[0001] Die Erfindung betrifft einen Sporthallenboden gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Sporthallenbodens.
[0002] Der grundlegende Aufbau von Sporthallenböden ist in DIN 18 032 beschrieben. Bei derartigen
Sporthallenböden ist eine elastische Schicht auf einem Unter- oder Rohboden, z. B.
Estrich, aufgebracht. Dabei wird die elastische Schicht, z. B. in Form einer Elastikmatte,
die aus Schaumstoff bestehen kann, auf den Estrich aufgeklebt. An der nach oben weisenden
Fläche wird die Elastikmatte mit einem Gewebe, z. B. aus Glasfasern, Polyesterfasern
oder dgl. versehen. Dieses Gewebe kann entweder auf die Elastikmatte aufkaschiert
sein oder wird auf der Baustelle auf die Elastikmatte aufgeklebt. Anschließend wird
zur Herstellung einer Druckverteilungsplatte ein Flüssigkunststoff auf die gewebearmierte
Elastikmatte mit einer Stärke von 2 bis 3 mm aufgebracht und ausgehärtet. Nach dem
Aushärten liegt somit auf der elastischen Schicht eine harte, biegesteife Platte als
Druckverteilungsplatte vor. Schließlich wird auf die ausgehärtete Druckverteilungsplatte
eine Nutzschicht entweder in Form eines Flüssigstoffes oder in Form üblicher Fußbodenbeläge
aus PVC, Platten oder dgl. aufgeklebt. Die vorerwähnte Herstellung der Druckverteilungsplatte
durch Aufgießen und Verteilen eines Kunstharzes bringt verschiedene Probleme mit sich.
Zum einen besteht die Möglichkeit, daß das Reaktionsgemisch nicht im richtigen Verhältnis
miteinander vermischt ist, zum anderen ist nicht gewährleistet, daß das Reaktionsgemisch
das auf der elastischen Schicht befindliche Gewebe hinreichend durchtränkt. Weiterhin
besteht beim Aufbringen einer flüssigen Kunststoffschicht das Problem einer gleichmäßigen
Aufbringung dieser Schicht. Weiterhin nachteilig ist, daß bei Verwendung einer Polyurethan-Zweikomponentengießmasse
als Grundlage für die auszuhärtende Druckverteilungsplatte diese Masse unter Einwirkung
von Feuchtigkeit, z. B. Luftfeuchtigkeit, Gase, wie Kohlendioxid, abspaltet, was zu
einer Blasenbildung in der Kunststoffschicht führt und die mechanische Festigkeit
der herzustellenden Druckverteilungsplatte beeinträchtigt.
[0003] Bei der Verwendung einer Elastikmatte mit aufkaschiertem Gewebe kommt als weiterer
Nachteil hinzu, daß im Bereich der Stöße der Matte der flüssige Kunststoff der zu
erstellenden Druckverteilngsplatte in die Stoßfuge eindringt und sich ein Grat bildet,
der zu einer Beschädigung des Sporthallenbodens führt und außerdem Abweichungen in
der ansonsten gleichmäßigen Wirkung des Sporthallenbodens im Bereich der Stoßausbildung
hervorruft.
[0004] Ein Verfahren zur Herstellung eines Sporthallenbodens ist aus der DE-PS 26 23 321
bekannt, bei dem eine elastische Schicht fugenlos auf einen Unterboden aufgelegt wird,
wonach zur Bildung einer Lastverteilung2schicht, bestehend aus einer ersten und einer
zweiten Kunststofflage die erste Kunststofflage auf die elastische Schicht aufgelegt
und danach unter Verwendung eines Haftklebers die zweite.Kunststofflage auf die erste
Kunststofflage aufgebracht und mit dieser verklebt wird, und bei dem anschließend
auf der zweiten Kunststofflage mittels eines Klebers ein Oberbelag angeordnet wird,
wobei die Trennstellen zwischen benachbarten Schichten bzw. Lagen zueinander versetzt
sind. Als Lastverteilungsschicht dienen zwei durch einen Haftkleber miteinander verbundene
Kunststofflagen aus PVC oder Hart-Polyethylen. Eine derart gebildete Lastverteilungsschicht
hat den Nachteil, daß sie einen hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten hat, der bei
Polyethylen 200 X 10
-¾/° und bei der Verwendung von Polyvinylchlorid 80 x 10
-¾/° beträgt. Der Einsatz derartiger Materialien für die Lastverteilungsschicht hat zur
Folge, daß der Boden bei Temperaturschwankungen empfindlich reagiert und Verziehungen
im Bereich der Lastverteilungsschicht gegenüber dem Unterboden bzw. gegebenenfalls
auch gegenüber dem Oberbelag nicht auszuschließen sind. Ein weiteres Problem kann
sich bei dem bekannten Boden durch die Benutzung des Haftklebers ergeben, der an
der Baustelle auf die jeweiligen Lagen bzw. Schichten aufzubringen ist und einerseits
wegen seiner Lösungsmittelhaltigkeit unerwünscht ist und andererseits nicht die erforderliche
Klebefestigkeit gewährleistet.
[0005] Die DE-PS 22 21 761 beschreibt einen Sportboden bzw. Schwingboden, bei dem als Lastverteilungsschicht
zwei Lagen aus Spanplatten verwendet werden, die vollflächig miteinander verklebt
sind und auf der Oberseite einen Oberbelag aufnehmen. Die Spanplatten sind mit der
elastischen Schicht verklebt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sporthallenboden der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, daß die vorstehenden Schwierigkeiten und Nachteile beseitigt
sind.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kenn zeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 gelöst.
[0008] Weitere Ausgestaltungen des Sporthallenbodens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die Erfindung schafft einen Sporthallenboden, insbesondere für Turnhallen, der aus
einer vorzugsweise lose auf dem Unter-oder Rohboden verlegten elastischen Schicht
besteht, auf die Lagen aus vorgefertigten Kunststoffplatten in Form glasfaserverstärkter
Plyolefinplatten verlegt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden zwei
derartige Lagen von Polyolefinplatten, gemäß einer weiteren Ausführungsform drei
Lagen aus Polyolefinplatten aufgebracht, wobei dei Lagen insgesamt schwimmend auf
die elastische aufgelegt werden. Benachbarte Lagen aus Polyolefinplatten werden durch
einen vorzugsweise wasserfesten Klebstoff vollflächig miteinander verklebt.
[0010] Nach einer weiteren Ausführungsform werden die einzelnen Platten der verschiedenen
Lagen so auf der elastischen Schicht verlegt, daß die Stöße übereinanderliegender
Lagen zueinander versetzt sind.
[0011] Zur Erzielung einer hohen Klebefestigkeit zwischen den Platten übereinanderliegender
Lagen werden die Platten wenigstens einer Lage auf ihrer zur nächsten Lage weisenden
Oberfläche mit einem Vlies versehen, das vorzugsweise bereits während der Herstellung
der Platten in die plattenoberfläche eingedrückt bzw. eingebracht wird. Dieses Vlies
trägt praktisch zu einer Erhöhung der Oberflächenrauhigkeit bei und ermöglicht eine
vollflächige, feste Verklebung übereinanderliegender Lagen.
[0012] Bei Verwendung der Polyolefinplatten, vorzugsweise in Form von Polypropylenplatten,
die vorgefertigt sind und an der Baustelle auf die elastische Schicht aufgelegt werden,
ergeben sich keinerlei Schwierigkeiten hinsichtlich einer ungleichmäßigen Materialschicht.
Durch das Eigengewicht der Platten zuzüglich des darauf aufzubringenden Oberbelages,
liegt der Sportboden, bestehend aus den einzelnen Lagen aus Polyolefinplatten schwimmend
und planeben auf der elastischen Schicht auf.
[0013] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß Platten aus Polyolefinen leicht und
umweltfreundlich entsorgt werden können.
[0014] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß Polyolefinplatten preiswert herstellbar
sind.
[0015] Gemäß der Erfindung soll ein Verfahren geschaffen werden, mit dem ein von Temperaturschwankungen
weitgehend unbeeinflußter, aber dennoch kostengünstiger Sporthallenboden herstellbar
ist.
[0016] Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sowie ein nach dem Verfahren hergestellter
Sporthallenboden ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0017] Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung eines Sporthallenbodens, dessen
Wärmeausdehnungskoeffizient dadurch wesentlich reduziert wird, daß die verwendeten
Kunststofflagen, vorzugsweise aus Polypropylen, glasmattenverstärkt sind. Durch die
Integration von Glasmatten in die Kunststofflagen wird der Wärmeausdehnungskoeffizient
gegenüber reinem Polypropylen auf etwa 1/5 reduziert.
[0018] Nach einer ersten Ausführungsform wird eine der die Lastverteilungsschichten bildenden
glasmattenverstärkten Kunststofflage dadurch vorgefertigt, daß durch Laminierung
oder vorzugsweise mit Hilfe einer Presse eine Haftklebeschicht aufgebracht wird.
Hierdurch wird sichergestellt, daß eine gewünschte innige Verbindung zwischen den
beiden die Lastverteilungsschicht bildenden Lagen erreicht wird und die Herstellung
des Sporthallenbodens an der Baustelle den Einsatz flüssigen, gegebenenfalls lösungsmittelhaltigen
Haftklebers erübrigt. Zur Verbindung der beiden die Lastverteilungsschicht bildenden
Lagen braucht von der vorgefertigten Kunststofflage nur auf der jeweiligen Seite
die als Trägerfolie für den Haftkleber dienende Folie abgezogen zu werden, wonach
durch Aufpressen der vorgefertigten Kunststofflage auf die bereits bereitgestellte
Lage ein "Verkleben" erfolgt.
[0019] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird erfindungsgemäß die gesamte
Lastverteilungsschicht vorgefertigt, d.h. die aus den beiden Kunststofflagen bestehende
Lastvertei lungsschicht. Bei diesem Verfahren wird nach dem Aufbringen der Haftklebeschicht
auf eine der beiden glasmattenverstärkten Kunststofflagen die die Haftklebeschicht
haltende Trägerfolie abgezogen und anschließend werden die beiden Kunststofflagen
durch eine Presse unter sandwichartiger Einfassung der Haftklebeschicht zusammengepreßt.
Bei dieser Ausführungsform werden Einzelteile einer an der Baustelle zusammenzusetzenden
Lastverteilungsschicht erhalten, derart, daß die obere oder untere Kunststofflage
am Rand gegenüber der anderen Kunststofflage vorsteht und vor dem Zusammenbau die
auf dem vorstehenden Rand befindliche Trägerfolie für die Haftklebeschicht abzuziehen
ist, bevor die Lastverteilungsschicht an der Baustelle durch überlappenden Zusammenbau
einzelner derartiger Stücke zusammengesetzt wird.
[0020] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die beiden glasmattenverstärkten Kunststofflagen anstelle des Einsatzes einer
Haftklebeschicht dadurch zur Bildung vorgefertigter Stücke der Lastverteilungsschicht
zusammengefügt, daß die jeweils einander gegenüberliegenden oder wenigstens eine
der beiden Oberflächen der die einzelnen Kunststofflagen ergebenden Platten beflammt
werden und nach Anweichung der Oberflächen die einander zugehörigen Platten unter
Druckwirkung aufeinandergelegt werden. Derart vorgefertigte Stücke der Lastverteilungsschicht
sind ebenfalls so gebildet, daß eine der beiden Kunststofflagen am Rand über die andere
Kunststofflage vorsteht. Vor dem Zusammenbau derartiger vorgefertigter Stücke der
Lastverteilungsschicht wird von dem randmäßig überstehenden Abschnitt der einen Kunststofflage
die jeweilige Oberfläche beflammt und dadurch in einen angeweichten Zustand verbracht,
bevor es mit einem ebenso beflammten Randabschnitt eines anderen Stückes in Verbindung
gebracht und zusammengedrückt wird. Die Vorfertigung einzelner derartiger Abschnitte
der Lastverteilungsschicht erfolgt vorzugsweise mittels eines Flammkaschierungsgerätes,
derart, daß die einzelne Abschnitte vorgegebener Größe bildenden Platten der oberen
und unteren Kunststofflage dem Flammkaschierungsgerät zugeführt, die ein ander gegenüberliegenden
oder wenigstens eine der beiden Oberflächen durch Beflammung angeweicht und anschließend
durch Druckausübung verbunden werden.
[0021] Im folgenden wird der Sporthallenboden anhand der Zeichnung zur Erläuterung weiterer
Merkmale beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht durch einen Sporthallenboden,
Fig. 2 eine Teilschnittansicht einer erfindungsgemäß verwendeten Polyolefinplatte,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines Sporthallenbodens zur Erläuterung der grundsätzlichen
Struktur des Aufbaus unter Verwendung glasmattenverstärkter Kunststofflagen zur Bildung
einer Lastverteilungsschicht,
Fig. 4 eine im Schnitt dargestellte Teilperspektivansicht eines vorgefertigten Abschnittes
einer Lastverteilungsschicht,
Fig. 5 eine Teilschnittansicht entsprechend Fig. 4, und
Fig. 6 eine weitere Abwandlung des Sporthallenbodens.
[0022] Ein Sporthallenboden, insbesondere zur Verwendung in Turnhallen, weist gemäß Fig.
1 einen Unterboden oder Rohboden 1 auf, der aus Beton oder dgl. besteht. Auf dem vorzugsweise
feuchtigkeitsisolierten Rohboden 1 wird eine elastische Schicht 2 aufgebracht, beispielsweise
aus Schaumstoff oder Schaumstoffmatten, die ihrerseits gegebenenfalls - obgleich
nicht erforderlich - mit einer Folie aus Kunststoff oder dgl. abgedeckt wird, um
einen Feuchtigkeitsdurchtritt nach oben bzw. nach unten hisichtlich des noch zu beschreibenden
weiteren Aufbaus zu vermeiden. Die elastische Schicht 2, die durch einzelne Matten
gebildet sein kann, kann aus verschiedenen Schaumstoffmaterialien hergestellt sein,
wobei die Schicht 2 entweder durch Verkleben gegenüber dem Unterboden 1 fixiert ist
oder vorzugsweise lose auf dem Unterboden 1 angeordnet ist.
[0023] Auf die elastische Schicht 2 werden gemäß Figur 1 zumindest zwei Lagen 3, 4 aus Kunststoffplatten
aufgelegt. Jede Lage 3, 4 besteht aus einer Vielzahl von Kunststoffplatten auf Polyolefin.
Die Polyolefinplatten sind glasfaserverstärkt und haben gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
eine Stärke von 2 mm.
[0024] Um die beiden Lagen 3 und 4 fest miteinander verbinden zu können, wird zwischen
den Lagen 3, 4 eine Klebstoffschicht vorgesehen, vorzugsweise aus wasserfestem Klebstoff
zur Erzielung einer vollflächigen Verklebung der Lage 3 mit der Lage 4.
[0025] Platten aus Polyolefin oder vorzugsweise aus Polypropylen haben eine äußerst glatte
Oberfläche, d. h. eine Oberfläche mit geringer Rauhigkeit und mithin mit geringer
Haftfähigkeit. Um die Haftfähigkeit zu verbessern, ist vorgesehen, daß die Platten
der Lage 3 oder die Platten der Lage 4 oder auch die Platten beider Lagen 3, 4 wenigstens
an der Oberfläche mit einem Vlies versehen sind, die der anderen Lage gegenüberliegt.
Fig. 2 zeigt eine Teilansicht einer solchen Polyolefin- oder Polypropylenplatte 10
im Querschnitt mit einem in die Oberfläche eingebetteten Vlies 12. Das Vlies ist vorzugsweise
über die Hälfte seiner Stärke in die Oberfläche der Platte 10 eingesetzt bzw. eingedrückt,
wobei dieser Vorgang während der Herstellung der Platte 10 erfolgt. Die andere Hälfte
steht über die Oberfläche 10a der Platte 10 über die verbleibende halbe Vliesstärke
nach oben vor und dient zur Aufnahme der Klebstoffschicht.
[0026] Auf die Lage 3 nach Fig. 1 werden vorzugsweise mehrere Platten 10 der in Fig. 2
gezeigten Art auf die Schicht 2 aufgelegt, so daß das Vlies 12 ,an der oberen Fläche
der Platte 10 angeordnet ist. Vorteilhafterweise werden für die Lage 4 ebenfalls Platten
10 der in Fig. 2 gezeigten Art verwendet, jedoch derart, daß das Vlies 12 an der Unterseite
zu liegen kommt, wodurch eine Verklebung der Vliesschichten 12 der übereinanderliegenden
Lagen 3, 4 möglich ist. Damit lassen sich die Lagen 3, 4 aufgrund der Verwendung der
aus der Platte herausragenden Vliesschicht fest miteinander verbinden und es ergibt
sich eine aus zwei Lagen bestehende Druckverteilungsplatte, die schwimmend auf der
elastischen Schicht 2 angeordnet ist, d. h. daß die untere Fläche der Lage 3 nicht
fest verbunden ist oder verklebt ist mit der elastischen Schicht 2.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Sporthallenbodens werden für die Lage 4 Platten
verwendet, die gegenüber der Darstellung nach Fig. 2 sowohl an der oberen als auch
an der unteren Fläche in der beschriebenen Weise mit einem Vlies 12 versehen sind.
Die nach oben weisende Vliesschicht 12 der Lage 4 verfolgt dabei den Zweck, eine feste
Verbindung zu einem Fußbodenbelag, beispielsweise PVC-Belag oder dgl., mittels einer
entsprechenden, vorzugsweise wasserfesten Klebstoffschicht zu gewährleisten.
[0028] Gemäß einer weiteren Abwandlung des erfindungsgemäßen Sporthallenbodens werden gegenüber
der Darstellung nach Fig. 1 nicht zwei, sondern drei Lagen mit Platten aus Polyolefin
oder Polypropylen vorgesehen, so daß die Druckverteilungsplatte aus insgesamt drei
Lagen besteht und alle drei Lagen in der beschriebenen Weise durch einen Klebstoff
vollflächig miteinander verbunden sind. Auf die oberste Lage wird dann, wie beschrieben,
ein Fußbodenbelag üblicher Art aufgebracht.
[0029] Sowohl bei einer aus zwei als auch bei einer aus drei Lagen bestehenden Druckverteilungsschicht
wird vorteilhafterweise die Anordnung der einzelnen Platten 10 derart getroffen, daß
die Stöße 15 der unteren Lage 3 verstetzt liegen zu den Stößen 18 der Lage 4, usw.
So ergibt sich der Einsatz von mindestens zwei Lagen 3, 4 von Platten 10 bei einer
stoßüberlappenden Verlegung nach Fig. 1 eine massive Materialdicke am Stoß 15 von
2mm bei einer Plattenstärke von 2 mm und bei einer dreilagigen Verlegung von Platten
eine massive Materialdicke von 4 mm über dem Stoß 15 sowie seitlich des Stoßes 18.
[0030] Wenngleich das Gewicht der einzelnen Platten 10 aufgrund der Herstellung aus Polyolefinen,
vorzugsweise Polypropylen, im Vergleich mit anderen Kunststoffplatten allgemeiner
Art niedrig ist, ergibt sich aufgrund des Gesamtaufbaus der Druckverteilungsplatte
mit zwei Lagen 3, 4 oder mehreren derartigen Lagen ein so großes Eigengewicht, daß
die Druckverteilungsplatte schwimmend und planeben auf der elastischen Schicht 2
ruht.
[0031] Die Platten 10 aus Polyolefin, vorzugsweise Polypropylen, sind vorzugsweise glasfaserverstärkt
und vorteilhafterweise beträgt der Anteil an Glasfasern je Platte 10 35%. Dadurch
wird erreicht, daß jede Platte 10 eine hohe Steifigkeit besitzt und außerdem einen
möglichst geringen linearen Ausdehnungskoeffizienten gewährleistet.
[0032] Der unter Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 5 beschriebene Sporthallenboden betrifft
einen sogenannten mischelastischen Sporthallenboden, bei dem neben einer elastischen
Schicht, die auf dem Unterboden aufliegt und vorzugsweise durch eine Schaumstoffschicht
gebildet ist, eine aus zwei Lagen aus glasmattenverstärktem Kunststoff bestehende
Lastverteilungsschicht benutzt wird, die auf einfache Weise, insbesondere ohne Verwendung
von lösungsmittelhaltigem Kleber oder ähnlichem an der Baustelle in feste Verbindung
miteinander verbringbar sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, daß mindestens eine der beiden glasmattenverstärkten Kunststofflagen
auf ihren beiden Oberflächen mit einem Haftkleber versehen wird, dessen Trägerfolie
auf der glasmattenverstärkten Kunststofflage verbleibt, so daß die Folie erst im
Bedarfsfalle abgezogen werden kann, um eine Verklebung mit einer benachbarten Schicht
zu erreichen. Durch das Vorfertigen einer derartigen, auf mindestens einer ihrer beiden
Oberflächen mit Haftkleber versehenen glasmattenverstärkten Kunststofflage, insbesondere
unter Verwendung eines Laminators oder vorzugsweise einer Presse, ist sichergestellt,
daß die Klebe schicht eine so innige Verbindung mit der glasmatttenverstärkten Kunststofflage
ergibt, daß eine spätere Lösung zwischen der vorgefertigten glasmattenverstärkten
Kunststofflage und der Haftkleberschicht ausgeschlossen ist.
[0033] Der Anteil der Glasmatte in Bezug auf die jeweilige Kunststofflage beträgt vorzugsweise
30 %, bei einer weiteren Ausführungsform mit einer Reduzierung des Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf weniger als 1/5 gegenüber einer reinen Polypropylenschicht etwa 45 %.
[0034] Als besonders geeignet hat sich ein Haftkleber auf Kautschukbasis erwiesen, der
mithin die bekannten Probleme bei lösungsmittelhaltigen Klebern beseitigt, insbesondere
Gesundheitsschäden bei der Herstellung eines solchen Sporthallenbodens ausschließen
läßt und zudem nach seiner Aufbringung auf die glasmattenverstärkte Kunststofflage
unter Druckaufwendung eine hohe Adhäsionskraft gegenüber der Kunststofflage hat.
[0035] Die Haftkleberschicht kann einseitig oder doppelseitig auf die eine, obere glasmattenverstärkte
Kunststofflage unter Druckanwendung aufgebracht werden. So kann die obere glasmattenverstärkte
Kunststofflage nur auf ihrer im zusammengebauten Zustand des Sporthallenbodens nach
unten weisenden Fläche den Haftkleber mit seiner Trägerfolie tragen, wobei nach dem
Zusammenbau der Lastverteilungsschicht auf die nach oben weisende Fläche der auf
diese Art gebildeten Lastverteilungsschicht ein herkömmlicher, vorzugsweise lösungsmittelfreier
Kleber aufgetragen wird zur festen Aufnahme des Oberbelags.
[0036] Nach einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf einen
Unterboden 31, beispielsweise eine Beton- oder Estrichschicht, eine Elastikschicht
32 aufgelegt, die vorzugsweise aus Schaumstoffmaterial besteht und gegebenenfalls
fugenlos konzipiert ist. Gewünschtenfalls wird die Elastikschicht 32 durch einen Kleber
mit dem Unterboden 31 fest verbunden oder auf andere Weise gegenüber dem Unterboden
31 fixiert. Zwischen dem Unterboden 31 und der Elastikschicht 32 kann im Bedarfsfall
eine feuchtigkeitsundurchlässige Folie vorgesehen sein, die in der Zeichnung nicht
gezeigt ist. Auf die Elastikschicht 32 wird gegebenenfalls unter Verwendung eines
Haftklebers oder dergleichen eine erste Lage 33 aus glasmattenverstärktem Kunststoff
angeordnet, wobei alternativ entweder zwischen der glasmattenverstärkten Kunststofflage
33 und der Elastikschicht 32 oder zwischen der Elastikschicht 32 und dem Unterboden
31 eine Klebeverbindung vorgesehen wird. Hierauf wird die zweite glasmattenverstärkte
Kunststofflage 34 aufgelegt, die durch eine Vorfertigung bereits mit einer Haftklebeschicht
35 versehen ist. Die Aufbringung der Haftklebeschicht 35 auf der glasmattenverstärkten
Kunststofflage 34 erfolgt mittels eines Laminators oder auf andere Weise, jedoch
derart, daß eine innige Verbindung zwischen der Haftklebeschicht 35 und der glasmattenverstärkten
Kunststofflage gewährleistet ist.
[0037] Diese innige Verbindung wird vorzugsweise durch Anwendung einer Presse erzielt.
Die Haftklebeschicht 35 wird hierbei zur Aufbringung auf der später nach unten weisenden
Oberfläche der glasmattenverstärkten Kunststofflage 34 durch unter Druck stehende
Rollen oder dergleichen aufgerollt, wobei die Haftklebeschicht 35 auf einer nicht
gezeigten Trägerfolie zugeführt wird und die Trägerfolie auf der glasmattenverstärkten
Kunststofflage verbleibt. Erst an der Baustelle wird die Trägerfolie entfernt, bevor
die Kunststofflage 34 mit der nach unten weisenden Haftklebeschicht 35 auf die bereits
vorhandene glasmattenverstärkte Kunststofflage 33 aufgedrückt wird.
