[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entsorgen von flüssigen
Medien mit Produktionsruckstanden aus der Industrie, wobei das zu entsorgende Medium
von dem jeweiligen Anfallsort aus über Rohrleitungen zu einem Sammeltank transportiert
wird.
[0002] In der Industrie fallen auf vielfältige Weise Produktionsmedien an, die entsprechend
entsorgt werden mussen. Dies gilt z.B. für Kühl- und Schleifmittel, Bohrund Schleiföle,
die z.B. bei der Bearbeitung von Werk stoffen an Werkzeugmaschinen anfallen. Nach
ihrer Verwendung müssen diese Medien entsorgt werden, wobei häufig auch noch Produktionsrückstände
in dem Medium vorhanden sind, welche ebenfalls abgeführt werden sollen.
[0003] Für diesen Zweck sind sogenannte offene Entsorgungsrinnen oder geschlossene Entsorgungsleitungen
im Boden bekannt, die mit einem entsprechenden Gefälle verlegt sein müssen, und die
in einen ebenfalls tieferliegenden Sammeltank, der sich aus diesem Grunde meist im
Keller befinden muß, münden.
[0004] Nachteilig dabei ist jedoch, daß für eine derartige Entsorgungseinrichtung ein relativ
hoher Platzbedarf notwendig ist, wobei häufig auch Verlegearbeiten im Boden notwendig
sind. Aus Platzgründen ist zumeist nur ein flaches Gefälle möglich, wodurch sich eine
entsprechend geringe Fließgeschwindigkeit ergibt. Dies führt zu Schmutzablagerungen
durch Sedimentation, weshalb zusätzliche Maßnahmen, wie z.B. Spüldüsen o.dgl. notwendig
sind, um die Entsorgungsrinnen zu reinigen.
[0005] Bei Verwendung von offenen Rinnen besteht die Gefahr eines Überlaufens und bei Verwendung
von geschlossenen Rohrleitungen können diese nur zu ca. 50% gefüllt wer den, da stets
ein entsprechender Luftraum vorhanden sein muß. Ein weiterer Nachteil besteht darin,
daß sich bei betriebsinternen Umstellungen in dem Gebäude Probleme mit den vorhandenen
Bodenkanälen ergeben können. Ebenso stellen derartige Bodenkanäle eine Einengung
der Produktionsflächen dar.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Entsorgen von flüssigen Medien zu schaffen, das bei einfachem Aufbau
und geringem Platzbedarf eine gute und problemlose Entsorgung ermöglicht.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das zu entsorgende Medium
von dem jeweiligen Anfallsort aus zu einem hochliegenden Einlaufhochbehälter gepumpt
wird, von wo aus es kontinuierlich oder diskontinuierlich über ein geschlossenes
Rohrleitungssystem zu dem tieferliegenden Sammelbehälter weitergeleitet wird.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können somit teure Bodenkanäle entfallen. Das
auf den oder die Einlaufhochbehälter folgende Rohrleitungssystem ermöglicht aufgrund
der Hochlage der Einlaufhochbehälter eine sehr hohe Strömungsgeschwindigkeit, da das
geodätische Gefälle ausgenutzt werden kann. Dies bedeutet, daß z.B. bis auf eine senkrechte
Falleitung von dem Einlaufhochbehälter aus das übrige Rohrleitungssystem horizontal
ausgebildet sein kann. Durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit sind weiterhin auch
kleine Rohrleitungsdimensionen möglich, die zum einen preiswerter sind und zum anderen
einen geringeren Raumbedarf haben.
[0009] Durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit wird gleichzeitig auch als ein sehr wesentlicher
Vorteil ein guter Selbstreinigungseffekt erreicht, denn Ablagerungen können auf diese
Weise weitgehend verhindert werden.
[0010] Das Verfahren kann dabei kontinuierlich oder diskontinuierlich in Abhängigkeit von
der anfallenden Menge und dem Medium gewählt werden. Fällt weniger Medium an, kann
man dieses entsprechend in einem oder mehreren Einlaufbehältern sammeln und periodisch
ableiten. Dabei entsteht durch das geschlossene Rohrleitungssystem ein hoher Unterdruck
mit einer daraus resultierenden hohen Strömungsgeschwindigkeit, wodurch eventuelle
Ablagerungen beseitigt und das Rohrleitungssystem damit ohne besondere Maßnahmen
freigespült werden kann.
[0011] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß für das von mehreren
Anfallsorten aus zu jeweils dazugehörigen Einlaufhochbehältern hochgepumpte Medium
ein gemeinsames Rohrleitungssystem vorgesehen ist.
[0012] Durch das erfindungsgemäße Verfahren können mehrere Maschinen oder Einrichtungen
direkt über dazugehörige Einlaufbehälter und den nachfolgenden Sammeltank zentral
entsorgt werden. In gleicher Weise fallen damit Späne und andere Produktionsrückstände
zentral an. Bei Bedarf können entsprechend auch noch weitere Maschinen, an denen
die zu entsorgenden Medien anfallen, zugeschaltet bzw. in das Entsorgungssystem integriert
werden.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß von
dem Sammeltank aus, gegebenenfalls nach Abscheidung von Verunreinigungen, das Medium
zu den Anfallsorten zurückgepumpt wird.
[0014] Auf diese Weise läßt sich für das Entsorgungssystem ein geschlossener Kreislauf durchführen,
wobei lediglich gegebenenfalls dafür zu sorgen ist, daß angefallene Verunreinigungen,
wie Späne, Pulver, u.dgl., über Filter- oder andere Separiereinrichtungen abgeschieden
werden. Gegebenenfalls ist es dabei auch noch notwendig, daß das flüssige Medium
vor der Wiedereinleitung in den Kreislauf aufbereitet oder regeneriert wird. Dies
ist im Rahmen der Erfindung jedoch ebenfalls problemlos möglich.
[0015] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch ein oder mehrere Einlaufhochbehälter,
die über dem oder den Anfallsorten angeordnet sind, und die jeweils über eine Hochleitung
mit dem jeweiligen Anfallsort verbunden sind, und durch ein sich an den oder die
Einlaufhochbehälter anschließendes Rohrleitungssystem, das zu einem tieferliegenden
Sammeltank führt.
[0016] In vorteilhafter Weise wird man die Einlaufhochbehälter offen ausbilden.
[0017] Zusätzlich kann in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, daß über Steuer-
und Verschlußeinrichtungen, die am oder über dem Einlaufhochbehälterangeordnet sind,
die Luftmenge, die über den Einlaufhochbehälter aus der Atmosphäre nachströmt, regelbar
ist.
[0018] Auf diese Weise kann die Entleerungsgeschwindigkeit und das Abflußverhalten beeinflußt
werden. An die Einlaufhochbehälter schließt sich dann das geschlossene Rohrleitungssystem
an. Bei einer Vollfüllung des Rohrleitungssystemes und bei einer entsprechenden
Entleerung in den tiefergelegenen Sammeltank kann damit über den oder die Einlaufbehälter
Luft nachgesaugt werden, und es stellt sich eine hohe Strömungsgeschwindigkeit aufgrund
des hohen geodätischen Unterschiedes ein.
[0019] Um einen diskontinuierlichen Betrieb zu ermöglichen und auch eine entsprechend einfache
Reinigung bzw. Durchspülung des Rohrleitungssystemes, wird man im allgemeinen vor
dem Sammeltank, und zwar in seiner Nähe, einen manuell oder automatisch betätigbaren
Absperrschieber vorsehen. Ist der Absperrschieber geschlossen, so füllen sich entsprechend
das Rohrleitungssystem und die Einlaufhochbehälter auf, und - nach Öffnen des Absperrschiebers
- tritt eine schnelle Entleerung mit einer entsprechend hohen Strömungsgeschwindigkeit
ein.
[0020] Aus Sicherheitsgründen und zur optimalen Steuerung wird man im allgemeinen die Einlaufhochbehälter
auch jeweils mit einer Niveauanzeigeeinrichtung versehen.
[0021] Um einen geschlossenen oder weitgehend geschlossenen Strömungskreislauf zu erreichen,
wird man als Rückpumpleitung von dem Sammeltank mit nachgeschalteter Reinigungsstufe
aus eine Versorgungsleitung zu den einzelnen Abnehmern bzw. Anfallsorten des flüssigen
Mediums vorsehen.
[0022] In vorteilhafter Weise wird man dabei mehrere Anfallsorte von einer gemeinsamen
Versorgungsleitung aus versorgen, wobei von der Versorgungsleitung aus mit Zuschaltventilen
versehene Abzweigungen jeweils abzweigen.
[0023] Auf diese Weise kann man je nach Bedarf die einzelnen Abzweigungen mit ihren Anfallsorten
für das zu entsorgende Medium entsprechend zuschalten, während die übrigen abgeschaltet
sind.
[0024] Von Vorteil ist es dabei, wenn vorgesehen ist, daß die Versorgungsleitung an ihrem
Ende in den letzten Einlaufhochbehälter mündet.
[0025] Auf diese Weise kann dafür gesorgt werden, daß stets eine genügend große Menge von
flüssigem Medium zur Verfügung steht, einschließlich Wochenendumwälzung, das entsprechend
im Kreislauf geführt wird, denn von dem letzten Einlaufhochbehälter aus gelangt nicht
benötigtes Medium über das Rohrleitungssystem wieder in den Sammeltank zurück.
[0026] Von Vorteil ist es, wenn die Hochleitungen von den Anfallsorten zu dem jeweiligen
Einlaufhochbehälter mit Rückschlagventilen versehen sind, wodurch Störungen und Rückströmungen
zu dem Anfallsort vermieden werden.
[0027] In die Zulaufbehälter und Sammelbehälter können Zerkleinerungs-Ausscheidungs-Förder-
und Pumpeinrichtungen eingebaut werden, die die Produktionsrückstände zu einer Größe
aufarbeiten, die im System transportiert werden können.
[0028] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig
dargestellt.
[0029] Das Entsorgungssystem für die flüssigen Medien, in denen auch Produktionsrückstände
in flüssiger oder fester Form vorhanden sein können, arbeitet grundsätzlich nach
dem Prinzip der geschlossenen Strömung. In einer Industriehalle befinden sich z.B.
mehrere Werkzeugmaschinen, die jeweils in ihrem Maschinenbett (nicht dargestellt)
einen Zulaufbehälter 1 besitzen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier
Zulaufbehälter 1A, 1B, 1C und 1D vorgesehen. Selbstverständlich ist die Anzahl jedoch
beliebig. Jeder Zulaufbehälter 1A, 1B, 1C, 1D ist mit einer Pumpe 2 versehen, von
der aus flüssiges Medium über eine Hochleitung 3 jeweils zu einem Einlaufhochbehälter
4 hochgepumpt werden kann. Als Pumpen 2 können z.B. offene Kanalradpumpen verwendet
werden, die auch Späne und andere gröbere Verunreinigungen fordern können. In die
Zulaufbehälter 1 können ggf. auch vor den Pumpen 2 nach Zerkleinerungs- und/oder Ausscheidungseinrichtungen
für größere Teile, die den Transport stören würden, eingebaut werden.
[0030] Entsprechend der Anzahl von Zulaufbehältern als Anfallsorte für das zu entsorgende
Medium ist auch eine entsprechende Anzahl von Einlaufhochbehältern 4, d.h. im vorliegenden
Falle vier Stück, vorgesehen. Selbstverständlich ist es jedoch nicht unbedingt erforderlich,
daß für jeden Anfallsort ein eigener Einlaufhochbehälter 4 vorhanden ist. Ggf. können
auch in Abhängigkeit von der zu erwartenden Anfallmenge auch mehrere Anfallsorte
einen einzigen Einlaufhochbehälter 4 besitzen. Jeder Einlaufhochbehälter 4 kann als
offener oder teilweise offener Behälter ausgebildet sein bzw. er steht mit der Atmospähre
in Verbindung und ist damit drucklos. Im allgemeinen wird man die Einlauf hochbehälter
4 in einer Höhe von ca. 2 m über den Zulaufbehältern an einer Wand einer Säule des
Gehäuses o.ä. anordnen. Von jedem Einlaufhochbehälter führt von der Unterseite aus
eine Auslaßleitung 5 vertikal oder auch schräg nach unten zu einer Sammelleitung 6,
die für alle Einlaufbehälter 4 und die dazugehörigen Auslaßleitungen 5 nach unten
gemeinsam ist. Die Sammelleitung 6 mündet in einen Sammeltank 7, der sich wenigstens
annähernd auf dem Niveau der Zulaufbehälter 1 oder darunter befindet. Die einzelnen
Auslaßleitungen 5 der Einlaufbehälter 4 und die Sammelleitung 6 bilden zusammen ein
geschlossenes Rohrleitungssystem. Am Ende der Sammelleitung 6 vor dem Sammeltank ist
in die Sammelleitung 6 ein Funktions-Absperrschieber 8 eingebaut.
[0031] Aufgrund der Hochlage der Einlaufhochbehälter 4 kann die Sammellleitung 6 im Bedarfsfalle
horizontal, z.B. an einer nichtstörenden Stelle des Gebäudes oder an einer Wand verlaufen.
[0032] Zur Kontrolle über die Höhe des in einem Einlaufhochbehälter 4 sich befindenden
Mediums sowie zur Ansteuerung des Funktions-Absperrschiebers 8 dient eine Niveaustandseinrichtung
9, und zur Kontrolle der Strömung in der Sammelleitung 6 kann in diese ein entspre
chender Sensor 10 eingesetzt werden.
[0033] In dem Sammeltank 7 oder nach der Reinigungs- und Entsorgungsstufe befindet sich
eine Pumpe 11, von der aus eine Rückpumpleitung als zentrale Versorgungsleitung 12
zu den einzelnen Verbrauchern zurückgeführt wird. Von der zentralen Versorgungsleitung
12 aus, die an ihrem Ende über eine Anschlußleitung 13 in einen Einlaufhochbehälter
4, vorzugsweise den letzten Einlaufhochbehälter, zurückgeführt wird, zweigen jeweils
Abzweigungen 14 zu den Zulaufbehältern 1A, 1B, 1C und 1D ab. Die Abzweigungen 14
zur Versorgung sind jeweils mit Zuschaltventilen 15 versehen, so daß jeweils eine
Werkzeugmaschine das gewünschte flüssige Medium nur erhält, wenn dies erforderlich
ist.
[0034] Jeder Zulaufbehälter 1A, 1B, 1C, 1D ist mit einer Niveaueinrichtung 16 mit einer
dazugehörigen Steuerungs- und Überwachungseinrichtung versehen, damit gegebenenfalls
rechtzeitig entweder die Zufuhr von flüssigem Medium unterbrochen wird oder entsprechend
die Pumpe 2 betätigt wird, um ein Überlaufen zu vermeiden. Zur Überprüfung des Druckes
kann jede Hochleitung 3 mit einem Manometer 17 versehen sein. Ebenso ist jede Hochleitung
3 weiterhin mit einer Absperrventil- und Rückschlagventileinrichtung 18 versehen.
[0035] Zur manuellen oder automatischen Steuerung ist ein Schaltpult 19 vorgesehen, zu dem
entsprechende Steuerleitungen führen bzw. ausgehen. Dies gilt z.B. für eine Steuerleitung
20, von den Niveaustandseinrichtungen 9 der Einlaufhochbehälter 4 (in der Zeichnung
ist zur Vereinfachung nur eine Niveaustandseinrichtung dargestellt), einer Steuerleitung
21 zum Betätigen des Funktions-Absperrschiebers 8 und einer Steuerleitung 22 zu dem
Sensor 10.
[0036] Statt einer Ausgestaltung, wobei die Einlaufhochbehälter 4 vollständig offen sind,
kann in einer sehr vorteilhaften Ausgestaltung auch vorgesehen sein, daß sie jeweils
mit einem Deckel 23 abgedeckt sind. Jeder Deckel 23 ist mit einer Steuer- und Verschlußeinrichtung
24 versehen, durch die die Einlaufhochbehälter 4 mit der Atmosphäre verbunden sind.
Durch die Steuer- und Verschlußeinrichtungen 24 können damit Luftmengen, die über
die Einlaufhochbehälter 4 nachströmen, geregelt werden. Die Steuerung hierfür kann
ebenfalls über das Schaltpult 19 erfolgen.
[0037] Durch diese Ausgestaltung können die Abströmgeschwindigkeit und das Abflußverhalten
über die Auslaßleitungen 5 und die Sammelleitung 6 beeinflußt werden.
[0038] Als weiterer Vorteil kann damit eine gleichmäßige Befüllung aller Einlaufhochbehälter
erreicht werden. Hierzu ist es lediglich erforderlich, daß während der Auffüllphase
über die Steuer- und Verschlußeinrichtungen 24 die Verbindung zur Atmosphäre abgesperrt
wird. Durch diese Ausgestaltung wird damit auch erreicht, daß über die jeweiligen
Ausgangsleitungen 5, die ja durch die Sammelleitung 6 miteinander verbunden sind,
die Einlaufhochbehälter 4 gleichmäßig befüllt werden, wenn der Funktions/Absperrschieber
8 auch gleichzeitig noch geschlossen ist. Damit wird die Anlage bezüglich ihrer Befüllungsmöglichkeit
optimal ausgenützt.
[0039] Gleichzeitig läßt sich auf diese Weise auch in den Einlaufhochbehältern 4 und/oder
in den Leitungen angesammelte Luft natürlich an irgendeiner Stelle aus der Anlage
entfernen.
[0040] Für einen besseren Transport zu den Pumpen können die Behälter 1 und auch der Sammelbehälter
7 trichterförmig ausgestaltet sein.
[0041] Das erfindungsgemäße Verfahren und die beschriebene Vorrichtung funktionieren nun
auf folgende Weise:
[0042] Die Dimensionen der Zulaufbehälter 1, der Einlaufhochbehälter 4 und des gesamten
Rohrleitungssystemes werden entsprechend der anfallenden Entsorgungsmenge so ausgelegt,
daß eine zeitlich abgestimmte Vollfüllung erreicht werden kann. Dies bedeutet, man
kann neben einem kontinuierlichen Betrieb der Anlage, wobei jeweils die Pumpen 2
arbeiten, in deren Zulaufbehälter 1 entsprechend zu entsorgendes Medium anfällt, und
die Pumpe 11 arbeiten, um im Kreislauf zu fördern, auch im diskontinuierlichem Betrieb
arbeiten. Dieser Betrieb bietet sich insbesondere dann an, wenn zeitweise nur wenig
zu entsorgendes Medium anfällt und/oder wenn die Gefahr von Sedimentationen und damit
von Ablagerungen in den Rohrleitungen besteht. In einem derartigen Falle ist der
Funktions-Absperrschieber 8 geschlossen, und die arbeitenden Pumpen 2 fördern über
den Einlaufhochbehälter 4 und dessen Auslaßleitungen 5 in die Sammelleitung 6. Die
Sammelleitung 6 und nachfolgend die senkrechten Auslaßleitungen 5 laufen voll und
anschließend auch die Einlaufhochbehälter 4. Ist eine gewünschte vorgegebenen Höhe
in den Einlaufhochbehältern 4 erreicht, was durch die Niveaustandseinrichtungen
9 festgestellt werden kann, oder auch durch eine manuelle Betätigung, wird der Funktions-Absperr
schieber 8 geöffnet, wodurch eine schlagartige Entleerung der Einlaufhochbehälter
4, der dazugehörigen Auslaßleitungen 5 und der Sammelleitung 6 erfolgt. Aufgrund
des Niveauunterschiedes mit der dadurch zur Verfügung stehenden geodätisichen Fallhöhe
wird ein hoher Unterdruck erreicht, der eine selbstreinigende Chargenentsorgung gewährleistet.
Bei einem entsprechend hohen Anfall von zu entsorgendem Medium kann selbstverständlich
auch die Anlage im kontinuierlichen Betrieb gefahren werden, wobei entsprechend der
hohen Menge ebenfalls eine gute Dauerentsorgung gewährleistet ist.
[0043] Durch eine entsprechend zeitlich abgestimmte Intervallschaltung über das Schaltpult
19 läßt sich die Sedimentationsgeschwindigkeit der Produktionsrückstände entsprechend
berücksichtigen.
[0044] In Abhängigkeit von den anfallenden Entsorgungsmengen und der Rückstände, wie z.B.
Späne, Schleifstaub usw., wird man auch eine Aufbereitung des Mediums und/oder Reinigung
bzw. Separierung von den Verunreinigungen vornehmen. Dies kann in bekannten Einrichtungen
erfolgen, die an den Sammeltank 7 angegliedert sind. Selbstverständlich kann eine
derartige Separierung, Wiederaufbereitung oder Reinigung auch in separaten Einrichtungen
erfolgen.
[0045] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der geschlossenen Strömung in den Auslaßleitungen
5 und der Sammelleitung 6 wird unter Ausnutzung einer geodätischen Höhe eine gute
hydraulische Transportleistung aufgrund der hohen Flüssigkeitsgeschwindigkeit erreicht.
Schwebende und abgelagerte Produktionsrückstände werden dadurch gut transportiert,
und zwar ohne daß die Gefahr von Ablagerungen besteht.
1. Verfahren zum Entsorgen von flüssigen Medien mit Producktionsrückständen aus der
Industrie, wobei das zu entsorgende Medium von dem jeweiligen Anfallsort aus über
Rohrleitungen zu einem Sammeltank transportiert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zu entsorgende Medium von dem jeweiligen Anfallsort aus zu einem hochliegenden
Einlaufhochbehälter (4) gepumpt wird, von wo aus es kontinuierlich oder diskontinuierlich
über ein geschlossenes Rohrleitungssystem (5, 6) zu dem tieferliegenden Sammelbehälter
(7) weitergeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
für das von mehreren Anfallsorten (1) zu jeweils dazugehörigen Einlaufhochbehältern
(4) hochgepumpte Medium ein gemeinsames Rohrleitungssystem (5, 6) vorgesehen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
von dem Sammeltank (7), gegebenenfalls nach Abscheidung von Verunreinigungen, das
Medium zu den Anfallsorten (1) zurückgepumpt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
ein oder mehrere Einlaufhochbehälter (4), die über dem oder den Anfallsorten (1) angeordnet
sind, und die jeweils über eine Hochleitung (3) mit dem jeweiligen Anfallsort (1)
verbunden sind, und durch ein sich an den oder die Einlaufhochbehälter (4) anschließendes
Rohrleitungssystem (5, 6), das zu einem tieferliegenden Sammeltank (7) führt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der oder die Einlaufbehälter (4) wenigstens teilweise offen sind oder regelbar mit
der Atmosphäre in Verbindung stehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Sammeltank (7) ein manuell oder automatisch betätigbarer Funktions-Absperrschieber
(8) in dem Rohrleitungssystem (6) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der oder die Einlaufhochbehälter (4) mit Niveaueinrichtungen (9) versehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
von dem Sammeltank (7) aus zu dem oder den Anfallsorten (1) eine Rückpumpleitung
als Versorgungsleitung (12) führt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Anfallsorte (1A, 1B, 1C, 1D) an einer gemeinsamen Versorgungsleitung (12)
angeschlossen sind, von der aus jeweils mit Zuschaltventilen (15) versehene Abzweigungen
(14) zu den einzelnen Anfallsorten führen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Versorgungsleitung (12) an ihrem Ende in den letzten Einlaufhochbehälter (4)
mündet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hochleitung (3) mit einer Absperr- und Rückschlagventileinrichtung (18) versehen
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
an jedem Anfallsort oder den Maschinengruppen ein Zulaufbehälter (1) mit Pumpen (2)
angeordnet ist, wobei über die Pumpe (2) das Medium in die dazugehörige Hochleitung
(3) förderbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlaufhochbehälter (4) durch Deckel (23) abgedeckt und über Steuer- und Verschlußeinrichtungen
(24) zur Regelung der Luftansaugung und zur dessen Absperrung mit der Atmosphäre
verbunden sind.