 20 in die Hohlräume der hohlen Füße 5 hineinragen, und von den Fußwandungen insbesondere formschlüssig umfaßt werden.

    [0009] Was die Ausgestaltung der Basispalette 1 sowie des Einlege­bodens 2 betrifft, so ist diese vorteilhafterweise derart, daß unabhängig von der Ausgestaltung des Einlegebodens 2 in Abhängigkeit von der Form der zu transportierenden Gegen­stände 8 die Basispalette 1 unverändert ist, so daß belie­bige Einlegeböden 2 in die Basispalette 1 passen. Darüber hinaus ergibt sich durch die Erfindung die Möglichkeit, die Basispalette 1 zum Rücktransport ineinander und übereinan­der zu stapeln, wodurch der erforderliche Raumbedarf reduziert ist.

    [0010] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die zu transpor­tierenden Gegenstände im Einlegeboden 2, bzw. in dem Zwischenboden und/oder dem Deckel formschlüssig gehalten. Erfindungsgemäß kann aber auch eine Halterung durch Kraft­schluß allein oder zusätzlich erfolgen.

    [0011] Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, wenn der Einle­geboden 2 der Zwischenboden 9 und der Deckel 3 derart an ihren einander zugekehrten Seiten ausgebildet sind und entsprechende Vorsprünge besitzen, daß eine Abstützung gegeneinander erfolgen kann, wobei dann eine Abstützung an dem Gegenstand 8 selbst nicht erforderlich ist. D.h. in den Zwischenböden bzw. Einlegeböden werden sogenannte Nester zur Aufnahme der zu transportierenden Gegenstände geschaf­fen.

    [0012] Das für die erfindungsgemäße Transportpalette verwendete Kunststoffmaterial ist ein thermoplastisches Kunststoffma­terial, das zum Tiefziehen geeignet ist.


    Ansprüche

    1. Transportpalette,
    gekennzeichnet durch
    eine Basispalette (1) mit einem in dieser formschlüssig einlegbaren Einlegeboden (2) und einem Deckel (3), wobei der Einlegeboden (2) und der Deckel (3) an ihren einander zugekehrten Seiten Aufnahmen (14) zur formschlüssigen Halterung von zwischen ihnen angeordneten, zu transportie­renden Gegenständen (8) aufweisen sowie die Paletteneinzel­teile (1, 2, 3) als Kunststofftiefziehformteile ausgebildet sind.
     
    2. Transportpalette nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    an der Unterseite der Basispalette (1) Füße (5) ausgebildet sind sowie auf der Oberseite des Deckels (3) Aufnahmen (7) zur formschlüssigen Halterung der Füße (5).
     
    3. Transportpalette nach Anspruch 1 oder 2,
    gekennzeichnet durch
    mindestens einen als Kunststofftiefziehformteil ausge­bildeten Zwischenboden (9) zwischen dem Einlegeboden (2) und dem Deckel (3) mit beidseitig ausgebildeten formschlüssigen Aufnahmen (14) für die zu transportierenden Gegenstände (8).
     
    4. Transportpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Zwischenboden (9) und der Einlegeboden (2) gleich ausgebildet sind.
     
    5. Transportpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Füße (5) als pyramidenstumpfförmige Hohlkörper ausgebil­det sind.
     
    6. Transportpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Basispalette (1) einen im wesentlichen ebenen Boden (4) sowie einen umlaufenden Randsteg (6) aufweist.
     
    7. Transportpalette nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Boden (4) einen Auflagerand (16) aufweist, der mit dem Randsteg (6) einen stumpfen Winkel einschließt und der Einlegeboden (2) von dem Randsteg (6) formschlüssig umfaßt ist.
     
    8. Transportpalette nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Einlegeboden (2) einen Seitenwandabschnitt (18) aufweist, der derart geformt ist, daß er von dem Randsteg (6) im eingesetzten Zustand formschlüssig umfaßt wird, so daß der Einlegeboden (2) auf der Basispalette (1) fixiert ist.
     
    9. Transportpalette nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Seitenwandabschnitt (18) des Einlegebodens (2) mit einem an der Unterseite des Einlegebodens (2) ausgebildeten Auflagebereich (17) einen stufenförmigen Übergang bildet, wobei der Seitenwandabschnitt (18) mit dem Auflagebereich (17) einen stumpfen Winkel einschließt, der den stumpfen Winkel zwischen dem Randsteg (6) und dem Auflagerand (16) der Basispalette (1) angepaßt ist.
     
    10. Transportpalette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    an der der Basispalette (1) zugekehrten Unterseite des Einlegebodens (2) Fortsätze (20) zur Aufnahme von zu transportierenden Gegenständen ausgebildet sind, die formschlüssig in die als Hohlkörper ausgebildeten Füße (5) hineinragen.
     
    11. Transportpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die zu transportierenden Gegenstände innerhalb der Palette durch Form- und/oder Kraftschluß gehaltert sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht