(19)
(11) EP 0 413 122 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.02.1991  Patentblatt  1991/08

(21) Anmeldenummer: 90112815.7

(22) Anmeldetag:  05.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 85/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 16.08.1989 DE 3926980

(71) Anmelder: Paul Hartmann Aktiengesellschaft
D-89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Lorbeer, Peter, Dr.
    D-4358 Haltern (DE)

(74) Vertreter: Becker, Maria, Dipl.-Phys. 
Postfach 70 01 47
70571 Stuttgart
70571 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Die Bezeichnung der Erfindung wurde geändert (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-III, 7.3).
     


    (54) Banderolenpackung und deren Herstellungsverfahren


    (57) Es wird eine Verpackung (10) sowie ein Verfahren zu deren Herstellung für insbesondere komprimiert in die Verpackung einzubringende Gegenstände (14), wie Lagen von Hygienepapieren, Höschenwindeln und dergleichen vorgeschlagen. Die Verpackung (10) besteht aus zwei die Gegenstände (14) jeweils spangenartig umgreifende Verpackungshälften (16, 18), deren Spangenschenkel (16', 18') einander überlappen und miteinander fest verbunden sind, wobei die im verpackten Zustand der Gegen­stände wirkenden Rückstellkräfte in Richtung auf die Spangenschenkel wirksam sind. Die Verbindung der sich überlappenden Spangenschenkel bewirkt dabei eine die Rück­stellkräfte des gepressten Packungsgutes auffangende Wand­verstärkung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für eine Vielzahl von lagenweise aneinander anliegenden und aneinander an­gepressten Gegenständen, zumindest in Form einer Bande­role. Ferner bezieht sich die Erfindung euf ein Verfahren zum Verpacken solcher Gegenstände, wie komprimierbaren Hygieneartikeln, beispielsweise Windein, Höschenwindeln sowie Tissue-Artikel.

    [0002] Gegenstände dieser Art werden bisher in Umkartons ver­packt, wobei dieser auf ein bestimmtes Verpackungsvolumen abgestimmt ist. Dabei werden die Gegenstände lagenweise geschichtet und im wesentlichen unkrompimiert von der Verpackung aufgenommen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung zu schaffen, die analog zur bekannten Umverpackung aus Pappmaterial gefertigt werden kann, sich jedoch durch eine solche Festigkeit auszeichnet, dass eine wesentlich grö­sere Anzahl von Gegenständen aufgenommen werden kann. Dies bedeutet, dass die Gegenstände komprimiert einzubringen sind, wobei dann die Verpackung den Rückstellkräften standzuhalten hat.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die gekennzeichneten Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0005] Bei einer solchen Verpackung können die Verpackungsteile aus relativ dünnem, üblichem Pappmaterial bestehen, wobei deren die Spangenschenkel miteinander verbindenden Längs­stege durch die Rückstellkräfte auf Zug beansprucht wer­den. Die feste Verbindung der sich überlappenden Spangen­schenkel bewirkt dabei eine die Rückstellkräfte des ge­pressten Packunggutes auffangende Wandverstärkung.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Verpackung sind Gegen­stand der Unteransprüche 2 bis 9.

    [0007] Ein vorteilhaftes Verpacken der Gegenstände in einer er­findungsgemässen Verpackung ist mit Hilfe der Verfahren gemäss den Patentansprüchen 10 und 11 möglich. Im ersten Falle werden die spangenförmigen Verpackungshälften von einandergegenüberliegenden Seiten einer an eine Ver­packungsstation angelieferten Charge entsprechender Gegen­stände in Richtung auf den Stapel transportiert, dann deren sich schliesslich überlappende Spangenschenkel mit­einander zur Anlage gebracht und schliesslich fest mitein­ander verbunden, so dass die Charge von der Verpackung banderolenartig umschlossen ist.

    [0008] Im zweiten Falle werden zunächst die spangenförmigen Ver­packungshälften mit ihren Spangenschenkeln in gegenseiti­gen Eingriff gebracht und miteinander verbunden, worauf anschliessend ein Stapel von gepressten, lagenweise an­einander anliegenden Gegenständen in die Verpackung hin­eingeschoben wird.

    [0009] Die erfindungsgemässe Verpackung bietet den Vorteil, bei geringem Materialaufwand eine einfache und haltbare Ver­packung für eine Anzahl von gepressten Gegenständen zu bilden, die wesentlich grösser ist als die üblicherweise in Umkartons aufgenommene Anzahl. Hieraus resultiert wiederum der Vorteil einer Platzersparnis bei der Lagerhaltung.

    [0010] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele erfindungsge­mässer Verpackungen dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht eines ersten Ausfüh­rungsbeispieles, in die Gegenstände eingebracht sind,

    Fig. 2 die Verpackung gemäss Fig. 1 vor ihrer Vollendung,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die fertiggestellte Verpackung gemäss Fig. 1 und 2,

    Fig. 4 einen in Fig. 3 durch einen strichpunktierten Kreis angedeuteten Ausschnitt in vergrösserter Darstellung, und

    Fig. 5 eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbei­spiel einer Verpackung.



    [0011] Die in Fig. 1 als Ganzes mit 10 bezeichnete Verpackung bildet eine Banderole, mit deren Hilfe beispielsweise ein aus einer vorbestimmten Anzahl von lagenweise aneinder anliegenden und angepressten Gegenständen bestehender Stapel 12 von Hygieneartikeln 14 zusammengehalten ist. Die Verpackung besteht aus zwei identischen Verpackungshälften 16 und 18, die beispielsweise aus Kartonzuschnitten gebil­det sind. Sie bilden U-förmige Spangen, deren Spangen­schenkel 16′, 16˝ sowie 18′ bzw. 18˝ über jeweils einen Falz 20 bzw. 22 mit Spangenrücken 24 bzw. 26 verbunden sind.

    [0012] Zur Bildung der Verpackung 10 werden beide Verpackungs­hälften so einander zugeführt, dass sich die Spangen­schenkel 16′ und 18′ bzw. 16˝ und 18˝ ganzflächig Über­lappen.

    [0013] Bei einer Ausführungsform gemäss den Fig. 1 bis 3 ist hierbei vorgesehen, dass der Spangenschenkel 18′ der Ver­packungshälfte 18 zwischen den Spangenschenkeln 16′ und 16˝ der Verpackungshälfte 16 eingeführt wird, während der Spangenschenkel 18˝ sich ausserhalb der Spangenschenkel 16′, 16˝ befindet. Vor dem gegenseitigen Überlappen wird auf die Innenseite des Spangenschenkels 16′ sowie auf die Aussenseite des Spangenschenkels 16˝ jeweils eine Klebeschicht 28 aufgetragen, wonach die einander benachbarten Spangenschenkel 16′, 18′ bzw. 16˝, 18˝ miteinander verbunden werden.

    [0014] Alternativ zur beschriebenen Verbindung der beiden Ver'­packungshälften 16, 18 können diese, wie in Fig. 5 darge­stellt, auch so einander zugeordnet sein, dass beide Spangenschenkel 18′, 18˝ sich jeweils an der Innenseite der Spangenschenkel 16′, 16˝ der jeweils anderen Ver­packungshälfte befinden.

    [0015] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wirken die Rückstellkräfte des zusammengepressten Verpackungsgutes in Richtung auf die doppelwandigen Wandteile der Verpackung in Richtung des Doppelpfeiles 30.

    [0016] Die beschriebenen Verpackungen können in üblicher Weise mit einem aufgesetzten Boden und ebenfalls auch einem Deckel ausgestattet werden. Die Verbindung der Spangen­schenkel 16′, 18′ bzw. 16˝, 18˝ kann auch mit einer lösbaren Klebeverbindung vorgenommen sein.

    [0017] Zum Verpacken entsprechender Gegenstände 14 sind die bei­den Verpackungshälften 16, 18 beispielsweise in voneinan­der getrenntem Zustand stationär vorzusehen, wobei die Gegenstände von Greifern zusammengepresst und zwischen beide Verpackungshälften 16, 18 eingeführt werden. An­schliessend sind die Verpackungshälften in Richtung auf den Stapel zu verstellen, wobei sie in gegenseitigen Eingriff kommen und miteinander entsprechend verbunden werden.

    [0018] Es ist aber auch denkbar, zuerst beide Verpackungshälften 16, 18 fest miteinander zu verbinden und anschliessend die mittels Greifern sehr stark zusammengepressten Gegenstände 14 in die Verpackung lediglich hineinzuschieben, wobei die Entspannungszeit der gestapelten Gegenstände grösser sein sollte als die Zeit, die zum Hineinschieben benötigt wird.


    Ansprüche

    1. Verpackung für flexible, aus bahnenartigem Material hergestellte flache Gegenstände, in Form einer Bande­role, die aus zwei, mindestens einen Gegenstand von einander gegenüberliegenden Seiten mit Vorspannung um­greifenden und in ihren Endbereichen miteinander ver­bundenen Verpackungshälften gebildet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die eine Vielzahl von lagenweise aneinander anlie­genden und an einander angepressten Gegenständen um­schliessenden Verpackungshälften (16,18) spangenartig ausgebildet sind, deren Spangenschenkel (16′,16˝ und 18′,18˝) einander überlappen und miteinander fest ver­bunden sind, wobei die im verpackten Zustand der Gegen­stände (14) wirkenden Rückstellkräfte in Richtung auf die Spangenschenkel (16′, 18′ und 16˝, 18˝) wirksam sind.
     
    2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spangenschenkelüberlappung ganzflächig ist.
     
    3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die spangenartigen Verpackungshälften (16 und 18) U-förmig sind.
     
    4. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spangenschenkel (18′) der einen Verpackungshälfte (18) zwischen den Spangen­schenkeln (16′ und 16˝) der anderen Verpackungshälfte (16) angeordnet ist.
     
    5. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spangenschenkel (18′ und 18˝) der einen Verpackungshälfte (16) zwischen die Spangenschenkel (16′ und 16˝) der anderen Ver­Verpackungshälfte (16) eingreifen.
     
    6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einander über­lappenden Spangendeckel (16′, 18′ und 16˝, 18˝) verleimt bzw. wieder lösbar verklebt sind.
     
    7. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergangsbereich zwi­schen Spangenschenkeln (16′, 16˝ und 18′, 18˝) und Spangenrücken (24 bzw. 28) der Verpackungshälften (16 und 18) ein Falz (20 bzw. 22) vorgesehen ist.
     
    8. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die U-förmi­gen Verpackungshälften (16 und 18) gebildete Rahmen zumindest an einer offenen Seite mit einer Abdeckung versehen ist.
     
    9. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungshälften (16 und 18) aus Pappmaterial bestehen.
     
    10. Verfahren zum Verpacken von lagenweise gepresst an­einander anliegenden Gegenständen mittels einer Ver­packung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von einander gegenüber­liegenden Seiten eines an einer Verpackungsstation angelieferten Stapels (12) von aneinander angepress­ten, lagenförmigen Gegenständen (14) jeweils spangen­förmige Verpackungshälften (16 und 18) in Richtung auf den Stapel (12) transportiert und deren eine Charge von Gegenständen (14) zwischen sich aufnehmende Spangenschenkel (16′m 18′ bzw. 16˝, 18˝), sich über­lappend, zur Anlage gebracht und miteinander fest verbunden werden.
     
    11. Verfahren zum Verpacken von lagenweise gepresst an­einander anliegenden Gegenständen mittels einer Ver­packung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwei spangenförmige Verpackungs­hälften (16 und 18) mit ihren Spangenschenkeln (16′ 18′; 16˝, 18˝) gegenseitig in Eingriff gebracht und miteinander verbunden werden, worauf anschliessend ein Stapel (12) von gepressten, lagenweise aneinander anliegenden Gegenständen (14) in die Verpackung (10) hineingeschoben wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht