[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Runden und Weiterfördern von Blechzuschnitten
für Dosenzargen mit
- einer ersten und einer zweiten Biegewalze, zwischen denen ein Blechzuschnitt hindurchbewegbar
ist,
- einem in Bewegungsrichtung des Blechzuschnitts hinter den Biegewalzen angeordneten
Ablenkkörper, an dem der Blechzuschnitt von der ersten Biegewalze weg und um die zweite
Biegewalze herum aus seiner ursprünglichen Bewegungsrichtung ablenkbar ist,
- einer Fangleiste zum Abfangen des in der ursprünglichen Bewegungsrichtung vorderen
Randes das Blechzuschnitts,
- mindestens einem Paar Förderglieder zum axialen Weiterbewegen des gerundeten Blechzuschnitts
und
- einer Führungsschiene, an welcher der gerundete Blechzuschnitt mit nahe beieinanderliegenden
Längsrändern bei seiner axialen Weiterbewegung geführt ist.
[0002] Bei einer aus der DE 3330171 A1 bekannten Vorrichtung dieser Gattung durchläuft
jeder zu rundende Blechzuschnitt nacheinander eine Förderstation, eine Vorbiegestation
und eine Biegestation. Jede dieser Stationen weist ein Paar übereinander angeordnete
waagerechte Walzen auf. In der Vorbiegestation sind vor und hinter dem Walzenspalt
Vorbiegekörper angeordnet, die dafür sorgen, daß das Blech hin- und hergebogen wird,
um dann möglichst spannungsfrei in die Biegestation einzulaufen. Vor dem Walzenspalt
der Biegestation sind ein oberer und ein unterer Führungskörper angeordnet, zwischen
denen der Blechzuschnitt geführt wird. Hinter dem Walzenspalt der Biegestation ist
ein Ablenkkörper angeordnet, der den Blechzuschnitt um die untere Biegewalze herumbiegt.
An der Unterseite des vor dem Walzenspalt der Biegestation angeordneten unteren Führungskörpers
ist eine Fangleiste von hakenförmigem Profil ausgebildet, die den sich in der bisherigen
Bewegungsrichtung vordere Rand des gerundeten Blechzuschnitts fängt. Sobald der hintere
Rand des Blechzuschnitts den Walzenspalt der Biegestation verlassen hat, wird der
Blechzuschnitt von einem Paar Mitnehmer axial verschoben, wodurch seine bisher vorderen
und hinteren, nun in der neuen, axialen Bewegungsrichtung längsgerichteten Ränder
in je eine Nut einer Führungsschiene von Z-förmigem Profil eingeschoben werden. Die
Führungsschiene beginnt in einem axialen Abstand hinter den Biegewalzen und endet
unmittelbar vor einem Paar Elektrodenrollen einer Schweißstation, in der die Längsränder
des Blechzuschnitts miteinander verschweißt werden. Die Mitnehmer, die den Blechzuschnitt
von der Biegestation weg in die Führungsschiene von Z-förmigem Profil schieben, sind
paarweise an einer endlosen Förderkette angeordnet. Längs der Führungsschiene erstreckt
sich ein weiterer Kettenförderer mit ebenfalls paarweise angeordneten Mitnehmern,
die den Blechzuschnitt weiter vorwärtsschieben, bis er von den Elektrodenrollen erfaßt
wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Runden und Weiterfördern
von Blechzuschnitten für Dosenzargen raumsparender zu gestalten als die beschriebene
bekannte Vorrichtung.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Gattung dadurch gelöst, daß die Fangleiste an der von der ersten Biegewalze abgewandten
Seite der zweiten Biegewalze mindestens annähernd in der gemeinsamen Ebene der Achsen
der beiden Biegewalzen angeordnet ist und ein Bestandteil der Führungsschiene ist,
die sich mindestens annähernd über die gesamte Länge der beiden Biegewalzen erstreckt
und derart angeordnet ist, daß sie beim Biegen des Blechzuschnitts von diesem umrundet
wird.
[0005] Damit wird erreicht, daß der Blechzuschnitt schon am Ende des Rundens eine Lage einnimmt,
die derjenigen entspricht oder zumindest sehr nahekommt, die für ein anschließendes
Verbinden seiner Längsränder erforderlich ist. Dabei wird vorausgesetzt, daß die Längsränder
in üblicher Weise miteinander verbunden werden, z.B. durch Verlöten, Stumpfschweißen
mittels eines Energiestrahls oder insbesondere durch ein elektrisches Widerstandsschweißverfahren,
bei dem eine Quetschnaht entsteht.
[0006] Die erfindungsgemäß unmittelbar an den Biegewalzen, und vorzugsweise auf deren gesamter
Länge, angeordnete Führungsschiene führt mit ihrem als Fangleiste wirkenden Abschnitt
beide Längsränder des gerundeten Blechzuschnitts bei dessen axialer Verschiebung von
Anfang an mit einer Genauigkeit, die bei bekannten gattungsgemäßen Vorrichtungen
erst in einem axialen Abstand hinter den Biegewalzen allmählich erreicht wird, wenn
die Längsränder des Blechzuschnitts vollständig in den Nuten der erst hinter der Biegestation
beginnenden Führungsschiene von beispielsweise Z-förmigem Profil geführt sind. Wegen
der erfindungsgemäß schon in der Biegestation erreichten Führungsgenauigkeit kann
schon in geringem axialen Abstand von den Biegewalzen eine übliche Vorrichtung zum
Verbinden der Längsränder des Blechzuschnitts angeordnet sein, beispielsweise eine
Vorrichtung mit eirem Paar Elektrodenrollen, von denen der Blechzuschnitt an seinen
Längsrändern erfaßt wird, kaum daß er den Wirkungsbereich der Biegewalzen verlassen
hat.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Führungsschiene teilweise
in einem Elektrodenträgerarm einer elektrischen Widerstands-Schweißmaschine eingebettet,
der ebenfalls beim Biegen des Blechzuschnitts von diesem umrundet wird.
[0008] Zweckmäßigerweise fluchtet die Führungsschiene mit einer Z-Schiene, in der die Längsränder
des Blechzuschnitts bei dessen axialer Weiterbewegung geführt sind.
[0009] Es ist ferner vorteilhaft, wenn der zum Runden des Blechzuschnitts vorgesehene Raum
durch Schalen umgrenzt ist, von denen wenigstens eine einstellbar ist. Im allgemeinen
läßt sich zwar der Walzenspalt zwischen den Biegewalzen so bemessen und der Ablenkkörper
so anordnen, daß die sich in Achsrichtung erstreckenden Ränder des gerundeten Blechzuschnitts
sich von selbst an je eine Seite der Fangleiste anlegen, ohne daß der Blechzuschnitt
einer Führung durch die Schalen bedurft hätte. Da aber nicht mit einer ständig gleichbleibenden
Blechqualität gerechnet werden kann, sondern Blechdicke und Härte der Blechzuschnitte
in bestimmten Grenzen variieren können, ist es zweckmäßig, durch die erfindungsgemäße
Anordnung von Schalen dafür zu sorgen, daß auch Bleche von abweichender Qualität am
Ende des Rundens ihre vorgesehene Lage in bezug auf die Führungsschiene einnehmen.
[0010] Die zum axialen Weiterbewegen des gerundeten Blechzuschnitts vorgesehenen Förderglieder
können in bekannter Weise an einer endlosen Förderkette oder einem Paar solcher Ketten
angeordnet sein. Dafür ist aber zusätzlicher Bauraum erforderlich, und vor allem
lassen sich solche Kettenförderer nicht in der wünschenswerten Weise nahe der erfindungsgemäß
angeordneten Fangleiste unterbringen, an der die Längsränder des gerundeten Blechschnitts
bei dessen axialer Weiterbewegung entlanggleiten.
[0011] Es ist deshalb vorteilhaft, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
die beiden Förderglieder Stäbe sind, die sich auf je einer Seite der Fangleiste längs
der Führungsschiene erstrecken, gemeinsam mit dieser von dem zwischen den Biegewalzen
hindurchlaufenden Blechzuschnitt umrundbar, entgegen der Richtung der Weiterbewegung
des Blechzuschnitts aus diesem herausziehbar und hinter ihm auseinanderspreizbar sind,
um ihn bei einer anschließenden Vorwärtsbewegung mitzunehmen. Damit wird neben einer
raumsparenden Bauweise und zeitsparenden Arbeitsweise der Vorrichtung erreicht,
daß die Wirkungslinien der von den Fördergliedern auf den Blechzuschnitt ausgeübten
Vorschubkräfte den Längsrändern des Blechzuschnitts benachbart sind und somit nur
einen geringen Abstand von den Wirkungslinien von Reibungskräften haben, die von
der Fangleiste und/oder der Führungsschiene her hemmend auf den Blechzuschnitt einwirken.
Deshalb ist der Blechzuschnitt bei seiner axialen Weiterbewegung nur geringen Verkantungsmomenten
ausgesetzt; auch dies trägt zu der angestrebten hohen Führungsgenauigkeit bei. Die
vorstehend beschriebenen Merkmale sind daher auch unabhängig von der Art, in der die
Blechzuschnitte gerundet werden, von Vorteil.
[0012] Die letztgenannte Ausführungsform ist vorzugsweise dadurch weitergebildet, daß
- die beiden Förderglieder an einem in Längsrichtung der Führungsschiene hin- und
herbewegbaren Schlitten schwenkbar gelagert sind,
- an dem Schlitten auch eine Wippe derart gelagert ist, daß hin- und hergehende Bewegungen
des Schlittens in Schwenkungen der Wippe umgesetzt werden, und
- an der Wippe Kurven angeordnet sind, von denen Schwenkungen der Förderglieder zueinander
hin und voneinander weg gesteuert sind.
[0013] Dabei ist es ferner vorteilhaft, wenn am Schlitten in einem Abstand von den beiden
Fördergliedern und im wesentlichen parallel zu ihnen außerhalb des vom gerundeten
Blechzuschnitt umschlossenen Raumes eine Schubstange angeordnet ist, die mit einer
an ihr gelagerten Klinke zusätzlich zu den beiden Fördergliedern und gegen diese
im Winkel versetzt am hinteren Rand des gerundeten Blechzuschnitts angreift. Auf
diese Weise lassen sich die zum axialen Weiterbewegen des gerundeten Blechzuschnitts
erforderlichen Vorschubkräfte noch gleichmäßiger verteilen.
[0014] Selbst bei vollständig momentenfreier Übertragung der Vorschubkräfte auf den gerundeten
Blechzuschnitt läßt sich die Gefahr nicht völlig ausschließen, daß sich, beispielsweise
infolge einer Störung in einer nachgeordneten Schweißvorrichtung, zwei oder mehr hintereinander
geförderte Blechzuschnitte stauen. Deshalb ist es zweckmäßig, die Gefahr einer Überlastung
der notwendigerweise schlanken erfindungsgemäßen Förderglieder dadurch auszuschließen,
daß der Schlitten über einen Kurbeltrieb antreibbar ist, der eine an einer Abtriebswelle
befestigte Kurbel und ein Pleuel mit zwei Pleuelteilen aufweist, die teleskopartig
verschiebbar aneinander geführt und miteinander durch eine bei Überlast auslösende
Rastvorrichtung verbunden sind.
[0015] Die Übergabe des mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung axial weiterbewegten Blechzuschnitts
an eine nachfolgende Vorrichtung, beispielsweise ein Paar Elektrodenrollen, erfordert
eine genaue Abstimmung des Übergabeortes und der Geschwindigkeiten der bewegten Bauteile
der bekannten Vorrichtungen. Deshalb ist es, auch unabhängig von den vorstehend beschriebenen
Merkmalen, vorteilhaft, wenn die Antriebswelle achsversetzt zu einer Antriebswelle
gelagert und mit dieser durch einen Gelenkkoppeltrieb verbunden ist.
[0016] Der Gelenkkoppeltrieb weist vorzugsweise zwei Kurbeln auf, die an der Antriebswelle
bwz. an der Abtriebswelle befestigt und durch ein Koppelglied von einstellbarer Länge
miteinander verbunden sind. Zum Einstellen des Gelenkkoppeltriebs kann beispielsweise
die Länge des Koppelglieds veränderbar sein.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Maschine zum elektrischen Widerstands-Quetschnahtschweißen
der Längsränder von Dosenzargen,
Fig. 2 eine Schrägansicht einer Baugruppe im Bereich II in Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt derselben Baugruppe in der senkrechten Ebene III-III
in Fig. 1,
Fig. 4 eine Schrägansicht des Bereichs IV in Fig. 1,
Fig. 5 den waagerechten Teilschnitt V-V in Fig. 4,
Fig. 6 die Seitenansicht in Richtung des Pfeils VI in Fig. 4,
Fig. 7 den senkrechten Teilschnitt VII-VII in Fig. 6,
Fig. 8 den waagerechten Teilschnitt VIII-VIII in Fig. 6,
Fig. 9 eine Schrägansicht in Richtung des Pfeils IX in Fig. 4, in einer ersten Betriebsstellung,
und
Fig. 10 eine der Fig. 9 entsprechende Schrägansicht in einer zweiten Betriebsstellung.
[0018] Mit der dargestellten Maschine werden ebene Blechzuschnitte 10 zylindrisch gerundet
und an ihren zur Zylinderachse parallelen Rändern verschweißt. Die für diese Arbeitsgänge
erforderlichen Vorrichtungen sind an einem gemeinsamen Maschinengestell 11 angeordnet.
Die Blechzuschnitte 10 werden gemäß Fig. 2, von einer nicht dargestellten Abstapelvorrichtung
kommend, in einer waagerechten Bewegungsrichtung 12 einer Rundestation 13 zugeführt
und verlassen diese gerundet in einer ebenfalls waagerechten Bewegungsrichtung 14,
die mit der ursprünglichen Bewegungsrichtung 12 einen rechten Winkel einschließt,
und werden einer Schweißstation 15 zugeführt.
[0019] Zur Rundestation 13 gehört ein Paar waagerecht liegende, senkrecht übereinander angeordnete
Transportwalzen 16 und 17, die gemeinsam antreibbar sind, um jeweils einen Blechzuschnitt
10 in der Bewegungsrichtung 12 durch einen zwischen ihnen gebildeten, einstellbaren
Walzenspalt zu fördern. An die untere Transportwalze 17 schließt sich waagerecht ein
Tisch 20 an. Vor den Transportwalzen 16 und 17 ist ein Vorbiegekörper 21 angeordnet,
der in einem senkrechten Schnitt gemäß Fig. 2 ein Profil aufweist, das sich keilförmig
in Richtung zum Walzenspalt zwischen den Transportwalzen 16 und 17 verjüngt. Der Vorbiegekörper
21 ist um eine zu den Transportwalzen 16 und 17 parallele Achse schwenkbar und stufenlos
feststellbar; außerdem ist der waagerechte Abstand des Vorbiegekörpers 21 vom Spalt
zwischen den Transportwalzen 16 und 17 einstellbar.
[0020] An die Transportwalzen 16 und 17 schließt sich eine oberhalb des Tisches 20 ortsfest
angeordnete, ebenfalls waagerechte Deckplatte 22 an. Am Ende der Deckplatte 22 und
des Tisches 20 sind waagerecht liegende Biegewalzen 24 und 25 senkrecht übereinander
angeordnet. Der Walzenspalt zwischen den Biegewalzen 24 und 25 ist einstellbar.
[0021] Der Blechzuschnitt 10, der in den Walzenspalt zwischen den Transportwalzen 16 und
17 gelangt, wird vom Vorbiegekörper 21 nach unten gedrückt, so daß er mit seinem vorderen
Rand gegen die untere Transportwalze 17 stößt. Bei der weiteren, von den Transportwalzen
16 und 17 hervorgerufenen Bewegung in der Richtung 12 verliert der Blechzuschnitt
10 mit Ausnahme seines vorderen Randbereichs durch die Einwirkung des Tisches 20
seine ihm vom Vorbiegekörper 21 aufgezwungene Biegung wieder; der größte Teil des
Blechzuschnitts 10 wird also je einmal abwärts und wieder aufwärts gebogen, wodurch
innere Spannungen abgebaut werden. Auf dem Weg von den Transportwalzen 16 und 17 zu
den Biegewalzen 24 und 25 ist der Blechzuschnitt 10 zwischen Tisch 20 und Deckplatte
22 geführt. Ehe die Transportwalzen 16 und 17 den hinteren Randbereich des Blechzuschnitts
10 freigeben, wird dessen nach unten gekrümmt gebliebener vorderer Randbereich von
den Biegewalzen 24 und 25 erfaßt.
[0022] Hinter den Biegewalzen 24 und 25 ist eine Führung 27 angeordnet, die um die engste
Stelle des Spalts zwischen den Biegewalzen 24 und 25 herum bogenförmig gekrümmt ist
und einen entsprechend bogenförmig einstellbaren Ablenkkörper 28 trägt. Der Ablenkkörper
28 ist so angeordnet, daß er den sich zwischen den Biegewalzen 24 und 25 hindurchbewegenden
Blechzuschnitt 10, dessen vorderer Randbereich aus den genannten Gründen schon nach
unten gebogen ist, insgesamt in der gleichen Richtung wie den vorderen Randbereich,
im dargestellten Beispiel abwärts, also von der oberen Biegewalze 24 weg, biegt.
[0023] Unmittelbar unterhalb der unteren Biegwalze 25, diese nahezu berührend, ist eine
Fangleiste 29 angeordnet, die sich über die gesamte Länge der beiden Biegewalzen 24,
25 erstreckt und als Bestandteile einer höheneinstellbaren Führungsschiene 30 ausgebildet
ist. Die Führungsschiene 30 fluchtet mit einer sogenannten Z-Schiene 31, die bei elektrischen
Widerstands-Schweißmaschinen zum Schweißen von Quetschnähten üblich ist, ein Z-förmiges
Querschnittsprofil hat und sich bis zur Schweißstation 15 erstreckt.
[0024] Der Blechzuschnitt 10, der von den Biegewalzen 24 und 25 gebogen wird, rundet sich
um die Führungsschiene 30 herum, bis er mit seinem in der bisherigen Bewegungsrichtung
12 vorderen Rand gegen die in Fig. 2 und 3 linke Seite der Fangleiste 29 stößt, wodurch
dieser Rand zwischen der unteren Biegewalze 25 und der Führungsschiene 30 gefangen
ist. Sobald der in der bisherigen Bewegungsrichtung 12 hintere Rand des gebogenen
Blechzuschnitts 10 von den Biegewalzen 24 und 25 freigegeben wird, springt er in den
Zwischenraum zwischen der unteren Biegewalze 25 und der Führungsschiene 30 und legt
sich an die in Fig. 2 und 3 rechte Seite der Fangleiste 29 an.
[0025] Der Raum, der für das Runden des Blechzuschnitts 10 beansprucht wird, ist von zwei
Schalen 32 und 33 umschlossen. Die Schale 32 ist auf der in Fig. 2 und 3 linken, den
Transportwalzen 16 und 17 zugewandten Seite der Fangleiste 29 und der Führungsschiene
30 ortsfest angeordnet und hat ein C-förmiges Querschnittsprofil; die Schale 33 ist
auf der von den Transportwalzen 16 und 17 abgewandten Seite der Fangleiste 29 und
der Führungsschiene 30 angeordnet, hat ein L-förmiges Querschnittsprofil und ist an
einer verstellbaren Tragplatte 34 befestigt. Die Tragplatte 34 stützt sich scharnierartig
an einem walzenförmigen Elastomerkörper 35 ab und ist mittels einer Kolbenzylindereinheit
36 um diesen Elastomerkörper schwenkbar.
[0026] Die Führungsschiene 30 ist mit dem unteren Teil ihres Querschnitts in einen Elektrodenträgerarm
37 eingelassen, der am Maschinengestell 11 befestigt ist, sich in der Bewegungsrichtung
14 zur Schweißstation 15 erstreckt und auch die Z-Schiene 31 trägt. Der gerundete
Blechzuschnitt 10 umschließt den Elektrodenträgerarm 37 mit radialem Abstand, so
daß er längs der Führungsschiene 30 bis zum freien, in Fig. 1 rechten Ende des Elektrodenträgerarms
37 verschiebbar und dort von ihm wegbewegbar ist.
[0027] Parallel zum Elektrodenträgerarm 37 ist in einer senkrechten Ebene eine plattenförmige
Transportschiene 38 angeordnet, auf der mittels Kugelführungen 39 ein Schlitten 40
in und entgegen der Bewegungsrichtung 14 hin- und herschiebbar ist. Am Schlitten
40 ist im rechten Winkel zur Transportschiene 38 ein waagerechter Achszapfen 41 befestigt,
auf dem eine Wippe 42 zwischen Anschlägen 43 und 44 auf- und abschwenkbar gelagert
ist. An der Wippe 42 sind zwei Kurven 45 ausgebildet, die je einen Hebel 46 steuern.
Die beiden Hebel 46 sind an je einer von zwei Wellen 47 befestigt, die parallel zueinander
und zur Transportschiene 38 am Schlitten 40 gelagert sind und je ein schlankes, stangenförmiges
Förderglied 48 tragen.
[0028] Die Förderglieder 48 erstrecken sich parallel zur Transportschiene 38 und sind jeweils
exzentrisch an der zugehö rigen Welle 47 befestigt, so daß ihr Abstand voneinander
dadurch veränderbar ist, daß die Wellen 47 durch Schwenken der an ihnen befestigten
Hebel 46 gedreht werden. In Fig. 2, 3 und 9 sind die beiden Förderglieder 48 in einer
Ruhestellung abgebildet, in der sie radial innerhalb des gerundeten Blechzuschnitts
10 angeordnet sind und sich durch eine Rückwärtsbewegung des Schlittens 40, entgegen
der Bewegungsrichtung 14, aus dem gerundeten Blechzuschnitt 10 nach hinten herausziehen
lassen. In Fig. 10 sind die Förderglieder 48 in einer Arbeitsstellung abgebildet,
in der sie beim nächsten Vorwärtshub des Schlittens 40 in der Bewegungsrichtung 14
gegen den bezogen auf diese Richtung hinteren kreisförmigen Rand des gerundeten Blechzuschnitts
10 stoßen und diesen vorwärtsschieben.
