[0001] Die Erfindung betrifft ein verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur eines
Kälteverbrauchers, der über zwei Kältemittelleitungen, eine Flüssigkeitsleitung und
eine Saugleitung, an eine Verbundkälteanlage angeschlossen ist, wobei bei dem Verfahren
die Innenraumtemperatur T
i gemessen und der Durchsatz durch die Flüssigkeitsleitung und/oder der Durchsatz
durch die Saugleitung so gesteuert werden, daß mindestens eine der beiden Kältemittelleitungen
geschlossen ist, wenn die Innenraumtemperatur T
i unterhalb einer ersten Grenztemperatur T
u liegt, und daß beide Kältemittelleitungen geöffnet sind, wenn die Innenraumtemperatur
T
i oberhalb einer zweiten Grenztemperatur T
o, T
o > T
u, liegt, und ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Mit Innenraumtemperatur ist die Temperatur innerhalb des zu kühlenden Volumen des
Kälteverbrauchers gemeint, beispielsweise im Innern des Warenraumes eines Verkaufkühlmöbels,
das in einem Supermarkt aufgebaut ist und zusammen mit anderen gekühlten Möbeln und/oder
Kühlräumen von einer Verbundkälteanlage versorgt wird. Dabei liefert die Kälteanlage
unter Druck stehendes, flüssiges Kältemittel in einer eigenen Flüssigkeitsleitung
für jeden Kälteverbraucher. Dieses wird entspannt und anschließend durch das Innere
eines Verdampfers geleitet.
[0003] Der Verdampfer wird außen von Luft umströmt, welche durch ein Gebläse aus dem zu
kühlenden Raum herangeführt wird (Rückluft aus dem Innenraum). Durch indirekten Wärmetausch
mit dem verdampfenden Kältemittel wird die Luft abgekühlt und als Zuluft wieder dem
Innenraum des Kälteverbrauchers zugeleitet. Das verdampfte Kältemittel wird über eine
Saugleitung wieder in den Verbundkreislauf zurückgeführt.
[0004] Eine Regelung nach dem eingangs beschriebenen Verfahren dient dazu, die Innenraumtemperatur
innerhalb eines vorgewählten Temperaturbereiches zu halten, um einerseits beispielsweise
das Verderben von Frischware, welche im Innenraum eines Kühlmöbels lagert, zu verhindern,
und andererseits aus Gründen der Wirtschaftlichkeit unnötige Kälteverluste durch eine
allzu hohe Temperaturdifferenz zwischen Innenraum des Kälteverbrauchers und Umgebung
zu vermeiden.
[0005] Die Innenraumtemperatur wird außer von den Parametern des Verdampfers und des verwendeten
Kältemittels hauptsächlich vom Druckunterschied bei der Entspannung und vom Durchsatz
an Kältemittel durch den Verdampfer bestimmt. Im Prinzip ist es möglich, irgendeine
der Größen zu steuern, welche die Innenraumtemperatur beeinflussen. Besonders einfach
und günstig ist die Einstellung des Kältemitteldurchflusses, die mittels leicht handzuhabender
Magnetventile vorgenommen werden kann. Dabei kann entweder in Flüssigkeits- und Saugleitung
oder in einer der beiden Kältemittelleitungen eine derartige Durchflußsteuerung vorgesehen
werden. Dabei werden Flüssigkeits- bzw. Saugleitung durch ein ein- oder ausgeschaltetes
Magnetventil entweder geschlossen oder geöffnet gehalten.
[0006] Da die Temperatur im Innenraum des Kälteverbrauchers im allgemeinen räumlichen Schwankungen
ausgesetzt, wählt man als praktische Regelgröße im allgemeinen entweder die Rückluft
aus dem zu kühlenden Raum, welche der Verdampfer-Außenfläche zugeführt wird, oder
die Zuluft zum gekühlten Raum, welche am Verdampfer vorbeigeströmt ist, verwendet.
Dies hängt von den zu erwartenden zeitlichen Schwankungen der Innenraumtemperatur
ab, die beispielsweise bei Verwendung einer Nachtabdeckung geringer sind als bei einem
während der Verkaufszeiten relativ stark geöffneten Warenraumes eines Kühlmöbels.
[0007] Bei den bisher bekannten Regelverfahren der eingangs genannten Art wird mit einem
gewöhnlichen Hystereseverhalten gearbeitet: Wenn die Innenraumtemperatur (bzw. die
entsprechende praktische Regelgröße) die obere Grenztemperatur T
o überschreitet, wird die Kältemittelströmung durch den Verdampfer freigegeben, etwa
indem das oder die Magnetventile in Flüssigkeits- und/oder Saugleitung geöffnet werden.
Sobald die Innenraumtemperatur den unteren Grenzwert T
u unterschreitet, wird der Kältemittelfluß wieder unterbrochen, beispielsweise durch
Schließen mindestens eines Ventiles.
[0008] Durch diese Art der Regelung wird zwar eine übermäßig hohe Schalthäufigkeit vermieden,
die eine ungleichmäßige Belastung der Kälteanlage nach sich ziehen würde. Allerdings
wird dieser Vorteil von starkes Überschwingen der Regelgröße über den Hysteresebereich
hinaus begleitet. Dieses Phänomen kann dadurch eingeschränkt werden, daß das Hystereseintervall
relativ schmal gewählt wird - dies führt jedoch leicht zu einem instabilen Regelverhalten.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, welches einen stabilen und wirtschaftlichen
Betrieb eines an eine Verbundkälteanlage angeschlossenen Kälteverbrauchers ermöglicht
und insbesondere die Innenraumtemperatur sehr zuverlässig innerhalb des vorgewählten
Bereiches hält.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine der beiden Kältemittelleitungen mehrfach
geöffnet und geschlossen wird, während sich die Innenraumtemperatur T
i innerhalb des Hystereseintervalles ] T
u,T
o[ befindet.
[0011] Während des Taktens der einen Kältemittelleitung wird die andere, falls sie überhaupt
gesteuert wird, offen gehalten. Das wiederholte Öffnen und Schließen einer Kältemittelleitung
ermöglicht eine gleitende Anpassung der am Verdampfer zur Verfügung gestellten Kälteleistung
an den momentanen Bedarf. Wenn die Innenraumtemperatur des Kälteverbrauchers ansteigt,
kann auf diese Weise bereits innerhalb des Hystereseintervalles - also vor Erreichen
der oberen Grenztemperatur T
o - die Kältezufuhr stufenweise oder gleitend eingeschaltet werden, so daß in den meisten
Fällen ein Überschreiten der oberen Grenztemperatur verhindert werden kann. Zumindest
wird das Überschwingen nach oben kräftig gedämpft. Dies setzt selbstverständlich voraus,
daß die nicht ohne weiteres steuerbaren Parameter von Kälteverbraucher und Kälteanlage
an den zu erwartenden Kältebedarf angepaßt sind.
[0012] Ebenso kann in der Regel vermieden werden, daß die Innenraumtemperatur unter die
untere Grenztemperatur T
u fällt und somit unnötige Kälteverluste auszugleichen sind. Während des Abfallens
der Innenraumtemperatur kann nämlich bereits innerhalb des Hystereseintervalles die
Kälteleistung durch einen anderen Öffnungsrhythmus der getakteten Kältemittelleitung
zurückgefahren werden. Die Steigung der Temperaturkurve wird daher schon innerhalb
des Hystereseintervalles abgeflacht, so daß dessen untere Grenze im allgemeinen gar
nicht erreicht wird.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren weist außerdem den Vorteil auf, daß die Charakteristik
der Regelung sehr flexibel an die jeweiligen Verhältnisse angepaßt werden kann, beispielsweise
an mehr oder weniger hohe Schwankungen der Innenraumtemperatur, wie sie durch wechselnde
Einflüsse von außen zu erwarten sind.
[0014] Es erweist sich als günstig, wenn das Öffnen und Schließen der Kältemittelleitung
innerhalb des Hystereseintervalles periodisch erfolgt. Während einer Periode t
p ist dabei die betreffende Kältemittelleitung innerhalb des Zeitraums t
ein geöffnet. Die Kälteleistung kann beispielsweise bei gleichbleibender Periodendauer
t
p dadurch gesteuert werden, daß die Öffnungsdauer t
ein der Kältemittelleitung während einer Periode t
p größer oder kleiner kleiner gewählt wird. Somit ist im Prinzip eine gleitende Anpassung
von t
ein bis zum Maximalwert t
p möglich, also einer Daueröffnung und damit maximaler Kälteleistung.
[0015] Vorteilhaft ist dabei, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung das Hystereseintervall
in n (n > 1) Unterintervalle
I
k = [T
k-1,T
k], k = 1,...,n, T
k>T
k-1
aufgeteilt ist, in denen das Verhältnis t
ein,k-1/t
P,k, die relative Öffnungsdauer, unterschiedlich ist. Hierbei gilt dann: t
ein,k,/t
P,k > t
ein,k-1/t
P,k-1
für k = 2,...n.
[0016] Durch eine Erhöhung der Anzahl n der Unterintervalle kann eine nahezu beliebig feine
Anpassung der Kälteleistung an jede gewünschte Charakteristik erreicht werden. Für
den Einsatz an Supermarktkühlmöbeln hat sich jedoch ein Wertebereich für n von 2 bis
8, vorzugsweise 2 bis 4 als sinnvoll erwiesen.
[0017] Günstig ist es weiterhin, beide Kältemittelleitungen zu steuern. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren ist es in diesem Fall von Vorteil, wenn die Saugleitung innerhalb des Hystereseintervalles
geöffnet und geschlossen wird und während des Taktens der Saugleitung die Flüssigkeitsleitung
geöffnet ist.
[0018] Bei dieser Variante ist es sinnvoll, für die nicht getaktete Kältemittelleitung eine
echte Hysterese vorzusehen. Zu diesem Zweck wird innerhalb des ersten Unterintervalles
I
1 eine Öffnungsdauer von t
ein=0 gewahlt, d.h. die bei höheren Temperaturen getaktete Kältemittelleitung bleibt
innerhalb von I₁ geschlossen. Die nicht getaktete Kältemittelleitung wird bei Überschreiten
von T₁ geöffnet und bei Unterschreiten von T₀=T
u geschlossen.
[0019] Grundsätzlich ist auch ein Takten der Flüssigkeitsleitung oder gar beider Kältemittelleitungen
möglich. Die Daueröffnung der Flüssigkeitsleitung bietet jedoch den Vorteil, daß der
beim Entspannen des Kältemittels immer die maximale Druckdifferenz zur Verfügung steht,
unabhängig von der relativen Öffnungsdauer t
ein/t
P der getakteten Saugleitung, d.h. vom momentanen Durchsatz durch dem Verdampfer.
[0020] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist durch einen Kälteverbraucher,
einen Verdampfer, der über eine Flüssigkeitsleitung und über eine Saugleitung an eine
Verbundkälteanlage angeschlossen ist, durch eine Meßvorrichtung für die Innenraumtemperatur
des Kälteverbrauchers, durch ein oder zwei Magnetventile in Druck- und/oder Saugleitung
und durch ein mikroprozessorgesteuertes Regelgerät gekennzeichnet, welches das oder
die Magnetventile in Abhängigkeit von der Innenraumtemperatur steuert.
[0021] Angesichts der Komplexität der Regelung ist eine elektromechanische Steuerung nicht
anzuraten. Durch Verwendung eines Mikroprozessors kann das erfindungsgemäße Verfahren
zum einen - falls gewünscht - in einer fast beliebig komplizierten Variante durchgeführt
werden; andererseits ist eine äußerst flexible Anpassung an die bei dem jeweiligen
Kälteverbraucher bzw. Aufstellungsort vorliegenden Verhältnisse möglich. In beiden
Fällen braucht lediglich das Programm entsprechend verändert zu werden, ein Umbau
der Hardware ist nicht erforderlich.
[0022] Im folgenden werden die Erfindung und nähere Einzelheiten der Erfindung anhand von
Zeichnungen und Tabellen näher erläutert. Hierbei zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Figuren 2 und 3 tabellarische Darstellungen zu einer speziellen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens für ansteigende bzw. abfallende Innenraumtemperatur
und
Figur 4 ein Flußdiagramm, welches den Ablauf eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens schematisch darstellt.
