(19)
(11) EP 0 415 099 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.1991  Patentblatt  1991/10

(21) Anmeldenummer: 90114578.9

(22) Anmeldetag:  30.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F02P 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 01.09.1989 DE 3928996

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Gerber, Richard
    D-7000 Stuttgart 30 (DE)
  • Rink, Rolf
    D-7143 Vaihingen/Enz-Riet (DE)
  • Perner, Matthias, Dipl.-Ing.
    D-7800 Freiburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zündverteiler


    (57) Ein Zündverteiler für Brennkraftmaschinen weist eine in einem rohrförmigen Stützteil (11) des Verteilergehäuses (10) gelagerte Antriebswelle (13) für den Zündimpulsgenerator auf, die über ein auf ihr drehfest sitzendes Antriebsritzel (14) eines Schneckengetriebes angetrieben wird. Zur Aufnahme der an der Antriebswelle (13) auftretenden Axialkräfte ist ein Axiallager (19) vorgesehen, das aus einem auf der Antriebswelle (13) drehfest sitzenden Lagerring (20) und einer mit dem Lagerring (20) zusammenwirkenden Stützschulter am Stützteil (11) sowie kalibrierten Abstandsscheiben (31,32) zur Einstellung des Axialspiels besteht. Für eine einfache kostensparende Montage liegt der Lagerring (20) in einer Ringnut (22) ein, die vom freien Stirnende des Stützteils (11) her eingebracht ist, und die Stützschulter wird von einem scheibenförmigen Stützring (21) gebildet, der auf das freie Stirnende des Stützteils (11) aufgeschraubt ist.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einem Zündverteiler für Brennkraftmaschinen der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.

    [0002] Bei solchen Zündverteilern tritt an der Antriebswelle ein vom Schneckengetriebe herrührender starker Axialschub auf, der durch das Axiallager abgefangen werden muß, da für die Zuverlässigkeit und Präzision des Zündverteilers während des Betriebs ein nur sehr geringes Axialspiel der Antriebswelle zugelassen werden kann. Zusätzlich soll dieses Axiallager nur eine kleine Reibung aufweisen.

    [0003] Bei einem bekannten Zündverteiler dieser Art (DE-GM 87 16 603) ist hierzu bei dem in einem Ölbad innerhalb des Motorblocks der Brennkraftmaschine befindlichen Axiallager die Ringnut mit Abstand vom Stirnende in die Innenwand des rohrförmigen Stützteils eingestochen, so daß zwei in Achsrichtung einander gegenüberliegende ringförmige Nutflanken entstehen. Die Rohrwand wird im Bereich der Ringnut von einer Öffnung durchdrungen, deren Abmessungen das Hindurchschieben des Lagerrings bis in die Ringnut ermöglichen. Nach Einschieben des Lagerings und Hindurchstecken der Antriebswelle durch den Lagerring wird letzterer mittels eines Stiftes auf der Welle befestigt. Die dem Stützteilende näher liegende ringförmige Nutflanke der Ringnut bildet dabei die Stützschulter für den Lagerring, der unter Zwischenlage eines Ölfilms auf dieser gleitet. Die Stützschulter nimmt die an der Welle angreifenden Axialkräfte auf. Zur Einstellung des zulässigen Axialspiels sind zwischen dem Stirnende des Stützteils und dem auf dem Ende der Antriebswelle befestigten Antriebsritzel kalibrierte Abstandsscheiben eingelegt.

    [0004] Die vorstehend beschriebene konstruktive Ausbildung des Axiallagers bei dem bekannten Zündverteiler erfordert relativ hohe Herstellungs- und Montagekosten, da einerseits die Bearbeitung der Ringnut mit entsprechenden Anforderungen an die Freiheit von Bearbeitungsgraten in der Ringnut und an die Oberflächenqualität der die Stützschulter bildenden Nutflanke relativ aufwendig und andererseits eine zeitaufwendige Blindmontage des Lagerrings in der Ringnut erforderlich ist.

    Vorteile der Erfindung



    [0005] Der erfindungsgemäße Zündverteiler mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß durch die erf indungsgemäße Ausbildung des Axiallagers die Fertigungskosten gesenkt werden. Die Ringnut ist einfach zu fertigen, Lagerring und Stützring schnell zu montieren. Der Stützring ist einfach auf der Stirnfläche am freien Ende des Stützteils nach Aufschieben des Lagerrings und der Abstandsscheiben mit zwei oder drei Schrauben zu befestigen. Diametrale Durchbrüche in der Rohrwand des Stützteils im Bereich der Ringnut ermöglichen eine Befestigung des Lagerrings auf der Antriebswelle mittels eines Stiftes, der durch fluchtende Radialbohrungen in Lagerring und Antriebswelle hindurchgesteckt wird. Zum Einstellen des gewünschten Axialspiels können die Abstandsscheiben entweder zwischen Stützring und Lagerring und Stützring und Antriebsritzel oder zwischen Lagerring und Stützring und Lagering und ringförmiger Nutflanke der Ringnut angeordnet werden. Auch hierbei ist die Montage einfach und zeitsparend.

    Zeichnung



    [0006] Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines Zündverteilers, teilweise geschnitten,

    Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 2,

    Fig. 3 ausschnittweise einen Längsschnitt eines Zündverteilers gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.


    Beschreibung der Ausführungsbeispiele



    [0007] Der in Fig. 1 in Seitenansicht und teilweise geschnitten dargestellte Zündverteiler weist ein topfförmiges Gehäuse 10 mit einem am Topfboden sich einstückig fortsetzenden rohrförmigen Stützteil 11 auf. Im Stützteil 11 ist mittels einer Lagerbuchse 12 eine Antriebswelle 13 gelagert, die am freien Ende des Stützteils 11 vorsteht. Auf dem vorstehenden Abschnitt der Antriebswelle 13 ist ein Antriebsritzel 14 drehfest befestigt, das mit einer strichpunktiert angedeuteten Schnecke 15 eines Schneckengetriebes in Eingriff steht. Die Schnecke 15 dreht in Fig. 1 entgegen Uhrzeigersinn, so daß neben der Rotation des Antriebsritzels 14 an diesem auch in Richtung des Pfeils 16 wirkende Axialkräfte auftreten. Die Antriebswelle 13 treibt den im topfförmigen Gehäuse 10 untergebrachten, hier nicht dargestellten Zündgenerator an. Das Gehäuse 10 ist von einer Kappe 17 abgedeckt, die mittels einer Feder 18 am Gehäuse 10 festgeklemmt ist.

    [0008] Zur Aufnahme der auf die Antriebswelle 13 wirkenden Axialkräfte ist im Stützteil 11 nahe dem Antriebsritzel 14 ein Axiallager 19 vorgesehen, das aus einem auf der Antriebswelle 13 unverdrehbar befestigten Lagerring 20 und aus einem scheibenförmigen Stützring 21 besteht. Der Lagerring liegt in einer Ringnut 22 ein, die einen gegenüber dem Innendurchmesser des Stützteils 11 größeren Durchmesser aufweist und von dem freien Ende des Stützteils 11 her eingebracht ist. Der Stützring 21 weist einen lichten Innendurchmesser auf, der größer als der Durchmesser der Antriebswelle 13 aber kleiner als der Außendurchmesser des Lagerrings 20 ist. Er ist auf das freie Ende des Stützteils 11 aufgesetzt und mittels Schrauben 23, die in axialen Gewindelöchern 24 (Fig. 2) im Stiltzteil 11 eingeschraubt sind, befestigt. Im Bereich der Ringnut 22 sind vom freien Ende des Stützteils 11 her zwei zueinander diametrale Durchbrechungen 25,26 (Fig. 2) in das Stützteil 11 eingebracht. Die Befestigung des Lagerrings 20 auf der Antriebswelle 23 erfolgt mittels eines Stiftes 27, der durch miteinander fluchtende radiale Bohrungen 28,29 im Lagerring 20 und Bohrung 30 in der Antriebswelle 13 hindurchgesteckt ist. Das Einschieben des Stiftes 27 erfolgt durch die Durchbrechungen 25,26 im Stützteil 11 hindurch.

    [0009] Zur Einstellung des axial zulässigen Spiels sind einerseits zwischen dem Stützring 21 und dem Antriebsritzel 14 und andererseits zwischen dem Stützring 21 und dem Lagerring 20 kalibrierte Abstandsscheiben 31,32 angeordnet. Anstelle einer einzigen Abstandsscheibe 31 bzw. 32 kann auch jeweils ein Paket dünnerer Abstandsscheiben vorgesehen werden.

    [0010] Zur Montage des Axiallagers 19 wird auf die Antriebswelle 13 der Lagerring 20 aufgeschoben und mittels des Stiftes 27, der durch die Durchbrechungen 25,26 hindurch montiert wird, auf der Antriebswelle 13 drehfest befestigt. Danach wird die Abstandsscheibe 31 aufgeschoben und der Stützring 21 mittels der Schrauben 23 stirnseitig auf dem Stützteil 11 befestigt. Danach wird die Abstandsscheibe 32 und das Antriebsritzel 14 auf die Antriebswelle 13 aufgeschoben und letzteres mittels eines weiteren Stiftes 33 in gleicher Weise wie der Lagerring 20 befestigt.

    [0011] Der Zündverteiler wird mit dem Endbereich des Stützteils 11 in ein Ölbad im Motorblock der Brennkraftmaschine eingesetzt und mittels eines am Stützteil 11 radial vorspringenden Befestigungsflansches 34 am Motorblock befestigt, wobei ein Dichtungsring 35 das Stützteil 11 gegenüber der Bohrungswand des Motorblocks abdichtet. Beim Betrieb des Zündverteilers kann Öl durch die Durchbrechungen 25,26 in das Axiallager 19 gelangen, so daß sich zwischen dem Lagerring 21, dem Stützring 21 und den Abstandsscheiben 31,32 ein dünner Gleitölfilm bildet.

    [0012] Der in Fig. 3 nur ausschnittweise dargestellte Zündverteiler gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen Zündverteiler lediglich dadurch, daß die Abstandsscheibe 32 hier zwischen dem Lagerring 20 und der vom Antriebsritzel 14 abgekehrten ringförmigen Nutflanke 36 der Ringnut 22 angeordnet ist.


    Ansprüche

    1. Zündverteiler für Brennkraftmaschinen mit einem ein rohrförmiges Stützteil aufweisenden Gehäuse, mit einer im Stützteil drehbar gelagerten Antriebswelle für einen im Gehäuse untergebrachten Zündimpulsgenerator, die mit einem Endabschnitt am freien Ende des Stützteils vorsteht und hier mit einem Antriebsritzel eines Schneckengetriebes drehfest verbunden ist, und mit einem nahe dem Stützteilende angeordneten Axiallager zur Aufnahme eines Axialschubs der Antriebswelle, das einen auf der Welle drehfest befestigten Lagerring, der in einer einen gegenüber dem lichten Innendurchmesser des Stützteils größeren Durchmesser aufweisenden Ringnut im Stützteil, einliegt und eine mit dem Lagerring zusammenwirkende Stützschulter am Stützteil sowie kalibrierte Abstandsscheiben zur Axialspieleinstellung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringnut (22) sich in Achsrichtung des Stützteils (11) bis zum freien Stirnende des Stützteils (11) erstreckt und die Stützschulter von einem am freien Stirnende des Stützteils (11) befestigten, vorzugsweise aufgeschraubten Stützring (21) gebildet ist, dessen lichter Innendurchmesser kleiner als der Durchmesser der Ringnut (22) und größer als der Durchmesser der Antriebswelle (13) ist.
     
    2. Zündverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine kalibrierte Abstandsscheibe (32) zwischen Stützring (20) und Antriebsritzel (14) und mindestens eine weitere kalibrierte Abstandsscheibe (31) zwischen Stützring (21) und Lagerring (20) angeordnet ist.
     
    3. Zündverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine kalibrierte Abstandsscheibe (31) zwischen Stützring (21) und Lagerring (20) und mindestens eine weitere kalibrierte Abstandsscheibe (32) zwischen Lagerring (20) und der radial sich erstreckenden ringförmigen Nutflanke (36) der Ringnut (22) angeordnet ist.
     
    4. Zündverteiler nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand des rohrförmigen Stützteils (11) zwei zueinander diametrale Durchbrechungen (25,26) vorgesehen sind.
     
    5. Zündverteiler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Lagerring (20) und Antriebswelle (13) miteinander fluchtende Radialbohrungen (28,29,30) aufweisen, durch welche zur Befestigung des Lagerrings (20) auf der Antriebswelle (13) ein Befestigungsstift (27) hindurchsteckbar ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht