[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Garnträgerwechsel in einer Textilmaschine,
insbesondere einer Ringspinn-, Trichterspinn- oder Ringzwirnmaschine, bei der ein
Spindelpaar an einem Revolver symmetrisch zur Revolverachse derart angeordnet ist,
daß die eine Spindel im Wechsel mit der anderen Spindel des Paares von einer Spinnposition
in einer Abspul- oder Entsorgungsposition - und umgekehrt - drehbar ist.
[0002] Die auf Ringspinnmaschinen hergestellten Spinnkopse enthalten eine für die meisten
Anwendungsfälle zu geringe Fadenmenge und müssen auf wesentlich größere Kreuzspulen
umgespult werden. Das Überführen der fertigen Spinnkopse von den Spinnstellen zu den
Abspulstellen war bisher in der Regel mit arbeitsaufwendiger Handhabung der Spinnkopse
verbunden, angefangen mit dem Doffvorgang an der Spinnmaschine, über das Transportieren
zur Spuleinheit, das Ausrichten der fertigen Spinnkopse und deren Vorbereitung an
speziellen Vorbereitungsstationen, das Aufstecken auf die Abspulspindel und schließlich
der Rücktransport der Leerhülsen zur Spinnmaschine und deren erneutes Aufsetzen
auf die Spindel.
[0003] Aus der US-PS 3,391 ,527 ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt,
bei der sowohl der Wechsel der als Spinnhülsen ausgebildeten Garnträger als auch der
aufwendige Hin- und Rücktransport der Hülsen zu und von den Spulaggregaten entfallen.
Die beiden auf dem Revolver parallel zur Revolverachse angeordneten Spindeln müssen
einen ausreichend großen Abstand voneinander haben, damit der Spinnvorgang einerseits
und der Abspulvorgang andererseits voneinander ungehindert und gleichzeitig durchgeführt
werden können. Dementsprechend groß muß der Durchmesser der die parallelen Spindeln
tragenden Revolver sein. Dies hat zur Folge, daß der Abstand zwischen benachbarten
Spinnstellen, d.h. die Spindelteilung, bei Einsatz herkömmlicher Wechselspindeln
vergrößert werden muß und die Ringspinnmaschinen einer weitgehenden Umgestaltung bedürfen.
[0004] Die Erfindung wird im folgenden in Verbindung mit einer Ringspinn-, insbesondere
einer Ringspinnspulmaschine beschrieben, bei der als Garnträger Spinnhülsen verwendet
werden. Die Erfindung ist mit den gleichen Vorteilen auch an Ringzwirn-, Tricherspinnmaschinen
o.dgl. anwendbar. Auch bezüglich der Ausbildung des Garnträgers unterliegt die Erfindung
keiner Anwendungsbeschränkungen. So können zylindrische oder konische Hülsen oder
die Dorne selbst als Garnträger verwendet werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Vorrichtung so zu verbessern,
daß bisher als gegensätzlich angesehene Forderungen nach geringen Revolverdurchmessern
und Spinnstellenabständen einerseits und relativ großen Frei räumen für eine behinderungsfreie
und gleichzeitige Durchführung der Spinn- und Abspuloperationen gemeinsam erfüllt
werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Achsen des Spindelpaares
zur Revolverachse unter einem spitzen Winkel geneigt angeordnet sind und in Richtung
der freien Spindelenden auseinanderlaufen.
[0007] Bei dieser Lösung nutzt die Erfindung die Erkenntnis aus, daß der Platzbedarf einer
Spinn-Spulstelle bei der gattungsgemäßen Vorrichtung praktisch ausschließlich von
dem größten Durchmesser des Revolvers abhängig ist, während die Spannweite der Spindeln
und der von diesen getragenen Spinnhülsen relativ unkritisch ist. Die erfindungsgemäß
nach oben auseinanderlaufenden Spindeln eines Revolvers folgen nämlich beim Spindelwechsel
einer kegelstumpfförmigen Bahn. Diese Bahn kann ungehindert den benachbarten Revolver
übergreifen und sogar zwischen dessen entsprechend auseinanderlaufende Spindeln eintauchen.
Wichtig ist nur, daß die benachbarten Revolver phasenverschoben gedreht werden, damit
die Spindeln beim Dre hen zahnartig in die jeweilige Lücke zwischen den stationären
spindeln der benachbarten Revolver eingreifen können. Bei entsprechender Neigung der
Spindeln auf den Revolvern entstehen im spindel-Kopfbereich erhebliche Freiräume,
also gerade an den Stellen, wo große Freiräume für eine behinderungsfreie Spinn- und
Abspuloperation benötigt werden.
[0008] Eine kompakte Bauform und vereinfachte Bedienungsmöglichkeit für benachbarte Spinnstellen
oder Zwirnstellen lassen sich bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung dadurch
erreichen, daß ein Revolver mit mindestens zwei Spindelpaaren besetzt und zur Bedienung
von mindestens zwei benachbarten Spinnstellen vorgesehen ist, wobei jeweils zwei nebeneinander
liegende Spindeln im Teilungsabstand zueinander parallel verlaufen. Bei dieser Ausführungsform
läßt sich der Spindelwechsel von zwei oder mehr Spinn/Spulstellen durch Drehen eines
einzigen Revolvers erreichen.
[0009] Eine alternative Ausführungsform ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß
der Revolver zwei Spindeln trägt und daß die Spindelachsen die um 180° winkelversetzten
Erzeugenden eines zu den freien Spindelenden offenen Kegels bilden, dessen Mittelachse
die Revolverachse ist.
[0010] Mit Ausnahme der Spinnspindelhalterung selbst kann die Ringspinnmaschine in herkömmlicher
Ausführung dann beibehalten werden, wenn die Spindelachsen in der Spinnposition vertikal
verlaufen und die Revolverachse unter einem spitzen Winkel gegenüber der Vertikalebene
geneigt angeordnet ist. Die Achse der in der Abspulposition befindlichen Spindel ist
dabei abhängig vom Neigungswinkel zwischen den beiden Spindelachsen zwischen 0 und
50°, vorzugsweise zwischen 30 und 50° gegenüber der Horizontalebene geneigt.
[0011] Der Abstand zwischen zwei benachbarten Revolverdrehachsen und damit die Spinnstellenteilung
läßt sich dadurch weiter verringern, daß jeder Revolver im Bereich seiner zwischen
den Spindelaustritten gelegenen Umfangsabschnitte teilkreisförmig gekrümmte Ausnehmungen
aufweist, deren Krümmungsradius dem Abstand zur benachbarten Revolverachse angepaßt
ist. Es entsteht ein Revolver mit einem Maximaldurchmesser in der Ebene der beiden
Spindelachsen und einem Minimaldurchmesser rechtwinklig zu dieser Verbindungsebene.
Bei der Drehung während des Spinnhülsenwechsels greift der Revolver mit seinem Maximaldurchmesser
in die Ausnehmungen der benachbarten Revolver ein.
[0012] Zur Vermeidung einer Doppelfadenbildung nach dem Spinnhülsenwechsel ist der Faden
der Spinnstelle von der Oberwindung des gewechselten fertigen Kopses zu trennen. Zu
diesem Zweck sind jedem Spindelpaar Garn-Trennmittel zugeordnet, die im Bereich zwischen
den in der Spinnposition und in der Spulposition befindlichen Spindeln wirksam sind.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht in Maschinenlängsrichtung auf eine Anordnung von zwei nebeneinander
und in unterschiedlichen Stellungen befindlichen Revolvern, besetzt mit jeweils zwei
Spindeln;
Fig. 2 eine Ansicht auf die Revolveranordnung gemäß Fig. 1 parallel zu den Revolverdrehachsen;
Fig. 3A und 3B in Draufsicht und im Schnitt entlang der Schnittlinie B-B einen Revolver
zur Halterung von vier Spindeln gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 4A und 4B Ansichten entsprechend Fig. 3A und 3B auf eine gegenüber Fig. 3 abgewandelte
Ausführungsform eines Revolvers mit zur Revolverdrehachse geneigten Spindelachsen;
und
Fig. 5 eine schematische-Ansicht auf ein Ausführungsbeispiel mit einer Fadenfang-
und Trennvorrichtung, die bei oder unmittelbar nach dem Spinnhülsenwechsel und vor
dem Wiederanspinnen wirksam wird.
[0014] Ein erstes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Spinnhülsenwechsel in einer Ringspinnmaschine
ist in den Figuren 1 und 2 rein schematisch mit den funktionswesentlichen Komponenten
dargestellt. Die Ringspinnmaschine selbst kann von bekannter Ausführung sein.
[0015] Bei der Vorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ist ein Revolver 1 jeder
Spinnstelle einer Ringspinnspulmaschine zugeordnet. Der Revolver 1 ist um eine maschinenfeste
Achse 11 drehbar gelagert. Jeder Revolver trägt zwei Spindeln 2 und 3, deren Achsen
12 und 13 unter gleichen spitzen Winkeln geneigt zur Revolverachse 11 angeordnet
sind und in Richtung der freien Spindelenden auseinanderlaufen.
[0016] In der Betriebsstellung befindet sich die Achse 12 der Spindel 2 - wie bei herkömmlichen
Spinnmaschinen üblich - in Vertikalstellung, so daß die in Fig. 1 nicht dargestellte
Ringbank auf die Spinnhülse vertikal abgesenkt und angehoben werden kann.
[0017] Die gegenüberliegende Spindel 3 befindet sich in der Abspulposition und ist bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel um etwa 45° gegenüber der Spindelachse 12 geneigt.
Die Spindeln sind in den Darstellungen gemäß Fig. 1 und 2 jeweils mit einem fertigen
Spinnkops 4 und einer Leerhülse 5 besetzt, um die Bahnen und den Platzbedarf vor allem
beim Drehen eines Revolvers und der an diesem gehalterten vollen und leeren Spinnhülsen
zu veranschaulichen. Alle Spindeln und Spinnhülsen sind zur Vereinfachung der Zeichnung
zylindrisch dargestellt.
[0018] An zwei gegenüberliegenden Umfangsabschnitten des Revolvers 1 sind jeweils konkav
gekrümmte Ausnehmungen 7 ausgebildet deren Krümmungsradius R dem Abstand zwischen
den Revolverdrehachsen 11, 11′ zwischen benachbarten Revolvern 1, 1′ angepaßt ist.
Die Ausnehmungen sind an den zwischen den Spindelaustritten gelegenen Längsabschnitten
des Umfangs angeordnet. Die den Spindelaustritten jeweils benachbarten achsfernen
Umfangsbereiche 9, 9′ sind vorzugsweise unter dem gleichen Radius R konvex gekrümmt.
Im übrigen ist die Form des Revolvers, insbesondere die Gestaltung der Revolveroberseite
an den Austritten der Spindeln und deren Unterseite mit der zur Revolverachse 11 koaxialen
Lageröffnung 10 unkritisch und kann den Gegebenenheiten am Maschinengestell angepaßt
werden.
[0019] Fig. 2 zeigt als perspektivische Draufsicht die Bewegungsbahn und relative Lage benachbarter
Spindeln und Kopse beim Drehen eines Revolvers. Der dem Revolver 1 benachbarte Revolver
1′ ist in der um etwa 60° aus der Betriebsstellung in Richtung des Pfeils A gedrehten
Stellung gezeigt. Dies ist die Position, in der sich die fertigen Kopse 4 und 4′
am nächsten kommen. Die Achse 12′ bildet ebenso wie die Achse 131 beim Drehen des
Revolvers 1′ die Erzeugende eines Kegelstumpfs, dessen Scheitelpunkt 14 unterhalb
des Revolvers auf der Revolverdrehachse 11 liegt. Ein etwas weiterer Kegelstumpf
wird durch die äußere Mantelfläche des fertigen Kopses 4t gebildet. Bei der 180°-Drehung
überfährt der Kops 41 den über dem benachbarten Revolver 1 gelegenen V-förmigen Bereich
zwischen Kops 4 und Leerhülse 5, ohne mit deren Mantelflächen zu kollidieren. Durch
Verminderung der Scheitelwinkel kann der Kegelquerschnitt gegebenenfalls verringert
werden. Die Neigung der Spindelachsen ermöglicht die Beibehaltung der heutigen minimalen
Ringspinnteilung t von z.B. 75 mm bei optimal schneller Wechselmöglichkeit der Spinn-
und Spulspindel. Wie in den Figuren 1 und 2 zu erkennen ist, bietet der V-förmige
Zwischenraum zwischen den einen Revolver 1 zugeordneten Spindeln 2 und 3 gerade im
Kopfbereich ausreichend Freiräume zur ungehinderten Durchführung der Spinn- und Spuloperationen.
[0020] Es können bewährte Spindellagerungen verwendet werden. Zum Antrieb der in Spinnaktion
befindlichen Spindeln können Tangentialriemen- oder Einzelantriebe verwendet werden.
Das Drehen des Revolvers 1, 1′ erfolgt vorzugsweise durch eine in der Zeichnung nicht
dargestellte Zentralwelle, wobei abwechselnd alle geradzahligen und ungeradzahligen
Revolver um ihre Zugehörigen Drehachsen im gleichen Drehsinn um 180° gedreht werden.
Bei jedem Drehen eines Revolvers bleiben daher die beidseitig benachbarten Revolver
in ihren Spinn- bzw. Spulstellungen, so daß die (minimale) Spindelteilung beibehalten
werden kann.
[0021] Die in den Figuren 3 und 4 dargestellten Revolver bedienen jeweils zwei Spinn-Spulstellen.
Gezeigt sind jeweils nur die Revolver mit ihren zentralen Lagerbohrungen 10 und den
zu den Spindelachsen konzentrischen Aufnahmebohrungen 30 für die Spindeln und Spindellager.
[0022] Die Figuren 3A und 3B zeigen die einfachste Ausführung eines Revolvers 21, bei dem
vier Spindelachsen 22, 23, 24, 25 paral lel und konzentrisch um eine Revolverdrehachse
26 angeordnet sind. Auf zwei einander gegenüberliegenden Umfangsabschnitten sind ähnlich
dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 und 2 teilkreisförmig gekrümmte Ausnehmungen
27 ausgebildet, deren Krümmungsradius R dem Abstand zu benachbarten Revolverachsen
26′ benachbarter Revolver 21′ angepaßt ist. Achsferne Umfangsbereiche 29 jedes Revolvers
21 bzw. 21′ sind den Krümmungsradien R der Ausnehmungen 27 angepaßt, damit sich die
Bewegungsbahnen der äußersten Umfangsbereiche 29 möglichst eng, jedoch berührungsfrei,
der konkaven Ausnehmung 27 annähern können.
[0023] Die Aufnahmebohrungen 30 haben drei zum Spindelaustritt hin gestuft erweiterte Zylinderabschnitte
(Fig. 3B).
[0024] In Fig. 3A sind die Revolver 21, 21′ mit ihren Spindelhalterungsbohrungen 30 in
der Betriebsposition gezeigt, bei der sich die Spindeln in den Spinn- oder Abspulpositionen
befinden. Die Achsen 22 und 23 von in Maschinenlängsrichtung (Pfeile B) benachbarten
Spindeln haben einen Abstand entsprechend der Spindelteilung t. Den gleichen Abstand
t haben auch die benachbarten Achsen 23 und 22′ von zwei benachbarten Revolvern 21
und 21′. Mit dem Revolver 21 wird der Spinnhülsenwechsel an zwei Spinnstellen und
zwei Spulstellen gleichzeitig durchgeführt, wodurch der betriebliche Aufwand vereinfacht
und die Zahl der bewegten und getrennt anzusteuernden Teile verringert wird. Anders
als bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die zusammengehörigen, d.h.
abwechselnd dieselben Spinn- und Abspulstellen bedienenden Spindeln aber nicht die
in Querrichtung entsprechend dem Schnitt B-B nebeneinander liegenden Spindeln mit
den Spindelachsen 22 und 25, sondern die über Kreuz, also diametral zur Revolverachse
26 angeordneten Spindelpaare in Zuordnung zu den Spindelachsen 22 und 24 bzw. 23
und 25. Diese wechseln jeweils ihre Position bei einer Spindeldrehung um 180°. Die
Zuordnung der Spulstellen zu den Spinnstellen ist aber für die Funktionsmerkmale einer
Ringspinnspulmaschine ohne Bedeutung.
[0025] Die in Fig. 4 dargestellte Ausführung des Revolvers 41 unterscheidet sich von der
Ausführung 21 gemäß Fig. 3 dadurch, daß die Spindelachsen 42-45 symmetrisch zu einer
Ebene 50 um einen Winkel geneigt angeordnet sind. Die Revolverachse 46 liegt in der
Symmetrieebene 50. Jeweils 2 Spindelachsen 42 und 45 oder 43 und 44 liegen in einer
Vertikalebene (z.B. Schnittebene B-B) gehören aber zu unterschiedlichen Spindelpaaren,
d.h. bedienen nebeneinander gelegene Spinnstellen und Spulstellen.
[0026] Wie ein Vergleich vor allem der Figuren 38 und 48 zeigt, steht bei der geneigten
Anordnung der Spindelachsen 42 und 45 aufgrund der Spreizung zu den freien Spindelenden
hin wesentlich mehr Freiraum für die Durchführung der Spinn- und Abspuloperationen
bei ansonsten gleichem Revolvervolumen und Revolverdurchmesser zur Verfügung. Die
Revolver können daher bei der geneigten Spindelanordnung gemäß Ausführung in Fig.
4 noch kompakter gebaut und die hier als übereinstimmend dargestellten Spindelteilungen
t kleiner gemacht werden.
[0027] Auch bei der Ausführung gemäß Fig. 4 ist die Oberseitengestaltung des Revolvers
41 unkritisch. In Fig. 48 ist ein dachförmiges Oberseitenprofil 51 gezeigt, das den
Materialbedarf und den Herstellungsaufwand bei günstigen Betriebseigenschaften klein
hält. Wie zu sehen ist, durchstoßen die Spindelachsen 42, 45 die ihnen zugeordneten
ebenen Abschnitte des Oberflächenprofils 51 rechtwinklig, was sowohl für die Durchführung
der Spinnoperation als auch der Abspuloperation günstig ist.
[0028] Revolver der in den Fig. 3 und 4 dargestellen Bauart können auch in Zuordnung zu
mehr als zwei Spinn-, Zwirn- bzw. Spulstellen mit mehr als zwei Spindelpaaren besetzt
sein. Dies verringert die Anzahl von Wechseloperationen pro Zeiteinheit und damit
den betrieblichen und baulichen Aufwand; erhöht aber den (zumeist unkritischen) Platzbedarf
in Maschinenquerrichtung, d.h. rechtwinklig zur Spindelteilung t.
[0029] In Fig. 5 ist die Vorrichtung zum Spinnhülsenwechsel zusammen mit den spindelnahen
Komponenten einer Spinnstelle schematisch dargestellt. Der Revolver hat die Ausbildung
des Revolvers 1 aus Fig. 1. Er ist über ein Lager 15 an der nur schematisch gezeigten
Spindelbank 16 drehbar gelagert. Der Revolver ist in Fig. 5 unmittelbar nach dem Spinnhülsenwechsel
und vor dem Wiederanspinnen auf der in Spinnposition befindlichen Spinnhülse 5 gezeigt.
Die ebenfalls nur schematisch angedeutete Ringbank 60 ist über das freie Ende der
Spindel bzw. Spinnhülse 5 hinaus nach oben anhebbar und wird nach Drehen des Revolvers
1 in die in Fig. 5 dargestellte Position wieder in die unterste Stellung zum Anspinnen
abgesenkt. Das Anspinnen erfolgt über eine geeignete Fang- und Klemmvorrichtung.
Nach dem Absenken der Ringbank 60 in die unterste Position verläuft der Faden 61 von
der Oberwindung auf der jetzt in Spulposition befindlichen besponnenen Spinnhülse
4 durch eine schematisch dargestellte Andrück- und Schneidvorrichtung 62, von dort
durch den Spinnring 63 und am Kopfbereich der Hülse 5 vorbei nach oben in das Sauschwänzchen
bzw. Spinndreieck. Die Andrück- und Schneidvorrichtung 62 ist an der Ringbank 60
vorzugsweise schwenkbar befestigt. In der in Fig. 5 gezeigten Schneidstellung liegt
sie in dem V-förmigen Zwischenraum zwischen den beiden Spinnhülsen 4 bzw. 5, die am
Revolver 1 gehaltert sind. Spätestens beim Anlauf der die Leerhülse 5 tragenden Spindel
wird der zum abzuspulenden Kops 4 führende Faden von dem anzuspinnenden Fadenende
getrennt. Hierdurch werden Doppelfadenbildungen zuverlässig vermieden.
1. Vorrichtung zum Garnträgerwechsel in einer Textilmaschine, insbesondere einer
Ringspinn-, Trichterspinn- oder Ringzwirnmaschine, bei der ein Spindelpaar (2, 3)
an einem Revolver (1 , 41) symmetrisch zur Revolverachse (11, 46) derart angeordnet
ist, daß die eine Spindel (2) im Wechsel mit der anderen Spindel (3) des Paars von
einer Spinnposition in eine Abspul- oder Entsorgungsposition - und umgekehrt - drehbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen (12, 13; 42, 44) des Spindelpaars (2, 3) zur Revolverachse (11; 46)
unter einem spitzen Winkel (α;β) geneigt angeordnet sind und in Richtung der freien
Spindelenden auseinanderlaufen.
2. Vorrichtung zum Garnträgerwechsel in einer Textilmaschine, insbesondere einer
Ringspinn-, Trichterspinn- oder Ringzwirnmaschine, bei der ein Spindelpaar an einem
Revolver symmetrisch zur Revolverachse derart angeordnet ist, daß die eine Spindel
im Wechsel mit der anderen Spindel des Paars von einer Spinnposition in eine Abspul-
oder Entsorgungsposition - und umgekehrt - drehbar ist, insbesondere nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Revolver (21; 41) mit mindestens zwei Spindelpaaren
besetzt und zur Bedienung, von mindestens zwei benachbarten Spinn- oder Zwirnstellen
vorgesehen ist, wobei jeweils zwei nebeneinanderliegende Spindelachsen (22, 23; 42,
43) in Teilungsabstand (t) zueinander parallel verlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Revolver (1) zwei
Spindeln (2, 3) trägt und daß die Spindelachsen (12, 13) die um 180° winkelversetzten
Erzeugenden eines zu den freien Spindelenden offenen Kegels bilden, dessen Mittelachse
die Revolverachse (11) ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelachsen
(12, 13; 42 ... 45) in der Spinn- oder Zwirnposition vertikal verlaufen und die Revolverachse
(11; 26) unter einem spitzen Winkel (α;β) gegenüber der Vertikalebene (50) geneigt
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Revolver
(1; 21; 41) im Bereich seiner zwischen den Spindelaustritten gelegenen Umfangsabschnitte
teilkreisförmig gekrümmte Ausnehmungen (7; 27) aufweist, deren Krümmungsradius (R)
dem Abstand zur benachbarten Revolverachse (11′; 26′) angepaßt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände und Umfangsabmessungen
von nebeneinander liegenden Revolvern (1, 1′; 21, 21′) so gewählt sind, daß die achsfernen
Umfangsbereiche (9′; 29) eines Revolvers (1′; 21′) beim Drehen um die eigene Revolverachse
(11′; 26′) in eine Ausnehmung (7; 27) eines in Spinnstellung stationär gehaltenen
benachbarten Revolvers (1; 21) eintauchen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Spindelpaar (2, 3) Garn-Trennmittel (62) zugeordnet sind, die im Bereich zwischen
den in Spinnposition und in Spulposition befindlichen Spindeln (2, 3) wirksam sind.