[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Halterungsanordnung für an einer Fassadenaußenfläche
vorgehängte Verkleidungsplatten aus Stein oder ähnlichem Material mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0002] Um Verkleidungsplatten aus Stein oder einem ähnlichen Material, das wie Stein gegenüber
Zwängungen bruchempfindlich reagiert, zwängungsfrei an einer Fassadenkonstruktion
zu befestigen, ist es bekannt, in den Verkleidungsplatten Nuten auszubilden, in welche
insbesondere in den Eckbereichen Stege von Tragprofilen eingreifen. Diese Stege weisen
entweder eine geringe Länge auf oder auf den Stegen sind punktweise Lagerprofile angeordnet,
über welche sich die Verkleidungsplatten auf den Stegen abstützen, um keine Zwängung
über die gesamte Länge der Verkleidungsplatte entstehen zu lassen, z.B. wenn die Stege
sich aufgrund von Verformungen in der Fassadenkonstruktion bogenförmig verformen.
Insbesondere bei Windbelastungen, d.h. bei Windsog oder Winddruck werden große Kräfte
auf die die Stege begrenzenden, eine relativ geringe Dicke aufweisenden Randstreifen
der Verkleidungsplatte ausgeübt, so daß häufig ein Ausbrechen der Kanten der Verkleidungsplatten
auftritt. Auch durch Verformungen der Unterkonstruktion, d.h. beispielsweise durch
thermische Verformungen der Pfosten und Riegel der Fassadenkonstruktion können Zwängungskräfte
auf die Verkleidungsplatten ausgeübt werden, was ebenfalls zu einem Ausbrechen der
Randbereiche führen kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Halterung für an einer Fassadenaußenfläche vorgehängte
Verkleidungsplatte insbesondere aus Stein zu schaffen, bei welcher ein Ausbrechen
der Randbereiche zuverlässig verhindert wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Halterungsanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bis 8.
[0005] Da die Tragprofile an beiden Enden jeweils um eine vertikale Achse drehbar und zusätzlich
an einem Ende in Richtung der Längsachse des Tragprofils zur Drehachse am anderen
Ende hin- und herverschiebbar gelagert sind, ergibt sich für jede Verkleidungsplatte
eine statisch bestimmte Lagerung ohne Einwirkung von Momenten an der Unterkonstruktion.
Dadurch können keine Zwängungskräfte auf die Verkleidungsplatte durch Verformungen
der Unterkonstruktion oder durch Windbelastung oder thermische Verformungen auftreten,
da keine Momente übertragen werden können. Somit werden durch die Stege keine großen
Kräfte auf die die Nuten in der Verkleidungsplatte begrenzenden Randbereiche übertragen,
so daß ein Ausbrechen dieser Randbereiche zuverlässig verhindert wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Halterungsanordnung ist insbesondere für Fassadenkonstruktionen
mit Pfosten und Riegeln geeignet, wobei dann die Lagerprofile an den Pfosten oder
Riegeln befestigt werden.
[0007] Bei einer Weiterbildung gemäß Anspruch 2 bildet der Verlängerungssteg zusammen mit
einem Haltesteg eine L-Form, wenn das Tragprofil an der Oberkante der obersten oder
der Unterkante der untersten Verkleidungsplatte angeordnet werden soll. Dagegen bildet
der Verlängerungssteg mit zwei sich an seinem Ende entgegengesetzt erstreckenden Haltestegen
eine T-Form, wenn das Tragprofil zur Halterung zweier nebeneinander angeordneter Verkleidungsplatten
verwendet werden soll.
[0008] Bei einer Weiterbildung gemäß den Ansprüchen 2 und 3 ergibt sich aufgrund der U-förmigen
Ausbildung des Tragprofils, welches mit seinen U-Schenkeln das zugeordnete Lagerprofil
umgreift, eine hohe Verwindungssteifigkeit, so daß große Abstände zwischen Pfosten
oder Riegeln einer Fassadenkonstruktion überbrückt werden können, ohne daß eine unzulässige
Verformung der Tragprofile erfolgt.
[0009] Die Ausbildung einer Lagerdrehachse als Loslager mit einer Verschieblichkeit quer
zu ihrer Längsachse zu der zugeordneten anderen Lagerdrehachse hin oder von dieser
weg dient dazu, Verformungen in der Unterkonstruktion und/oder den Verkleidungsplatten
aufnehmen zu können, ohne dabei Momente auf die Verkleidungsplatten zu übertragen.
Aufgrund dieser Ausbildung ist es, wenn Haltestege nur in zwei gegenüberliegenden
Aufnahmenuten jeder Verkleidungsplatte eingreifen, möglich, die Innenwände der Aufnahmenuten
auf den Haltestegen durchgehend zwängungsfrei abzustützen. Um die Zwängungsfreiheit
noch sicherer zu machen, sind bevorzugt Streifen oder Profile aus elastischem Material
wie Gummi oder Kunststoff vorgesehen, die die Haltestege umgreifen und auf denen sie
die Seitenwände der Aufnahmenuten abstützen.
[0010] Wenn die Aufnahmenuten der Verkleidungsplatten und somit deren Haltestege unter einem
Winkel zur Horizontalen oder gar vertikal angeordnet sind, wird zusätzlich eine weitere
Abstützung für jede Verkleidungsplatte vorgesehen, auf der sie sich ausschließlich
mit ihrem Eigengewicht abstützt.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise beschrieben.
In dieser zeigt:
Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch ein Tragprofil mit Endbereichen zwei nebeneinander
angeordneter Verkleidungsplatten und
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
[0012] Fig. 1 zeigt einen Pfosten 10 einer Fassadenkonstruktion. Die Außenseite der Fassade
wird über Verkleidungsplatten 12, 14 aus Kunst- oder Naturstein abgeschlossen. Die
Halterung der Platten 12, 14 erfolgt über Tragprofile 16. Das Tragprofil 16 ist im
Querschnitt U-förmig mit einer Basis 18 und zwei dazu senkrechten Schenkeln 20, 22
ausgebildet. In Fortsetzung des Schenkels 20 ist über die Basis 18 hinaus ein Verlängerungssteg
24 vorgesehen, der an seinem Ende mit sich dazu senkrecht erstreckenden Haltestegen
26 bzw. 28 versehen ist. Der Steg 26 greift in eine Nut 30 ein, die an der Unterkante
der Platte 12 ausgebildet ist. Der Steg 26 ist durchlaufend in der Nut 30 angeordnet.
Auf dem Steg 26 ist ein Streifen 32 aus einem elastischen Material, beispielsweise
aus Gummi oder Kunststoff angeordnet. Vorzugsweise ist der Streifen 32 als U-Profil
ausgebildet, das auf den Steg 26 aufgesteckt ist.
[0013] Der nach unten gerichtete Steg 28 greift in eine Nut 34 ein, die im oberen Rand der
Verkleidungsplatte 14 ausgebildet ist. Zur elastischen Lagerung der Platte 14 ist
auf dem Steg 28 ein Profil 36 aus Gummi oder Kunststoff aufgesteckt. Der hinter dem
Steg 26 liegende Randbereich der Platte 12 sitzt auf einem Profilstreifen 38 auf,
der sich in gewissen Grenzen verformen kann.
[0014] Das Tragprofil 16 ist über Lagerprofile 40 an Pfosten oder Riegeln der Fassadenkonstruktion
befestigt. In Fig. 1 ist das Lagerprofil 40 über Schrauben 42 an dem Pfosten 10 angeschraubt.
Die Befestigung des Tragprofils 16 an dem Lagerprofil 40 erfolgt über eine Schraube
44, die durch die Schenkel 22 und 20 des Tragprofils sowie durch das Lagerprofil 40
geführt ist.
[0015] Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist das Tragprofil 16 an einem Ende drehbar an einem
Festlager 46 und mit dem anderen Ende verschiebbar an dem Loslager 40 befestigt. Das
Lagerprofil 46, das das Festlager bildet, ist an einem Pfosten 58 über Schrauben 60
befestigt. Durch die Schenkel 22 und 20 des Tragprofils und durch das Lagerprofil
46 ist eine Bohrung 62 geführt, in welcher ein Lagerbolzen aufgenommen ist, dessen
Durchmesser etwas geringer ist als die lichte Weite der Bohrung, so daß eine Drehung
des Tragprofils 16 an dem Lagerprofil 46 möglich ist. In den Schenkeln 22 und 20 des
Tragprofils 16 ist ein Langloch 64 ausgebildet, so daß das Tragprofil 16 an der Schraube
oder dem Bolzen 44, der durch das Tragprofil 40 geführt ist, verschiebbar ist.
[0016] Die Längsachse jeder Schraube bzw. jedes Bolzens 44 bzw. jedes Lagerbolzens ist dabei
senkrecht zu den Stegen 26, 28 des zugeordneten Tragprofils 16 parallel zu der gemeinsamen
Ebene dieser Stege 26, 28 angeordnet. Das Langloch 64 ist so ausgebildet, daß sich
die in dieses eingesetzte Lagerdrehachse in Form eines Loslagers quer in Richtung
zur anderen Lagerdrehachse 44 zu dieser hin oder von dieser weg verschieben kann.
[0017] Durch die Befestigung des Tragprofils 16 mit einem Ende drehbar an einem Festlager
und mit dem anderen Ende verschiebbar an einem Loslager wird verhindert, daß Zwängungskräfte
durch Verformungen der Unterkonstruktion oder durch Verformungen der Verkleidungsplatte
selbst auf die Verkleidungsplatte, die insbesondere aus Stein besteht, eingeleitet
werden können, so daß ein Ausbrechen der Kanten der Verkleidungsplatte in dem Bereich,
in welchem die Nut zur Aufnahme der Stege des Tragprofils ausgebildet sind, verhindert
wird.
Bezugszeichenliste
[0018]
10 Pfosten
12 Verkleidungsplatte
14 Verkleidungsplatte
16 Tragprofil
18 Basis
20 U-Schenkel
22 U-Schenkel
24 Verlängerungssteg
26 Haltesteg
28 Haltesteg
30 Aufnahmenut
32 Streifen oder Profil
34 Aufnahmenut
36 Streifen oder Profil
38 Tragprofil
40 Lagerprofil (fest)
42
44 Schraube
46 Lagerprofil (Loslager)
1. Halterungsanordnung für an einer Fassadenaußenfläche vorgehängte Verkleidungsplatten
(12, 14) aus Stein oder ähnlichem Material, die jeweils auf zwei sich gegenüberliegenden
Randflächen Aufnahmenuten (30, 34) für Haltestege (26, 28) aufweisen, die an Tragprofilen
(16) vorgesehen sind, die an einer Gebäudeaußenwandkonstruktion angebracht werden,
wobei die Haltestege (26, 28) in den Aufnahmenuten (30, 34) an deren Seitenwänden
durchlaufend zwängungsfrei abgestützt sind und jedes Tragprofil (16) in seinen Endbereichen
jeweils mit einer Lagerdrehachse (44) eines Lagerklotzes oder Lagerprofils (40, 46),
die senkrecht zu den Haltestegen (26, 28) des Tragprofils (16) parallel zu deren gemeinsamen
Ebene angeordnet ist, verbunden ist, von denen eine Lagerdrehachse (44, 64) zusätzlich
als Loslager in Richtung der Längsachse des Tragprofils (16) längsverschieblich ist.
2. Halterungsanordnung nach Anspruch 1, bei welcher jedes Tragprofil (16) im Querschnitt
U-förmig mit einer Basis (18) und zwei dazu senkrechten Schenkeln (20, 22) ausgebildet
ist, ein Schenkel (20) einen sich über die Basis (18) hinaus erstreckenden Verlängerungssteg
(24) aufweist und sich mindestens ein Haltesteg (26, 28) am Ende des Verlängerungssteges
(24) senkrecht zu diesem erstreckt.
3. Halterungsanordnung nach Anspruch 2, bei welcher die U-Schenkel (20, 22) der Tragprofile
(16) die Lagerprofile (40, 46) umgreifen.
4. Halterungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welcher die als Loslager
ausgebildete Lagerdrehachse eine Langlochanordnung (64) aufweist, die im zugeordneten
Lagerprofil (40) und/oder Endbereich der Schenkel (20, 22) ausgebildet ist.
5. Halterungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welcher die zwängungsfreie
Abstützung durch Streifen oder Profile (32, 36) aus elastischem Material erfolgt,
die die Haltestege (26, 28) umgreifen.
6. Halterungsanordnung nach Anspruch 5, bei welcher die Streifen oder Profile (32,
36) aus Gummi oder Kunststoff bestehen.
7. Halterungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei welcher die Lagerprofile
(40, 46) mit den Pfosten oder Riegeln (10, 58) verschraubt sind.
8. Halterungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welcher die Tragprofile
(16) aus Metall wie Aluminium oder Edelstahl bestehen.
9. Halterungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Tragprofile
an Pfosten oder Riegeln (10, 58) einer Fassadenkonstruktion befestigt werden.
10. Halterungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher die Tragprofile
sich horizontal erstreckend angebracht werden.
11. Halterungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher das Eigengewicht
der Verkleidungsplatten unabhängig von deren Lagerung durch die Haltestege der Tragprofile
abgestützt wird.