[0001] Die Erfindung betrifft einen Luftauslaß aus einer im Deckenbereich eines zu belüftenden
und/oder zu klimatisierenden Raumes anzuordnenden Wanne. Diese ist deckenseitig konzentrisch
mit einem vertikal ausgerichteten, an einem Zuluftkanal angeschlossenen Zuführstutzen
versehen, und ihre offenen Stirnseiten bilden Austrittsquerschnitte für die in den
Raum einzuleitende Luft.
[0002] Ein derartiger Luftauslaß ist aus der DE-PS 11 53 872 bekannt und zielt darauf ab,
die dem Raum zuzuführende Luft innerhalb der Wanne zu verwirbeln, um so eine stabile
Strömung im Kühllastfall zu erreichen.
[0003] Im Kühllastfall läßt sich mit dem bekannten Luftauslaß eine ausreichende Luftstrahlstabilität
nicht immer erzielen. Je nach Volumenstrom- oder Temperaturdifferenz kann der kalte
Luftstrahl mit erhöhter Luftgeschwindigkeit nach 3 bis 5 m in den Aufenthaltsbereich
des zu belüftenden und/oder zu klimatisierenden Raumes einbrechen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Luftauslaß der eingangs beschriebenen
Art so auszubilden, daß damit stets eine stabile Führung der Luftstrahlen im Kühllastfall
möglich ist. Eine stabile Führung der Luftstrahlen soll dabei auch gewährleistet sein,
wenn die Temperaturdifferenz Raumluft/Zuluft bis 10K beträgt. Darüber hinaus soll
zur Lösung dieser Aufgabe keine grundlegende konstruktive Veränderung an dem konventionellen
Auslaß vorgenommen werden, damit die Ausbildung einfach und preiswert bleibt und auch
als Sanierungslösung in Betracht kommt. Weiterhin sollten die Werkzeuge zur Herstellung
des bekannten Auslasses beibehalten werden können. Schließlich sollte die unerläßliche
Umgestaltung nicht zu gravierenden akustischen Verschlechterungen des Auslasses führen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einem Luftauslaß der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten gattungsgemäßen Art ausgegangen, welche erfindungsgemäß die im kennzeichnenden
Teil desselben angegebenen Merkmale aufweist.
[0006] Durch die erfindungsgemäßen bogenförmigen Leitkörper, wodurch der freie Wannenquerschnitt
vom Mündungsbereich des Zuführstutzens aus lavaldüsenartig zu beiden Austrittsquerschnitten
hin zunimmt, läßt sich ein deutlich stabileres Strömungsverhalten sowohl bei freiblasender
Anordnung als auch bei deckenbündiger Anordnung des Luftauslasses im Kühllastfall
erzielen.
[0007] Versuche mit dem erfindungsgemäßen Auslaß ergaben folgendes:
[0008] Der Auslaß wurde mit drei verschiedenen Volumenströmen, nämlich 400 m³/h, 700 m³/h,
1000 m³/h beaufschlagt. Die Temperaturdifferenz betrug 7,5 K. Der Auslaß war so eingebaut
worden, daß auf einer Seite die deckenbündige Luftführung und auf der anderen Seite
die freiblasende Luftführung beobachtet werden konnte. Bei allen Volumenströmen bildete
sich eine stabile Luftführung aus. Die Luftstrahlen wurden nicht mehr im Bereich von
3 bis 5 m nach dem Verlassen des Auslasses nach unten in den Aufenthaltsbereich abgelenkt.
Bei der deckenbündigen Einbauweise war bei der vorhandenen Versuchsanordnung überhaupt
kein Abfallen des Strahlbündels in den Aufenthaltsbereich festzustellen. Bei der freiblasenden
Einbauweise wurde die Wurfweite deutlich vergrößert. Die Zuluftstrahlen wurden erst
ab ca. 9 m allmählich nach unten abgelenkt. Die Geschwindigkeit des Strahlbündels
hat sich in diesem Bereich bereits so weit abgebaut, daß keine Zugerscheinungen im
Aufenthaltsbereich auftraten. Das Strahlverhalten änderte sich auch dann noch nicht,
als der Wirbelauslaß einseitig betrieben und die Öffnung der deckenbündigen Ausblasrichtung
dazu abgedeckt wurde. Als bogenförmige Leitkörper wurden dabei Leitbleche eingesetzt,
welche zur Kontrolle ihrer Wirkungsweise zeitweise entfernt wurden. Man konnte die
Verbesserung direkt mit dem Ursprungszustand bei gleichen Versuchsbedingungen beobachten.
Bei entfernten Leitblechen wurde der Luftstrahl unmittelbar nach dem Verlassen der
Wanne nach unten abgelenkt.
[0009] Wie die Versuche zeigten, führt eine Verwirbelung der Zuluft innerhalb der Wanne
jedenfalls allein nicht zum gewünschten Erfolg. Mit dem erfindungsgemäßen Einbau der
bogenförmigen Leitkörper erhält das Wanneninnere eine lavaldüsenähnliche Form, wodurch
sich der Strahlimpuls erhöht und das Verbinden der Einzelstrahlen zu einem breiten
Strahlbündel unterdrückt wird. Dadurch vergrößert sich deutlich die Wurfweite, was
naturgemäß zu einem Geschwindigkeitsabbau der Zuluftstrahlen führt, so daß diese,
ohne Zugerscheinungen hervorzurufen, in den Aufenthaltsbereich gelangen können.
[0010] Durch die Einbringung der bogenförmigen Leitkörper in die Wanne ergibt sich ein einfaches
Hilfsmittel, die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe zu lösen, ohne daß darüber
hinaus weitere Maßnahmen erforderlich sind.
[0011] Nach Ausgestaltungen der Erfindung können auch die Wannenbodenseite und/oder die
-deckenseite gleichfalls unter Verwendung eines bogenförmigen Leitkörpers gebildet
sein oder auch die Leitkörper zu einer rotationssymmetrischen Lavaldüse zusammengesetzt
sein.
[0012] Schließlich können nach weiteren Ausgestaltungen der Erfindung entweder die Leitkörper
bzw. die daraus gebildete Lavaldüse die Längsseiten sowie die Boden- und Deckenteile
der Wanne bilden oder aber die aus ebenen Blechteilen gebildete Wanne kann die aus
bogenförmigen Blechteilen gebildeten Leitkörper ummanteln.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Luftauslasses
dargestellt. Es zeigen jeweils in einem Grundriß:
Fig. 1 den aus einer Wanne 1 gebildeten Luftauslaß, worin den beiden Längsseiten 2
je ein bogenförmiger Leitkörper 3 zugeordnet ist, wodurch zu beiden Austrittsquerschnitten
4 der Wanne 1 hin der Wannenquerschnitt lavaldüsenartig zunimmt.
Fig. 2 einen Luftauslaß, der sich von dem in Fig. 1 dargestellten lediglich durch
unterschiedlich gebogene, aus Blech gebildete Leitkörper 3, 3′ und 3˝ unterscheidet,
womit die Eindringtiefe der Luftstrahlen verändert werden kann.
[0014] Die akustische Untersuchung des erfindungsgemäßen Luftauslasses ergab keine Erhöhung
des Schalleistungspegels.
[0015] Ein Vergleich der Meßreihen zeigt, daß sich die Befürchtung, durch die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
könnte der erfindungsgemäße Auslaß lauter werden, überraschenderweise nicht bewahrheitet
hat. Die akustischen Werte des Luftauslasses sind durch die erfindungsgemäßen Einbauten
nahezu unverändert geblieben. Bei einem Volumenstrom von 600 m³/h hat sich der dB
(A)-Wert um 0,2 dB (A) gegenüber der Normalausführung erhöht, und bei 800 m³/h war
eine Erhöhung um 0,7 dB (A) zu verzeichnen. Als Grund für dieses Verhalten ist anzunehmen,
daß die theoretische Strömungsgeschwindigkeit in der Mitte der Wanne 1 zwar erhöht,
die Wirbelbildung aber reduziert wird. Dadurch bleibt der Schalleistungspegel nahezu
gleich. Auch der Druckverlust ändert sich kaum.
1. Luftauslaß aus einer im Deckenbereich eines zu belüftenden und/oder zu klimatisierenden
Raumes anzuordnenden Wanne, die deckenseitig konzentrisch mit einem vertikal ausgerichteten,
an einem Zuluftkanal angeschlossenen Zuführstutzen versehen ist und deren offene Stirnseiten
Austrittsquerschnitte für die in den Raum einzuleitende Luft bilden, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die beiden Längsseiten (2) der Wanne (1) unter Verwendung je eines
bogenförmigen Leitkörpers (3) gebildet sind, wodurch der freie Wannenquerschnitt vom
Mündungsbereich des Zuführstutzens aus lavaldüsenartig zu beiden Austrittsquerschnitten
(4) hin zunimmt.
2. Luftauslaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wannenbodenseite und/oder
die -deckenseite gleichfalls unter Verwendung eines bogenförmigen Leitkörpers gebildet
sind bzw. ist.
3. Luftauslaß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitkörper (3)
zu einer rotationssymmetrischen Lavaldüse zusammengesetzt sind.
4. Luftauslaß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitkörper (3) bzw. die daraus gebildete Lavaldüse die Längsseiten (2) sowie
die Boden- und Deckenteile der Wanne (1) bilden.
5. Luftauslaß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus ebenen Blechteilen gebildete Wanne (1) die aus bogenförmigen Blechteilen
gebildeten Leitkörper (3) ummantelt.