[0001] Die Erfindung betrifft einen zwei- oder dreiteiligen Behälter, insb. aus Blech, bei
dem Deckel- und/oder Bodenteil nach dem Füllen des Behälters fest und dicht miteinander
entlang eines Nahtbereiches verbindbar sind.
[0002] Die Verbindung der Behälterteile erfolgt seit vielen Jahrzehnten und weit verbreitet
durch eine Falzoperation, bei der die entsprechend vorgeformten und ein Dichtungscompound
aufnehmenden Randflansche von Deckel und Rumpf zu einer Doppelfalznaht umgeformt werden.
Hierfür werden beim Deckel relativ große Blechdicken von z.B. 0,3 mm bei Bier- Getränkedosen
benötigt. Ein Problem besteht dabei darin, daß sich bei Verwendung dünnerer Bleche
und höherer Drücke im Nahtbereich sogenannte Nasen bilden, welche die Qualität des
Dichtbereiches beeinträchtigen. Bei vielen Blechbhältern wird heute eine Nasenfestigkeit
bis zu einem Innendruck von 6 bis 7 bar und höher verlangt. Da solche Deckel pro Jahr
in Milliarden Stückzahlen hergestellt werden, ist zur Einsparung an Material und Kosten
der Wunsch nach einer Blechdickenreduzierung seit langem bekannt und Anlaß, Techniken
zu entwickeln, die eine druckfeste, dichte Verbindung auch bei dünneren Blechen gewährleisten.
[0003] So ist es einmal bekannt, bei Blechrümpfen mit Längsnaht die Längskanten der Bleche
in überlappter Stellung und unter Zwischenschaltung eines Bandes fest und abdichtend
zu verkleben, das aus einem Kleb- und Dichtwerkstoff besteht, wobei das Band zum Schutz
der innenliegenden freien Blechkante um diese Blechkante herumgelegt ist (vgl. US-PS
38 98 945).
[0004] Es ist ferner bekannt, zwei dünnwandige zylindrische Rumpfteile teleskopartig ineinander
zu schieben, bis ihre Stirnenden sich ausreichend überlappen, wobei auf der Innenseite
des einen, äußeren Rumpfteiles eine Schicht aus einem Kleb- und Dichtwerkstoff aufgebracht
ist, in die beim Ineinanderschieben der Endkantenbereich des anderen Rumpfteiles hineingeschoben
und somit eingebettet ist (vgl. europ. OS 0 019 394).
[0005] Es ist ferner, z.B. zum Hertellen von Metallflaschen, bekannt, den Rumpfteil und
den Deckelteil jeweils schalenförmig auszubilden, wobei deren Randbereiche auf Zylinderflächen
liegen und der Randbereich des Rumpfteiles radial eingezogen ist, so daß Deckelteil
und Rumpfteil ebenfalls teleskopartig ineinandergeschoben werden können, wobei ein
Band aus einem Kleb- und Dichtwerkstoff so um den eingezogenen Randbereich des Rumpfteiles
gelegt und mit dem Rumpfteil fest verbunden ist, daß die innenliegende freie Kante
des Rumpfteils geschützt ist und die teleskopartig übereinandergeschobenen Behälterteile
fest und dicht miteinander verbunden werden. Hierbei weist der Deckelteil eine flaschenhalsartige
gesonderte Einfüllöffnung auf, die nach dem Füllen des zusammengesetzten Behälters
auf eine der herkömmlichen Arten verschlossen wird (vgl. europ. PS'n 0 075 427 und
0 076 634).
[0006] Es ist auch bei Doppelfalznähten bekannt, die übliche Dichtungscompoundmasse durch
einen Metallkleber zu ersetzen, um so die Festigkeit und Dichtigkeit der Naht zu erhöhen.
[0007] Bei all diesen bekannten Maßnahmen geht es darum, bei der Herstellung eines Behälters
vorgeformte Behälterteile miteinander zu verbinden, um so einen für das Einfüllen
des Füllgutes geeigneten Behälter zu erhalten, der nach dem Abfüllen nach einer der
herkömmlichen Arten abdichtend verschlossen werden muß.
[0008] Demgegenüber betrifft die Erfindung einen zwei- oder dreiteiligen Behälter, insb.
aus Blech, bei dem der Deckelteil erst nach dem Füllen des Behälters mit dem Behälterrumpf
fest und dicht entlang eines Nahtbereiches verbunden wird. Der Erfindung liegt dabei
die Aufgabe zugrunde, einen solchen Behälter so weiterzubilden, daß zumindestens
der Deckelteil aus wesentlich dünnerem Blech als bisher hergestellt und dennoch eine
bei kalter oder heißer Abfüllung, bei Füllgütern, die einer Sterilisation zu unterziehen
sind, und bei Füllgütern, die drucklos oder unter einem Über- oder einem Unterdruck
verpackt werden, eine feste und dichte Naht ohne Verformung zu gewährleisten.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Dadurch, daß der konischflächige Nahtbereich an einen konisch oder kalottenförmig
eingezogenen Endabschnitt des Behälterrumpfes angrenzt, ergibt sich einerseits eine
stark reduzierte Umfangslänge des Nahtbereiches im Vergleich zum maximalen Umfang
des Behälters und zum anderen eine hohe Verformungsfestigkeit des oberen Endabschnittes
des Behälterrumpfes. Beide Wirkungen tragen wesentlich zur Stabilität und Festigkeit
und damit auch zur Dichtigkeit des Nahtbereiches bei. Ferner ist wesentlich, daß der
flächige Nahtbereich in einer zur Achse des Behälters konischen Fläche liegt. Dies
ergibt eine kombinierte Beanspruchung des die Teile verbindenden Kleb- und Dichtstoffes.
Bei zylindrischen und teleskopartig ineinandergeschobenen Blechteilen, die mit einem
Kleb- und Dichtstoff verbunden sind, wird dieser Werkstoff bei Auftreten von Belastungen
im wesentlichen nur auf Scherung beansprucht. Die Scherfestigkeit der meisten für
diese Zwecke geeigneten Werkstoffe ist jedoch begrenzt. Aufgrund der konischflächigen
Ausbildung des Nahtbereiches wird der verwendete Kleb- und Dichtstoff im wesentlichen
Umfang auch auf Zug beansprucht, so daß die dem Werkstoff eigene Zugfestigkeit im
hohen Maße zur Wirkung kommt. Dadurch werden ausreichende Nahtfestigkeiten und Dichtheit
auch bei hohen Innendrücken von mindestens 6 bar bis hin zu 20 bar erzielt. Da damit
auf eine Doppelfalznaht verzichtet werden kann, kann zumindestens für den Deckel eine
entscheidend reduzierte Blechdicke bzw. Blechausschnitt verwendet werden. Die konischflächige
Ausbildung des Nahtbereiches und die Verklebung der die Naht bildenden Randbereiche
der Behälterteile schafft ferner die Voraussetzung dafür, daß der Deckel im übrigen
nach außen kalottenförmig, insb. kugelförmig ausgebildet werden kann. Bei konischer
oder kalottenförmiger Ausbildung auch des Endabschnittes des Behälterrumpfes kommt
somit der konischflächige Nahtbereich in eine etwa tangentiale Lage zu den angrenzenden
Wandbereichen.
[0011] Bei dieser Ausbildung ist auch bei hohen Drücken eine Nasenbildung nicht zu befürchten.
[0012] Diese Ausbildung der Naht ermöglicht auch einen sicheren Kantenschutz auf einfache
Weise, wie dies aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung hervorgeht.
[0013] Der konischflächige Kantenbereich des Deckels kann im verschlossenen Zustand des
Behälters unter dem Kantenbereich des eingezogenen Endabschnittes des Rumpfteiles
liegen. Bevorzugt liegt jedoch der Deckel mit seinen Kantenbereichen über oder außerhalb
der betreffenden Kantenbereiche des Rumpfteiles. Dies ergibt auch eine sehr einfache
Handhabung der Deckel und der Verschließvorgänge nch dem Füllen der Behälter.
[0014] Der Deckelteil kann in üblicher Weise mit einem zum Öffnen des Behälters dienenden
Aufreiß üblicher Ausbildung versehen sein.
[0015] Die Maßnahmen nach der Erfindung eignen sich auch die anderen Materialien wie Blech,
z.B. bei sogenanntem Schichtwerkstoff oder Verbundmaterial, insb. Materialen, die
eine Metallschicht aufweisen. Es ist aber auch der Einsatz von Glas, Keramik und Kunststoff
möglich.
[0016] Die Erfindung ist besonders geeignet für unter Druck stehende Füllgüter, z.B. Getränkedosen
oder dgl. Sie kann aber auch für andere Dosen oder Behälter verwendet werden. Sie
eignen sich sowohl für Kalt- wie auch Hießabfüllung und auch für drucklos verpackte
Güter.
[0017] Der Kleb- und Dichtstoff ist zweckmäßigerweise auf dem Kantenbereich des Deckelteils
fest haftend von der Fertigung her angebracht. Er kann aber auch auf dem konischflächigen
Kantenbereich des Rumpfteils oder auf beiden Kantenbereichen fest haftend vorgesehen
sein.
[0018] Für das Verschließen des Behälters kann der den Kleb- und Dichtstoff tragende Behälterteil
zunächst auf eine vorbestimmte Temperatur vorgewärmt werden. Unmittelbar vor dem Zusammenbringen
der Behälterteile wird der Kleb- und Dichtstoff wenigstens oberflächlich auf eine
erhöhte Temperatur erwärmt, z.B. durch Heißluft oder auf induktivem Wege. Danach werden
die Behälterteile zusammengefügt und der Kleb- und Dichtstoff, z.B. auf induktivem
Wege, durch Druck oder auf andere chemische oder physikalische Behandlung reaktiviert,
wobei zweckmäßigerweise die Behälterteile unter einem vorbestimmten Druck zusammengepreßt
werden. Dieser Druck wird so lange aufrechterhalten, bis der Kleb- und Dichtstoff
seine für die Abdichtung und Festigkeit erforderliche innere Struktur wieder ausgebildet
hat.
[0019] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiter- und Ausbildungen der erfindungsgemäßen
Lehre.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
Figur 1 einen zweiteiligen Behälter gemäß der Erfindung im senkrechten Schnitt;
Figur 2 im Ausschnitt und im größeren Maßstabe die Behälterteile unmittelbar vor dem
Verschließen des Behälters;
Figur 3 in ähnlicher Darstellung wie Figur 2 den Nahtbereich des verschlossenen Behälters;
Figur 4 in ähnlicher Darstellung wie Figur 3 eine abgewandelte Ausführungsform des
Nahtbereiches;
Figur 5 im Ausschnitt und schematisch im senkrechten Schnitt den Behälter nach Figur
1 und die zugehörige Ausbildung des Behälterbodens zum Zwecke der sicheren Stapelung;
Figur 6 im Ausschnitt einen Stapel von Deckeln gemäß der Erfindung;
Figur 7 die Erfindung in vereinfachter Ausführungsform zur Veranschaulichung der bei
Innendruck im Behälter im Nahtbereich wirksamen Kräfte;
Figur 8 im Vergleich dazu den Nahtbereich eines bekannten Behälters und
Figur 9 bis 11 in ähnlicher Darstellung wie die Figuren 3 und 4 weitere Ausbildungen
des Nahtbereiches zur Erhöhung der Nahtfestigkeit.
[0022] In der nachfolgenden Beschreibung wird von einem Behälter ausgegangen, der bevorzugt
zweiteilig ausgebildet ist, wobei beide Teile bevorzugt aus Blech hergestellt sind.
[0023] Der Behälter 1 weist einen zylindrischen Rumpf und einen einstückig angeformten Boden
2 mit einer ausgeprägten ringförmigen Standrippe 4 auf, die über eine konische Fläche
von vorbestimmter Neigung und über eine Ringsicke in einen nach innen kalottenförmig
gewölbten, zentralen Bodenbereich 3 übergeht. Der obere Endabschnitt 5 des Behälterrumpfes
ist kalottenförmig radial eingezogen. Der anschließende Randbereich 6 bildet eine
ebene konische Fläche von vorbestimmter Länge.
[0024] Der Deckel 10 weist einen nach außen kalottenförmig gewölbten Deckelspiegel 11 auf,
der über eine sickenförmige Ringschulter 12 in einen ebenen konischflächigen Randbereich
13 übergeht, dessen freie Kante nach außen eingerollt sein kann, wie dies bei 20 in
Figur 2 gezeigt ist.
[0025] Der Deckelspiegel kann die Form eines Ausschnittes eines Ellipsoiden oder Paraboloiden
aufweisen. Bevorzugt ist sie zumindest angenähert kugelförmig. Der Krümmungsradius
dieser Fläche ist mit "r" angedeutet, wobei der Krümmungsradius in der bevorzugten
Ausführungsform auf der Behälterachse 15 liegt. Der Behälterdurchmesser ist mit "d"
angegeben. Es ist ersichtlich, daß aufgrund des eingezogenen Endabschnittes 5 der
Durchmesser des Deckels wesentlich kleiner ist. Der Radius des Kalottenbodens 3 entspricht
im wesentlichen dem Radius "r" des zentralen Deckelabschnittes 11.
[0026] Die beiden konischflächigen Endbereiche 6 und 13 liegen in Flächen 7, 14, welche
gleiche Winkel α mit einer senkrecht zur Behälterachse 15 laufenden Ebene bilden.
Die konische Fläche des Behälterbodens weist eine entsprechende Neigung gleich oder
etwas größer als die Flächen 7 und 14 auf. Die konischflächigen Endbereiche 6 und
13 überlappen sich über ein vorbestimmtes Ausmaß "1".
[0027] Der Krümmungsradius "b" des kalottenförmig eingezogenen Endbereiches 5 ist kleiner
als der Krümmungsradius "r" des Deckelspiegels 11. Der Krümmungsmittelpunkt kann
außerhalb oder aber auch auf der Behälterachse 15 liegen. Der Abschnitt 5 kann auch
im wesentlichen konischflächig ausgebildet sein. Der Einzugsfaktor des Endabschnittes
5 des Rumpfes, der sich auf dem Verhältnis zwischen dem Durchmesser des Deckelteils
und dem maximalen Durchmesser des Rumpfteils ergibt, liegt zweckmäßigerweise zwischen
0,5 und 0,9, vorzugsweise zwischen 0,7 und 0,8.
[0028] Der Neigungswinkel α der Ebenen 7 und 14 kann variieren. Er liegt jedoch zweckmäßigerweise
zwischen 30 und 60°, bevorzugt zwischen 40 und 50°.
[0029] Die wirksame Breite des konischflächigen Nahtbereiches 16 richtet sich nach den Gesamtabmessungen,
insb. dem Durchmesser des Behälterrumpfes und dem Einzugsfaktor F. Der Wert für "1"
liegt jedoch normalerweise zwischen 4 und 20 mm, vorzugsweise zwischen 5 und 12 mm.
[0030] Wenigstens eine der konischflächigen Kantenbereiche 6, 13 der Behälterteile ist fertigungsmäßig
mit einer Schicht aus einem bei Umgebungstemperaturen trockenen, an dem Kantenbereich
festhaftenden und die ganze Fläche des Kantenbereiches bedeckenden Kunststoff versehen.
Es handelt sich dabei um einen für Lebensmittel zulässigen Kunststoff mit hoher Metallhaftfestigkeit
und hohen Scher- und Zugfestigkeiten, der auch eine für die jeweiligen Zwecke ausreichende
Dichtwirkung aufweist. Ferner ist der Kunststoff so gewählt, daß er reaktivierbar
ist, d.h. durch Anwendung von Wärme in einen schmelzflüssigen Zustand verbringbar
ist und bei Abkühlung wieder seine ursprüngliche innere Struktur und Eigenschaften
annimmt. Hierfür eignen sich insbesondere modifizierte Rückgratpolymere mit ionomerem
Charakter.
[0031] Der Kleb- und Dichstoff kann statt am Deckel gemäß Figur 2 auch am konischflächigen
Randbereich 6 des Behälterteils oder auf beiden konischflächigen Randbereichen 6
und 13 vorgesehen sein. Die Wahl wird hierbei unter anderem dadurch bestimmt, ob das
Füllgut kalt oder warm eingefüllt, einem Sterilisationsprozeß unterworfen und/oder
drucklos bzw. unter erhöhtem Druck eingefüllt wird.
[0032] Wenigstens für den Deckelteil 10 wird ein gegenüber für diese Zwecke üblichen Dicken
wesentlich dickenreduziertes Blech verwendet. Je nach Verwendungszweck kann die Blechdicke
für den Deckel auf einen Wert zwischen 0,04 und 0,24 reduziert werden. Bewährt haben
sich Blechdicken zwischen 0,10 und 0,16 mm.
[0033] Nach dem Füllen des Behälters werden gemäß Figur 2 die Behälterteile in axialer Richtung
zusammengefügt. Dabei ist es soweit möglich zweckmäßig, den Deckelteil 10 auf eine
Temperatur zwischen 50° C und 100° C, vorzugsweise von zwischen 60° C und 80° C vorzuwärmen.
Wenn das Füllgut heiß abgefüllt wird ist auch der Behälterteil entsprechend erwärmt.
Kurz vor dem Zusammenfügen der Behälterteile wird der Kleb- und Dichtstoff 21 wenigstens
oberflächlich erhitzt, vorzugsweise auf Temperaturen zwischen 100° C und 300 °C, wobei
sich diese Erhitzungstemperatur nach der Art des verwendeten Kunststoffes richtet.
Die Behälterteile werden dann in der Überlappungsstellung ihrer Kantenbereiche zusammengedrückt,
wie dies in Figur 2 durch die Pfeile P angedeutet ist. In diesem Zustand wird der
Kleb- und Dichtstoff 21 z.B. durch induktive Erhitzung reaktiviert, d.h. in den schmelzflüssigen
Zustand gebracht, so daß er den Bereich zwischen den konischen Flächen 6 und 13 und
die angrenzenden Bereiche vollständig ausfüllt, wie dies Figur 3 zeigt. Dabei wird
automatisch die freiliegende Kante des Endbereiches 6 von dem Kunststoff eingehüllt,
der so einen Kantenschutz bildet. Unter Aufrechterhaltung des Druckes wird der Nahtbereich
16 abgekühlt bis der Kleb- und Dichstoff weider seine innere Struktur und damit die
gewünschten Eigenschaften aufgebaut hat.
[0034] Wie Figur 4 zeigt kann der Endbereich 32 des Rumpfteils 29 den Endbereich 27 des
Deckelteils 25 auch von außen umgeben. In diesem Fall schließt der Endbereich 32 an
den eingezogenen Endabschnitt 30 des Rumpfteils über eine entsprechende Sicke 31 an,
welche bei geschlossener Naht den Kunststoff und die darin eingebettete freie Kante
des konischflächigen Kantenbereiches aufnimmt. Die äußere Kante des Kantenbereiches
32 ist durch eine Außeneinrollung 33 geschützt. Bei dieser Ausführung geht der konischflächige
Endbereich 27 ohne Sicke in den Kalottenförmig gewölbten Deckelspiegel 26 über. Auch
wenn die Einbringung des Deckelteils und damit der Schließvorgang bei dieser Ausführung
erschwert sind kann auch diese Ausfürung in bestimmten Anwendungsfällen eingesetzt
werden. Bevorzugt wird jedoch die Ausführung nach den Figuren 1 bis 3.
[0035] Die vorgefertigten Deckel können, wie Figur 6 zeigt, zuverlässig gestapelt, transportiert
und unter Vereinzelung vom Stapel für den Verschließvorgang abgenommen werden. Die
in Figur 6 gezeigten Deckel 39a bis 39c liegen im wesentlichen nur mit ihren Randeinrollungen
40 aufeinander. Die Stapelung der auf diese Weise ausgebildeten Behälter ist unschwer
möglich, wie dies Figur 5 für die übereinanderliegenden Behälter 35 und 36 zeigt.
Man erkennt, daß der Boden des Behälters 36 den eingezogenen Endabschnitt 37 des darunterliegenden
Behälters 35 nur mit seiner ringförmigen Standrippe (Figure 1) berührt und aufgrund
der beschriebenen Ausbildung des Bodens der Nahtbereich weitgehend entlastet bleibt.
[0036] Figur 7 zeigt die Behälterausbildung in schematischer Ausführung. Man erkennt, daß,
wenn z.B. durch Innendruck der Deckel 41 beaufschlagt wird, die dabei auf dem Nahtbereich
43 zwischen Deckel 41 und Rumpf 42 wirkenden Trennkräfte in dem im Nahtbereich vorgesehenen
Kleb- und Dichtstoff nur zu einem Teil als Scherkräfte F2 wirksam sind, während ein
großer Anteil als Zugkraft F1 wirksam ist. Dies begünstigt wesentlich die Festigkeit
des Nahtbereiches gegnüber auch hohen Innendrücken.
[0037] Im Vergleich dazu zeigt Figur 8 einen herkömmlichen Dichtbereich zwischen zwei schalenförmigen
Behälterteilen 44 und 45. In diesem Fall wirkt auf den Kleb- und Dichtstoff im Nahtbereich
46 jede Belastung nahezu ausschließlich als Scherkraft, was die Festigkeit und Dichtigkeit
der Naht in erheblichem Umfange begrenzt.
[0038] Die Nahtfestigkeit kann noch durch weitere Maßnahmen erhöht werden, die in den Figuren
9 bis 11 angedeutet sind. So ist es zweckmäßig wenigstens in einem der beiden konischflächigen
Endbereichen des Nahtbereiches 47 eine ringförmige Sicke 38 vorzusehen, die von dem
Kleb- und Dichtstoff ausgefüllt ist. Diese Sicke verhindert eine Verschiebung dieses
Werkstoffes innerhalb des Nahtbereiches.
[0039] Besonders günstig ist diese Maßnahme, wenn in beiden konischflächigen Endbereichen
entsprechende Sicken vorgesehen sind. Diese können, wie Fig. 10 an dem Nahtbereich
50 zeigt, aufeinanderzu offen sein und im Nahtbereich einander gegenüberliegen, wie
dies die Sicken 51, 52 zeigen. Dadurch wird die Kunststoffschicht zuverlässig verankert
und es ergibt sich zusätzlich eine erhöhte Zugfestigkeit des Nahtbereiches.
[0040] Eine ähnliche Wirkung zeigt Figur 11 am Nahtbereich 55. Hier sind die Sicken 56,
57 ineinandergeschachtelt. Dies kann, wie gezeigt, nach außen oder nach innen gerichtet
erfolgen.
[0041] Die Figuren 9 bis 11 zeigen darüberhinaus unterschiedliche Neigungen der konischflächigen
Nahtbereiche.
1. Zwei- oder dreiteiliger Behälter, insb. aus Blech, bei dem Deckel- und/oder Bodenteil
nach dem Füllen des Behälters fest und dicht miteinander entlang eines Nahtbereiches
verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterteile (1, 10) Randbereiche (6, 13) aufweisen, die im Nahtbereich
(16) auf konischen Flächen (7, 14) von etwa gleicher Neigung liegen und wenigstens
einer dieser Randbereiche mit einer Schicht (21) aus einem bei Umgebungstemperatur
trockenen, durch thermische, chemische oder physikalische Behandlung reaktivierbarem
Kleb- und Dichtstoff versehen ist, und daß sich die Mantellinien der konusflächigen
Randbereiche (6, 13) - vorzugsweise auf der Behälterachse (15) - außerhalb des Behälters
treffen.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der konische Randbereich (6) des Rumpfteiles (1) von einem kalottenförmig eingezogenen
Endabschnitt (5) des Rumpfteiles ausgeht.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der konische Randbereich (13) des Deckelteils (10) von einem kalottenförmig
nach außen gewölbten Deckelspiegel (11) ausgeht.
4. Behälter nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kalottenförmige Bereich wenigstens des Deckel- oder Bodenteils einer Ellipsoid-,
Paraboloid-, vorzugsweise einer Kugelfläche im wesentlichen angenähert ist.
5. Behälter nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius (r) des kalottenförmigen Bereiches (11) des Deckelteils
gleich dem oder größer als der Krümmungsradius (b) des kalottenförmigen Bereiches
(5) des Behälterrumpfes ist.
6. Behälter nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einzugsfaktor E (E =

, worin d gleich Durchmesser des Rumpfteils, a gleich 1/2 des Deckeldurchmessers ist)
des Rumpfteiles zwischen 0,5 und 1,0, vorzugweise zwischen 0,7 und 0,95 liegt.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der konischflächige Randbereich wenigstens einer der Behälterteile wenigstens
eine, etwa mittig in dem Randbereich angeordnete Ringsicke (48 51, 52;) aufweist.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ringsicken in beiden zusammenwirkenden konischflächigen Randbereichen
in dem Nahtbereich (47, 50, 55) unmittelbar gegenüberliegen und entweder in der gleichen
Richtung oder aufeinander zu offen sind.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterboden (2) einen zentralen, kalottenförmig eingezogenen Bereich
(3) mit einem Krümmungsradius etwa gleich dem des kalottenförmigen Deckelspiegels
(11) aufweist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die konischen Flächen (7, 14) der Randbereiche (6, 13) mit einer senkrecht zur
Drehachse (15) verlaufenden Ebene einen Winkel zwischen 30° und 85°, vorzugsweise
zwischen 50° und 75° bildet.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Nahtbereich (16) der konischflächige Randbereich (13) des Deckelteils
(10) den konischflächigen Randbereich (6) des Rumpfteils von außen überdeckt.
12. Behälter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante des konischen Randbereiches (13) des Deckelteils (10) nach außen eingerollt
ist (20).
13. Behälter nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der konischflächige Randbereich (13) des Deckelteils über eine nach innen offene
sickenförmige Ringschulter (12) in den Deckelspiegel (11) übergeht und die Ringschulter
so ausgebildet und angeordnet ist, daß im Nahtbereich (16) von dem reaktivierten
Kleb- und Dichtstoff (21) und der in diesem eingebetteten Kante des konischflächigen
Randbereiches (6) des Rumpfes ausgefüllt ist.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei einen zweiteiligen Behälter der Behälterboden (2) so profiliert ist, daß
beim Stapeln der Behälter der Boden eines Behälters (36) nur den radial eingezogenen
Endabschnitt (37) des darunter befindlichen Behälters (35) berührt.
15. Behälter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterboden einen konischen Bodenbereich von etwa gleicher Neigung, wie
der Nahtbereich (16) aufweist, und daß der konische Bodenbereich über eine Sicke in
den zentralen kalottenförmig eingezogenen Bodenbereich (3) übergeht.
16. Verfahren zum Herstellen und Verschließen von zwei- oder dreiteiligen Behältern,
insb. aus Blech, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Randbereiche der Behälterteile jeweils so verformt werden, daß
sie konische Flächen von jeweils im wesentlichen gleicher Neigung gegenüber der Behälterachse
bilden, daß wenigstens eine dieser Flächen mit einer auf dieser Fläche fest haftenden
Schicht aus einem reaktivierbaren Kleb- und Dichtstoff versehen wird und daß die
Behälterteile erst nach dem Füllen des Behälterrumpfes mit ihren konischflächigen
Randbereichen - ggf. unter Anwendung von Druck - in Überlappung gebracht werden, worauf
der Kleb- und Dichtstoff reaktiviert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Kleb- und Dichtstoff ein durch Anwendung von Wärme und/oder schmelzender
Kunststoff, insb. ein modifiziertes Rückgratpolymer mit ionomerem Charakter verwendet
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens für den Deckelteil reduzierte Blechdicken zwischen 0,04 und 0,24
mm, insb. zwischen 0,10 und 0,16 mm verwendet werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß für das Verschließen des Behälters der den Kleb- und Dichtstoff tragende Behälterteil
auf eine vorbestimmte Temperatur zon zwischen 20°C und 200°C, vorzugsweise von zwischen
60°C und 80°C vorgewärmt und der Kleb- und Dichtstoff unmittelbar vor dem Zusammenlegen
der Behälterteile oberflächlich auf Temperaturen zwischen 100°C und 300°C erwärmt
wird, und daß nach dem Zusammenbringen der Behälterteile die Bleche auf induktivem
Wege auf Schmelztemperatur erhitzt werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die konischflächigen Randbereiche der Behälterteile auf den Flächen, die Kontakt
mit dem Kleb- und Dichtstoff erfahren, von Lacken oder dgl. Überzügen freigehalten
werden.