[0001] Die Erfindung betrifft einen elektronisch gesteuerten oder geregelten Rollstuhl der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Rollstühle dieser Art mit elektronischer Steuerung oder Regelung des Rollstuhlantriebes
sowie der Rollstuhllenkung sind in großer Stückzahl erfolgreich im Einsatz. Die elektronische
Steuerung des Rollstuhlantriebes gestattet ein benutzerfreundliches Dirigieren des
Rollstuhles mit Hilfe eines einzigen Stellschalters, der üblicherweise im Bereich
der Armlehnen am Rollstuhl installiert und ohne nennenswerten Krafteinsatz manuell
betätigbar ist.
[0003] In der Praxis hat sich jedoch als Nachteil der benutzerfreundlichen Steuerelektronik
deren grundsätzliche Störanfälligkeit durch Fremdeinflüsse herausgestellt. Solche
Fremdeinflüsse sind beispielsweise durch elektromagnetische Störstrahlungsquellen
bedingt, wie etwa Hochfrequenzsender, Mittelfrequenzgeneratoren oder sonstige schnell
veränderliche elektromagnetische Felder. Die Folge solcher Störstrahlung sind, eine
entsprechende Intensität vorausgesetzt, unkontrollierbare Betriebszustände des Rollstuhles,
die den Rollstuhl-Benutzer im ungünstigsten Fall in gefährliche Situationen bringen
können, nämlich etwa dann, wenn der Rollstuhl infolge der Störung der Steuerelektronik
unkontrolliert losfährt.
[0004] Unkontrollierte Betriebszustände können aber auch die Folge eines Defektes der Steuerschaltung
oder des manuellen Stellungsschalters sein.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen eingangs genannten, elektronisch
gesteuerten Rollstuhl zu schaffen, mit dem unkontrollierte Betriebszustände kurzfristig
beendet werden können.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
[0007] Es sind Ausführungen von Neutralstellungsdetektoren bekannt, die den Auslenkwinkel
des Steuerknüppels mechanisch in einer Weise erfassen, die einen relativ großen Neutralstellungsbereich
bedingen. Bekannt ist ein Neutralstellungsdetektor, bei dem das untere Ende des Steuerknüppels
in der Neutralstellung einen Mikroschalter betätigt. Die Abmessungen des Betätigers
und der Schaltweg des Mikroschalters erfordern unter Berücksichtigung von Abnutzung,
Toleranzen und Einstellgenauigkeit einen Mindestneutralstellungsbereich, der von
seiner Größe her nicht immer akzeptabel ist oder zu unerwünschten Kompromissen zwingt.
[0008] Ein weiterer bekannter Neutralstellungsdetektor (Gebrauchsmuster mit Rollennr. G
87 10 311.7) bewegt mit dem Steuerknüppelende ein Kulissengetriebe. Die Anordnung
beinhaltet zwei übereinander parallelgeführte Scheiben. Jede Scheibe ist mit einer
um 45° zur Führungsrichtung geschwenkten Kulisse versehen. Die Kulissen beider Scheiben
sind zueinander um 90° angeordnet. Die Scheiben werden bei der Bewegung des Steuerknüppels
in X- und Y-Richtung getrennt voneinander verstellt. In der Neutralstellung - und
nur dort - gelangen an der Längsseite der Scheiben angebrachte Kerben zur Deckung,
um dann den Betätiger eines Mikroschalters eintauchen zu lassen, um so das Erreichen
der Neutralstellung zu signalisieren. Zu den Nachteilen dieser Erfassungsart gilt
das oben Gesagte mit dem Zusatz, daß bei dieser zweiten Methode noch mehr mechanisch
bewegte Einzelteile die Funktion sicherstellen müssen. Die Einhaltung eines bestimmten
Neutralstellungsbereiches ist damit entsprechend unsicher und in einer Mindestgröße
auszulegen.
[0009] Stellschalter an Rollstühlen weisen oftmals einen relativ kleinen Winkelbereich auf,
weil viele Behinderte größere Betätigungswege nicht überstreichen können -der Aktionsbereich
ihrer Hände ist häufig stark eingeschränkt. Stellschalter an Rollstühlen dienen der
proportionalen Geschwindigkeits- und Richtungsvorgabe. Um diese Aufgabe mit kleinen
Gesamtstellwegen dosiert erfüllen zu können, muß der in Abzug zu bringende Neutralstellungsbereich
möglichst klein gehalten werden. Diesem Ziel dient der erfindungsgemäße Neutralstellungsdetektor.
Die in ihm genutzten Prinzipien sind verschleißarm oder -frei, auszuwertende Wege
oder Winkel sind reproduzierbar wegen weniger relevanter Teile. Die technisch realisierte
Lösung ist entsprechend sicher.
[0010] Der Kern der Erfindung besteht darin, die elektronische Steuerschaltung durch Überführen
des manuellen Stellschalters in seine Neutralstellung zu umgehen bzw. außer Wirkverbindung
mit den Antriebselektromotoren zu setzen und/oder letztere von ihrer Stromversorgung
abzutrennen. Im Falle einer Störung der elektronischen Steuerschaltung bedeutet dies,
daß die letztlich zu einem unkontrollierten und auch unkontrollierbaren Betriebszustand
des Rollstuhles führende Störung schnell und sicher überwunden werden kann, indem
ganz einfach der manuelle Stellschalter in seine Neutralstellung gelenkt wird, welche
erfindungsgemäß mit einer Stillsetzung der Elektromotoren ohne Benutzung der Steuerschaltung
verbunden ist.
[0011] Mit anderen Worten kann ein durch eine beliebige Störung verursachter Fehlbetriebszustand
des Rollstuhl es kurzfristig beendet werden, noch bevor er für den Rollstuhlbenutzer
zu einer echten Gefahr wird. Der Rollstuhl bleibt also durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Stellschalters als Notschalter unter allen Umständen voll in der
Verfügungsgewalt des Rollstuhlbenutzers.
[0012] Vorteilhafterweise blockiert der erfindungsgemäße Neutralstellungsdetektor bei in
Neutralstellung überführtem Stellschalter nicht nur die Stromversorgung der Elektromotoren,
sondern aktiviert auch eine Schaltung, welche das Ansprechen der Feststellbremsen
bewirkt, die beispielsweise als Federdruckbremsen ausgelegt sein können. Dadurch
wird ein Abbremsen des Rollstuhles bis zum Stillstand des Rollstuhles gleichzeitig
mit dem Abschalten der Antriebsmotoren auch dann gewährleistet, wenn die an sich
in Neutralstellung des Stellschalters aktivierte Bremssteuerungsschaltung auf einer
Störung beruhende Fehlimpulse aus der elektronischen Steuerschaltung empfängt.
[0013] Um die von Störungen unbeeinflußte, normale Rollstuhlsteuerung nicht unnötig zu behindern,
wenn der Stellschalter beim Umsteuern seine Neutralstellung durchläuft, ist es von
Vorteil, das von dem Neutralstellungsdetektor erzeugte Motorabschaltsignal zeitverzögert
an die Steuerschaltung abzugeben, beispielsweise mit einer Zeitverzögerung von 0,1
bis 0,3 Sekunden, maximal jedoch von einer halben Sekunde.
[0014] Besonders vorteilhalft für die Realisierung des erfindungsgemäßen Neutralstellungsdetektors
ist die Verwendung eines sogenannten "Joystick"-Positionsgebers als manuell betätigbarer
Stellschalter. Dieser ist beipielsweise in Form eines Zwei-Koordinaten-Positionsgebers
mit einem Steuerknüppel ausgebildet, dessen schwenkbar gelagerter Positionsgeber innerhalb
seines Wirkungsbereiches einen Neutralstellungsdetektor beeinflußt.
[0015] Der Neutralstellungsdetektor selbst kann in unterschiedlichen Formen als mechanischer,
elektrischer, magnetischer oder optischer Detektor realisiert sein. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Neutralstellungsdetektors sind nachfolgend für den Fall eines
Steuerknüppel-Positionsgebers aufgeführt.
[0016] Eine vorteilhafte Ausführungsform des Neutralstellungsdetektors sieht magnetische
Sensoren vor, die im Wirkungsbereich des Positionsgeberendes des Steuerknüppels angeordnet
sind und bestimmungsgemäß von einem Permanentmagneten beeinflußt werden, der am Steuerknüppel
angebracht ist. Als Magnetsensoren kommen beispielsweise Hallelemente oder Feldplatten
in Frage, deren elektrische Signale durch nachgeschaltete Schaltungsteile ausgewertet
einen Digitalausgang steuern.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Alternative des Neutralstellungsdetektors sieht optische
Sensoren vor, die vom Steuerknüppel des Positionsgebers betätigt werden. Die optischen
Sensoren können jede geeignete Bauform aufweisen. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung
von (Infrarot-) Lichtschranken, deren Lichtweg bei in Neutralstellung überführtem
Steuerknüppel durch eine an dessen Positionsgeberende angeschlossene Blende unterbrochen
wird.
[0018] Alle genannten Ausführungsformen des Neutralstellungsdetektors sind vorteilhafterweise
so beschaltet, daß sie im eigenen Fehlerfall das Motorabschaltsignal erzeugen, durch
das erfindungsgemäß die Antriebselektromotoren unter Umgehung der elektronischen
Rollstuhl-Steuerschaltung abgeschaltet werden.
[0019] Beim Aufbau der elektronischen Steuerschaltung für den Rollstuhl aus einer dem manuellen
Stellungsschalter nachgeschalteten Auswerteschaltung zum Erzeugen von Rollstuhl-Geschwindigkeitssignalen
und -Richtungssignalen, mit denen ein Impulsbreitenmodulator beaufschlagt ist, welcher
die Antriebselektromotoren über eine Leistungsstufe beaufschlagt, ist es vorteilhafterweise
vorgesehen, das Motorabschaltsignal von dem Neutralstellungsdetektor an den Impulsmodulator
anzulegen, dessen Ausgangssignale zur Ansteuerung des Impulsbreitenmodulators daraufhin
gesperrt werden.
[0020] Eine derartig aufgebaute Steuerschaltung ist in der Figur 1 schematisch dargestellt,
die ein Schaltschema dieser Steuerschaltung für den erfindungsgemäßen Rollstuhl in
Verbindung mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen Neutralstellungsdetektor zeigt.
[0021] Der in der Figur 1 schematisch dargestellte manuelle Stellschalter zum Ansteuern
der elektronischen Steuerschalung für den Rollstuhl weist die Bauart eines sogenannten
"Joystick"-Zweikoordinaten-Positionsgebers mit einem Steuerknüppel 2 und einem Gehäuse
3 auf, in welchem vom Steuerknüppel 2 gemeinsam betätigte Stellpotentiometer K1 und
K2 ebenso untergebracht sind wie der schematisch als Ein-Ausschalter dargestellte
Neutralstellungsdetektor S.
[0022] Die Abgriffe der mit einer nicht dargestellten Spannungsquelle verbundenen Stellpotentiometer
K1 und K2 sind an die Eingänge einer Auswerteschaltung angeschlossen, die aus den
an den Potentiometerabgriffen anliegenden Spannungswerten die Geschwindigkeit und
die Richtung des Rollstuhles bestimmende Steuersignale S1 und Sr gewinnt. Diese Steuersignale
S1 und Sr am Ausgang der Auswerteschaltung beaufschlagen einen Impulsbreiten-Modulator,
dem eine Leistungsstufe nachgeschaltet ist, an welcher ausgangsseitig Elektromotoren
M1 und Mr angeschlossen sind, die das linke bzw. rechte Rad des Rollstuhles getrennt
antreiben.
[0023] Weiterhin umfaßt die elektronische Steuerschaltung für den Rollstuhl einen Schaltungsteil
zur Systemüberwachung, der von den Signalen beaufschlagt wird, die aus der Auswerteschaltung
und der Leistungstufe gewonnen sind und nach entsprechender Aufbereitung innerhalb
der Systemüberwachung den Impulsbreiten-Modulator beaufschlagen. In die Systemüberwachung
ist auch das Motorabschaltsignal vom Neutralstellungsdetektor S mit einbezogen, der
über eine Leitung an die Systemüberwachung angeschlossen ist.
[0024] Bei störungsfreiem Betrieb wird die Neutralstellung des Stellschalters 1 über die
Potentiometer K1 und K2 und die Auswerteschaltung an den Impulsbreiten-Modulator
gemeldet, der an die Leistungsstufe für die Elektromotoren ein Signal mit der Impulsbreite
"Null" übermittelt, wodurch die Energiezufuhr aus der Leistungsstufe an die Elektromotoren
unterbrochen wird. Zusätzlich wird dabei eine nicht dargestellte Schaltung zur Ansteuerung
von Bremsen für die Rollstuhlräder aktiviert, so daß der Rollstuhl abgebremst wird.
[0025] Sobald der Steuerknüppel 2 des Stellschalters 1 die Neutralstellung erreicht, erzeugt
der Neutralstellungdetektor S unabhängig von den bei störungsfreiem Betrieb zur Motorabschaltung
führenden Stellungen der Potentiometer K1 und K2 ein Motorabschaltsignal, das über
eine direkte Verbindungsleitung an den Impulsbreiten-Modulator übermittelt wird und
diesen zur Abgabe eines Ausgangssignales mit der Impulsbreite "Null" an die Leistungsstufe
veranlaßt.
[0026] Innerhalb des Impulsbreitenmodulators wird das Motorabschaltsignal von dem Neutralstellungsdetektor
mit Priorität gegenüber den Signalen S1 und Sr der Auswerteschaltung verarbeitet,
so daß eine Motorabschaltung bei in Neutralstellung befindlichem Steuerknüppel 2 des
Stellschalters 1 auch dann erfolgt, wenn das aus den Signalen der Auswerteschaltung
gewonnene Motorsteuersignal bei dieser Stellung des Steuerknüppels etwa deshalb nicht
zu einer Motorschaltung führt, weil die Auswerteschaltung durch externe Störstrahlung
in seiner bestimmungsgemäßen Funktion beeinträchtigt ist.
[0027] Damit wird erreicht, daß ein durch externe Störstrahlung oder durch eine interne
Fehlfunktion erzeugter unkontrollierter Betriebszustand des Rollstuhles bereits unmittelbar
nach seinem Auftreten dadurch beendet werden kann, daß der Steuerknüppel 2 in seine
Neutralstellung überführt wird.
[0028] Als eine weitere Ausführungsform eines Neutralstellungsdetektors gemäß Figur 2 lassen
sich um den Steuerknüppel äquidistant minimal zwei Auflagepunkte für ein durch eine
Feder F vorgespanntes Gleitstück vorsehen, die nur dann alle durch das Gleitstück
berührt werden, wenn der Steuerknüppel in die neutrale Stellung gebracht oder losgelassen
wurde. Das gewählte Ausführungsbeispiel weist drei Auflagepunkte auf. Von den auf
einem Kragen K befindlichen Auflagepunkten a, b und c (Figur 4) wird mindestens einer
durch das Gleitstück nicht mehr berührt, sobald der Steuerknüppel um einen Minimalwinkel
ausgelenkt wurde (Figur 3).
[0029] Eine hierbei mögliche Ausführung kann z.B. sein, daß die Auflagepunkte leitende
segment-, streifen- oder punktförmige Kontaktzonen darstellen. Durch das dann ebenfalls
leitend auszubildende Gleitstück würde dies in der Neutralstellung - und nur hier
- alle Kontakte miteinander verbunden halten. Eine diesen Sachverhalt auswertende
Schaltung zeigt Figur 4. Die Auflagepunkte können jedoch auch so ausgeführt sein,
daß in ihnen direkt oder indirekt kontaktbehaftete (z.B. Mikroschalter) oder kontaktlose
(z.B. Drucksensoren) Schalter betätigt werden, wieder nach dem Prinzip, daß die Nichtbetätigung
mindestens eines Schalters signalisiert, daß der Steuerknüppel sich außerhalb der
Neutralstellung befindet.
[0030] Ein anderer Aufbau eines Stellschalters kann so gestaltet sein, daß sich um ein wiederum
vorhandenes leitendes Gleitstück G ein Kontaktring R anordnet Figur 5, dessen Durchmesser
etwas größer ist als der Durchmesser, auf dem sich die Auflagepunkte des Gleitstücks
in der Ruhestellung befinden. Wird der Steuerknüppel nunmehr ausgelenkt, kommt es
bereits nach kleinem Auslenkwinkel zu einer Kontaktierung zwischen Gleitstück und
Kontaktring, was das Verlassen der Neutralstellung des Steuerknüppels signalisiert.
Ist der Kontaktring nach außen so breitflächig, daß das Gleitstück bis zur Maximalauslenkung
des Steuerknüppels zum Kontaktring Verbindung behält, so ist diese Verbindung dann
und nur dann unterbrochen, wenn der Steuerknüppel die Neutralstellung erreicht.
[0031] Wird der Kontaktring nach außen demgegenüber so breitflächig ausgeführt, daß das
Gleitstück den Kontaktring kurz vor Erreichen der Maximalstellung des Steuerknüppels
verläßt (Figur 6), so signalisiert die Unterbrechnung dort ein Überdrücken des Steuerknüppels.
[0032] Das Erreichen eines unerwünschten Auslenkwinkels kann auch dadurch signalisiert werden,
daß das Gleitstück bei entsprechend großem Winkel einen konzentrisch angeordneten
Ring S berührt, während es auf dem Kontaktring weiterhin aufliegt (Figur 7).
1. Elektronisch gesteuerter oder geregelter Rollstuhl, mit Elektromotoren zum Antrieb
der Rollstuhlräder, elektrisch betätigbaren Feststellbremsen für die Rollstuhlräder,
einer elektronischen Steuerschaltung für die Antriebselektromotoren und einem manuell
betätigbaren Stellschalter zum Konditionieren der elektronischen Steuerschaltung einschließlich
einer Unterbrechung der Energiezufuhr zu den Antriebselektromotoren und einer Aktivierung
der Feststellbremsen in einer Neutralstellung des Stellschalters, gekennzeichnet durch
einen die Neutralstellung des manuell betätigbaren Stellschalters (1) erfassenden
Neutralstellungsdetektor (S), der bei in Neutralstellung befindlichem Stellschalter
in minimal zwei Sensorzonen gleichzeitig für Signalgabe in Koinzidenz sorgt und dadurch
unter Umgehung der elektronischen Steuerschaltung ein Motorabschaltsignal abgibt,
das die Stromversorgung der Antriebselektromotoren (Ml,Mr) unterbricht.
2. Rollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Motorabschaltsignal
von dem Neutralstellungsdetektor (S) zusätzlich die Aktivierung der Feststellbremsen
auslöst.
3. Rollstuhl nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine dem Neutralstellungsdetektor
(S) nachgeschaltete Zeitverzögerungsschaltung, welche die Abgabe des Motorabschaltsignales
an die Elektromotoren (Ml,Mr) sowie an die Feststellbremsen um ein vorbestimmtes Zeitintervall
verzögert.
4. Rollstuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeit verzögerungsintervall
weniger als eine halbe Sekunde vor allem 0,1 bis 0,3 Sekunden beträgt.
5. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dessen elektronische Steuerschaltung
eine dem manuellen Stellungsschalter nachgeordnete Auswerteschaltung zum Erzeugen
von Rollstuhlgeschwindigkeits- und Richtungssignalen umfaßt, mit denen ein Impulsbreitenmodulator
beaufschlagt ist, welcher die Antriebselektromotoren über eine Leistungsstufe beaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Motorabschaltsignal von dem Neutralstellungsdetektor
(S) den Impulsbreitenmodulator zur Abgabe von die Energieversorgung der Elektromotoren
(Ml, Mr) unterbrechenden Sperrsignalen an die Leistungsstufe konditioniert.
6. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der manuell
betätigbare Stellschalter (1) ein Zwei-Koordinaten-Positionsgeber mit einem Steuerknüppel
(2) ist, der auf den Neutralstellungsdetektor (S) wirkt.
7. Rollstuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Neutralstellungsdetektor
(S) durch das schwenkbar gelagerte Positionsgeberende des Steuerknüppels (2) beeinflußt
wird.
8. Rollstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Neutralstellungsdetektor(S)
aus kontaktbehafteten Schaltern, beispielsweise Mikroschaltern,besteht, die so im
Wirkungsbereich des Steuerknüppels (2) angeordnet sind, daß sie insbesondere bei in
die Neutralstellung überführtem Steuerknüppel (2) beeinflußt werden.
9. Rollstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Neutralstellungsdetektor
(S) aus kontaktlosen Schaltern, beispielsweise elektronischen Näherungsinitiatoren,besteht,
die so im Wirkungsbereich des Steuerknüppels (2) angeordnet sind, daß sie insbesondere
bei in Neutralstellung überführtem Steuerknüppel (2)beeinflußt werden.
10. Rollstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Neutralstellungsdetektor
(S) aus magnetischen Sensoren besteht, die im Wirkungsbereich des Steuerknüppels (2)
angeordnet sind und bei in Neutralstellung überführtem Steuerknüppel (2) mit einem
Magnetfeld so beaufschlagt werden, daß die in den Sensoren erreichten Feldstärken
eindeutige Schlüsse auf die Steuerknüppel-Stellung, insbesondere die Neutralstellung,
zulassen. Die Sensoren können die zur Auswertung der Feldstärke notwendigen Elemente
möglicherweise beinhalten und somit einen Digitalausgang aufweisen.
11. Rollstuhl nach Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, daß der Nullstellungsdetektor
(S) optische Sensoren enthält, die im Wirkungsbereich des Steuerknüppels (2) angeordnet
sind und bei in Neutralstellung überführtem Steuerknüppel (2) mit einem solchen Lichtstrom
beaufschlagt werden, der eindeutige Schlüsse auf eine erreichte Neutralstellung des
Steuerknüppels zuläßt. Die Sensoren können die zur Auswertung der empfangenen Lichtleistung
notwendigen Elemente möglicherweise beinhalten und somit einen Digitalausgang aufweisen.
12. Rollstuhl nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Sensoren
je eine Lichtschranke und die Betätigungs einrichtung eine in Steuerknüppel-Neutralstellung
in die optischen Wege der Lichtschranken geschwenkte Blende sind.
13. Rollstuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellschalter zur redundanten
Positionserfassung neben dem Zwei-Koordinaten-Positionsgeber eine weitere Sensorengruppierung
aufweist, die eigenständig zur ersteren die jeweiligen Koordinatenwerte ermittelt
und damit mit erhöhter Sicherheit eine Signalisierung über die Einnahme der Neutralstellung
des Stellschalters liefert.
14. Rollstuhl nach Anspruch 1, 2, 3, 6, 10, 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die System-Überwachung der elektronischen Steuerschaltung nach Plausibilitätskriterien
Vergleiche darüber anstellt, ob die von den Motoren erreichten Drehzahlen, und Drehrichtungen
den Steuerknüppel-Signalen entsprechen und ein "normal es" Steuern weiterhin über
die Leistungsstufen erfolgen darf oder ob das Verhalten des Fahrzeuges unerwartet
erscheint, so daß die Motoren sicherheitshalber von der Energiequelle mittels eines
Sicherheitsschaltorgans zu trennen sind. In einem solchen Fall werden üblicherweise
gleichzeitig die Feststellbremsen aktiviert.
15. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der manuell
betätigbare Stellschalter einen elektrisch leitenden Stempel besitzt, der in der Neutralstellung
des Stellschalters sich durch Federkraft zentrierend in einen Kragen absenkt, der
mindestens zwei segment-, streifen- oder punktförmige Kontakte aufweist, die mittels
des Stempels in der Neutralstellung miteinander leitend verbunden werden.
16. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der manuell
betätigbare Stellschalter einen elektrisch leitenden kreisförmigen Stempel besitzt,
der in der Neutralstellung des Stellschalters sich durch Federkraft zentrierend in
einen Kragen absenkt und bei Auslenkung des Steuerknüppels um einen Minimalbetrag
aus der Neutralstellung heraus Kontakt zwischen dem Stempel und einem konzentrisch
um die Neutralstellung angeordneten Kontaktring herstellt, der bis zur Maximalauslenkung
des Steuerknüppels beibehalten wird.
17. Rollstuhl nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt zwischen Stempel
und Kontaktring vor Erreichen der Maximalauslenkung verlorengeht.
18. Rollstuhl nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel bei Erreichen
der Maximalauslenkung zu einem zweiten, größeren konzentrisch angeordneten Kontaktring
zusätzlich oder ersatzweise zum kleineren Kontaktring Kontakt bekommt. Die ersatzweise
Kontaktaufnahme kann dabei auch überlappend zur ersten erfolgen.