[0001] Die Erfindung betrifft einen Axialventilator, mit einem Laufschaufeln aufweisenden
Laufrad, das in einem von einer Wand umgebenen Strömungskanal angeordnet ist.
[0002] Axialventilatoren enthalten im Innern ihres Gehäuses ein beschaufeltes Laufrad, das
mittels eines Motors in Rotation versetzbar ist. Das rotierende Laufrad fördert gasförmiges
Medium, insbesondere Luft, in Axialrichtung von der Saugseite zur Druckseite. Der
als Volumenstrom V̇ bezeichnete Durchsatz pro Zeiteinheit hängt unter anderem von
der Laufrad-Drehzahl ab.
[0003] Das Betriebsverhalten bekannter Axialventilatoren wird bei zunehmender Drosselung
des Volumenstromes instationär. Bei Unterschreitung eines maschinenabhängigen Mindestwertes
beginnt die Strömung im Ventilator abzureißen. Als Folge bildet sich eine als "rotating
stall" bezeichnete rotierende Abreißströmung aus. Die Ablösung der Strömung am Schaufelprofil,
die sich bei stark verminderter Durchtrittsgeschwindigkeit einstellt, tritt nicht
an allen Profilen gleichzeitig auf. Zunächst entsteht eine gewisse Ablösezone auf
der Schaufelsaugseite. Der sich dadurch bildende Totraum ist gekennzeichnet durch
starke innere Verwirbelungen, die mit einem hohen Energieverlust verbunden sind. Die
dort durch die Ablösung entstehende Querschnittsversperrung bewirkt ein Ausweichen
der Strömung, und bei Erreichen eines kritischen Volumenstromes, dem sogenannten
Abrißpunkt, werden schlagartig einzelne Schaufelkanäle verstopft. Weil dadurch die
Anströmung benachbarter Schaufeln beeinflußt wird, wandern die hinsichtlich ihrer
Durchströmung behinderten Schaufelkanäle und laufen, relativ gesehen, um das Laufrad
entgegen dessen eigentlicher Drehrichtung. Als Resultat ergibt sich so eine stark
pulsierende Strömung, die einen reibungslosen Betrieb in diesem instabilen Bereich
unmöglich macht. In ungünstigen Fällen führen die auftretenden hohen Biege- und Biegewechselkräfte
zu einer Zerstörung des Laufrades und von Bauteilen der mit dem Ventilator betriebenen
Anlage. In dem betreffenden Teillastbereich ist die Kennlinie des Axialventilators
durch einen sprunghaften Druckabfall gekennzeichnet.
[0004] Der Betrieb des Ventilators in dem angegebenen kritischen Bereich ist außerdem mit
einer starken Geräuschentwicklung verbunden.
[0005] Weil sich der Beginn des instabilen Betriebsbereiches meistens nur wenig entfernt
vom optimalen Betriebspunkt befindet, muß die Auslegung besonders sorgfältig und mit
hohem Aufwand vorgenommen werden.
[0006] Es wurde bereits in der DE-OS 33 22 295 eine Problemlösung vorgeschlagen. Dort wird
zusätzlich ein beschaufelter Ringkanal vorgesehen, der die Ablösungsströmung und den
in ihr enthaltenen Drall aufnimmt und stabilisieren soll. Allerdings kann eine solche
Ausführung nicht ohne weiteres auf beliebige Laufradgeometrien angewandt werden. Es
ist sehr schwierig, die Beschauflung im Ringkanal zu optimieren, die dazuhin eine
erhebliche Verteuerung des Ventilators bewirkt.
[0007] Das Ziel der Erfindung ist es daher, einen Axialventiator zu schaffen, bei dem auf
einfache Weise die Entstehung einer rotierenden Abtreißströmung ausgeschlossen ist,
so daß eine über den gesamten Volumenstrombereich stabile Kennlinie vorliegt. Außerdem
sollen die dazu getroffenen Maßnahmen problemlos bei beliebigen Axialventilatoren
und auch bei Axialverdichtern anwendbar sein.
[0008] Das genannte Ziel wird dadurch erreicht, daß in oder an der Wand im Bereich der Schaufel
spitzen mindestens eine Öffnung vorgesehen ist, die kanalseitig mit einer Durchbrechungen
aufweisenden oder freilassenden Abdeckung versehen ist. Anstelle einer üblicherweise
glatten Wand des das Laufrad enthaltenden Strömungskanals des Axial verdichters ist
jetzt eine im Bereich der Schaufelspitzen mit mindestens einer Öffnung versehene Strömungskanalwand
vorhanden. Sie kann z.B. als vom Strömungskanal ausgehend in die Wand eingebrachte
Vertiefung ausgebildet sein. Zum Strömungskanal hin ist die Öffnung abgedeckt, wobei
die hierzu verwendete Abdeckung Durchbrechungen aufweist. Die Folge der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung ist ein äußerst konstanter Kennlinienverlauf, unabhängig von der Intensität
der jeweils vorgenommenen Drosselung. Auch bei sehr niedrigen Volumenstrombeträgen
wird die Entstehung von "rotating stall" verhindert. Dabei ist der gegenüber einem
konventionellen Ventilator erforderliche Aufwand relativ gering. Die baulichen Abwandlungen
sind kostengünstig vornehmbar und können bei beliebigen Axialventilatoren angewandt
werden. Komplizierte Auslegungsarbeiten erübrigen sich, vorteilhafterweise kann die
Öffnung völlig unbeschaufelt ausgebildet sein. Wegen der verhinderten Entstehung der
Abreißströmung reduziert sich die Geräuschentwicklung insbesondere in dem bisher kritischen
Betriebsbereich beträchtlich. Die Erfindung läßt sich vorteilhaft sowohl bei einstufigen
als auch bei mehrstufigen Ventilatoren und Verdichtern anwenden.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0010] Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, eine über den Umfang des Laufrades
durchgehende Öffnung vorzusehen, die nach Art eines Ringspaltes oder Ring kanales
ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft ist es ferner, die Abdeckung in Kombination
aus einer Grobabdeckung und einer Feinabdeckung auszugestalten. Beide Abdeckungen
werden vorteilhafterweise aufeinanderfolgend und insbesondere aneinander anliegend
angeordnet, so daß ein sandwichartiger Aufbau erzielt wird. Die Grobabdeckung ist
bevorzugt dem Strömungskanal zugewandt, während in diesem Falle die Feinabdeckung
radial weiter außen öffnungsseitig vorgesehen ist. Eine besonders günstige Abdeckungskombination
ergibt sich, wenn als Grobabdeckung eine Art Lochblech und als Feinabdeckung eine
feine Gaze verwendet wird.
[0011] Die bevorzugte Ringkanalbreite beträgt ca. 20 - 30 % des Laufraddurchmessers, vorzugsweise
25 %. Die Ringkanaltiefe wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von der äußeren Kontur
des Ringkanals ausgebildet. Wenn der Ringkanal kreisringartig aufgebaut ist, ist
eine Kanaltiefe von ca. dem 0,1- bis 0,5-fachen des Laufraddurchmessers vorteilhaft.
Auch andere Ringkanalkonturen können zweckmäßig sein, in Axialrichtung gesehen z.B.
quadratisch oder rechteckig. Die Kanaltiefe wird in diesem Falle vorzugsweise Beträge
zwischen 0 und dem 0,2-fachen des Laufraddurchmessers einnehmen können. Im Grenzfall
ist die Seitenlänge des Quadrates gleich dem Durchmesser des Strömungskanals, so daß
begrifflich kein durchgehender Ringkanal mehr vorhanden ist, sondern nur noch vier
Einzelöffnungen, die sich jeweils paarweise diametral gegenüberliegen und insbesondere
zwei rechtwinkelig zuein ander verlaufende Flächen besitzen. Auch andere Öffnungskonturen
sind möglich, insbesondere solche mit runden bzw. abgerundeten Wandbereichen.
[0012] Die relative Axialposition zwischen Laufrad und zugeordneter Wandöffnung ist von
Fall zu Fall wählbar. Von Vorteil ist es, wenn sich das Laufrad in Strömungsrichtung
gesehen bereits zum Teil axial nach der zugeordneten Öffnung befindet. Ein Überlappungsgrad
von ca. 50 % ist hier zweckmäßig.
[0013] Es ist denkbar, auch bereits betriebsbereite Ventilatoren mit der erfindungsgemäßen
Maßnahme nachzurüsten. Hierzu können z.B. in die den Strömungskanal umgebende Wand
bzw. das Ventilatorgehäuse im Schaufelspitzenbereich Öffnungen eingeschnitten werden,
über die dann die Feinabdeckung und weitere äußere Gehäuseabdeckungen gesetzt werden.
Letztere können dabei gleichzeitig die Aufgabe von Gehäusefüßen übernehmen.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
Fig. 1 eine erste Bauform des erfindungsgemäßen Axialventilators im Längsschnitt
in schematischer Darstellung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Ventilator aus Fig. 1 entlang Schnittlinie II-II,
Fig. 3-5 in ebenfalls schematischer Darstellung und unter Weglassung des Laufrades
verschiedene weitere Ausführungsformen des Axialventilators und
Fig. 6 einen Kennlinienvergleich zwischen einem Ventilator nach dem Stand der Technik
und dem erfindungsgemäßen Axialventilator.
[0015] Von dem in den Fig. 1 und 2 nur schematisch und ausschnittsweise dargestellten Axialventilator
erkennt man zunächst eine hohlzylindrische Wand 1, die z.B. gleichzeitig das Ventilatorgehäuse
bildet. An der Saugseite 2 ist sie innen trichterförmig unter Bildung der Einlaufdüse
3 geformt.
[0016] Die Wand 1 umschließt einen Strömungskanal 4. Darin ist, zwischen der Saugseite 2
und der axial nachgeordneten Druckseite 5, ein Ventilator-Laufrad 6 angeordnet. Es
ist um seine Längsachse 7 drehbar, die mit der Kanal-Längsachse 8 zusammenfällt.
Der Drehantrieb erfolgt über einen z.B. als Elektromotor ausgebildeten Motor 9, der
das Laufrad 6 z.B. auf der Motorwelle 10 trägt.
[0017] Auch der Motor 9 ist zweckmäßigerweise im Strömungskanal 4 zentral angeordnet, wobei
er sich an der Wand 1 z.B. über schematisch angedeutete Radialstreben 13 abstützen
kann.
[0018] Das Laufrad 6 enthält mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Laufschaufeln
14. Deren Schaufelspitzen 15 liegen der zylindrisch geformten Innenoberfläche 16 der
Wand 1 mit radial gemessenem Spiel gegenüber. Im Betrieb führt das Laufrad 6 eine
motorgetriebene Rotationsbewegung z.B. gemäß Pfeil 17 aus, wodurch sich eine gemäß
Pfeil 18 angedeutete axiale Gasströmung von der Saugseite 2 zur Druckseite 5 einstellt.
Bei dem gasförmigen Fördermedium handelt es sich insbesondere um Luft.
[0019] Um dem Phänomen des sogenannten "rotating stall" vorzubeugen, das auch als rotierende
Abreißströmung bezeichnet werden kann, ist in oder an der Wand 1 im Bereich der Schaufelspitzen
15 mindestens eine Öffnung 20 vorgesehen. Sie ist zum Strömungskanal 4 hin, d. h.
kanalseitig, mit einer Abdeckung 21 versehen. Diese weist eine Mehrzahl von Durchbrechungen
22 auf, über die die Öffnung 20 mit dem Strömungskanal 4 in Verbindung steht.
[0020] Mit dieser Maßnahme wird erreicht, daß auch in Betriebsphasen mit stark gedrosseltem
Volumenstrom eine praktisch ablösungsfreie Umströmung der Laufschaufeln 14 erfolgt.
Dadurch bleiben die für die Durchströmung des Fördermediums zur Verfügung stehenden
Strömungsquerschnitte in den einzelnen Schaufelkanälen zwischen jeweils zwei einander
in Umfangsrichtung benachbarten Laufschaufeln 14 konstant unverändert und erfahren
keine Querschnittsverringerung. Auch bei hoher Drosselung ist das Betriebsverhalten
stabil, es treten weder Wechselbelastungen für die Laufradbestandteile noch Lärmbelästungen
auf.
[0021] Die Lebensdauer des Axialventilators steigt um ein beträchtliches Maß. Auch der
Wirkungsgrad wird mangels verlustbehafteter Strömung gesteigert.
[0022] Die Ventilator-Kennlinie in Fig. 6 zeigt zum Vergleich den Kennlinienverlauf V
S eines Ventilators gemäß Stand der Technik (strichpunktiert) und den Kennlinienverlauf
V
E des erfindungsgemäßen Ventilators. Auf der Ordinate ist die Druckerhöhung Δp aufgezeichnet,
während über die Abszisse der Volumenstrom V̇ aufgetragen ist. Man erkennt deutlich
den Druckabfall bei absinkendem Volumenstrom beim Stand der Technik, während die
Kennlinie des erfindungsgemäßen Ventilators auch in diesem kritischen Bereich wie
im gesamten übrigen Bereich stabil ist.
[0023] Zurückkommend auf die Fig. 1 und 2 erkennt man, daß sich die Öffnung 20 wie auch
ihre zum Strömungskanal 4 gewandte Mündung 24 vorzugsweise mindestens über einen
Teilbereich der Wand 1 in deren Umfangsrichtung erstreckt. Im Gegensatz zu anderen,
später noch erläuterten Ausführungsformen erstreckt sich die Öffnung 20 vorteilhafterweise
über den gesamten Wandumfang, so daß sie den Strömungskanal 4 praktisch koaxial umgibt.
Man kann sie demzufolge als Ringkanal 25 bezeichnen.
[0024] Der abgebildete Ringkanal 25 ist von einfacher Kontur und nach Art eines rundum laufenden
Einstiches von seiten der Innenoberfläche 16 in die Wand 1 eingebracht. Die Herstellung
ist deshalb relativ kostengünstig. Seine in Fig. 1 ersichtliche Querschnittsform ist
bevorzugt quadratisch oder rechteckig. Es ist aber auch eine gerundete Querschnittsform
möglich, z.B. ein Kreisquerschnitt, wobei im Bereich der Mündung 24 eine Abplattung
oder Abflachung vorliegen kann. Entsprechende Querschnittsgestaltungen sind bei jeglicher
Ausführungsform der Öffnung 20 möglich.
[0025] Die in Radialrichtung gemessene Tiefe b des beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
1 und 2 als Kreisringkanal 25′ ausgebildeten Ringkanals 25 ist über den gesamten Umfang
konstant und beträgt vorzugsweise das 0,1- bis 0,2-fache des Durchmessers d des Laufrades
6 oder des Durchmessers d′ des Strömungskanals 4.
[0026] Während die Öffnung 20 bei allen Ausführungsbeispielen in die Wand 1 eingelassen
ist, kann sie bei anderen Ausführungsbeispielen unter Umständen auch außen an der
Wand vorgesehen und z.B. von Zusatzeinrichtungen begrenzt sein. Auch sei darauf hingewiesen,
daß die Wand 1 nicht unmittelbar von einem Gehäuse gebildet sein muß, bei ihr kann
es sich auch um ein im Ventilator angeordnetes Zusatzbautei handeln, das eventuell
auch nachträglich in den eigentlichen Ventilator-Strömungskanal eingebracht wird.
Wichtig ist lediglich, daß im Umfangsbereich des Laufrades eine Einrichtung vorgesehen
ist, die eine Öffnung begrenzt.
[0027] Die Abdeckung 21 enthält vorzugsweise eine Feinabdeckung 29, die eine Vielzahl feiner
bzw. feinporiger Durchbrechungen 22′ aufweist. Als Feinabdeckung kommt insbesondere
ein Gewebe in Frage, und bevorzugt wird, wie beim Ausführungsbeispiel, als Feinabdeckung
29 sogenannte Gaze verwendet.
[0028] Die Verwendung gewobenen Materials als Feinabdeckung oder als Bestandteil der Feinabdeckung
hat den Vorteil des Erhalts einer Vielzahl sehr kleiner Öffnungen bzw. Durchbrechungen,
wie sie bei einem siebartigen Gewebe vorliegen. Je nach Bedarf läßt sich durch Webart
die Maschenweite des Gewebestoffes auswählen.
[0029] Alternativ zur Feinabdeckung 29 kann die Abdeckung 21 auch eine Grobabdeckung 30
sein. Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch herausgestellt, eine Abdeckung
21 zu verwenden, die in Kombination sowohl eine Feinabdeckung 29 als auch eine Grobabdeckung
30 gleichzeitig umfaßt. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 ist dies der Fall.
[0030] Die Grobabdeckung 30 enthält eine Mehrzahl größerer Durchbrechungen oder Löcher
22˝ und ist vorzugsweise nach Art eines Lochbleches ausgebildet. Es kann sich z.B.
um ein hohlzylindrisch geformtes Abdeckband 31 handeln, das die Löcher 22˝ aufweist.
Sie können in unregelmäßiger und vorzugsweise in regelmäßiger Folge vorliegen. Insbesondere
sind sie entlang des Umfanges der Grobabdeckung 30 verteilt, die zweckmäßigerweise
koaxial zum Strömungskanal 4 angeordnet ist.
[0031] Beim Ausführungsbeispiel sind Grobabdeckung 30 und Feinabdeckung 29 in Radialrichtung
mit Bezug zur Längsachse 7,8 aufeinanderfolgend angeordnet. Beide Abdeckungen 29,30
sind praktisch bandförmig ausgebildet und haben die Gestalt eines dünnwandigen, hohlzylindrischen
Gebildes. Beide Gebilde sind koaxial zueinander angeordnet. Im Schnitt gesehen ergibt
sich dadurch ein sandwichartiger Aufbau, wie die Vergrößerung in Fig. 2 deutlich macht.
Obwohl beide Ringgebilde einander gegenüber beabstandet sein können, ist es doch zweckmäßig,
sie unmittelbar aneinander anzubringen. Zweckmäßigerweise wird man die Grobabdeckung
30 mit der Feinabdeckung 29 beschichten. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen,
die Reihenfolge der Anordnung so zu wählen, daß die Grobabdeckung dem Strömungskanal
4 zugewandt ist, während sich die Feinabdeckung 29 öffnungsseitig an der dem Strömungskanal
4 abgewandten radialen Außenseite der Grobabdeckung 30 befindet.
[0032] Zweckmäßigerweise befindet sich die Abdeckung 21 im Bereich der Mündung 24 der jeweiligen
Öffnung 20. Sie stellt dadurch eine Begrenzung der andererseits insbesondere von Bereichen
der Wand 1 begrenzten Öffnung 20 dar. Um die Strömung 18 möglichst nicht negativ zu
beeinflussen, kann die Abdeckung 21 versenkt in der jeweiligen Öffnung 20 angeordnet
sein, insbesondere dergestalt, daß die kanalseitige Abdeckungsoberfläche 32 bündig
mit der Innenoberfläche 16 verläuft.
[0033] Die Art und Weise der Befestigung der Abdeckung 21 im Bereich der Öffnung 20 ist
in den Zeichnungen nicht näher dargestellt. Es versteht sich jedoch, daß bei Bedarf
erforderliche Befestigungseinrichtungen vorgesehen werden können. Für Wartungszwecke
ist es günstig, die Abdeckung 21 auswechselbar z.B. an der Wand 1 zu befestigen.
[0034] Anstelle als Kreisringkanal wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 kann
der Ringkanal 25 auch eine eckige Umfangskontur haben. Hierzu sei beispielhaft auf
die Fig. 4 verwiesen, bei der der Ringkanal 25˝ in Axialrichtung 7,8 des Laufrades
6 bzw. Strömungskanals 4 gesehen eine eckige Außenkontur 33 aufweist. Zweckmäßigerweise
handelt es sich um eine regelmäßige Eckkontur, vorzugsweise ein Viereck. Bei der abgebildeten
bevorzugten Ausführungsform folgt die Außenkontur 33 des Ringkanals 25˝ einem Rechteck,
so daß die in Radialrichtung gemessene Tiefe über die gemäß Pfeil 34 angedeutete Kanallänge
veränderlich ist. Als Ringkanal 25˝ liegt ein Raum vor, der am Außenumfang und an
den beiden Axialseiten von Flächen eines Quaders begrenzt wird, während die Begrenzung
am Innenumfang einer Zylinderfläche entspricht.
[0035] Bei dem in Fig. 3 abgebildeten Sonderfall entspricht die Außenkontur 33 des Ringkanals
25˝ einem quadratischen Verlauf. Allerdings sind die Konturlinien stellenweise tangential
an den Innenumfang 16 des Strömungskanals 4 herangetreten, so daß ein Ringkanal im
eigentlichen Sinne nicht mehr vorliegt. Vielmehr ergeben sich mehrere, in Umfangsrichtung
des Strömungskanals 4 aufeinanderfolgende Einzelöffnungen 20′, wobei benachbarte
Öffnungen 20′ durch die Berührbereiche zwischen Außenkontur 33 und Innenumfang 16
voneinander getrennt sind. Entsprechende Trennbereiche sind in Fig. 3 bei 36 angedeutet.
[0036] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 liegen vier Einzelöffnungen 20′ vor, die einander
jeweils paarweise diametral gegenüberliegen. Im Querschnitt gemäß Fig. 3 gesehen
hat jede Öffnung 20′ eine dreieckförmige Kontur, wobei die dem Strömungskanal 4 zugewandte
Seite entsprechend dessen Radius abgerundet ist.
[0037] Je nach Außenkontur des "Ringkanals" können auch mehr oder weniger Einzelöffnungen
20′ entstehen.
[0038] Die Tiefe des "Ringkanals" 25˝ gemäß Fig. 3 ändert sich über den Verlauf seines Umfanges
34. Vorteilhaft ist hierbei, wenn die Tiefenwerte zwischen 0 und dem 0,2-fachen des
Laufrad-Durchmessers oder des Strömungskanal-Durchmessers variieren.
[0039] Unabhängig vom jeweiligen Ausführungsbeispiel ist es vorteilhaft, wenn die in Axialrichtung
7 des Laufrades 6 gemessene Breite a des Ringkanals 25 das 0,2- bis 0,3-fache des
Laufrad-Durchmessers d oder Strömungskanal-Durchmessers d′ beträgt. Vorzugsweise
beträgt die Tiefe 25 % des entsprechenden Durchmessers.
[0040] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 liegt kein durchgehender Ringkanal vor. Hier
sind, wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3, mehrere Einzelöffnungen 20 20′ entlang
des Umfanges des Laufrades 6 verteilt in der Wand 1 angeordnet. Als Unterschied zum
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 sind die öffnungslosen Wandbereiche 38 in Umfangsrichtung
des Strömungskanals 4 gemessen größer. Die einzelnen Öffnungen 20′ sind dadurch deutlicher
voneinander abgesetzt. Außerdem besteht hier die Außenkontur 37 der Öffnungen 20′
aus einer kontinuierlichen, gerundeten Fläche, insbesondere kreisbogenförmig gekrümmt.
[0041] Bei allen Ausführungsbeispielen sind identische oder entsprechende Bauteile mit identischen
Bezugszeichen versehen worden. Wenn von "Außenkontur" die Rede ist, wird jeweils Bezug
genommen auf nach außen gerichtete Bereiche in bezug auf die Längsachse 7,8.
[0042] Die mindestens eine Öffnung 20 kann in einer Diametralebene angeordnet sein, die
mit derjenigen des Laufrades 6 zusammenfällt. Eine derartige Anordnung ist in Fig.
1 bei 38 gestrichelt angedeutet. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das Laufrad
allerdings in Axialrichtung gegenüber der Diametralebene der zugeordneten Öffnung
20 versetzt. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 befindet bzw. befinden sich
das Laufrad 6 bzw. die Schaufelspitzen 15 zumindest zum Teil axial neben der Öffnung
20. Das Laufrad 6 befindet sich also zum Teil axial außerhalb der Öffnung 20 bzw.
des Ringkanals 25.
[0043] Hierbei befindet es sich zweckmäßigerweise in dem druckseitigen Endbereich der Öffnung
20. Als bevorzugter Wert hat sich ergeben, den Überlappungsgrad so zu wählen, daß
sich das Laufrad zu 50 % im Öffnungsbereich und zu 50 % außerhalb des Öffnungsbereiches
befindet.
[0044] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 3 bis 5 sind die Abdeckungen der Öffnungen
20 der Einfachheit halber nicht dargestellt. Ihr Aufbau kann demjenigen des unter
den Fig. 1 und 2 Beschriebenen entsprechen. Je nachdem, ob ein durchgehender Ringkanal
oder Einzelöffnungen vorliegen, können in sich geschlossene, ringförmige Abdeckungen
oder Einzelabdeckungen Verwendung finden. Die Abdeckungen können auch durchbrechungslos
ausgebildet sein und allein durch ihre Formgebung, z.B. durch ihren Randverlauf,
zusammen mit den umgebenden Bereichen der Wand 1 durch Freilassung die erforderlichen
Durchbrechungen bereitstellen.
1. Axialventilator, mit einem Laufschaufeln aufweisenden Laufrad, das in einem von
einer Wand umgebenen Strömungskanal angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in
oder an der Wand (1) im Bereich der Schaufelspitzen (15) mindestens eine Öffnung (20)
vorgesehen ist, die kanalseitig mit einer Durchbrechungen (22) aufweisenden oder
freilassenden Abdeckung (21) versehen ist.
2. Axialventilator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (21)
eine feine oder feinporige Durchbrechungen (22′) aufweisende Feinabdeckung (29) ist.
3. Axialventilator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung
(21) eine ein Gewebe umfassende Feinabdeckung (29) aufweist.
4. Axialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckung (21) eine Gaze enthaltende und insbesondere aus Gaze bestehende Feinabdeckung
(29) aufweist.
5. Axialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckung (21) eine Grobabdeckung (30) mit einer Mehrzahl von Löchern (22,22′) aufweist.
6. Axialventilator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Grobabdeckung
(30) lochblechartig oder gitterartig ausgestaltet ist.
7. Axialventilator nach Anspruch 5 oder 6, jeweils in Verbindung mit einem der Ansprüche
2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (21) in aufeinanderfolgender Anordnung
eine Grobabdeckung (30) und eine Feinabdeckung (29) enthält, wobei zweckmäßigerweise
die Grobabdeckung (30) kanalseitig und die Feinabdeckung (29) öffnungsseitig angeordnet
ist.
8. Axialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckung (21) im Mündungsbereich (24) der Öffnung (20) zum Strömungskanal (4) angeordnet
ist.
9. Axialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Öffnung (20) und insbesondere auch ihre zum Strömungskanal (4) gerichtete Mündung
(24) mindestens über einen Teilumfangsbereich der Wand (1) erstrecken.
10. Axialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere mit Abdeckungen (21) versehene Öffnungen (20,20′) entlang des Umfanges des
Laufrades (6) verteilt angeordnet sind, z.B. vier sich jeweils paarweise diametral
mit Bezug zur Drehachse (7) des Laufrades (6) gegenüberliegende Öffnungen (20′).
11. Axialventilator nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur
(37) der Öffnungen (20,20′), in Axialrichtung (7) des Laufrades (6) gesehen, rund
oder eckig ausgebildet ist.
12. Axialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Öffnung (20) über den gesamten Umfang der Wand (1) bzw. des Strömungskanals
(4) erstreckt und einen mit der Abdeckung (21) versehenen Ringkanal (25) bildet.
13. Axialventilator nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkanal (25)
ein Kreisringkanal (25′) ist.
14. Axialventilator nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanal tiefe
(b) zumindest in etwa das 0,1- bis 0,2-fache des Laufraddurchmessers (d) beträgt.
15. Axialventilator nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkanal (25,25˝),
in Axialrichtung (7) des Laufrads (6) gesehen, eine eckige und insbesondere viereckige
Außenkontur aufweist, die zweckmäßigerweise quadratisch oder rechteckig ist.
16. Axialventilator nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur
(33) des Ringkanals (25˝) stellenweise tangential an den Innenumfang (16) des Strömungskanals
(4) herantritt, bei quadratischer bzw. rechteckiger Außenkontur zweckmäßigerweise
an zwei oder vier einander jeweils paarweise diametral gegenüberliegenden Stellen
(36).
17. Axialventilator nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe
(b) des Ringkanals (25˝) je nach Stelle seines Umfanges zumindest in etwa Werte zwischen
0 und dem 0,2-fachen des Laufraddurchmessers (d) einnimmt.
18. Axialventilator nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Axialrichtung (7) des Laufrades (6) gemessene Breite (a) des Ringkanals (25)
zumindest in etwa das 0,2- bis 0,3-fache und vorzugsweise das 0,25-fache des Laufraddurchmessers
(d) beträgt.
19. Axialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnung (20) bzw. Öffnungen (20′) dem Laufrad radial außerhalb gegenüberliegen
und zweckmäßigerweise in einer gemeinsamen Diametralebene mit diesem angeordnet sind.
20. Axialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnung (20) bzw. Öffnungen (20′) mit Bezug zum Laufrad (6) axial versetzt angeordnet
sind, derart, daß die Schaufelspitzen (15) zumindest zum Teil axial neben den Öffnungen
angeordnet sind, z.B. um einen Betrag von etwa 50 % ihrer in Axialrichtung (7) des
Laufrades (6) gemessenen Breite.