[0038] Gemäß vorstehender Beschreibung wird die glasmattenverstärkte Kunststofflage 34 wenigstens
auf einer Oberfläche unter Belassung der Trägerfolie mit der Haftklebeschicht 35
versehen und in diesem Zustand an die Baustelle geliefert.
[0039] Abhängig von der Struktur und Beschaffenheit des vorzusehenden Oberbelages 36 kann
die zweite glasmattenverstärkte Kunststofflage 34 auch beidseitig mit einer Haftklebeschicht
versehen sein, wie dies in der Zeichnung durch die Bezugszeichen 35 und 37 angedeutet
ist, wobei die jeweilige Trägerfolie solange verbleibt, bis die betreffende Fläche
mit der Nachbarschicht zu verkleben ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird nach
Aufbringung der ersten glasmattenverstärkten Kunststofflage 33 die die Haftkleberschicht
35 abdeckende Trägerfolie der zweiten glasmattenverstärkten Kunststofflage 34 abgezogen
und die zweite glasmattenverstärkte Kunststofflage 34 auf die untere bzw. erste glasmattenverstärkte
Kunststofflage 33 aufgedrückt. Erst dann kann die Entfernung der die Haftklebeschicht
37 abdeckenden Trägerfolie erfolgen, bevor bei diesem Ausführungsbeispiel der Oberbelag
36 auf die zweite glasmattenverstärkte Kunststofflage 34 aufgelegt wird. Zusätzlich
zur Haftklebeschicht kann für eine zweiseitige Verklebung die Rückseite des Oberbelages
36 mit einem Klebstoff versehen sein.
[0040] Anstelle einer Haftklebeschicht 37 kann alternativ auch ein anderer vorzugsweise
lösungsmittelfreier Klebstoff verwendet werden, der dann maschinell oder von Hand
auf die nach oben weisende Fläche der zweiten glasmattenverstärkten Kunststofflage
34 aufgebracht wird, wenn die Lage 34 auf ihrer nach oben weisenden Fläche keine der
Haftklebeschicht 35 entsprechende Haftklebeschicht im Rahmen der Vorfertigung erhalten
hat. Die dann aufzubringende Klebstoffschicht soll eine solche Stärke haben, daß eine
innige Verbindung der auf diese Weise aufgetragenen Klebstoffschicht mit dem Oberbelag
36 gesichert ist.
[0041] Die beiden die Lastverteilungsschicht ergebenden Lagen 33, 34 bestehen ausschließlich
aus glasmattenverstärktem Kunststoffmaterial, das durch die Glasmattenverstärkung
einen relativ niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten von beispielsweise 30 X 10
-¾/° erhält. Als Vergleich sei der Längenausdehnungskoeffizient von reinem Polyethylen
mit 200 X 10
-¾/°, von Polyvinylchlorid mit 80 X 10
-¾/° und von Polypropylen mit 150 X 10
-¾/° genannt. Dieser Vergleich zeigt, daß bezüglich Polypropylen durch die Glasmattenverstarkung
eine Reduzierung des Längenausdehnungskoeffizienten auf etwa 1/5 gegenüber Polypropylen
ohne Glasmattenverstärkung erreicht wird und damit ein derar tiger Sporthallenboden
weitgehend unabhängig ist von Temperaturschwankungen.
[0042] Nach Aufbringung des Oberbelages 36 erfolgt vorzugsweise ein Walzen des Sportbodens
zum Zwecke der Ausübung eines Druckes von mindestens 40 kp auf den Oberbelag.
[0043] Der auf die vorstehend beschriebene Weise hergestellte Sporthallenboden besteht
von unten nach oben aus einer auf einem Unterboden 31 aufliegenden Elastikschicht
32, gefolgt von der Lastverteilungsschicht bestehend aus einer ersten glasmattenverstärkten
Kunststofflage 33 und einer zweiten glasmattenverstärkten Kunststofflage 34, welche
durch einen Haftkleber 35 innig mit der ersten glasmattenverstärkten Kunststoffschicht
33 verbunden ist. Oberhalb der zweiten glasmattenverstärkten Kunststofflage 34 wird
durch einen Kleber ein Oberbelag 36 angeordnet.
[0044] Die wesentlichen Vorteile vorliegender Erfindung, insbesondere niedriger Wärmeausdehnungskoeffizient
und innige Verbindung zwischen den beiden glasmattenverstärkten Kunststofflagen 33,
34 werden erhalten bei der Verwendung von glasmattenverstärktem Polypropylen, das
kostengünstig hergestellt werden kann und dennoch aufgrund der unter Druck bzw. mit
Hilfe einer Presse aufgebrachten Haftklebeschicht 35 auf wenigstens eine Fläche der
zweiten glasmattenverstärkten Kunststofflage 34 eine sichere und dauernde Verbindung
zwischen den beiden Lagen 33, 34 gewährleistet. Dieser Vorteil wird nicht erreicht,
wie Versuche gezeigt haben, durch die Verwendung eines doppelseitigen Klebebandes,
da die Adhäsionswirkung eines solchen doppelseitigen Klebebandes an den beiden glasmattenverstärkten
Kunststofflagen 33, 34 nicht ausreicht, um eine dauerhafte feste Verbindung zwischen
den beiden Lagen 33, 34 sicherzustellen. Aus diesem Grund wird die Kunststofflage
34 zum Zwecke der Verwendung bei einem Sporthallenboden vorbehandelt bzw. vorgefertigt,
in dem Sinn, daß die Haftklebeschicht zusammen mit deren Trägerfolie auf die Lage
34 aufgepreßt wird.
[0045] Bei dem beschriebenen Sporthallenboden kann entweder die elastische Schicht 32 mit
dem Unterboden 31 verklebt sein oder die elastische Schicht 32 ist über eine nicht
gezeigte Klebeschicht, vorzugsweise ebenfalls eine Haftklebeschicht, mit der darüber
befindlichen glasmattenverstärkten Kunststofflage 33 verbunden. Schließlich können
im Bedarfsfalle sowohl die Elastikschicht 32 mit dem Unterboden 31, als auch die
Lage 33 mit der Elastikschicht 32 durch Kleber miteinander fest verbunden werden.
[0046] Wie Fig. 3 zeigt, sind die Trennstellen innerhalb der Elastikschicht 32 gegenüber
den Trennstellen der darüber befindlichen Lage 33 versetzt. Ebenso versetzt sind
die Trennstellen der Lage 33 gegenüber den Trennstellen der Lage 34. Hierdurch ist
gewährleistet, daß eine vollflächige gleichmäßige Elastizität des gesamten Sportbodens
erreicht wird und eine Überbrückung der jeweiligen schichtweise notwendigen Trennstellen
vorliegt.
[0047] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die glasmattenverstärkten Kunststofflagen
33, 34 durch Platten mit jeweils einer Größe von z.B. 1,00 X 1,40 m gebildet.
[0048] Als Haftkleber dient gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein Kleber auf Kautschukbasis.
[0049] Wie die Darstellung gemäß Fig. 3 zeigt, besteht im Endzustand die glasmattenverstärkte
Kunststofflage 33 aus mehreren, nebeneinander liegenden Platten 33a, 33b, usw., die
glasmattenverstärkte Kunststofflage 34 ebenfalls aus mehreren, nebeneinander liegenden
Platten 34a, 34b, usw..
[0050] Nach einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die aus
den Kunststofflagen 33, 34 bestehende Lastverteilungsschicht in größeren Stücken vorgefertigt,
so daß Abschnitte der Lastverteilungsschicht erhalten werden, die eine Größe von z.B.
1,00 X 1,40 m aufweisen. Die Vorfertigung derartiger Abschnitte der Lastverteilungsschicht
33, 34 er folgt derart, daß Platten 34a, 34b usw. der oberen glasmattenverstärkten
Kunststofflage 34 mit den entsprechenden Platten 33a, 33b usw. der glasmattenverstärkten
Kunststofflage 33 unter Zwischenfügung der Haftklebeschicht zusammengesetzt werden,
derart, daß die Trennfugen der unteren glasmattenverstärkten Kunststofflage 33 versetzt
sind gegenüber den Trennfugen der oberen glasmattenverstärkten Kunststofflage 34.
Es werden Lastverteilungsschichtabschnitte erhalten, wie sie in Fig. 4 dargestellt
sind und bei welchen eine der beiden Lagen seitlich übersteht. Gemäß Fig. 4 steht
die Kunststofflage 34 am Rand über das stirnseitige Ende der Kunststofflage 33 über.
Die Kunststofflagen 33, 34 werden unter Zwischenfügung der Haftklebeschicht 35 und
mit Hilfe einer Presse innig miteinander verbunden, wobei die Trägerfolie vor der
Verbindung der beiden Kunststofflagen 33, 34 abgezogen wird und nur im Bereich des
mit 39a und 39b bezeichneten Randabschnittes verbleibt.
[0051] Fig. 5 zeigt eine Teilansicht des Randbereichs 39a mit der die Trägerfolie bildenden
Folie 40. Diese Folie 40 verbleibt bei derart vorgefertigten Lastverteilungsschichtabschnitten
bis zum Transport an der Baustelle und wird dort erst zum Zwecke der Zusammensetzung
einzelner derartiger Lastverteilungsabschnitte entfernt. Hierdurch wird erreicht,
daß die sich auf diese Weise überlappenden Randabschnitte 39a, 39b benachbarter Lastverteilungsschichtabschnitte
sich durch die vorhandene Haftklebenschicht 35 fest miteinander verbinden. Durch Druckausübung
auf die Randabschnitte 39a, 39b wird nach dem Zusammensetzen derartiger Abschnitte
die Festigkeit der Verbindung gegenüber dem Randabschnitt des benachbarten Lastverteilungsabschnittes
gewährleistet.
[0052] Wie die Perspektivansicht nach Fig. 4 zeigt, sind derart vorgefertigte Abschnitte
der Lastverteilungsschicht, bestehend jeweils aus der Kunststofflage 33 und 34, aus
mehreren Einzelplatten je Lage gebildet und werden beispielsweise in einer Größe
von 2,00 X 1,40 m an die Baustelle geliefert. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht
darin, daß die Lastverteilungs schichtabschnitte bereits vor der Anlieferung an die
Baustelle unter Druck zusammengefügt sind und hinsichtlich der angelieferten Lastverteilungsschichtabschnitte
eine innige Verbindung zwischen den beiden Kunststofflagen 33 und 34 vorhanden ist
und damit die an der Baustelle auszuführenden Maßnahmen auf die seitliche Zusammenfügung
der Abschnitte im Bereich der überstehenden Ränder 39a, 39b reduziert sind.
[0053] Nachfolgend wird eine dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
erläutert. Mit diesem Verfahren läßt sich im wesentlichen der unter Bezugnahme auffig.
3 und 4 beschriebene Aufbau eines Sporthallenbodens erreichen, jedoch ohne Anwendung
der die glasmattenverstärkten Kunststofflagen 33 und 34 miteinander verbindenden
Haftklebeschicht 35. Gemäß diesem Verfahren werden vorgefertigte Lastverteilungsabschnitte
erzeugt, die aus den glasmattenverstärkten Kunststofflagen 33 und 34 bestehen, die
ihrerseits aus mehreren einzelnen Platten 33a, 33b usw. bzw. 34a, 34b usw. zusammengesetzt
sind. Anstelle des Einsatzes einer Haftklebeschicht erfolgt die Verbindung der Kunststofflage
33 mit der Kunststofflage 34 durch ein Beflammungsverfahren, vorzugsweise mittels
einer Flamm-Kaschiereinrichtung. Mit einer derartigen Einrichtung werden die einzelnen
Platten der Kunststofflagen 33 und 34 gleichzeitig zugeführt, derart, daß eine oder
beide der aufeinander zu weisenden Oberflächen der die Lagen 33 bzw. 34 bildenden
Platten mit einer Flamme behandelt werden, was zu einer Anweichung der Oberfläche(n)
führt. Durch das Anweichen der Oberflächen wird insbesondere bei einem Werkstoff,
wie Polypropylen die nachfolgende Verbindung der Lage 33 mit der Lage 34 unter Anwendung
eines Druckes sichergestellt, so daß nach dem Erkalten der durch Beflammung angeweichten
Oberflächen eine innige Verbindung zwischen den beiden Kunststofflagen 33, 34 hervorgerufen
und die ansonst erforderliche Verklebung als sätzlicher Verfahrens schritt entfällt.
Wesentlich ist bei diesem Verfahren, daß nach erfolgter Beflammung der einander gegenüberliegenden
Oberflächen der beiden Kunststofflagen 33, 34 diese Lagen bzw. die zugehörigen Einzelplatten
33a, 33b usw. einerseits und 34a, 34b usw. andererseits unter Druck zu sammengehalten
werden, bis die angeweichte Oberfläche wieder ausgehärtet ist und während des Aushärtungsvorganges
sich mit der gegenüberliegenden angeweichten Oberfläche verbunden hat. Die Flammtemperatur,
mit welcher die beiden einander gegenüberliegenden oder eine der beiden Oberflächen
der Kunststofflagen 33, 34 behandelt werden, liegt, abhängig von der Zufuhrgeschwindigkeit
zur Flamm-Kaschiereinrichtung, im Bereich zwischen vorzugsweise 1200° C und 1400°
C.
[0054] Mit der vorstehend beschriebenen Vorfertigung von Lastverteilungsschichtabschnitten
werden solche Abschnitte erreicht, wie sie in Verbindung mit Fig. 4 beschrieben sind,
jedoch ohne Einsatz der Haftklebeschicht. Dies bedeutet, daß eine der beiden Kunststofflagen
33, 34 randmäßig gegenüber der anderen Kunststofflage übersteht, entsprechend den
Randabschnitten 39a, 39b und an der Baustelle der Randabschnitt 39a, 39b hinsichtlich
der zur benachbarten Kunststofflage weisenden Oberfläche bef lammt wird, bevor der
Lastverteilungsschichtabschnitt mit dem ebenfalls beflammten Randabschnitt 39a, 39b
des benachbarten Abschnittes verbunden und unter Ausübung eines Anpreßdruckes gehalten
wird, bis die beflammte Oberfläche wieder erkaltet ist.
[0055] Nach der Herstellung der Lastverteilungsschicht wird bei einem Verfahren gemäß der
zweiten und dritten Ausführungsform der Oberbelag, beispielsweise in Form eines PVC-Belages,
entweder unter Einsatz eines Klebers oder beispielsweise nach Beflammung der nach
oben weisenden Fläche der oberen Kunststofflage 34 aufgebracht.
[0056] Gemäß der Erfindung kann anstelle der Integration von Glasmatten in den Kunststofflagen
die Einbringung bzw. Verstärkung der Kunststofflage durch Glasfasern vorgesehen werden,
wenn eine geringere als die oben beschriebene Reduzierung des Wärmeausdehnungskoeffizienten
gewünscht oder zulässig ist.
[0057] Unter dem Ausdruck "Glasmatte" ist ein durch Glasfasern gebildetes, flexibles Vlies
oder flexibles Gewebe zu verstehen.
[0058] Wenngleich vorstehend die Erfindung in Bezug auf eine aus zwei Kunststofflagen bestehende
Lastverteilungsschicht beschrieben ist, kann die Lastverteilungsschicht bei höheren
Stabilitätsanforderungen auch durch drei glasmattenverstärkte Kunststofflagen gebildet
sein. Die dritte Kunststofflage wird dabei in der gleichen Weise aufgebracht, wie
es vorstehend hinsichtlich der beiden Kunststofflagen beschrieben ist.
[0059] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Sporthallenbodens, bei dem glasmattenverstärkte
Platten aus Polyolefin oder vorzugsweise Polypropylen verwendet werden, wie sie unter
Bezugnahme auf die vorstehend erläuterten Ausführungsformen beschrieben sind. Bei
der Ausführungsform nach Fig. 6 ist gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 5 eine
weitere Klebeschicht 35′ vorgesehen, die zwischen der Elastikschicht 32 einerseits
und der Kunststofflage 33 andererseits ausgebildet ist und eine feste Verbindung zwischen
den Schichten 33 und 32 sicherstellt. Als Klebeschicht dient vorzugsweise eine Haftklebeschicht.
[0060] Gemäß der Erfindung werden die Kunststofflagen vorzugsweise aus Polypropylen, d.h.
einem Kunststoff der Gruppe Polyolefine, hergestellt und benutzt.
1. Sporthallenboden, insbesondere für Turnhallen, mit einer auf einem Unter- oder
Rohboden aus Estrich oder dergleichen aufgebrachten elastischen Schicht, auf welcher
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Kunststoffolie oder dergleichen eine
stoß- und kraftaufnehmende Schicht angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die stoß- und kraftaufnehmende Schicht aus wenigstens zwei Lagen (3, 4) aus Polyolefinplatten
(10) besteht, und daß die Platten (10) glasfaserverstärkt oder durch Glasmatten verstärkt
sind.
2. Sporthallenboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasmatten in
Form eines Vlieses wenigstens bei einer Lage (3 oder 4) an ihrer der anderen Lage
(4 oder 3) zugewandten Oberfläche angeordnet sind und beide Lagen unter Einbeziehung
des Vlieses (12) miteinander verklebt sind.
3. Sporthallenboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (10)
aus Polypropylen bestehen.
4. Sporthallenboden nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (10) einer Lage (3, 4) beidseitig mit einem Vlies (12) versehen sind.
5. Sporthallenboden nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (10) der einen Lage (3) zu den Platten der anderen Lage (4) seitlich
derart versetzt angeordnet sind, daß sich eine seitliche Versetzung der Plattenstöße
(15, 18) ergibt.
6. Sporthallenboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei oder drei Lagen (3, 4) an Platten (10) vorgesehen sind.
7. Sporthallenboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die oberste Lage (4) ein Fußbodenbelag oder dergleichen aufgeklebt ist.
8. Sporthallenboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (10) der obersten Lage (4) auf ihrer nach oben weisenden Oberfläche
mit einem Vlies (12) versehen sind.
9. Sporthallenboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vlies (12) während der Herstellung der Platten (10) in deren Oberfläche wenigstens
teilweise eingebettet wird.
10. Sporthallenboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagen (3, 4) voll flächig miteinander verklebt und schwimmend auf der elastischen
Schicht (2) angeordnet sind.
11. Sporthallenboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Platte (10) zwischen 30 und 45 %, vorzugsweise 35 % Glasfaseranteil aufweist.
12. Sporthallenboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Elastikschicht (31) und der darauf befindlichen Kunststofflage
(3, 32) eine Haftklebeschicht (35′) vorgesehen ist.
13. Sporthallenboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Lagen (3, 4) und gegebenenfalls zwischen der elastischen Schicht
und der darüber angeordneten Lage eine Haftklebeschicht mit oder ohne Träger vorgesehen
sind.
14. Verfahren zur Herstellung eines Sporthallenbodens,
bei dem eine elastische Schicht fugenlos auf einen Unterboden aufgelegt wird,
wonach zur Bildung einer Lastverteilungsschicht, bestehend aus einer ersten und einer
zweiten Kunststofflage die erste Kunststofflage auf die elastische Schicht aufgelegt
wird und danach unter Verwendung eines Haftklebers die zweite Kunststofflage auf die
erste Kunststofflage aufgebracht und mit dieser verklebt wird,
anschließend auf der zweiten Kunststofflage mittels eines Klebers ein Oberbelag angeordnet
wird, wobei die Trennstellen zwischen benachbarten Schichten bzw. Lagen zueinander
versetzt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und zweite Kunststofflage aus glasmattenverstärktem Kunststoff hergestellt
werden,
daß auf wenigstens einer Oberfläche mindestens der zweiten glasmattenverstärkten
Kunststofflage ein auf eine Folie als Träger befindlicher Haftkleber aufgebracht
wird, derart, daß die Folie an der jeweiligen Oberfläche der zweiten glasmattenverstärkten
Kunststofflage verbleibt, daß die Folie vor dem Aufbringen der zweiten glasmattenverstärkten
Kunststofflage auf die erste glasmattenverstärkte Kunststofflage auf der der ersten
glasmattenverstärkten Kunststofflage zugewandten Seite von der zweiten glasmattenverstärkten
Kunststofflage abgezogen und dann die beiden glasmattenverstärkten Kunststofflagen
miteinander verbunden werden, und daß gegebenenfalls ein Kleber auf die nach oben
weisenden Oberfläche der zweiten glasmattenverstärkten Kunststofflage zur Befestigung
des Oberbelages aufgebracht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftklebeschicht mittels
einer Presse, eines Laminators oder dergleichen auf die Kunststofflage aufgebracht
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite glasmattenverstärkte
Kunststofflage beidseitig mittels eines Laminators und/oder einer Presse mit einem
auf einer Folie als Träger befindlichen Haftkleber versehen wird und daß die Folie
der nach oben weisenden Haftklebeschicht vor dem Aufbringen des Oberbelages entfernt
wird.
17. Verfahren zur Herstellung eines Sporthallenbodens,
bei dem eine elastische Schicht fugenlos auf einen Unterboden aufgelegt wird,
wonach eine Lastverteilungsschicht, bestehend aus einer ersten und einer zweiten Kunststofflage
auf die elastische Schicht aufgelegt wird,
anschließend auf der zweiten Kunststofflage mittels eines Klebers ein Oberbelag angeordnet
wird, wobei die Trennstellen zwischen benachbarten Schichten bzw. Lagen zueinander
versetzt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und zweite Kunststofflage aus glasmattenverstärktem Kunststoff hergestellt
werden,
daß auf wenigstens eine Oberfläche einer der beiden glasmattenverstärkten Kunststofflagen
ein auf eine Folie als Träger befindlicher Haftkleber aufgebracht wird, und daß die
Folie abgezogen wird,
daß anschließend die andere Kunstsstofflage auf die Haftklebenschicht aufgelegt und
beide Kunststofflagen durch eine Presse oder dergleichen unter Einbeziehung der Haftklebeschicht
miteinander verbunden werden,
daß derart hergestellte, die Lastverteilungsschicht bildende Abschnitte nacheinander
auf die elastische Schicht aufgelegt und im Bereich von Randabschnitten miteinander
verbunden werden, und
daß gegebenenfalls ein Kleber auf die nach oben weisenden Oberfläche der zweiten
glasmattenverstärkten Kunststofflage zur Befestigung des Oberbelages aufgebracht
wird.
18. Verfahren zur Herstellung eines Sporthallenbodens,
bei dem eine elastische Schicht fugenlos auf einen Unterboden aufgelegt wird,
wonach eine Lastverteilungsschicht, bestehend aus einer ersten und einer zweiten Kunststofflage
auf die elastische Schicht aufgelegt wird,
anschließend auf der zweiten Kunststofflage mittels eines Klebers ein Oberbelag angeordnet
wird, wobei die Trennstellen zwischen benachbarten Schichten bzw. Lagen zueinander
versetzt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und zweite Kunststofflage aus glasmattenverstärktem Kunststoff hergestellt
werden,
daß Platten der ersten und zweiten Kunststofflage gleichzeitig einer Einrichtung
zugeführt werden, welche eine oder beide der einander gegenüberliegenden Oberflächen
der Platten der beiden Kunststofflagen zur Anweichung beflammt, wonach die Platten
der beiden Kunststofflagen mittels einer Presse oder dergleichen unter Druck zusammengefügt
und bis zum Erkalten der angeweichten Oberflächen zusammengehalten werden, und
daß die eine Lastverteilungsschicht bildenden, fest miteinander verbundenen Kunststofflagen
als in Abschnitte unterteilte Einheiten auf die elastische Schicht aufgelegt werden
und im Bereich von Randabschnitten miteinander verbunden werden, und
daß gegebenenfalls ein Kleber auf die nach oben weisenden Oberfläche der zweiten
glasmattenverstärkten Kunststofflage zur Befestigung des Oberbelages aufgebracht
wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Haftklebeschicht
versehene überstehende Randbereich von der dort befindlichen Folie befreit wird,
be vor die einzelnen Abschnitte der Lastverteilungsschicht zusammengesetzt werden.
20. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils überstehenden
Randabschnitte vor dem Zusammensetzen mit den anderen, die Lastverteilungsschicht
bildenden Abschnitten zur Aufweichung der Oberfläche beflammt werden.
21. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste glasmattenverstärkte Kunststofflage lose oder mittels eines Klebers auf
die Elastikschicht aufgelegt wird.
22. Verfahren nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als erste und zweite Kunststofflage glasmattenverstärktes Polypropylen verwendet
wird.
23. Sporthallenboden nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die elastische Schicht zur darüberliegenden Kunststofflage fluchtend oder versetzt
angeordnet wird.