[0001] Die Erfindung betrifft eine kettenartige Haltevorrichtung gemäss dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Die Haltevorrichtung dient zum Halten von röhrchenförmigen Gefässen.
Diese können insbesondere als Probegefässe oder - kurz gesagt - Proberöhrchen dienen
und je eine zu analysierende Probe, nämlich eine, von einem Menschen oder eventuell
Tier stammende Körperflüssigkeit, wie Blutserum, volles Blut, Urin oder Rückenmarkflüssigkeit
enthalten und am einen Ende eine vor der Analyse normalerweise mit einem Verschlussorgan,
etwa einem gummielastischen Stopfen, verschlossene Öffnung haben. Die kettenartige
Haltevorrichtung kann für die Durchführung von Analysen mit Führungs- und/oder Fördermitteln
einer Analysen-Anlage derart geführt und gefördert werden, dass die von der Haltevorrichtung
gehaltenen Probegefässe mit vertikalen Achsen und sich oben befindenden Öffnungen
transportiert werden. Die Analysen-Anlage weist normalerweise mindestens eine Arbeitsstation
auf, bei der eine Hohlnadel durch das Verschlussorgan hindurch in das Probegefäss
eingeführt und mindestens ein Teil der im Probegefäss enthaltenen Körperflüssigkeit
für die Durchführung einer Analyse aus dem Probegefäss herausgesaugt wird. Insbesondere
im Fall, dass das Verschlussorgan aus einem Stopfen besteht, kann ferner eventuell
eine Arbeitsstation vorhanden sein, um schon vor dem Einführen der Hohlnadel eine
Hülse oder Kanüle in das Verschlussorgan einzusetzen, so dass die Hohlnadel dann durch
den von dieser Hülse begrenzten Durchgang hindurch in das Probegefäss eingeführt
werden kann.
[0002] Die Haltevorrichtung kann eventuell statt zum Halten von Probegefässen oder zusätzlich
dazu auch zum Halten von röhrchen förmigen Gefässen dienen, welche für Analysen benötigte,
flüssige Lösungsmittel und/oder flüssige Reagenzien enthalten.
[0003] Auf dem Markt bekannte, kettenartige Haltevorrichtungen zum Halten von röhrchenförmigen
Probegefässen weisen je eine Anzahl von Haltern auf, von denen jeder eine erste, bei
der Benutzung senkrechte, einstückige Hülse mit einem Mantel besitzt, die am obern
Ende eine Öffnung und am untern Ende vom Mantel weg radial zur Achse hin ragende,
zusammen eine feste Auflage für ein Probegefäss bildende Vorsprünge hat. Der Hülsenmantel
ist mit einem von oben her eingeschnittenen, vertikalen Einschnitt und einem diesen
kreuzenden horizontalen Einschnitt versehen, so dass der obere Endabschnittein wenig
federnd sowie spreizbar ist. Mit Ausnahme des sich am einen Ende der kettenartigen
Haltevorrichtung befindenden Halters hat jeder Halter an ihn angeformte Verbindungsmittel,
um ihn schwenkbar mit einem jeweils benachbarten Halter zu verbinden. Die Verbindungsmittel
bestehen aus einem Z-förmigen abgewinkelten Arm und einer beidenends offenen, zweiten
Hülse, die kürzer als die erste, zum Aufnehmen eines Probegefässes dienende Hülse
ist, den untern Endabschnitt der ersten Hülse eines benachbarten Halters aufnimmt
und diesen schwenkbar lagert. Die erste Hülse hat einen nach aussen ragenden Bund,
mit dem sie auf dem obern Rand der zweiten Hülse eines benachbarten Halters aufliegt,
in der sie steckt. Die ersten Hülsen haben in der Nähe ihres untern Endes zwei sich
diametral gegenüberstehende, nach aussen ragende, bogenförmige Rast-Rippen. Die Innenflächen
der zweiten Hülse haben in ihrem untern Endabschnitt eine Rast-Erweiterung. Beim
grössten Teil der Halter ist der Mantel der ersten Hülse im Bereich der Rast-Rippen
um die Achse herum vollständig geschlossen und nur relativ wenig federnd, so dass
die erste Hülse beim Verbinden von Haltern von oben her in die zweite Hülse eines
benachbarten Halters einsteckbar und mit diesem verrastbar, aber nicht mehr ausrastbar
ist. Etwa bei jedem zehnten Halter der kettenartigen Haltevorrichtung ist der Mantel
der ersten Hülse für jede Rast-Rippe mit einem diese unten sowie auf beiden Seiten
umschliessenden, U-förmigen Schlitz versehen, der ermöglicht, die Rast-Rippen des
betreffenden Halters wieder auszurasten. Die je eine erste und zweite Hülse bildenden,
einstückigen Körper bestehen aus einem elektrisch isolierenden Kunststoff.
[0004] Die für die Analysen verwendeten, röhrchenförmigen Probegefässe können verschiedene
Volumina und Aussendurchmesser haben, wobei die letzteren je nach Volumen und Hersteller
etwa zwischen 9 mm und 16,5 mm variieren können. Die bekannten Haltevorrichtungen
haben nun den Nachteil, dass ein bestimmter Halter nur ein Probegefäss aufnehmen
kann, dessen Aussendurchmesser innerhalb eines engen Bereichs liegt. Ein Analysen
von Körperflüssigkeiten durchführendes Labor benötigt daher für unterschiedliche
Aussendurchmesser aufweisende Probegefässe mehrere verschieden ausgebildete Halter-Vorrichtungen.
Dies macht die Lagerhaltung aufwendig und erfordert zudem, dass beim Einsetzen von
Probegefässen jeweils eine Haltevorrichtung mit deren Durchmesser entsprechenden
Haltern ausgesucht werden muss.
[0005] Des weitern ist es bei den bekannten Haltevorrichtungen nachteilig, dass man benachbarte
Halter bezüglich einander parallel zu den Hülsenachsen verschieben muss, um die zwei
Halter von einander zu trennen. Wenn nämlich die zu trennenden Halter bereits Probegfässe
halten, die Körperflüssigkeit enthalten und oben ganz oder teilweise offen sind, besteht
beim Trennvorgang eine erhebliche Gefahr, dass Körperflüssigkeit aus den Probegefässen
herausspritzt. Ferner ist es häufig ungünstig, dass eine kettenartige Haltevorrichtung
nur bei jedem zehnten Halter trennbar ist.
[0006] Wenn die Analysen automatisch durchgeführt werden, sollte die Analysen-Anlage beim
Einführen einer zur Entnahme einer Probe dienenden Hohlnadel in ein Probegefäss feststellen
können, wenn die Hohlnadel in die Flüssigkeit eintaucht. Bei Verwendung der bekannten
Haltevorrichtungen geschieht dies üblicherweise derart, dass zusätzlich zur metallischen,
elektrisch leitenden Hohlnadel noch eine nadelförmige Elektrode in das Probegefäss
eingeführt wird. Wenn die Hohlnadel und Elektrode die Körperflüssigkeit erreichen,
erstellt diese eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der Hohlnadel sowie der
Elektrode. Die Notwendigkeit, zusätzlich zur Hohlnadel noch eine Elektrode in das
Probegefäss einführen zu müssen, ist ebenfalls nachteilig.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung zu schaffen,
mit der Nachteile der bekannten Haltevorrichtungen behoben werden können und die insbesondere
röhrchenförmige Gefässe aufnehmen kann, deren Aussendurchmesser in einem verhältnismässig
grossen Bereich variieren können.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Haltevorrichtung gehen aus
den abhängigen Ansprüchen hervor.
[0009] Der Erfindungsgegenstand wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. In der Zeichnung zeigt,
die Figur 1 eine Seitenansicht eines Teils einer kettenartigen Haltevorrichtung und
eines röhrchenförmigen Gefässes, nämlich eines Probegefässes,
die Figur 2 einen Vertikalschnitt durch einen Halter der Haltevorrichtung in etwas
grösserem Massstab,
die Figur 3 eine Draufsicht auf den in der Figur 2 ersichtlichen Halter,
die Figur 4 einen Vertikalschnitt durch die Hülse des Halters und die mit dieser zusammenhängenden
Verbindungsmittel,
die Figur 5 eine Seitenansicht des die längeren Zungen eines Halters bildenden Einsatzes,
die Figur 6 eine Draufsicht auf den Einsatz gemäss der Figur 5,
die Figur 7 eine Seitenansicht des die kürzeren Zungen bildenden Einsatzes eines Halters
und
die Figur 8 eine Draufsicht auf den in der Figur 8 gezeichneten Einsatz.
[0010] In der Figur 1 ist ein Teil einer kettenartigen Haltevorrichtung 1 mit Haltern 3
und zwei Enden ersichtlich. Es sei hierbei vermerkt, dass die Anzahl der Halter 3
in weiten Grenzen variieren kann und dass eine Haltevorrichtung normalerweise wesentlich
mehr als die drei in der Figur gezeichneten Halter aufweist. Jeder Halter 3 besitzt
einen hülsenförmigen Teil 5 und Verbindungsmittel 7. Diese verbinden jeden Halter
3 mit Ausnahme des sich in der Figur 1 am rechten Ende der kettenartigen Haltervorrichtung
befindenden Halters derart mit dem sich jeweils unmittelbar rechts vom betreffenden
Halter befindenden nächsten Halter, dass die Halter 3 bezüglich einander um die bei
der Durchführung von Analysen senkrechten Achse 9 der hülsenförmigen Teile 5 schwenkbar
sind. Da die Verbindungsmittel 7 des sich am rechten Ende der Haltevorrichtung 1 befindenden
Halters nicht benutzt werden, könnten sie eventuell abgeschnitten oder schon bei der
Herstellung weggelassen werden. Es sei jedoch vermerkt, dass man die Haltevorrichtung
auch in der Art einer endlosen, d.h. in sich geschlossenen Kette ausbilden könnte.
[0011] Der hülsenförmige Teil 5 jedes Halters 3, von denen einer separat in den Figuren
2 und 3 gezeichnet ist, begrenzt einen im allgemeinen zylindrischen Innenraum 11 und
ist am obern Ende mit einer Öffnung 13 versehen. Bei der Benutzung der Haltevorrichtung
1 kann in jedem hülsenförmigen Teil 5 durch dessen Öffnung 13 hindurch ein röhrchenförmiges
Gefäss, nämlich ein eine zu analysierende Körperflüssigkeit ent haltendes Probegefäss
gesteckt werden. Ein Teil eines derartigen, mit 15 bezeichneten Probegefässes ist
in der Figur 1 ersichtlich.
[0012] Jeder Halter 3 weist einen einstückigen Körper 21 auf. Dieser besteht aus einem elektrisch
leitenden Material auf der Basis von Kunststoff, nämlich aus einer Matrix aus elektrisch
isolierendem Kunststoff, wie Polypropylen, und in dieser Matrix verteiltem Kohlenstoffpulver,
d.h. Graphitpulver. Der noch separat in der Figur 4 gezeichnete Körper 21 besitzt
eine Hülse 21a, die den wesentlichen Teil des hülsenförmigen Teils 5 bildet und einen
im allgemeinen hohlzylindrischen Mantel 21b sowie einen als Auflage 21c für ein aufzunehmendes
Probegefäss dienenden Boden hat, der übrigens im Zentrum mit einem Loch versehen ist.
Die Innenfläche 21d des Mantels 21b hat einen sich von der Auflage 21c leicht konisch
nach oben erweiternden Abschnitt 21e, an den im Bereich des obern Hülsenendes eine
zylindrische Erweiterung 21f anschliesst. Diese ist durch eine radiale Schulterfläche
21g begrenzt. Der Innenflächen-Abschnitt 21e ist mit vier über seinen Umfang verteilten,
von unten nach oben verlaufenden Nuten 21h versehen, die am oberen Ende eine in die
Erweiterung 21g mündende Verbreiterung 21i haben. Die Erweiterung 21f der Innenfläche
21d ist mit einer Ringnut versehen, die als Rast-Vertiefung 21k dient. Der sich zwischen
dieser und der Schulterfläche 21g befindende Teil der Erweiterung 21f ist mit einem
nach innen vorstehenden Vorsprung 21m versehen, der aus einem in der Draufsicht halbkreisförmigen
Nocken besteht. Die im allgemeinen zylindrische oder sich nach oben leicht konisch
erweiternde Aussenfläche des Mantels 21b ist mit zwei Ringnuten 21n, 21p versehen.
Der Mantel 21b der Hülse 21a weist des weitern einen Einschnitt 21q auf, der sich
vom obern Hülsenrand nach unten bis unter die Erweiterung 21f, und nämlich mindestens
über etwa zwei Drittel der axialen Hülsenabmessung erstreckt. Der Einschnitt 21q macht
den mit ihm versehenen Teil des Mantels 21b etwas federnd. Der einstückige Körper
21 weist ferner zwei an die Hülse 21a ange formte, kurze Arme 21r, 21s und von diesen
gehaltene, in der Draufsicht bzw. im Grundriss C-förmige Kupplungsglieder 21t bzw.
21u auf. Die im Grundriss kreisbogenförmigen Innenflächen der Kupplungsglieder erstrecken
sich je über einen etwas mehr als 180° betragenden Zentriwinkel. Die Arme 21r, 21s
und Kupplungsglieder 21t, 21u bilden zusammen die Verbindungsmittel 7. Die beiden
Kupplungsglieder 21t, 21u können beim Zusammenbauen der Haltevorrichtung 1 in die
Ringnuten 21n bzw. 21p eines benachbarten Halters eingerastet und zum Trennen der
Haltevorrichtung auch wieder ausgerastet werden. Dabei erfolgt sowohl das Ein- als
auch das Ausrasten durch zu den Achsen 9 rechtwinklige Verschiebungen.
[0013] Jeder Halter 3 weist ferner einen ersten separat in den Figuren 5 sowie 6 gezeichneten
Einsatz 31 und einen zweiten, separat in den Figuren 7 sowie 8 gezeichneten Einsatz
41 auf. Die beiden Einsätze 31, 41 bestehen je aus einem einstückigen Körper aus Kunststoff,
etwa Polyacetal, und besitzen je einen durch einen Schlitz 31b bzw. 41b unterteilten,
federnden, Ring 31a bzw. 41a mit im allgemeinen zylindrischen Aussen- sowie Innenflächen
und radialen Stirnflächen. Der Ring 31a hat aussen eine im Grundriss bogenförmige
Ausnehmung 31c und innen vier axiale Nuten 31d. Der Ring 31a befindet sich im montierten
Zustand in der untern Hälfte der Erweiterung 21f der Hülse 21a und liegt auf der Schulterfläche
21g auf. Der Vorsprung 21m der Hülse 21b greift dann in die Ausnehmung 31c des Rings
31a ein und sichert diese gegen Verdrehungen um die Achse 9. Der Ring 41a hat auf
seiner Aussenseite bei seinem untern Rand eine nach aussen ragende, als Rast-Vorsprung
41c dienende, ringförmige Rippe. Der Ring 41a befindet sich im montierten Zustand
derart in der obern Hälfte der Erweiterung 21f, dass er auf dem sich unter ihm befindenden
Ring 31a aufliegt und seine obere Stirnfläche ungefähr bündig mit dem obern Rand der
Hülse 21a ist. Der Rast-Vorsprung 41c des Rings 41a rastet beim Montieren des Einsatzes
41 in die Rast-Vertiefung 21k ein. Diese bildet also zusammen mit dem Rast-Vorsprung
41c Rastmittel, die den Ring 41a in der Erweiterung lösbar halten. Der Ring 41a hält
dann seinerseits den Ring 31a.
[0014] Die beiden Einsätze 31, 41 weisen ferner je einen Kranz von um die Achse 9 herum
verteilten, federnden Zungen 31e bzw. 41e auf, wobei jeder Einsatz mindestens drei
und nämlich vier Zungen besitzt, die mit dem Ring 31a bzw. 41a zusammenhängen und
durch diese miteinander verbunden sind. Die vier Zungen 31e des Einsatzes 31 sind
alle gleichlang und haben zuoberst mindestens annähernd und beispielsweise genau gerade
und parallel zur Achse 9 vom Ring 31a weg nach unten ragende Abschnitte, deren Länge
mindestens gleich der halben Gesamtlänge der Zungen 31a ist. Die unteren Endabschnitte
der Zungen 31e sind nach unten zur Achse 9 hin geneigt, und zwar stetig gebogen, so
dass die untern, freien Enden 31f der Zungen 31e deren sich am nächsten bei der Achse
9 befindende Stellen bilden.
[0015] Die vier Zungen 41e des Einsatzes 41 sind ebenfalls gleich lang, aber wesentlich
kürzer als die Zungen 31e des Einsatzes 31. Die Zungen 41e ragen bei ihren obern Enden
ebenfalls ungefähr parallel zur Achse 9 vom sie haltenden Ring 41a weg nach unten,
sind aber zumindest annähernd schon vom Ring 41a weg - und also praktisch über ihre
ganze Länge - nach unten stetig zur Achse 9 hin gebogen. Die untern, freien Enden
41f der Zungen 41e bilden deren sich am nächsten bei der Achse 9 befindende Stellen.
Die freien Enden 31f der Zungen 31e stehen von den freien Enden 41f der Zungen 41e
- parallel zur Achse 9 gemessen - in Abstand. Dieser Abstand ist beispielsweise mindestens
gleich der Hälfte der Höhe des Innenraumes 11.
[0016] Die geraden Abschnitte der Zungen 31a befinden sich mindestens teilweise in je einer
der Nuten 21h. Diese und die Zungen 31a tragen also ebenfalls dazu bei, den Einsatz
31 gegen Verdrehungen um die Achse 9 zu sichern. Die obern, noch annähernd senkrechten
und zur Achse 9 parallelen Endabschnitte der Zungen 41e durchdringen die Nuten 31d
des Rings 31a und befinden sich mindestens teilweise in diesen Nuten 31d. Dadurch
sichert der Einsatz 31 den Einsatz 41 gegen Verdrehungen um die Achse 9. Wie es in
der Figur 3 ersichtlich ist, sind die vier Zungen 41e derart um die Achse 9 herum
gegen die vier Zungen 31e versetzt, dass sich in zur Achse 9 paralleler Blickrichtung,
d.h. im Grundriss, das obere Ende jeder Zunge 41e neben dem obern Ende einer Zunge
31e befindet. Falls die Zungen 31e, 41e durch ein den maximal möglichen Aussendurchmesser
aufweisendes Probegefäss derart von der Achse 9 weggedrückt werden, dass sie mehr
oder weniger vollständig parallel zur Achse 9 sind, verläuft jede Zunge 41e mehr oder
weniger vollständig neben einer Zunge 31e. Ferner wird dann der sich unterhalb des
untern Rings 31a befindende Abschnitt jeder Zunge 41e mindestens zum grössten Teil
in eine Verbreiterung 21i einer der vier Nuten 21h hineingedrückt. Wenn die beiden
Einsätze 31, 41 ihre durch den Vorsprung 21m sowie die Nuten 21h der Hülse 21a zusammen
mit der Ausnehmung 31c, den Nuten 31d und den Zungen 31e, 41e festgelegten Drehstellungen
bezüglich der Achse 9 einnehmen, befinden sich die Schlitze 31b, 41b der beiden Ringe
31a bzw. 41a hinter dem Einschnitt 21g der Hülse 21a.
[0017] Jedes eine zu analysierende Probe enthaltende Probegefäss ist üblicherweise mit einer
Etikette versehen, die eine etwa durch einen Strich-Code dargestellte Identifikation
der Probe aufweist. Jedes Probegefäss kann dann derart in eine Hülse 21a eingesetzt
werden, dass sich die Identifikation ganz oder teilweise hinter dem Einschnitt 21g
der Hülse 21a und/oder hinter den Schlitzen 31b, 41b der Ringe 31a bzw. 41a befindet.
Die Identifikation kann dann bei einer mit einer automatisch arbeitenden Anlage durchgeführten
Analyse mit einem Lesegerät durch den Einschnitt 21g und die Schlitze 31b, 41b hindurch
gelesen werden.
[0018] Die Innenflächen der beiden Ringe 31a, 41a haben etwa den gleichen Durchmesser wie
das untere, engere Ende des leicht konischen Abschnitts 21e der Innenfläche 21d der
Hülse 21a. Die gebräuchlichen Probegefässe sind übrigens üblicherweise am untern Ende
durch sich nach unten etwas verjüngende, bogenförmige Bodenteile begrenzt. Wenn ein
Halter 3 kein Probegefäss enthält und die federnden Zungen 31e, 41e sich in ihren
entspannten Zuständen befinden, ist der Abstand ihrer freien Enden 31f bzw. 41f von
der Achse 9 kleiner als der halbe Radius der Innenflächen-Ringe 31a, 41a und beträgt
zum Beispiel etwa 40% bis 45% von diesem Radius. Wenn man ein Probegefäss 15 in eine
Hülse 21a einsetzt, dessen Radius grösser als der Abstand der freien Enden 31f, 41f
der Zungen 31e bzw. 41e von der Achse 9 ist, greifen alle Zungen mindestens mit ihren
freien Enden am Probegefäss an. Ein Halter 3 kann daher Probegefässe aufnehmen und
in vertikaler Lage halten, deren Aussendurchmesser irgend einen etwa zwischen dem
halben und dem ganzen Innendurchmesser der Ringe 31a, 41a liegenden Wert hat. Der
Innendurchmesser der Ringe 31a, 41a kann beispielsweise ungefähr 17 mm betragen. Ein
und derselbe Halter kann dann irgend eines der zur Zeit gebräuchlichen, einen zwischen
etwa 9 mm und 16,5 mm liegenden Aussendurchmesser aufweisenden Probegefässe aufnehmen.
[0019] Die Ausbildung der Verbindungsmittel 7 ermöglicht, die kettenartige Haltevorrichtung
1 bei jedem beliebigen Halter 3 zu trennen und beispielsweise auch einen einzelnen
Halter mit dem von ihm gehaltenen Probegefäss oder mehrere ausgewählte Halter mit
je einem Probegefäss aus der Haltevorrichtung herauszunehmen. Diese Möglichkeit kann
zum Beispiel dann sehr hilfreich sein, wenn die in dem bzw. jedem betreffenden Probegefäss
enthaltene Probe zusätzlich zu den üblichen, automatisch durchführbaren Standard-Analysen
ober anstelle von diesen mindestens einer speziellen Analyse unterzogen werden soll.
Im übrigen kann man selbstverständlich auch zwei oder mehr Haltevorrichtungen und/oder
einzelne Halter 3 miteinander verbinden.
[0020] Wie bereits erwähnt, können die Verbindungsmittel 7 durch zu den Achsen 9 rechtwinklige
und also horizontale Verschiebungen aus- und eingerastet werden. Dies erleichtert
das Trennen und Zusammensetzen von Haltevorrichtungen, die bereits Probegefässe halten
und durch irgendwelche Führungs- und/ oder Fördermittel derart gehalten sind, dass
die Achsen 9 und damit auch die Probegefässe vertikal stehen. Wenn zum Beispiel Halter
3 durch Aus- oder Einrasten der Verbindungsmittel 7 von einander zu trennen bzw. miteinander
zu verbinden sind und wenn die von den betreffenden Halter gehaltenen Probegefässe
eine aus einer Körperflüssigkeit bestehende Probe enthalten sowie entweder ein bereits
mit einem Durchgang für die Probeentnahme versehenes Verschlussorgan aufweisen oder
sogar oben vollständig offen sind, wird durch die Aus- und Einrastbarkeit der Verbindungsmittel
in horizontaler Richtung die Gefahr beträchtlich reduziert, dass beim Rastvorgang
Flüssigkeit aus dem Probegefäss herausspritzt.
[0021] Eine Anlage für die automatische Analyse von Proben, die in von einer Haltevorrichtung
1 gehaltenen Probegefässen 15 untergebracht sind, kann mindestens eine Arbeitsstation
aufweisen, um eine metallische, elektrisch leitende Hohlnadel in die normalerweise
aus einem elektrisch isolierenden Material, etwa mineralischem Glas bestehenden Probegefässe
einzuführen. Die Anlage kann ferner eine elektronische Überwachungsvorrichtung mit
zwei Anschlüssen aufweisen, von denen der eine elektrisch leitend mit der Hohlnadel
und der andere elektrisch leitend mit der sich bei der besagten Arbeitsstation befindenden,
elektrisch leitenden Hülse 21a verbunden ist. Die Hülse 21a und die Hohlnadel bilden
dann zusammen einen elektrischen Kondensator. Die Überwachungsvorrichtung kann ferner
mit elektronischen Schaltungsmitteln ausgerüstet sein, um die elektrische Kapazität
dieses Kondensators und die beim Eintauchen der Hohlnadel in die üblicherweise elektrisch
leitende Körperflüssigkeit stattfindende, sprungartige Kapazitätsänderung, nämlich
Kapazitätsvergrösserung, zu erfassen. Die Überwachungsvorrichtung kann daher beim
Einführen der Hohlnadel aufgrund dieser sprungartigen Kapazitätsänderung ermitteln,
wenn die Hohlnadel das Niveau der Körperflüssigkeit erreicht. Eine mit der Überwachungsvorrichtung
verbundene, elektronische Steuervorrichtung kann dann die Bewegung der Hohlnadel derart
steuern, dass die Hohlnadel nach dem Erreichen des Flüssigkeits-Niveaus noch so weit
abgesenkt wird, dass die vorgesehene Menge der Körperflüssigkeit aus dem Probegefäss
heraus gesaugt und beispielsweise in ein für eine Analyse vorgesehenes Gefäss pipettiert
werden kann.
[0022] Die drei je aus einem einstückigen Kunststoff-Körper bestehenden Teile eines Halters
3, d.h. der Körper 21 und die beiden Einsätze 31, 41 können unter Verwendung verhältnismässig
einfacher Giesswerkzeuge oder -formen durch Spritzgiessen hergestellt werden. Dabei
kann die Formgebung vollständig, d.h. ohne zusätzliche Arbeitsvorgänge durch Spritzgiessen
erfolgen. Die einzelnen Teile einer Haltevorrichtung 1 können also wirtschaftlich
hergestellt und danach einfach zusammengebaut werden.
[0023] Die Haltevorrichtung kann in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Zum Beispiel
kann die axiale Abmessung der Hülsen und damit das Verhältnis zwischen dieser axialen
Abmessung und dem Innendurchmesser der Hülsen kleiner oder grösser gemacht werden.
Falls noch Probegefässe mit ausserhalb des angegebenden Durchmesserbereiches liegenden
Aussendurchmesser gebräuchlich werden sollten, können selbstverständlich auch die
den Durchmesserbereich begrenzenden Abmessungen der Halter geändert werden. Ferner
könnte der aus herstellungstechnischen Gründen leicht konisch ausgebildete Abschnitt
21e der Innenfläche der Hülse 21a möglicherweise durch einen zylindrischen Flächenabschnitt
ersetzt werden.
[0024] Des weitern könnte man statt zwei bei axial von einander entfernten Stellen an einem
Probegefäss angreifenden Kränzen von Zungen auch drei oder noch mehr solcher Kränze
vorsehen. Des weitern könnte man die Zungen eventuell derart ausbilden, dass jede
von ihnen mit einem verhältnismässig langen Abschnitt an einem in den betreffenden
Halter eingesetzten Probegefäss angreifen kann. Bei einer derartigen Ausbildung kann
dann eventuell nur ein einziger Kranz von Zungen vorgesehen werden, die alle im gleichen
axialen Bereich an einem Probegefäss angreifen.
[0025] Ferner könnte man eventuell einen einstückigen Einsatz vorsehen, der zwei oder noch
mehr Kränze von Zungen aufweist, die an einem Probegefäss, bei Stellen angreifen,
die in axialer Richtung von einander entfernt sind. Unter Umständen wäre es sogar
möglich, jeden Halter ausschliesslich aus einem einstückigen Körper zu bilden, der
dann einen eventuell durch Schlitze unterteilten Hülsenmantel, federnde Zungen und
auch die ein- sowie ausrastbaren Verbindungsmittel zum Verbinden benachbarter Halter
bilden würde.
[0026] Wie bereits in der Einleitung erwähnt, kann die Haltevorrichtung ferner auch verwendet
werden, um röhrchenförmige Gefässe, etwa Reagenzgläser, zu halten, die flüssige Lösungsmittel
und/oder Reagenzien enthalten. Bei der Analyse von Körperflüssigkeiten können dann
jeweils vorgegebene Mengen dieser Lösungsmittel und/oder Reagenzien herausgesaugt
und mit zu analysierenden Proben zusammengebracht werden.
1. Kettenartige Haltevorrichtung mit Hülsen (21a) zum Halten je eines röhrchenförmigen
Gefässes (15), wobei die Hülsen (21a) um ihre Achsen (9) schwenkbar miteinander verbunden
sind, am obern Ende eine das Einstecken eines Gefässes (15) ermöglichende Öffnung
(13) und am untern Ende eine Auflage (21c) für das aufzunehmende Gefäss (15) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Hülse (21a) mindestens drei um deren Achse (9)
herum verteilte, von oben nach unten verlaufende und sich mindestens in einem Bereich
nach unten hin an die Achse (9) annähernde, federnde Zungen (31e, 41e) vorhanden sind.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zungen (31e,
41e) bei ihren obern Enden mit der Hülse (21a) verbunden sind und unten freie Enden
(31f, 41f) haben.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die untern
Endabschnitte der Zungen (31e, 41e) stetig zur Achse (9) hin gebogen sind, so dass
die untern Enden (31f, 41f) der Zungen (31e, 41e) deren sich am nächsten bei der Achse
(9) befindende Stellen bilden.
4. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Kränze von Zungen (31e, 41e) vorhanden und dass die die sich am nächsten
bei der Achse (9) befindenden Stellen (31f) der Zungen (31e) des einen Kranzes von
den sich am nächsten bei der Achse (9) befindenden Stellen (41f) der Zungen (41e)
des bzw. jedes andern Kranzes in axialer Richtung gegen einander versetzt sind.
5. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei jeder Halter (3) einen
einstückigen, einen Mantel (21b) der Hülse (21a) und die Auflage (21c) bildenden Körper
(21) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche (21d) des Mantels (21b)
am oberen Ende eine Erweiterung (21f) hat und dass mindestens ein einstückiger Einsatz
(31, 41) vorhanden ist, der mindestens einen Teil der Zungen (31e, 41e) bildet und
einen die betreffenden Zungen (31e, 41e) haltenden, in die Erweiterung (21f) eingesetzten
und durch Rastmittel (21k, 41c) in dieser gehaltener Ring (31a, 41a) aufweist.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kranz
von Zungen (31e, 41e) aus einem separaten, einen Ring (31a, 41a) aufweisenden Einsatz
(31, 41) gebildet ist, dass ein Ring (31a) in der Erweiterung (21f) auf einer diese
unten begrenzenden Schulterfläche (21g) aufliegt, dass jeder sich oberhalb des untersten
Rings (31a) befindende Ring (41a) in der Erweiterung (21f) auf dem sich unmittelbar
unter ihm befindenden Ring (31a) aufliegt und dass mindestens der oberste Ring (41a)
mit der Hülse (21a) verrastet ist.
7. Haltevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder sich unter
dem obersten Ring (41a) befindende Ring (31a) auf seiner Innenseite um die Achse (9)
herum verteilte Nuten (31d) aufweist und dass die Zungen (41e), die mit einem sich
oberhalb des untersten Rings (31a) befindenden Ring (41a) zusammenhängen, je eine
Nut (31d) jedes sich unter diesem befindenden Rings (31a) durchdringen.
8. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Hülse (21a) einen
in ihren oberen Rand mündenden Einschnitt (21g) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass der bzw. jeder Einsatz (31, 41) durch mit der Hülse (21a) und/oder mit einem
andern Einsatz (31, 41) in Eingriff stehende Mittel (21h, 21i, 21m, 31c, 31e, 41e)
unverdrehbar mit der Hülse (21a) verbunden ist und dass der bzw. jeder Ring (31a,
41b) einen sich hinter dem Einschnitt (21g) der Hülse (21a) befindenden Schlitz (31c,
41c) aufweist.
9. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei jede Hülse (21a) einen
Mantel (21b) aufweist, wobei die kettenartige Haltevorrichtung zum Beispiel zwei Enden
hat oder eventuell in sich geschlossen sowie endlos ist und wobei mindestens jede
sich nicht an einem allenfalls vorhandenen Ende der Haltevorrichtung befindende Hülse
(21a) zusammen mit Verbindungsmitteln (7) aus einem einstückigen Körper besteht und
diese Verbindungsmittel (7) eine jeweils benachbarte Hülse (21a) um deren Achse (9)
verschwenkbar halten, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Mantel (21b) auf seiner
Aussenseite mindestens eine Ringnut (21n, 21p) aufweist und dass die Verbindungsmittel
(7) mindestens ein C-förmiges, in die bzw. eine Ringnut (21n, 21e) eingerastetes Kupplungsglied
(21t) aufweisen, das die Achse (9) der Hülse (21a) über einen mehr als 180° betragenden
Zentriwinkel umschliesst und rechtwinklig zur Achse (9) ausrastbar ist.
10. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei jede Hülse (21a) aus
einem Kunststoff aufweisenden Material besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Material
elektrisch leitend ist, zum Beispiel eine Matrix aus elektrisch isolierendem Kunststoff,
wie Polypropylen, und zum Beispiel in dieser Matrix verteiltes Kohlenstoffpulver aufweist.