[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Spannen von Werkstücken auf einer
ebenen Auflagefläche gemäß Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Eine derartige Spannvorrichtung ist nach der DE-OS 37 33 676 bekannt. Bei dieser
Spannvorrichtung werden zwei in einem Gehäuse geführte, mit ihren Schrägflächen in
Kontakt stehende und zueinander verschiebliche Keilstücke verstellt, so daß das untere,
spannstückseitige Keilstück nach unten gedrückt und damit das festzulegende Werkstück
auf seiner Auflage fixiert wird.
[0003] Diesbezüglich ähnlich gestaltete und das Prinzip zueinander verstellbarer Keilstücke
ausnutzende Spannvorrichtungen sind außerdem durch folgende Druckschriften repräsentiert:
DE-PS 33 18 432, US-PS 4 506 871, US-PS 4 027 867, US-PS 4 365 792, EP 0 213 400 und
EP 0 271 373.
[0004] Diese bekannten Vorrichtungen erfüllen sicherlich alle einerseits den beabsichtigten
Zweck der Festspannung eines Spannstückes mehr oder weniger zufriedenstellend, andererseits
weisen alle diese Spannvorrichtungen einen relativ komplizierten und aufwendigen Aufbau
auf und zwar insbesondere in den Fällen, bei denen die eigentlichen Spannbacken eine
Kippbewegung ausführen müssen, um das Festspannen zu bewirken. Einen solchen relativ
komplizierten Aufbau hat auch die Spannvorrichtung nach der eingangs erwähnten DE-OS
37 33 676, bei der die beiden Keilstücke im Bereich ihrer schiefen Ebene bzw. der
Schrägfläche mit einer Nut-Feder-Führung miteinander verbunden sind, und eine Anschlagverknüpfung
zwischen dem die Festspannung bewirkenden Keilstück und dem Vorrichtungsgehäuse vorhanden
sein muß. Für die Rückstellung des die Spannung bewirkenden Keilstückes muß außerdem
am anderen Keilstück ein Anschlagsmitnehmer vorgesehen sein.
[0005] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ebenfalls unter Ausnutzung des
Schiefe-Ebenen-Prinzips eine Spannvorrichtung der gattungsgemäßen Art dahingehend
zu verbessern, daß sich dieses Prinzip wesentlich einfacher, mit nur wenigen und
insbesondere geometrisch einfachen und damit leicht herstellbaren Elementen verwirklichen
läßt.
[0006] Diese Aufgabe ist mit einer Spannvorrichtung der Eingangs genannten Art nach der
Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angeführten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und praktische Ausführungsformen ergeben sich nach den
Unteransprüchen.
[0007] Diese erfindungsgemäße Spannvorrichtung ist dabei nicht nur für Spannaufgaben geeignet,
wie sie mit den oben genannten Spannvorrichtungen bewirkt werden können, d.h. Druckausübung
senkrecht auf eine Werkstücksoberfläche, sondern der Spannkopf der erfindungsgemäßen
Spannvorrichtung kann auch einfach gegen eine Seitenflanke eines Werkstückes gepreßt
und dann nach unten gedrückt werden, was bspw. bei der Spannvorrichtung nach der
DE-OS 37 33 76 nicht möglich ist, da hierbei das obere Keilstück ein kleines Stück
gegen das Werkstück weiterbewegt werden muß, um das untere Keilstück nach unten zu
drücken. Für eine Druck- bzw. Spannwirkung senkrecht auf eine Werkstücksoberfläche
ist natürlich Voraussetzung, daß der Spannkopf zunächst gegen eine Widerlagefläche
gelaufen sein muß.
[0008] Obgleich bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Spannvorrichtung vom Schiefe-Ebenen-Prinzip
Gebrauch gemacht ist, kommt die Spannvorrichtung völlig ohne zueinander verschiebliche
Keilstücke aus, die durch einen einfachen, in entsprechender Schräglage im Spannkopf
angeordneten Zapfen ersetzt sind, der eine entsprechende Schrägbohrung am spannkopfseitigen
Ende der Stellstange durchgreift. Dadurch ergeben sich für die Ausbildung der Gesamtvorrichtung
nur wenige, geometrisch einfache und damit leicht herzustellende Elemente, die außerdem
zu einer sehr kompakten Konstruktion der ganzen Vorrichtung führen.
[0009] In praktischer Ausführungsform ist dabei die Vorrichtung vorteilhaft derart ausgebildet,
daß das Gehäuse als mit Befestigungsbohrungen versehener quaderformiger Block ausgebildet
ist mit einer sich in seiner Längsachse erstreckenden Durchgangsbohrung, in der die
einen mit seinen Enden Endanschläge bildenden Längsschlitz aufweisende Stellstange
angeordnet ist, die im Längsschnitt von einem im Gehäuse angeordneten Querbolzen durchgriffen
wird. Die Stellstange kann dabei vorteilhaft durchgehend den gleichen Durchmesser
aufweisen und zwar entsprechend der sich in der Längsachse des Gehäuses erstreckenden
Durchgangsbohrung. Damit ist vorteilhaft das eigentliche Spannvorrichtungsgehäuse
gleichzeitig als Antriebsglied für die Stellstange nutzbar, wobei die Stellstange
am spannkopffernen Ende lediglich mit einer Dichtung und das Gehäuse am spannkopffernen
Ende mit mindestens einem Druckmediumsanschluß zu versehen ist.
[0010] Um auch die Rückstellung der Stellstange so einfach wie möglich zu gestalten, ist
diese im hinteren Bereich mit einem zum Schlitz offenen Sackloch versehen, in dem
eine sich am Querbolzen abstützende Rückstellfeder angeordnet ist. Zwecks einfacher
Einbaubarkeit der Rückstellfeder ist das Sackloch zur Beaufschlagungsseite hin mit
einer Verschlußschraube abgeschlossen.
[0011] Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung wird nachfolgend anhand der zeichnerischen
Darstellung eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0012] Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Spannvorrichtung in Öffnungsstellung;
Fig. 2 einen entsprechenden Schnitt durch die Spannvorrichtung in Spannstellung;
Fig. 3 eine Ansicht der Spannvorrichtung von der Spannseite her gesehen;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Spannvorrichtung;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Stellstange und
Fig. 6 eine bauliche Einzelheit am Spannkopf.
[0013] Die Spannvorrichtung, die auch als Niederzugspanner bezeichnet werden kann, besteht
aus einem Gehäuse 2 mit einer in bezug auf Endanschläge 12 begrenzt verstellbaren
Stellstange 3, die mit einem Spannkopf 1 unter Zwischenschaltung einer in Schubrichtung
ansteigend geneigten Schrägfläche gekoppelt ist. Für diese Spannvorrichtung ist nun,
und wie aus Fig. 1, 2 ersichtlich, wesentlich, daß der im Querschnitt topfartig ausgebildete
Spannkopf 1 das aus dem Gehäuse 2 herausragende Teil 3 der Stellstange 4 mit einem
dem Spannhub entsprechenden Spiel übergreift, wobei im Spannkopf 1 und im Teil 3 die
ansteigende Schrägfläche durch zueinander fluchtende Bohrungen 5, 6 gebildet ist,
in denen ein querschnittsentsprechendes und in den Bohrungen 5 des Spannkopfes 1 fixiertes
Kopplungsglied 7 in Form eines einfachen, zylindrischen Zapfens angeordnet ist. Ferner
sind im Spannkopf 1 zwischen diesem und dem Teil 3 der Stellstange 4 im spannflächenfernen
Bereich 8 ein den Spannkopf 1 zum Teil 3 in Entspannungsstellung haltendes Federelement
9 angeordnet ist. Das Gehäuse 2 ist dabei, wie aus Fig. 1 und 3 ersichtlich, aus mit
Befestigungsbohrungen 9 versehener, quaderförmiger Block 2′ ausgebildet, in dem sich
eine sich in seiner Längsachse 10 erstreckende Durchgangsbohrung 11 befindet, in
der die mit seinen Enden Endanschläge 12 bildenden Längsschlitz 13 aufweisende Stellstange
4 angeordnet ist, wobei der Längsschlitz 13 vom im Gehäuse 2 fixiert angeordneten
Querbolzen 15 durchgriffen wird. Die Funktion dieses Querbolzens 15 und der Endanschläge
12 be darf keiner näheren Erläuterung, da sich diese ohne weiteres vorstellbar aus
den Fig, 1, 2 ergibt. Die dargestellte Ausführungsform der Spannvorrichtung ist für
einen Antrieb durch ein Druckmedium vorgesehen. Dafür weist die durchgehend mit gleichem
Durchmesser D ausgebildete Stellstange 4 am spannkopffernen Ende 16 eine Dichtung
17 auf und am Ende des Gehäuses 2 sind mehrere Druckmediumsanschlüsse 18 vorgesehen,
die es gestatten, Druckmediumsanschlußnippel an der dafür geeigneten Bohrung anzubringen,
wobei die nicht benutzten Öffnungen abgedichtet mit entsprechenden Stopfen verschlossen
werden. Um die Rückstellung der Stelltange 4 so einfach wie möglich zu gestalten,
d.h., auf eine Rückstellung der Stellstange per von der anderen Seite beaufschlagbaren
Kolben verzichten zu können, was grundsätzlich auch möglich wäre, ist die Stellstange
im Interesse einer solchen einfachen Ausbildung im hinteren Bereich mit einem zum
Schlitz 13 offenen Sackloch 19 versehen, in dem die sich am Querbolzen 15 abstützende
Rückstellfeder 20 angeordnet ist. Damit übernimmt vorteilhaft der Querbolzen nicht
nur eine Anschlagfunktion für die Stellstange, sondern bildet gleichzeitig auch das
Widerlager für die Rückstellfeder, für deren einfachen Einbau das Sackloch 19 zur
Beaufschlagungsseite hin mit einer Verschlußschraube 21 abgeschlossen ist, die gleichzeitig
auch für die Fixierung der Dichtung 17 dient.
[0014] Das Federelement muß bezüglich seiner Federkraft nur so ausgelegt sein, daß es in
der Lage ist, das Gewicht des Spannkopfes 1 unter Berücksichtigung der Reibung des
Kopplungsgliedes 7 in der Bohrung 6 anzuheben vermag. An sich kann dabei das Federelement
im zusammengedrückten Zustand beim Aufschieben des topfartig ausgebildeten Spannkopfes
1 ohne weiteres zwischen Stellstange 3 und Spannkopf 1 eingebracht werden, vorteilhaft
kann jedoch im Anordnungsbereich 8 des Federelementes 9 der Spannkopf 1, wie in Fig.
6 dargestellt, mit einer mit Stopfen 22 verschließbaren Einsatzöffnung 23 versehen
werden.
[0015] Um das Werkstück 24 auf der Auflagefläche 25 festspannen zu können, wird, ausgehend
von der Darstellung gemäß Fig. 1 die Stell stange 3 in Schubrichtung einfach nach
links verschoben, wobei zunächst der Spannkopf 1 seine, wie dargestellt und vom Federelement
9 bewirkte Distanzstellung zur Stellstange 3 beibehält. Sobald jedoch die Stirnfläche
1′ des Spannkopfes 1 gegen das Werkstück 24 stößt, drückt sich der Spannkopf 1 dank
des darin in entsprechender Schräglage angeordneten Kopplungsgliedes 7 und unter Spannanlage
gegen das Werkstück 24 nach unten und preßt dieses auf der Auflagefläche 25 fest.
Sofern das Werkstück 24 eine, wie in Fig. 2 dargestellt, vorspringende Auflagefläche
24′ aufweist, steht natürlich nichts entgegen, bei entsprechender Positionierung der
Spannvorrichtung, den Spannkopf 1 auch direkt von oben auf die Werkstücksfläche 24′
wirken zu lassen, wobei der Spannkopf 1 zunächst gegen die Fläche 24˝ des Werkstückes
fährt und dann auf die Fläche 24′ drückt.
[0016] Um die Spannvorrichtung auch dann zur Wirkung bringen zu können, wenn das Werkstück
selbst keine geeignete oder in geeigneter Position befindlichen Widerlagefläche aufweist,
gegen die der Spannkopf 1 gefahren werden kann, was erst die Spann- bzw. Druckwirkung
senkrecht zur Werkstücksauflagefläche bewirkt, kann auch, wie dies bspw. und strichpunktiert
in Fig. 4 angedeutet ist, das Gehäuse 2 mit einem Hubbegrenzungsanschlag 26 versehen
sein, der dann die Funktion, der am Werkstück fehlenden Widerlagefläche übernimmt,
der zweckmäßig bezgl. der Hubbegrenzung einstellbar ist und der in geeigneter Weise
bezügl. seiner Kontaktfläche zum Spannkopf 1 reibungsmindernd ausgebildet ist. Bei
entsprechender Positionierung dieses Hubbegrenzungsanschlages 26 bewirkt dieser dann
bei gegengelaufenem Spannkopf 1, daß sich dieser nach unten verstellt und das Werkstück
(bspw. Blech) an seinen Rändern fest gegen die Auflagefläche spannt. Je nach konstruktiver
Gestaltung und Größe des Spannkopfes 1 kann dieser Hubbegrenzungsanschlag ggf. auch
im Inneren des Spannkopfes 1 angeordnet sein, muß dabei aber eine feste Verbindung
zum Gehäuse 2 haben.
1. Spannvorrichtung zum Spannen von Werkstücken auf einer ebenen Auflagefläche, bestehend
aus einem Gehäuse (2) mit einer in bezug auf Endanschläge begrenzt verstellbaren Stellstange
(4), die mit einem Spannkopf (1) unter Zwischenschaltung einer in Schub-richtung
ansteigend geneigten Schrägfläche gekop-pelt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der im Querschnitt topf-, kappen- oder u-förmig ausgebildete Spannkopf (1) das
aus dem Gehäuse (2) herausragende Teil (3) der Stellstange (4) mit dem Spannhub entsprechenden
Spiel übergreift, wobei im Spannkopf (1) und im Teil (3) die ansteigende Schrägfläche
durch zueinander fluchtende Bohrungen (5, 6) gebildet ist, in denen ein querschnitts-entsprechendes
und in den Bohrungen (5) des Spannkopfes (1) fixiertes Kopplungsglied (7), und wobei
ferner im Spannkopf (1) zwischen diesem und dem Teil (3) im spannflächenfernen Bereich
(8) ein den Spannkopf (1) zum Teil (3) in Endspannungsstellung haltendes Federelement
(9) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (2) als mit Befestigungsbohrungen (9) versehener, quaderförmiger
Block (2′) ausgebildet ist, mit einer sich in seiner Längsachse (10) erstreckenden
Durchgangsbohrung (11), in der die einen mit seinen Enden Endanschläge (12) bildenden
Längsschlitz (13) aufweisenden Stellstange (4) angeordnet ist, der von einem im Gehäuse
(2) angeordneten Querholm (15) durchgriffen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellstange (4) durchgehend den gleichen Durchmesser (D) aufweist und am spannkopffernen
Ende (16) mit einer Dichtung (17) und das Gehäuse (2) mit mindestens einem Druckmediumsanschluß
(18) versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellstange (4) im hinteren Bereich mit einem zum Schlitz (13) offenen Sacklock
(19) versehen und in diesem eine sich am Querbolzen (15) abstützende Rückstellfeder
(20) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sackloch (19) zur Beaufschlagungsseite hin mit einer Verschlußschraube (21)
abgeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der topf- oder kappenförmige Spannkopf (1) zylindrisch ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopplungsglied (7) als zylindrischer Zapfen ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Anordnungsbereich des Federelementes (9) der Spannkopf (1) mit einer mit Stopfen
(22) verschließbaren Einsatzöffnung (23) versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Gehäuse (2) ein Hubbegrenzungsanschlag (26) für den Spannkopf (1) angeordnet
ist.