[0001] Die Erfindung betrifft Verpackungseinsätze, wie sie bei spielsweise insbesondere
für Süßwaren, aber auch für andere Lebensmittel Verwendung finden.
[0002] Verpackungseinsätze, die dazu dienen sollen, innerhalb einer Verpackung die Einzelware
getrennt unterzubringen, sind in vielfältiger Form und aus den verschiedensten Materialien
bekannt. Hauptverwendungsgebiete sind Verpackung von Süßwaren, insbesondere Pralinen,
und empfindlichem Obst oder Gemüse. In der Regel werden zur Zeit Verpackungseinsätze
aus Kunststoff benutzt, da diese in der Herstellung relativ billig sind und sich sehr
einfach im Spritzgußverfahren herstellen lassen. Für Pralinenverpackungen besteht
der Einsatz in der Regel aus einer der Verpackung angepaßten Kunststofform, in der
einzelne schüsselförmige Mulden zur Aufnahme der Einzelpralinen vorgeformt sind.
Diese Verpackungen haben sich durchaus bewährt, da sie eine sichere Aufnahme der Einzelware
ermöglichen und außerdem fettabweisend sind, so daß ein Durch fetten der Packung
nicht zu befürchten ist. Aus Preisgründen werden zur Zeit aber derartige Einsätze
im wesentlichen aus PVC hergestellt; in der Bundesrepublik wird für diese Produkte
zu etwa 80% PVC und nur zu 20% Polyester verwendet. PVC hat aber beträchtliche Nachteile,
nämlich seine Umweltbelastung bei der Müllbeiseitigung, die dazu geführt hat, daß
man versucht, Produkte aus PVC soweit wie möglich durch andere Stoffe zu ersetzen.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß sich PVC nicht weichmacherfrei verarbeiten
läßt und daß daher auch solche Verpackungseinsätze Weichmacher enthalten, die, da
in direktem Kontakt mit der fetthaltigen Süßware, verblüffend schnell in das Nahrungsmittel
hineinwandern können.
[0003] Es besteht daher ein Bedürfnis nach Verpackungseinsätzen für Lebensmitteln die die
geschilderten Nachteile nicht aufweisen und die trotzdem preislich mit denen der PVC
Produkte konkurrenzfähig sind. Einer weiteren Verbreitung der an und für sich gesundheitlich
unbedenklichen Polyester auf diesem Sektor steht nämlich der im Vergleich zu PVC
merklich höhere Preis entgegen.
[0004] Es ist auch schon versucht worden, derartige Verpackungseinsätze aus Kartonstreifen,
also aus Papier, herzustellen. Da Papier nicht so einfach wie Kunststoff schon bei
der Herstellung vorgeformt werden kann, bestehen Verpackungseinsätze aus Karton
in der Regel aus Streifen, die gitterförmig zusammengesetzt werden müssen. Dies fordert
einen bestimmten Zuschnitt zum Verbinden der Gitterstreifen und außerdem muß das zusammengesteckte
Gitter eine bestimmte Haltbarkeit und Belastbarkeit aufweisen. Es sind schon Verpackungseinsätze
aus gefalteten Kartonstreifen bekannt, bei denen jeweils ein Streifen von unten konisch
eingeschnitten und mit einem weiteren von oben nach unten sich verbreiternd eingeschnittenen
Streifen lösbar verbunden sind. Diese Einsatzgitter weisen aber den Nachteil auf,
daß die Kartonstreifen Fett oder andere Stoffe aus den zwischen ihnen gelagerten Waren
aufnehmen können und daher relativ schnell unansehnlich werden. Diese, beispielsweise
aus dem Gebrauchsmuster 88 07 435 bekannten Einsätze haben aber den Nachteil, daß
sie nicht besonders steif sind. Insbesondere sind die Wände der Streifen von der eingesetzten
Ware zusammendrückbar, so daß diese nicht mit der für manche Anwendungen wünschenswerten
Sicherheit gehalten wird. Außerdem besteht bei einem Ergreifen des Einsatzes an einem
Streifen und damit einhergehendem Zusammendrücken der Streifenwände die Gefahr, daß
zumindest ein Einsatz aus nur wenigen Streifen auseinanderfällt. Schließlich sind
die für das Zusammendrücken des Streifens an gegenüberliegenden Enden erforderlichen
Kräfte relativ gering, so daß er insbesondere beim automatischen Befüllen die gewünschte
Form verlieren und den Befüllvorgang stören kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird nunmehr ein Verpackungseinsatz vorgeschlagen, der aus gefalteten
Kartonstreifen besteht, bei denen jeweils ein Streifen von unten konisch eingeschnitten
und mit einem weiteren von oben nach unten sich verbreiternd eingeschnittenen Streifen
lösbar verbunden ist, wobei jeder Basisrand neben seinen Verbindungsstellen mit den
Seitenrändern einen verringerten Abstand zur Falte hat, wenn er an einem ersten Streifen
ausgebildet ist, und einen verringerten Abstand zur Grundseite hat, wenn er an einem
zweiten Streifen ausgebildet ist. Außerdem wird ein entsprechender Packungseinsatz
vorgeschlagen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kartonstreifen ein- oder beidseitig
mit einem fett- oder feuchtigkeitsundurchläsasigen Lack versehen sind.
[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Verpackungseinsatz haben also sämtliche Ausschnitte an
den Verbindungsstellen von Basisrändern und Seitenrändern einen größeren Abstand
von der Falte bzw. Grundseite des Streifens als daneben. Wenn der Einsatz zur Aufnahme
von Waren bereit ist und ein maximales Volumen einnimmt, liegen die Verbindungsstellen
jedes ersten Streifens an Verbindungsstellen eines zweiten Streifens an. Aufgrund
der Vertiefungen der Ausschnitte speziell an den Verbindungsstellen werden die ersten
und zweiten Streifen miteinander verzahnt, so daß sich die Seitenwände jedes Streifens
nicht ohne weiteres zusammendrücken lassen. Die Ware wird deshalb besser in den Aufnahmen
des Verpackungseinsatzes gehalten und kann insbesondere nicht nach unten durchrutschen.Überdies
ist ein Zusammendrücken des Einsatzes an zwei gegenüberliegenden Ecken nur unter erhöhtem
Krafteinsatz möglich, weil hierbei die Basisränder jedes ersten Streifens über Basisränder
eines zweiten Streifens gleiten, was aufgrund ihrer Kontur neben den Verbindungsstellen,
die insbesondere einen erhöhten Reibwiderstand bedingt, erschwert ist. Andererseits
begünstigen die Basisränder das Springen des Einsatzes in seine ursprüngliche Form
zurück, insbesondere weil sie günstigere Reibverhältnisse beim rückläufigen Übereinandergleiten
der Basisränder bedingt.
[0007] Bei einer Ausgestaltung hat jeder Basisrand zwischen den Verbindungsstreifen zwei
geradlinige Basisrandabschnitte mit einer gemeinsamen Basisspitze, so daß der Einsatz
besonders leicht in seine urspüngliche Form zurückspringen kann.
[0008] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann der Basisrand zwischen den Verbindungsstellen
nach außen gebogen sein, so daß die Stabilität des Verpackungseinsatzes besonders
groß ist, wenn er sich in der ursprünglichen Form befindet, in der er für die Aufnahme
der Waren bereit ist.
[0009] Schließlich ist gemäß einer Weiterbildung vorgesehen, daß der Basisrand zwischen
den Verbindungsstellen mindestens eine rückspringende Raststelle hat. Wenn sich die
Raststelle in der Mitte des Basisrandes befindet, dient sie dem Halten des Einsatzes
in seiner zusammengedrückten Form zu Zwecken der Lagerung und des Versands. Eine Raststelle
in anderen Positionen ermöglicht, den Verpackungseinsatz in verschiedene Formen für
die Aufnahme von Waren zu bringen. Bei sämtlichen Ausgestaltungen wurden die Abschnitte
bevorzugt durch Stanzen hergestellt.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, die einen erfindungsgemäßen
Verpackungseinsatz zeigt. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen ersten und einen zweiten Streifen beim Ineinanderstecken in perspektivischer
Darstellung;
Fig. 2 einen vollständig zusammengesetzten Verpackungseinsatz in perspektivischer
Darstellung.
[0011] Vier erste Streifen 1 und vier zweite Streifen 2 bilden nach dem Ausführungsbeispiel
einen Verpackungseinsatz 3. Hierzu haben die ersten Streifen 1 und die zweiten Streifen
2 jeweils vier Ausnehmungen.
[0012] Die Ausnehmungen des ersten Streifens 1 gehen von einer Falte 4 aus und sind mit
zunehmendem Abstand davon ver breitert, wobei ihre Seitenränder 5′ geradlinig ausgebildet
sind. Somit können sich die ebenen Seitenwände des zweiten Streifens 2 an die Seitenränder
5′ anlegen. Unten sind die Ausschnitte des ersten Streifens 1 von Basisrändern 6′
begrenzt, die zwischne Verbindungsstellen 7′ mit den Seitenrändern 5′ nach außen gebogen
sind.
[0013] Die Ausschnitte des zweiten Streifens 2 gehen von der der Falte gegenüberliegenden
Grundseite 8 aus, wobei sich ihre Seitenränder 5˝ mit zunehmendem Abstand von der
Grundseite 8 einander nähern. Innen sind diese Ausschnitte ebenfalls von Basisrändern
6˝ begrenzt, die an Verbindungsstellen 7˝ mit den Seitenrändern 5˝ den größten Abstand
von der Grundseite 8 haben. Dabei sind die Seitenränder 5˝ ebenfalls so ausgebildet,
daß sich die Seitenwände des ersten Streifens 1 satt daran anlegen können.
[0014] Zum Bilden des Verpackungseinsatzes werden die ersten Streifen 1 und zweiten Streifen
2 in Pfeilrichtung P an ihren Ausschnitten ineinandergesteckt. Hierzu werden die Seitenwände
des zweiten Streifens 2 zusammengedrückt, so daß sie durch die Öffnung des Ausschnittes
an der Falte 4 des ersten Streifens 1 hindurchpassen. Auf diese Weise kann ein zweiter
Streifen 2 auch gleichzeitig mit mehreren ersten Streifen 1 zusammengesetzt werden.
Zusammengesetzt liegen die Seitenränder 5′ des ersten Streifens 1 satt an Seitenwänden
des zweiten Streifens 2 an und liegen umgekehrt Seitenrändern 5˝ des zweiten Streifens
2 an Seitenwänden des ersten Streifens 1 an. Ferner liegen die Verbindungsstellen
7′ und 7˝ der ersten und zweiten Strei fen unmittelbar aneinander an, so daß sie
diese miteinander verrasten und den Verpackungseinsatz 3 in seiner für die Aufnahme
von Waren bereiten Form stabilisieren. Ein Zusammendrücken des Verpackungseinsatzes
3 für Lagerung und Transport an gegenüberliegenden Enden beispielsweise in Pfeilrichtung
F ist durch die gerundeten Basisränder 6′, 6˝ erschwert. Umgekehrt kehrt der Verpackungseinsatz
3 besonders leicht in seine urspüngliche Form für die Aufnahme von Waren zurück, wenn
die Krafteinwirkung auf seine Enden entfällt.
[0015] Außerdem ist es durch die Verwendung von ein - oder beidseitig lackierten Kartonstreifen
mit bestimmten Beschichtungslacken möglich, Verpackungseinsätze herzustellen, die
preislich mit PVC-Einsätzen konkurrenzfähig sind und die nicht die gesundheitlichen
und umweltschädlichen Nachteile des PVC weisen.
[0016] Als Beschichtungslacke werden vorzugsweise die an und für sich bekannten Zelluloselacke
verwendet, die auf der Basis von Zellulosehydrat oder Zelluloseazetat aufgebaut sind
für Lebensmittelzwecke eingesetzt werden können. Es ist aber auch möglich, Polyesterlacke,
und hier insbesondere die sogenannten Phthalatlacke einzusetzen, die ebenfalls gesundheitlich
unbedenklich sind und deren einziger Nachteil zur Zeit in ihrem etwa höheren Preis
liegt. Die für den Verpackungseinsatz verwendeten Kartonstreifen können beispielsweise
selbst eingefärbt sein und erfindungsgemäß können sie auch mit Lackbeschichtungen
versehen sein, die ihrerseits eingefärbt sind.
