(19)
(11) EP 0 415 201 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.1991  Patentblatt  1991/10

(21) Anmeldenummer: 90115751.1

(22) Anmeldetag:  17.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI LU NL

(30) Priorität: 01.09.1989 DE 3929066

(71) Anmelder:
  • Schuler, Jörg, Dipl.-Ing.
    D-40878 Ratingen (DE)
  • Jatzlau, Ekkehard, Dipl.-Ing.
    D-40878 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Jatzlau, Ekkehard, Dipl.-Ing.
    D-4030 Ratingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Befestigung von plattenförmigen Fassadenelementen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von plattenförmigen Fassadenelementen (1) einer einer Gebäudewand (5) vorgestellten, vorzugsweise hinterlüfteten Fassadenver­kleidung, die an einem Spalier aus parallel zueinander vor der Gebäudewand (5) angeordneten Tragprofilen (4) durch Befesti­gungselemente (3) punktförmig gehalten ist. Um mit einfacher Konstruktion und geringen Bauteilen eine einfache Ausrichtung der Fassadenelemente (1) zu ermöglichen, ist jedes Befesti­gungselement (1) durch ein Außenteil (12) und ein Innenteil (13) gebildet. Das Außen- oder Innenteil (12,13) ist mit einer Aufstandsfläche (12a) für das jeweils obere Fassadenelement (1) und das Außenteil (12) jeweils mit einer Anlagefläche (12b,12c) für das obere und das untere Fassadenelement (1) versehen. Außenteil (12) und Innenteil (13) sind gemeinsam auf einem Schraubenbolzen (14) angeordnet, der in einem Langloch (4a) des Tragprofils (4) ausrichtbar geführt ist und unter gleichzeitiger Anpressung von Außenteil (12), Innenteil (13) und Tragprofil (4) durch eine sich am Tragprofil (4) ab­stützende Mutter (15) anziehbar ist. Hierbei wird eine form­schlüssige Verbindung zwischen dem Innenteil (13) und dem Tragprofil (4) durch mindestens ein Kupplungselement (13a) ge­bildet, das in eine nach dem Ausrichten des einzelnen Fassa­denelements (1) im Tragprofil (4) einzubringende Bohrung (4a) eingreift.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von plattenförmigen Fassadenelementen einer einer Gebäudewand vor­gestellten, vorzugsweise hinterlüfteten Fassadenverkleidung, die an einem Spalier aus parallel zueinander, vorzugsweise senkrecht vor der Gebäudewand angeordneten Tragprofilen durch Befestigungselemente punktförmig gehalten ist.

    [0002] Fassadenverkleidungen aus plattenförmigen Fassadenelementen, die mit Hilfe einer Tragkonstruktion einer Gebäudewand vorge­stellt werden, sind in vielen Ausführungsformen bekannt. Üblicherweise wird an der Gebäudewand ein Spalier aus parallel zueinander und senkrecht verlaufenden Tragprofilen befestigt, an denen die plattenförmigen Fassadenelemente gehalten werden. Je nach Art der Fassadenelemente erfolgt die Befestigung ent­weder punktförmig durch Schrauben oder unter Verwendung von Rahmen zur Aufnahme der einzelnen Fassadenplatten. Während die Rahmenbauweise sehr aufwendig und damit teuer ist sowie Schwierigkeiten beim Korrosionsschutz und bei der Hinterlüf­tung der Fassadenkonstruktionen ergibt, hat die punktförmige Befestigung bei den bekannten Konstruktionen den Nachteil, daß einerseits aufwendige Ausrichtarbeiten erforderlich sind und andererseits auf Nacharbeiten der einzelnen Konstruktions- und Fassadenelemente nicht verzichtet werden kann, weil sich bei der Montage der Fassadenverkleidung die Maßabweichungen der vorgefertigten Elemente der Tragkonstruktion und der vorgefer­tigten Fassadenelemente mit den unvermeidbaren Maßabweichungen der Gebäudewand addieren.

    [0003] Der Erfindung Liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Befestigung von plattenförmigen Fassadenelementen der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die trotz unvermeidbarer bau­seitiger Maßabweichungen und Toleranzen bei der Herstellung sowohl der Fassadenelemente als auch ihrer Tragkonstruktion eine paßgenaue Montage vorgefertigter Fassadenelemente mit minimal möglichen Fugen innerhalb kürzestmöglicher Bauzeit er­möglicht und insbesondere auch für Fassadenelemente aus email­lierten und vorgespannten Glasscheiben geeignet ist.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist da­durch gekennzeichnet, daß jedes Befestigungselement durch ein Außenteil und ein Innenteil gebildet ist, von denen das Außen­oder Innenteil mit einer Aufstandsfläche für das jeweils obere Fassadenelement und das Außenteil jeweils mit einer Anlage­fläche für das obere und das untere Fassadenelement versehen ist und die gemeinsam auf einem Schraubenbolzen angeordnet sind, der in einem Langloch des Tragprofiles ausrichtbar ge­führt und unter gleichzeitiger Anpressung von Außenteil, Innenteil und Tragprofil durch eine sich am Tragprofil ab­stützende Mutter anziehbar ist, wobei eine formschlüssige Ver­bindung zwischen dem Innenteil und dem Tragprofil durch min­destens ein Kupplungselement gebildet ist, das in eine nach dem Ausrichten des einzelnen Fassadenelementes einzubringende Bohrung im Tragprofil eingreift.

    [0005] Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung benötigt ein Minimum an konstruktiven, der Korrosion ausgesetzten Teilen und ermöglicht innerhalb kürzestmöglicher Zeit und mit gerin­gem Aufwand die Errichtung von Fassadenverkleidungen aus vor­gefertigten plattenförmigen Fassadenelementen aus Gläsern, Me­tallen, Natursteinen und sonstigen geeigneten Werkstoffen, wobei auch plattenförmige Fassadenelemente aus unterschied­lichen Werkstoffen miteinander kombiniert werden können. Die plattenförmigen Fassadenelemente können mit den fabrikations­bedingten Toleranzen vorgefertigt werden, da die erfindungsge­mäße Befestigungsvorrichtung auf einfache Weise einen Aus­gleich sowohl der bauseitigen Maßabweichungen als auch der Fertigungstoleranzen ermöglicht. Die jeweils einer Gebäudewand vorgestellte Fassadenverkleidung ist vorzugsweise hinterlüf­tet, kann aber auch durch Einfügen von Dichtungen in die Fugen zwischen den plattenförmigen Fassadenelementen abgedichtet werden. In beiden Fällen ist die Fassadenverkleidung mit her­kömmlichen Fenstern kombinierbar, die entweder feststehend oder als zu öffnende Fenster ausgebildet sein können.

    [0006] Bei der Montage der Fassadenelemente mit Hilfe der erfindungs­gemäßen Befestigungsvorrichtung werden sowohl die bauseitigen Abweichungen als auch die Fertigungtoleranzen der Fassadenele­mente und der Tragkonstruktion und eventueller weiterer Ele­mente der Fassade, beispielsweise der Fenster auf einfache Weise ausgeglichen, indem die im Tragprofil erforderlichen Bohrungen für die Kupplungselemente bei der Montage angebracht werden. Die Last der Fassadenelemente wird durch Formschluß über das zwischen dem Innenteil und dem Tragprofil angeordnete Kupplungselement abgetragen, und zwar vorzugsweise in das je­weils nächste Stockwerk des Gebäudes. Der Schraubbolzen des erfindungsgemäßen Befestigungselements hat demgemäß lediglich die Windlasten aufzunehmen und den konstruktiven Formschluß zu erzeugen.

    [0007] Vorzugsweise steht jedes plattenförmige Fassadenelement mit seiner Unterkante auf zwei erfindungsgemäßen Befestigungsele­menten auf und wird an seiner Oberseite durch zwei weitere Be­festigungselemente gehalten, die zugleich die Aufstandsfläche für das darüberliegende Fassadenelement bilden. Für jedes Fas­sadenelement werden demzufolge nur zwei Befestigungselemente benötigt, wodurch sich deren Zahl auf ein Minimum reduziert. Die Befestigungselemente werden aus hochwertigem Material, insbesondere nicht rostendem Stahl hergestellt werden.

    [0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Aufstandsfläche am Außenteil des Befestigungselements ausgebildet. Eine konstruktiv einfache und besonders leicht an unterschiedliche Dicken der platten­förmigen Fassadenelemente anpaßbare Ausführung ergibt sich, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung das Außenteil mit einer Verkröpfung versehen ist, deren Tiefe der Dicke der Fassadenelemente im Bereich ihrer Aufstandskante und deren Höhe dem Abstand der jeweils benachbarten Fassadenelemente, d.h. der zwischen ihnen ausgebildeten Fuge entspricht. Diese Fuge kann zwecks Hinterlüftung der Fassadenverkleidung offen bleiben oder unter bestimmten Voraussetzungen auch durch ein Dichtprofil verschlossen werden.

