(19)
(11) EP 0 412 296 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.02.1991  Patentblatt  1991/07

(21) Anmeldenummer: 90112831.4

(22) Anmeldetag:  05.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01F 27/28, H01F 41/04, H01F 41/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 05.08.1989 DE 3925994

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Höfer, Friedrich-Wilhelm, Dipl.-Ing. (FH)
    D-7257 Ditzingen Hirschlanden (DE)
  • Steprath, Werner, Ing. (grad.)
    D-4047 Dormagen 11 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Wicklung von Spulen, insbesondere fÀ¼r Weggeber


    (57) Bei einem nach dem Transformatorprinzip arbeitenden Weggeber (11) wird mit Hilfe moderner Wickelmaschinen eine Sekundärspule (14) auf einen Spulenkörper (10) aufgewickelt, deren Drehrichtung an einem Umlenkkörper (17) des Spulenkörpers (10) gegensinnig geändert wird. Der Draht der Sekundärspule (14) wird dabei durch eine Öffnung (18) des Umlenkkörpers (17) geführt und legt sich an einem etwa bogenför­mig ausgebildeten Ende des Umlenkkörpers (17) an. Die Primärspu­le (21) wird in gleichbleibender Drehrichtung über die gesamte Länge des Spulenkörpers (10) gewickelt. Die Anfänge und Enden der beiden Spulen (14, 21) sind an einer Begrenzung (13) des Spulenkörpers (10) angelötet. Der Weggeber (11) ist in wenigen Arbeitsgängen einfach herstellbar und hat eine geringe Baulänge.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Wicklung von Spulen, insbesondere von Weggebern nach der Gattung des Anspruchs 1. Bei be­kannten, nach dem Transformatorprinzip arbeitenden Weggebern sind zwei Sekundärspulen gegensinnig auf je einem eigenen Spulenkörper aufgewickelt. Hierbei ist für jede Wicklungsrichtung ein separater Wickelvorgang notwendig, so daß mehrere jeweils unterbrochene Schritte bei der Herstellung erforderlich sind. Ferner sind zwei Spulen aufzuwickeln, die jeweils an den beiden Wicklungsenden ei­gene Lötpunkte benötigen.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Wicklung von Spulen von Weggebern mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß mit Hilfe moderner Wickelmaschinen eine aus zwei gegensinnig gewickelten Spulenabschnitten bestehende Sekundärspule hergestellt werden kann. Dadurch sind nur noch zwei Lötpunkte erfor­derlich. Die Arbeitsvorgänge bei der Herstellung sind verringert und vereinfacht. Der Weggeber ist in seiner Länge verkürzt.

    [0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor­teilhafte Weiterbildungen des im Anspruch 1 angegebenen Verfahrens möglich.

    Zeichnung



    [0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge­stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen die Figuren 1 bis 8 die einzelnen Teilschritte des Verfahrens.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0005] In der Figur 1 ist mit 10 ein hohlzylinderförmiger Spulenkörper ei­nes nach dem Transformatorprinzip arbeitenden Weggebers 11 bezeich­net. Der Spulenkörper 10 weist an beiden Enden flanschartige Begren­zungen 12, 13 auf, die die Wickelbereiche für die Sekundärspule 14 begrenzen und einen größeren Durchmesser als die Wickelberei­che 15, 16 aufweisen. In der Mitte der Länge des Spulenkörpers 10 ist ein Umlenkkörper 17 angebracht, der als um den Spulenkörper 10 umlaufender Steg mit einer Öffnung 18 ausgebildet sein kann. Es können aber auch auf dem Spulenkörper 10 mehrere Nocken an gebracht sein.

    [0006] Zur Herstellung wird der Draht der Sekundärspule 14 an einer Begren­zung 13 des Spulenkörpers 10 angelötet und im Wickelbereich 16 ein­lagig auf den Spulenkörper 10 bis zu dem Umlenkkörper 17 aufge­wickelt. Will man eine Sekundärspule 14 mit mehreren Lagen errei­chen, so wird in gleicher Wickelrichtung zurück zur Begrenzung 13 und anschließend wieder zum Umlenkkörper 17 gewickelt. Es sind da­durch jeweils eine ungerade Anzahl von Lagen möglich. Am Umlenkkör­per 17 wird der Draht der Sekundärspule 14 durch dessen Öffnung 18 hindurchgeführt und am Körper 17 anliegend im zweiten Wickelbe­reich 15 mit zum Wickelbereich 16 entgegengesetzter Drehrichtung weitergeführt. Die beiden Abschnitte der Sekundärspule 14 weisen somit unterschiedliche Drehrichtung auf. Die Wickelmaschine wird dabei in Achsrichtung des Spulenkörpers 10 etwa um die Breite des Umlenkkörpers 17 weitergefahren und wickelt anschließend mit entge­gengesetzer Drehrichtung weiter. Vorteilhafterweise sollten die En­den des Stegs im Bereich der Öffnung 18 keine scharfen Kanten auf­weisen und ,wie in den Figuren gezeigt zum Beispiel bogenförmig aus­gebildet sein. Dadurch ist es möglich, daß der Draht der Sekundär­spule 14 sich an den Enden des Umlenkkörpers 17 anlegt und somit eine dichte und feste Spulenwicklung möglich ist. Im Wickelbe­reich 15 wird nun der Draht bis zur Begrenzung 12 auf den Spulenkör­per 10 aufgewickelt. Für eine mehrlagige Wicklung ist der Wickelvor­gang im Wickelbereich 15 mehrfach zu wiederholen. Die Wicklungen be­ziehungsweise die Lagenanzahl der Sekundärspule 14 sollten in beiden Wickelbereichen 15, 16 jeweils gleich sein. Es ist nun möglich, das Ende des Drahtes der Sekundärspule 14 an der Begrenzung 12 anzulö­ten, oder wie in Figur 3 gezeigt, wird der Draht mit einem relativ großen Steigungswinkel durch die Öffnung 18 hindurch zur Begren­zung 13 zurückgeführt und an dieser angelötet. In dem,in der Figur 4 dargestellten Verfahrensschritt wird die Spule 14 zusätzlich mit ei­ner Folie 20 abgedeckt.

    [0007] In der Figur 5 wird die Primärspule 21 mit über beide Wickelberei­che 15, 16 gleichbleibender Drehrichtung aufgewickelt. Der Draht der Primärspule 21 wird dazu wieder an der Begrenzung 13 neben den Löt­punkten 22, 23 der Sekundärspule 14 angelötet. Es ist dabei belie­big, ob die Primärspule 21 im Winkelbereich 16 gleich- oder gegen­sinnig zur Sekundärspule 14 gewickelt wird. Da die Wickelrichtung der Primärspule, wie oben ausgeführt, über den gesamten Spulenkör­per 10 gleich bleibt, hat jeweils einer der beiden Wickelberei­che 15, 16 zwischen der Primär- (21) und der Sekundärspule 14 unter­schiedliche Wickelrichtung. Der Draht der Primärspule 21 wird beim Wickelvorgang durch die Öffnung 18 des Umlenkkörpers 17 hindurchge­führt und, wie in Figur 6 gezeigt, nicht umgelenkt, sondern am Ende des Umlenkkörpers 17 anliegend mit gleicher Drehrichtung weiterge­wickelt. Dabei kann die Primärspule 21 mehrlagig gewickelt werden. Es ist sowohl möglich, die Lagen der Primärspule 21 des einen Wickelbereichs 15 aufzubringen und dann erst die Lagen des anderen Wickelbereichs 16 oder es können jeweils die Lagen der Primärspu­le 21 jeweils über die gesamte Länge des Spulenkörpers 10 aufge­bracht werden. Um auch für die Primärspule 21 den Lötpunkt 25 für das Ende des Drahtes neben dem Lötpunkt 24 auf der Begrenzung 13 zu haben, wird der Draht der Primärspule 21 mit einer großen Steigung durch die Öffnung 18 des Umlenkkörpers 17 hindurch zur Begrenzung 13 zurückgeführt. Dadurch ist es möglich, die Anfangs- und Endpunkte, sowohl der primär- (21) als auch der Sekundärspule 14 auf einer Sei­te anbringen zu können. Die elektrischen Anschlüsse der Primär- (21) und der Sekundärspule 14 sind somit in besonders einfacher Weise kontaktierbar. Der Weggeber 11 kann, wie in Figur 8 gezeigt, von einer Schutzschicht 27 abgedeckt sein, die eine mechanische Beschä­digung der Spulen verhindert.

    [0008] Die Funktionsweise eines nach dem Transformatorprinzip arbeitenden Weggebers 11 ist hinreichend bekannt und braucht deshalb hier nicht ausführlicher beschrieben zu werden. Im Innern des Spulenkörpers 10 wird ein Tauchanker aus Weicheisen bewegt. Der Tauchanker kann dabei mit einem Maschinenteil verbunden sein, dessen Bewegung bestimmt werden soll, oder der Tauchanker kann selbst Teil des Maschinenteils sein. In Grundstellung befindet sich der Tauchanker im Bereich des Umlenkkörpers 17 und ragt jeweils um die gleiche Länge in die beiden Wickelbereiche 15, 16 des Spulenkörpers 10 hinein. Wird das Maschi­nenteil bewegt, so dringt der Tauchanker in den einen Wickelbereich um denselben Betrag mehr hinein, um den er aus den anderen Wickelbe­reich herausbewegt wird. Da die beiden Wickelbereiche 15, 16 der Se­kundärspule 14 gegensinnig gewickelt und elektrisch in Reihe ver­schaltet sind, kompensieren sich die in beiden Wickelberei­chen 15, 16 auftretenden Meßfehler, während das Meßsignal verdoppelt wird. Es wird dabei das sogenannte Differential-Prinzip angewandt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Wicklung von Spulen, insbesondere für Wegge­ber (11), mit mindestens einer Primärspule (21) und einer Sekundär­spule (14), dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer Wickelma­schine eine Sekundärspule (14) an einem Ende eines Spulenkör­pers (10) mit einer Drehrichtung beginnend auf den Spulenkörper (10) aufgewickelt wird, daß die Sekundärspule (14) an einem Umlenkkör­per (17) umgelenkt wird und in der entgegengesetzten Drehrichtung weitergewickelt wird, so daß wenigstens zwei in Reihe verschaltete Abschnitte der Sekundärspule (14) mit entgegengesetzter Wickelrich­tung entstehen, und daß mit über den gesamten Spulenkörper (10) gleichbleibender Drehrichtung eine Primärspule (21) auf den Spulen­körper (10) aufgewickelt ist, so daß ein Teil der Primärspule (21) die gleiche Wickelrichtung wie ein Abschnitt der Sekundärspule (14) und ein anderer Teil die entgegengesetzte Wickelrichtung wie ein Ab­schnitt der Sekundärspule (14) hat.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Sekundärspule (14) und der Primärspule (21) eine Zwischen­schicht (20) aufgebracht ist.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeich­net, daß die Sekundärspule (14) mit großer Wicklungssteigung zum An­fang der Sekundärspule (14) zurückgeführt wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­net, daß die Primärspule (21) mit großer Wicklungssteigung zum An­fang der Primärspule (21) zurückgeführt wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­net, daß die Primärspule (21) und die Sekundärspule (14) von einer äußeren Schutzschicht (27) abgedeckt werden.
     
    6. Weggeber mit einem Spulenkörper (10), auf dem mindestens eine Primärspule (21) und eine Sekundärspule (14) aufgewickelt sind, da­durch gekennzeichnet, daß der Spulenkörper (10) mit Hilfe von min­destens einem Umlenkkörper (17) in mindestens zwei Bereiche (15, 16) aufgeteilt ist, daß die Sekundärspule (14) aus einem in mehrere Be­reiche aufgewickelten Draht besteht, und daß die Drehrichtung der Sekundärspule (14) in den einzelnen Bereichen (15, 16) unterschied­lich ist.
     
    7. Weggeber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkkörper (17) ein Steg mit einer Öffnung (18) ist, dessen Enden bogenförmig ausgebildet sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht