[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung für ein Sägegatter mit einer
Hubführung für das mit einem Schubkurbelantrieb verbundene Gatter wobei die Hubführung
aus nach Art eines Gelenkparallelogrammes am Gatter angreifenden, an Kurbelarmen
angelenkten Schwinghebeln besteht.
[0002] Um eine gerade Hubführung des durch einen Schubkurbelantrieb antreibbaren Gatters
einer Gattersäge sicherzustellen, wird die Hubführung im allgemeinen als Kulissenführung
ausgebildet, die jedoch bei höheren Schnittleistungen und den damit verbundenen höheren
Hubfrequenzen Schwierigkeiten mit sich bringt, weil bei engen Führungstoleranzen mit
einer unzulässigen Erwärmung der Gleitsteine und bei größeren Führungsspielen mit
einem die Schnittqualität beeinträchtigenden Schlagen gerechnet werden muß. Außerdem
ist eine Überwachung der Schmierung der Kulissenführung wegen der zwangsläufigen Verschmutzung
des Schmiermittels mit Sägespänen und Sägemehl erforderlich.
[0003] Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde zwar bereits vorgeschlagen, die Hubführung
des Sägegatters als Hebelgetriebe in Form einer gegenläufigen Antiparallelkurbel auszubilden,
an deren Koppel das Gatter mittig angelenkt wird, um eine linearisierte Hubbewegung
des Gatters sicherzustellen, doch ergeben sich bei einer solchen Hubführung zufolge
des Schnittdruckes sehr ungünstige Belastungsverhältnisse für das Hebelgetriebe, so
daß mit diesen bekannten Hebelgetrie ben keine für höhere Schnittleistungen ausreichende
Hubführung des Sägegatters gewährleistet werden kann.
[0004] Schließlich ist es bekannt (SU-A-1 055 640), die Hubführung für ein Sägegatter aus
Schwinghebeln zu bilden, die an Kurbelarmen angelenkt sind und nach Art eines Gelenkparallelogrammes
am Gatter angreifen. Da die Kurbelarme in der Mittellage des Schubkurbelantriebs
senkrecht auf die Schwinghebel stehen und mit einer gegenüber der Hubfrequenz des
Gatters doppelten Schwingungsfrequenz angetrieben werden, wird das Sägegatter über
diese Führung in Form einer Achterschleife bewegt.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung für ein
Sägegatter zu schaffen, die trotz einer Geradführung des Gatters hohe Schnittleistungen
unter einwandfreien Schnittbedingungen auch über längere Standzeiten gewährleistet.
[0006] Ausgehend von einer Antriebsvorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die
Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, daß die in der mittleren Hublage des Schubkurbelantriebes
mit den zugehörigen Schwinghebeln eine Decklage einnehmenden Kurbelarme um die durch
diese Decklage bestimmte Mittellage gleichlaufend mit dem Gatterhub drehschwingend
antreibbar sind.
[0007] Da zufolge dieser Maßnahmen die Querverlagerung des Gatters aufgrund der Drehbewegung
der Schwinghebel während eines Gatterhubes durch eine gegensinnige Querverlagerung
der Anlenkachse der Schwinghebel ausgeglichen wird, kann über die nach Art eines
Gelenkparallelelogrammes angeordneten Schwinghebel eine für eine hervorragende Schnittqualität
ausreichende Geradführung des Gatters erhalten werden, ohne die Nachteile hinsichtlich
der bei Kulissenführungen einzuhaltenden Führungsspiele oder bezüglich der Belastungen
der be kannten Hebelführungen in Kauf nehmen zu müssen. Durch eine einfache Abstimmung
der Größenverhältnisse kann die durch die Drehung der Kurbelarme bedingte Querverlagerung
der Anlenkachse der Schwinghebel gleich jener Querverlagerung des Angriffspunktes
der Schwinghebel am Gatter gewählt werden, die sich bei einer orfsfesten Anlenkung
der Schwinghebel für den jeweils zugehörigen Schwenkwinkel ergäbe, so daß sich bei
einer Überlagerung der Drehschwingungen der Kurbelarme und der Schwinghebel die gewünschte
Geradführung für das Gatter einstellt. Die sich bei dem vollen Schwenkwinkel für die
Bogenbahn der Anlenkachsen der Schwinghebel am Gatter ergebende Bogenhöhe muß ja der
Bogenhöhe der Bogenbahn der Anlenkachsen der Schwinghebel an den Kurbelarmen entsprechen.
[0008] Die Drehschwingungen der Kurbelarme um die durch die Decklage zwischen den Kurbelarmen
und den zugehörigen Schwinghebeln bestimmte Mittellage müssen selbstverständlich
mit den Drehschwingungen der Schwinghebel zufolge des Kurbelantriebes des Gatters
synchron verlaufen. Zu diesem Zweck kann der Antrieb der Kurbelarme in einfacher Weise
über eine synchron mit dem Schubkurbelantrieb umlaufende Schubkurbel erfolgen. Dabei
kann für die den einzelnen Schwinghebeln zugeordneten Kurbelarme je eine Schubkurbel
vorgesehen sein. Einfachere Konstruktionsverhältnisse ergeben sich jedoch, wenn lediglich
eine Schubkurbel für den Antrieb aller Kurbelarme eingesetzt wird, die in diesem
Fall miteinander, beispielsweise durch ein Gestänge, antriebsverbunden sein müssen.
[0009] Die Spiele innerhalb der einzelnen Drehgelenke können durch eine Vorspannung der
Drehlager, vorzugsweise mit Hilfe von Schrägrollenlagern, ausgeglichen werden. Hinsichtlich
der Belastungsfähigkeit und der Führungsgenauigkeit werden besonders vorteilhafte
Konstruktionsbedingungen geschaffen, wenn die Schubkurbel und der bzw. die zugehörigen
Schwing hebel über eine gemeinsame Achse an den Kurbelarmen angelenkt sind. Gleiches
gilt für die Anlenkung des Schubkurbelantriebes und der zugehörigen Schwinghebel
an dem Gatter über eine gemeinsame Anlenkachse.
[0010] Wegen der Anlenkung des Sägegatters nach Art eines Gelenkparallelogrammes läßt sich
auch der Überhang des Sägegatters in Abhängigkeit vom jeweiligen Vorschub und der
Dicke des Schnittgutes einfach einstellen. Zu diesem Zweck brauchen lediglich die
Kurbelarme im Bereich einer Gelenkachse des Gelenkparallelogrammes quer zur Hubführung
verstellbar gelagert zu werden, was konstruktiv auf unterschiedliche Art gelöst werden
kann.
[0011] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung für ein Sägegatter in einer schematischen
Seitenansicht,
Fig. 2 diese Vorrichtung in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 und
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1.
[0012] Die dargestellte Antriebsvorrichtung für ein Sägegatter 1, dessen Rahmen bzw. Rahmenaufnahme
mit 2 bezeichnet ist, besteht im wesentlichen aus einem Schubkurbelantrieb 3 und
einer Hubführung 4, die nach Art eines Gelenkparallelogrammes seitlich am Gatter
1 angreifende Schwinghebel 5 aufweist. Diese Schwinghebel 5 sind jedoch nicht ortsfest
gelagert, sondern an in Gestellwangen 6 gelagerten Kurbelarmen 7 angelenkt, die in
der in der Fig. 1 mit vollen Linien dargestellten mittleren Hublage des Schubkurbelantriebes
3 eine Decklage mit den Schwinghebeln 5 einnehmen, in der die Anlenkachsen 8 und
9 der Schwinghebel 5 am Rahmen bzw. an der Rahmenaufnahme 2 und an den Kurbelarmen
7 in einer gemeinsamen Ebene mit der Drehachse 10 der Kurbelarme 7 liegen. Die Kurbelarme
7 werden um diese eine Mittellage bestimmende Decklage drehschwingend angetrieben,
und zwar über eine als Exzentertrieb ausgebildete Schubkurbel 11, deren an den Kurbelarmen
7 im Bereich einer Gelenkparallelogrammseite angreifende Schubstangen mit 12 bezeichnet
sind. Die Antriebsverbindung zu den Kurbelarmen 7 auf der anderen Gelenkparallelogrammseite
erfolgt über Kupplungsstangen 13. Da die beidseitig des Sägegatters 1 vorgesehene
Schubkurbel 11 über ein mittiges Doppelkettenrad 14 durch einen Kettentrieb 15 vom
Schubkurbelantrieb 3 her synchron angetrieben wird, ergeben sich für die Kurbelarme
7 mit dem Gatterhub gleichlaufende Drehschwingungen, so daß die mit einem Verschwenken
der Schwinghebel 5 verbundene Querverlagerung des Gatters 1 durch eine gegengleiche
Querverlagerung der Anlenkachse 9 der Schwinghebel zufolge einer entsprechenden Schwenkverstellung
der Kurbelarme 7 ausgeglichen wird. In der Fig. 1 ist der untere Umkehrpunkt des Schubkurbelantriebes
3 punktiert angedeutet. Man erkennt, daß sich aufgrund der Verlagerung der Anlenkachsen
9 der Schwinghebel 5 sich die Anlenkachsen 8 auf der anderen Schwinghebelseite entlang
einer Geraden bewegen. Die obere Umkehrlage des Gatterhubes ist strichpunktiert eingezeichnet.
[0013] Obwohl dies aus Funktionsgründen nicht zwingend erforderlich ist, ergeben sich hinsichtlich
der Führungsgenauigkeit besonders vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse, wenn die
Schubstangen 12 der Schubkurbel 11 und die Kupplungsstangen 13 zwischen den Kurbelarmen
7 auf den Anlenkachsen 9 der zugehörigen Schwinghebel 5 an den Kurbelarmen 7 gelagert
sind. In gleicher Weise können selbstverständlich auch die Schubstangen 16 des Schubkurbelantriebes
3 an der Anlenkachse 8 der unteren Schwinghebel 9 am Gatterrahmen 2 angreifen.
[0014] Wie den Fig. 3 und 4 entnommen werden kann, sind die zu beiden Seiten des Gatters
1 vorgesehenen Schwinghebel 5 jeder Gelenkparallelogrammseite durch Querholme 17 miteinander
starr verbunden, um die erforderlichen Führungskräfte sicher übertragen zu können.
[0015] Zur Einstellung des Überhanges des Sägegatters 1 kann zumindest die Anlenkachse
10 auf einer Seite des Gelenkparallelogrammes quer zum Gatterhub verstellt werden,
beispielsweise dadurch, daß diese Anlenkachse nicht in den Gestellwangen 6, sondern
in einer an diesen Gestellwangen 6 angelenkten schwenkverstellbaren Verstelllasche
gelagert ist.
1. Antriebsvorrichtung für ein Sägegatter (1) mit einer Hubführung (4) für das mit
einem Schubkurbelantrieb (3) verbundene Gatter (1), wobei die Hubführung (4) aus
nach Art eines Gelenkparallelogrammes am Gatter (1) angreifenden, an Kurbelarmen (7)
angelenkten Schwinghebeln (5) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die in der mittleren
Hublage des Schubkurbelantriebs (3) mit den zugehörigen Schwinghebeln (5) eine Decklage
einnehmenden Kurbelarme (7) um die durch diese Decklage bestimmte Mittellage gleichlaufend
mit dem Gatterhub drehschwingend antreibbar sind.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der
Kurbelarme (7) über eine synchron mit dem Schubkurbelantrieb (3) umlaufende Schubkurbel
(11) erfolgt.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubkurbel
(11) und der bzw. die zugehörigen Schwinghebel (5) über eine gemeinsame Achse (9)
an den Kurbelarmen (7) angelenkt sind.