[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fräser für die Holzbearbeitung, mit einem Grundkörper,
der mit einer Nabe auf einer Antriebswelle befestigbar ist und an seinem Umfang Fräsmesser
mit Schneiden trägt, sowie auf die Verwendung des Fräsers bei einer Anordnung zum
Entrinden von Baumstämmen.
[0002] Solche Fräser werden für die Bearbeitung von unterschiedlichen Holzprofilen und
Holzarten verwendet. In der Forstwirtschaft und in Sägewerken können Unebenheiten
und Erhöhungen an Baumstämmen, z.B. Astansätze, abgefräst werden. Die Baumstämme können
aber auch reduziert, also auf einen kleineren Durchmesser gebracht und zu Rundprofilen
verarbeitet werden. Darüber hinaus ist die Bearbeitung von Kantprofilen möglich,
die Herstellung von Nuten und Rillen, sowie schließlich auch das Zerspanen von Holz.
[0003] Es sind Walzenfräser mit am Umfang angeordneten Fräsmessern und Stirnfräser, bei
denen die Fräsmesser mit im wesentlichen radial verlaufenden Schneiden an der Stirnseite
des Fräsers angeordnet sind, ebenso bekannt wie die Kombination der beiden Fräserarten
in einem einzigen Werkzeug. Die bisher bekannten Ausführungen haben erhebliche Nachteile.
Wenn beispielsweise ein Baumstamm mit einem Walzenfräser reduziert wird, kann nur
ein der Breite des Reduzierfräsers entsprechendes schmales Band des Baumstammes in
einem Arbeitsgang bearbeitet werden. Anschließend muß der Fräser abgehoben und um
seine Breite nachgesetzt werden. Wird dagegen ein kombinierter Walzenstirnfräser
verwendet, der auch an seiner Stirnseite Fräsmesser trägt, ist ein Vorschub auch in
axialer Richtung möglich. Die Schnittiefe muß aber erheblich kleiner als der Radius
des Walzenfräsers sein, weil im Bereich der Fräserachse keine oder keine ausreichende
Umfangsgeschwindigkeit vorhanden ist, um ein einwandfreies Arbeiten der Schneiden
zu ermöglichen. Die Holzbearbeitung mit diesen herkömmlichen Fräsern ist daher umständlich
und zeitraubend. Auch sind verhältnismäßig große Antriebskräfte notwendig.
[0004] Grundsätzlich ist es möglich, ein Rundprofil, z.B. einen Baumstamm, schraubenlinienförmig
dadurch abzufräsen, daß der Fräser in Abhängigkeit von der Steigung des Vorschubes
schräggestellt wird. Dabei entsteht aber keine ebene Außenfläche, sondern eine mit
Rillen versehene Außenkontur des Stammes. Um dies zu vermeiden, müßten die Fräsmesser
trotz der Schrägstellung des Fräsers parallel zur Stammachse ausgerichtet werden.
So angeordnete Schneiden erzeugen jedoch einen sogenannten "schlagenden" Schnitt,
der starke Vibrationen und großen Lärm verursacht. Es ist jedenfalls nicht möglich,
mit den bisher bekannten Fräsern Baumstämme mit vertretbarem Aufwand einwandfrei zu
bearbeiten. Bei der Bearbeitung anderer Profilhölzer ergeben sich die gleichen oder
noch größere Schwierigkeiten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen verbesserten Fräser der eingangs
angeführten Bauart anzugeben, der die Bearbeitung von Baumstämmen und anderen Rundhölzern
in einem Zug ermöglicht, ohne daß eine mit Rillen oder Nuten versehene Außenkontur
entsteht. Darüber hinaus zielt die Erfindung auf eine Erhöhung der Schnittgeschwindigkeit,
eine Vergrößerung der Schnittiefe, eine Verringerung der erforderlichen Antriebskraft
und auch auf eine Herabsetzung der Lärmentwicklung ab.
[0006] Mit der Erfindung wird diese Aufgabe in vorteilhafter Weise dadurch gelöst, daß die
Fräsmesser wenigstens an einem Ende des Grundkörpers axial über diesen vorstehen und
die vorstehenden Abschnitte zusätzlich zu den Schneiden am Umfang des Fräsers sowohl
an ihren Stirnseiten als auch an ihren der Nabe zugewendeten Innenseiten mit weiteren
Schneiden versehen sind. Durch diese recht einfache Abänderung der bekannten Fräser
werden in überraschender Weise die bisher vorhandenen Nachteile weitgehend beseitigt.
Bei jedem beliebigen Stammdurchmesser wird trotz achsparalleler Stellung des Fräsers
ein zylindrischer Stamm erzielt, wobei die Frästiefe die Hälfte des Fräserdurchmessers
erheblich überschreiten kann, und bei einem axialen Vorschub, der je Stammumdrehung
größer als die Schneidenlänge sein kann. Dies sichert eine große Leistung des erfindungsgemäßen
Fräsers bei verhältnismäßig geringer Drehzahl. Außer zur Bearbeitung von Baumstämmen
und anderen Rundprofilen kann der erfindungsgemäße Fräser auch für andere Bearbeitungsarten
verwendet werden, z.B. zum Herstellen von Nuten, Fräsen von Kanten, Herstellen von
ebenen Flächen und schließlich auch zum Zerspanen ganzer Baumstämme in einem fortlaufenden
Arbeitsgang.
[0007] Die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Fräsers beruhen im wesentlichen
darauf, daß die Fräsmesser an der Stirnseite des Fräsers mit den in radialer Richtung
verhältnismäßig kurzen stirnseitigen Schneiden zunächst nur dem Vorschub entsprechende
schmale bogenförmige Streifen nacheinander aus dem bearbeiteten Holz ausschneiden
und hinter sich, in Richtung auf die Fräserachse zu, einen Materialkern stehen lassen.
Da die Fräsmesser über das Ende des Grundkörpers des Fräsers vorstehen, verbleibt
innerhalb des vorspringenden Bereiches der Fräsmesser Raum für diesen stehengebliebenen
Kern. Dieser wird sodann auf der in Vorschubrichtung hinten liegenden Seite des Fräsers
durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Schneiden an den Innenseiten der Fräsmesser
abgearbeitet.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Fräsers sind die Fräsmesser
in den vorstehenden Abschnitten löffelartig mit einem Hohlschliff ausgebildet, der
auf der radialen Außenseite von einer Umfangsschneide, auf der radialen Innenseite
von einer Innenschneide und an der axial vorne liegenden Seite von einer Stirnschneide
begrenzt ist. Dabei können die drei Schneiden über abgerundete Bögen ineinander übergehen.
Mit dieser hohlen Ausbildung der Fräsmesser ergeben sich nicht nur gute Schnittleistungen,
sondern es werden auch die abgehobenen Späne rasch und unbehindert aus dem Schnittbereich
abtransportiert.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Fräsmesser, insbesondere im
Bereich ihrer Umfangsschneide und/oder ihrer Innenschneide, gegen die Achsrichtung
des Fräsers radial nach außen leicht konvex gewölbt sein. Auch mit dieser Maßnahme
werden die Schnitteigenschaften verbessert und ein nachteiliger "schlagender" Schnitt
vermieden, der mit Lärm verbunden ist und eine große Antriebskraft erfordert. Außerdem
wird durch diese Ausbildung die Verstellung der Richtung des Fräsers, also die horizontale
Verschwenkung der Fräserachse, während der Bearbeitung erleichtert. Die Fräsmesser
können dabei zweckmäßig in ihren vorstehenden Abschnitten radial gegen die Achse des
Grundkörpers leicht einwärts gebogen sein.
[0010] Um auch dann einen ziehenden Schnitt zu erreichen, wenn der Fräser mit seiner Achse
parallel zur Achse des Baumstammes ausgerichtet ist, können die Fräsmesser auf dem
Grundkörper schräg zu dessen Umfangsrichtung angeordnet sein, wobei der gegen die
Achsrichtung des Grundkörpers gemessene Neigungswinkel mindestens 10° beträgt. Auch
wenn die Achsen des Fräsers und des bearbeiteten Baumstammes parallel zueinander
verlaufen, wird eine glatte Außenkontur des Baumstammes erzielt.