[0017] Für die Beschichtung haben sich insbesondere auch weichmacherfreie wässrige Dispersionen
von Mischpolymerisaten aus Acrylaten und Styrol bewährt. Zur Herstellung solcher Mischpolymerisate
werden Acrylsäure- oder Metacrylsäureester von einwertigen aliphatischen gestättigten
Alkoholen oder Ätheralkoholen der Kettenlänge C1 - C18, ggf. aber auch die entsprechenden
Ester von zweiwertigen aliphatischen Alkoholen der Kettenlänge C1 - C18, ggf. unter
Zusatz von Vinylestern von aliphatischen gestättigten Carbonsäuren der Kettenlänge
C1 - C18 mit Styrol umgesetzt. Diese Polymerisate sind wasserdispergierbar oder sogar
wasserlöslich was durch die Auswahl der Polymeren beeinflußt werden kann. Die Dispersionen
sind in der Regel weichermacherfrei und werden dann als lebensmittelrechtlich unbedenklich
angesehen. Derartige verwendbare Lacke werden beispielsweise von der Firma Morton
International GmbH, Bremen, unter der Bezeichnung Wikolith MPS 263 in den Handel gebracht.
[0018] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Verpackungseinsätze und der damit ausgestatteten
Verpackungen besteht in ihrer vollen Endsorgbarkeit, denn da die Packungen praktisch
nur aus Karton mit einer sehr dünnen Lackschicht für den Einsatz bestehen, können
diese Produkte ohne jede weitere Vorbehandlung bei den üblichen Recyclingverfahren
für Altpapier eingesetzt werden.
1. Verpackungseinsatz aus gefalteten Kartonstreifen mit mindestens einem ersten Streifen
(1) und mindestens einem zweiten Streifen (2), die an Ausschnitten ineinandergesteckt
sind, wobei jeder Ausschnitt des ersten Streifens (1) ein von der Falte (4) ausgehender,
oberer Ausschnitt ist, dessen Seitenränder (5′) mit zunehmendem Abstand von der
Falte auseinandergehen, jeder Ausschnitt des zweiten Streifens (2) ein von der der
Falte gegenüberliegenden Grundseite (8) ausgehender, unterer Abschnitt ist, dessen
Seitenränder (5˝) sich einander mit zunehmendem Abstand von der Grundseite nähern
und die Ausschnitte im Streifen von Basisrändern (6′,6˝) begrenzt sind, die jeweils
zwischen den Seitenrändern (5′,5˝) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Basisrand (6′,6˝) neben seinen Verbindungsstellen (7′,7˝) mit den Seitenrändern
(5′,5˝) einen verringerten Abstand zur Falte (4) hat, wenn er an einem ersten Streifen
(1) ausgebildet ist, und einen verringerten Abstand zur Grundseite (8) hat, wenn er
an einem zweiten Streifen (2) ausgebildet ist.
2. Verpackungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Basisrand
(6′,6˝) zwischen den Verbindungsstellen (7′,7˝) geradlinige Basisrandabschnitte mit
einer gemeinsamen Basisspitze hat.
3. Verpackungseinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Basisrand
(6′,6˝) zwischen den Verbindungsstellen (7′, 7˝) nach außen gebogen ist.
4. Verpackungseinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Basisrand (6′, 6˝) zwischen den Verbindungsstellen (7′, 7˝) mindestens eine
rückspringende Raststelle hat.
5. Verpackungseinsatz aus gefalteten Kartonstreifen mit mindestens einem Streifen
und mindestens einem zweiten Streifen, die an Ausschnitten ineinandergesteckt sind,
wobei jeder Ausschnitt des ersten Streifens einen von der Falte ausgehender oberer
Ausschnitt ist, dessen Seitenränder mit zunehmendem Abstand von der Falte auseinandergehen,
jeder Ausschnitt des zweiten Streifens ein von der der Falte gegenüberliegenden Grundseite
ausgehender unterer Abschnitt ist, dessen Seitenränder sich einander mit zunehmendem
Abstand von der Grundseite nähern und die Ausschnitte in Streifen von Basisrändern
begrenzt sind, die jeweils zwischen den Seitenrändern ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kartonstreifen ein - oder beidseitig mit einem fett- und/oder feuchtigkeitsundurchlässigen
Lack versehen sind.
6. Verpackungseinsatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackbeschichtung
aus Zellulosehydrat- oder Zelluloseazetatlacken besteht.
7. Verpackungseinsatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackbeschichtung
aus Polyesterlacken besteht.
8. Verpackungseinsatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackbeschichtung
aus wasserdispergierbaren Acrylat-Styrol-Mischpolymerisaten besteht.
9. Verpackungseinsatz nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Karton
und/oder die Lackbeschichtung eingefärbt ist