(19)
(11) EP 0 415 507 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.1991  Patentblatt  1991/10

(21) Anmeldenummer: 90250181.6

(22) Anmeldetag:  17.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 19/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.07.1989 DE 8909317 U

(71) Anmelder: Europa Carton Aktiengesellschaft
D-20095 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kühnbaum, Friedrich
    D-6715 Lambsheim (DE)
  • Kuhlmann, Jens
    D-2000 Hamburg 73 (DE)
  • Sommermeyer, Rolf
    D-6720 Speyer (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Wenzel & Kalkoff 
Postfach 73 04 66
22124 Hamburg
22124 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Unterfahrbare Transport-Kleinpalette


    (57) Eine rechteckige Transport-Kleinpalette (1) aus Wellpappezuschnitten ist in Längs- und in Querrichtung (S bzw. M) mit Hilfe entsprechender Längs- und Querladerinnen (5b bzw. 5a) unterfahrbar. Dabei ist die Mittenachse (L) der zwischen zwei parallelen holmartigen Trägern (3) vorgesehen Querladerinne (5a) zur kurzen Symmetrieachse (M) der Palettenladefläche (2) versetzt und ein über den symmetrieachsenseitigen Träger (3) vorspringender Randflansch (6) vorgesehen. Um die Palettenfestigkeit zu erhöhen und die Palettenzuschnitte hinsichtlich Materialaufwand und Verarbeitbarkeit zu verbessern, sind die Träger (3) als kompakte, in sich geschlossene Stützelemente mit die Längslagerinne (5b) ausbildenden Durchbrechungen vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine unterfahrbare Transport-­Kleinpalette mit im wesentlichen rechteckigem Grundriß aus in Zuschnittform bereitgestelltem, faltbarem Mate­rial wie Wellpappe, mit einer Ladegut aufnehmenden Paletten-Oberfläche, mit einer Paletten-Aufstandfläche (Unterfläche) und mit Ober- und Aufstandsfläche zuein­ander beabstandenden Tragelementen, zwischen denen in den beiden Hauptdimensionen des Rechtecks mindestens je eine Laderinne zum Eingreifen von Ladeholmen von Flurför­dergeräten angeordnet ist, wobei die Mittellinie der einen Laderinne zu der zu ihr parallelen Mittellinie der Paletten-Oberfläche versetzt ist und entlang des freien Randes der der Rinnen-Mittellinie abgekehrten Hälfte der Palettenoberfläche ein seitlicher freier, von der Auf­standsfläche her von einem Ladeholm untergreifbarer Flansch oder Steg vorgesehen ist, der sich über die seitliche Tragelement-Begrenzung erstreckt, und wobei die Tragelemente als mindestens zwei nach Art von Holmen angeordnete Träger parallel zu dem untergreifbaren Flansch ausgerichtet sind.

    [0002] Bekannte Kleinpaletten dieser Art (s. EP-A1-0 291 836) haben eine Fläche, die die Hälfte oder, noch häufiger, nur ein Viertel üblicher Paletten der Standard-Abmes­sungen mit Euro-Palettenmaß (800 x 1200 mm) beträgt. Sie dienen bevorzugt dem Einweg-Gebrauch, und deshalb kommt es bei ihnen vorrangig darauf an, Kosten hinsichtlich Material und Herstellung zu sparen, also preiswerte Paletten zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig soll dabei eine Untergreifbarkeit der Palette mittels Flur­fördergeräten (Hubwagen, Gabelstaplern) trotz der klei­nen Abmessungen gewährleistet sein. Zu diesem Zweck ist bei der bekannten Kleinpalette eine Ausführungsform ent­wickelt und beschrieben worden, die sogar in beiden Hauptrichtungen des Rechtecks unterfahrbar ist. Diese Palette ist, da eine einteilige Zuschnittanordnung aus Festigkeitsgründen keine Einschnitte für eine zweite Laderinne zuläßt, aus zwei Zuschnitteilen ausgebildet. Die Tragelemente sind dabei als zwei holmartige Träger mit zu der Haupt-Laderinnen-Mittellinie senkrechtem Verlauf ausgebildet. Sie sind von der Laderinne durch­brochen und bilden zwischen sich mindestens eine zweite, parallel zu der zweiten Palettenhauptachse koaxial ver­laufende Laderinne aus derart, daß in der Hälfte der versetzten Rinnen-Mittellinie schmalere und in der anderen Hälfte breitere quaderförmige Füße gebildet sind und sich auf der Seite der breiten Füße der freie, unter­fahrbare Flansch oder Steg befindet. Diese bekannte, in zwei Richtungen unterfahrbare Transportpalette erfordert einen relativ großen konstruktiven und materialmäßigen Aufwand, da die Stützkörper auf der Seite des freien Flansches oder Steges breiter als die auf der gegenüber­liegenden Seite sein sollen, wobei zudem die senkrechte Anordnung der holmartigen Träger zu dem freien Steg ge­wisse Festigkeitsprobleme bei einer im praktischen Ein­satz häufig vorkommenden unsachgemäßen Behandlung auf­wirft, insbesondere dann, wenn Schwerkräfte bei falschem Angriff des Ladegerätes an der oder beim Fall auf die Palette ausgeübt werden.

    [0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Kleinpalette zu schaffen, die unter Einsatz einfacher konstruktiver Mittel bei einem möglichst geringen Mate­rialaufwand eine Verbesserung hinsichtlich der Festig­keitsverhältnisse und der Verarbeitbarkeit der Zuschnit­te, also ihres Aufrichtens, ermöglicht.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Kleinpalet­te der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die holmartigen Träger mit sich im wesentlichen in der Richtung der Haupt-Symmetrieachse erstreckenden Durch­ brechungen zum Ausbilden der zweiten Laderinne versehen sind. Diese beiden parallel zu dem freien Steg verlaufen­den holmartigen Träger bilden in sich geschlossene und kompakte, gleichmäßig ausbildbare Stützelemente, die einen Kanal für das Eingreifen eines Holmes eines Flur­fördergerätes freigeben und sich über die gesamte Breite der Palette erstrecken können. Dabei können diese Stütz- oder Standelemente gerade die Eckbereiche der Palette voll ausfüllen und unterstützen, so daß sich besonders an diesen in der Praxis, d.h. im Einsatz häufig und stark beanspruchten Stellen vorteilhafte Festigkeits­verhältnisse ergeben. Eine dermaßen aufgebaute Palette ist von ihrer Struktur her sehr übersichtlich und leicht zu handhaben, wobei sie erhebliche Vorzüge hinsichtlich des Materialaufwandes bietet. Durch die einfache Anord­nung und sachgerechte gegenseitige Zuordnung der Zu­schnitteile wird deren voneinander getrenntes Auffalten und ihr gegenseitiges Verbinden auf Automaten in ein­facher Weise gewährleistet. Die voneinander getrennte Anordnung der Zuschnitte ermöglicht also das Vorfertigen der Tragkörper unabhängig von der Platte.

    [0005] Bevorzugt kann eine solche Palette aus einem mehrteili­gen Zuschnitt ausgebildet sein, wodurch sich im Hinblick auf den Materialaufwand, d.h. die Anordnungsmöglichkei­ten der Zuschnitte im Nutzen, besonders günstige Verhält­nisse ergeben, also die Herstellungkosten für eine sol­che Palette niedrig gehalten werden können. Dabei ist natürlich darauf zu achten, daß sich die Zuschnitteile, abgesehen von ihrem möglichst geringen Materialaufwand, einfach und sinnfällig auffalten und miteinander verbin­den lassen, wobei jederzeit eine Verarbeitung der Zu­schnitte auf Falt- und Aufrichtautomaten sichergestellt ist bzw. sein sollte.

    [0006] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die holmartigen Träger und die Paletten-Oberfläche aus von­einander separaten Zuschnitteilen ausgebildet sein, und die Träger können im aufgefalteten Zustand mit der Palet­ tenoberfläche über Haltelaschen verbunden sein können. Eine solche Anordnung ermöglicht ein schnelles, ohne besondere Fachkenntnisse zu vollziehendes Montieren der Palette, indem die Träger in sinnfälliger Weise für sich, d.h. getrennt von der Palettenfläche, gefaltet und lediglich mit dieser verbunden zu werden brauchen. Ein solcher Verbund aus mehr als einem Zuschnitteil läßt sich, da es sich um kleinere Zuschnittelemente handelt, häufig leichter handhaben, abgesehen einmal von den günstigeren Lager- und Transportmöglickeiten für die Aus­gangsteile, einer oftmals besseren Nutzung der Material­bahnen bei der Erzeugung in der WPA und vom geringeren Platzbedarf bei ggf. eingesetzten Aufricht- und Montage­automaten. Weiterhin ist es möglich, innerhalb der Zu­schnitteile gerade bei Verwendung von Wellpappe jeweils die in bezug auf die Belastungen günstigsten Wellenver­läufe zu wählen und somit in der Kombination der Teile untereinander höhere Festigkeits- und Widerstandswerte als bei einteiligen Zuschnitten zu erreichen.

    [0007] In günstiger Weise werden, insbesondere im Hinblick auf eine hohe Standfestigkeit und Tragkraft der Kleinpalet­te, die Träger jeweils mit hohlkastenförmigen Standele­menten/Füßen ausgebildet. Solche Elemente sind zwar bei Paletten aus faltbarem Material allgemein bekannt, erge­ben aber im Zusammenhang mit der Erfindung gerade in Kombination mit der Mehrteiligkeit der Zuschnitte erheb­liche Vorteile insoweit, als beispielsweise die Halte­laschen von oben her, aus der Palettenoberfläche heraus­gearbeitet, in die Füße eingreifen und diese arretieren können oder von außen gegen diese anliegen sowie mit einer Wand der Füße verbunden sein können. Mit anderen Worten ergibt sich so eine hohe Variabilität der Ausbil­dungsformen der Palette je nach Einsatzzwecken bzw. Trag­fähigkeitserfordernissen.

    [0008] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die holmartigen Träger aus einem gemeinsamen Unter­bau-Zuschnitteil und die Palettenoberfläche aus einem einlagigen Platten-Zuschnitteil ausgebildet sind. Hier­durch ergibt sich ein kompakter Unterbau mit jeweils in den Ecken angeordneten Füßen, dessen mittleres Verbin­dungsteil nach Art einer Stützbrücke von unten her gegen den Mittelteil der Platte anliegen und damit, diesen Bereich versteifend, verbunden sein kann, während für die Oberfläche lediglich ein einlagiges Zuschnitteil er­forderlich ist, an dem bevorzugt nur jeweils eine Halte­lasche für jeden an dem Unterbau ausgebildeten Fuß vor­gesehen zu sein braucht. Natürlich ist es auch möglich und denkbar, mehrere Laschen für jeden Fuß anzuordnen, aber man wird regelmäßig bestrebt sein, die Fläche so wenig wie möglich zu schwächen. Vorteilhaft kann das Platten- Zuschnitteil mit je einer Verbindungs- oder Haltelasche für jedes an dem Unterbau ausgebildete Stand-/Fußelement versehen sein, so daß nach dem Auffal­ten des Unterbaus nur die Platte von oben her auf diesen aufgelegt zu werden braucht und die vier Verbindungs- oder Haltelaschen nach unten gefaltet werden können, um mit dem Unterbau verbunden zu werden, wobei natürlich weitere, gegeneinander liegende Flächen durch Leimen od.dgl. gleichzeitig verbunden werden.

    [0009] Zur Erzielung einer ausreichenden Tragfähigkeit im Be­reich des Steges kann das Platten-Zuschnitteil mit einem umfaltbaren freien Randansatz als Stegunterlage ausgebil­det sein. Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist es aus gleichartigen Gründen aber ebensogut möglich, daß an dem Unterbau-Zuschnitteil ein Randansatz zum Unterliegen und -stützen des Steges, der sich an dem Platten-Zu­schnitteil befindet, ausgebildet ist.

    [0010] Bezüglich der die Befestigungselemente zwischen Platte und Unterbau bildenden Haltelaschen sind bei dem Aufbau der Palette aus zwei Zuschnitteilen die Haltelaschen bevorzugt derart angeordnet, daß ein erstes Paar Halte­laschen als in der Plattenfläche (an)gestanzte, aus dieser nach unten herausklappbare Elemente und ein zwei­tes Paar Haltelaschen als über den dem Steg entgegenge­ setzten Rand hinausragende Laschenelemente vorgesehen sind. Damit ergibt sich in der Palettenoberfläche ledig­lich ein Paar Öffnungen, die aber im Bereich der Füße liegen und somit weder die Tragfähigkeit der Palette insgesamt noch die Beladefähigkeit der Palettenoberflä­che maßgeblich einschränken.

    [0011] Strebt man bei einer Kleinpalette eine besonders hohe Tragfähigkeit bzw. Belastbarkeit von deren Oberfläche an, so können bevorzugt die holmartigen Träger aus zwei Zuschnitteilen und die Palettenoberfläche aus einem doppellagigen faltbaren Zuschnitteil ausgebildet sein. Dabei ist es zweckmäßig, wenn das doppellagige Zuschnit­teil entlang des Randes des Steges zusammenfaltbar ist, wobei in der unten liegenden Plattenlage zwei Paare Haltelaschen aus der Fläche und in der oben liegenden ein Paar Haltelaschen herausfaltbar angeordnet sind, während sich das zweite Paar oberer Haltelaschen an dem dem Steg entgegengesetzten Rand befinden kann. Zur zu­sätzlichen Unterstützung der Palettenoberfläche im Be­reich der Längs-Laderinne kann bei einer solchen Ausfüh­rungsform zwischen dem zweiten Paar oberer Haltelaschen eine Stützlasche zum Untergreifen der Palettenoberfläche angelenkt sein.

    [0012] Eine weitere Stabilisierung der Palette insgesamt, spe­ziell eine Verbesserung ihrer Aufstandsfähigkeit ergibt sich, wenn man zwischen den Füßen jedes tragholmartigen Trägers eine Aufstandsfläche brückenartig anordnet. Eben­falls diesem Ziel der hohen Gesamt-Palettentragfähig­keit, -standsicherheit und -festigkeit sowie der leich­ten Stapelbarkeit und Lagerhaltung sowie Bedienbarkeit dient eine Ausbildung der Palette derart, daß die trag­holmartigen Träger bzw. Standelemente mit Ausnahme des von dem Steg bestimmten Palettenrandes im wesentlichen bündig mit den Begrenzungsrändern der Paletten-Ober­fläche abschließen.

    [0013] Alles in allem erhält man mit den erfindungsgemäßen und fakultativen Merkmalen Transport-Kleinpaletten hoher Festigkeit mit ausreichenden konstruktiven Variations­möglichkeiten im Hinblick auf unterschiedliche Einsatz­zwecke, wobei solche Paletten leicht im Gewicht, einfach zu handhaben und insbesondere automatengerecht ausgebil­det sind, so daß ihre Herstellungskosten sehr niedrig gehalten werden können. Das weitgehend mögliche getrenn­te Fertigen von Unterbau und Platte begünstigt diesen Umstand.

    [0014] Weitere Vorteile und Ausführungsformen oder -möglichkei­ten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung der in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausfüh­rungsbeispiele hervor. Es zeigt

    Fig. 1 je einen Zuschnitt für eine Paletten-Ober­fläche und einen Paletten-Unterbau mit zwei tragholmartigen Trägern,

    Fig. 2 eine aus den beiden Zuschnitteilen der Fig. 1 aufgebaute Kleinpalette in größerem Maßstab,

    Fig. 3 zwei Zuschnitteile für Paletten-Oberfläche und -Unterbau in abgewandelter Ausführungs­form,

    Fig. 4 eine aus den Zuschnitteilen der Fig. 3 aufge­baute Palette in größerem Maßstab,

    Fig. 5 eine andere Ausführungsform der Zuschnit­teile, und zwar ein Zuschnitteil für eine doppellagige Paletten-Oberfläche und ein Zuschnitteil für einen einzelnen tragholm­artigen Träger, und

    Fig. 6 eine unter Verwendung der Zuschnitteile der Fig. 5 bei Einsatz zweier Träger-Zuschnit­teile aufgebaute Palette in größerem Maß­stab.



    [0015] Grundsätzlich sei vorausgeschickt, daß als Material für die Zuschnitteile und damit für die daraus aufgebauten Paletten alles mögliche faltbare, eine genügende Eigen­steifigkeit in mindestens einer Richtung aufweisende Material in Betracht kommt, obwohl Wellpappe, insbeson­dere doppellagige Wellpappe, infolge ihrer Festigkeits­eigenschaften und ihres niedrigen Gewichts sowie der Möglichkeit, für die Zwecke der Herstellung von Einweg-­Paletten in Recycling gewonnenes Papiermaterial zu ver­wenden, bevorzugt zum Einsatz kommt. Außerdem sei darauf hingewiesen, daß die Teile miteinander in jeder geeigne­ten Weise verbunden werden können, was in der Regel und bevorzugt durch Leimen geschieht, aber auch, ggf. teil­weise in Kombination mit dem Kleben, durch Heften, kraft­schlüssiges Klemmen od.dgl. erfolgen kann.

    [0016] Generell sind in den Zeichnungen Schnittlinien als durch­gezogene und Faltlinien oder -kanten als gestrichelte Linien dargestellt, ohne daß darauf jeweils gesondert Bezug genommen zu werden braucht. Im Hinblick auf das bevorzugte Material Wellpappe sind jeweils in den Figu­ren bei "A" die zweckmäßigen Wellenverläufe angegeben.

    [0017] Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform einer Transport-Kleinpalette 1 von Euromaß (400 x 600 mm) nach der Erfindung ist aus zwei Zuschnitteilen 101 und 102 aufgebaut, wobei in Fig. 1 die Zuschnitteile in ver­kleinertem Maßstab gegenüber Fig. 2 gezeigt sind. Diese Zuschnitteile bilden, wobei zunächst auf Fig. 2, d.h. die fertige Palette Bezug genommen wird, an der Palette 1 eine Paletten-Oberfläche 2 aus, die von einem aus zwei tragholmartigen Trägern 3 gebildeten Unterbau 39 ge­stützt bzw. getragen wird. Die Palette 1 ist im Grundriß rechteckförmig und zu einer ihrer Längserstreckung ent­ sprechenden Hauptachse S symmetrisch ausgebildet, wäh­rend sie zu der zweiten Mittellinie M der Palettenober­fläche 2 hinsichtlich ihres Unterbaus 39 eine asymmetri­sche Anordnung aufweist derart, daß diese zweite Mittel­linie M versetzt zu der Mittellinie L des Unterbaus 39 liegt.

    [0018] Die Palette 1 ist in beiden Hauptrichtungen M und S mit den Ladeholmen von Flurfördergeräten unterfahrbar, wobei zu diesem Zweck Laderinnen 5a in Richtung M und 5b in Richtung S durch entsprechende Unterbrechungen in dem Unterbau 39 ausgebildet sind. Um die Palette in ihrer Breite, also senkrecht zur Hauptsymmetrieachse S mit einer Gabel bzw. einem doppelten Holm unterfahren und sicher heben zu können, ist, wie in der EP-A1-0 291 836 detailliert beschrieben, eine Asymmetrie der Paletten­oberfläche 2 zur Mittellinie L des Unterbaus derart vor­gesehen, daß über den Rand des in bezug auf die Zeich­nung linken Trägers 3 vorspringend ein Randflansch bzw. -steg 6 als freier Flansch der Palettenoberfläche vorge­sehen ist, unter den eine Gabel eines Fördergerätes frei greifen kann. Will man die Palette hingegen durch Ein­greifen in der anderen Richtung, also in die Längslade­rinne 5b, heben, so kann dies nur, wie heute in der Praxis üblich, mit einem Ladeholm geschehen. Ein solches Einholm-Heben ist vielfach für kurze Umsetzstrecken üblich, wohingegen das Unterfahren mit zwei Holmen für längere Transportwege angewendet wird.

    [0019] Das Unterbau-Zuschnitteil 101 ist im wesentlichen lang­gestreckt-rechteckförmig und dient der Ausbildung der beiden tragholmartigen Träger 3, indem, um eine Auf­standsfläche 30 begrenzende Faltlinie hochschwenkbar, zur Ausbildung von quaderförmigen Standelementen oder Füßen 34 erste Fußlaschen 35 und, senkrecht dazu, zweite Fußlaschen 36 angelenkt sind, von denen Wandelemente 351 bzw. 361 im aufgerichteten Zustand um 90° nach innen ge­klappt werden, so daß sie zur Ausbildung der Wandung der Füße 34 mit gegen sie anliegenden Wandungsnachbarteilen verklebt oder sonstwie verbunden werden können. Beim Auffalten bleiben die Aufstandsflächen 30 unten liegen, und ein der Verbindungssteg 37 zwischen den beiden Auffaltbereichen der tragholmartigen Träger 3 bildet eine brückenartige Verbindung nach Art einer Stützbrük­ke, die bei aufgefaltetem Unterbau 39 oben liegt.

    [0020] Das Platten-Zuschnitteil 102 hat ebenfalls eine langge­streckt rechteckige Form zur Ausbildung der Paletten-­Oberfläche 2, wobei, um die links erkennbare Faltlinie schwenkbar, ein Randansatz 61 nach unten herumgeklappt wird und eine Stegunterlage bzw. Verstärkung für den von einem Förderholm untergreifbaren Randflansch bzw. -steg 6 der fertigen Palette bildet. In bzw. an der Paletten­oberfläche 2 sind Haltelaschen 24 zur Verbindung mit dem Unterbau 39 angeordnet. Einerseits sind dies innen lie­gende Laschen 241, die für die beiden im linken Teil des Unterbau-Zuschnitteils 101 ausgebildeten Füße 34, durch teilweises Stanzen bei Belassen einer Anlenkung erzeugt werden, um die sie nach unten in die Füße hineingeklappt werden können, um mit ihrer Unterseite, die bei Ver­schwenken um 90° gegen die Innenseite der zu der Mittellinie M parallelen Wände der Füße zu liegen kommt, dort verklebt oder sonstwie befestigt zu werden. In ähnlicher Weise werden, allerdings von außen her, am anderen Ende des Zuschnitteils 102 angeordnete außen liegende Haltelaschen 242 gegen die Außenseiten der bei­den Füße 34 des rechten holmartigen Trägers 3 geklappt und damit verbunden. Auf diese einfache Weise entsteht die in Fig. 2 gezeigte Kleinpalette 1, wobei unter der Stützbrücke 37, die den Mittenbereich der einlagigen Palettenoberfläche 2 stützt und damit ebenfalls verbun­den ist, eine erste Laderinne 5a ausgebildet wird, wäh­rend zwischen den beiden Füßen 34 eines jeden Trägers 3 infolge der nach innen geklappten, die Innenseiten der Füße bestimmenden Fußlaschenteile 351 die zweite Lade­rinnne 5b bestimmt und freigegeben ist. Durch gleichmäßi­ge, konstruktionsgerechte Dimensionierung sind alle Teile so aufeinander abgestimmt, daß sich ein sattes An­ liegen der Teile gegeneinander, eine ausreichende Ver­bindbarkeit und damit ein stabiler, kompakter Aufbau der Palette ergibt.

    [0021] Es versteht sich von selbst, daß in den Ausführungs­varianten der Fig. 3 und 4 bzw. 5 und 6 gleiche Teile nicht mehr gesondert beschrieben zu werden brauchen und, soweit sie zur Erläuterung noch Erwähnung finden, mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.

    [0022] Die Ausführungsvariante der Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von der der Fig. 1 und 2 im wesentlichen dadurch, daß der Randansatz 61, statt an dem Oberflächen-Zuschnit­teil 102 angeordnet zu sein, Bestandteil des Unterbau-­Zuschnitteils 101 bildet. Auffalten und Verbinden er­folgt im wesentlichen in der gleichen Weise, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 1 und 2 beschrieben ist.

    [0023] Bei der Ausführungsform der Fig. 5 und 6 ist statt eines einlagigen Platten-Zuschnitteils 102 ein doppellagiges Platten-Zuschnitteil 103 mit einer oben liegenden Plat­tenlage 103o und einer unten liegenden Plattenlage 103u vorgesehen. Das Unterbau-Zuschnitteil ist durch zwei Träger-Zuschnitteile 104 ersetzt, von denen hier nur eines gezeigt ist und die, im wesentlichen im Hinblick auf die Fußlaschen 35, 36 bzw. die Wandelemente 351, 361, eine analoge Ausbildung wie das Zuschnitteil 101 der Fig. 3 aufweisen. Aus diesem Träger-Zuschnitteil 104 werden um die Aufstandsfläche 30 herum die beiden Füße 34 paarweise aufgefaltet. In diese Füße greifen aus der unten liegenden Plattenlage 103u in dieser angeordnete, freigestanzte und schwenkbar angelenkte Haltelaschen 24u ein, die an den Innenseiten der Füße verklebt werden. Die in der Mitte des Zuschnitteils 103 gezeigte doppelte Faltlinie bestimmt in der fertigen Palette die freie Kante des Randsteges 6, in dessen Nachbarschaft in der oben liegenden Plattenlage 103o entgegengesetzt zu den zugeordneten Haltelaschen 24u für die Füße 34 des linken tragholmartigen Trägers 3 ein Paar Haltelaschen 241o schwenkbar angeordnet sind, die an der gegenüberliegen­den Innenseite der Füße mit diesen verbunden werden, während am anderen freien Rand der oben liegenden Plat­tenlage 103o herabklappbare Haltelaschen 242o entspre­chend den Laschen 242 der anderen Ausführungsformen von außen her gegen die Füße des rechten tragholmartigen Trägers 3 geklappt und damit verbunden werden. Zwischen den beiden Haltelaschen 242o befindet sich noch eine Stützlasche 25, die von unten her um den freien Rand der unten liegenden Plattenlage 103u gefaltet und dagegen verklebt wird, so daß sich obere und untere Plattenlage im festen Verbund miteinander befinden. Wie man aus Fig. 6 erkennt, hat die dermaßen aufgebaute Palette ein annähernd gleiches Aussehen wie die der Fig. 2 und der Fig. 4, obwohl sie von der Zuschnittsstruktur her recht unterschiedlich ist.


    Ansprüche

    1. Unterfahrbare Transport-Kleinpalette mit im wesent­lichen rechteckigem Grundriß aus in Zuschnittform bereitgestelltem, faltbarem Material wie Wellpappe, mit einer Ladegut aufnehmenden Paletten-Oberfläche, mit einer Paletten-Aufstandfläche (Unterfläche) und mit Ober- und Aufstandsfläche zueinander beabstan­denden Tragelementen, zwischen denen in den beiden Hauptdimensionen des Rechtecks mindestens je eine Laderinne zum Eingreifen von Ladeholmen von Flurför­dergeräten angeordnet ist, wobei die Mittellinie der einen Laderinne zu der zu ihr parallelen Mittellinie der Paletten-Oberfläche versetzt ist und entlang des freien Randes der der Rinnen-Mittellinie abgekehrten Hälfte der Palettenoberfläche ein seitlicher freier, von der Aufstandsfläche her von einem Ladeholm unter­greifbarer Flansch oder Steg vorgesehen ist, der sich über die seitliche Tragelement-Begrenzung erstreckt, und wobei die Tragelemente als mindestens zwei nach Art von Holmen angeordnete Träger parallel zu dem untergreifbaren Flansch ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die holmartigen Träger (3) mit sich im wesentlichen in der Richtung der Haupt-Symmetrieachse (S) erstrek­kenden Durchbrechungen zum Ausbilden der zweiten Laderinne versehen sind.
     
    2. Transport-Kleinpalette nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß sie aus einem mehrteiligen Zuschnitt (101/102;103/104) aufgebaut ist.
     
    3. Transport-Kleinpalette nach Anspruch 2, da­durch gekennzeichnet, daß die holmartigen Träger (3) und die Paletten-Oberfläche aus voneinander separaten Zuschnitteilen (101, 102) ausgebildet sind und daß die Träger im aufgefalteten Zustand mit der Palettenoberfläche (2) über Halte­laschen (24) verbunden sind.
     
    4. Transport-Kleinpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (3) jeweils mit hohlkastenförmigen Standelementen/Füßen (34) ausgebildet sind.
     
    5. Transport-Kleinpalette nach Anspruch 3 und 4, da­durch gekennzeichnet, daß die Haltelaschen (241 oder 242) in die Füße (34) eingrei­fen oder von außen gegen diese anliegen und daß sie mit einer Fußwand fest verbunden sind.
     
    6. Transport-Kleinpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die holmartigen Träger (3) aus einem gemeinsamen Unterbau-Zuschnitteil (101), das die beiden Träger unter Bildung einer Stützbrücke (37), die eine Ver­stärkung für den Mittenbereich der Palettenoberflä­che (2) ausbilden, verbindet, und daß die Paletten­oberfläche (2) aus einem einlagigen Platten-Zuschnit­teil (102) ausgebildet sind.
     
    7. Transport-Kleinpalette nach Anspruch 6, da­durch gekennzeichnet, daß das Platten-Zuschnitteil (102; 103) mit je einer Verbin­dungs- oder Haltelasche (24) für jedes an dem Unter­bau (39) ausgebildete Stand-/Fußelement (34) ver­sehen ist.
     
    8. Transport-Kleinpalette nach Anspruch 6 oder 7, da­durch gekennzeichnet, daß das Platten-Zuschnitteil (102) mit einem umfaltbaren freien Randansatz als Stegunterlage (61) ausgebildet ist.
     
    9. Transport-Kleinpalette nach Anspruch 7 oder 8, da­durch gekennzeichnet, daß ein erstes Paar Haltelaschen (241) als in die Paletten-­Oberfläche (2) gestanzte, aus dieser nach unten her­ausklappbare Elemente und ein zweites Paar Haltela­schen (242) als über den dem Steg (6) entgegengesetz­ten Rand hinausragende Laschenelemente vorgesehen sind.
     
    10. Transport-Kleinpalette nach einem der Ansprüche 3 bis 7 oder 9, dadurch gekennzeich­net, daß an dem Unterbau-Zuschnitteil (101) ein Randansatz (61) zum Unterliegen und -stützen des Steges (6) an dem Platten-Zuschnitteil (102) ausge­bildet ist.
     
    11. Transport-Kleinpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die holmartigen Träger (3) aus zwei Zuschnit­teilen (104) und die Palettenoberfläche (2) aus einem doppellagigen faltbaren Zuschnitteil (103) ausgebildet sind.
     
    12. Transport-Kleinpalette nach Anspruch 11, da­durch gekennzeichnet, daß das doppellagige Zuschnitteil (103) entlang des Randes des Steges (6) zusammenfaltbar ist, wobei in der unten liegenden Plattenlage (103u) zwei Paare Halte­laschen (24u) aus der Fläche und in der oben liegen­den Plattenlage (103o) ein Paar Haltelaschen (241o) herausfaltbar angeordnet sind, während sich das zweite Paar oberer Haltelaschen (242o) an dem dem Steg (6) entgegengesetzten Rand befindet.
     
    13. Transport-Kleinpalette nach Anspruch 12, da­durch gekennzeichnet, daß zwischen dem zweiten Paar oberer Haltelaschen (242o) eine Stützlasche (25) zum Untergreifen der Paletten­oberfläche (2) angelenkt ist.
     
    14. Transport-Kleinpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeich­net, daß zwischen den Tragelementen/Füßen (34) jedes tragholmartigen Trägers (3) eine Aufstands­fläche (30) brükkenartig angeordnet ist.
     
    15. Transport-Kleinpalette nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeich­net, daß die tragholmartigen Träger (3) bzw. Standelemente mit Ausnahme des von dem Steg (6) be­stimmten Palettenrandes im wesentlichen bündig mit den Begrenzungsrändern der Paletten-Oberfläche (2) abschließen.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht