(19)
(11) EP 0 413 238 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.02.1991  Patentblatt  1991/08

(21) Anmeldenummer: 90115146.4

(22) Anmeldetag:  07.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D06B 17/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 17.08.1989 DE 3927184

(71) Anmelder: Babcock Textilmaschinen GmbH
D-21209 Seevetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Tischbein, Claus, Dipl.-Ing.
    D-2110 Buchholz 4 (DE)

(74) Vertreter: Planker, Karl-Josef, Dipl.-Phys. 
Babcock-BSH AG vormals Büttner-Schilde-Haas AG, Postfach 6
47811 Krefeld
47811 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dämpfer


    (57) Die Erfindung betrifft einen Dämpfer (10) mit in Behandlungssekti­onen mit Umwälzung des Behandlungsmediums unterteiltem Behand­lungsraum, durch den die Warenbahn bei der Behandlung in Hänge­schleifen hindurchgeführt wird und bezieht sich insbesondere auf einen Dämpfer für das Dämpfen von Indanthren-Drucken auf 100% Viskose. Sie bezweckt, in Zonen mit dem Anfall exothermer Wärme eine Überhitzung des Sattdampfes zu verhindern.
    Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, die Einlaufsektion (11) des Dämpfers in einen Bereich (12), in dem Bildung der Warenschleifen vorgenommen wird und in den die Einführung des gesamten gesät­tigten Frischdampfes für die Behandlung ohne gezielte Umwäl­zung des Dampfes erfolgt und in einen Bereich (13), in dem die Warenbahnschleifen auf den Tragstäben hängend bereits auf der Transportkette abgelegt sind und in dem eine Umwälzung des Frischdampfes erfolgt, sowie eine gezielte Dampfbefeuchtung vorgenommen wird, zu unterteilen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Dämpfer mit in Behandlungssekti­onen mit Umwälzung des Behandlungsmediums unterteiltem Be­handlungsraum, durch den die Warenbahn bei der Behandlung in Hängeschleifen hindurchgeführt wird und bezieht sich insbesondere auf einen Dämpfer für das Dämpfen von Indanthren-­Drucken auf 100% Viskose.

    [0002] Dämpfer der vorstehend genannten Art werden in der Regel abhängig von dem verwendeten Farbstoff und dem Material der textilen Warenbahn ganz universell für die Anwendung von Sattdampf oder von überhitztem Dampf eingesetzt. Für die Einstellung der für die jeweilige Behandlung optimalen Bedingungen sind sie mit Mitteln zur Dampfführung und Dampf­befeuchtung und auch mit Heizregistern versehen, die in den einzelnen Sektionen des von der Warenbahn durchlaufenen Behand­lungsraumes gezielt zum Einsatz kommen. Ausgenommen davon ist die Einlaufsektion, in der die Warenbahn von der Einzugs­trommel aufgenommen und auf den Tragstäben der Transport­kette abgelegt wird.

    [0003] Die Praxis hat nun gezeigt, daß es gerade in dieser Sektion zu Beginn der Dämpfbehandlung bei bestimmten Farbstoffen bzw. Farbstoff-Warenbahnmaterial-Kombinationen zur Bildung von erheblicher exothermer Wärme kommt, die zu einer uner­wünschten Überhitzung des Dampfes führt und den Dämpf­prozeß mit der Fixierung des Farbstoffes ungünstig beinflußt.

    [0004] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, diese Nachteile zu vermeiden und insbesondere in Zonen mit dem Anfall exothermer Wärme eine Überhitzung des Sattdampfes zu verhindern.

    [0005] Erfindungsgemäß wird dazu bei einem Dämpfer der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die Einlaufsektion des Dämpfers in einen Bereich, in dem die Bildung der Warenbahnschleifen vorgenommen wird und in den die Einführung des gesamten gesättigten Frischdampfes für die Behandlung ohne gezielte Umwälzung des Dampfes erfolgt und in einen Bereich, in dem die Warenbahnschleifen auf den Tragstäben hängend bereits auf der Transportkette abgelegt sind und in dem eine Umwälzung des Frischdampfes erfolgt, sowie eine gezielte Dampfbefeuch­tung vorgenommen wird, zu unterteilen.

    [0006] Für die Befeuchtung des Dampfes sollen im nachgeschalteten Behandlungsbereich der Einlaufsektion zu beiden Seiten der Warenbahn Nebeldüsen angeordnet sein, durch die eine Dampf­sättigung des durch die exotherme Wärme überhitzten Dampfes durch Bildung einer Vielzahl kleinster Kondensattröpfchen erfolgt. Um die Kontaktzeit der Nebeltröpfchen mit dem Dampf zu verlängern und dadurch den Wärmeaustausch zu verbessern, sollen die Nebeldüsen um etwa 45o nach unten oder oben weisend am Dämpfergehäuse angebracht sein. Die Zufuhr von Wasser zu den Nebeldüsen soll zweckmäßig in Abhängigkeit von der Temperatur im Einlauf des Dämpfers in der Nähe der Warenbahn durch Zu­ oder Abschalten in einer Kaskade erfolgen.

    [0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung soll die Zuführung des gesamten für die Dämpfbehandlung erforderlichen gesättig­ten Frischdampfes in der Einlaufsektion oberhalb der Einzugs­trommel und dem Bereich der Schleifenbildung erfolgen. Der Dampf soll dann die Behandlung unter wiederholter Umwälzung im Gleichstrom zur Warenbahn durchströmen. Um den Gleich­strom zu unterstützen, kann am Boden der Auslaufsektion noch eine besondere Absaugung für einen Teil des Abdampfes vorge­sehen sein.

    [0008] An Hand der beiliegenden Darstellung eines Dämpfers nach der Erfindung soll diese nachfolgend noch näher erläutert werden.

    [0009] Auf der Zeichnung ist der Dämpfer insgesamt, insbesondere dessen Behandlungsraum mit 10 bezeichnet. Er weist eine Einlaufsektion 11, eine je nach den betrieblichen Erforder­nissen mehr oder weniger große Anzahl von normalen Behand­lungssektionen 14 und eine Auslaufsektion 15 auf. In die Einlauf- und die Auslaufsektion wird die Warenbahn 20 in be­kannter Weise durch einen Wareneinlauf 16 von unten ein­geführt bzw. durch einen Warenauslauf 17 nach unten abgeführt, um weitgehendste Luftfreiheit im Behandlungsraum sicher zu stellen.

    [0010] Gemäß der Erfindung ist nun die Einlaufsektion 11 in die Bereiche 12 und 13 aufgeteilt. Im Bereich 12 befinden sich die Einzugstrommel 18 für die Warenbahn 20, sowie die Mittel für die Schleifenbildung. In diesem Bereich ist auch die Zuführung 23 für den gesamten für die Behandlung erforder­lichen gesättigten Frischdampf, wie man erkennen kann, oberhalb der Einzugstrommel 18 und dem Bereich der Schleifen­bildung angeordnet, so daß die auflaufende Warenbahn beströmt wird. In dem Bereich 13, in dem die Warenbahn schon in Schleifen hängt, sind im Gehäuse beiderseits der Warenbahn Nebeldüsen 22 angebracht, durch die Kühlflüssigkeit in den Behandlungsraum in feinstverteilter Form eingebracht wird, um die insbesondere bei Beginn der Behandlung durch die Bildung exothermer Wärme eintretende Überhitzung des Dampfes aufzunehmen und diesen wieder in gesättigten Dampf zu über­führen. In diesem Bereich erfolgt dann auch schon eine Um­wälzung des Dampfes mittels Gebläsen 21 zur Vergleichmäßigung des Dampfzustandes in diesem gesamten Bereich, wie das ja auch in den nachfolgenden Normalsektionen 14 der Fall ist, wobei die Gebläse entweder so geschaltet sein können, daß sie auf beiden Seiten der Warenbahn gegeneinander blasen, oder daß je Sektion nur ein Gebläse läuft, die Seiten jedoch wechseln, so daß eine Konteranordnung entsteht, die die Gleichstromführung des Dampfes durch das Gehäuse unterstützt.


    Ansprüche

    1. Dämpfer mit in Behandlungssektionen mit Umwälzung des Behandlungsmediums unterteiltem Behandlungsraum, durch den die Warenbahn bei der Behandlung in Hängeschleifen hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufsektion (11) des Dämpfers (10) in einen Bereich (12), in dem die Bildung der Warenbahnschleifen vorge­nommen wird und in den die Einführung des gesamten gesättigten Frischdampfes für die Behandlung ohne gezielte Umwälzung des Dampfes erfolgt und in einen Bereich (13), in dem die Warenbahnschleifen auf den Tragstäben hängend bereits auf der Transportkette abge­legt sind und in dem eine Umwälzung des Frischdampfes erfolgt, sowie eine gezielte Dampfbefeuchtung vorgenom­men wird, unterteilt ist.
     
    2. Dämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Dampfbefeuchtung im Behandlungsbereich (13) der Einlaufsektion (11) zu beiden Seiten der Warenbahn (20) Nebeldüsen (22) angeordnet sind.
     
    3. Dämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebeldüsen (22) um etwa 45o nach unten oder oben weisend Gehäuse des Dämpfers (10) angebracht sind.
     
    4. Dämpfer nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Zufuhr von Wasser zu den Nebeldüsen (22) in Abhängigkeit von der Temperatur im Einlauf in der Nähe der Warenbahn durch Zu- oder Abschaltung in einer Kaskade erfolgt.
     
    5. Dämpfer nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Frischdampfzuführung (23) in der Einlaufsektion (11) in den Bereich (12) oberhalb der Einzugstrommel (18) und den Bereich der Schleifenbildung erfolgt.
     
    6. Dämpfer nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden der Auslaufsektion (15) eine Absaugung (25) für einen Teil des Abdampfes vorgesehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht