[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung für Verbrennungsmotoren
mit einem rotationssymmetrischen Düsenkörper, der zusammen mit einem in ihm verschiebbaren
rotationssymmetrischen Drosselkörper eine konvergent-divergente Düse bildet, die in
ein Saugrohr des Verbrennungsmotors mündet, wobei ein um die konvergent-divergente
Düse umlaufender Kraftstoffluftspalt mit einer umlaufenden Spaltöffnung in die Düse
mündet und aus der Spaltöffnung mit Luft vermischter Kraftstoff annähernd quer zur
Richtung des Hauptluftmassenstroms in die Düse eingespritzt wird.
[0002] Eine derartige Gemischbildungsvorrichtung ist aus der DE 36 43 882 A1 bekannt. Bei
dieser wird der Luftmassenstrom mittels des Drosselkörpers gesteuert, wobei je nach
Belastungszustand des Motors sich im Saugrohr und damit an der Wandung des Drosselkörpers
ein mehr oder weniger großer Unterdruck einstellt. Dieser bewirkt am Drosselkörper
Schließkräfte, die beim Öffnen des Drosselkörpers aufgebracht werden müssen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gemischbildungsvorrichtung der genannten Art so
weiter zu bilden, daß ein Ausgleich der durch den Unterdruck am Drosselkörper hervorgerufenen
Schließkräfte erzielt wird.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß der Drosselkörper einen zur Düse abgeschlossenen
Innenraum aufweist und mit mindestens einer die Düse mit dem Innenraum verbindenden
Druckausgleichsausnehmung versehen ist. Der im Bereich der Düse anstehende Druck gelangt
damit über die Druckausgleichsausnehmung in den abgeschlossenen Innenraum des Drosselkörpers
und bewirkt aufgrund seiner entgegengesetzten Wirkrichtung zum außerhalb des Drosselkörpers
wirkenden Druck eine Druckkompensation und - je nach Größe der im Innenraum des Drosselkörpers
ausgeführten Wirkfläche - einen Ausgleich der Schließkräfte. Vorteilhafterweise sollte
die Größe der Wirkfläche so gewählt sein, daß unabhängig von der Einbaulage der Gemischbildungsvorrichtung
am Motor noch geringe Schließkräfte vorhanden sind. Gegebenenfalls sind hierbei auch
durch Rückstellmittel in den Drosselkörper eingeleitete Kräfte zu berücksichtigen.
[0005] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Drosselkörper
im Einströmbereich der Düse auf einem zentrisch zur Düse im Gehäuse der Vorrichtung
gelagerten Führungselement axial verschiebbar gelagert ist, wobei der Innenraum des
Hohlkörpers als lagerseitige Ausnehmung im Drosselkörper ausgebildet ist, mit einem
Dichtelement zwischen dem Drosselkörper und dem Gehäuse. Der Abschluß des Drosselkörpers
zum Einströmbereich der Düse erfolgt damit über ein separates Dichtelement, das vorteilhaft
als Rollmembrane, Faltenbalg oder dgl. ausgebildet ist. Eine Weiterbildung sieht in
diesem Zusammenhang vor, daß Stellmittel zum Verschieben des Drosselkörpers zumindest
in Öffnungsrichtung sowie mindestens ein Federelement zum Rückstellen des Drosselkörpers
vorgesehen sind.
[0006] Vorteilhaft ist die Druckausgleichsausnehmung als Druckausgleichsbohrung ausgebildet.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figur dargestellt, wobei
bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich
sind. Die Figur zeigt einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung
für einen Ottomotor im Bereich von Düsenkörper und Drosselkörper sowie zugeordnetem
Gehäuseabschnitt, wobei die linke Hälfte der Figur die Vorrichtung bei in Leerlaufstellung
befindlichem Drosselkörper und die rechte Hälfte diesen in Vollaststellung verdeutlicht.
[0008] In der Figur ist eine gedachte Längsachse der Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung
für den Ottomotor, um die Teile dieser Gemischbildungsvorrichtung symmetrisch ausgebildet
sind, mit 1 bezeichnet. Im wesentlichen rotationssymmetrisch geformt ist ein Düsenkörper
2 mit seiner inneren Wandung 3. Der von der inneren Wandung begrenzte Innenraum in
dem Düsenkörper verjüngt sich von seinem unteren Bereich 4 nach oben stetig bis zu
einer Stelle engsten lichten Querschnitts. An diesen schließt sich nach oben ein Diffusor
5 an, der in ein nicht dargestelltes Saugrohr des Verbrennungsmotors mündet. Unten
wird die Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung über ein gleichfalls nicht dargestelltes
Luftfilter durch die Öffnungen 6 mit Luft beaufschlagt. Der Hauptluftmassenstrom
strömt also in Pfeilrichtung L von unten nach oben.
[0009] Zur Regelung des Hauptluftmassenstromes L dient in Verbindung mit dem Düsenkörper
2 ein ebenfalls rotationssymmetrisch um die Längsachse 1 geformter Drosselkörper 7,
der dazu in Richtung der Längsachse gemäß Doppelpfeil A einstellbar ist. Der Drosselkörper
7 ist im wesentlichen als Kegel mit nach oben gerichteter Spitze 8 ausgebildet, er
weist unten zusätzlich einen zylindrischen Ansatz 9 auf. Der Düsenkörper 2 bildet
zusammen mit dem Drosselkörper 7 eine konvergent-divergente Düse 10 mit eine aufgrund
der Verstellmöglichkeit des Drosselkörpers 7 variablen engsten Querschnitt.
[0010] Der Düsenkörper 2 ist im Bereich des veränderlichen engsten Düsenquerschnittes in
ein oberes Düsenkörperteil 2a und ein unteres Düsenkörperteil 2b geteilt. Zwischen
diesen ist ein um die Düse 10 umlaufender Kraftstoffluftspalt 11 gebildet, der über
eine umlaufende Spaltöffnung 12 in die Düse 10 mündet, wobei aus der Spaltöffnung
mit Luft vermischter Kraftstoff annähernd quer zur Richtung des Hauptluftmassenstromes
L in die Düse 10 eingespritzt wird. Zur Kraftstoffzufuhr in den Innenraum des Düsenkörpers
2 ist das untere Düsenkörperteil 2b mit einer Kraftstoffzuleltungsbohrung 13 versehen,
die in einen im Düsenkörperteil 2b rotationssymmetrisch zur Längsachse 1 angeordneten
Kraftstoffringkanal 14 übergeht, der über einen hiermit verbundenen Kraftstoffspalt
15 in den Kraftstoffluftspalt 11 mündet. Die Luftzuführung erfolgt über mindestens
eine Bohrung 16 im oberen Düsenkörperteil 2a, die in einen gleichfalls rotationssymmetrisch
zur Längsachse 1 angeordneten Luftringkanal 17 mündet, der mit dem Kraftstoffluftspalt
11 in Verbindung steht.
[0011] Die Führung des Drosselkörpers 7 erfolgt über ein konzentrisch zur Längsachse 1 angeordnetes
Führungsrohr 18, das fest mit einem den Düsenkörper 2 aufnehmenden Gehäuseteil 34
verbunden ist, welches sich unterhalb des Drosselkörpers 7 und der Öffnungen 6 für
den Hauptluftmassenstrom L befindet und Teil des Gehäuses der Gemischbildungsvorrichtung
ist. Im Detail ist das Gehäuseteil 34 mit einer konzentrisch zur Längsachse 1 angeordneten
Bohrung versehen, in die das Führungsrohr 18 eingespreßt ist. Die konisch zulaufende
Hälfte des Drosselkörpers 7 ist mit einer entsprechenden Bohrung 19 versehen, die
das Führungsrohr 18 durchsetzt, derart, daß der Drosselkörper 7 zwischen den beiden
gezeigten Positionen auf dem Führungsrohr 18 verschoben werden kann. Im Bereich der
Spitze 8 weist der Drosselkörper 7, ausgehend von der Bohrung 19, eine zentrische
Bohrung auf, in die eine biegeweiche Stange 20 eingesteckt und mit dem Drosselkörper
7 verlötet ist. Das der Spitze 8 des Drosselkörpers 7 abgewandte Ende der Stange 20
ist mit einem Hebel 21 gelenkig verbunden, der unterhalb der Austrittsöffnung des
Führungsrohres 18 beabstandet zur Längsachse 1 im Gehäuseteil 34 schwenkbar gelagert
ist. Mit den Bezugsziffern 22 und 23 sind die Befestigungspunkte von Stange 20 und
Hebel 21 bzw. Hebel 21 und Gehäuseteil 34 bezeichnet. Die beschriebene Ausbildung
der Vorrichtung ermöglicht damit eine axiale Verschiebung des Drosselkörpers 7 auf
dem Führungsrohr 18 mittels der fest mit dem Drosselkörper 7 verbundenen Stange 20,
die durch den Hebel 21 über nicht gezeigte Kraftmittel betätigt wird.
[0012] Wie der Darstellung der Figur ferner zu entnehmen ist, weist das Gehäuseteil 34 konzentrisch
zur Längsachse 1 in Abstand zum Führungsrohr 18 ein Flanschelement 24 auf, das in
jeder Betriebsstellung des Drosselkörpers 7 dessen zylindrischen Ansatz 9 innen überdeckt.
Zwischen dem Flanschelement 24 und dem Gehäuseteil 34 ist ein Ende einer Rollmembrane
25 eingespannt, deren anderes Ende zwischen dem zylindrischen Ansatz 9 und einem diesen
umschließenden Klemmring 26 fixiert ist. Die Abdichtung des unteren, offenen Endes
des Drosselkörpers 7 mittels der Rollmembrane 25 dient im Zusammenwirken mit einer
in den konischen Bereich des Drosselkörpers 7 eingebrachten, in den Innenraum 27 des
Drosselkörpers 7 mündenden Bohrung 28 der Druckentlastung des Drosselkörpers 7 bei
den variablen, durch den Unterdruck im System hervorgerufenen Schließkräften. Die
Bohrung 28 bewirkt damit einen Druckausgleich zwischen der Düse 10 und dem Innenraum
27 des Drosselkörpers 7. Die jeweiligen, in den Pfeilrichtungen A projizierten, druckkraftübertragenden
Flächen sind dabei so aufeinander abzustimmen, daß allein bei Berücksichtigung der
Druckausgleichsproblematik nur geringe Schließkräfte auf den Drosselkörper 7 wirken.
Wegen der in Abhängigkeit vom Belastungszustand des Verbrennungsmotors variablen Druckverhältnisse
ist bei der Bemessung der Wirkfläche und der Anordnung der Druckausgleichsbohrung
28 eine sumarische Betrachtung anzustellen; im vorliegenden Fall entspricht der Innendurchmesser
des zylindrischen Ansatzes 9 etwa dem Innendurchmesser des Düsenkörpers 2 im Bereich
der Spaltöffnung 2 und es mündet die Bohrung 28 in einem solchen Abstand von der Längsachse
1, der etwa dem geringsten Abstand des Dusenkörpers 2 von der Längsachse 1 entspricht,
in die Düse 10.
[0013] Schließlich sind zwei im Inneren des Drosselkörpers 7 angeordnete, redundante Federn
29 vorgesehen, die sich einerseits innen am Drosselkörper 7, andererseits am Flanschelement
24 abstützen und damit sicherstellen, daß bei Entlastung des Gaspedals die Gemischmenge,
die durch die Gemischbildungsvorrichtung dem Ottomotor zur Verfügung gestellt wird,
entsprechend der Gaspedalstellung zurückgenommen wird.
Bezugszeichenliste
[0014]
1 Längsachse
2 Düsenkörper
2a oberes Düsenkörperteil
2b unteres Düsenkörperteil
3 innere Wandung
4 unterer Bereich
5 Diffusor
6 Öffnung
7 Drosselkörper
8 Spitze
9 Ansatz
10 Düse
11 Kraftstoffluftspalt
12 Spaltöffnung
13 Kraftstoffzuleitungsbohrung
14 Kraftstoffringkanal
15 Kraftstoffspalt
16 Bohrung
17 Luftringkanal
18 Führungsrohr
19 Bohrung
20 Stange
21 Hebel
22 Befestigungspunkt
23 Befestigungspunkt
24 Flanschelement
25 Rollmembrane
26 Klemmring
27 Innenraum
28 Bohrung
29 Feder
34 Gehäuseteil
1. Kraftstoff-Luft-Gemischbildungsvorrichtung für Verbrennungsmotoren mit einem rotationssymmetrischen
Düsenkörper, der zusammen mit einem in ihm verschiebbaren rotationssymmetrischen
Drosselkörper eine konvergent-divergente Düse bildet, die in ein Saugrohr des Verbrennungsmotors
mündet, wobei ein um die konvergent-divergente Düse umlaufender Kraftstoffluftspalt
mit einer umlaufenden Spaltöffnung in die Duse mündet und aus der Spaltöffnung mit
Luft vermischter Kraftstoff annähernd quer zur Richtung des Hauptluftmassenstromes
in die Düse eingespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselkörper (7) einen zur Düse (10) abgeschlossenen Innenraum (27) aufweist
und mit mindestens einer die Düse (10) mit dem Innenraum (27) verbindenden Druckausgleichsausnehmung
(28) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselkörper (7) im Einströmbereich der Düse (10) auf einem zentrisch zur
Düse (10) im Gehäuse (34) der Vorrichtung gelagerten Führungselement (18) axial verschiebbar
gelagert ist, wobei der Innenraum (27) des Drosselkörpers (7) als lagerseitige Ausnehmung
(27) im Drosselkörper (7) ausgebildet ist, mit einem Dichtelement (25) zwischen dem
Drosselkörper (7) und dem Gehäuse (34).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement als Rollmembran (25), Faltenbalg oder dgl. ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckausgleichsausnehmung (28) stromab wärts des variablen engsten Querschnitts
der Düse (10) in diese mündet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren und inneren Wirkflächen des Drosselkörpers (7) so aufeinander abgestimmt
sind, daß geringe Schließkräfte auf den Drosselkörper (7) wirken.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Stellmittel (20) zum Verschieben des Drosselkörpers (7) zumindest in Öffnungsrichtung
sowie mindestens ein Federelement (29) zum Rückstellen des Drosselkörpers (7) vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckausgleichsausnehmung (28) als Bohrung ausgebildet ist.