[0023] Im Schema von Figur 1 ist ein Kälteverbraucher 1 als Rechteck angedeutet. Er ist
über zwei Kältemittelleitungen, eine Flüssigkeitsleitung 2 und eine Saugleitung 3,
an eine Verbundkälteanlage angeschlossen. Die Kälteanlage weist einen oder mehrere
Verdichter 4 und einen Verflüssiger 5 auf, welcher durch Luft gekühlt wird, die von
dem oder den Ventilatoren 6 gefördert wird. Über zusätzliche Flüssigkeits- und Saugleitungen
2a, 3a, können weitere Kälteverbraucher angeschlossen sein die in der Zeichnung nicht
dargestellt sind.
[0024] Innerhalb des Kälteverbrauchers 1 wird flüssiges, unter Druck stehendes Kältemittel
aus der Flüssigkeitleitung 2 mit Hilfe eines Expansionsventils 7 entspannt und in
einem Verdampfer 8 verdampft. Dabei wird Kälte an Kühlluft abgegeben, welche aus dem
zu kühlenden Innenraum des Kälteverbrauchers 1 angesaugt wird, den Verdampfer 8 umströmt
und in den Innenraum zurückgeführt wird. Der Durchsatz durch die Flüssigkeitsleitung
2 wird durch ein Magnetventil 9 gesteuert; die Saugleitung 3 kann durch ein weiteres
Magnetventil 10 geschlossen werden. Die Magnetventile 9, 10 werden durch Relais geschaltet.
[0025] Mit einem Temperaturfühler 11, beispielsweise einem Thermowiderstand oder einem
Thermoelement, wird die Innenraumtemperatur im Kälteverbraucher 1 gemessen. Im allgemeinen
wird ein über das Volumen des Innenraums gemittelter Wert ermittelt, indem der Temperaturfühler
11 im Zuluftstrom zum Verdampfer 8 oder im Rückluftstrom vom Verdampfer 8 angeordnet
wird.
[0026] Der Temperaturfühler 11 ist über eine strichpunktiert dargestellte Meßleitung 12
mit einem Regelgerät 13 verbunden. Von diesem gehen außerdem Steuerleitungen 14, 15
aus, die in Figur 1 gestrichelt gezeichnet sind. Über diese Steuerleitungen 14, 15
können die Magnetventile 9, 10 in Flüssigkeits- bzw. Saugleitung 2, 3 betätigt werden.
[0027] Das Regelgerät 13 weist einen Mikroprozessor auf, welcher durch ein Programm gesteuert
wird, das vorzugsweise in einem elektrisch löschbaren, permanenten Nur-Lese-Speicher
(EEPROM) abgelegt ist und das erfindungsgemäße Regelverfahren realisiert. Das EEPROM
wird einerseits beim Ausschalten des Regelgerätes 13 nicht gelöscht, andererseits
ermöglich es einen beliebigen Zugriff auf die einzelnen Speicherzellen, sowohl zum
Lesen als auch zum Schreiben. Sowohl das Programm als auch vor allem die Regelparameter
können also während des Betriebes geändert werden und diese Änderungen bleiben auch
bei einer Betriebsunterbrechung, beispielsweise durch einen kurzzeitigen Stromausfall,
gesichert. Zur Eingabe der Regelparameter und für die Ausgabe von Meß- und Steuerungsdaten
ist das Regelgerät mit einer Eingabetastatur und einem Ausgabedisplay versehen.
[0028] Das Regelgerät 13 kann durch zusätzliche, in Figur 1 nicht gezeigte Hardware und
durch entsprechende Anpassung des Programms weitere Aufgaben übernehmen. Insbesondere
bietet sich eine Abtausteuerung an, welche selbstverständlich entsprechende Meßeinrichtungen
an der Außenfläche des Verdampfers 8 voraussetzt. Außerdem ist es bei der Ermittlung
der Regelgröße Innenraumtemperatur günstig, wenn Zuluft vom und Rückluft zum Innenraum
an verschiedenen Stellen gemessen werden und über die einzelnen Meßwerte gemittelt
wird. In die Mittelung können vom jeweiligen Betriebszustand (beispielsweise Tag-
oder Nachtbetrieb) abhängige Gewichte eingehen. Bei Verwendung eines prozessorgesteuerten
Regelgerätes können sehr ausgefeilte Verfahren zur Mittelwertbildung eingesetzt werden.
Zum Beispiel kann auch der Betriebsverlauf berücksichtigt werden, um die Regelung
an spezielle Anforderungen anzupassen.
[0029] Außerdem können zusätzliche digitale Ein- und Ausgänge für den Austausch von Daten
mit anderen Geraten, beispielsweise mit einem Regler für die Verbundkälteanlage oder
mit einem Rechner zur zentralen Steuerung und/oder Überwachung.
[0030] Ein Beispiel für die praktische Funktionsweise eines Programmes, welches das Regelgerät
13 steuert, ist aus dem Flußdiagramm in Figur 4 ersichtlich. Nach dem Einschalten
bzw. Zurücksetzen (Reset) des Gerates (Schritt 1.1) erfolgt zunächst in Schritt 1.2
die Überprüfung der Konfiguration (zum Beispiel Art des Kälteverbrauchers und der
Verbundanlage usw.) und die entsprechende Voreinstellung des Regelgerätes. Im folgenden
Schritt 1.3 wird eine Voreinstellung bestimmter Parameter durchgeführt. Dies betrifft
beispielsweise die Grenztemperaturen T
u und T
o des Hystereseintervalles, die Temperaturwerte T₁ bis T
n-1, welche die Unterintervalle I₁ bis I
n begrenzen, und/oder die Schaltparameter für die getaktete Kältemittelleitung, nämlich
die Taktperiode t
P,k und die Öffnungsdauer während einer Periode t
ein,k. Anschließend tritt das Programm in eine Endlosschleife ein, aus der lediglich ein
Ausschalten oder Zurücksetzen des Gerätes herausführt.
[0031] Als erster Schritt 2.1 der Schleife werden die aktuellen Regelparameter aus dem EEPROM
gelesen. Dabei handelt es sich beispielsweise um die Vorgaben für die Abtausteuerung
und um die Anzahl und die jeweilige Art (Zu- oder Rückluft) der Temperaturfühler.
Im folgenden Schritt 2.2 werden die Tastatur und die digitalen Eingänge abgefragt.
Falls über die Tastatur eine Veränderung von Parametern angefordert wird, wird diese
in 2.3 vorgenommen. Schritt 2.4 ermöglicht, falls gewünscht, eine Ausgabe von speziell
ausgewählten Daten, wie z.B. die einzelnen gemessenen Temperaturwerte und deren Sollwerte,
in das Display. Der Ausgabewunsch wir dem Gerät ebenfalls über die Tastatur mitgeteilt.
[0032] Anschließend (2.5) werden die Temperaturmeßwerte für die Innenraumtemperatur eingelesen,
ein je nach spezieller Art und Verwendungsweise des Kälteverbrauchers gewichteter
Mittelwert errechnet und dieser zwischengespeichert. In Schritt 2.6 wird die erfindungsgemäße
Art der Steuerung der Kältemittelleitungen durchgeführt. Dies wird weiter mit Hilfe
der Figuren 2 und 3 nochmals ausführlich erläutert. Vor der Rückkehr zum Schleifenbeginn
werden andere Dienste abgearbeitet, beispielsweise die Meldung des momentanen Kältebedarfs
des Kälteverbrauchers an ein übergeordnetes Regelgerät oder an einem Rechner, welcher
die Regelung zentral überwacht.
[0033] Anhand der Figuren 2 und 3 sei nunmehr ein spezielles, einfaches Beispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens erläutert, welches sich in Versuchen bewährt hat, in denen die Verhältnisse
eines in einem Supermarkt aufgestellten Kühlmöbels simuliert wurden.
[0034] Das Hystereseintervall zwischen den Temperaturen T
u und T
o ist hier in drei gleichgroße Unterintervalle I₁ bis I₃ aufgeteilt.
[0035] Es werden beide Kältemittelleitungen 2, 3 gesteuert, wobei die Saugleitung 3 mit
einer Taktperiode t
P von 10 bis 100 sec., vorzugsweise 30 bis 300 sec., getaktet wird. Die Periode t
P ist für alle Unterintervalle gleich gewählt. Das periodische Öffnen und Schließen
der Saugleitung findet statt, wenn die Innenraumtemperatur T
i im Temperaturbereich zwischen T₁ und T₃, also in einem der Unterintervalle I₂ oder
I₃ liegt. Die Saugleitung wird dann während 35% bzw. 70% der Periodendauer t
P geöffnet und bleibt während der übrigen Zeit geschlossen. Oberhalb der oberen Grenztemperatur
T
o sind beide Kältemittel leitungen 2, 3 dauernd geöffnet, unterhalb der unteren Grenztemperatur
t
u sind sie durch die Magnetventile 9 bzw. 10 geschlossen. Innerhalb des Hystereseintervalles
]T
u,T
o[ ist der Öffnungszustand der Flüssigkeitsleitung 2 vom zeitlichen Verlauf der Innenraumtemperatur
T
i(t) abhängig: Sie wird bei Überschreiten der Temperatur T₁ geöffnet (Fig.2) und bei
Unterschreiten von T
u = T
o geschlossen (Fig.3). Die Flüssigkeitsleitung 2 erfährt also im Gegensatz zur Saugleitung
3 eine echte Hysterese, allerdings lediglich im Unterintervall I₁.
1. Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur eines Kälteverbrauchers, der über
zwei Kältemittelleitungen, eine Flüssigkeitsleitung (2) und eine Saugleitung (3),
an eine Verbundkälteanlage angeschlossen ist, wobei bei dem Verfahren die Innenraumtemperatur
Ti gemessen und der Durchsatz durch die Flüssigkeitsleitung (2) und/oder der Durchsatz
durch die Saugleitung (3) so gesteuert werden, daß mindestens eine der beiden Kältemittelleitungen
(2, 3) geschlossen ist, wenn die Innenraumtemperatur Ti unterhalb einer ersten Grenztemperatur Tu liegt, und daß beide Kältemittelleitungen (2, 3) geöffnet sind, wenn die Innenraumtemperatur
Ti oberhalb einer zweiten Grenztemperatur To, To > Tu, liegt, dadurch gekennzeichnet, daß eine (3) der beiden Kältemittelleitungen (2,
3) mehrfach geöffnet und geschlossen wird, während sich die Innenraumtemperatur Ti innerhalb des Hystereseintervalles ]Tu,To[ befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen und Schließen
der Kältemittelleitung (3) innerhalb des Hystereseintervalles periodisch erfolgt,
wobei während einer Periode tP die betreffende Kältemittelleitung (3) innerhalb des Zeitraums tein geöffnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hystereseintervall in
n (n > 1) Unterintervalle
Ik = [Tk-1,Tk], k = 1,...,n, Tk>Tk-1 aufgeteilt ist, in denen das Verhältnis tein,k/tP,k, die relative Öffnungsdauer, unterschiedlich ist, wobei gilt tein,k/tP,k > tein,k-1/tP,k-1
für k = 2,...n.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Kältemittelleitungen (2, 3) gesteuert werden, daß dabei die Saugleitung (3) innerhalb
des Hystereseintervalles geöffnet und geschlossen wird und währenddessen die Flüssigkeitsleitung
(2) ständig geöffnet ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch einen Kälteverbraucher (1), einen Verdampfer (8), der über eine Flüssigkeitsleitung
(2) und über eine Saugleitung (3) an eine Verbundkälteanlage (4, 5, 6) angeschlossen
ist, durch eine Meßvorrichtung (11) für die Innenraumtemperatur des Kälteverbrauchers
(1), durch ein oder zwei Magnetventile (9, 10) in Flüssigkeits- (2) und/oder Saugleitung
(3) und durch ein mikroprozessorgesteuertes Regelgerät (13), welches das oder die
Magnetventile (9, 10) in Abhängigkeit von der Innenraumtemperatur steuert.