[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abgasvorrichtung mit einem zweischaligen Gehäuse,
wobei die Innenschale zumindest abschnittsweise über eine elastische Lagermatte, insb.
Mineralfasermatte in der Außenschale gelagert ist, insbesondere eine Abgasreinigungsvorrichtung
mit einem aus zwei Halbschalen bestehenden Außengehäuse, in welchem über eine elastische
Lagermatte, insbes. eine sogenannte Quellmatte, wenigstens ein wabenförmig strukturierter
Trägerkörper sowie ein- und ausgangsseitige innere Abschirmtrichter sowie ggfs. Abschirmringe
zwischen aufeinanderfolgenden Trägerkörpern gelagert sind.
[0002] Bei derartigen Abgasvorrichtungen mit zweischaligem Gehäuse besteht grundsätzlich
das Problem eines Ausgleichs der thermischen Ausdehnungsunterschiede zwischen der
inneren Schale und der äußeren Schale, die wegen der thermischen Abschirmung durch
die Mineralfasermatte im Betrieb beträchtliche Temperaturunterschiede aufweist. Üblicherweise
geht man zum Abfangen der thermischen Ausdehnungsunterschiede davon aus, daß man
zu wenigstens auf irgend einer Seite einen Schiebesitz einbaut. Dabei ergibt sich
die mißliche Situation, daß man zwei unterschiedliche thermische Ausdehnungsunterschiede
berücksichtigen muß, und zwar einmal radiale Dehnungsunterschiede zwischen Innenschale
und Außenschale und zum anderen axiale Dehnungsunterschiede zwischen dem inneren Auskleidungstrichter
und beispielsweise dem daran anstoßenden meist keramischen Trägerkörper. Selbst wenn
man durch eine Segmentaufteilung auch diese radialen Dehnungsunterschiede aufzufangen
versucht, so hat es sich in der Praxis gezeigt, daß die überlappenden Bereiche, in
denen die Dehnungsverschiebung stattfinden sollte, bei den hohen Betriebstemperaturen
häufig so stark aneinander haften, daß in Wirklichkeit ein funktionierender Schiebesitz
gar nicht zustande kommt und somit Auskleidungstrichter und sonstige Abstandsringe
richtiggehende Falten werfen, was zu erheblichen Spannungen und einer großen Bruchgefahr
der Keramikmonolithe führt. Aber auch bei Abgasvorrichtungen ohne eingebaute mineralische
Trägerkörper, wie beispielsweise bei isolierten Doppelschalenkrümmern, ist das Problem
des Abfangens der Dehnungsunterschiede der gasführenden inneren Krümmerschalen gegenüber
den tragenden äußeren Krümmerschalen in gleicher Weise relvant.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abgasvorrichtung der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß mit einfachem Aufbau die Probleme mit axialen
und radialen Dehnungsunterschieden, noch dazu bei günstigem Übergang zu etwaigen
keramischen Teilen, ohne das Auftreten von Spannungsspitzen und die Gefahr eines Faltenbildens
gelöst werden können.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Abschirmtrichter
und -ringe aus einer engmaschigen schiebeelastischen Drahtgewebematte gebildet und
beidends fixiert gehaltert sind.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung lassen sich in einem gleich eine Reihe
von besonderen Problemen lösen. Zum einen läßt sich eine solche Drahtgewebematte -
geeignet sind dabei bevorzugt Maschengewebe mit einer Maschenweite < 0,5 mm - sehr
einfach in Preß- oder Tiefziehformen verarbeiten, so daß auch sehr komplizierte Schalengebilde
gefertigt werden können. Zum anderen sind derartige Abschirmteile aus einer Drahtgewebematte,
sowohl in Längsrichtung als auch radial und in Querrichtung, mit einer sehr großen
Elastizität versehen, so daß die eingangs angesprochenen Dehnungsunterschiede sowohl
in axialer Richtung als auch in radialer Richtung bequem im Drahtgewebe abgefangen
werden können.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausbildung einer erfindungsgemäßen Abgasreinigungsvorrichtung
derart, daß der im Anschlußstutzen verklemmte oder verschweißte Abschirmtrichter
das stirnseitige Ende des Trägerkörpers klemmend umgreift, wobei etwaige Abschirmringe
in entsprechender Weise die benachbarten Trägerkörperenden klemmend umgreifen sollen,
ergibt sich mit dem Ausgleich der Dehnungstoleranz auch eine absolute Sicherheit
dagegen, daß durch etwaige unterschiedliche Dehnungen allzu starke Spannungsspitzen
auftreten, die zu einer Zerstörung der dünnwandigen Keramik führen könnten.
[0007] Die besondere Eigenschaften einer Drahtgewebematte verhindern ersichtlich auch jegliche
Gefahr eines Faltenwerfens bei unterschiedlichen Dehnungen beispielsweise des aus
einer solchen Drahtgewebematte hergestellten Abschirmtrichtrs und des anschließend
klemmend umgriffenen keramischen Trägerkörpers. Wie dabei umfangreiche Versuche gezeigt
haben, stört die Porosität eines Abschirmtrichters aus einer Drahtgewebematte gegenüber
der dichten Ausbildung eines aus Blech tiefgezogenen Abschirmtrichters in keiner Weise,
da bei genügend kleiner Maschengröße einerseits immer noch eine ausreichende Elastizität
des daraus hergestellten inneren Abschirmbauteils gewährleistet ist und andererseits
durch die auftretende Maschenöffnung weder eine Beschädigung der Mineralfasermatte
stattfinden kann, die ja in der Praxis sowieso hitzebeständiger ist als Metall, andererseits
aber auch ein Ausblasen oder sonstiges Herausfallen von Teilen aus der Mineralfasermatte
zuverlässig verhindert werden kann.
[0008] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Abgasreinigungsvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II - II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen isolierten Doppelschalenkrümmer mit aus einer
Drahtgewebematte gebildetem Innengehäuse und
Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie IV - IV in Fig. 3.
[0009] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Abgasreinigungsvorrichtung umfaßt in an sich
bekannter Weise ein zweischaliges Außengehäuse 1, dessen beide Halbschalen 1a und
1b an ihrem in der Trennebene verlaufenden Flanschen 2 und 3 miteinander verschweißt
sind. Im Außengehäuse 1 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei wabenförmig strukturierte
keramische Trägerkörper 4 u. 4′ mit Hilfe einer über die gesamte Länge der Abgasreinigungsvorrichtung
durchgehenden Mineralfasermatte 5 gelagert, die in der Mitte voneinander beabstandet
sind. Der den Eingangskonus 6 und den nicht gezeigten Ausgangskonus überdeckende
an sich bekannte innere Abschirmtrichter 7 besteht erfindungsgemäß aus einer Drahtgewebematte,
die sowohl auf der Eingangsseite im Anschlußstutzen befestigt ist - was im vorliegenden
Fall durch eine Verklemmung erreicht ist - als auch auf der gegenüberliegenden Seite
fixiert gehaltert ist. Zu diesem Zweck ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der aus
einer Drahtgewebematte bestehende Abschirmtrichter 7 federnd elastisch auf das Ende
des Trägerkörpers 4 aufgespannt, wobei eine zusätzliche Halterungswirkung auch durch
den Preßdruck der umgebenden Mineralfasermatte 5 vorhanden ist. In gleicher Weise
ist auch der Abschirmring 10 für den Spalt 11 zwischen den benachbarten Trägerkörpern
4 u. 4′ aus einer Drahtgewebematte hergestellt und auf die Trägerkörperenden aufgespannt.
Durch diese Ausbildung läßt sich der innere Abschirmzylinder nicht nur sehr einfach
auch um komplizierte Innenstrukturen herumlegen, wie es bei dem komplex geformten
Trägerkörper 4 (Fig. 2) der Fall sein muß, sondern es können weder thermisch bedingte
Spannungsspitzen auftreten noch ein Verwerfen oder Faltenwerfen der Abschirmtrichter
bzw. Abschirmringe, weder in radialer noch in axialer Richtung. Dabei versteht es
sich von selbst, daß vor dem Aufbringen der Außenschalen 1a u. 1b der um den Trägerkörper
4 gelegte Abschirmtrichter 7 sich in die obere Mulde 8 zunächst nicht völlig hineinlegt,
jedenfalls dann nicht, wenn er mit Vorspannung auf den Trägerkörper 4 aufgespannt
wird. Mit dem Zusammendrücken der beiden Schalenhälften 1a u. 1b des Außengehäuses
wird aber ein etwaiges Abheben an dieser Stelle wieder korrigiert.
[0010] In den Fig. 3 und 4 ist anhand eines isolierten Doppelschalenkrümmers mit einem
metallischen Außengehäuse 1′ und einem Innengehäuse 9 dargestellt, wie die erfindungsgemäße
Ausbildung des Innengehäuses aus einer Drahtgewebematte in sehr einfacher und wirksamer
Form auch bei anderen Arten von Abgasvorrichtungen dazu verwendet werden kann, die
sonst bislang üblichen komplizierten Schiebesitze im Bereich des Innengehäuses und/oder
Außengehäuses zu vermeiden. Auch dort ist, wie üblich, eine Minerealfasermatte 5′
zwischen dem Außengehäuse 1′ und dem aus der Drahtgewebe matte geformten Innengehäuse
9 vorgesehen, wobei wegen der komplizierten Struktur die Mineralfasermatte 5′ bevorzugt
aus geteilten Zuschnitten zusammengesetzt ist, die mit ihren Stoßkanten vorzugsweise
dichtend aneinander stoßen.
[0011] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So
wäre es insbesondere auch möglich, die Abschirmtrichter und -ringe aus zwei durch
eine thermisch isolierende Zwischenschicht getrennten Lagen von Drahtgewebematten
zu bilden, was bevorzugt in der Weise geschehen kann, daß die Zwischenschicht aus
Keramikfasermaterial in Form eines Gewebes, Papiers, Blankets oder Vlieses besteht.
[0012] Durch diese Ausbildung kann nämlich im Bereich der Abschirmtrichter oder -ringe auch
vorgesehen sein, daß die elastische Lagermatte über weite Abschnitte völlig entfällt,
was wiederum den Vorteil hat, daß auch keine hohen Druckkräfte dieser elastischen
Fasermatte von den Drahtgewebe-Abschirmtrichtern und Abschirmringen aufgefangen werden
müssen. Die Fertigung aus der Drahtgewebematte anstelle der üblichen Metallbleche
hat den Vorteil, daß beispielsweise eine Beschädigung des Monolithen durch den umgreifenden
Rand des Abschirmtrichters oder Abschirmrings ausgeschaltet ist. Durch die thermisch
isolierende Zwischenschicht wird aber auch ohne das Durchziehen der Lagermatte auch
über den Bereich der Ringe und Abschirmtrichter eine zu starke thermische Aufheizung
der Außenschale vermieden und auf der anderen Seite - insbesondere wenn die thermisch
isolierende Zwischenschicht als Papier, Folie 0d.dgl. aus thermisch widerstandsfähigem
Material gebildet ist - verhindert, daß heiße Abgase in den Zwischenraum zwischen
der Innenschale und der Außenschale gelangen können, so daß sie dort weder eine Aufheizung,
noch ein Ausblasen der spätestens im Bereich des Monolithen vorhandenen elastischen
Mineralfasermatte bewirken können.
[0013] In diesem Zusammenhang sei schließlich noch darauf hingewiesen, daß infolge der meist
gegebenen Unsymmetrie von Drahtgewebematten hinsichtlich ihrer Schiebeelastizität
in unterschiedlichen Richtungen man selbstverständlich die Orientierung der Matten
beim Einbau als Abschirmtrichter oder Abschirmring so wählen wird, daß in der zu erwartenden
größten Dehnungsrichtung auch die größte Schiebeelastizität besteht.
1. Abgasvorrichtung mit einem zweischaligen Gehäuse, wobei die Innenschale zumindest
abschnittsweise über eine elastische Lagermatte, insb. Mineralfasermatte, in der Außenschale
gelagert ist, insbesondere Abgasreinigungsvorrichtung mit einem aus zwei Halbschalen
bestehenden Außengehäuse, in welchem über eine elastische Lagermatte, insbesondere
eine sogenannte Quellmatte, wenigstens ein wabenförmig strukturierter Trägerkörper
sowie ein- und ausgangsseitige innere Abschirmtrichter sowie ggf. Abschirmringe zwischen
aufreinanderfolgenden Trägerkörpern gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß das
Innengehäuse (9), insbesondere die Abschirmtrichter (7) und -ringe (10), aus einer
engmaschigen und in sich schiebeelastischen Drahtgewebematte gebildet und beidends
fixiert gehaltert sind.
2. Abgasreinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der im
Anschlußstutzen verklemmte oder verschweißte Abschirmtrichter (7) das stirnseitige
Ende des Trägerkörpers (4,4′) klemmend umgreift.
3. Abgasreinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschirmringe (10) die benachbarten Trägerkörperenden klemmend umgreifen.
4. Abgasreinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschirmtrichter und -ringe aus zwei durch eine thermisch isolierende Zwischenschicht
getrennten Lagen von Drahtgewerbematten gebildet sind.
5. Abgasreinigungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht
aus Keramikfasermaterial in Form eines Gewebes, Papiers, Blankets oder Vlieses besteht.