(19)
(11) EP 0 414 661 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.02.1991  Patentblatt  1991/09

(21) Anmeldenummer: 90890248.9

(22) Anmeldetag:  22.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B27G 13/00, B27L 1/00, B27C 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 24.08.1989 AT 2004/89

(71) Anmelder: ATTEMS, Franz
A-8051 Graz-Gösting (AT)

(72) Erfinder:
  • ATTEMS, Franz
    A-8051 Graz-Gösting (AT)

(74) Vertreter: Klein, Adam, Dipl.Ing. 
Patentanwälte Klein & Pinter OEG Fasangasse 49
1030 Wien
1030 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fräser für die Holzbearbeitung


    (57) Ein Fräser (1) für die Holzbearbeitung besteht aus einem Grundkörper (2), der über eine Nabe (3) auf einer Antriebs­welle (4) befestigbar ist. An seinem Umfang trägt der Grund­körper (2) schräg angeordnete Fräsmesser (5) mit Schneiden (7,8,9). Die Fräsmesser (5) stehen wenigstens an einem Ende des Grundkörpers (2) axial über diesen vor, wobei die vor­stehenden Abschnitte (6) zusätzlich zu den Umfangsschneiden (7) am Umfang des Fräsers (1) an ihren der Nabe (3) zuge­wendeten Innenseiten mit Innenschneiden (8) und an ihren Stirnseiten mit Stirnschneiden (9) versehen sind. Dieser Fräser (1) kann vorteilhaft bei einer Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen (12) verwendet werden, die eine rotierende Messerwalze (22) mit Schälmessern (23) aufweist. Dabei ist wenigstens an einer Stirnseite der Messerwalze (22) ein Fräser (1) mitdrehbar angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Fräser für die Holzbearbeitung, mit einem Grundkörper, der mit einer Nabe auf einer Antriebswelle befestigbar ist und an seinem Umfang Fräsmesser mit Schneiden trägt, sowie auf die Verwendung des Fräsers bei einer Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen.

    [0002] Solche Fräser werden für die Bearbeitung von unter­schiedlichen Holzprofilen und Holzarten verwendet. In der Forstwirtschaft und in Sägewerken können Unebenheiten und Erhöhungen an Baumstämmen, z.B. Astansätze, abgefräst werden. Die Baumstämme können aber auch reduziert, also auf einen kleineren Durchmesser gebracht und zu Rundprofilen verarbei­tet werden. Darüber hinaus ist die Bearbeitung von Kantpro­filen möglich, die Herstellung von Nuten und Rillen, sowie schließlich auch das Zerspanen von Holz.

    [0003] Es sind Walzenfräser mit am Umfang angeordneten Fräs­messern und Stirnfräser, bei denen die Fräsmesser mit im wesentlichen radial verlaufenden Schneiden an der Stirnseite des Fräsers angeordnet sind, ebenso bekannt wie die Kombina­tion der beiden Fräserarten in einem einzigen Werkzeug. Die bisher bekannten Ausführungen haben erhebliche Nachteile. Wenn beispielsweise ein Baumstamm mit einem Walzenfräser reduziert wird, kann nur ein der Breite des Reduzierfräsers entsprechendes schmales Band des Baumstammes in einem Arbeitsgang bearbeitet werden. Anschließend muß der Fräser abgehoben und um seine Breite nachgesetzt werden. Wird dage­gen ein kombinierter Walzenstirnfräser verwendet, der auch an seiner Stirnseite Fräsmesser trägt, ist ein Vorschub auch in axialer Richtung möglich. Die Schnittiefe muß aber erheblich kleiner als der Radius des Walzenfräsers sein, weil im Be­reich der Fräserachse keine oder keine ausreichende Umfangs­geschwindigkeit vorhanden ist, um ein einwandfreies Arbeiten der Schneiden zu ermöglichen. Die Holzbearbeitung mit diesen herkömmlichen Fräsern ist daher umständlich und zeitraubend. Auch sind verhältnismäßig große Antriebskräfte notwendig.

    [0004] Grundsätzlich ist es möglich, ein Rundprofil, z.B. einen Baumstamm, schraubenlinienförmig dadurch abzufräsen, daß der Fräser in Abhängigkeit von der Steigung des Vor­schubes schräggestellt wird. Dabei entsteht aber keine ebene Außenfläche, sondern eine mit Rillen versehene Außenkontur des Stammes. Um dies zu vermeiden, müßten die Fräsmesser trotz der Schrägstellung des Fräsers parallel zur Stammachse ausgerichtet werden. So angeordnete Schneiden erzeugen jedoch einen sogenannten "schlagenden" Schnitt, der starke Vibrati­onen und großen Lärm verursacht. Es ist jedenfalls nicht möglich, mit den bisher bekannten Fräsern Baumstämme mit vertretbarem Aufwand einwandfrei zu bearbeiten. Bei der Bearbeitung anderer Profilhölzer ergeben sich die gleichen oder noch größere Schwierigkeiten.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen verbesserten Fräser der eingangs angeführten Bauart anzuge­ben, der die Bearbeitung von Baumstämmen und anderen Rundhölzern in einem Zug ermöglicht, ohne daß eine mit Rillen oder Nuten versehene Außenkontur entsteht. Darüber hinaus zielt die Erfindung auf eine Erhöhung der Schnittgeschwin­digkeit, eine Vergrößerung der Schnittiefe, eine Verringerung der erforderlichen Antriebskraft und auch auf eine Herabset­zung der Lärmentwicklung ab.

    [0006] Mit der Erfindung wird diese Aufgabe in vorteilhafter Weise dadurch gelöst, daß die Fräsmesser wenigstens an einem Ende des Grundkörpers axial über diesen vorstehen und die vorstehenden Abschnitte zusätzlich zu den Schneiden am Umfang des Fräsers sowohl an ihren Stirnseiten als auch an ihren der Nabe zugewendeten Innenseiten mit weiteren Schneiden versehen sind. Durch diese recht einfache Abänderung der bekannten Fräser werden in überraschender Weise die bisher vorhandenen Nachteile weitgehend beseitigt. Bei jedem beliebigen Stamm­durchmesser wird trotz achsparalleler Stellung des Fräsers ein zylindrischer Stamm erzielt, wobei die Frästiefe die Hälfte des Fräserdurchmessers erheblich überschreiten kann, und bei einem axialen Vorschub, der je Stammumdrehung größer als die Schneidenlänge sein kann. Dies sichert eine große Leistung des erfindungsgemäßen Fräsers bei verhältnismäßig geringer Drehzahl. Außer zur Bearbeitung von Baumstämmen und anderen Rundprofilen kann der erfindungsgemäße Fräser auch für andere Bearbeitungsarten verwendet werden, z.B. zum Herstellen von Nuten, Fräsen von Kanten, Herstellen von ebenen Flächen und schließlich auch zum Zerspanen ganzer Baumstämme in einem fortlaufenden Arbeitsgang.

    [0007] Die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Fräsers beruhen im wesentlichen darauf, daß die Fräsmesser an der Stirnseite des Fräsers mit den in radialer Richtung verhältnismäßig kurzen stirnseitigen Schneiden zunächst nur dem Vorschub entsprechende schmale bogenförmige Streifen nacheinander aus dem bearbeiteten Holz ausschneiden und hinter sich, in Richtung auf die Fräserachse zu, einen Mate­rialkern stehen lassen. Da die Fräsmesser über das Ende des Grundkörpers des Fräsers vorstehen, verbleibt innerhalb des vorspringenden Bereiches der Fräsmesser Raum für diesen stehengebliebenen Kern. Dieser wird sodann auf der in Vor­schubrichtung hinten liegenden Seite des Fräsers durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Schneiden an den Innenseiten der Fräsmesser abgearbeitet.

    [0008] Bei einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Fräsers sind die Fräsmesser in den vorstehenden Abschnitten löffelartig mit einem Hohlschliff ausgebildet, der auf der radialen Außenseite von einer Umfangsschneide, auf der radi­alen Innenseite von einer Innenschneide und an der axial vorne liegenden Seite von einer Stirnschneide begrenzt ist. Dabei können die drei Schneiden über abgerundete Bögen in­einander übergehen. Mit dieser hohlen Ausbildung der Fräs­messer ergeben sich nicht nur gute Schnittleistungen, sondern es werden auch die abgehobenen Späne rasch und unbehindert aus dem Schnittbereich abtransportiert.

    [0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Fräsmesser, insbesondere im Bereich ihrer Umfangsschneide und/oder ihrer Innenschneide, gegen die Achsrichtung des Fräsers radial nach außen leicht konvex gewölbt sein. Auch mit dieser Maßnahme werden die Schnitteigenschaften verbes­sert und ein nachteiliger "schlagender" Schnitt vermieden, der mit Lärm verbunden ist und eine große Antriebskraft erfordert. Außerdem wird durch diese Ausbildung die Verstel­lung der Richtung des Fräsers, also die horizontale Verschwenkung der Fräserachse, während der Bearbeitung er­leichtert. Die Fräsmesser können dabei zweckmäßig in ihren vorstehenden Abschnitten radial gegen die Achse des Grund­körpers leicht einwärts gebogen sein.

    [0010] Um auch dann einen ziehenden Schnitt zu erreichen, wenn der Fräser mit seiner Achse parallel zur Achse des Baumstammes ausgerichtet ist, können die Fräsmesser auf dem Grundkörper schräg zu dessen Umfangsrichtung angeordnet sein, wobei der gegen die Achsrichtung des Grundkörpers gemessene Neigungswinkel mindestens 10° beträgt. Auch wenn die Achsen des Fräsers und des bearbeiteten Baumstammes parallel zuein­ander verlaufen, wird eine glatte Außenkontur des Baumstammes erzielt.

    [0011] Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, den Fräser so auszubilden, daß die Fräsmesser mit einem Abschnitt zwischen 20 und 50% ihrer Länge über den Grundkörper vorstehen. Die jeweils günstige Länge der vorstehenden Abschnitte hängt vom Gesamtdurchmesser des Fräsers, von der Länge der Fräsmesser, von der vorgesehenen Steigung des Vorschubs und auch von den weiteren Betriebsbedingungen ab, etwa von der Beschaffenheit des bearbeiteten Holzes, von der Schnittgeschwindigkeit usw.

    [0012] Der radiale Abstand zwischen den Umfangsschneiden und den Innenschneiden der Fräsmesser liegt beim erfindungs­gemäßen Fräser vorteilhaft zwischen 5 und 20 % des Durchmes­sers des Grundkörpers. Eine weitere Optimierung des Schnitt­verhaltens wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Innenschneiden in Richtung der Umfangsbewegung des Fräsers den Umfangsschneiden voreilend angeordnet sind, z.B. um einen Umfangswinkel von bis zu 10°.

    [0013] Der erfindungsgemäße Fräser wird mit besonderem Vor­teil bei einer Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen ver­wendet, die eine rotierende Messerwalze mit Schälmessern aufweist, wobei wenigstens an einer Stirnseite der Messer­walze ein Fräser mitdrehbar angeordnet ist.

    [0014] Eine solche Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen ist z.B. aus der EU-B1-0 141 831 bekannt. Das rotierende Entrindungswerkzeug besteht dort aus einer mit Schälmessern versehenen Messerwalze, die auf einem Schwenkarm vertikal und horizontal verschwenkbar angeordnet ist. Die Messerwalze liegt mit ihrer Achse schräg zur Achse des Baumstammes auf diesem auf und wird rotierend angetrieben, während auch der Baumstamm um seine Achse gedreht wird. Auf diese Weise wird die Rinde vom Baumstamm abgeschält. Wenn nun an wenigstens einem Ende der Messerwalze ein gemäß der Erfindung ausgebil­deter Fräser mitdrehbar angeordnet ist, kann durch einfaches Verschwenken der Messerwalze in eine zur Achse des Baum­stammes parallele Lage der Fräser zur Bearbeitung des Baum­stammes eingesetzt werden, z.B. zum Entfernen von Uneben­heiten, zum Abarbeiten von Astansätzen aber auch zum Reduzieren des Baumstammes auf ein Rundholz mit gleichblei­bendem Durchmesser und glatter Außenfläche. Wie es sich gezeigt hat, kann ein Stamm mit glatter Außenfläche mit erheblich größerer Vorschubgeschwindigkeit der Säge zu Bret­tern geschnitten werden. Wenn an beiden Stirnseiten der Messerwalze je ein erfindungsgemäßer Fräser angeordnet ist, kann bei Bedarf nach beiden Richtungen gearbeitet werden.

    [0015] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß ausgebildeten Fräsers ist die Möglichkeit, ihn zum Zerspanen verwenden zu können. Bei Ausbildung des Fräsers mit ausreichend großem Durchmesser kann beispielsweise ein ganzer Baumstamm in einem Arbeitsgang zu Spänen verarbeitet werden, oder aber auch zu einem anderen Fertigprodukt, z.B. zu einem Kantprofil. Mit Hilfe der vorstehenden Abschnitte der Schälmesser können mit dem erfindungsgemäßen Fräser auch der Fräserbreite entspre­chende Nuten in beliebiger Form in Holzprofilen hergestellt werden.

    [0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung erge­ben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungs­beispielen an Hand der Zeichnungen. In diesen zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Fräsers, Fig. 2 dazu einen axialen Mittelschnitt, Fig. 3 eine Ansicht auf ein Fräsmesser, Fig. 4 einen Querschnitt durch das Fräsmesser nach der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf einen Fräsers, der gerade einen Baumstamm bearbeitet, und Fig. 6 die Verwendung des Fräsers bei einer Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen.

    [0017] Der Fräser ist in allen Ausführungsbeispielen mit 1 bezeichnet. Er besteht aus einem Grundkörper 2 mit einer Nabe 3, die auf einer Antriebswelle 4 befestigt ist, wie insbe­sondere aus Fig. 2 hervorgeht. Über den Umfang des Grundkör­pers 2 sind Fräsmesser 5 verteilt, die im Ausführungsbeispiel am Grundkörper 2 angeschweißt sind, aber auch angeschraubt oder auf andere Weise befestigt sein können. Fig. 1 läßt erkennen, daß die Fräsmesser 5 auf dem Grundkörper 2 von der Achsrichtung abweichend schräg angeordnet sind. Der Nei­gungswinkel gegen die Achsrichtung des Grundkörpers 2 beträgt mindestens 10°.

    [0018] Aus den Fig. 1, 2 und 3 ist zu entnehmen, daß die Fräsmesser 5 an einem Ende des Grundkörpers 2 axial über diesen vorstehen. Der jeweils vorstehende Abschnitt jedes Fräsmessers 5 ist mit 6 bezeichnet. In diesen Abschnitten 6 sind die Fräsmesser 5 nicht nur mit Umfangsschneiden 7 ver­sehen, sondern zusätzlich zu diesen an ihren der Nabe 3 zugewendeten Innenseiten mit Innenschneiden 8 und an ihren Stirnseiten mit Stirnschneiden 9. An ihren Schnittstellen gehen die drei Schneiden über abgerundete oder abgeschrägte Bögen 10 ineinander über. Die Umfangsschneiden 7 und die Innenschneiden 8 sind radial nach außen leicht konvex ge­wölbt. Aus Fig. 2 ist außerdem zu erkennen, daß die Fräs­messer 5 in ihren vorstehenden Abschnitten 6 gegen die Achse des Grundkörpers 2 leicht einwärts gebogen sind, wodurch sich gleichfalls ein konvex gewölbter Verlauf ergibt.

    [0019] Weiterhin sind die Fräsmesser 5 in ihren vorstehenden Abschnitten 6 durch einen aus Fig. 4 erkenntlichen Hohlschliff 11 löffelförmig ausgebildet. In Fig. 4 ist auch der Schnittwinkel α der Umfangsschneide 7 eingezeichnet, der im Ausführungsbeispiel etwa 15° beträgt, aber auch den je­weiligen Anforderungen entsprechend anders gewählt werden kann. Auch die Querschnittsform der Schneidmesser ist aus Fig. 4 zu entnehmen. Die Innenschneiden 8 sind in Richtung der Umfangsbewegung des Fräsers den Umfangsschneiden 7 ge­genüber voreilend angeordnet, etwa um einen Umfangswinkel bis zu 10°.

    [0020] Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Fräsers wird nachfolgend an Hand der Fig. 5 erläutert:

    [0021] In der schematischen Darstellung nach Fig. 5 ist der Fräser 1 über einem Baumstamm 12 angeordnet, der gerade bearbeitet, z.B. in seinem Durchmesser reduziert wird. Der Fräser 1 ist am Ende der Antriebswelle 4 montiert, wird durch diese in Richtung des mit 13 bezeichneten Pfeiles angetrieben und zugleich relativ zum Baumstamm 12 in Richtung des Pfeiles 14 vorgeschoben. Gleichzeitig wird der Baumstamm 12, der in eine nicht dargestellte Vorrichtung eingespannt ist, in Richtung des Pfeiles 15 um seine Achse gedreht, so daß sich relativ zum Fräser 1 eine resultierende Vorschubbewegung in Richtung des Pfeiles 16 ergibt. Der Fräser 1 ist mit seiner Rotationsachse parallel zur Achse des Baumstammes 12 ausge­richtet.

    [0022] Der Fräser 1 fräst mit den Umfangsschneiden 7 der Fräsmesser 5 entlang der Umfangsschnittlinie 17 im auslau­fenden Schnitt einen Materialstreifen aus der Oberfläche des Baumstammes 12. Auf Grund des axialen Vorschubes in Richtung des Pfeiles 14 greifen auch die Stirnschneiden 9 in den Baumstamm 12 ein und erzeugen in diesem eine kreisbogenför­mige Ringnut um einen Materialkern 18 herum, der im Zentrum stehenbleibt und in seinem Querschnitt in Richtung der durch den Pfeil 16 bezeichneten Vorschubbewegung keilförmig zuläuft. Dieser Materialkern 18 wird an der Hinterseite des Fräsers 1 von den Innenschneiden 8 der Fräsmesser 5 im einlaufenden Schnitt des Fräsers 1 abgetragen. Diese Schnittlinie ist mit 19 bezeichnet. Hinter dem Fräser ergibt sich dadurch eine radiale Schnittfläche 20, die schraubenlinienförmig um den Umfang des Baumstammes 12 herum verläuft und deren Höhe der Schnittiefe des Fräsers 1 entspricht.

    [0023] Die reduzierte Baumstammfläche 21 ist eine glatte Zylinderfläche ohne Rillen oder Nuten zwischen den aufeinan­derfolgenden Streifen, die bei der Vorschubbewegung des Fräsers 1 fortlaufend bearbeitet werden. Es ist aus Fig. 5 zu erkennen, daß der axiale Vorschub des Fräsers 1 je Umdrehung des Baumstammes 12 größer ist als die Länge der im Eingriff stehenden Umfangsschneiden 7 der Fräsmesser 5. Es wird also bei jeder Umdrehung des Baumstammes 12 ein verhältnismäßig breiter Streifen desselben abgearbeitet.

    [0024] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 zeigt die Verwen­dung des erfindungsgemäßen Fräsers 1 bei einer Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen. Schräg über dem Baumstamm 12 ist eine Messerwalze 22 mit Schälmessern 23, die schrauben­linienförmig über die Messerwalze 22 verlaufen, angeordnet. Die Messerwalze 22 ist in einem U-förmigen Bügel 24 drehbar gelagert und wird auf nicht dargestellte Weise rotierend angetrieben. Der U-förmige Bügel 24 wird von einem Schwenk­hebel 25 getragen, von dem lediglich das Ende dargestellt ist und der in Richtung des Pfeiles 26 horizontal verschwenkbar, außerdem auch in vertikaler Richtung beweglich angeordnet ist. Die Messerwalze 22 kann dadurch in horizontaler Richtung verschwenkt werden, so daß die Winkellage ihrer Drehachse relativ zur Achse des Baumstammes 12 ausgerichtet werden kann. Durch die vertikale Beweglichkeit des Schwenkhebels 25 kann die Messerwalze 22 auf den Baumstamm 12 aufgesetzt, gegen diesen verstellt und vom Baumstamm abgehoben werden.

    [0025] An beiden Stirnseiten der Messerwalze 22 ist je ein Fräser 1 mit Fräsmessern 5 angeordnet, die nach außen über den Grundkörper 2 vorstehen, wie ausführlich beschrieben wurde. Die beiden Fräser 1 sind achsgleich mit der Messer­walze 22 drehbar gelagert. Sie sitzen zweckmäßig auf dersel­ben Welle und werden auch über diese angetrieben.

    [0026] Die Messerwalze 22 dient zum Entrinden des Baumstammes 12, wobei sie schräg auf diesem liegt, wie in Fig. 6 darge­stellt ist. Die Schälmesser 23 bewegen sich dabei über die Oberfläche des Baumstammes 12, der gleichfalls um seine Achse gedreht wird, und entfernen dabei die Rinde. Wenn Astansätze oder andere Erhebungen auf dem Umfang des Baumstammes 12 vorhanden sind, wird die Messerwalze 22 über den Schwenkhebel 25 in eine zur Achse des Baumstammes 12 parallele Lage verschwenkt und gegen den Baumstamm 12 abgesenkt, wodurch der in Vorschubrichtung vorne liegende Fräser 1 mit der Oberflä­che des Baumstammes in Eingriff gebracht wird. Die Fräsmesser 5 entfernen dann die Unebenheit in der im Zusammenhang mit Fig. 5 beschriebenen Weise. Ebenso ist es mit dieser Anord­nung möglich, den Baumstamm 12 in seinem Umfang zu reduzie­ren.

    [0027] Die in Fig. 6 gezeigte kombinierte Vorrichtung hat somit den Vorteil, daß wahlweise Baumstämme entrindet, in ihrem Durchmesser reduziert oder Unebenheiten entfernt werden können, ohne daß der Arbeitsgang nennenswert unterbrochen werden muß. Es ist lediglich eine Verschwenkung des Arbeits­werkzeuges erforderlich. Durch die Anordnung je eines Fräsers 1 an beiden Stirnseiten der Messerwalze 22 kann die Vorrich­tung in beiden Vorschubrichtungen arbeiten.

    [0028] Die Bearbeitung von anderen Holzprofilen als der in den Ausführungsbeispielen beschriebene Baumstamm erfolgt mit dem erfindungsgemäßen Fräser prinzipiell in gleicher Weise. Wesentlich dabei ist, daß die Fräsmesser 5 in Vorschubrich­tung über den Grundkörper 2 des Fräsers 1 vorstehen, so daß auch Innenmesser 8 eingesetzt werden können, die erst eine fortlaufende Bearbeitung mit einem in Achsrichtung des Frä­sers 1 verlaufenden Vorschub ermöglichen, ohne daß an der Stirnseite des Fräsers 1 in dessen Zentrum zu langsam umlau­fende Schneiden an dem bearbeiteten Material anstehen.


    Ansprüche

    1. Fräser für die Holzbearbeitung, mit einem Grundkörper, der mit einer Nabe auf einer Antriebswelle befestigbar ist und an seinem Umfang Fräsmesser mit Schneiden trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmesser (5) wenigstens an einem Ende des Grundkörpers (2) axial über diesen vorstehen und die vorstehenden Abschnitte (6) zusätzlich zu den Schneiden (7) am Umfang des Fräsers (1) sowohl an ihren Stirnseiten als auch an ihren der Nabe (3) zugewendeten Innenseiten mit weiteren Schneiden (9;8) versehen sind.
     
    2. Fräser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmesser (5) in den vorstehenden Abschnitten (6) löffelartig mit einem Hohlschliff (11) ausgebildet sind, der auf der radialen Außenseite von einer Umfangsschneide (7), auf der radialen Innenseite von einer Innenschneide (8) und an der axial vorne liegenden Seite von einer Stirnschneide (9) begrenzt ist.
     
    3. Fräser nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich­net, daß die drei Schneiden (7,8,9) über abgerundete Bögen (10) ineinander übergehen.
     
    4. Fräser nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsmesser (5), insbesondere im Bereich ihrer Umfangsschneide (7) und/oder ihrer Innenschneide (8), gegen die Achsrichtung des Fräsers (1) radial nach außen leicht konvex gewölbt sind.
     
    5. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Fräsmesser (5) in ihren vorstehenden Abschnitten (6) radial gegen die Achse des Grundkörpers (2) leicht einwärts gebogen sind.
     
    6. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Fräsmesser (5) auf dem Grundkörper (2) schräg zu dessen Umfangsrichtung angeordnet sind, wobei der gegen die Achsrichtung des Grundkörpers (2) gemessene Neigungswinkel mindestens 10° beträgt.
     
    7. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Fräsmesser (5) mit einem Abschnitt (6) von 20 bis 50 % ihrer Länge über den Grundkörper (2) vorstehen.
     
    8. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß der radiale Abstand zwischen den Umfangs­schneiden (7) und den Innenschneiden [8) der Fräsmesser (5) zwischen 5 und 20 % des Durchmessers des Grundkörpers (2) beträgt.
     
    9. Fräser nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Innenschneiden (8) in Richtung der Um­fangsbewegung des Fräsers (1) den Umfangsschneiden (7) voreilend angeordnet sind, z.B. um einen Umfangswinkel von bis zu 10°.
     
    10. Verwendung des Fräsers nach einem der Ansprüche 1 bis 9 bei einer Anordnung zum Entrinden von Baumstämmen, die eine rotierende Messerwalze (22) mit Schälmessern (23) aufweist, wobei wenigstens an einer Stirnseite der Mes­serwalze (22) ein Fräser (1) mitdrehbar angeordnet ist.
     




    Zeichnung