[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum maschinellen Aufbringen von Dichtungsstopfen
aus elastischem Material, z. B. Gummi oder Kunststoff, auf eine elektrische Leitung
für wasssergeschützte Steckerausführungen oder dergleichen.
[0002] Es ist bekannt, auf eine elektrische Leitung vor dem Crimpen eines elektrischen Verbinders
einen Dichtungsstopfen aufzuschieben. Der Dichtungsstopfen soll Schlitze zwischen
einer Öffnung oder einem Durchgang in einer Gehäusewandung und der in das Gehäuse
eingesetzten, gecrimpten elektrischen Leitung gegen Wasserdurchtritt abdichten. Ein
solcher Stopfen hat einen axialen zylindrischen Durchgang für die elektrische Leitung.
Die Außenkontur weist in der Regel einen zylindrischen Bereich für das Crimpen von
entsprechenden Krallenarmen eines elektrischen Verbinders und im Anschluß daran ringstegförmige
Dichtrippen auf.
[0003] Das Aufbringen eines Dichtungsstopfens erfolgt, indem zunächst der Stopfen über das
freie Ende einer elektrischen Leitung geschoben, anschließend das freie Ende der elektrischen
Leitung abisoliert und dann an das abisolierte Ende ein elektrischer Verbinder gecrimpt
wird, wobei dafür vorgesehene Krallenarme des Verbinders um den zylindrischen Bereich
des Dichtungsstopfens geschlagen werden. Damit wird der Stopfen auf der elektrischen
Leitung fixiert.
[0004] Wichtig ist, daß der Stopfen einen bestimmten Abstand vom Ende der elektrischen Leitung
einnimmt und vollkommen zentrisch auf der Leitung sitzt, damit eine Positionierung
des gecrimpten Elements aus Leitung und Stopfen in einem Gehäuse auch maschinell
erfolgen kann, so daß der elektrische Verbinder eine vorbestimmte Lage im Gehäuse
und der Dichtstopfen seinen Dichtsitz einnehmen können.
[0005] Nach einem bekannten maschinell arbeitenden Verfahren werden die Stopfen auf ein
Trägerband gebracht, z. B. geklebt, und eine Bestückungsvorrichtung mit dem Trägerband
beschickt. In der Bestückungsmaschine wird mit einem Stößel ein Stopfen vom Trägerband
auf eine elektrische Leitung geschoben, woraufhin die mit dem Stopfen bestückte elektrische
Leitung abisoliert und mit einem elektrischen Verbinder gecrimpt wird. Das bekannte
Verfahren arbeitet zu langsam. Außerdem benötigt man viele Bauelemente und Steuereinrichtungen,
die nicht sehr schnell arbeiten können. Insbesondere bereitet das Positionieren des
Leitungsendes und die Handhabung sehr dünner flexibler elektrischer Leitungen Schwierigkeiten,
weil die Leitung bzw. das Ende der Leitung dazu neigt, sich abzubiegen. Sehr flexible
Leitungen können deshalb mit der bekannten Vorrichtung nicht mit einem Stopfen bestückt
werden.
[0006] Aus der DE-A- 3 715 708 ist bekannt, Dichtungsstopfen ohne großen Aufwand sehr viel
schneller auf elektrische Leitungen sehr genau aufzubringen. Es ist danach sogar möglich,
flexible Leitungen zu bestücken. Dabei wird der Dichtungsstopfen mit einem Luftdruckstoß
geschoßartig auf das Ende einer elektrischen Leitung aufgeschossen, wobei vorzugsweise
der Stopfen zwischen der Mündung der Abschußvorrichtung und dem freien Ende der elektrischen
Leitung eine kurze freie Flugbahn durchfliegt.
[0007] Nach einer besonderen Ausführungsform der älteren Erfindung wird das freie Ende,
insbesondere flexibler Leitungen, vor dem Aufschießen des Dichtstopfens durch Unterkühlung
erstarrt, indem z. B. das Ende der elektrischen Leitung kurzzeitig mit flüssigem Stickstoff
angeblasen bzw. angesprüht oder betropft wird. Die bekannte Vorrichtung verfügt über
eine Trägereinrichtung für mehrere Kammerkörper. Ein Kammerkörper ist im wesentlichen
zylindrisch aufgebaut und weist eine Lagerkammer auf, in die formschlüssig ein Dichtungsstopfen
eingesetzt werden kann. Die elektrische Leitung wird zwischen zwei endlosen Transportriemen
schrittweise antransportiert und von einer Zange übernommen und gehaltert. Vor dem
freien Ende der Leitung bzw. vor der Zange ist als Trägereinrichtung für mehrere Stopfen
bzw. Kammerkörper ein Revolverteller angeordnet, dessen Drehachse mit der Längsachse
des Endbereichs der elektrischen Leitung einen Winkel, der vorzugsweise 45° beträgt,
bildet, wobei diese beiden Achsen in einer gemeinsamen vertikalen Ebene liegen. Demgemäß
trägt der Revolverteller Aufnahmekammern für Stopfen bzw. für Kammerkörper. Die Mittelachse
der Aufnahmekammern erstreckt sich abgewinkelt, z. B. um 45° abgewinkelt, zur Drehachse
des Revolvertellers, so daß bei entsprechender Positionierung und schrittweiser Drehung
des Revolvertellers um die Drehachse die Kammern nacheinander vor das Ende der elektrischen
Leitung geschwenkt werden, so daß die Längsachse der elektrischen Leitung mit der
Kammerachse fluchtet. Bei dieser Anordnung der Kammern gelangt immer eine Kammer in
einen Bereich oberhalb der Leitung, wobei die Achse dieser Kammer vertikal gestellt
ist. In dieser Position kann die Kammer auf einfache Weise mit einem Stopfen bestückt
werden.
[0008] In der DE-A- 31 15 708 wird eine Bestückungseinrichtung beschrieben, die über eine
Stößeleinrichtung verfügt mit einem hin und her bewegbaren Stößel, der am freien Ende
auf einem Kreis in gleichem Abstand verteilte oder in den Ecken eines Vierecks angeordnete,
zu seiner Achse parallel verlaufende Finger hat. Die Finger sind derart dimensioniert,
daß sie durch die freien Zugänge eines Trägerbandes auf einen Dichtungsstopfen stoßen
und einen Dichtungsstopfen aus dem Trägerband drücken können. Die Bestückungseinrichtung
weist eine Führungshülse, eine Zentrier backeneinrichtung und eine Klemmbackeneinrichtung
auf.
[0009] Die Zentrierbacken sind derart positioniert, daß deren Zentrierflächen sich unmittelbar
vor der Leitungssteckmündung der Führungshülse befinden Vor die der Leitungssteckmündung
gegenüberliegende Dichtungsstopfensteckmündung der Führungshülse wird ein Stopfen
befördert, der mit den Stößelfingern in den Führungskanal der Führungshülse gestoßen
werden kann.
[0010] Die Klemmbackeneinrichtung hat sich parallel zu den Zentrierbakken erstreckende
Klemmbacken. Die Lagerung und der Antrieb der Bestückungseinrichtung ist derart ausgelegt,
daß die Klemmbacken und die Zentrierbacken auf und zu bewegt werden können, wobei
die Zentrierbacken außerdem noch auf die Klemmbacken zu und von den Klemmbacken weg
bewegt werden können.
[0011] In der bekannten Vorrichtung stehen zunächst die Leitung, der Dichtungsstopfen und
der Stößel in einer Flucht. Die Klemmbacken sowie die Zentrierbacken sind offen. Die
Leitung wird durch die Klemmbacken geklemmt; dabei halten die Zentrierbacken die Leitung
gefangen. Die Leitung hat in den Zentrierbacken ein Spiel von etwa 1/10 mm. Der Stößel
nimmt von der einen Seite den Dichtungsstopfen auf und wird in die Führungshülse
eingestoßen bis der Dichtungsstopfen gegen die Zentrierbacken stößt. Die Zentrierbakkeneinrichtung
fährt gegen die Klemmbackeneinrichtung, wobei der Stößel den Dichtungsstopfen über
die Leitung schiebt. Nachdem der Stopfen auf die Leitung aufgeschoben ist, öffnen
sich die Klemm- und Zentrierbacken und der Stößel, die Zentrierbackeneinrichtung und
die Führungshülse gehen in die Ausgangsstellung zurück. Der Dichtungsstopfen wird
somit auf das Leitungsende aufgeschoben, ohne daß das Leitungsende vorher abisoliert
worden ist. Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, daß das abisolierte Ende einer Leitung
nicht beeinträchtigt wird. Die Finger des Stößels sind so lang ausgeführt, daß ein
Hohlraum zwischen den Fingern und/oder im Stößel gebildet wird, der den vorderen Leitungsbereich
der Leitung aufnehmen kann.
[0012] Die bekannte Vorrichtung arbeitet zwar einwandfrei jedoch noch nicht schnell genug,
um mit Leitungstransporteinrichtungen Schritt halten zu können, mit denen Leitungen
quer zu ihrer Längsachse - z. B. zwischen zwei Transportbändern eingeklemmt Abisolier-
und Crimpeinrichtungen zugeführt werden.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung zum maschinellen Aufbringen von Dichtungsstopfen
auf elektrische Leitungen zu schaffen, die sehr viel schneller arbeiten kann, ohne
daß die dafür erforderlichen Mittel aufwendig sind, und die eine Verstellung der Aufschublänge
des Dichtungsstopfens auf die Leitungen ermöglicht.
[0014] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Anhand der Zeichnungen
wird die Erfindung im folgenden beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch die Vorrichtung von der Seite;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung;
Fig. 3A bis E schematisch den Bestückungsvorgang;
Fig.4 perspektivisch und schematisch den Manipulator;
Fig. 5 den Manipulator in Draufsicht;
Fig. 6 eine Seitenansicht der Antriebseinrichtungen für den Stößel und die Zentrierzangen.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Rahmengestell 1 auf, auf dem die Funktionsteile
der Bestückungseinrichtung 2 lagern. Von einem oberhalb des Rahmengestells 1 angeordneten
Schaltpult 3 werden die Funktionen der Einrichtungen elektrisch gesteuert. Vor der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Leitertransportvorrichtung 4 angeordnet, die
die zu bestückenden elektrischen Leiter 5 horizontal und schrittweise mit ihren zu
bestückenden Enden von der Seite in Pfeilrichtung 6 (Fig. 2) vor die Bestükkungseinrichtung
2 befördert. Die Leitertransportvorrichtung 4 kann z. B. aus zwei übereinander angeordneten
Transportbändern 4a, 4b bestehen, die zwischen sich die Leiter festklemmen. Solche
Transportvorrichtungen arbeiten bekanntlich sehr schnell.
[0016] Zum Bestücken der Leiter dient ein Manipulator 7, der insbesondere aus den Fig.
4 und 5 erkannt werden kann. Der Manipulator 7 überragt das Rahmengestell 1 und erstreckt
sich in Richtung Leitertransportvorrichtung 4. Unter dem Manipulator 7 ist eine einen
in Doppelpfeilrichtung 8a verschiebbaren Schieber aufweisende Traverse 8 angeordnet,
die sich parallel zu den Transportbändern 4a, 4b erstreckt. Beidseits neben dem Manipulator
7 mündet in die Traverse 8 je eine Transportrinne 9, 9a eines Linearförderers, in
denen Dichtungsstopfen 10 in einer Reihe 13 aus jeweils einem auf dem Rahmengestell
1 lagernden Vorratsbehälter 11, 12 mittels an sich bekannter Schwingfördereinrichtungen
(nicht dargestellt) dem Schieber der Traverse 8 zugeführt werden. Der jeweils vordere
Dichtungsstopfen 10 wird in einer Aufnahmeöffnung 14 des Schiebers der Traverse 8
gefangen. Unter jeder Öffnung 14 lagert eine Hubeinrichtung 15, deren Hubstange 16
vertikal nach oben und unten in Doppelpfeilrichtung 17 verfahrbar ist und beim Herauffahren
einen Dichtungsstopfen 10 aus der Öffnung 14 nach oben in eine Aufnahmeinrichtung
31a des Manipulators 7 drückt.
[0017] Der in der Mitte über der Traverse 8 gelagerte Manipulator 7 weist einen würfelförmigen
Lagerblock 18 auf, in dem mittig eine rechtwinklig zur Traverse 8 angeordnete Drehwelle
19 festsitzt, die sich nach hinten erstreckt und fest in einem Antriebsschwungrad
20 steckt, das von Kurbelschwenkantriebsmitteln 22 in Doppelpfeilrichtung 21 schwenkend
antreibbar ist. Zwischen dem vorderen Lagerblock 18 und dem Antriebsschwungrad 20
ist ein weiterer hinterer Lagerblock 23 vorgesehen, in dem die Drehwelle 19 drehbar
lagert. Vor dem Lagerblock 23 ist am Lagerblock 23, die Drehwelle 19 axial übergreifend,
ein Kegelzahnrad 24 fest angeordnet. Über zwei benachbarten Seitenflächen 25, 26 des
Lagerblocks 18 lagert jeweils im Abstand davon drehbar an einer senkrecht zu den Seitenflächen
25, 26 angeordneten, im Lagerblock 18 feststeckenden Drehwelle 27, 28 ein Kegelzahnrad
29, 30. Die Kegelzahnräder 29, 30 kämmen mit dem Kegelzahnrad 24, so daß der Manipulator
7 nach dem Prinzip eines Planetengetriebes aufgebaut ist. Das Planetengetriebe weist
das feststehende Kegelzahnrad 24 und die zwei umlaufenden Kegelzahnräder 29, 30 auf.
Der Schwenkwinkel des Manipulators 7 beträgt 90°. Zweckmäßigerweise können deshalb
die Zahnkränze der Kegelzahnräder auf einen Winkel von etwa 120° begrenzt sein, wodurch
eine besonders enge Bauweise des Getriebes möglich wird, ohne daß sich die gegenläufigen
Kegelzahnräder durch Kämmen bzw. Blockieren behindern.
[0018] Der Manipulator 7 bewirkt, bezogen auf eine Einzelleitungsdichtung bzw. einen Dichtungsstopfen
10, eine Drehung um zwei Achsen, nämlich um die Achse 19 durch das feststehende Kegelzahnrad
24 und um eine Achse 27 bzw. 28 durch ein umlaufendes Kegelzahnrad 29 bzw. 30. Beim
Drehen des Manipulators 7 um 90° wird erfindungsgemäß der Dichtungsstopfen 10 in
der Aufnahmeeinrichtung 31a gewendet und vor dem freien Ende eines Leiters 5 positioniert.
[0019] Zur Aufnahme eines Dichtungsstopfens 10 aus der Öffnung 14 des Schiebers der Traverse
8 durch Hochdrücken mittels der Hubeinrichtung 15 ist peripher an jedem Kegelzahnrad
29, 30 als Aufnahmeeinrichtung 31a ein sich parallel zur jeweiligen Drehwelle 27,
28 erstreckender, nach außen abstehender Schwenkfinger 31, 32 vorgesehen, der eine
Lageröffnung 32 aufweist, in die ein Dichtungsstopfen 10 gestoßen wird, wenn sich
der Schwenkfinger 31, 32 über der Traverse 8 befindet. Der jeweils andere Schwenkfinger
31, 32 befindet sich dann in der Bestükkungsstellung vor dem Ende eines Leiters 5
(Fig. 4).
[0020] Durch die Verwendung von zwei Schwingförderern und einem Manipulator der erfindungsgemäßen
Art gelingt es im Wechseltakt eine hohe Zuführfrequenz für die Dichtungsstopfen 10
in die Bestückungsstellung zu erreichen.
[0021] Für das mechanische Aufschieben eines Dichtungsstopfens 10 auf einen elektrischen
Leiterdraht 5 dient eine Bestückungseinrichtung mit einer Klammer- und Zentriereinrichtung
34 für den Leiterdraht 5 und einer Stößeleinrichtung 35 für den Dichtungsstopfen
10 (Fig. 6).
[0022] Die Zentriereinrichtung 34, die prinzipiell im wesentlichen der Zentriereinrichtung
entsprechen kann, die in der DE-A- 37 15 708 beschrieben wird, ist dem Schwenkfinger
31, 32 in der Bestückungsstellung vorgeordnet und weist - wie in den Fig. 3A bis
E im Prinzip dargestellt - Zentrierbacken 36 und im Abstand davon vorgeordnet Klemmbacken
37 auf. Die Klemmbacken 37 halten den Leiter 5 fest, während die Zentrierbacken 36
den Leiter 5 lediglich mit geringem Spiel gefangen halten. Die Zentrierbacken 36 sind
in ihrer Zentrierstellung in Pfeilrichtung 38 in Richtung auf die Klemmbacken 37 schiebbar
gelagert.
[0023] Die dem Schwenkfinger 31 bzw. 32 in der Bestückungsstellung nachgeordnete Stößeleinrichtung
35 verfügt über eine Stößelhülse 39, in der zentral ein Stößelstift 40 steckt. Der
Stößelstift 40 ragt in der Ausgangsstellung der Bestückungseinrichtung (Fig. 3A, B)
ein Stück nach vorne aus der Stößelhülse 39 heraus. Die Stößelhülse 39 ist in Doppelpfeilrichtung
41 auf dem Stößelstift 40 und relativ dazu vor- und zurückschiebbar angeordnet.
[0024] Der Durchmesser des Stößelstifts 40 entspricht etwa dem Durchmesser des Durchgangslochs
des Dichtungsstopfens 10, während der Außendurchmesser der Stößelhülse 39 so bemessen
ist, daß ihre Vorderkante gegen den im Loch 33 eines Schwenkfingers 31, 32 steckenden
Dichtungsstopfen 10 stößt und die Stößelhülse das Loch 33 frei durchfahren kann.
[0025] Aus diesen Anordnungen folgt die Arbeitsweise der Bestückungseinrichtung gemäß den
Darstellungen in den Fig. 3A bis E. Die im Abstand voneinander positionierten Zentrierbacken
36 und Klemmbacken 37 fahren aus der Ausgangsstellung (Fig. 3A) in die Klemm- bzw.
Zentrierstellung (Fig. 3B) und umschließen einen Leiterdraht 5. Die Stößeleinrichtung
35 fährt in Richtung Schwenkfinger 31, 32; der vorstehende Stößelstift 40 spießt dabei
den im Loch 33 sitzenden Dichtungsstopfen 10 auf (Fig. 3C). Danach verharrt der Stößelstift
40 im Loch 33 und die Stößelhülse 39 wird weiter vorgeschoben. Sie schiebt den Dichtungsstopfen
10 aus dem Loch 33 auf das Ende des Leiters 5, der sich unmittelbar vor der Mündung
des Lochs 33 befindet. Der Dichtungsstopfen 10 wird von der Stößelhülse 39 ein vorbestimmtes
Stück auf den Leiter 5 geschoben, wobei die Zentrierbacken 36 in Richtung Klemmbacken
37 verfahren werden (Fig. 3D). Die Stößelhülse 39 schiebt somit den Dichtungsstopfen
10 vor sich her, wobei die Zentrierbacken 36 synchron in Richtung Klemmbacken 37 versetzt
werden.
[0026] Hat der Dichtungsstopfen 10 die gewünschte Position erreicht, öffnen die Backen 37,
36 in Pfeilrichtung 42 und die Zentrierbakken 36 fahren, ebenso wie die Stößelhülse
39 und der Stößelstift 40, in Pfeilrichtung 43 in die Ausgangsstellung zurück (Fig.
3E).
[0027] Durch das Aufspießen des Dichtungsstopfens 10 im Loch 33 gelingt es, eine einfache
Vorrichtung für das Bestücken zu schaffen, die eine optimale Führung des Stopfens
10 während des Überschiebens auf den Leiter 5 gewährleistet, wobei das Loch 33 und
die Zentrierbacken 36 als Führungselemente dient.
[0028] Zum Antrieb der Zangen 36, 37 und der Stößeleinrichtung 35 dient ein von einem Motor
45 über einen Riemen 46 bewegbarer Kurvenscheibenantrieb 44 (Fig. 6).
[0029] Die Antriebsmittel für das Auf- und Zuschwenken der entsprechend beweglich gelagerten
Zangen 36, 37 ist eine horizontal gelagerte Kurvenscheibe 47 vorgesehen, die von einem
sich nach vorne erstreckenden Zangenschwenkgestänge 48 abgegriffen wird, das schwenkbeweglich
mit dem neuen Hebelarm einer vertikal angeordneten Schwenkhebeleinrichtung 49 in
Verbindung steht, an deren anderem Hebelarm eine nach unten ragende Betätigungsstange
50 für die auf- und zuschwenkbar ausgebildeten Zangen 36, 37 schwenkbeweglich angeordnet
ist.
[0030] Die Kurvenscheibe 47 wird auf der dem Zangenschwenkgestänge 48 gegenüberliegenden
Seite von einem Ende eines sich nach hinten erstreckenden oberen Zentrierzangenantriebgestänges
51 abgegriffen. Das andere Ende des Gestänges 51 ist schwenkbar am oberen Ende eines
sich nach unten erstreckenden Hebelarms 54 angeordnet, der an einem sich am Rahmengestell
1 abstützenden, in Doppelpfeilrichtung 55 verfahrbaren Verstellblock 52 lagert, wobei
der Hebelarm 54 mit einem Langloch 56 auf einem am Verstellblock 52 horizontal angeordneten
Schwenkstift 53 schwenkbar sitzt. Das untere Ende des Hebelarms 54 steht mit dem hinteren
Ende eines unteren Zentrierzangenantriebgestänges 57 schwenkbeweglich in Verbindung,
das unterhalb des Verstellblockes 52 angeordnet ist und dessen vorderes Ende an der
Zentrierzangeneinrichtung 36 schwenkbeweglich angreift. Aus dieser Anordnung resultiert
die Bewegung der Zentrierzange 36 in Doppelpfeilrichtung 58 bei Drehung der Kurvenscheibe
47.
[0031] Für den Antrieb der Stößeleinrichtung 35 ist unterhalb der Kurvenscheibe 47 eine
weitere Kurvenscheibe 59 angeordnet, die unterhalb des Gestänges 51 von einem Ende
eines sich parallel dazu erstreckenden, oberen Stößelantriebgestänges 60 abgegriffen
wird. Das andere Ende des Gestänges 60 sitzt schwenkbar am oberen Ende eines sich
nach unten erstreckenden Hebelarms 61, der gleich lang ist wie der Hebelarm 54, in
einer vertikalen Ebene mit dem Hebelarm 54 liegt und eine Ausnehmung 57a im Gestänge
57 durchgreift. Der Hebelarm 61 ist auch parallel zum Hebelarm 54 am Verstellblock
52, jedoch vorlicher angeordnet und sitzt mit einem Langloch 62 auf einem horizontal
angeordneten Schwenkstift 63, der am Verstellblock 52 befestigt ist. Das untere Ende
des Hebelarms 61 steht schwenkbar mit dem hinteren Ende eines unteren, sich nach vorne
erstreckenden Stößelantriebgestänges 64 in Verbindung, das unter dem Gestänge 57 angeordnet
ist und dessen vorderes Ende an der Stößeleinrichtung 35 angreift, woraus die Bewegung
der Stößeleinrichtung 35 in Doppelpfeilrichtung 58 bei Drehung der Kurvenscheibe 59
resultiert.
[0032] Wesentlich ist, daß der Verstellblock 52 in Doppelpfeilrichtung 55 verschiebbar angeordnet
ist, weil dadurch auch die Verstellung der Schwenkstifte 53, 63 in den Langlöchern
56, 62 und damit eine Veränderung der Hebelarmlängen der Hebelarme 54, 61 bewirkt
wird, woraus eine Veränderung des Verschiebeweges sowohl der Zentrierzange 36 als
auch der Stößeleinrichtung 35 um einen gleichen Betrag resultiert, weil die Schwenkachsen
zwischen den Hebelarmen 54, 61 und den Gestängen 51, 60, 57, 64 in den Eckpunkten
eines Parallelogramms liegen und der vertikale Abstand der Schwenkstifte 53, 63 voneinander
gleich bleibt. Somit ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Verstellung der
Aufschubstrecke eines Stopfens 10 auf einen Leiter 5 möglich, wobei die Kurvenscheiben
47 und 59 derart ausgebildet sind, daß sie einen synchronen Hub über das Parallelogrammgestänge
gewährleisten. Vorteilhaft ist, zu diesem Zweck eine Handradverstellung 65 für den
Verstellblock 52 in Doppelpfeilrichtung 55 vorzusehen, die mit einer Handradverstellung
66 zusammenwirken kann, die eine Verstellung des Kurvenscheibenantriebs 44 ebenfalls
in Doppelpfeilrichtung 55 ermöglicht.
1. Vorrichtung zum maschinellen Aufbringen von Dichtungsstopfen aus elastischem Material
auf eine elektrische Leitung für wassergeschützte Steckerausführungen od. dgl., mit
einem um eine Drehachse drehbaren Manipulator mit Aufnahmeöffnungen für Dichtungsstopfen,
sowie mit einer Zangeneinrichtung im Bereich des Manipulators zum Erfassen und Haltern
einer elektrischen Leitung, wobei der Manipulator Dichtungsstopfen vor das Ende der
in der Zange gehaltenen elektrischen Leitung befördert und Mittel zum Aufbringen des
Dichtungsstopfens auf die Leitung vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter und beidseits neben dem Manipulator (7) je ein Linearförderer angeordnet
ist, in dem Dichtungsstopfen (10) in einer Reihe (13) aus jeweils einem Vorratsbehälter
(11, 12) mittels an sich bekannter Schwing fördereinrichtung en einer Dichtungsstopfenladevorrichtung
(8) zugeführt wird, die jeweils eine Öffnung (14) zum Einfangen eines Dichtungsstopfens
(10) aufweist, und unter den Öffnungen (14) jeweils eine Hubeinrichtung (15) vorgesehen
ist, mit der ein Dichtungsstopfen (10) aus einer Öffnung (14) nach oben in eine Aufnahmeeinrichtung
(31a) des Manipulators (7) gedrückt werden kann und daß der Manipulator (7) einen
Lagerblock (18) aufweist, in dem eine nach hinten ragende in Doppelpfeilrichtung
(21) schwenkend angetriebene Drehwelle (19) steckt, wobei über zwei benachbarten Seitenflächen
(25, 26) des Lagerblocks (18) jeweils im Abstand davon drehbar an einer senkrecht
zu den Seitenflächen (25, 26) angeordneten, im Lagerblock (18) feststeckenden Drehwelle
(27, 28) ein Kegelzahnrad (29, 30) lagert und die Kegelzahnräder (29, 30) mit einem
stillstehenden Kegelzahnrad (24) kämmen, das an einem festen Teil der Vorrichtung
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rahmengestell (1) vorgesehen ist, auf dem die Funktionsteile der Vorrichtung
lagern.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2,
gekennzeichnet durch
eine Leitertransportvorrichtung (4), die die zu bestückenden elektrischen Leiter (5)
horizontal und schrittweise mit ihren zu bestückenden Enden von der Seite vor die
Bestükkungseinrichtung (2) befördert.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Manipulator (7) das Rahmengestell (1) überragt und sich in Richtung Leitertransportvorrichtung
(4) erstreckt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeich
daß die Vorratsbehälter (11, 12) und die Schwingfördereinrichtungen auf dem Rahmengestell
(1) lagern.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubeinrichtung (15) eine Hubstange (16) aufweist, daß die Hubeinrichtung (15)
eine Hubstange (16) aufweist, die vertikal nach oben und unten verfahrbar gelagert
ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Manipulator (7) einen würfelförmigen Lagerblock (18) aufweist, in dem mittig
die rechtwinklig zur Transportbewegung der Leitertransportvorrichtung (4) angeordnete
Drehwelle (19) festsitzt, wobei sich die Drehwelle (19) nach hinten erstreckt und
fest in einem Antriebsschwungrad (20) steckt, das von Kurbelschwenkantriebsmitteln
(22) schwenkend antreibbar ist, wobei zwischen dem vorderen Lagerblock (18) und dem
Antriebsschwungrad (20) ein weiterer hinterer Lagerblock (23) vorgesehen ist, der
sich am Rahmengestell (1) abstützt und die Drehwelle (19) drehbar lagert und an dem
das die Drehwelle (19) axial übergreifende Kegelzahnrad (24) fest angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkwinkel des Manipulators (7) 90° beträgt.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahnkränze der Kegelzahnräder auf einen Winkel von etwa 120° begrenzt sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß als Aufnahmeeinrichtung (31a) peripher an jedem Kegelzahnrad (29, 30) ein sich
parallel zur jeweiligen Drehwelle (27, 28) erstreckender, nach außen abstehender Schwenkfinger
(31, 32) vorgesehen ist, der eine Lageröffnung (32) aufweist, in die ein Dichtungsstopfen
(10) stoßbar ist, wenn sich der Schwenkfinger (31, 32) über der Dichtungsstopfenübergabevorrichtung
(8) befindet, wobei sich jeweils der andere Schwenkfinger (31, 32) in der Bestückungsstellung
vor dem Ende eines Leiters (5) befindet.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß für das mechanische Aufschieben eines Dichtungsstopfens (10) auf einen elektrischen
Leiterdraht (5) eine Bestükkungseinrichtung mit einer Klammer- und Zentriereinrichtung
(34) für den Leiterdraht (5) und eine Stößeleinrichtung (35) für den Dichtungsstopfen
(10) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentriereinrichtung (34) einem Schwenkfinger (31, 32) in der Bestückungsstellung
vorgeordnet ist und Zentrierbacken (36) und im Abstand davon vorgeordnet Klemmbacken
(37) aufweist, wobei die Zentrierbacken (36) in ihrer Zentrierstellung in Richtung
auf die Klemmbacken (37) schiebbar gelagert sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 und/oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Schwenkfinger (31) bzw. (32) in der Bestückungsstellung nachgeordnete
Stößeleinrichtung (35) über eine Stößelhülse (39) verfügt, in der zentral ein Stößelstift
(40) steckt, wobei der Stößelstift (40) in der Ausgangsstellung der Bestückungseinrichtung
ein Stück nach vorne aus der Stößelhülse (39) herausragt und die Stößelhülse (39)
auf dem Stößelstift (40) und relativ dazu vor- und zurückschiebbar angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser des Stößelstiftes (40) etwa dem Durchmesser des Durchgangslochs
des Dichtungsstopfens (10) (39) so bemessen ist, daß ihre Vorderkante gegen den im
Loch (33) eines Schwenkfingers (31, 32) steckenden Dichtungsstopfen (10) stößt und
die Stößelhülse das Loch (33) frei durchgreifen kann.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
einen Kurvenscheibenantrieb (44) zum Antrieb der Zangen (36, 37) und der Stößeleinrichtung
(35), der von einem Motor (45) antreibbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsmittel für das Auf- und Zuschwenken der entsprechend beweglich gelagerten
Zangen (36, 37) eine horizontal gelagerte Kurvenscheibe (47) vorgesehen ist, die von
einem sich nach vorne erstreckenden Zangenschwenkgestänge (48) abgegriffen wird,
das schwenkbeweglich mit dem einen Hebelarm einer vertikal angeordneten Schwenkhebeleinrichtung
(49) in Verbindung steht, an deren anderem Hebelarm eine nach unten ragende Betätigungsstange
(50) für die auf- und zuschwenkbar ausgebildeten Zangen (36, 37) schwenkbeweglich
angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 und/oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurvenscheibe (47), auf der dem Zangenschwenkgestänge (48) gegenüberliegenden
Seite von einem Ende eines sich nach hinten erstreckenden oberen Zentrierzangenantriebgestänges
(51) abgegriffen wird, das andere Ende des Gestänges (51) schwenkbar am oberen Ende
eines sich nach unten erstreckenden Hebelarmes (54) angeordnet ist, der an einem sich
am Rahmengestell (1) abstützenden, auf- und abfahrbar angeordneten Verstellblock (52)
lagert, wobei der Hebelarm (54) mit einem Langloch (56) auf einem am Verstellblock
(52) horizontal angeordneten Schwenkstift (53) schwenkbar sitzt, horizontal angeordneten
Schwenkstift (53) schwenkbar sitzt, und das untere Ende des Hebelarms (54) mit dem
hinteren Ende eines unteren Zentrierzangenantriebgestänges(57)schwenkbeweglich in
Verbindung steht, das unterhalb des Verstellblocks (52) angeordnet ist und dessen
vorderes Ende an der Zentrierzangeneinrichtung (36) schwenkbeweglich angreift.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Antrieb der Stößeleinrichtung (35) unterhalb der Kurvenscheibe (47) eine
weitere Kurvenscheibe (59) angeordnet ist, die unterhalb des Gestänges (51) von einem
Ende eines sich parallel dazu erstreckenden, oberen Stößelantriebgestänges (60) abgegriffen
wird, das andere Ende des Gestänges (60) schwenkbar am oberen Ende eines sich nach
unten erstreckenden Hebelarms (61) sitzt, der gleich lang ist wie der Hebelarm (54),
in einer vertikalen Ebene mit dem Hebelarm (54) liegt und eine Ausnehmung (57a) im
Gestänge (57) durchgreift, der Hebelarm (61) parallel zum Hebelarm (54) am Verstellblock
(52) jedoch vorlicher angeordnet ist und mit einem Langloch (62) auf einem horizontal
angeordneten Schwenkstift (63) sitzt, der am Verstellblock (52) befestigt ist, und
das untere Ende des Hebelarms (61) schwenkbar mit dem hinteren Ende eines unteren,
sich nach vorne erstreckenden Stößelantriebgestänges (54) in Verbindung steht, das
unter dem Gestänge (57) angeordnet ist und dessen vorderes Ende an der Stößeleinrichtung
(35) angreift.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet
eine Handradverstellung (65) für den Verstellblock (52) und eine Handradverstellung
(66), die eine Verstellung des Kurvenscheibenantriebs (44) in Richtung der Verstellbarkeit
des Verteilerblocks (52) ermöglicht.