(19)
(11) EP 0 412 958 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.02.1991  Patentblatt  1991/07

(21) Anmeldenummer: 90890236.4

(22) Anmeldetag:  06.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B27B 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR SE

(30) Priorität: 09.08.1989 AT 1908/89

(71) Anmelder: COMTEC BITTER Gesellschaft m.b.H.
A-4772 Lambrechten 94 (AT)

(72) Erfinder:
  • Wintersteiger, Johann
    A-4910 Ried (AT)
  • Wintersteiger, Hans Peter
    A-4910 Ried (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Helmut, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
A-4020 Linz
A-4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Antriebsvorrichtung für ein Sägegatter


    (57) Um hohe Schnittleistungen bei Gattersägen gewährleisten zu können, wird eine Antriebsvorrichtung für das Sägegatter (1) mit einer Hubführung (4) vorgeschlagen, die aus nach Art eines Gelenkparallelogrammes am Gatter (1) angreifenden Schwinghebeln (5) besteht, die an Kurbelarmen (7) angelenkt sind. Die in der mittleren Hublage des Schubkurbelantriebes (3) mit den zugehörigen Schwinghebeln (5) eine Decklage ein­nehmenden Kurbelarme (7) können dabei um die durch diese Decklage bestimmte Mittellage gleichlaufend mit dem Gatter­hub drehschwingend angetrieben werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung für ein Sägegatter mit einer Hubführung für das mit einem Schub­kurbelantrieb verbundene Gatter wobei die Hubführung aus nach Art eines Gelenkparallelogrammes am Gatter angreifen­den, an Kurbelarmen angelenkten Schwinghebeln besteht.

    [0002] Um eine gerade Hubführung des durch einen Schubkurbelantrieb antreibbaren Gatters einer Gattersäge sicherzustellen, wird die Hubführung im allgemeinen als Kulissenführung ausgebil­det, die jedoch bei höheren Schnittleistungen und den damit verbundenen höheren Hubfrequenzen Schwierigkeiten mit sich bringt, weil bei engen Führungstoleranzen mit einer unzuläs­sigen Erwärmung der Gleitsteine und bei größeren Führungs­spielen mit einem die Schnittqualität beeinträchtigenden Schlagen gerechnet werden muß. Außerdem ist eine Überwachung der Schmierung der Kulissenführung wegen der zwangsläufigen Verschmutzung des Schmiermittels mit Sägespänen und Sägemehl erforderlich.

    [0003] Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde zwar bereits vorge­schlagen, die Hubführung des Sägegatters als Hebelgetriebe in Form einer gegenläufigen Antiparallelkurbel auszubilden, an deren Koppel das Gatter mittig angelenkt wird, um eine linearisierte Hubbewegung des Gatters sicherzustellen, doch ergeben sich bei einer solchen Hubführung zufolge des Schnittdruckes sehr ungünstige Belastungsverhältnisse für das Hebelgetriebe, so daß mit diesen bekannten Hebelgetrie­ ben keine für höhere Schnittleistungen ausreichende Hubfüh­rung des Sägegatters gewährleistet werden kann.

    [0004] Schließlich ist es bekannt (SU-A-1 055 640), die Hubführung für ein Sägegatter aus Schwinghebeln zu bilden, die an Kur­belarmen angelenkt sind und nach Art eines Gelenkparallelo­grammes am Gatter angreifen. Da die Kurbelarme in der Mittel­lage des Schubkurbelantriebs senkrecht auf die Schwinghebel stehen und mit einer gegenüber der Hubfrequenz des Gatters doppelten Schwingungsfrequenz angetrieben werden, wird das Sägegatter über diese Führung in Form einer Achterschleife bewegt.

    [0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine An­triebsvorrichtung für ein Sägegatter zu schaffen, die trotz einer Geradführung des Gatters hohe Schnittleistungen unter einwandfreien Schnittbedingungen auch über längere Standzei­ten gewährleistet.

    [0006] Ausgehend von einer Antriebsvorrichtung der eingangs geschil­derten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, daß die in der mittleren Hublage des Schubkurbelantriebes mit den zugehörigen Schwinghebeln eine Decklage einnehmenden Kurbelarme um die durch diese Decklage bestimmte Mittellage gleichlaufend mit dem Gatterhub drehschwingend antreibbar sind.

    [0007] Da zufolge dieser Maßnahmen die Querverlagerung des Gatters aufgrund der Drehbewegung der Schwinghebel während eines Gatterhubes durch eine gegensinnige Querverlagerung der An­lenkachse der Schwinghebel ausgeglichen wird, kann über die nach Art eines Gelenkparallelelogrammes angeordneten Schwing­hebel eine für eine hervorragende Schnittqualität ausrei­chende Geradführung des Gatters erhalten werden, ohne die Nachteile hinsichtlich der bei Kulissenführungen einzuhal­tenden Führungsspiele oder bezüglich der Belastungen der be­ kannten Hebelführungen in Kauf nehmen zu müssen. Durch eine einfache Abstimmung der Größenverhältnisse kann die durch die Drehung der Kurbelarme bedingte Querverlagerung der An­lenkachse der Schwinghebel gleich jener Querverlagerung des Angriffspunktes der Schwinghebel am Gatter gewählt werden, die sich bei einer orfsfesten Anlenkung der Schwinghebel für den jeweils zugehörigen Schwenkwinkel ergäbe, so daß sich bei einer Überlagerung der Drehschwingungen der Kurbelarme und der Schwinghebel die gewünschte Geradführung für das Gatter einstellt. Die sich bei dem vollen Schwenkwinkel für die Bogenbahn der Anlenkachsen der Schwinghebel am Gatter ergebende Bogenhöhe muß ja der Bogenhöhe der Bogenbahn der Anlenkachsen der Schwinghebel an den Kurbelarmen entspre­chen.

    [0008] Die Drehschwingungen der Kurbelarme um die durch die Deck­lage zwischen den Kurbelarmen und den zugehörigen Schwinghe­beln bestimmte Mittellage müssen selbstverständlich mit den Drehschwingungen der Schwinghebel zufolge des Kurbel­antriebes des Gatters synchron verlaufen. Zu diesem Zweck kann der Antrieb der Kurbelarme in einfacher Weise über eine synchron mit dem Schubkurbelantrieb umlaufende Schubkurbel erfolgen. Dabei kann für die den einzelnen Schwinghebeln zu­geordneten Kurbelarme je eine Schubkurbel vorgesehen sein. Einfachere Konstruktionsverhältnisse ergeben sich jedoch, wenn lediglich eine Schubkurbel für den Antrieb aller Kur­belarme eingesetzt wird, die in diesem Fall miteinander, beispielsweise durch ein Gestänge, antriebsverbunden sein müssen.

    [0009] Die Spiele innerhalb der einzelnen Drehgelenke können durch eine Vorspannung der Drehlager, vorzugsweise mit Hilfe von Schrägrollenlagern, ausgeglichen werden. Hinsichtlich der Belastungsfähigkeit und der Führungsgenauigkeit werden be­sonders vorteilhafte Konstruktionsbedingungen geschaffen, wenn die Schubkurbel und der bzw. die zugehörigen Schwing­ hebel über eine gemeinsame Achse an den Kurbelarmen ange­lenkt sind. Gleiches gilt für die Anlenkung des Schubkurbel­antriebes und der zugehörigen Schwinghebel an dem Gatter über eine gemeinsame Anlenkachse.

    [0010] Wegen der Anlenkung des Sägegatters nach Art eines Gelenk­parallelogrammes läßt sich auch der Überhang des Sägegatters in Abhängigkeit vom jeweiligen Vorschub und der Dicke des Schnittgutes einfach einstellen. Zu diesem Zweck brauchen lediglich die Kurbelarme im Bereich einer Gelenkachse des Gelenkparallelogrammes quer zur Hubführung verstellbar ge­lagert zu werden, was konstruktiv auf unterschiedliche Art gelöst werden kann.

    [0011] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen

    Fig. 1 eine erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung für ein Sägegatter in einer schematischen Seitenansicht,

    Fig. 2 diese Vorrichtung in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1,

    Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 und

    Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1.



    [0012] Die dargestellte Antriebsvorrichtung für ein Sägegatter 1, dessen Rahmen bzw. Rahmenaufnahme mit 2 bezeichnet ist, be­steht im wesentlichen aus einem Schubkurbelantrieb 3 und einer Hubführung 4, die nach Art eines Gelenkparallelogram­mes seitlich am Gatter 1 angreifende Schwinghebel 5 auf­weist. Diese Schwinghebel 5 sind jedoch nicht ortsfest ge­lagert, sondern an in Gestellwangen 6 gelagerten Kurbelarmen 7 angelenkt, die in der in der Fig. 1 mit vollen Linien dar­gestellten mittleren Hublage des Schubkurbelantriebes 3 eine Decklage mit den Schwinghebeln 5 einnehmen, in der die An­lenkachsen 8 und 9 der Schwinghebel 5 am Rahmen bzw. an der Rahmenaufnahme 2 und an den Kurbelarmen 7 in einer gemeinsa­men Ebene mit der Drehachse 10 der Kurbelarme 7 liegen. Die Kurbelarme 7 werden um diese eine Mittellage bestimmende Decklage drehschwingend angetrieben, und zwar über eine als Exzentertrieb ausgebildete Schubkurbel 11, deren an den Kur­belarmen 7 im Bereich einer Gelenkparallelogrammseite an­greifende Schubstangen mit 12 bezeichnet sind. Die Antriebs­verbindung zu den Kurbelarmen 7 auf der anderen Gelenkparal­lelogrammseite erfolgt über Kupplungsstangen 13. Da die beid­seitig des Sägegatters 1 vorgesehene Schubkurbel 11 über ein mittiges Doppelkettenrad 14 durch einen Kettentrieb 15 vom Schubkurbelantrieb 3 her synchron angetrieben wird, ergeben sich für die Kurbelarme 7 mit dem Gatterhub gleichlaufende Drehschwingungen, so daß die mit einem Verschwenken der Schwinghebel 5 verbundene Querverlagerung des Gatters 1 durch eine gegengleiche Querverlagerung der Anlenkachse 9 der Schwinghebel zufolge einer entsprechenden Schwenkver­stellung der Kurbelarme 7 ausgeglichen wird. In der Fig. 1 ist der untere Umkehrpunkt des Schubkurbelantriebes 3 punk­tiert angedeutet. Man erkennt, daß sich aufgrund der Verla­gerung der Anlenkachsen 9 der Schwinghebel 5 sich die An­lenkachsen 8 auf der anderen Schwinghebelseite entlang einer Geraden bewegen. Die obere Umkehrlage des Gatterhubes ist strichpunktiert eingezeichnet.

    [0013] Obwohl dies aus Funktionsgründen nicht zwingend erforderlich ist, ergeben sich hinsichtlich der Führungsgenauigkeit be­sonders vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse, wenn die Schubstangen 12 der Schubkurbel 11 und die Kupplungsstangen 13 zwischen den Kurbelarmen 7 auf den Anlenkachsen 9 der zu­gehörigen Schwinghebel 5 an den Kurbelarmen 7 gelagert sind. In gleicher Weise können selbstverständlich auch die Schub­stangen 16 des Schubkurbelantriebes 3 an der Anlenkachse 8 der unteren Schwinghebel 9 am Gatterrahmen 2 angreifen.

    [0014] Wie den Fig. 3 und 4 entnommen werden kann, sind die zu bei­den Seiten des Gatters 1 vorgesehenen Schwinghebel 5 jeder Gelenkparallelogrammseite durch Querholme 17 miteinander starr verbunden, um die erforderlichen Führungskräfte sicher übertragen zu können.

    [0015] Zur Einstellung des Überhanges des Sägegatters 1 kann zumin­dest die Anlenkachse 10 auf einer Seite des Gelenkparallelo­grammes quer zum Gatterhub verstellt werden, beispielsweise dadurch, daß diese Anlenkachse nicht in den Gestellwangen 6, sondern in einer an diesen Gestellwangen 6 angelenkten schwenkverstellbaren Verstelllasche gelagert ist.


    Ansprüche

    1. Antriebsvorrichtung für ein Sägegatter (1) mit einer Hubführung (4) für das mit einem Schubkurbelantrieb (3) ver­bundene Gatter (1), wobei die Hubführung (4) aus nach Art eines Gelenkparallelogrammes am Gatter (1) angreifenden, an Kurbelarmen (7) angelenkten Schwinghebeln (5) besteht, da­durch gekennzeichnet, daß die in der mittleren Hublage des Schubkurbelantriebs (3) mit den zugehörigen Schwinghebeln (5) eine Decklage einnehmenden Kurbelarme (7) um die durch diese Decklage bestimmte Mittellage gleichlaufend mit dem Gatterhub drehschwingend antreibbar sind.
     
    2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Antrieb der Kurbelarme (7) über eine syn­chron mit dem Schubkurbelantrieb (3) umlaufende Schubkurbel (11) erfolgt.
     
    3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Schubkurbel (11) und der bzw. die zugehö­rigen Schwinghebel (5) über eine gemeinsame Achse (9) an den Kurbelarmen (7) angelenkt sind.
     




    Zeichnung