(19)
(11) EP 0 413 942 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.02.1991  Patentblatt  1991/09

(21) Anmeldenummer: 90113243.1

(22) Anmeldetag:  11.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F23N 1/02, F23N 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB SE

(30) Priorität: 25.08.1989 DE 3928114

(71) Anmelder: Webasto AG Fahrzeugtechnik
D-82131 Stockdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Riedmaier, Josef
    D-8131 Pentenried (DE)
  • Flachs, Johann
    D-8000 München 21 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Heizgerät


    (57) Es wird ein Heizgerät, insbesondere ein Fahrzeugheizgerät angegeben, das eine Betriebssteuerung und ein über einen Motor angetriebenes Brennluftgebläse zur Brennluftförderung zu einem mittels Brennstoff betriebenen Brenner hat. Hierbei wird eine elektronische Ansteuereinrichtung für das Brenn­luftgebläse bereitgestellt, die derart arbeitet, daß die vom Heizgerät erzeugte Heizleistung unabhängig von äußeren Stör­größen, wie Bordspannungsschwankungen, Lagerreibungen, Druck­verluste am Brenner und durch das Abgas erzeugter Gegendruck oder dergleichen, ist. Gemäß einer Ausführungsform bewirkt die elektronische Ansteuereinrichtung, daß an dem Brennluft­gebläsemotor eine konstante Spannung anliegt, so daß die Drehzahl des Brennluftgebläses weitgehend konstant ist. Alternativ kann die elektronische Ansteuereinrichtung auch eine Regelung der elektromotorischen Kraft des Brennluft­gebläsemotors auf einen als Vorgabewert vorgegebenen Sollwert bewirken.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Heizgerät, insbesondere ein Fahr­zeugheizgerät, das eine Betriebssteuereinrichtung und ein über einen Motor angetriebenes Brennluftgebläse zur Brenn­luftförderung zu einem mittels Brennstoff betriebenen Brenner hat.

    [0002] Aus DE-OS 36 39 172 sind ein Verfahren zum Betreiben eines brennstoffbetriebenen Heizgeräts und eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens bekannt. Hierbei kann eine Mengen­regeleinrichtung für die Brennluft vorgesehen sein, welche eine geänderte Brennluftmenge dem Brenner entsprechend einer geänderten Brennstoffmenge zuführen kann. Die Auslegung ist derart getroffen, daß die momentan maximal erzeugbare Heiz­leistung nach Maßgabe des momentanen Betriebszustandes des Heizgeräts geregelt wird, wozu als maßgebende Regelgröße der Belastungszustand bzw. die Temperatur an entsprechenden Stellen des Heizgeräts genommen wird. Trotz der Regelbarkeit der Brennluftmenge und der Heizleistung des Heizgeräts hängen die jeweiligen Regelgrößen zwangsläufig von der an den Antriebsaggregaten, wie dem Antriebsmotor des Brennluftge­bläses, anliegenden Spannung ab, die sich bei einem Fahrzeug­heizgerät, das aus der Bordspannungsquelle, wie einer Batterie, gespeist wird, insbesondere durch Bordspannungs­schwankungen ändern kann. Auch beeinflussen die Lagerreibung des Antriebsmotors, Druckverluste am Brenner und der vom Abgas erzeugte Gegendruck jeweils die zu regelnden Größen bei einem solchen Fahrzeugheizgerät. Somit ist auch die vom Heiz­gerät gelieferte Heizleistung erheblichen Schwankungen unter­worfen, welche die Regelbarkeit der Heizleistung und das Betriebsverhalten des Heizgeräts nachteilig beeinflussen. Insbesondere systembedingte Drehzahlschwankungen des Antriebsmotors des Brennluftgebläses führen zu Veränderungen der zugeführten Brennluftmenge, so daß sich die Brennbedin­gungen im Brenner insgesamt ändern.

    [0003] Die Erfindung zielt darauf ab, ein Heizgerät, insbesondere ein Fahrzeugheizgerät, der gattungsgemäßen Art bereit­zustellen, bei welchem sich die Regelbarkeit der Heizleistung verbessern läßt, so daß diese insbesondere unabhängig von Beeinflussungen durch äußere Störgrößen ist. Insbesondere soll eine Stabilisierung der Drehzahl des Antriebsmotors des Brennluftgebläses erzielt werden, um weitgehend konstante Verbrennungswerte bei den Heizgeräten der gattungsgemäßen Art zu erhalten.

    [0004] Nach der Erfindung zeichnet sich ein Heizgerät, insbesondere ein Fahrzeugheizgerät, mit einer Betriebssteuereinrichtung und einem über einen Motor angetriebenen Brennluftgebläse zur Brennluftförderung zu einem mittels Brennstoff betriebenen Brenner dadurch aus, daß eine derartige elektronische Ansteuereinrichtung für das Brennluftgebläse vorgesehen ist, daß die vom Heizgerät erzeugte Heizleistung unabhängig von äußeren Störgrößen, wie Bordspannungsschwankungen oder dergleichen, ist.

    [0005] Bei dem erfindungsgemäßen Heizgerät wird somit eine elektro­nische Ansteuereinrichtung vorgesehen, welche die anliegenden Spannungen an den ansteuerbaren, für den Betrieb des Heiz­geräts maßgeblichen Teilen systemintern stabilisiert, so daß äußere Störgrößen, wie insbesondere Bordspannungsschwankun­gen, Lagerreibungen des Brennluftgebläsemotors, Druckverluste am Brenner, vom Abgas erzeugter Gegendruck oder dergleichen, keinen störenden Einfluß und keinen verändernden Einfluß auf die vom Heizgerät erzeugte Heizleistung haben. Da das Heizge­rät nach der Erfindung mit einer gleichbleibenden Spannung betrieben wird, ist die vom Heizgerät erzeugte Heizleistung unmittelbar vorbestimmbar. Durch eine entsprechende Regelung der Spannung, insbesondere der Motorspannung des Brennluftge­ bläseantriebsmotors, kann dann auch in entsprechender Weise die erzeugte Heizleistung variiert werden, und es ist sogar eine kontinuierliche Regelung der erzeugbaren Heizleistung möglich.

    [0006] Vorzugsweise enthält die Ansteuereinrichtung beim erfindungs­gemäßen Heizgerät ein Stellglied für einen Vorgabewert für eine Motorspannung des das Brennluftgebläse antreibenden Motors. Dieser Vorgabewert kann eine vorwählbare Soll-Motor­spannung sein, welche beispielsweise auf eine bestimmte Motorspannung unabhängig von der Bordspannungsquelle einstellbar ist.

    [0007] Alternativ kann der Vorgabewert auch aus der Betriebssteuer­einrichtung abgeleitet werden, so daß der Vorgabewert von dem tatsächlichen Steuerungsbetrieb des Heizgeräts abhängig gemacht werden kann.

    [0008] In beiden Fällen wird erzielt, daß das Stellglied zur Vorgabe einer wählbaren Motorspannung dient.

    [0009] Als besonders geeignet für das Stellglied haben sich Bipolar-­Transistoren oder Leistungs-MOS-FET (Feldeffekttransistoren) erwiesen, da diese betriebszuverlässig arbeiten und eine Kleinbauweise des Stellglieds gestatten.

    [0010] Das Stellglied der Ansteuereinrichtung kann beim erfindungs­gemäßen Heizgerät entweder getaktet oder kontinuierlich ange­steuert werden. Bei einer getakteten Ansteuerung erhält man eine verlustleistungsarme Änderung (Regelung).

    [0011] Ferner weist die Ansteuereinrichtung gemäß einer weiteren Ausgestaltungs form nach der Erfindung eine Konstant­halteschaltung auf, welche das Stellglied derart ansteuert, daß die Motorspannung des Brennluftgebläsemotors konstant ist. Durch diese Konstanthalteschaltung wird über die konstante Motorspannung des Brennluftgebläsemotors auch die Drehzahl des Brennluftgebläsemotors stabilisiert und konstant gehalten, so daß auf die vom Brennluftgebläse gelieferte Brennluftmenge Bordspannungsschwankungen im wesentlichen keinen Einfluß haben.

    [0012] Vorzugsweise wird die Ansteuereinrichtung von einem geschlos­senen Regelkreis mit Rückführung gebildet. Alternativ kann die Ansteuereinrichtung auch als ein offener Steuerkreis aus­gebildet sein.

    [0013] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltungs form des Heizgeräts nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Ansteuereinrichtung für das Brennluftgebläse systembedingte Laständerungen, wie Motorlagerreibung, Druckverhältnisse am hierdurch angetriebenen Brennluftgebläse oder dergleichen, ausregelt. Durch diese Ausregelung kann das Heizgerät hin­sichtlich der Leistung weitgehend unabhängig von solchen Größen betrieben werden, die mit den gerätespezifischen Besonderheiten zusammenhängen.

    [0014] In vorteilhafter Weise ist die Ansteuereinrichtung derart ausgelegt, daß die elektromotorische Kraft (EMK) des Brenn­luftgebläsemotors auf einen Sollwert geregelt wird. Hierzu kann die elektromotorische Kraft im ansteuerfreien Zustand des Brennluftgebläsemotors als Istgröße gemessen und auf den vor­gegebenen Sollwert geregelt werden. Bei einer solchen Rege­lung kann erreicht werden, daß das Brennluftgebläse mit einer spannungsunabhängigen, konstanten Drehzahl betreibbar ist.

    [0015] Vorzugsweise erhält man die Istgröße für die elektromotori­sche Kraft als Differenz aus der Motorspannung und der im ansteuerfreien Zustand des Brennluftgebläsemotors erhaltenen Meßspannung. Beispielsweise wird hierdurch der Brennluft­gebläsemotor mit einer Taktung von etwa 50 Hz angesteuert, im ansteuerfreien Zustand des Brennluftgebläsemotors die Meßspan­nung ermittelt und hierdurch der Istwert für die elektromoto­rische Kraft bestimmt, und dann erfolgt die Regelung auf den Sollwert für die elektromotorische Kraft. Da durch die hier­bei jeweils vorgenommene Messung der Meßspannung des Brenn­luftgebläsemotors in seinem ansteuerfreien Zustand die tatsächlichen Betriebsverhältnisse des Motors berücksichtigt werden können, kann hierdurch eine selbsttätige Rege­lung zur Stabilisierung der Drehzahl des Brennluftgebläse­motors bereitgestellt werden.

    [0016] Vorzugsweise enthält die Ansteuereinrichtung für das Brenn­luftgebläse einen dem Brennluftgebläsemotor vorgeschalteten Regler, der den Brennluftgebläsemotor über eine Pulsweiten­modulationsschaltung ansteuert, und ein Soll-Ist-Wert-Ver­knüpfungsglied, dem der Istwert für die elektromotorische Kraft über die Drehzahl desselben ermittelt, zugeleitet wird.

    [0017] Bei der erfindungsgemäßen Auslegung des Heizgeräts wird durch die Stabilisierung der Brennluftgebläsemotorspannung insbe­sondere auch erreicht, daß die Heizgerätekomponenten, wie Brenner, Wärmetauscher, Brennluftgebläse, Brennstofförderein­richtung und dergleichen auf eine jeweils gewünschte Betriebsspannung abgestimmt werden können, wodurch man her­stellungstechnische Vorteile und auch beherrschbare und nahezu gleichbleibende Betriebsverhaltensweisen des Heizge­räts erhält.
    Gemäß einer alternativen Auslegungsform ist das Heizgerät, bei dem es sich insbesondere um ein Fahrzeugheizgerät han­delt, derart beschaffen, daß die elektronische Ansteuerein­richtung für das Brennluftgebläse so beschaffen ist, daß das Heizgerät wenigstens während eines Teils des oder der Last­betriebsbereiche, wie Vollast und Teillast, eine von Stör­größen im wesentlichen unabhängige Heizleistung liefert. So hat es sich beispielsweise gezeigt, daß es in Abhängigkeit von dem wirtschaftlich zu vertretenden Aufwand für die elek­tronische Ansteuerung es ausreichend sein kann, beispielsweise im Vollastbetriebsbereich noch gewisse Bordspannungsschwan­kungen zuzulassen. Bei einer Bordspannung von beispielsweise 12 Volt kann man beispielsweise noch Spannungen bis zu etwa 13,5 Volt im Schwankungsbereich zulassen.

    [0018] Insbesondere kann daher die elektronische Ansteuereinrichtung derart ausgelegt werden, daß sie im Vollastbetriebsbereich nur wenigstens teilweise wirksam ist und erst ab einer Bord­spannungsschwankungsgrenze von etwa 13,5 Volt wirksam wird. Im Teillastbetriebsbereich jedoch hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß die nach der Erfindung wesentliche elektronische Ansteuereinrichtung insgesamt wirksam ist, so daß dort bei­spielsweise die vom Heizgerät gelieferte Heizleistung im we­sentlichen unabhängig von Bordspannungsschwankungen ist. Na­türlich sind auch Kombinationen der entsprechenden Ausbil­dungsformen der elektronischen Ansteuereinrichtung, bezogen auf die Lastbetriebsbereiche des Heizgeräts, mit vom Schutz­umfang erfaßt.

    [0019] Die Erfindung wird nachstehend an Beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:

    Fig. 1 einen Schaltplan einer Ansteuereinrichtung für ein Heizgerät in Form eines offenen Steuerkreises,

    Fig. 2 einen schematischen Schaltplan einer Ausführungs­form der Ansteuereinrichtung, welche in Form eines geschlossenen Regelkreises mit Rückführung ausgelegt ist,

    Fig. 3 eine Meßschaltung für die Motorspannung des Brennluftgebläsemotors und ein Diagramm zur Verdeutlichung der Meßwertergebnisermittlung, und

    Fig. 4 ein Blockschaltbild eines Regelkreises zur spannungsunabhängigen Stabilisierung der Drehzahl eines Brennluftgebläses.



    [0020] In den Fig. 1 und 2 sind gleiche oder ähnliche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.

    [0021] Anhand diesen Fig. 1 und 2 werden zwei Ausführungsvarianten einer elektronischen Ansteuereinrichtung für ein Heizgerät verdeutlicht.

    [0022] In Fig. 1 ist schematisch mit 1 ein Heizgerät angedeutet, das einen Brennluftgebläsemotor 2 hat, welcher ein nicht näher dargestelltes Brennluftgebläse des Heizgeräts 1 antreibt, um Brennluft zu einem mittels Brennstoff betriebenen Brenner des Heizgeräts 1 zu fördern. Eine elektronische Ansteuereinrich­tung für den Brennluftgebläsemotor 2 ist insgesamt mit 3 bezeichnet. An den Eingängen der elektronischen Ansteuereinrichtung 3 liegt die jeweilige Bordspannung an, die beispielsweise von der fahrzeugeigenen Batterie geliefert wird. In Abhängigkeit von dem Fahrzeugtyp kann diese Spannung zwischen 10 und 15 V oder zwischen 20 und 30 V liegen. Mit den Ausgängen der elektronischen Ansteuereinrichtung 3 ist der Brennluftgebläsemotor 2 verbunden. Die elektronische Ansteuereinrichtung 3 enthält einen Regler 4, einen Wandler 5 und ein Stellglied 6, dessen einer Ausgang mit dem Ausgang der elektronischen Ansteuereinrichtung 3 verbunden ist. Das Stellglied 6 ist hierbei getaktet angesteuert. Das Stellglied 6 kann von einem Bipolar-Transistor oder einem Leistungs-MOS-FET (Feldeffekttransistor) gebildet werden. Am Regler 4 liegt einerseits die Bordspannung an und anderer­seits wird eine Sollgröße in Form eines Vorgabewertes für eine Motorspannung des Brennluftgebläsemotors 2 vorgegeben. Dieser Vorgabewert kann eine wählbare Soll-Motorspannung sein, oder der Vorgabewert kann auch aus der Betriebssteuer­einrichtung des Heizgeräts 1 abgeleitet und ermittelt werden.

    [0023] Mit Hilfe dieser elektronischen Ansteuereinrichtung 3 wird erreicht, daß die Motorspannung am Brennluftgebläsemotor 2 konstant gehalten wird, so daß man eine konstante Drehzahl des zugeordneten Brennluftgebläses erhält.

    [0024] Ferner kann die elektronische Ansteuereinrichtung 3 eine Konstanthalteschaltung enthalten, welche das Stellglied 6 derart ansteuert, daß die Motorspannung des Brennluftgebläse­motors 2 konstant gehalten wird.

    [0025] Die Auslegung der elektronischen Ansteuereinrichtung 3′ in Fig. 2 unterscheidet sich von der in Fig.1 dargestellten im wesentlichen dadurch, daß sie als geschlossener Regelkreis mit Rückführung verwirklicht ist.

    [0026] Anhand den Fig. 3 und 4 wird eine alternative Ausgestaltungs­form des erfindungsgemäßen Heizgeräts näher erläutert, bei der die elektromotorische Kraft eines Brennluftgebläsemotors 10 zur Stabilisierung seiner Drehzahl so geregelt wird, daß man eine spannungsunabhängige konstante Drehzahl des Brennluftge­bläsemotors 10 erhält. Diese Regelung der elektromotorischen Kraft beruht auf folgender Grundgleichung:
    UEMK = c x Φ x n,
    wobei c eine Motorkonstante ist, Φ den magnetischen Fluß und n die Drehzahl bezeichnet.

    [0027] Bei dem Schaltschild nach Fig. 3 wird der Brennluftgebläse­motor 10 mit einer Frequenz von beispielsweise 50 Hz getaktet angesteuert, und im ansteuerfreien Zustand des Brennluft­gebläsemotors 10 erfolgt eine Spannungsmessung an demselben.

    [0028] Wie aus dem Spannungszeitdiagramm der Fig. 3 zu erkennen ist, wird während der Periode T eine Meß­spannung UMeß mit Hilfe von geeigneten Einrichtungen im ansteuerfreien Zustand des Brennluftgebläsemotors 10 erfaßt.

    [0029] Hieraus wird der Istwert für die elektromotorische Kraft UEMKIST gemäß folgender Gleichung ermittelt:
    UEMKIST = UB - UMeß
    wobei mit UEMKIST der Istwert der der elektromotorischen Kraft zugeordneten Spannung, mit UB die Bordspannung und mit UMeß die Meßspannung bezeichnet ist.

    [0030] Mit Hilfe der in Fig. 4 gezeigten schematischen Ausführungs­form einer elektronischen Ansteuereinrichtung 11 werden dann die bei der Messung nach Fig. 3 erhaltenen Meßergebnisse so verarbeitet, daß der Istwert der elektromotorischen Kraft UEMKIST auf einen entsprechend vorgegebenen Sollwert UEMKSoll geregelt. Die elektronische Ansteuereinrichtung 11 nach Fig. 4 umfaßt einen Regler 12, der über eine Pulsweiten­modulationsschaltung 13 mit dem Brennluftgebläsemotor 10 ver­bunden ist. Dem Regler 12 ist ein Soll-Ist-Wert-Verknüpfungs­glied 14 vorgeschaltet, das eine Verknüpfungsstelle für die Rückführung darstellt. Unter Berücksichtigung der Drehzahl n des Brennluftgebläsemotors 10 wird über die voranstehend erläuterte Grundbeziehung von elektromotorischer Kraft und der Drehzahl ein Istwert für die elektromotorische Kraft UEMKIST ermittelt, und an dem Verknüpfungsglied 14 erfolgt ein Vergleich mit der als Sollwert vorgegebenen Vorgabegröße UEMKSoll in Abhängigkeit von dem im Verknüpfungsglied 14 ermittelten Vergleichsergebnis bewirkt dann der Regler 5 über die Pulsweitenmodulationsschaltung 13 eine entsprechende Nachführung der am Brennluftgebläsemotor 10 anliegenden Motorspannung. Mit Hilfe dieser elektronischen Ansteuerein­richtung 11 wird die Drehzahl n des Brennluftgebläsemotors 10 spannungsunabhängig konstant gehalten, so daß man eine stabi­lisierte Drehzahl n des Brennluftgebläsemotors 10 erhält.

    [0031] Durch die entsprechend Fig. 3 erläuterte Ermittlung der Meß­spannung UMeß können Einflußgrößen, wie Lagerreibung des Brennluftgebläsemotors 10, Druckverluste am Brenner, durch Abgas des Heizgeräts 1 erzeugter Gegendruck oder dergleichen so berücksichtigt werden, daß diese Größen im wesentlichen keinen Einfluß auf die Drehzahl des Brennluftgebläsemotors 10 haben, d. h. daß diese Größen derart mit Hilfe der elektroni­schen Ansteuereinrichtung 11 abgeglichen werden, daß man unabhängig von derartigen Schwankungen eine konstante Dreh­zahl n als Ausgangsgröße des Brennluftgebläsemotors 10 erhält.

    [0032] Obgleich nicht näher dargestellt ist, kann die elektronische Ansteuereinrichtung für das Brennluftgebläse so beschaffen sein, daß das Heizgerät eine insbesondere von Bordspannungs­schwankungen als Störgröße im wesentlichen unabhängige Heiz­leistung nur in einem Teil des oder der Lastbetriebsbereiche des Heizgeräts liefert. Zweckmäßigerweise ist die elektroni­sche Ansteuereinrichtung im Teillastbetriebsbereich des Heiz­geräts insgesamt wirksam, während sie im Vollastbetriebsbe­reich nur wenigstens teilweise wirksam ist, so daß dort in gewissen Grenzen gehaltene Bordspannungsschwankungen zuge­lassen werden können. Je nach gewinschtem Aufwand für eine derartige elektronische Ansteuereinrichtung kann man auch Kom­binationen der alternativen Lösungen nach der Erfindung vor­sehen, so daß man das Heizgerät hinsichtlich seiner zu lie­fernden Heizleistung an die jeweils gewünschten Erfordernisse anpassen kann.

    [0033] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebenen Einzelheiten der bevorzugten Ausführungs form beschränkt, sondern es sind zahlreiche Abänderungen und Modi­fikationen möglich, die der Fachmann im Bedarfsfall treffen wird, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen.


    Ansprüche

    1. Heizgerät, insbesondere Fahrzeugheizgerät, mit einer Betriebssteuereinrichtung und einem über einen Motor ange­triebenen Brennluftgebläse zur Brennluftförderung zu einem mittels Brennstoff betriebenen Brenner, gekenn­zeichnet durch eine derartige elektronische Ansteuer­einrichtung (3), (3′), (11) für das Brennluftgebläse, daß die vom Heizgerät (1) erzeugte Heizleistung unabhängig von Stör­größen, wie Bordspannungsschwankungen oder dergleichen, ist.
     
    2. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Ansteuereinrichtung (3), (3′) ein Stellglied (6) für einen Vorgabewert für die Motorspannung des Antriebsmotors (2) des Brennluftgebläses enthält.
     
    3. Heizgerät nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Vorgabewert eine wählbare Soll-­Motorspannung ist.
     
    4. Heizgerät nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Vorgabewert durch die Betriebs­steuereinrichtung bestimmt wird.
     
    5. Heizgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (6) von einem Bipolar-Transistor gebildet wird.
     
    6. Heizgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (6) von einem Leistungs-MOS-FET (Feldeffekttransistor) gebildet wird.
     
    7. Heizgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (6) getaktet angesteuert ist.
     
    8. Heizgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (6) konti­nuierlich angesteuert ist.
     
    9. Heizgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuereinrichtung eine Konstanthalteschaltung enthält, welche das Stellglied (6) derart ansteuert, daß die Motorspannung des Brennluft­gebläsemotors (2) konstant ist.
     
    10. Heizgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerein­richtung (3′) von einem geschlossenen Regelkreis mit Rückfüh­rung gebildet wird.
     
    11. Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuereinrichtung (3) von einem offenen Steuerkreis gebildet wird.
     
    12. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Ansteuereinrichtung (11) für den Brennluftgebläsemotor (10) systembedingte Laständerungen, wie Motorlagerreibung, Druckverhältnisse am hierdurch angetriebe­nen Brennluftgebläse, oder dergleichen, ausregelt.
     
    13. Heizgerät nach Anspruch 12, dadurch gekenn­zeichnet, daß die elektromotorische Kraft (EMK) des Brennluftgebläsemotors (10) auf einen Sollwert geregelt wird.
     
    14. Heizgerät nach Anspruch 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß die elektromotorische Kraft (EMK) im ansteuerfreien Zustand des Brennluftgebläsemotors (10) als Istgröße gemessen und auf den vorgegebenen Sollwert geregelt wird.
     
    15. Heizgerät nach Anspruch 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Istgröße der elektromotorischen Kraft als die Differenz aus der Motorspannung und im ansteuerfreien Zustand des Brennluftgebläsemotors (10) erhaltener Meßspannung bestimmbar ist.
     
    16. Heizgerät nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuereinrich­tung (11) für den Brennluftgebläsemotor (10) einen dem Brenn­luftgebläsemotor (10) vorgeschalteten Regler (12), der den Brennluftgebläsemotor (10) über eine Pulsweitenmodulations­schaltung (13) ansteuert, und einen Soll-Ist-Wert-­Verknüpfungsglied enthält, dem der Istwert für die elektro­motorische Kraft über die Drehzahl desselben ermittelt zuge­leitet wird.
     
    17. Heizgerät, insbesondere Fahrzeugheizgerät, mit einer Betriebssteuereinrichtung und einem über einen Motor ange­triebenen Brennluftgebläse zur Brennluftförderung zu einem mittels Brennstoff betriebenen Brenner, dadurch ge­kennzeichnet, daß mittels einer elektronischen Ansteuereinrichtung (3, 3′, 11) für das Brennluftgebläse das Heizgerät (1) eine von Störgrößen, wie Bordspannungsschwan­kungen o.dgl., im wesentlichen unabhängige Heizleistung we­nigstens während wenigstens eines Teils des oder der Last­betriebsbereiche liefert.
     
    18. Heizgerät nach Anspruch 17, dadurch gekenn­zeichnet, daß die elektronische Ansteuereinrichtung im Teillastbetriebsbereich insgesamt wirksam ist.
     
    19. Heizgerät nach Anspruch 17 oder 18, dadurch ge­kennzeichnet, daß die elektronische Ansteuerein­richtung im Vollastbetriebsbereich wenigstens teilweise wirk­sam ist.
     




    Zeichnung