[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufteilen eines Schuppenstromes aus jeweils
übereinanderliegenden Nutzen in zwei durch Abheben gebildete Teilströme mit zwei Fördereinrichtungen
in Form von Transportbändern.
[0002] Im Druckereiwesen kommt es in der Praxis häufig vor, daß aus einem Papierbogen zwei
(oder mehr) sogenannte Nutzen hergestellt werden. Nachdem dieser Papierbogen, z. B.
in einer Offsetdruckmaschine, entsprechend bedruckt worden ist, wird er mehrfach
gefaltet und geschnitten, sodaß im Endeffekt zwei gefaltete Nutzen -jeweils aus einem
halben ursprünglichen Bogen bestehend - übereinanderliegen. Dabei kommt es vor, daß
der obere Nutzen in bezug auf den unteren Nutzen verkehrt liegt, d. h., daß z. B.
der untere die Faltung links und der obere die Faltung rechts hat.
[0003] Da es gewöhnlich notwendig ist, daß die Nutzen einheitlich übereinanderliegen, ist
es nötig, die beiden verkehrt übereinanderliegenden Nutzen zu trennen und getrennt
zu sammeln. Dieses Trennen bzw. Auseinanderlegen wird derzeit händisch durchgeführt
und in den Druckereien als "Auszupfen" bezeichnet. Dieses Auszupfen bedingt klarerweise
relativ hohe Personalkosten.
[0004] Während gemäß der CH-PS 655 489 ein zulaufender Schuppenstrom aus zwei Formationen
vorausgesetzt wird, die bereits seitlich etwas zueinander versetzt sind, geht die
Erfindung von dem in der Praxis häufig anzutreffenden Zustand aus, daß in einem Schuppenstrom
die Nutzen (z. B. paarweise) deckungsgleich übereinanderliegen.
[0005] Die weiters bekannte CH-PS 663 604 betrifft eine Umlenkeinrichtung für einen Schuppenstrom,
insbesondere von in geschuppter Lage zu transportierenden Heften oder Bogen (Nutzen).
Dabei schließen mehrere Förderstrecken aneinander. Eine Teilstrecke ist als Weiche
ausgebildet und abklappbar sowie in der Förderrichtung umschaltbar. Damit läßt sich
beispielsweise eine Umlenkung des Schuppenstromes um 180° erreichen.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Aufteilen eines Schuppenstromes
aus übereinanderliegenden Nutzen zu schaffen, die insbesondere auch deckungsgleich
übereinanderliegende Nutzen automatisch trennen kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß über dem den
[0008] Schuppenstrom der Nutzen tragenden Transportband das zweite Transportband, der Oberfläche
der Nutzen benachbart und mit einer mit Unterdruck beaufschlagbaren Lochperforierung
ausgebildet, vorgesehen ist und daß die Transportrichtungen der Transportbänder
einen spitzen Winkel zueinander einschließen.
[0009] Wenn die übereinanderliegenden Nutzen auf dem unteren Transportband zu der Stelle
kommen, wo das obere Transportband beginnt, wird der obere Nutzen von letzterem angesaugt
und seitlich weggezogen, sodaß die beiden Nutzen getrennt werden.
[0010] Zweckmäßig ist der Abstand zwischen den beiden Transportbändern einstellbar. Er
soll zweckmäßigerweise so eingestellt werden, daß er geringfügig größer als die Höhe
der übereinanderliegenden Nutzen ist, sodaß einerseits diese leicht zwischen die
Transportbänder gelangen können, anderseits aber der obere Nutzen leicht angesaugt
werden kann.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das untere Transportband zumindest
doppelt so breit wie das obere und ist das obere Transportband vollständig oder wenigstens
mit dem Bereich, in dem die Lochperforierung mit Unterdruck beaufschlagt wird, innerhalb
der Breite des unteren Transportbandes angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß der
obere Nutzen, nachdem er seitlich versetzt wurde, wieder auf dem unteren Transportband
abgelegt wird, sodaß schließlich die beiden Nutzen nebeneinander weitertransportiert
und gestapelt werden können.
[0012] In diesem Fall ist es zweckmäßig, wenn das untere Transportband in dem Teil seiner
Breite, wo das obere Transportband beginnt, eine Lochperforierung aufweist. Dadurch
wird der untere Nutzen angesaugt, sodaß er nicht leicht verschoben werden kann; der
obere Nutzen wird hingegen vom unteren Transportband nicht angesaugt, weil er auf
dem unteren Nutzen liegt, sodaß er vom oberen Transportband seitlich versetzt werden
kann.
