(19)
(11) EP 0 414 217 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.02.1991  Patentblatt  1991/09

(21) Anmeldenummer: 90116072.1

(22) Anmeldetag:  22.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F02P 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
GR

(30) Priorität: 22.08.1989 DE 8910037 U

(71) Anmelder: DODUCO GMBH + Co Dr. Eugen Dürrwächter
D-75181 Pforzheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Behnke, Horst, Dipl.-Ing.
    D-7300 Esslingen (DE)
  • Michal, Roland, Dr. Dipl.-Ing.
    D-7530 Pforzheim (DE)
  • Bahm, Klaus
    D-7527 Kraichtal 4 (DE)

(74) Vertreter: Twelmeier, Ulrich, Dipl.Phys. et al
Patentanwälte Dr. Rudolf Bauer Dipl.-Ing.Helmut Hubbuch, Dipl.Phys. Ulrich Twelmeier Westliche Karl-Friedrich-Strasse 29-31
75172 Pforzheim
75172 Pforzheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Verfahren abgeschlossen infolge Verbindung mit 90912410.9/0489056 (europäische Anmeldenummer/Veröffentlichungsnummer) vom 28.10.93.
     


    (54) Zündverteiler für Verbrennungskraftmaschinen


    (57) Der Zündverteiler hat ein Gehäuse, in welchem drehbar ein Ver­teilerläufer (4) gelagert ist, der nahe bei seiner Drehachse (5) eine erste Elektrode (9) und an seinem von der Drehachse entfernten Ende eine zweite Elektrode (10) und dazwischen eine die zwei Elektroden verbindende elektrische Leitung (11) hat. Das Gehäuse wird von einer Verteilerkappe (1) abgeschlossen, welche auf ihrer Innenseite am Umfang verteilt mehrere mit der zweiten Elektrode (10) des Verteilerläufers zusammenarbeitende Festelektroden (3) sowie eine Mittelelektrode (2) hat, welche unter Bildung einer Funkenstrecke in geringem Abstand von der ersten Elektrode (9) des Verteilerläufers endet. In dem aus der ersten Elektrode (9) des Verteilerläufers und der Mittelelek­trode (2) gebildeten Eletrodenpaar ist eine Elektrode (2) stift­förmig ausgebildet, wohingegen die andere Elektrode (9) die stiftförmige Elektrode (2) nicht oder über weniger als den ganzen Umfang umschließt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung geht aus von einem Zündverteiler für Ver­brennungskraftmaschinen mit einem Gehäuse, in welchem dreh­bar ein Verteilerläufer gelagert ist, der nahe bei seiner Drehachse eine erste Elektrode und an seinem von der Dreh­achse entfernten Ende eine zweite Elektrode und dazwischen eine die zwei Elektroden verbindende elektrische Leitung hat,
    und mit einer das Gehäuse abschließenden Verteilerkappe, welche auf ihrer Innenseite am Umfang verteilt mehrere mit der zweiten Elektrode des Verteilerläufers zusammen­arbeitende festelektroden sowie eine Mittelelektrode hat, welche unter Bildung einer Funkenstrecke in geringem Ab­stand von der ersten Elektrode des Verteilerläufers endet,
    wobei in dem aus der ersten Elektrode des Verteilerläufers und der Mittelelektrode gebildeten Elektrodenpaar eine Elektrode stiftförmig ausgebildet ist.

    Stand der Technik



    [0002] Ein solcher Zündverteiler ist aus der DE-37 43 940 Al be­kannt. Bei dem bekannten Zündverteiler ist die erste Elektrode des Verteilerläufers, welche zusammen mit der Mittelelektrode der Verteilerkappe eine Funkenstrecke bil­det, als Buchse ausgebildet, in welche die stiftförmige Mittelelektrode hineinragt. Beide Elektroden bestehen - wie bei Funkenstrecken üblich - aus Messing. Damit der Funkenüberschlag bei einer möglichst niedrigen Bogenspan­nung erfolgt, wird angestrebt, den Wirkabstand zwischen den beiden Elektroden so gering wie möglich zu halten; er beträgt typisch 0,5 mm und sollte maximal 1 mm betragen.

    [0003] Die Elektroden der Funkenstrecke unterliegen zwar anders als die sonst üblichen Schleifkontakte zwischen dem Ver­teilerläufer und der Mittelelektrode der Verteilerkappe keinem mechanischen Verschleiß, dennoch ist die Lebens­dauer der die Funkenstrecke bildenden Elektroden bislang unbefriedigend.

    Darstellung der Erfindung



    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zündverteiler der eingangs genannten Art mit längerer Lebensdauer des die Mittelelektrode der Verteilerkappe einschließenden Elektrodenpaares zu schaffen.

    [0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Zündverteiler mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran­sprüche.

    [0006] Bei der Suche nach der erfindungsgemäßen Lösung wurde festge­stellt, dass eine Ursache für den Verschleiß im mittleren Elektrodenpaar darin besteht, dass die beiden Elektroden nicht genau koaxial zueinander angeordnet sind. Das hat zur Folge, dass die stiftförmige Mittelelektrode der Verteilerkappe über ihren Umfang ungleichmässig abbrennt, weil der Funke bevor­zugt an der engsten Stelle des Ringspaltes zwischen der Mittel­elektrode und der buchsenförmigen Elektrode des Verteilerläufers überspringt. Der naheliegende Weg, die Lösung der Aufgabe in Maßnahmen zu suchen, die Abweichungen von einer genau koaxialen Anordnung zu verringern, führten jedoch nicht zum Erfolg, denn zum einen zeigt es sich, dass bedingt durch Aufbau und Anord­nung des Zündverteilers die beobachteten Abweichungen von der exakt koaxiale Anordnung praktisch unvermeidbar sind, zum anderen zeigt es sich, dass selbst bei verbesserter koaxialer Anordnung der beiden Elektroden noch immer ein zu starker Elektro­denverschleiß auftrat, der zu einer zu niedrigen Lebensdauer führte Die Erfinder haben dann herausgefunden, dass der Elektrodenver­schleiß nicht nur auf Funkenerosion zurückzuführen ist, sondern dass die Elektrodenfläche auch chemisch angegriffen wird. Der chemische Angriff hat vermutlich unterschiedliche Ursachen. Zum einen kommt es durch den Funkenüberschlag und die ihn begleiten­de Energieumsetzung zu einer Anregung der umgebenden Gasatmosphäre, wobei sich Ozon und Stickoxide bilden dürften. Ausserdem unter­ liegen die Elektroden und der sie umgebende Kunststoff einer erheblichen thermischen Beanspruchung durch die Funkenent­ladungen, so dass Bestandteile des Kunststoffs zersetzt und freigesetzt werden, darunter auch chlorhaltige Bestandteile aus flammhemmenden Substanzen. Vermutlich kommt es so zur Ausbildung eines aggressiven Gasgemisches, welches auf die Elektrodenober­flächen einwirkt und wesentlich zu ihrem Verschleiß beiträgt.

    [0007] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Zündverteilers wird zweierlei erreicht: Dadurch, dass die Elektrode, welche mit der stiftförmigen Elektrode zusammenarbeitet, nicht wie beim Stand der Technik eine Buchse ist, welche die stiftförmige Elektrode über ihren ganzen Umfang umschließt, sondern eine Elektrode, welche die stiftförmige Elektrode nicht oder über weniger als den ganzen Umfang umschließt, kann selbst bei mangelnder koaxialer Anordnung der Funken nicht stets an der selben Stelle auf die stiftförmige Elektrode überschlagen sondern muss zwangsweise wandern, wobei der Abbrand um so gleichmässiger wird, je geringer der Winkel ist, um den die stiftförmige Elektrode von der anderen Elektrode umschlossen wird. Die stiftförmige Elektrode wird deshalb von der anderen Elektrode vorzugsweise über weniger als den halben Umfang umschlossen. Ausserdem können die aggressiven Gase, deren Er­zeugung die Funkenentladung begleitet, aus dem Bereich der bei­den Elektroden leichter entweichen, wenn die stiftförmige Elek­trode anders als beim Stand der Technik nicht länger von einer geschlossenen Buchse umgeben ist. Besonders günstig ist es, wenn jene andere Elektrode, die zusammen mit der stiftförmigen Elektrode die Funkenstrecke bildet, eine der stiftförmigen Elektrode zugewandte, im wesentlichen ebenen Oberfläche hat, denn dann erreicht man einen besonders gleichmässigen Ab­brand der stiftförmigen Elektrode und das Entweichen der aggressiven Gase aus dem Elektrodenbereich ist besonders leicht und wird dann, wenn die stiftförmige Elektrode die Mittelelektrode der Verteilerkappe ist, noch dadurch be­günstigt, dass die andere, sich mit dem Verteilerläufer drehende Elektrode, für eine Luftbewegung sorgt, die das Entweichen der aggressiven Gase aus dem Elektrodenbereich fördert, insbesondere dann, wenn die ebene Oberfläche der sich drehenden Elektrode gegen die Längsachse der stift­förmigen Elektrode geneigt oder windschief angeordnet ist.

    [0008] Grundsätzlich kann die Erfindung so ausgeführt werden, dass die stiftförmige Elektrode entweder die Mittelelektrode der Verteilerkappe oder die erste Elektrode des Verteilerläufers ist, wobei die erste Möglichkeit bevorzugt wird, weil sie eine bessere Durchlüftung des Elektrodenbereiches ermög­licht, als wenn die stiftförmige Elektrode am Verteiler­läufer angebracht wäre. Zur Verbesserung der Durchlüftung ist es von Vorteil, die erste Elektrode des Verteilerläufers nicht wie bisher versenkt im Verteilerläufer anzubringen, sondern sie vom Grundkörper des Verteilerläufers abstehen und in den Raum zwischen dem Verteilerläufer und der Ver­teilerkappe ragen zu lassen. Vorzugsweise läßt man in diesen Raum weiterhin einen Fortsatz des Verteilerläufers hinein­ragen, der wie ein Ventilatorflügel für eine zusätzliche Luftumwälzung sorgt. Die erste Elektrode des Verteiler­läufers kann ein Teil dieses für die Luftumwälzung vorge­sehenen Fortsatzes oder von ihm getrennt sein, ihm bei­spielsweise - bezogen auf die Drehachse - diametral gegen­überliegen.

    [0009] Wird die stiftförmige Elektrode von der anderen Elektrode teilweise umgeben, so kann es der Belüftung des Elektroden­bereiches förderlich sein, die umgebende Elektrode per­foriert auszubilden. Eine weitere Möglichkeit, die Belüftung des Elektrodenbereiches zu verbessern, besteht darin, im Verteilerläufer im Bereich der stiftförmigen Elektrode ein durchgehendes Loch vorzusehen, welches zweckmässigerweise der stiftförmigen Mittelelektrode der Verteilerkappe gegen­überliegt, aber nicht in Richtung der Drehachse verlaufen muss, sondern vorzugsweise schräg zur Drehachse verläuft, wodurch eine Pumpwirkung erzielt wird.

    [0010] Eine andere Möglichkeit, den Elektrodenbereich gut zu be-. lüften, besteht darin, die stiftförmige Elektrode und die andere Elektrode nicht nebeneinander, sondern einander gegen­überliegend anzuordnen, so dass der Funkenüberschlag von der Spitze der stiftförmigen Elektrode zur gegenüberliegenden Elektrode erfolgt, welche der stiftförmigen Elektrode vorzugs­weise eine ebene Oberfläche zukehrt, welche größer ist als die Querschnittsfläche der stiftförmigen Elektrode, so dass Abweichungen von einer genau koaxialen Anordnung für das Be­treiben der Funkenstrecke unschädlich sind.

    [0011] Eine weitere Möglichkeit, die Belüftung der Funkenstrecke zu verbessern, besteht darin, das man die erste Elektrode des Verteilerläufers auf ihrer der stiftförmigen Mittel­elektrode der Verteilerkappe zugewandten Seite mit einem Vorsprung, insbesondere mit einer zur stiftförmigen Elektrode parallelen Rippe versieht, welche die Wirkung eines Ventila­torflügels hat. Eine nochmals erhöhte Lebensdauer erreicht man, wenn man diesen Vorsprung aus einem Werkstoff mit höherer Verschleißfestigkeit bildet, als ihm die Elektrode im Be­reich ausserhalb des Vorsprungs aufweist; ausserhalb des Be­reichs des Vorsprungs, wo die Elektrode keiner Funkenent­ladung ausgesetzt ist, kann sie aus einem leicht verarbeit­baren, elektrisch gut leitenden Werkstoff wie Kupfer oder Messing bestehen, auf welchen der verschleißfestere Vorsprung aufgeschweißt ist. Durch geeignete Werkstoffauswahl kann man auf unterschiedliche Weise zu verschleißfesteren Elektroden gelangen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Elektrode aus einem Werkstoff herzustellen oder mit einem Werkstoff zu be­stücken, der edler ist als Kupfer. Besonders eignen sich Werkstoffe, die wenigstens 20 Gew.-% Silber oder wenigstens 10 Gew.-% Palladium enthalten, insbesondere Silber-Nickel-­Verbundwerkstoffe oder Palladium-Kupfer-Legierungen. Besonders geeignet sind Werkstoffe aus Silber mit 10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 30 Gew.-% Nickel oder aus Palladium mit 10 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15 Gew.-% Kupfer. Derartige Werk­stoffe sind zwar zu Verwendung als elektrische Kontakte an sich bekannt, als Werkstoffe für Elektroden in Funkenstrecken jedoch unüblich. Durch ihren Edelmetallgehalt zeigen sie eine erhöhte chemische Beständigkeit gegenüber den aggressiven Gasen, die durch die Funkenentladung entstehen.

    [0012] Eine andere vorteilhafte Möglichkeit, die chemische Beständig­keit der Elektroden zu erhöhen, besteht darin, sie aus Werk­stoffen herzustellen oder mit Werkstoffen zu bestücken, die sich mit einer passivierenden Deckschicht überziehen. In diesem Zusammenhang eignen sich besonders Werkstoffe aus der Gruppe der Legierungen von Kupfer mit Nickel, wobei der Nickelgehalt zweckmässigerweise zwischen 10 und 40 Gew.-%, vorzugsweise un­gefähr 30 Gew.-% beträgt; durch Zulegieren von wenig Eisen (1 bis 2 Gew.-%) kann die chemische Beständigkeit noch weiter verbessert werden. Ausserdem eignen sich für die Elektroden Werk­stoffe aus mit Chrom legierten Stählen, weil diese sich mit einer passivierenden Deckschicht aus Chromoxid vor dem Angriff der aggressiven Gase schützen. Auch diese sich mit einer passi­vierenden Deckschicht überziehenden Werkstoffe sind für Elektro­den in Funkenstrecken nicht üblich.

    [0013] Günstig auf die Elektrodenlebensdauer wirkt es sich auch aus, wenn man dem Elektrodenwerkstoff geringe Mengen einer Substanz hinzufügt, welches die Elektronenaustrittsarbeit erniedrigt, z.B. Thoriumoxid. Elektroden mit niedrigerer Elektronenaustritts­arbeit erfordern für den Funkenüberschlag eine geringere Bogen­spannung und das Bedeutet, dass der Funkenüberschlag von einem geringeren Energieumsatz begleitet ist. Dadurch werden im Zünd­verteiler nicht nur die elektrischen Verluste verringert, son­dern es entstehen auch weniger reaktive Gase.

    Weg zur Ausführung der Erfindung



    [0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt.

    Figur 1 zeigt einen Zündverteiler im Querschnitt; der Schnitt ist rechtwinklig zur Drehachse des Verteilerläufers durch den Verteiler­läufer gelegt, gemäß Schnittlinie A-B in Figur 2;

    Figur 2 zeigt die relative Anordnung von Verteiler­kappe und Verteilerläufer in einem durch die Drehachse des Verteilerläufers gelegten Längs­schnitt gemäß Schnittlinie E-F in Figur 1, und

    Figur 3 zeigt einen weiteren Längsschnitt durch die Anordnung aus Verteilerkappe und Verteiler­läufer, und zwar im Vergleich zur Figur 2 um 90° versetzt, gemäß der Schnittlinie C-D in Figur 1.



    [0015] Vom Gehäuse des Zündverteilers ist lediglich die Verteiler­kappe 1 dargestellt, welche eine stiftförmige Mittelelektro­de 2 und an ihrem Umfang verteilt mehrere zur Mittelelektro­de 2 parallele Festelektroden 3 aufweist, die auf der Innen­seite der Verteilerkappe der Mittelelektrode 2 zugewandte Elektrodenflächen 3a haben.

    [0016] Im Zündverteiler befindet sich ein Verteilerläufer 4, wel­cher um eine Achse 5 drehbar ist, die koaxial zur Mittel­elektrode 2 verläuft. Der flache Grundkörper des Verteiler­läufers hat drei Bohrungen 6, 7 und 8 zur Befestigung des Verteilerläufers am Ende der Nockenwelle einer Verbrennungs­kraftmaschine, deren Gehäuse (Motorblock) zugleich die eine Hälfte des Gehäuses des Zündverteilers bildet, dessen andere Hälfte die Verteilerkappe 1 ist. Der Verteilerläufer trägt zwei Elektroden. Eine erste, längliche Elektrode 9 ist auf der Oberseite des Grundkörpers des Verteilerläufers 4 angeordnet, erstreckt sich in radialer Richtung und endet dicht, nämlich in einem Abstand von ungefähr 0,5 mm, vor der Mantelfläche der zylindrischen Mittelelektrode 2 der Verteilerkappe. An einer radial aussen liegenden Stelle trägt der Verteilerläufer eine zweite Elektrode 10, welche eine radial nach aussen weisende Oberfläche hat, welche bei Drehung des Verteilerläufers in geringem Abstand vor den Oberflächen 3a der Festelektroden 3 vorbeiläuft. Die Elektroden 9 und 10 sind durch eine in den Verteilerläufer eingebettete elektrische Leitung 11 mitein­ander verbunden.

    [0017] Wie am besten die Figur 3 zeigt, handelt es sich bei der ersten, mit der Mittelelektrode 2 zusammenarbeitenden Elektro­de 9 des Verteilerläufers um eine quaderförmige Elektrode, die eine ebene Endfläche 9a der Mittelelektrode 2 zugewandt hat. Die Normalen der radial verlaufenden Oberflächen der Elektrode 9 schließen mit der Drehachse 5 des Verteilerläufers 4 einen Winkel von ungefähr 45° ein.

    [0018] Durch diese Orientierung wirkt die Elektrode 9 wie ein Ventilatorflügel, der im Raum zwischen dem Verteilerläufer 4 und der Verteilerkappe 1 für eine Luftumwälzung sorgt. Die Luftumwälzung wird durch einen der Elektrode 9 dia­metral gegenüberliegenden Fortsatz 12 des Verteilerläufers verstärkt. Durch die Luftumwälzung findet im Bereich der Funkenstrecke, die zwischen der Mittelelektrode 2 und der ersten Elektrode 9 des Verteilerläufers gebildet ist, ein ständiger Luftaustausch statt, der die den Funkenüberschlag begleitenden aggressiven Gase abführt, wodurch die Elektroden 9 und 2 ihrem chemischen Angriff entzogen werden. Ausserdem wird die Mittelelektrode 2 nicht einseitig beansprucht, son­dern brennt gleichmässig ab, weil die erste Elektrode 9 des Verteilerläufers einseitig neben der Mittelelektrode 2 an­geordnet ist und um diese herumgeführt wird.

    Gewerbliche Anwendbarkeit



    [0019] Die Erfindung ist im Bereich des Automobilgewerbes (Her­steller, Zulieferer, Ersatzteilgeschäft) anwendbar.


    Ansprüche

    1. Zündverteiler für Verbrennungskraftmaschinen mit ei­nem Gehäuse, in welchem drehbar ein Verteilerläufer gelagert ist, der nahe bei seiner Drehachse eine erste Elektrode und an seinem von der Drehachse entfernten Ende eine zweite Elektrode und dazwischen eine die zwei Elek­troden verbindende elektrische Leitung hat,
    und mit einer das Gehäuse abschließenden Verteilerkappe, welche auf ihrer Innenseite am Umfang verteilt mehrere mit der zweiten Elektrode des Verteilerläufers zusammenarbei­tende Festelektroden sowie eine Mittelelektrode hat, wel­che unter Bildung einer Funkenstrecke in geringem Abstand von der ersten Elektrode des Verteilerläufers endet,
    wobei in dem aus der ersten Elektrode des Verteilerläu­fers und der Mittelelektrode gebildeten Elektrodenpaar eine Elektrode stiftförmig ausgebildet ist, dadurch ge­kennzeichnet,
    daß die andere Elektrode (9) des Elektrodenpaares (2, 9) die stiftförmige Elektrode (2) nicht oder über weniger als den ganzen Umfang umschließt.
     
    2. Zündverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Elektrode (9) des Elektrodenpaares (2, 9) die stiftförmige Elektrode (2) über weniger als den halben Umfang umschließt.
     
    3. Zündverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Elektrode der Spitze der stiftförmigen Elektrode (2) gegenüberliegt.
     
    4. Zündverteiler nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­zeichnet,
    daß jene andere Elektrode (9) eine der stiftförmigen Elek­trode (2) zugewandte, im wesentlichen ebene Oberfläche (9a) hat.
     
    5. Zündverteiler nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekenn­zeichnet,
    daß die Normale auf der ebenen Oberfläche (9a) gegen die Längsachse (5) der stiftförmigen Elektrode (2) geneigt ist.
     
    6. Zündverteiler nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die erste Elektrode (9) des Verteilerläufers (2) vom Grundkörper des Verteilerläufers (4) absteht und in den Raum zwischen dem Verteilerläufer (4) und der Verteiler­kappe (1) ragt.
     
    7. Zündverteiler nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Verteilerläufer (4) einen bezüglich seiner Dreh­achse (5) exzentrisch angeordneten,von seinem Grundkörper in den Raum zwischen dem Verteilerläufer (4) und der Ver­teilerkappe (1) ragenden Fortsatz (12) hat, welcher von der ersten Elektrode (9) elektrisch isoliert ist.
     
    8. Zündverteiler nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent,
    daß die stiftförmige Elektrode (2) die Mittelelektrode ist.
     
    9. Zündverteiler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerläufer (4) ein der stiftförmigen Elektrode (2) gegenüberliegendes, durchgehendes Loch hat.
     
    10. Zündverteiler nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die andere Elektrode perforiert ist.
     
    11. Zündverteiler nach einem der Ansprüche 3 bis 7, da­durch gekennzeichnet,
    daß auch die andere Elektrode stiftförmig ist.
     
    12. Zündverteiler nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­net,
    daß die beiden stiftförmigen Elektroden im Durchmesser unterschiedlich sind.
     
    13. Zündverteiler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Elektrode auf ihrer der stiftförmigen Elektrode zugewandten Seite einen Vorsprung hat.
     
    14. Zündverteiler nach Anspruch 2 und 13, dadurch ge­kennzeichnet,
    daß der Vorsprung eine Rippe ist, welche parallel zur stift­förmigen Elektrode (2) verläuft.
     
    15. Zündverteiler nach Anspruch 13 und 14, dadurch ge­kennzeichnet,
    daß der Vorsprung aus einem Werkstoff mit höherer Ver­schleißfestigkeit besteht als ihn die Elektrode im Bereich außerhalb des Vorsprungs aufweist.
     
    16. Zündverteiler nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß wenigstens eine Elektrode des Elektrodenpaares (2,9) aus einem Werkstoff besteht oder mit einem Werkstoff be­stückt ist, welcher edler ist als Kupfer.
     
    17. Zündverteiler nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus der Gruppe der Verbundwerkstoffe bzw. Legierungen mit wenigstens 20 Gew.-% Silber oder mit wenigstens 10 Gew.-% Palladium ausgewählt ist.
     
    18. Zündverteiler nach Anspruch 17,dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus Silber mit Nickel oder aus Pal­ladium mit Kupfer besteht.
     
    19. Zündverteiler nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus Silber mit 10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 30 Gew.-% Nickel,oder aus Palladium mit 10 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15 Gew.-% Kupfer besteht.
     
    20. Zündverteiler nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da­durch gekennzeichnet,
    daß wenigstens eine Elektrode des Elektrodenpaares (2,9) aus einem Werkstoff besteht oder mit einem Werkstoff be­stückt ist, welcher sich mit einer passivierenden Deck­schicht überzieht.
     
    21. Zündverteiler nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus der Gruppe der Legierungen von Kupfer mit Nickel und der mit Chrom legierten Stähle ausge­wählt ist.
     
    22. Zündverteiler nach Anspruch 21, dadurch gekenn­zeichnet,
    daß der Werkstoff eine Legierung von Kupfer mit 10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 30 Gew.-% Nickel ist.
     
    23. Zündverteiler nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Werkstoff bis zu 2 Gew.-% Eisen enthält.
     
    24. Zündverteiler nach Anspruch 16 oder 17, dadurch ge­kennzeichnet, daß in dem Werkstoff eine für die che­mische Trägheit bestimmende Komponente und eine die Ver­schleißfestigkeit gegenüber Funkenerosion steigernde Kom­ponente miteinander kombiniert sind.
     
    25. Zündverteiler nach Anspruch 16 oder 20, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Werkstoff bis zu 5 Gew.-% einer die Elektronenaustrittsarbeit herabsetzenden Substanz ent­hält.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht