(19)
(11) EP 0 413 095 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
15.09.1993  Patentblatt  1993/37

(21) Anmeldenummer: 90109539.8

(22) Anmeldetag:  19.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B05C 11/02, D21H 23/58

(54)

Stabrakel

Roller squeegee

Racle de rouleau


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH ES FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 19.07.1989 DE 3923850

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
20.02.1991  Patentblatt  1991/08

(73) Patentinhaber: J.M. Voith GmbH
D-89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Henseler, Klaus
    D-7920 Heidenheim (DE)
  • Beisswanger, Rudolf
    D-7924 Steinheim (DE)
  • Sollinger, Hans-Peter, Dr.
    D-7920 Heidenheim (DE)

(74) Vertreter: Weitzel, Wolfgang, Dr.-Ing. et al
Friedenstrasse 10
89522 Heidenheim
89522 Heidenheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-89/05733
US-A- 3 084 663
GB-A- 731 530
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Stabrakel entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Rakel ist bekannt aus der US-PS 30 84 663.

    [0002] Die im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufenden Oberflächenrillen dieser Rakelstäbe wirken als ein recht genaues Dosiermittel. Die zwischen den Rillen verbleibenden bzw. diese Rillen bildenden Rippen verschleißen allerdings recht schnell im Betrieb. Es besteht daher das Bestreben, die Rakelstäbe aus möglichst verschleißfestem Material herzustellen, wobei hier jedoch durch die Herstellung bald die Grenzen erreicht sind.

    [0003] Erfindungsgemäß besteht die Aufgabe darin, eine mit Umfangsrillen versehene Rakel, sogenannte Rollrakelstäbe, mit sehr verschleißfester Oberfläche herzustellen.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0005] Ein vorteilhaftes Herstellungsverfahren geht aus Anspruch 6 hervor.

    [0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert, wobei
    Fig. 1
    eine Seitenansicht und
    Fig. 2
    einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Rakelstab

    zeigen.

    [0007] Auf einem zylindrischen Trägerstab 3 sind Ringscheiben 1 und 2 verschiedenen Materials nebeneinander aufgereiht. Die Scheiben 2 kleineren Durchmessers bestehen dabei z.B. aus einem normalen Stahl, während die Scheiben 1 des größeren Durchmessers vorzugsweise aus Keramik, insbesondere Oxidkeramik, bestehen. Der Durchmesserunterschied wird dabei je nach der erforderlichen Tiefe der Rillen 6 bemessen. Er beträgt im allgemeinen weniger als 1,5 mm, wobei hier vorzugsweise an eine Anwendung des Rakelstabes bei Rillentiefen von höchstens 0,2 mm gedacht ist. Diese Rillen lassen sich sehr schwer herstellen, andererseits spielt hier bei der geringen Rillentiefe der Verschleiß eine besondere Rolle. Normale, z.B. ganz aus Stahl hergestellte Rakelstäbe haben eine bei weitem zu geringe Standzeit im Betrieb.

    [0008] Die Dicke der Ringscheiben beträgt im allgemeinen bei diesen Anwendungsfällen zwischen 0,1 und 0,5 mm. Vorzugsweise werden die Zwischenringscheiben 2 aus einem elastischen Material, z.B. Stahl, oder einem festen Aluminium hergestellt. Man kann sie auch vorzugsweise etwas dicker machen als die Keramikscheiben 1. Dadurch wird der ganze Stab elastischer, so daß bei Durchbiegungen des Rakelstabes es nicht so leicht zu Überbeanspruchungen der relativ spröden Keramikscheiben 1 kommen kann. Man erkennt aus Figur 2, daß die Keramikscheiben 1 mittels Nut 5 und Feder 4 an dem Trägerstab 3 in Umfangsrichtung festgelegt sind. Das ganze Paket aus den Ringscheiben wird an beiden oder an einem Ende des Trägerstabes 3 z.B. durch eine Mutter 8 festgespannt. Man kann die Ringscheiben aber auch gegenseitig und auf den Trägerstab 3 festkleben.

    [0009] Ein anderes Herstellungsverfahren besteht darin, Scheiben 1, 2 aus verschiedenem Material mit gleichem Außendurchmesser abwechselnd auf dem Trägerstab 3 aufzubringen, festzuspannen und den Außendurchmesser durchgehend zu schleifen. Danach können die Abstandsscheiben 2 in ihrem Außendurchmesser durch Ätzen auf die benötigte Rillentiefe verringert werden, indem man z.B. den Rakelstab in ein Ätzbad teilweise eintauchen und dabei rotieren läßt, solange bis die nötige Rillentiefe erreicht ist. Es ist auch eine entsprechende Materialabtragung durch Funkenerosion oder elektrochemische Erosion möglich.

    [0010] Bestehen die Zwischenscheiben 2 z.B. aus einem festen Aluminium, so sollte wegen möglichst gleicher Wärmedehnungskoeffizienten auch der Trägerstab 3 aus diesem Material hergestellt werden.


    Ansprüche

    1. Stabrakel mit im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufenden Oberflächenrillen, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Ringscheiben in zwei verschiedenen Ausführungen (1, 2), die sich sowohl im Material als auch im Außendurchmesser, letzteres um höchstens 1,5 mm, unterscheiden und die dicht nebeneinander abwechselnd auf einem zylindrischen Trägerstab (3) angeordnet sind, wobei die Ringscheiben (2) kleineren Durchmessers aus einem im wesentlichen elastischen Material und die Ringscheiben (1) des größeren Durchmessers aus sehr verschleißfestem Material, insbesondere Keramik, bestehen.
     
    2. Stabrakel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Ringscheiben (1, 2) zwischen 0,1 und 0,5 mm beträgt.
     
    3. Stabrakel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesserunterschied zwischen den Ringscheiben (1, 2) höchstens 0,2 mm beträgt.
     
    4. Stabrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Ringscheiben (1) größeren Durchmessers mit Nut (5) und Feder (4) in Umfangsrichtung auf dem Trägerstab (3) festgelegt sind.
     
    5. Stabrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringscheiben (1, 2) gegenseitig auf dem Trägerstab (3) verspannt sind.
     
    6. Verfahren zur Herstellung einer Stabrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Ringscheiben (1,2) verschiedenen Materials mit gleichem Außendurchmesser dicht nebeneinander abwechselnd auf dem Trägerstab (3) festgelegt, dann der Außendurchmesser der Ringscheiben (1,2) geschliffen und schließlich das Material der Ringscheiben (2) mit dem kleineren Durchmesser weggeätzt oder elektrisch erodiert wird auf eine erforderliche Tiefe der zwischen den Ringscheiben (1) größeren Durchmessers bestehenden Rillen (6).
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringscheiben (1,2) auf dem Trägerstab (3) gegenseitig verklebt werden.
     


    Claims

    1. Doctor bar comprising surface grooves running basically in the circumferential direction, characterized by a plurality of annular discs in two different forms of construction (1, 2), which differ both in the material and also in the external diameter, the latter by at most 1.5 mm, and which are disposed tightly alongside one another and alternately on a cylindrical support bar (3), the annular discs (2) of smaller diameter being of a substantially elastic material and the annular discs (1) of the larger diameter being of a highly wear-resistant material, especially ceramic.
     
    2. Doctor bar according to Claim 1, characterized in that the thickness of the annular discs (1, 2) is between 0.1 and 0.5 mm.
     
    3. Doctor bar according to Claim 1 or 2, characterized in that the difference in diameter between the annular discs (1, 2) is at most 0.2 mm.
     
    4. Doctor bar according to one of Claims 1 to 3, characterized in that at least the annular discs (1) of larger diameter are secured in the circumferential direction on the support bar (3) by groove (5) and tongue (4).
     
    5. Doctor bar according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the annular discs (1, 2) are tightened onto one another on the support bar (3).
     
    6. Method of making a doctor bar according to one of Claims 1 to 5, characterized in that first the annular discs (1, 2) of different materials but of the same external diameter are secured tightly alongside one another and alternately on the support bar (3), then the external diameter of the annular discs (1, 2) is ground and finally the material of the annular discs (2) of smaller diameter is etched away or electrically eroded down to the required depth of the grooves (6) existing between the annular discs (1) of larger diameter.
     
    7. Method according to Claim 6, characterized in that the annular discs (1, 2) are glued to one another on the support bar (3).
     


    Revendications

    1. Râcle à barre, comportant des gorges superficielles s'étendant essentiellement en direction circonférentielle, caractérisée par de multiples disques annulaires offrant deux réalisations différentes (1, 2) qui se distinguent à la fois par le matériau et par le diamètre extérieur, d'au maximum 1,5 mm pour ce dernier, et sont disposés d'une manière alternée et étroitement juxtaposée sur une barre cylindrique de support (3), les disques annulaires (2) ayant le plus petit diamètre étant en un matériau essentiellement élastique et les disques annulaires (1) ayant le plus grand diamètre étant en un matériau très résistant à l'usure, notamment en céramique.
     
    2. Râcle à barre selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'épaisseur des disques annulaires (1, 2) est comprise entre 0,1 et 0,5 mm.
     
    3. Râcle à barre selon l'une des revendications 1 à 2, caractérisée en ce que la différence de diamètre entre les disques annulaires (1, 2) est égale au maximum à 0,2 mm.
     
    4. Râcle à barre selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce qu'au moins les disques annulaires (1) ayant le plus grand diamètre sont immobilisés en direction circonférentielle sur la barre de support (3) par rainure (5) et languette (4).
     
    5. Râcle à barre selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que les disques annulaires (1, 2) sont fixés par serrage dans des sens opposés sur la barre de support (3).
     
    6. Procédé de réalisation d'une râcle à barre selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'on fixe d'abord sur la barre de support (3), d'une manière alternée et étroitement juxtaposée, les disques annulaires (1, 2) en différents matériaux et de même diamètre extérieur, puis on rectifie le diamètre extérieur des disques annulaires (1, 2) et on soumet enfin le matériau des disques annulaires (2) ayant le plus petit diamètre à une attaque ou une érosion électrique enlevant du matériau sur la profondeur nécessaire pour les gorges (6) formées entre les disques annulaires (1) ayant le plus grand diamètre.
     
    7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que les disques annulaires (1, 2) sont fixés par collage dans des sens opposés sur la barre de support (3).
     




    Zeichnung