[0013] Während und nach der seitlichen Versetzung liegt der obere Nutzen zwar in zunehmendem
Maß direkt auf dem unteren Transportband auf, jedoch hat dieses dort normalerweise
keine Lochperforierung, sodaß die seitliche Bewegung nicht behindert wird. Ist dort
eine Lochperforierung vorgesehen, um den oberen Nutzen nach dem seitlichen Versetzen
auf dem unteren Transportband zu fixieren, dann sollte die Lochperforierung im Bereich
des oberen Transportbandes nicht mit Unterdruck beaufschlagtsein, damit das seitliche
Versetzen nicht behindert wird.
[0014] Günstigerweise ist die Geschwindigkeit des oberen Transportbandes in bezug auf die
des unteren Transportbandes einstellbar. Die Geschwindigkeit wird je nachdem, wie
stark die jeweils übereinanderliegenden Nutzen mit den nächsten übereinanderliegenden
Nutzen überlappen, eingestellt. Je stärker sie überlappen, umso schneller soll sich
das obere Transportband bewegen, damit die oberen Nutzen mit einer ausreichend großen
Fläche am oberen Transportband anliegen.
[0015] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
[0016] Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 eine Schnittansicht nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine Unteransicht
des oberen Transportbandes, Fig. 4 eine Schnittansicht nach der Linie IV-IV in Fig.
1 und Fig. 5 eine Draufsicht auf das untere Transportband.
[0017] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung im wesentlichen
aus einem unteren Transportband 1 und einem oberen Transportband 2, wobei die Transportrichtungen
der beiden Transportbänder miteinander einen spitzen Winkel einschließen. Gemäß den
Fig. 2 und 3 ist das eine Lochperforierung aufweisende obere Transportband 2 über
Umlenkrollen 3 geführt, die in einem Grundgestell G gelagert sind und von denen eine
von einem potentiometergesteuerten Getriebemotor 4 angetrieben ist. Um einen Schlupf
des Transportbandes 2 zu vermeiden, ist eine Anpreßrolle 5 vorgesehen, die gegen
die angetriebene Umlenkrolle 3 drückt. In dem vom Transportband 2 umschlossenen
Raum ist ein zweigeteilter Ansaugöffnungen 7 aufweisender Vakuumkasten 6 angeordnet.
Das in den Fig. 4 und 5 gezeigte untere einseitig eine Lochperforierung 16 aufweisenden
Transportband 1 ist auch über Umlenkrollen 9 geführt, von denen eine mechanisch vom
nicht dargestellten Paketausleger angetrieben ist. Im vom Transportband 1 umschlossenen
Raum ist ein eine Ansaugöffnung 13 aufweisender Saugkasten 10 angeordnet.
[0018] Von den in Richtung des Pfeiles 14 auf das untere Transportband 1 gelangende bündig
übereinanderliegenden Doppelnutzen 11, 12 wird der obere Nutzen 11 vom oberen Transportband
2 aufgrund der durch dieses ausgeübten Saugwirkung vom unteren Nutzen 12 abgehoben
und seitlich wegtransportiert. Der untere Nutzen 12 bleibt aufgrund der durch das
untere Transportband 1 ausgeübten Saugwirkung auf letzterem liegen. Am Ende des oberen
Transportbandes 2 wird der obere Nutzen 11 seitlich versetzt auf das untere Transportband
1 abgelegt.
1. Vorrichtung zum Aufteilen eines Schuppenstromes aus jeweils übereinanderliegenden
Nutzen in zwei durch Abheben gebildete Teilströme mit zwei Fördereinrichtungen in
Form von Transportbändern, dadurch gekennzeichnet, daß über dem den Schuppenstrom
der Nutzen tragenden Transportband (1) das zweite Transportband (2), der Oberfläche
der Nutzen benachbart und mit einer mit Unterdruck beaufschlagbaren Lochperforierung
(15) ausgebildet, vorgesehen ist und daß die Transportrichtungen der Transportbänder
(1, 2) einen spitzen Winkel zueinander einschließen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den
beiden Transportbändern (1, 2) einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Transportband
(1) zumindest doppelt so breit wie das obere (2) ist und daß das obere Transportband
(2) vollständig oder wenigstens mit dem Bereich, in dem die Lochperforierung (15)
mit Unterdruck beaufschlagt wird, innerhalb der Breite des unteren Transportbandes
(1) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Transportband
(1) in dem Teil seiner Breite, wo das obere Transportband (2) beginnt, eine mit Unterdruck
beaufschlagbare Lochperforierung (16) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit des oberen Transportbandes (2) in bezug auf die des unteren Transportbandes
(1) einstellbar ist.