[0029] Am Schlitten 40 ist eine senkrechte Stütze 49 befestigt, an der eine zu den Fördergliedern
48 parallele Schubstange 50 höheneinstellbar festgeklemmt ist. Die Schubstange 50
ist bei gegebenem Durchmesser des gerundeten Blechzuschnitts 10 so eingestellt, daß
sie an dessen Außenseite vorbeibewegbar ist, ohne ihn zu berühren. Am vorderen Ende
der Schubstange 50 ist eine Klinke 51 gelagert. Diese ist in Fig. 6 mit vollen Linien
in ihrer Ruhestellung und mit strichpunktierten Linien in ihrer Arbeitsstellung abgebildet.
In der Ruhestellung berührt die Klinke 51 beim Rückwärtshub des Schlittens 40 den
gerundeten Blechzuschnitt 10 ebensowenig wie die Schubstange 50 selbst; beim Vorwärtshub
des Schlittens 40 stößt die Klinke 51 jedoch gegen den hinteren Rand des gerundeten
Blechzuschnitts 10, um gemeinsam mit den beiden Fördergliedern 48 den gerundeten
Blechzuschnitt 10 aus der Rundestation 13 in die Schweißstation 15 vorzuschieben.
[0030] Ebenso wie die Förderglieder 48 und die Schubstange 50 mit Klinke 51 in deren Ruhestellung
sind alle anderen mit dem Schlitten 40 hin- und herbewegbaren Teile so angeordnet,
daß sie beim Rückwärtshub 40 das Runden des in der Bearbeitungsfolge nächsten Blechzuschnitts
10 nicht behindern. Dieser nächste Blechzuschnitt 10 kann somit schon während der
Rückwärtsbewegung des Schlittens 40 um die beiden Förderglieder 48 herum gerundet
werden, wobei die Schubstange 50 außerhalb des entstehenden Rundkörpers bleibt. Sobald
dieser vollständig gerundet ist, haben die vorderen, in Fig. 4 und 6 rechten Enden
der Förderglieder 48 sowie der Klinke 51 eine Stellung hinter dem hinteren Rand dieses
neu gerundeten Blechzuschnitts erreicht, so daß die Bewegungsrichtung des Schlittens
40 umgekehrt und der neue Blechzuschnitt ohne Zeitverlust dem vorangegangenen Blechzuschnitt
folgend in die Schweißstation 15 vorgeschoben werden kann.
[0031] Die Klinke 51 wird ebenso wie die beiden Förderglieder 48 durch Schwenkungen der
Wippe 42 gesteuert. Hierzu ist die Klinke 51 mit der Wippe 42 durch ein Seil 52 verbunden,
das zusammen mit einem Mantel 53 einen Bowdenzug bildet. Der Mantel 53 ist einerseits
an einem am Schlitten 40 befestigten Widerlager 54 abgestützt und andererseits am
hinteren Ende der Schubstange 50.
[0032] Die zum Steuern der Förderglieder 48 und der Klinke 51 erforderlichen Schwenkungen
der Wippe 42 in bezug auf den Schlitten 40 werden von dessen hin- und hergehenden
Bewegungen abgeleitet. Zu diesem Zweck ist im Schlitten 40 ein Bremskörper 55 zur
Transportschiene 38 hin verschiebbar geführt und durch eine Feder 56 derart vorgespannt,
daß er ständig bremsend auf den Schlitten 40 einwirkt. Die zum Bewegen des Schlittens
40 erforderlichen Antriebskräfte werden von einem Motor 57 abgeleitet und über einen
Gelenkkoppeltrieb 58 sowie einen Kurbeltrieb 59 in die Wippe 42 derart eingeleitet,
daß sie ein Drehmoment in bezug auf den Achszapfen 41 haben.
[0033] Zum Gelenkkoppeltrieb 58 gehört eine vom Motor 57 ständig oder intermittierend gedrehte
Antriebswelle 60, die durch eine an ihr befestigte erste Kurbel 61 über ein Koppelglied
62 mit einer zweiten Kurbel 63 verbunden ist, welche an einer zur Antriebswelle 60
in einem Abstand parallelen Abtriebswelle 64 befestigt ist. Der Gelenkkoppeltrieb
58 ist im dargestellten Beispiel dadurch einstellbar, daß die Länge des Koppelgliedes
62 veränderbar ist. Stattdessen oder zusätzlich kann die wirksame Länge der Kurbel
61 und/oder der Kurbel 63 veränderbar sein, indem das Koppelglied 62 in einem mehr
oder weniger großen radialen Abstand von der Antriebswelle 60 bzw. der Abtriebswelle
64 an der Kurbel 61 bzw. 63 angelenkt wird.
[0034] Die Abtriebswelle 64 bildet zusammen mit einer an ihr befestigten weiteren Kurbel
65, einer Pleuelführung 66 und einer teleskopartig in dieser verschiebbaren Pleuelstange
67 den Kurbeltrieb 59. Die Pleuelführung 66 ist an der Kurbel 65 angelenkt und enthält
eine Feder 68, die mit einer Einstellschraube 69 derart vorgespannt ist, daß sie einen
Rastbolzen 70 mit einer vorbestimmten Kraft in eine Vertiefung 71 der Pleuelstange
67 drückt. Bei Überlastung wird der Rastbolzen 70 aus der Vertiefung 71 herausgedrückt,
so daß die Pleuelstange 67 sich gegenüber der Pleuelführung 66 in Grenzen verschieben
kann, die dadurch festgelegt sind, daß an der Pleuelführung 66 ein Zapfen 72 befestigt
ist, der in eine Längsnut 73 der Pleuelstange 67 eingreift.
[0035] Das von der Pleuelführung 66 entfernte Ende der Pleuelstange 67 ist durch ein Gelenk
74 mit der Wippe 42 verbunden. Das Gelenk 74 ist in einem Abstand parallel zum Achszapfen
41 derart angeordnet, daß eine von der Pleuelstange 67 auf die Wippe 42 übertragene,
in Bewegungsrichtung 14 vorwärtsgerichtete Kraft eine Aufwärtsschwenkung der Wippe
42 gemäß Fig. 10 bewirkt, wodurch die Förderglieder 48 und die Klinke 51 in ihre Arbeitsstellung
gelangen. Überträgt die Pleuelstange 67 hingegen eine der Bewegungsrichtung 14 entgegengerichtete
Kraft auf die Wippe 42, so wird diese abwärtsgeschwenkt, so daß die Förderglieder
48 und die Klinke 51 ihre Ruhestellung gemäß Fig. 6 und 9 einnehmen.
[0036] Die Schweißstation 15 ist von üblicher Bauart. Ihre Hauptbestandteile sind eine
obere Elektrodenrolle 75, die an einem senkrecht bewegbaren, nach unten vorgespannten
Elektrodenkopf 76 gelagert ist, und eine untere Elektrodenrolle 77, die am vorderen,
in Fig. 1 rechten Ende des Elektrodenträgerarms 37 gelagert ist. Über die Elektrodenrollen
75 und 77 läuft ein Elektrodendraht 78, der als Runddraht einem nicht dargestellten
Vorratsbehälter entnommen wird und über Umlenkrollen 79 und 80 mit einer dazwischen
angeordneten Drahtbremse sowie durch eine Walzvorrichtung 81 läuft. Von der Walzvorrichtung
81, in der er ein flaches Profil erhält, läuft der Elektrodendraht 78 über weitere
Umlenkrollen 82 und 83, umschlingt die obere Elektrodenrolle 75, läuft von dort weiter
über Umlenkrollen 84 bis 87, umschlingt die untere Elektrodenrolle 76 und läuft von
dort weiter über Umlenkrollen 88 bis 93 zu einer Abzugvorrichtung 94 und einem Zerhacker
95, von dem der Elektrodendraht 78 in kleine Stücke zerhackt wird, die durch eine
Rinne 96 abgeführt werden.
[0037] Auf dem kurzen Weg zwischen der Rundestation 13 und der Schweißstation 15 wird jeder
Blechzuschnitt 10 von den beiden Fördergliedern 48 und der Klinke 51 durch einen Rollenkäfig
97 und einen Kalibrierrollenkranz 98 hindurchgeschoben.
1. Vorrichtung zum Runden und Weiterfördern von Blechzuschnitten (10) für Dosenzargen
mit
- einer ersten und einer zweiten Biegewalze (24, 25), zwischen denen ein Blechzuschnitt
(10) hindurchbewegbar ist,
- einem in Bewegungsrichtung (12) des Blechzuschnitts (10) hinter den Biegewalzen
(24, 25) angeordneten Ablenkkörper (28), an dem der Blechzuschnitt (10) von der ersten
Biegewalze (24) weg und um die zweite Biegewalze (25) herum aus seiner ursprünglichen
Bewegungsrichtung (12) ablenkbar ist,
- einer Fangleiste (29) zum Abfangen des in der ursprünglichen Bewegungsrichtung
(12) vorderen Randes des Blechzuschnitts (10),
- mindestens einem Paar Förderglieder (48) zum axialen Weiterbewegen des gerundeten
Blechzuschnitts (10) und
- einer Führungsschiene (30), an welcher der gerundete Blechzuschnitt (10) mit nahe
beienander liegenden Längsrändern bei seiner axialen Weiterbewegung geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fangleiste (29) an der von der ersten Biegewalze (24) abgewandten Seite
der zweiten Biegewalze (25) mindestens annähernd in der gemeinsamen Ebene der Achsen
der beiden Biegewalzen (24, 25) angeordnet ist und ein Bestandteil der Führungsschiene
(30) ist, die sich mindestens annähernd über die gesamte Länge der beiden Biegewalzen
(24, 25) erstreckt und derart angeordnet ist, daß sie beim Biegen des Blechzuschnitts
(10) von diesem umrundet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (30) teilweise in einem Elektrodenträgerarm (37) einer elektrischen
Widerstands-Schweißmaschine eingebettet ist, der ebenfalls beim Biegen des Blechzuschnitts
(10) von diesem umrundet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (30) mit einer Z-Schiene (31) fluchtet, in der die Längsränder
des Blechzuschnitts (10) bei dessen axialer Weiterbewegung geführt sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der zum Runden des Blechzuschnitts (10) vorgesehene Raum durch Schalen (32,
33) umgrenzt ist, von denen wenigstens eine einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Förderglieder (48) Stäbe sind, die sich auf je einer Seite der Fangleiste
(30) längs der Führungsschiene (31) erstrecken, gemeinsam mit dieser von dem zwischen
den Biegewalzen (24, 25) hindurchlaufenden Blechzuschnitt (10) um rundbar, entgegen
der Richtung der Weiterbewegung des Blechzuschnitts (10) aus diesem herausziehbar
und hinter ihm auseinanderspreizbar sind, um ihn bei einer anschließenden Vorwärtsbewegung
mitzunehmen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die beiden Förderglieder (48) an einem in Längsrichtung der Führungsschiene (31)
hin- und herbewegbaren Schlitten (40) schwenkbar gelagert sind,
- an dem Schlitten (40) auch eine Wippe (42) derart gelagert ist, daß hin- und hergehende
Bewegungen des Schlittens (40) in Schwenkungen der Wippe (42) umgesetzt werden, und
- an der Wippe (42) Kurven (45) angeordnet sind, von denen Schwenkungen der Förderglieder
(48) zueinander hin und voneinander weg gesteuert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß am Schlitten (40) in einem Abstand von den beiden Fördergliedern (48) und im
wesentlichen parallel zu ihnen außerhalb des vom gerundeten Blechzuschnitt (10) umschlossenen
Raumes eine Schubstange (50) angeordnet ist, die mit einer an ihr gelagerten Klinke
(51) zusätzlich zu den beiden Fördergliedern (48) und gegen diese im Winkel versetzt
am hinteren Rand des gerundeten Blechzuschnitts (10) angreift.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (40) über einen Kurbeltrieb antreibbar ist, der eine an einer Abtriebswelle
(64) befestigte Kurbel (65) und ein Pleuel mit zwei Pleuelteilen (66, 67) aufweist,
die teleskopartig verschiebbar aneinander geführt und miteinander durch eine bei
Überlast auslösende Rastvorrichtung (68-71) verbunden sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtriebswelle (64) achsversetzt zu einer Antriebswelle (60) gelagert und
mit dieser durch einen Gelenkkoppeltrieb (58) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkkoppeltrieb (58) zwei Kurbeln (61, 63) aufweist, die an der Antriebswelle
(60) bzw. an der Abtriebswelle (64) befestigt und durch ein Koppelglied (62) von einstellbarer
Länge miteinander verbunden sind.