[0011] Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, den Fräser so auszubilden, daß die Fräsmesser
mit einem Abschnitt zwischen 20 und 50% ihrer Länge über den Grundkörper vorstehen.
Die jeweils günstige Länge der vorstehenden Abschnitte hängt vom Gesamtdurchmesser
des Fräsers, von der Länge der Fräsmesser, von der vorgesehenen Steigung des Vorschubs
und auch von den weiteren Betriebsbedingungen ab, etwa von der Beschaffenheit des
bearbeiteten Holzes, von der Schnittgeschwindigkeit usw.
[0012] Der radiale Abstand zwischen den Umfangsschneiden und den Innenschneiden der Fräsmesser
liegt beim erfindungsgemäßen Fräser vorteilhaft zwischen 5 und 20 % des Durchmessers
des Grundkörpers. Eine weitere Optimierung des Schnittverhaltens wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß die Innenschneiden in Richtung der Umfangsbewegung des Fräsers
den Umfangsschneiden voreilend angeordnet sind, z.B. um einen Umfangswinkel von bis
zu 10°.
[0013] Der erfindungsgemäße Fräser wird mit besonderem Vorteil bei einer Anordnung zum
Entrinden von Baumstämmen verwendet, die eine rotierende Messerwalze mit Schälmessern
aufweist, wobei wenigstens an einer Stirnseite der Messerwalze ein Fräser mitdrehbar
angeordnet ist.
[0014] Eine solche Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen ist z.B. aus der EU-B1-0 141
831 bekannt. Das rotierende Entrindungswerkzeug besteht dort aus einer mit Schälmessern
versehenen Messerwalze, die auf einem Schwenkarm vertikal und horizontal verschwenkbar
angeordnet ist. Die Messerwalze liegt mit ihrer Achse schräg zur Achse des Baumstammes
auf diesem auf und wird rotierend angetrieben, während auch der Baumstamm um seine
Achse gedreht wird. Auf diese Weise wird die Rinde vom Baumstamm abgeschält. Wenn
nun an wenigstens einem Ende der Messerwalze ein gemäß der Erfindung ausgebildeter
Fräser mitdrehbar angeordnet ist, kann durch einfaches Verschwenken der Messerwalze
in eine zur Achse des Baumstammes parallele Lage der Fräser zur Bearbeitung des Baumstammes
eingesetzt werden, z.B. zum Entfernen von Unebenheiten, zum Abarbeiten von Astansätzen
aber auch zum Reduzieren des Baumstammes auf ein Rundholz mit gleichbleibendem Durchmesser
und glatter Außenfläche. Wie es sich gezeigt hat, kann ein Stamm mit glatter Außenfläche
mit erheblich größerer Vorschubgeschwindigkeit der Säge zu Brettern geschnitten werden.
Wenn an beiden Stirnseiten der Messerwalze je ein erfindungsgemäßer Fräser angeordnet
ist, kann bei Bedarf nach beiden Richtungen gearbeitet werden.
[0015] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß ausgebildeten Fräsers ist die Möglichkeit,
ihn zum Zerspanen verwenden zu können. Bei Ausbildung des Fräsers mit ausreichend
großem Durchmesser kann beispielsweise ein ganzer Baumstamm in einem Arbeitsgang zu
Spänen verarbeitet werden, oder aber auch zu einem anderen Fertigprodukt, z.B. zu
einem Kantprofil. Mit Hilfe der vorstehenden Abschnitte der Schälmesser können mit
dem erfindungsgemäßen Fräser auch der Fräserbreite entsprechende Nuten in beliebiger
Form in Holzprofilen hergestellt werden.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnungen. In diesen zeigt Fig.
1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Fräsers, Fig. 2 dazu einen axialen Mittelschnitt,
Fig. 3 eine Ansicht auf ein Fräsmesser, Fig. 4 einen Querschnitt durch das Fräsmesser
nach der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf einen Fräsers,
der gerade einen Baumstamm bearbeitet, und Fig. 6 die Verwendung des Fräsers bei einer
Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen.
[0017] Der Fräser ist in allen Ausführungsbeispielen mit 1 bezeichnet. Er besteht aus einem
Grundkörper 2 mit einer Nabe 3, die auf einer Antriebswelle 4 befestigt ist, wie insbesondere
aus Fig. 2 hervorgeht. Über den Umfang des Grundkörpers 2 sind Fräsmesser 5 verteilt,
die im Ausführungsbeispiel am Grundkörper 2 angeschweißt sind, aber auch angeschraubt
oder auf andere Weise befestigt sein können. Fig. 1 läßt erkennen, daß die Fräsmesser
5 auf dem Grundkörper 2 von der Achsrichtung abweichend schräg angeordnet sind. Der
Neigungswinkel gegen die Achsrichtung des Grundkörpers 2 beträgt mindestens 10°.
[0018] Aus den Fig. 1, 2 und 3 ist zu entnehmen, daß die Fräsmesser 5 an einem Ende des
Grundkörpers 2 axial über diesen vorstehen. Der jeweils vorstehende Abschnitt jedes
Fräsmessers 5 ist mit 6 bezeichnet. In diesen Abschnitten 6 sind die Fräsmesser 5
nicht nur mit Umfangsschneiden 7 versehen, sondern zusätzlich zu diesen an ihren
der Nabe 3 zugewendeten Innenseiten mit Innenschneiden 8 und an ihren Stirnseiten
mit Stirnschneiden 9. An ihren Schnittstellen gehen die drei Schneiden über abgerundete
oder abgeschrägte Bögen 10 ineinander über. Die Umfangsschneiden 7 und die Innenschneiden
8 sind radial nach außen leicht konvex gewölbt. Aus Fig. 2 ist außerdem zu erkennen,
daß die Fräsmesser 5 in ihren vorstehenden Abschnitten 6 gegen die Achse des Grundkörpers
2 leicht einwärts gebogen sind, wodurch sich gleichfalls ein konvex gewölbter Verlauf
ergibt.
[0019] Weiterhin sind die Fräsmesser 5 in ihren vorstehenden Abschnitten 6 durch einen aus
Fig. 4 erkenntlichen Hohlschliff 11 löffelförmig ausgebildet. In Fig. 4 ist auch der
Schnittwinkel α der Umfangsschneide 7 eingezeichnet, der im Ausführungsbeispiel etwa
15° beträgt, aber auch den jeweiligen Anforderungen entsprechend anders gewählt werden
kann. Auch die Querschnittsform der Schneidmesser ist aus Fig. 4 zu entnehmen. Die
Innenschneiden 8 sind in Richtung der Umfangsbewegung des Fräsers den Umfangsschneiden
7 gegenüber voreilend angeordnet, etwa um einen Umfangswinkel bis zu 10°.
[0020] Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Fräsers wird nachfolgend an Hand der Fig.
5 erläutert:
[0021] In der schematischen Darstellung nach Fig. 5 ist der Fräser 1 über einem Baumstamm
12 angeordnet, der gerade bearbeitet, z.B. in seinem Durchmesser reduziert wird. Der
Fräser 1 ist am Ende der Antriebswelle 4 montiert, wird durch diese in Richtung des
mit 13 bezeichneten Pfeiles angetrieben und zugleich relativ zum Baumstamm 12 in Richtung
des Pfeiles 14 vorgeschoben. Gleichzeitig wird der Baumstamm 12, der in eine nicht
dargestellte Vorrichtung eingespannt ist, in Richtung des Pfeiles 15 um seine Achse
gedreht, so daß sich relativ zum Fräser 1 eine resultierende Vorschubbewegung in Richtung
des Pfeiles 16 ergibt. Der Fräser 1 ist mit seiner Rotationsachse parallel zur Achse
des Baumstammes 12 ausgerichtet.
[0022] Der Fräser 1 fräst mit den Umfangsschneiden 7 der Fräsmesser 5 entlang der Umfangsschnittlinie
17 im auslaufenden Schnitt einen Materialstreifen aus der Oberfläche des Baumstammes
12. Auf Grund des axialen Vorschubes in Richtung des Pfeiles 14 greifen auch die Stirnschneiden
9 in den Baumstamm 12 ein und erzeugen in diesem eine kreisbogenförmige Ringnut um
einen Materialkern 18 herum, der im Zentrum stehenbleibt und in seinem Querschnitt
in Richtung der durch den Pfeil 16 bezeichneten Vorschubbewegung keilförmig zuläuft.
Dieser Materialkern 18 wird an der Hinterseite des Fräsers 1 von den Innenschneiden
8 der Fräsmesser 5 im einlaufenden Schnitt des Fräsers 1 abgetragen. Diese Schnittlinie
ist mit 19 bezeichnet. Hinter dem Fräser ergibt sich dadurch eine radiale Schnittfläche
20, die schraubenlinienförmig um den Umfang des Baumstammes 12 herum verläuft und
deren Höhe der Schnittiefe des Fräsers 1 entspricht.
[0023] Die reduzierte Baumstammfläche 21 ist eine glatte Zylinderfläche ohne Rillen oder
Nuten zwischen den aufeinanderfolgenden Streifen, die bei der Vorschubbewegung des
Fräsers 1 fortlaufend bearbeitet werden. Es ist aus Fig. 5 zu erkennen, daß der axiale
Vorschub des Fräsers 1 je Umdrehung des Baumstammes 12 größer ist als die Länge der
im Eingriff stehenden Umfangsschneiden 7 der Fräsmesser 5. Es wird also bei jeder
Umdrehung des Baumstammes 12 ein verhältnismäßig breiter Streifen desselben abgearbeitet.
[0024] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 zeigt die Verwendung des erfindungsgemäßen Fräsers
1 bei einer Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen. Schräg über dem Baumstamm 12
ist eine Messerwalze 22 mit Schälmessern 23, die schraubenlinienförmig über die Messerwalze
22 verlaufen, angeordnet. Die Messerwalze 22 ist in einem U-förmigen Bügel 24 drehbar
gelagert und wird auf nicht dargestellte Weise rotierend angetrieben. Der U-förmige
Bügel 24 wird von einem Schwenkhebel 25 getragen, von dem lediglich das Ende dargestellt
ist und der in Richtung des Pfeiles 26 horizontal verschwenkbar, außerdem auch in
vertikaler Richtung beweglich angeordnet ist. Die Messerwalze 22 kann dadurch in horizontaler
Richtung verschwenkt werden, so daß die Winkellage ihrer Drehachse relativ zur Achse
des Baumstammes 12 ausgerichtet werden kann. Durch die vertikale Beweglichkeit des
Schwenkhebels 25 kann die Messerwalze 22 auf den Baumstamm 12 aufgesetzt, gegen diesen
verstellt und vom Baumstamm abgehoben werden.
[0025] An beiden Stirnseiten der Messerwalze 22 ist je ein Fräser 1 mit Fräsmessern 5 angeordnet,
die nach außen über den Grundkörper 2 vorstehen, wie ausführlich beschrieben wurde.
Die beiden Fräser 1 sind achsgleich mit der Messerwalze 22 drehbar gelagert. Sie
sitzen zweckmäßig auf derselben Welle und werden auch über diese angetrieben.
[0026] Die Messerwalze 22 dient zum Entrinden des Baumstammes 12, wobei sie schräg auf diesem
liegt, wie in Fig. 6 dargestellt ist. Die Schälmesser 23 bewegen sich dabei über
die Oberfläche des Baumstammes 12, der gleichfalls um seine Achse gedreht wird, und
entfernen dabei die Rinde. Wenn Astansätze oder andere Erhebungen auf dem Umfang des
Baumstammes 12 vorhanden sind, wird die Messerwalze 22 über den Schwenkhebel 25 in
eine zur Achse des Baumstammes 12 parallele Lage verschwenkt und gegen den Baumstamm
12 abgesenkt, wodurch der in Vorschubrichtung vorne liegende Fräser 1 mit der Oberfläche
des Baumstammes in Eingriff gebracht wird. Die Fräsmesser 5 entfernen dann die Unebenheit
in der im Zusammenhang mit Fig. 5 beschriebenen Weise. Ebenso ist es mit dieser Anordnung
möglich, den Baumstamm 12 in seinem Umfang zu reduzieren.
[0027] Die in Fig. 6 gezeigte kombinierte Vorrichtung hat somit den Vorteil, daß wahlweise
Baumstämme entrindet, in ihrem Durchmesser reduziert oder Unebenheiten entfernt werden
können, ohne daß der Arbeitsgang nennenswert unterbrochen werden muß. Es ist lediglich
eine Verschwenkung des Arbeitswerkzeuges erforderlich. Durch die Anordnung je eines
Fräsers 1 an beiden Stirnseiten der Messerwalze 22 kann die Vorrichtung in beiden
Vorschubrichtungen arbeiten.
[0028] Die Bearbeitung von anderen Holzprofilen als der in den Ausführungsbeispielen beschriebene
Baumstamm erfolgt mit dem erfindungsgemäßen Fräser prinzipiell in gleicher Weise.
Wesentlich dabei ist, daß die Fräsmesser 5 in Vorschubrichtung über den Grundkörper
2 des Fräsers 1 vorstehen, so daß auch Innenmesser 8 eingesetzt werden können, die
erst eine fortlaufende Bearbeitung mit einem in Achsrichtung des Fräsers 1 verlaufenden
Vorschub ermöglichen, ohne daß an der Stirnseite des Fräsers 1 in dessen Zentrum zu
langsam umlaufende Schneiden an dem bearbeiteten Material anstehen.
1. Fräser für die Holzbearbeitung, mit einem Grundkörper, der mit einer Nabe auf einer
Antriebswelle befestigbar ist und an seinem Umfang Fräsmesser mit Schneiden trägt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmesser (5) wenigstens an einem Ende des Grundkörpers
(2) axial über diesen vorstehen und die vorstehenden Abschnitte (6) zusätzlich zu
den Schneiden (7) am Umfang des Fräsers (1) sowohl an ihren Stirnseiten als auch an
ihren der Nabe (3) zugewendeten Innenseiten mit weiteren Schneiden (9;8) versehen
sind.
2. Fräser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmesser (5) in den vorstehenden
Abschnitten (6) löffelartig mit einem Hohlschliff (11) ausgebildet sind, der auf der
radialen Außenseite von einer Umfangsschneide (7), auf der radialen Innenseite von
einer Innenschneide (8) und an der axial vorne liegenden Seite von einer Stirnschneide
(9) begrenzt ist.
3. Fräser nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Schneiden
(7,8,9) über abgerundete Bögen (10) ineinander übergehen.
4. Fräser nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmesser (5),
insbesondere im Bereich ihrer Umfangsschneide (7) und/oder ihrer Innenschneide (8),
gegen die Achsrichtung des Fräsers (1) radial nach außen leicht konvex gewölbt sind.
5. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmesser
(5) in ihren vorstehenden Abschnitten (6) radial gegen die Achse des Grundkörpers
(2) leicht einwärts gebogen sind.
6. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmesser
(5) auf dem Grundkörper (2) schräg zu dessen Umfangsrichtung angeordnet sind, wobei
der gegen die Achsrichtung des Grundkörpers (2) gemessene Neigungswinkel mindestens
10° beträgt.
7. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmesser
(5) mit einem Abschnitt (6) von 20 bis 50 % ihrer Länge über den Grundkörper (2) vorstehen.
8. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale
Abstand zwischen den Umfangsschneiden (7) und den Innenschneiden [8) der Fräsmesser
(5) zwischen 5 und 20 % des Durchmessers des Grundkörpers (2) beträgt.
9. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschneiden
(8) in Richtung der Umfangsbewegung des Fräsers (1) den Umfangsschneiden (7) voreilend
angeordnet sind, z.B. um einen Umfangswinkel von bis zu 10°.
10. Verwendung des Fräsers nach einem der Ansprüche 1 bis 9 bei einer Anordnung zum
Entrinden von Baumstämmen, die eine rotierende Messerwalze (22) mit Schälmessern (23)
aufweist, wobei wenigstens an einer Stirnseite der Messerwalze (22) ein Fräser (1)
mitdrehbar angeordnet ist.