    [0009] Um ein unbeabsichtigtes Verdrehen des Innenteils des Befesti­gungselements gegenüber der Tragkonstruktion bei seiner Mon­tage zu vermeiden, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfin­dung das Innenteil als im Querschnitt U-förmige Platte ausge­bildet, deren Stegbreite geringfügig größer als die Breite des Tragprofils ist.

    [0010] Die Mutter für die Schraubenbolzen kann erfindungsgemäß als Gewindeplatte ausgebildet sein, die verdrehsicher am Tragpro­ fil gehalten ist, so daß sich der Montageaufwand verringert. Zu diesem Zweck kann gemäß einem Merkmal der Erfindung das Tragprofil jeweils oberhalb eines für den Schraubenbolzen aus­gebildeten Langloches mit einer Öffnung zum Einführen der Ge­windeplatte versehen sein. Das Tragprofil kann als gängiges Vierkantrohr ausgebildet werden, so daß sich eine preiswerte Tragkonstruktion für die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Be­festigungselemente anzubringenden Fassadenelemente ergibt.

    [0011] Um den Aufbau eines Gerüstes vor der Fassadenverkleidung zu erleichtern oder die Fassadenverkleidung mit einem Begrünungs­rankgerüst zu versehen, können die Schraubenbolzen der erfin­dungsgemäßen Befestigungselemente zugleich als Gerüstöse aus­gebildet werden.

    [0012] Obwohl die Möglichkeit besteht, die erfindungsgemäßen Kupp­lungselemente zwischen Innenteil und Tragprofil als separate Kupplungsbolzen auszubilden, wird für eine bevorzugte Ausfüh­rungsform der Erfindung vorgeschlagen, die Kupplungselemente als Ausprägungen aus dem Material des Innenteils auszuführen. Hierdurch entfallen zusätzliche Bauteile.

    [0013] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungs­gemäßen Befestigungsvorrichtung zusammen mit einer möglichen Ausführungsform einer hiermit hergestellten Fassadenverklei­dung dargestellt, und zwar zeigen:

    Fig. 1 die Ansicht eines Teils einer Fassadenver­kleidung,

    Fig. 2 die Ansicht eines zur Befestigung der plat­tenförmigen Fassadenelemente der Fassadenver­kleidung nach Fig. 1 verwendeten Befesti­gungselements,

    Fig. 3 einen waagerechten Schnitt im Bereich des Be­festigungselements gemäß der Schnittlinie III-III in Fig. 2,

    Fig. 4 einen senkrechten Schnitt im Bereich des Be­festigungselements gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2,

    Fig. 5 eine perspektivische Darstellung vor der Mon­tage eines Befestigungselements und

    Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung nach der Montage.



    [0014] Die Fig. 1 zeigt die Teilansicht eines fünfstöckigen Gebäudes, dessen vier Obergeschosse mit einer Fassadenverkleidung aus plattenförmigen Fassadenelementen 1 versehen sind. Diese plat­tenförmigen Fassadenelemente 1 sind großflächig sowohl in waagerechter Richtung zwischen den Fenstern 2 eines Geschosses als auch in senkrechter Richtung zwischen den Fenstern 2 über­einanderliegender Stockwerke angeordnet. Jedes Fassadenelement 1 wird normalerweise durch vier Befestigungselemente 3 getra­gen und gehalten, die an einer mit der Gebäudewand verbundenen Tragkonstruktion angeordnet werden. Diese Tragkonstruktion be­steht beim Ausführungsbeispiel aus einem Spalier aus parallel zueinander und senkrecht vor der Gebäudewand angeordneten Tragprofilen 4, die in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet sind, weil sie von den Fassadenelementen 1 abgedeckt werden. Beim Ausführungsbeispiel bestehen die Fassadenelemente 1 aus emaillierten und vorgespannten Glasscheiben.

    [0015] Die Fig. 3 läßt erkennen, daß die Tragprofile 4, die beim Aus­führungsbeispiel aus einem handelsüblichen Vierkantrohr be­ stehen, vor der mit der Fassadenverkleidung versehenen Gebäu­dewand 5 mittels Haltewinkeln 6 angeordnet sind. Diese Halte­winkel 6 sind mit einem am besten in Fig. 5 zu erkennenden Langloch 6a für übliche Fassadendübel 7 versehen, so daß die Tragprofile 4 zum Ausgleich bauseitiger Maßabweichungen vor der Gebäudewand 5 ausgerichtet werden können. Die Fig. 5 zeigt auch die unter Verwendung von Unterlegscheiben 8a auf die Fas­sadendübel 7 aufzuschraubenden Muttern 8. Der waagerechte Schnitt gemäß Fig. 3 läßt weiterhin erkennen, daß nach der Ausrichtung und Befestigung der Tragprofile 4 an der Gebäude­wand 5 Dämmaterial 9 und eine Putzschicht 10 aufgebracht wer­den. Diese Putzschicht 10 wird beim Ausführungsbeispiel gegen­über den geringfügig aus der Putzschicht 10 hervorstehenden Tragprofilen 4 durch eine dauerelastische Naht 11 abgedichtet.

    [0016] Der Aufbau der in Fig. 1 nur schematisch angedeuteten Befesti­gungselemente 3 ist am besten in Fig. 5 zu erkennen. Diese Darstellung zeigt, daß jedes Befestigungselement 3 aus einem Außenteil 12 und einem Innenteil 13 besteht, die gemeinsam auf einem Schraubenbolzen 14 angeordnet werden. Zur Aufnahme die­ses Schraubenbolzens 14 sind die Tragprofile 4 an den hierfür vorgesehenen Stellen mit senkrecht verlaufenden Langlöchern 4a versehen, von denen eins in Fig. 5 zu erkennen ist. Diese Langlöcher 4a ermöglichen ein genaues Ausrichten der Befesti­gungselemente 3 in senkrechter Richtung.

    [0017] Bei dem auf den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedes Außenteil 12 mit einer Aufstandsfläche 12a für ein plattenförmiges Fassadenelement 1 versehen; selbstverständlich ist es auch möglich, diese Aufstandsfläche 12a am Innenteil 13 auszubilden. Beim Ausführungsbeispiel wird die Aufstandsfläche 12a am Außenteil 12 durch mehrfaches Verkröpfen dieses Außenteils 12 geschaffen. Die Verkröpfung wird hierbei mit einer Tiefe ausgeführt, die der Dicke des jeweils zu be­festigenden Fassadenelementes 1 im Bereich seiner Aufstands­kante entspricht. Die Höhe der Verkröpfung entspricht dem Ab­stand der jeweils benachbarten Fassadenelemente 1, d.h. der zwischen den Fassadenelementen 1 gebildeten Fuge.

    [0018] Oberhalb und unterhalb der Aufstandsfläche 12a bildet jedes Außenteil 12 eine Anlagefläche 12b bzw. 12c für das obere bzw. untere Fassadenelement 1. Diese Situation ist am besten in Fig. 4 zu erkennen. Während die Last des jeweils auf dem Außenteil 12 aufstehenden Fassadenelements 1 über die Auf­standsfläche 12a aufgenommen wird, tragen die Anlageflächen 12b und 12c die auf die Fassadenelemente 1 ausgeübten Wind­kräfte ab, und zwar über den Schraubenbolzen 14 in die Trag­profile 4, die ihrerseits wiederum über die Haltewinkel 6 mit der Gebäudewand 5 verbunden sind.

    [0019] Die aus dem Gewicht der Fassadenelemente 1 herrührenden Trag­lasten werden über den auf Scherung belasteten SchraubenboLzen 14 in das Innenteil 13 eingeleitet, da sowohl Außenteil 12 als auch Innenteil 13 mit einer den glatten Schaft des Schrauben­bolzens 14 aufnehmenden mittigen Bohrung versehen sind. Mit Hilfe des Schraubenbolzens 14 werden Außenteil 12 und Innen­teil 13 fest gegeneinander und gegen die Außenfläche des je­weiligen Tragprofils 4 gezogen, wenn der Schraubenbolzen 14 in eine das Tragprofil 4 hintergreifende Mutter 15 eingeschraubt wird. Beim Ausführungsbeispiel wird diese Mutter durch eine im Innern des aus verzinktem Vierkantrohr bestehenden Tragprofils 4 angeordnete Gewindeplatte 15 gebildet. Diese besitzt beim Ausführungsbeispiel die Form eines "Fischleins", so daß sie unverdrehbar im Innern des Tragprofils 4 gehalten wird. Das Tragprofil 4 ist oberhalb seiner Langlöcher 4 jeweils mit einer Öffnung 4b zum Einführen der Gewindeplatte 15 versehen.

    [0020] Die Montage der in Fig. 1 erkennbaren Fassadenverkleidung mit Hilfe der in den Fig. 3 bis 6 erkennbaren Befestigungselemente 3 geschieht wie folgt:

    [0021] Bei mehrgeschossigen Gebäuden wird die spalierähnliche Unter­konstruktion aus den senkrecht verlaufenden Tragprofilen 4 aus handelsüblichen, verzinkten Vierkantrohren in der Werkstatt an den erforderlichen Stellen mit den Langlöchern 4a und den Öff­nungen 4b versehen und auf Länge geschnitten. Auf der Bau­stelle werden die Tragprofile 4 nach dem erforderlichen Aus­richten mittels der Haltewinkel 6 an der Gebäudewand 5 be­festigt. Zu diesem Zweck werden in die Gebäudewand Fassadendü­bel 7 eingesetzt, die in die Langlöcher 6a der Haltewinkel 6 eingreifen und die nach dem Ausrichten mit den Tragprofilen verschweißt werden. Hierbei können Rohbautoleranzen von Geschoß zu Geschoß bereits bei der Errichtung minimiert wer­den, weil das Spalier aus senkrecht und parallel zueinander verlaufenden Tragprofilen 4 maßgenau Öffnungen in übereinan­derliegende Geschosse übertragen läßt.

    [0022] Bei der Fertigstellung eines Rohbaus kann somit parallel mit geschoßweisem Nachlauf die gesamte Tragkonstruktion aus den Tragprofilen 4 montiert werden. Bedingt durch die bessere Maß­genauigkeit der Feineisenarbeit gegenüber der Rohbauarbeit werden in der Schlosserwerkstatt nach Schablonen Fensterbe­festigungspunkte in den Trägerprofilen 4 vorgebohrt, welche fenstertangierend angeordnet werden und somit nach Fertigstel­lung des Rohbaus die Montage der inzwischen hergestellten Fen­ster ohne zusätzliche Meßarbeiten zulassen. Sobald die Fenster 2 montiert sind, wird in unmittelbarem Nachlauf die Wärmedäm­mung der Fassade aus Dämmaterial 9 aufgebracht, und zwar so­wohl in waagerechter Richtung zwischen den Fenstern 2 und den senkrecht verlaufenden Tragprofilen 4 als auch in senkrechter Richtung zwischen übereinanderliegenden Fenstern 2, d.h. im Bereich der Brüstungen und Stürze. Anschließend werden Fen­steranschlüsse und Wärmedämmungsanschlüsse mit dauerela­stischem Material abgedichtet; derartige Nähte 11 sind in Fig. 3 zu erkennen.

    [0023] Sobald die voranstehend beschriebene Unterkonstruktion fertig­gestellt ist, kann bereits mit der Montage der vorgefertigten Fassadenelemente 1 begonnen werden. Um fertigungsbedingte To­leranzen dieser Fassadenelemente 1, die im Bereich mehrerer Millimeter liegen können, paßgenau auszugleichen, muß eine entsprechende Anpassung erfolgen. Diese nach Ausrichten der Fassadenelemente 1 notwendige Justierung muß danach endgültig fixiert werden, wobei diese Arbeiten mit größter Paßgenauig­keit vom Gerüst aus durchgeführt werden.

    [0024] Zu diesem Zweck wird der mit einem Außenteil 12 und Innenteil 13 versehene Schraubenbolzen 14 gemäß Fig. 5 in das vorberei­tete Langloch 4a des Tragprofils 4 eingeführt und an seinem innerhalb des Tragprofils 4 liegenden Gewindeende mit der Ge­windeplatte 15 versehen, die durch die Öffnung 4b im Tragpro­fil 4 eingeführt wird. Durch Anziehen des Schraubenbolzens 14 werden nunmehr Außenteil 12, Innenteil 13 und Tragprofil 4 gegeneinandergepreßt. Hierbei erfolgt eine exakte Ausrichtung des Schraubenbolzens 14 und damit des gesamten Befestigungs­elements 3 mit Hilfe des Langloches 4a in senkrechter Rich­tung, und zwar bezugnehmend auf das jeweils darunter befind­liche, bereits ausgerichtet montierte Fassadenelement 1. Da jedes Fassadenelement 1 vorzugsweise mit seiner Unterkante auf zwei Befestigungselementen 3 aufsteht, kann es auf einfache Weise auch in waagerechter Richtung ausgerichtet werden.

    [0025] Sobald diese Ausrichtung bezogen auf das darunter befindliche, bereits auf zwei Befestigungselementen 3 aufstehende Fassaden­ element 1 erfolgt ist, wird eines der beiden oberen Befesti­gungselemente 3 nach Kennzeichnung seiner ausgerichteten Stel­lung entfernt. Nunmehr wird mindestens eine Bohrung in das Tragprofil 4 eingebracht, um dieses durch ein Kupplungselement formschlüssig mit dem Innenteil 13 des Befestigungselements 3 verbinden zu können.

    [0026] Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel des Befestigungselements werden zwei derartige Bohrungen 4c seitlich neben dem Langloch 4a in das Tragprofil 4 einge­bracht, die zur Aufnahme jeweils eines Kupplungselements dienen. Diese Kupplungselemente sind beim Ausführunsgbeispiel als nach hinten aus der Fläche des Innenteils 13 hervorstehen­de Ausprägungen 13a ausgebildet, deren Abmessungen den im Tragprofil 4 anzubringenden Bohrungen 4c entsprechen. Die in die Bohrungen 4c nach der erneuten Montage des Befestigungs­elements 3 eingreifenden Ausprägungen 13a des Innenteils 13 sind somit in der Lage, die Last des auf der Aufstandsfläche 12a des Außenteils 12 aufstehenden Fassadenelements 1 durch Formschluß, d.h. unmittelbar in das Tragprofil 4 einzuleiten, sobald das zwecks Einbringen der Bohrungen 4c vorübergehend entfernte Befestigungselement 3 erneut angebracht und durch Festziehen des Schraubenbolzens 14 ordnungsgemäß montiert wor­den ist. Selbstverständlich können anstelle der durch die Aus­prägungen 13a gebildeten Kupplungsteile auch andere form­schlüssige Verbindungen zwischen Innenteil 13 und Tragprofil 4 verwendet werden. So ist es beispielsweise möglich, das Innen­teil 13 anstelle der Ausprägungen 13a mit Öffnungen zu ver­sehen, in die separate Kupplungselemente, beispielsweise bol­zenförmige Kupplungsstücke eingesetzt werden, sobald das Trag­profil 4 an der erforderlichen Stelle mit entsprechenden Auf­nahmebohrungen für diese Kupplungselemente versehen worden ist. Die voranstehend beschriebene und auf der Zeichnung dar­ gestellte Ausführungsform mit am Innenteil 13 ausgebildeten Ausprägungen 13a vermeidet jedoch separate Kupplungselemente, die nicht nur einen höheren Konstruktionsaufwand darstellen, sondern bei der Montage auch verlorengehen können.

    [0027] Entsprechend der voranstehend geschilderten Montage wird jedes Fassadenelement 1 an zwei unteren und zwei oberen Punkten durch jeweils ein Befestigungselement 3 gehalten. Die jeweils oberen Befestigungselemente 3 stellen gleichzeitig die Auf­lagepunkte für das darüber befindliche Fassadenelement 1 dar. Während die jeweils unteren beiden Befestigungseelemente 3 eines Fassadenelements 1 endgültig montiert sind, werden für die Montage des darüber befindlichen Fassadenelements 1 die beiden oberen Befestigungselemente 3 zuerst provisorisch ange­bracht. Sie werden erst endgültig montiert, wenn das darüber befindliche Fassadenelement 1 maßgenau ausgerichtet worden ist. Diese Verfahrensweise ermöglicht eine einfache und absolut paßgenaue Montage der Fassadenelemente 1.

    [0028] Normalerweise werden für eine Geschoßhöhe zwei übereinander­liegende Reihen von Befestigungselementen 3 verwendet. Wie Fig. 5 zeigt, können anstelle normaler Schraubenbolzen 14 auch übliche Gerüstösen 16 verwendet werden. Diese Gerüstösen 16 dienen nicht nur für eine eventuell später notwendig werdende Errichtung eines Gerüstes, sondern können auch als Befesti­gungsmittel für Fassadenberankungsgerüste benutzt werden, wie beispielsweise Kletterseile.

    [0029] Sofern als Fassadenelemente 1 Glasscheiben aus emailliertem und vorgespanntem Glas verwendet werden, ist es zweckmäßig, sowohl die Aufstandsfläche 12a als auch die Anlageflächen 12b und 12c des Außenteils 12 und gegebenenfalls die Anlageflächen des Innenteils 13 mit einem elastischen Belag 17 zu versehen.

    [0030] Weiterhin ist es zweckmäßig, gemäß den Fig. 3,5 und 6 das Innenteil 13 im Querschnitt U-förmig auszuführen, wobei die Stegbreite dieses U geringfügig größer als die Breite des Tragprofiles 4 ist, so daß sich das Innenteil 13 nicht mehr ungewollt verdrehen kann, sobald es auf das Tragprofil 4 auf­gesetzt worden ist.

    Bezugsziffernliste



    [0031] 

    1 Fassadenelement

    2 Fenster

    3 Befestigungselement

    4 Tragprofil

    4a Langloch

    4b Öffnung

    4c Bohrung

    5 Gebäudewand

    6 Haltewinkel

    6a Langloch

    7 Fassadendübel

    8 Mutter

    8a Unterlegscheibe

    9 Dämmaterial

    10 Putzschicht

    11 Naht

    12 Außenteil

    12a Aufstandsfläche

    12b Anlagefläche

    12c Anlagefläche

    13 Innenteil

    13a Ausprägung

    14 Schraubenbolzen

    15 Gewindeplatte

    16 Gerüstöse

    17 Belag




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Befestigung von plattenförmigen Fassaden­elementen einer einer Gebäudewand vorgestellten, vorzugs­weise hinterlüfteten Fassadenverkleidung, die an einem Spa­lier aus parallel zueinander, vorzugsweise senkrecht vor der Gebäudewand angeordneten Tragprofilen durch Befesti­gungselemente punktförmig gehalten ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jedes Befestigungselement (3) durch ein Außenteil (12) und ein Innenteil (13) gebildet ist, von denen das Außen­oder Innenteil (12,13) mit einer Aufstandsfläche (12a) für das jeweils obere Fassadenelement (1) und das Außenteil (12) jeweils mit einer Anlagefläche (12b,12c) für das obere und das untere Fassadenelement (1) versehen ist und die ge­meinsam auf einem Schraubenbolzen (14) angeordnet sind, der in einem Langloch (4a) des Tragprofils (4) ausrichtbar ge­führt und unter gleichzeitiger Anpressung von Außenteil (12), Innenteil (13) und Tragprofil (4) durch eine sich am Tragprofil (4) abstützende Mutter (15) anziehbar ist, wobei eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Innenteil (13) und dem Tragprofil (4) durch mindestens ein Kupplungsele­ment (13a) gebildet ist, das in eine nach dem Ausrichten des einzelnen Fassadenelementes (1) einzubringende Bohrung (4c) im Tragprofil (4) eingreift.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufstandsfläche (12a) am Außenteil (12) ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenteil (12) mit einer Verkröpfung versehen ist, deren Tiefe der Dicke der Fassadenelemente (1) im Bereich ihrer Aufstandskante und deren Höhe dem Abstand der jeweils benachbarten Fassadenelement (1) entspricht.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenteil (13) als im Querschnitt U-förmige Platte ausgebildet ist, deren Stegbreite geringfügig größer als die Breite des Tragprofils (4) ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutter für die Schraubenbolzen (14) als Gewinde­platte (15) ausgebildet ist, die verdrehsicher im Tragpro­fil (4) gehalten ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragprofil (4) jeweils oberhalb eines Langloches (4a) mit einer Öffnung (4b) zum Einführen der Gewindeplatte (15) versehen ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragprofil (4) als gängiges Vierkantrohr ausgebil­det ist.
     
    8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schraubenbolzen (14) zugleich als Gewindeöse (16) ausgebildet ist.
     
    9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente als sepa­rate Kupplungsbolzen ausgebildet sind.
     
    10.Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente als Aus­prägung (13a) aus dem Material des Innenteils (13) ausge­bildet sind.
     




    Zeichnung