[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kraftstoff-Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen
vom Mehrlochtyp mit einem in einer Düsenkuppe endenden Düsengehäuse und einer in
diesem geführten Düsennadel, wobei die Düsenkuppe innenseitig einen konischen Ventilsitz
für die an ihrem Ende ebenfalls konische, als Ventilkörper federnd gegen den Ventilsitz
gedrückte Düsennadel bildet und im Bereich dieses Ventilsitzes wenigstens eine bei
geschlossenem Ventil vom konischen Ende der Düsennadel überdeckte Ausspritzbohrung
aufweist und wobei der konische Ventilsitz scharfkantig in ein Sackloch übergeht und
der konische Abschnitt der Düsennadel gegen das Sackloch hin durch eine Kante begrenzt
ist und wobei sich die Düsennadel unter dem Druck des zugeführten Kraftstoffes in
einer ersten Hubphase gegen die Kraft einer Feder vom Ventilsitz abhebt und an einen
Anschlag anlegt, der seinerseits in einer zweiten Hubphase gegen die Kraft einer weiteren
Feder begrenzt verschiebbar ist.
[0002] Eine derartige Kraftstoff-Einspritzdüse ist bereits bekannt (US-PS 4.715.541). Dabei
ist aber die Anordnung der Ausspritzbohrungen beliebig getroffen, d.h. es bestehen
keine besonderen Beziehungen zwischen der Eintrittsöffnung der Ausspritzbohrungen
und den beiden vorhandenen Kanten an der Düsennadel und am Übergang vom Ventilsitz
zum Sackloch bzw. zwischen den Eintrittsöffnungen. Die Folge davon ist, daß sich
zum Sackloch gerichtete nicht funktionsoptimierte Kraftstoffströme ergeben können,
die undefiniert sind, wodurch die Zuströmung zu den Eintrittsöffnungen hinsichtlich
Menge, Strömungsgeschwindigkeit und Richtung nicht am ganzen Umfang der Eintrittsöffnungen
gleich ist und somit stellenweise ungünstige Strömungsverläufe sowie geringe Strömungsgeschwindigkeiten
aufweist. Durch diese verzögerten, kaum zur Turbulenz neigenden Teilströme wird nachteiligerweise
der Zerstäubungseffekt beeinträchtigt.
[0003] Zum Stand der Technik zählt weiterhin eine Kraftstoff-Einspritzdüse mit zwei Gruppen
von Ausspritzbohrungen, welche in einem zylindrischen und einem konischen Teil des
Düsenkörpers angeordnet sind (DE-OS 27 11 350). In der ersten Hubphase werden nur
die dem Kuppenscheitel nächstliegenden Ausspritzbohrungen freigegeben, wohingegen
die Freigabe der vom Kuppenscheitel entfernteren Ausspritzbohrungen erst in der zweiten
Hubphase erfolgt. Zwei nacheinander zur Wirkung gelangende Federn haben hierbei die
Aufgabe, der Düsennadel ein Öffnen der beiden Gruppen druckabhängig in zeitlicher
Abfolge zu ermöglichen. Nachteilig ist bei dieser bekannten Konstruktion, daß sich
beim Öffnen der vom Kuppenscheitel entfernteren Ausspritzbohrungen durch ein schleifendes
Glied ein schwankender Brennstoffstrahl, Streuung des Spritzbeginnes und eine ungünstige
Unstetigkeitsstelle in der Kennlinie der Fördermenge ergeben, was zu ungleichmäßigem
Verbrennungsverlauf und Geräuschentwicklung führt.
[0004] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beseitigen und die
eingangs geschilderte Kraftstoff-Einspritzdüse mit einfachen Mitteln so zu verbessern,
daß in der ersten Hubphase höchste Zerstäubung und in der zweiten Hubphase optimale
Zerstäubung bei ausreichender Eindringtiefe gewährleistet ist.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Mittelpunkt des Eintrittsloches
der Ausspritzbohrung bzw. wenigstens einer der Ausspritzbohrungen bei geschlossenem
Ventil von den beiden am Übergang des Ventilsitzes zum Sackloch und an der Grenze
des konischen Abschnittes der Düsennadel vorgesehenen Kanten jeweils einen kürzesten
Abstand besitzt, der zu der einen Kante höchstens das Eineinhalbfache des Durchmessers
des Eintrittsloches beträgt und zu der anderen Kante gleich oder größer als dieser
Betrag gewählt ist.
[0006] Durch die besonderen Abstände der Mittelpunkte der Eintrittslöcher der Ausspritzbohrungen
von den beiden Kanten wird erreicht, daß die zunächst zwischen den Eintrittslöchern
hindurchtretende Strömung an den Kanten noch mit ausreichender Geschwindigkeit ankommt,
um in das Sackloch hinein verwirbelt zu werden, und dann auch wieder mit ausreichender
Geschwindigkeit aufwärts zum unteren Rand der Eintrittslöcher strömt, daß also jeweils
um das ganze Eintrittsloch der Ausspritzbohrung herum etwa die gleichen intensiv turbulenten
Strömungsverhältnisse herrschen und damit auch eine entsprechende Verwirbelung am
ganzen Umfang des Eintrittsloches stattfindet, der sich dann bei der Umlenkung in
die Ausspritzbohrung noch eine zweite Turbulenz überlagert, was die Zerstäubung und
Auffächerung des eingespritzten Brennstoffes wesentlich verbessert.
[0007] Eine ganz wesentliche Voraussetzung dafür sind allerdings die scharfen Kanten am
Übergang vom konischen Ventilsitz zum Sackloch, die die für die Verwirbelung in das
Sackloch hinein erforderliche Strömungsgestaltung ermöglichen, bei der auch die Strömungsablösung
eine Rolle spielt.
[0008] Die Erfindung ist besonders wirkungsvoll bei Einspritzdüsen mit zweiphasigem Hub
der Düsennadel, weil sich in der ersten Hubphase, die entsprechend lange andauern
kann, die Düsennadel nur wenig vom Ventilsitz abhebt und nur ein geringer Durchlaßspalt
entsteht, der tatsächlich für die gewünschten Strömungsverhältnisse im Bereich der
Ausspritzbohrungen sorgt und eine gleichmäßige definierte Zerstäubung mit sich bringt.
Je größer der Durchlaßspalt und damit die zufließende Kraftstoffmenge wird, umso weniger
können Kanten und Löcher die Strömungsverhältnisse beeinflussen, wenngleich sie auch
noch während der zweiten Hubphase, in der die Einström-Mantelfläche wie üblich über
133 % der Querschnittsfläche der Ausspritzbohrung beträgt, eine marginale Zerstäubung
bewirken, ohne die in dieser Phase durch die weiter angehobene Düsennadel größere
Einspritztiefe zu beeinträchtigen.
[0009] Ähnliches wird durch die vorgegebene Wahl der Abstände zwischen den Ausspritzbohrungen
erreicht, da die verhältnismäßig geringe Entfernung deren Eintrittslöcher voneinander
eine sonst auftretende Verzögerung der Strömungen des Kraftstoffes zwischen den Eintrittslöchern
unterbindet, so daß auch keine abgebremste Rückströmung aus dem Sackloch mit ungleichmäßiger
Geschwindigkeitsverteilung am Umfang der Eintrittslöcher und ungleichmäßiger Zerstäubung
als Folge zu befürchten ist. Je geringer nämlich der Abstand zwischen den Eintrittslöchern
in die Ausspritzbohrungen ist, umso größer wird die Geschwindigkeit der Strömung
zwischen den Eintrittslöchern; es erfolgt also eine verbesserte bzw. beschleunigte
und stark umgelenkte Zuströmung zum Sackloch und damit auch eine entsprechend günstigere
Rückströmung von diesem. Dabei wird dieser Effekt mit einfachsten technischen Mitteln
erreicht, die ja nur darin bestehen, die Ausspritzbohrungen an bestimmten Stellen
anzuordnen.
[0010] Beträgt jeweils die Mantelfläche des sich in Verlängerung der Ausspritzbohrungen
zwischen dem Rand deren Eintrittsloches und der Oberfläche der am Ende der ersten
Hubphase vom Ventilsitz abgehobenen Düsennadel ergebenden gedachten Zylinders etwa
15 bis 50 % der Querschnittsfläche der Ausspritzbohrungen, treten besonders günstige
Verhältnisse auf, da so erst im Bereich der Ausspritzbohrungen eine Drosselstelle
entsteht und der gewünschte Einfluß der scharfen Brennstoffumlenkung vor Eintritt
in die Eintrittslöcher, unterstützt durch die Kanten- und Lochabstände, auf die räumliche
Turbulenz und somit auf die Zerstäubung besonders gut zur Geltung kommt.
[0011] In der Regel wird man mehrere Ausspritzbohrungen vorsehen und alle so anordnen, daß
sie die erfindungsgemäßen Bedingungen erfüllen. Es kann aber auch von Vorteil sein,
nur eine Ausspritzbohrung oder nur einen Teil der Ausspritzbohrungen in dieser Weise
vorzusehen und die übrigen Ausspritzbohrungen ohne besondere Beziehung zu den am
Nadel- bzw. Sitzende vorhandenen Kanten zu belassen, und zwar dann nämlich, wenn es
sich beispielsweise um einen großen Brennraum einer Brennkraftmaschine mit stark exzentrisch
angeordneter Einspritzdüse handelt.
[0012] In diesem Fall soll aus der zu der am nächsten liegenden Brennraumwand gerichteten
Ausspritzbohrung der durch die erfindungsgemäße Ausbildung fein zerstäubte Kraftstoff
austreten, wogegen die zur entfernten Brennraumwand gerichteten Ausspritzbohrungen
einer anderen Ausbildung bzw. Anordnung bedürfen, um entsprechend weite, die Brennraumwand
erreichende Kraftstoffstrahlen zu erzielen.
[0013] Um auf rationelle Weise für diese unterschiedlichen Ausspritzbedingungen zu sorgen,
kann erfindungsgemäß die an der Grenze des konischen Abschnittes an der Düsennadel
vorgesehene Kante zumindest teilweise einen vom Verlauf in einer Normalebene zur Düsennadelachse
abweichenden Verlauf besitzen und die Düsennadel drehfest geführt sein, so daß durch
einen geeigneten Kantenverlauf für die eine oder andere Ausspritzbohrung geänderte
Strömungs- und Ausspritzverhältnisse entstehen.
[0014] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß bei abgehobener Düsennadel die Kante des konischen
Abschnittes tiefer liegt als der untere Mündungsrand des Einspritzloches. Wenn diese
Bedingung auch in der zweiten Hubphase erfüllt ist, erfolgt in dieser die vorerwähnte
marginale Zerstäubung bei im wesentlichen unverminderter Einspritztiefe.
[0015] Optimale Strömungsverhältnisse liegen vor, wenn die Erzeugenden von konischem Ventilsitz
und Sackloch einen Winkel von 120° bis maximal 145° einschließen. So wird beste Strömungsablösung
ohne Bildung von Totzonen, in denen Kavitationsgefahr besteht, erreicht.
[0016] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar
zeigen
Fig. 1 die erfindungswesentlichen Teile einer Kraftstoff-Einspritzdüse mit zweiphasigem
Nadelhub in vereinfachter Darstellung im Axialschnitt,
Fig. 2 den Bereich einer Ausspritzbohrung als vergrößertes Detail,
Fig. 3 das Ende des Düsengehäuses mit der Düsenkuppe und auf den Ventilsitz gedrückter
Düsennadel, ebenfalls im Axialschnitt größeren Maßstabes,
Fig. 4 und 5 zwei Ausführungsvarianten in gleicher Darstellungsweise,
Fig. 6 das Ende des Düsengehäuses bei in der ersten Hubphase vom Ventilsitz abgehobener
Düsennadel mit angedeuteter Kraftstoffströmung in weiterer Vergrößerung,
Fig. 7 einen Teil des Ventilsitzes der Düsenkuppe in Abwicklung mit angedeuteter Kraftstoffströmung
und
Fig. 8 und 9 Anordnungsmöglichkeiten der Eintrittslöcher in die Ausspritzbohrungen
in einer der Fig. 7 entsprechenden Darstellungsweiese.
[0017] Das Düsengehäuse 1, das durch eine Überwurfmutter 2 mit den übrigen Vorrichtungsteilen
verbunden ist, endet in einer Düsenkuppe 3, die innenseitig einen konischen Ventilsitz
4 aufweist, der mit scharfer Kante 5 mit einem Winkel ß von etwa 145° (siehe Fig.
3) in ein Sackloch 6 übergeht. Im Düsengehäuse 1 ist eine Düsennadel 7 geführt, die
federnd gegen den konischen Ventilsitz 4 gedrückt wird und ebenfalls einen konischen
Endabschnitt 8 besitzt, so daß die Düsennadel 2 mit ihrem Endabschnitt 8 zusammen
mit dem Ventilsitz 4 in Ventil bildet, das in den Fig. 1, 3, 4 und 5 in geschlossener
Stellung dargestellt ist. Auf die Düsennadel 7wirkt zunächst eine schwächere Feder
9 ein, die von einer wesentlich stärkeren Feder 10 umschlossen ist. Der Kraftstoff
wird von einer nicht dargestellten Kraftstoffpumpe einem Kanal 11 zugeführt und gelangt
in einen Sammelraum 12, von wo er entlang der Düsennadel 7 bis zum Ventilsitz 4 vordringt.
[0018] Steigt der Pumpendruck an, so wird die Düsennadel 7 bzw. deren Endabschnitt 8 gegen
die Kraft der Feder 9 vom Ventilsitz 4 so weit abgehoben, bis sie sich gegen die Fläche
des Anschlags 13 legt. Das ist die erste Hubphase, in der die Mantelfläche des gedachten
Zylinders max. 75 % des Querschnittes der Ausspritzbohrung beträgt. Erst bei weiterem
Anstieg des Kraftstoffdruckes wird dann auch der Anschlag 13 gegen die Kraft der Feder
10 bis zum Anlegen an eine Innenschulter 14a einer Hülse 14 angehoben. Das ist die
zweite Hubphase, in der die Mantelfläche größer als der Querschnitt der Ausspritzbohrung
ist.
[0019] Die Düsenkuppe 3 weist im Bereich des Ventilsitzes 4 Ausspritzbohrungen 15 auf,
die bei geschlossenem Ventil vom konischen Endabschnitt 8 der Düsennadel 7 überdeckt
sind. Dieser konische Abschnitt 8 ist gegen das Sackloch 6 hin durch eine Kante 16
begrenzt.
[0020] Wie in Fig. 2 angedeutet, soll nun für besonders gute Resultate nach der ersten Hubphase
der Düsennadel 7 jeweils die Mantelfläche M des sich in Verlängerung der Ausspritzbohrung
15 zwischen deren innerem Rand R und der Oberfläche des konischen Endabschnittes
8 sich ergebenden gedachten Zylinders nur 15 - 50 % der Querschnittsfläche der Ausspritzbohrung
15 betragen, so daß es erst im Bereich der Ausspritzbohrungen 15 zu einer Drosselung
der Kraftstoffströmung kommt, die wegen der hohen und rund um die Eintrittslöcher
gleichen Geschwindigkeiten zu einer besonders feinen Zerstäubung führt.
[0021] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß der Mittelpunkt der Einspritzlöcher 17 in die Ausspritzbohrungen
15 von der Kante 5 am Übergang zum Sackloch 6 einen Abstand a aufweist, der etwas
kleiner ist als das Eineinhalbfache des Durchmessers des Eintrittsloches 17. Dagegen
hat dieser Mittelpunkt des Eintrittsloches 17 bei geschlossenem Ventil einen Abstand
A von der Kante 16 der Düsennadel 7, der bei diesem Ausführungsbeispiel größer als
dieser Betrag bemessen ist.
[0022] Die Ausbildung nach Fig. 4 unterscheidet sich von jener nach Fig. 3 nur dadurch,
daß der Abstand a des Mittelpunktes der Eintrittslöcher 17 in die Ausspritzbohrung
15 von der Kante 5 größer ist als der Abstand A von der Begrenzungskante 16 des kegeligen
Abschnittes 8 der Düsennadel 7, wobei auch hier als Grenzmaß das Eineinhalbfache des
Durchmessers des Eintrittsloches 17 gilt. Der Begrenzungskante 16 ist hier noch ein
Kegelstumpf 18 vorgesetzt.
[0023] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 verläuft die Begrenzungskante 16a des kegeligen
Endabschnittes 8 der Düsennadel 7 in einer zur Düsennadelachse schrägen Ebene, so
daß die Abstandsbedingungen nur für die links dargestellte Ausspritzbohrung 15 gelten,
nicht aber für die rechts dargestellte, die nicht vom konischen Abschnitt 8 überdeckt
wird, was gezielt unterschiedliche Ausspritzbedingungen für die Bohrungen 15 ergibt.
[0024] Aus Fig. 5 ist weiterhin erkennbar, daß hier zwischen der Wandung des konischen
Ventilsitzes und dem Endabschnitt 8 der Ventilspitze ein spitzer Winkel Δ gebildet
ist, welcher beispielsweise in den Grenzen zwischen 0,2 bis 1,0° liegen kann. Hierdurch
ergibt sich der Vorteil einer guten Dichtung, und zwar immer genau über der Ausspritzbohrung.
[0025] In Fig. 6 ist die Kraftstoffströmung bei in der ersten Hubphase vom Ventilsitz 4
abgehobener Düsennadel 7 bzw. abgehobenem Endabschnitt 8 der Düsennadel 7 durch Pfeile
angedeutet. Es ist ersichtlich, daß die Kanten 5 und 16 bei der Beschleunigung bzw.
Verwirbelung des Kraftstoffes im Bereich des Eintrittsloches 17 in die Ausspritzbohrung
15 gerade in dieser Hubphase, in der es nur zu einem schmalen Spalt zwischen Endabschnitt
8 und Ventilsitz 4 und dadurch nur zu einem dünnen Kraftstoffilm im Übergangsbereich
zu den Ausspritzbohrungen 15 kommt, entscheidenden Anteil haben.
[0026] Diese Strömungsverhältnisse in der ersten Hubphase sind in der Abwicklung des Ventilsitzes
nach Fig. 7 noch besser verdeutlicht: der Brennstoff tritt vom Sammelraum 12 in den
Raum zwischen konischem Ventilsitz 4 und dem konischen Endabschnitt 8 der Düsennadel
2. Die Stromfäden 20 verlaufen so, daß sie gleichmäßig zum oberen Rand der Eintrittslöcher
17 führen, wobei einige bereits merklich umgelenkt werden. Die Stromfäden 21 schießen
bereits über eine gedachte Verbindungslinie der Mittelpunkte der Eintrittslöcher
17 hinaus, so daß sie um mehr als 90° umgelenkt werden müssen. Die Stromfäden 22 sind
soweit von den Eintrittslöchern entfernt, daß sie die Kante 5 erreichen, unter Bildung
von Sekundärwirbeln 23 in das Sackloch 6 eintreten, dort umgelenkt werden und wieder
an der Kante 5 vorbei dem unteren Rand der Eintrittslöcher 17 zulaufen. Dadurch ist
bei erfindungsgemäßem Abstand zwischen den Eintrittslöchern 17 und Abstand der Eintrittslöcher
17 von der Kante 5 bzw.16 eine am Umfang der Eintrittslöcher gleichmäßig verteilte,
vorverwirbelte Strömung enstanden und beste Zerstäubung gewährleistet.
[0027] Aus Fig. 6 geht darüber hinaus deutlich hervor, daß bei abgehobener Düsennadel 7
die Kante 16 des konischen Abschnittes 8 tiefer als der untere Mündungsrand des Eintrittsloches
17 der Ausspritzbohrung 15 liegt. Damit tritt eine scharfe Umlenkung des Kraftstoffes
von jeder Seite des Mündungsrandes des Eintrittsloches 17 ein, wodurch eine Verbesserung
des Zerstäubungseffektes gegeben ist.
[0028] Aus der Abwicklung des Ventilsitzes 4 nach den Fig. 8 und 9 ergibt sich, daß die
Eintrittslöcher 17 eine entlang des Ventilsitzes 4 gemessene Entfernung E voneinander
besitzen, die höchstens das Dreieinhalbfache des Durchmessers bzw. bei unterschiedlichen
Durchmessern des kleinsten Durchmessers der Löcher 17 beträgt, wodurch die Ausspritzbedingungen
hinsichtlich des Zerstäubungsverhaltens weiter verbessert werden.
[0029] Allen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist gemeinsam, daß der kegelige
Ventilsitz 4 über eine scharfe Kante 5 in das Sackloch 6 übergeht, welches seinerseits
zunächst zylinderförmig ausgebildet ist und dann - wiederum über eine scharfe Kante,
die einen Winkel von 120° bis 145°, vorzugsweise etwa 135° bildet, in eine Kegelstumpfform
mündet. Es ergeben sich damit jeweils stark ausgeprägte Kanten, welche das Strömungsverhalten
zusätzlich günstig beeinflussen.
1. Kraftstoff-Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen vom Mehrlochtyp mit einem in
einer Düsenkuppe endenden Düsengehäuse und einer in diesem geführten Düsennadel, welche
Düsenkuppe innenseitig einen konischen Ventilsitz für die an ihrem Ende ebenfalls
konische, als Ventilkörper federnd gegen den Ventilsitz gedrückte Düsennadel bildet
und im Bereich dieses Ventilsitzes wenigstens eine bei geschlossenem Ventil vom konischen
Ende der Düsennadel überdeckte Ausspritzbohrung aufweist, wobei der konische Ventilsitz
scharfkantig in ein Sackloch übergeht und der konische Abschnitt der Düsennadel gegen
das Sackloch hin durch eine Kante begrenzt ist und wobei sich die Düsennadel unter
dem Druck des zugeführten Kraftstoffes in einer ersten Hubphase gegen die Kraft einer
Feder vom Ventilsitz abhebt und an einen Anschlag anlegt, der seinerseits in einer
zweiten Hubphase gegen die Kraft einer weiteren Feder begrenzt verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelpunkt des Eintrittsloches (17) der Ausspritzbohrungen (15) bzw. wenigstens
einer der Ausspritzbohrungen (15) bei geschlossenem Ventil von den beiden am Übergang
des Ventilsitzes (4) zum Sackloch und an der Grenze des konischen Abschnittes (8)
der Düsennadel (7) vorgesehenen Kanten (5; 16) jeweils einen kürzesten Abstand (a;
A) besitzt, der zu der einen Kante (5; 16) höchstens das Eineinhalbfache des Durchmessers
des Eintrittsloches (17) beträgt und zu der anderen Kante (16; 5) gleich oder größer
als dieser Betrag gewählt ist.
2. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung
von zwei oder mehreren Ausspritzbohrungen (15) die Mittelpunkte deren Eintrittslöcher
(17), gemessen entlang der Fläche des Ventilsitzes (4), höchstens um das Dreieinhalbfache
des Lochdurchmessers voneinander entfernt sind.
3. Einspritzdüse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Mantelfläche
(M) des sich in Verlängerung der Ausspritzbohrungen (15) zwischen dem Rand (R) deren
Eintrittsloches (17) und der Oberfläche der am Ende der ersten Hubphase vom Ventilsitz
abgehobenem Düsennadel (7) ergebenden gedachten Zylinders etwa 15 - 50 % der Querschnittsfläche
der Ausspritzbohrung (15) beträgt.
4. Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Anordnung von zwei oder mehreren Ausspritzbohrungen (15) die an der Grenze des konischen
Abschnittes (8) an der Düsennadel (7) vorgesehene Kante (16a) zumindest teilweise
einen vom Verlauf in einer Normelebene zur Düsennadelachse abweichenden Verlauf besitzt
und die Düsennadel (7) drehfest geführt ist.
5. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Wandung des konischen Ventilsitzes (4) und dem Endabschnitt (8) der
Ventilspitze ein spitzer Winkel (Δ) gebildet ist, welcher in den Grenzen zwischen
0,2 bis 1,0° liegt.
6. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei abgehobener Düsennadel (7) die Kante (16) des konischen Abschnitts (8) tiefer
als der untere Mündungsrand des Eintrittsloches (17) der Ausspritzbohrung liegt.
7. Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugenden des
konischen Ventilsitzes und die in derselben Axialebene liegende Erzeugende des Sackloches
einen Winkel ß von maximal 145° einschließen.
8. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sackloch (6) in eine Kegelstumpfform mündet, welche einen Winkel von 120°
bis 145° bildet.