[0001] Die Erfindung betrifft ein Feilenheft mit einer langgestreckten Form, die ein abgerundetes
Ende und eine vordere Einschnürung im feilenseitigen Endbereich des Hefts aufweist.
[0002] Feilen haben üblicherweise ein aus Holz oder Kunststoff bestehendes Heft, das eine
langgestreckte Form aufweist. Im feilenseitigen Endbereich ist eine sehr flache Einschnürung
vorhanden, während sich im Bereich des gegenüberliegenden freien Endes das Heft allmählich
verjüngt, so daß eine zwar abgerundete, aber doch relativ schmale Endfläche gebildet
wird. Der Griff hat üblicherweise einen kreisrunden Querschnitt.
[0003] Bei sehr kleinen Feilen ist es auch schon bekannt, aus Kunststoff bestehende Hefte
zu verwenden, die einen ovalen Griffschnitt aufweisen.
[0004] Die Handhabung einer Feile muß unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Feilen ab
einer bestimmten Größe werden üblicherweise mit beiden Händen gehandhabt, wobei die
eine Hand am Griff anfaßt. Dabei muß die Feile mit den Händen gesteuert werden, d.h.
es muß eine bestimmte Orientierung der Feile, üblicherweise einer Bearbeitungsfläche
der Feile, vorgegeben werden. Die Feile muß in ihrer Winkelstellung bzgl. dreier
aufeinander senkrechter Achsen positioniert werden. Zusätzlich muß aber noch die eigentliche
Feilbearbeitung durchgeführt werden, bei der während der Bewegung der Feile eine Kraft
ausgeübt werden muß. Diese Kraft muß einmal in Bewegungsrichtung, üblicherweise der
Vorschubrichtung, und aber auch in einer Richtung senkrecht zur Bearbeitungsfläche
aufgebracht werden. Diesen unterschiedlichen Anforderungen werden die zur Zeit verwendeten
Feilenhefte nicht gerecht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feilenheft zu schaffen, das den Bedürfnissen
des Benutzers einer Feile besser angepaßt ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dem freien Ende des Feilenhefts
etwa die Form mindestens einer halben Kugel zu geben, deren Durchmesser in einem Bereich
von etwa 28 bis 32 mm liegt. Durch die Kugelform wird eine gut im Handteller liegende
Form geschaffen, die zu einer Verringerung der Flächenbelastung und damit zu einem
besseren und ermüdungsfreieren Einwirken der Hand auf die Feile führt. Aufgrund der
Kugelform kann ein Druck nicht nur in Längsrichtung der Feile, also beim Schieben,
sondern auch schräg zu dieser Richtung ausgeübt werden, so daß sich ein gutes Feilergebnis
erzielen läßt.
[0007] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß das freie Ende des Feilenhefts die Form
einer mehr als halben Kugel aufweist. Dies bedeutet, daß sich der Querschnitt des
Feilenhefts nach dem Ende verringert, so daß das Ende einen größeren Teil als eine
Halbkugel bildet. Dies schafft eine Anlagefläche für die Fingerspitze des kleinen
und Ringfingers.
[0008] In Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß unmittelbar vor dem teilkugelförmigen
Ende des Hefts eine Querschnittseinschnürung angeordnet ist. Auch diese kann zur
Anlage des kleinen Fingers dienen. Die Griffigkeit des Heftes wird dadurch vergrößert.
Dies ist insbesondere bei der Rückwärtsbewegung, also dem Ziehen der Feile von Wichtigkeit,
da die Feile hier dann besser mitgenommen werden kann.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß sich der Querschnitt des
Hefts von der Endeinschnürung an bis zu einer Stelle eines lokalen Querschnittmaximums
vergrößert, an der der Durchmesser des Hefts etwa dem Durchmesser des teilkugelförmigen
Endes gleich ist. Diese Stelle des Durchmessermaximums liegt dabei erfindungsgemäß
etwa in der Mitte der Längserstreckung des Heftes. Damit wird eine gute Lage des Griffes
in der geschlossenen Hand erreicht. Diese gute Grifflage in der Hand ist für die Positionierung
der Feile von Wichtigkeit.
[0010] In Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß der Querschnitt des Hefts von der Stelle
des Querschnittmaximums bis zu der vorderen Einschnürung wieder abnimmt.
[0011] Die Einschnürung dient zum Einlegen des Daumens. Die Erfindung schlägt nun vor,
die an sich bekannte Einschnürung wesentlich deutlicher auszubilden, wobei beispielsweise
mit Vorteil der größte Durchmesser um ca. 40 bis 50 % größer ist als der kleinste
Durchmesser des Hefts.
[0012] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß der maximale Durchmesser des Hefts mindestens
etwa ein Viertel der Länge des Hefts beträgt.
[0013] Bei fast allen Arten von Feilen, allenfalls mit Ausnahme einer Rundfeile, muß während
des Feilens eine bestimmte Orientierung der Feile durchgeführt werden. Um diese Möglichkeit
zu verbessern, schlägt die Erfindung vor, daß der Querschnitt des Hefts von seinem
feilenseitigen Ende bis zu der Endeinschnürung vor der Kugel mehreckig mit abgerundeten
Kanten bzw. Ecken ausgebildet ist. Es fällt dem Benutzer aufgrund der mehrkantigen
Form leichter, die Orientierung der Feile zu kontrollieren.
[0014] In Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß eine der Begrenzungsflächen des mehrkantigen
Hefts parallel zu einer Arbeitsfläche der Feile verläuft.
[0015] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines von der Erfindung vorgeschlagenen Feilenhefts;
Fig. 2 schematisch eine Stirnansicht, die die gegenseitige Orientierung der Begrenzungsflächen
des Hefts und der Flächen der Feile darstellt.
[0016] Das in der Fig. 1 dargestellte Feilenheft beginnt im Bereich seines freien Endes
11 mit einer Teilkugelform, die sich über einen senkrecht zur Längsachse des Hefts
verlaufenden Äquator 12 bis zu einer Einschnürung 13 fortsetzt. Von dieser Einschnürung
13 an wird die Querschnittsform von der Kreisform zu einer Mehrkantform, siehe auch
Fig. 2. Gleichzeitig vergrößert sich der Querschnitt von der Einschnürung 13 bis
etwa zu der Mitte der Längserstreckung des Heftes, wo eine Stelle 14 maximalen Durchmessers
erreicht wird. An die ser Stelle ist der Durchmesser des Heftes praktisch gleich
groß wie am Äquator 12 des kugelförmigen Endes. Weiter zum gegenüberliegenden vorderen
Ende 15 des Hefts fortschreitend verringert sich der Querschnitt des Hefts wieder,
bis an einer Stelle etwa im vorderen Drittel bis Viertel des Hefts eine weitere Einschnürung
16 erreicht wird. Von dieser Einschnürung 16 an vergrößert sich der Querschnitt wieder
bis zum vorderen Ende 15.
[0017] Vom vorderen Ende 15 aus erstreckt sich die eigentliche Feile 17, die in Fig. 1
nur angedeutet ist.
[0018] Mit Ausnahme des kugelförmigen Endes ist die Querschnittsform von einem regelmäßigen
Vieleck, im dargestellten Beispiel einem Achteck, gebildet. Die einzelnen Flächen
18 der Außenseite des Hefts werden durch Kanten 19 voneinander getrennt, die abgerundet
verlaufen.
[0019] Wie sich aus Fig. 2 ergibt, verläuft jeweils die obere und untere Fläche des Hefts
in der dargestellten Stellung parallel zu der ebenen Arbeitsfläche 20 der Halbrundfeile.
Der Benutzer der Feile hat daher in der Hand ein gewisses Gefühl dafür, wo seine Arbeitsfläche
liegt und wie sie orientiert ist.
[0020] Wenn man annimmt, daß bei der Darstellung der Fig. 1 die Arbeitsfläche 20 auf der
Unterseite der Feile ist, so kann der Benutzer durch Angreifen an dem Heft eine Kraft
sowohl in Vorwärtsrichtung als auch in Abwärtsrichtung auf das Heft ausüben, anders
ausgedrückt auch eine Kraft schräg zur Längsachse. Die Richtung dieser Kraft ist in
weiten Grenzen veränderbar, wobei in allen diesen Richtungen der Vorteil einer gleichmäßigen
Kraftverteilung auf eine große Fläche im Handteller gegeben ist. Die Hand ermüdet
also langsamer. Beim Zurückziehen der Feile können sich der kleine und der Ringfinger
an der im Endbereich gebildeten Einschnürung 13 abstützen, wobei gleichzeitig auch
die Vorderfinger der Hand in der vorderen Einschnürung 16 liegen und die Feile führen
können. Aufgrund der von der Kreisform abweichenden Querschnittsform des kantigen
Teils der Feile kann der Benutzer auch gut Drehmomente auf die Feile ausüben, was
sowohl zur Orientierung der Feile als auch zur Ausübung von ungleichmäßigem Druck
erforderlich sein kann.
1. Feilenheft mit einer langgestreckten Form, die ein abgerundetes Ende und eine
vordere Einschnürung (16) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (11)
etwa die Form mindestens einer halben Kugel mit einem Durchmesser von etwa 28 bis
32 mm aufweist.
2. Feilenheft nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (11) die
Form einer mehr als halben Kugel aufweist.
3. Feilenheft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an das teilkugelförmige
Ende des Hefts eine Querschnittseinschnürung (13) anschließt.
4. Feilenheft nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt des
Hefts von der Endeinschnürung (13) an bis zu einer Stelle (14) eines Querschnittmaximums
vergrößert, an der der Durchmesser des Hefts etwa dem Durchmesser des teilkugelförmigen
Endes gleich ist.
5. Feilenheft nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelle (14) des Durchmessermaximums
etwa in der Mitte des Hefts angeordnet ist.
6. Feilenheft nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
des Hefts von der Stelle (14) des Querschnittmaximums bis zur vorderen Einschnürung
(16) in geschwungener Form abnimmt.
7. Feilenheft nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
des Hefts an der vorderen Einschnürung (16) kleiner ist als der hinteren Einschnürung
(13).
8. Feilenheft nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der größte Durchmesser um ca. 40 bis 50 % größer ist als der kleinste Durchmesser
des Hefts.
9. Feilenheft nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der maximale Durchmesser des Hefts mindestens etwa ein Viertel der Länge des Hefts
beträgt.
10. Feilenheft nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
des Hefts von dem feilenseitigen Ende (15) bis zur der Einschnürung (13) vor dem kugelartigen
Ende mehreckig mit angerundeten Kanten (19) ausgebildet ist.
11. Feilenheft nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine im Querschnitt geradlinig
verlaufende Begrenzungsfläche (18) des Hefts parallel zu einer Arbeitsfläche (20)
der Feile verläuft.