[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für fließfähige Füllgüter, insbesondere Milch,
Säfte oder dergleichen, bestehend aus einem die Seitenwände bildenden Tubus mit Deckel
und Boden, von denen der Deckel wenigstens ein umgefaltetes, mit dem Tubus einstückig
ausgebildetes Wandfeld aufweist, wobei eine Öffnungsvorrichtung im Deckel vorgesehen
ist.
[0002] Eine Flüssigkeitsverpackung bekannter Art hat einen Deckel aus vier solchen Wandfeldern,
die für die Verbesserung aseptischer Eigenschaften mit einer Metallfolie belegt sind,
um eine gute Gasdichtigkeit zu erzielen. Zwischen den einzelnen Wandfeldern sind schmale
Spalte angeordnet, weil der Zuschnitt der Wandfelder, die aus mit Kunststoff beschichtetem
Trägermaterial aus Papier, Karton oder dergleichen bestehen, so ausgestaltet ist,
daß die Deckelfläche durch die Wandfelder unter Belassung schmaler Spalte eng nebeneinander
gebildet wird. Rippenförmige Brücken aus Kunststoff befinden sich in diesen schmalen
Spalten und decken jegliche Schnittkante des Trägermaterials ab, so daß die Packung
von innen einwandfrei flüssigkeitsdicht ist.
[0003] Die bekannte Packung hat ausgestanzte oder abgeschnittene Bereiche in den Wandfeldern,
in welchen zusammen mit den Kunststoffbrücken zugleich auch eine Öffnungsvorrichtung
eingespritzt wird. Durch das Spritzverfahren mit thermoplastischen Kunststoffen sind
verschiedenartig ausgestaltete Öffnungsvorrichtungen bildbar.
[0004] Der Einsatz von thermoplastischem Kunststoff soll jedoch verringert werden, um einerseits
die Herstellung der Packungen preiswerter zu machen und andererseits erwünschtenfalls
bessere Gasdichtigkeiten vorzusehen, da bekanntlich die Gasbarriereeigenschaften
von thermoplastischen Kunststoffen nicht die besten sind. Der Fachmann hat daher Überlegungen
angestellt, wie die Ausgießöffnung durch andere Mittel als durch Kunststoffmembranen
im Bereich einer angespritzten Öffnungsvorrichtung gut abgedichtet andererseits aber
auch gut aufzureißen ausgestaltet werden könnten.
[0005] Es sind dabei auch schon Überlegungen angestellt worden, bei Packungen mit einem
Oberboden aus mit Kunststoff beschichtetem Papier an einer Stelle nietenartig einen
auf dem Oberboden außen angebrachten Steg mit Greifeinrichtung anzuordnen, wobei die
Ausgießöffnung durch Herausziehen einer Aufreißlasche längs einer im Oberboden befindlichen
Perforationslinie gebildet werden kann. Bei einer solchen Öffnungsvorrichtung verläuft
die Perforationslinie aber längs eines Ovals oder Kreises und darf nicht von einer
rippenförmigen Kunststoffbrücke unterbrochen werden. Außerdem befinden sich der Steg
aus thermoplastischem Kunststoff mit der angespritzten Niet, welche sich durch den
Oberboden durch ein Loch in das Packungsinnere erstreckt, und der Greifeinrichtung
außerhalb und oberhalb des Oberbodens der Packung. Der Fachmann erkennt sogleich,
daß für die Ausgestaltung einer solchen Öffnungsvorrichtung speziell geformte Werkzeuge
und besondere Arten von Flüssigkeitspackungen erforderlich sind.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung für fließfähige Füllgüter
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß man eine fließmitteldichte und gut
zu betätigende Öffnungsvorrichtung anbringen kann, die für den Hersteller auch dann
preiswert ist, wenn eine solche Packung in großen Stückzahlen hergestellt und vertrieben
wird.
[0007] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Ausgießöffnung der
Öffnungsvorrichtung durch eine längs einer Schwächungslinie aufreißbare Lasche mit
angespritztem Griff aus Kunststoff verschlossen ist, die Schwächungslinie bis zum
Rand des Deckels verläuft, dort in oder neben einem Loch im Wandfeld des Deckels mündet
und einen mit dem Griff verbundenen Strang umgreift, welcher aus der dem Packungsinneren
zugewandten Oberfläche des Deckels nach innen heraussteht, sich durch das Loch nach
außen erstreckt und durch den Griff verlängert ist. Zwar erstreckt sich der Kunststoff
wie bei der zuletzt beschriebenen Packung auch von der Innenseite des Deckels nach
außen durch ein Loch im Deckel, die Verhältnisse sind erfindungsgemäß aber gerade
umgekehrt bzw. auf den Kopf gestellt. Erfindungsgemäß liegt der rippenförmige Strang
in der dem Packungsinneren zugewandten Oberfläche des Deckels und ragt sogar zum Packungsinneren
aus dieser Oberfläche etwas heraus, während die äußere Oberfläche des Deckels praktisch
glatt und eben ist. Der Fachmann erkennt aus der vorstehenden Lehre der Erfindung
sogleich die preiswerte Herstellungsmöglichkeit, wenn der sich im Packungsinneren
befindliche rippenförmige Strang oder Steg aus Kunststoff durch das Loch nach außen
zum Griff verlängert. Eine solche Verlängerung läßt sich sehr preiswert ausgestalten.
Sie ist für den Packungshersteller kaum mit zusätzlichen Kosten verbunden. Für ein
Massenprodukt stellt diese Tatsache einen bedeutsamen Vorteil dar, der von jedem Fachmann
gern aufgegriffen wird, wenn dadurch außerdem günstige Dichtigkeits- und Öffnungseigenschaften
der neuen Öffnungsvorrichtung gegeben sind.
[0008] Die aufreißbare Lasche, die bei anderen Packungen zwar an sich bekannt ist, wird
erfindungsgemäß vorteilhaft mit dem eingespritzen rippenförmigen Strang aus Kunststoff
so in Verbindung gebracht, daß die Schwächungslinie zuerst im Trägermaterial vorgesehen
wird, welches dann zur Dichtigkeit mit Kunststoff beschichtet wird. Es genügt also,
wenn das Trägermaterial geschwächt ist und die Kunststoffbeschichtung außen unverletzt
verbleibt. Das Anspritzen des Griffes, der beispielsweise die Form einer kleinen Fahne
mit Rippen, eines Fadens oder einer Schlaufe haben kann, gelingt erfindungsgemäß besonders
preiswert, weil der Griff nach außen hin die Verlängerung des im Packungsinneren
im wesentlichen verlaufenden Stranges aus Kunststoff darstellt. Die Verbindung zwischen
dem Kunststoffstrang innen und dem Griff außen erfolgt durch das Loch im Deckelwandfeld,
was für den Packungshersteller und die Spritzeinrichtung besonders preisgünstige Werkzeuge
bedingt. Aber auch der Benutzer erhält Vorteile beim Öffnen der zuvor gut fließmitteldichten
Öffnungsvorrichtung, denn die Schwächungslinie mündet nahe dem Loch, so daß der Einreißvorgang
im Bereich des Loches beginnt und die bis an das Loch angrenzende Aufreißlasche dann
längs der Schwächungslinie hochgerissen werden kann. Zusammen mit der Aufreißlasche
wird auch der in dieser befindliche rippenförmige Kunststoffstrang hochgerissen,
denn die Schwächungslinie umgreift den Kunststoffstrang. Dadurch wird das Aufreißen
weiter erleichtert, denn der Endbenutzer braucht nur im Bereich des Loches mit einem
gewissen Kraftaufwand anfänglich den Aufreißvorgang einzuleiten. Im weiteren Verlauf
des Aufreißens verlängert sich die Lasche längs der Schwächungslinie, die sich im
wesentlichen nur im Material des Wandfeldes befindet, vorzugsweise in dem beidseitig
mit Kunststoff beschichteten Papier. Dieses läßt sich bekanntlich recht leicht durchreißen.
[0009] Günstig ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn die Aufreißlasche an dem der Tüllenspitze
gegenüberliegenden Ende am Deckel angelenkt ist. Diese Maßnahme erleichtert das Wiederverschließen,
denn die Aufreißlasche wird durch die Anlenkung am Deckel auch bei geöffneter Ausgießöffnung
festgehalten. Zum Bedecken der Ausgießöffnung, wenn nur ein Teil des Füllgutes entleert
worden war, braucht der Endverbraucher die Lasche nur unter Zug am angespritzten Griff
wieder nach unten zu ziehen. Die Lasche wird von selbst in ihre ursprüngliche Position
geführt und läßt sich dann innerhalb der Schwächungslinie eindrücken.
[0010] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Deckel eben und aus
wenigstens vier dreieckförmigen Wandfeldern gebildet, wobei die Ränder der Wandfelder
durch eingespritzte rippenförmige Brücken aus Kunststoff flüssigkeitsdicht miteinander
verbunden sind und die Schwächungslinie eine in zwei benachbarten Wandfeldern verlaufende
Perforationslinie ist, welche sowohl das Loch als auch eine rippenförmige Brücke umgreift
und an deren äußerem Ende das Loch in wenigstens einem Wandfeld eingestanzt ist. Die
erfindungsgemäßen Maßnahmen erlauben ein gutes Stapeln und Umverpacken von mit der
neuen Öffnungsvorrichtung versehenen Packungen, denn der Deckel ist eben, so daß mehrere
Packungen übereinandergesetzt werden können, obwohl rippenförmige Kunststoffbrücken
den Deckel kreuzförmig durchziehen. Nach der allgemeinen Lehre der Erfindung liegt
also auf der Innenseite des Packungsdeckels der Strang aus Kunststoff eingespritzt
über einem ungebrochenen Teil oder Bereich des Deckelfeldes, wobei ein Loch an der
Kante des Tubus, d.h. der Faltlinie zwischen Deckelwandfeld und Seitenwand vorgesehen
ist. Der Kunststoff des Stranges erstreckt sich in der oben beschriebenen Weise durch
eben dieses Loch aus dem Packungsinneren nach außen und verlängert sich zu dem beschriebenen
Griff. Außerdem befindet sich auf beiden Seiten des eingespritzten Stranges die Schwächungs-
bzw. Perforationslinie in dem mit Kunststoff beschichteten Papier, das genannte Loch
umgreifend. Bei der einen Alternative kann erfindungsgemäß der Strang aus Kunststoff
vom Tubusrand ein Stück weit in das Wandfeld verlaufen und dort enden, vorzugsweise
im Bereich eines Verankerungsloches im Papier, an welchem sich der Kunststoffstrang
durch einen Pilz am Papier haltert. Dieser pilzförmige Halterungsknopf entsteht dadurch,
daß sich ein Teil des Kunststoffmaterials vom Packungsinnenraum nach außen erstreckt
oder wenigstens durch die Verankerungsöffnung im Papier nach außen hindurchragt. Die
andere Ausführungsform ist diejenige, bei welcher die aufreißbare Lasche in die Ecke
des Deckels verlegt wird und entweder ein Teil einer eingespritzten, rippenförmigen
Brücke aus Kunststoff ist oder mit dieser in Verbindung steht.
[0011] Zwar ist die Ausgestaltung einer Schwächungslinie durch eine Perforationslinie an
sich bekannt, erfindungsgemäß verläuft die Perforationslinie aber vorzugsweise zur
einen Hälfte in einem Wandfeld des Deckels und zur anderen Hälfte in dem benachbarten
Deckelwandfeld, wodurch die rippenförmige Kunststoffbrücke dazwischen in einfacher
Weise eingeschlossen werden kann, so daß die vorstehend erwähnten Vorteile erreichbar
sind.
[0012] Weiterhin ist es erfindungsgemäß zweckmäßig, wenn der Deckel vieleckig ist und das
Loch im Berührungsbereich zweier benachbarter Wandfelder eingestanzt ist. Der Tubus
der erfindungsgemäß beschriebenen Packung kann im Querschnitt rund, z.B. kreisförmig
oder oval, gegebenenfalls aber auch vieleckig und vorzugsweise viereckig bzw. quadratisch
sein. Zuschnitte für solche Packungen lassen sich materialsparend herstellen, und
die Vorbereitungen für die Anbringung der erfindungsgemäßen Öffnungsvorrichtung sind
denkbar einfach mit preiswerten und dadurch robusten Werkzeugen, weil nur die Ränder
der Wandfelder und das Loch zwischen zwei benachbarten Wandfeldern einzustanzen ist.
Außerdem ergeben sich erfindungsgemäß sehr kleine Flächen, die nur durch Kunststoff
abgedeckt sind, während die Hauptbereiche der Packung aus den Wandfeldern bestehen,
die man im Falle einer aseptischen Packung durch Metallfolien gasundurchlässig ausbilden
kann.
[0013] Vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, wenn der Kunststoff das Loch in wenigstens
einem Wandfeld nach außen und innen pilzartig umgreift. Bei der bildlichen Vorstellung
eines Pilzes wird hier an den Querschnitt durch den eingespritzten Kunststoff im Bereich
des Loches gedacht. Wie bei einer Niet umgreift dann der Kunststoff alle Randbereiche
des Loches, wodurch nicht nur im Falle von Flüssigkeiten eine hervorragende Dichtigkeit
erreicht wird sondern auch die Möglichkeit gegeben ist, bei der einstückigen Anspritzung
des Griffes an die nietenartige Kunststoffmasse im Bereich des Loches eine feste Verbindung
zwischen der Aufreißlasche und dem Griff zu schaffen. Bei Einleitung des Öffnungsvorganges
wird damit die Aufreißkraft exakt im Bereich des Loches an den Anfang der Schwächungslinie
geführt, so daß die Aufreißlasche genau entsprechend den vorgesehenen Umrissen gebildet
und geöffnet werden kann, ohne daß besondere Betätigungsarten beachtet werden müßten.
Der Endverbraucher braucht lediglich den Griff zu erfassen und die Aufreißlasche hochzuziehen.
Die Ausgießöffnung bildet sich dadurch von selbst und läßt sich in der beschriebenen
Weise mit Vorteil sogar wieder verschließen.
[0014] Durch das Einstanzen des Loches im Berührungsbereich zweier benachbarter Wandfelder
eines beispielsweise viereckigen Deckels läßt sich das Loch und damit die Spitze der
Ausgießtülle genau in eine Ecke des Deckels legen. Der Ausgießvorgang ist bei einer
solchen Anordnung besonders gut definiert. Es ist keine besondere Gießkante nötig,
denn diese ist durch den Eckenbereich der Ausgießöffnung gegeben. Über diese Ecke
fließt das Füllgut in klar definiertem Strahl. Außerdem ist die neue Öffnungsvorrichtung
so ausgestaltet und vereinfacht, daß beim Unterbrechen des Ausgießvorganges und Absetzen
der Packung keine Füllgutreste in Ecken oder vertieften Bereichen der Öffnungsvorrichtung
haften bleiben. Diese Vorteile begünstigen die Hygieneeigenschaften der neuen Öffnungsvorrichtung.
[0015] Bei zweckmäßiger weiterer Ausgestaltung der Erfindung endet der mit dem Griff verbundene
Strang aus Kunststoff innerhalb der Ränder des Wandfeldes des Deckels und erstreckt
sich durch eine vom Loch im Abstand befindliche Verankerungsöffnung aus dem Packungsinneren
nach außen. Es wurde oben bereits auf die zwei unterschiedlichen Ausführungsformen
hingewiesen, die eine, bei welcher der Strang aus Kunststoff in die rippenförmigen
Brücken zwischen den Rändern der Deckelwandfelder übergeht, und die andere, wie hier
beschrieben, wonach nämlich der Strang aus Kunststoff nichts mit rippenförmigen Kunststoffbrücken
zu tun hat sondern zusätzlich separat von diesen oder an Deckeln angeordnet ist, welche
keine solche Kunststoffbrücken haben. Hier kann es sich beispielsweise um ein einziges
Wandfeld handeln, innerhalb dessen Ränder der Strang aus Kunststoff endet, wenn er
an der oberen Tubuskante beginnt. Oder in anderer Richtung geblickt: wenn der Strang
aus Kunststoff in einem Bereich im kürzesten Abstand von 1 bis 4 und vorzugsweise
2 cm vom Deckelabstand entfernt um die Verankerungsöffnung herum beginnt, wo er bei
der Herstellung beispielsweise eingespritzt wird, dann verläuft er in Richtung Deckelrand,
der mit der oberen Tubuskante zusammenfällt, verläuft dort durch das beschriebene
Loch und erhält damit Verbindung nach außerhalb der Packung, wohin er sich zum Griff
verlängert. Diese Ausführungsform ohne Kunststoffbrücken ist universell einsetzbar
und erlaubt dennoch das Erreichen der gleichen Vorteile wie oben in Verbindung mit
der anderen Alternative beschrieben.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich anhand der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen.
Es zeigen:
Figur 1 abgebrochen eine perspektivische Draufsicht auf eine spezielle Ausführungsform
einer Flüssigkeitspackung mit ebenem Deckel im geschlossenen Zustand der Öffnungsvorrichtung,
Figur 2 eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, wobei die Aufreißlasche aber im geöffneten
Zustand gezeigt ist,
Figur 3 eine Draufsicht auf die Packung gemäß Figur 1,
Figur 4 eine Querschnittsansicht durch den oberen Teil des Tubus einer Packung mit
Deckel und Öffnungsvorrichtung, etwa entlang der Linie IV-IV der Figur 6,
Figur 5 abgebrochen die Einzelheit A gemäß strichpunktiertem Kreis in Figur 4,
Figur 6 eine Draufsicht auf den geschlossenen Deckel, wenn man auf die dem Packungsinneren
zugewandte Oberfläche des Deckels blickt,
Figur 7 die Draufsicht auf die Packung nach einer anderen Ausführungsform, welche
von der der Figuren 1 bis 6 abweicht, weil diese Packung keine Kunststoffbrücken hat
und die Öffnungsvorrichtung nicht in der Deckelecke angeordnet ist,
Figur 8 eine Querschnittsansicht entlang der Linie VIII-VIII in Figur 7 und
Figur 9 eine Draufsicht auf einen Teil des ebenen Zuschnittes der Packung vor dem
Anspritzen von Kunststoff, wobei eine Seitenwand und das daran angrenzende Wandfeld
des Deckels in eine Ebene (die Zeichenebene) aufgeklappt und abgebrochen sind.
[0017] Von den verschiedenen Packungsformen ist in den Figuren 1 bis 6 eine Packung mit
im Querschnitt viereckigem Tubus 1 mit den Seitenwänden 2 und 3 dargestellt. Die anderen
Seitenwände sind hier nicht gezeigt.
[0018] Der nicht gezeigte Boden kann ebenfalls durch umgefaltete, mit dem Tubus 1 einstückig
ausgebildete Wandfelder unter Bildung zweier gegenüberliegender, mit dem Inneren der
Packung in Verbindung stehender doppelwandiger Dreieckfelder gebildet sein. Solche
Faltverschlüsse, auch Klotzböden, sind bekannt. Die hier gezeigte bevorzugte Ausführungsform
der Packung weist einen Deckel 4 aus vier dreieckförmigen Wandfeldern 5, 6, 7 und
8 auf.
[0019] Zwischen den Rändern 9 und 10 zweier beispielsweise herausgegriffener Wandfelder
6 und 7 ergibt sich in der Ebene des Deckels 4 ein schmaler Spalt, der durch eingespritzte
rippenförmige Brücken 11 verschlossen ist. In der Draufsicht auf die äußere Oberfläche
des Deckels 4 gemäß den Figuren 1 bis 3 erscheinen hier nur sehr schmale Streifen.
Wenn man hingegen in das Innere der Packung blickt, wie in Figur 6 zu sehen ist, dann
sieht man die sich kreuzenden eingespritzten rippenförmigen Brücken 11 in breiter
Ausgestaltung. Vorzugsweise ist rundum längs der deckelseitigen Endkante 12 des Tubus
1 ein die radial äußeren Enden der Kunststoffbrücken 11 jeweils geradlinig verbindender
Kunststoffsteg 13 gezeigt, der für die Werkzeuge bevorzugt, jedoch nicht in jedem
Fall notwendig ist.
[0020] Die allgemein mit 14 bezeichnete Öffnungsvorrichtung erstreckt sich aus dem Zentrum
15 des Deckels 4 zur Tüllenspitze 16 hin. Dazwischen befindet sich eine aufreißbare
Lasche 17, die mittig in Längsrichtung durch eine rippenförmige Kunststoffbrücke 11
durchzogen wird. Außen ist die Aufreißlasche 17 (im Abstand von der mittigen Kunststoffrippe
11) durch eine als Perforationslinie ausgebildete Schwächungslinie 18 begrenzt, welche
nach Hochreißen der Lasche 17 gemäß Darstellung der Figur 2 die Ausgießoffnung 19
vorgibt. Im Bereich der Tüllenspitze, d.h. nach außen, ist an der rippenförmigen Kunststoffbrücke
11 ein Griff 20 angespritzt, der hier die Form einer quadratischen Lasche mit Querrippen
für den besseren Greifeingriff hat.
[0021] Der Kunststoff für die eingespritzten rippenförmigen Brücken 11 auf der Innenseite
der Packung und andererseits des Griffes 20 auf der Außenseite der Packung besteht
aus einem Stück und erstreckt sich durch ein Loch 21, welches sich sowohl im Wandfeld
5 als auch im Wandfeld 8, beispielsweise jeweils hälftig dort, im Deckel 4 befindet.
Diese sich von innen nach außen durch das Loch 21 erstreckende Kunststoffmasse sieht
man besonders deutlich aus den Figuren 4 und 5. Sie ist mit 22 bezeichnet. An der
Stelle 23 in Figur 5 erkennt man das pilzförmige Umgreifen dieser Kunststoffmasse
22 im Bereich des Loches 21.
[0022] Zum Öffnen ergreift der Endverbraucher den Griff 20, der wie bei der Darstellung
der Figuren 4 und 5 auf die Kante zwischen den Seitenwänden 2 und 3 oder eine der
Seitenwände heruntergebogen sein kann, biegt ihn in die Position der Figur 1 hoch,
wo der Griff 20 also etwa in der Ebene des Deckels 4 in dessen Verlängerung liegt,
und leitet den Aufreißvorgang an der Tüllenspitze 16 ein. Man erkennt, daß sich der
Kunststoff 22 von den Seitenwänden 2 und 3 löst, weil dort nur eine geringe Haftungsfläche
vorgesehen ist, und die Aufreißlasche 17 dadurch bildet, daß die Aufreißkraft die
Schwächungslinie 18 durchzutrennen erlaubt, während die rippenförmige Kunststoffbrücke
11 unzerstört erhalten bleibt. Das Aufreißen erfolgt bis zum Ende der Schwächungslinie
18 gegenüber der Ausgießtülle 16, d.h. im Bereich der Mitte 15 des Deckels 4. Dort
ist die Aufreißlasche 17 angelenkt. Nach dem Freilegen der Ausgießöffnung 19 ist also
die Position der Figur 2 erreicht, bei welcher die Aufreißlasche 17 schräg hochsteht.
Das Füllgut kann nun über die Tüllenspitze 16 ausgegossen werden. Diese liegt am Rande
des Loches 21, aus welchem der Kunststoff 22 zusammen mit der Aufreißlasche 17 herausgerissen
ist.
[0023] In den Figuren 7 bis 9 ist eine andere Ausführungsform einer Öffnungsvorrichtung
an einer Packung gezeigt, deren Deckel nicht rippenförmige Kunststoffbrücken hat.
Dennoch sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszahlen versehen, um das Lesen und Verstehen
zu vereinfachen.
[0024] Der als viereckig anzunehmende Tubus weist wieder eine Seitenwand 2 auf (nur diese
ist hier gezeigt), welche über die deckelseitige Endkante 12 des Tubus in das Wandfeld
8 des Deckels übergeht. Es versteht sich, daß gemäß der Darstellung der Figuren 7
und 8 die Ebene der Seitenwand 2 senkrecht zu der des Wandfeldes 8 steht. Nimmt man
einen viereckigen Tubus an, dann befindet sich die Öffnungsvorrichtung 14 an irgendeiner
Stelle zwischen den Ecken des Deckels und selbstverständlich im Bereich der deckelseitigen
Endkante 12 des Tubus.
[0025] In Figur 7 ist abgebrochen eine Ansicht auf die hier beschriebene alternative Ausführungsform
einer Flüssigkeitspackung gezeigt, bei welcher auf das Wandfeld 8 geblickt wird. Die
Aufreißlasche 17 wird durch die als Perforationslinie ausgebildete Schwächungslinie
18 definiert, welche von der Endkante 12 des Tubus beginnend U-förmig um die Kunststoffmasse
22 herumläuft. Die Kunststoffmasse 22 des eingespritzten Stranges bei dieser Ausführungsform
befindet sich gemäß Darstellung der Figur 8 teilweise auf der Innenseite der Packung
und bildet andererseits wieder den Griff 20 auf der Außenseite der Packung. Die Kunststoffmasse
22 besteht aus einem Stück und erstreckt sich in gleicher Weise wie bei der oben beschriebenen
anderen Ausführungsform durch das Loch 21 in dem beschichteten Papier, und zwar im
Bereich der deckelseitigen Endkante 12 des Tubus zwischen der Seitenwand 2 und dem
Wandfeld 8 des Deckels. Das Loch 21 wird auch von der Kunststoffmasse 22 des Stranges
pilzartig umgriffen.
[0026] Weil sich die strangförmige Kunststoffmasse 22 nicht in eine rippenförmige Brücke
zwischen Wandfeldern verlängert, die bei der hier gezeigten Ausführungsform der Figuren
7 bis 9 nicht vorhanden ist, endet der Kunststoffstrang 22 auf der dem Griff 20 gegenüberliegenden
inneren Seite etwa 2 bis 3 cm im Abstand von der oberen Endkante 12 des Tubus, wie
in Figur 7 durch die gestrichelte Linie 24 angedeutet ist. Diese sieht der Betrachter
der fertig verschlossenen Packung in Blickrichtung der Figur 7 ebenso wenig wie das
Loch 21, welches in Figur 7 auch gestrichelt angedeutet ist. Der Betrachter sieht
aber einen Verankerungsknopf 25, in dessen Bereich sich die Kunststoffmasse 22 des
Stranges durch eine Verankerungsöffnung 26 vom Inneren der Packung nach außen erstreckt.
In Figur 8 ist der Querschnitt dieses Verankerungsknopfes 25 pilzförmig gezeigt,
eine in der Praxis bevorzugte Ausführungsform.
[0027] Bei der Betrachtung der Figur 7 sieht der Benutzer möglicherweise die Schwächungslinie
18 sogar im verschlossenen Zustand der Packung. Nach dem erstmaligen Benutzen ist
diese Linie 18 aufgerissen und zeigt sich dem Betrachter deutlich. Sie umschließt
die Aufreißlasche 17.
[0028] Figur 9 zeigt in Draufsicht die bearbeiteten Papierfelder 2 und 8 mit dem in beiden
befindlichen Loch 21, in dessen Nähe die U-förmige Perforationslinie 18 endet. Man
erkennt auch die Verankerungsöffnung 26, die beispielsweise ein kreisrundes Loch ist.
[0029] In dem die beiden freien Schenkel des U der Schwächungslinie 18 verbindenden Steg
27 kann die Schwächungs- bzw. Perforationslinie 18 unterbrochen sein, so daß sich
hier eine Anlenkung für die Aufreißlasche 17 ergibt.
[0030] Bei der Benutzung ergreift der Endverbraucher den Griff 20 und reißt ihn in Richtung
Deckelmitte hoch. Die Kunststoffmasse 22 des Stranges löst sich im Bereich des Loches
21 vom Papier, bleibt aber innerhalb der gestrichelten Linie 24 in Figur 7 am Papier
der Aufreißlasche 17 hängen, so daß die Schwächungslinie 18 aufgerissen wird, bis
die Öffnungsvorrichtung ganz geöffnet ist. 2
1. Verpackung für fließfähige Füllgüter, insbesondere Milch, Säfte oder dergleichen,
bestehend aus einem die Seitenwände (2, 3) bildenden Tubus (1) mit Deckel (4) und
Boden, von denen der Deckel (4) wenigstens ein umgefaltetes, mit dem Tubus (1) einstückig
ausgebildetes Wandfeld (5 bis 8) aufweist, wobei eine Öffnungsvorrichtung (14) im
Deckel (4) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgießöffnung (19) der Öffnungsvorrichtung (14) durch eine längs einer
Schwächungslinie (18) aufreißbare Lasche (17) mit angespritztem Griff (20) aus Kunststoff
verschlossen ist, die Schwächungslinie (18) bis zum Außenrand (12) des Deckels (4)
verläuft, dort in oder neben einem Loch (21) im Wandfeld (5, 8) des Deckels (4) mündet
und einen mit dem Griff (20) verbundenen Strang (11, 22) umgreift, welcher aus der
dem Packungsinneren zugewandten Oberfläche (Figur 6) des Deckels (4) nach innen heraussteht,
sich durch das Loch (21) nach außen erstreckt und durch den Griff (20) verlängert
ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißlasche (17)
an dem der Tüllenspitze (16) gegenüberliegenden Ende (15) am Deckel (4) angelenkt
ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (4) eben
ist und aus wenigstens vier dreieckförmigen Wandfeldern (5-8) gebildet ist, wobei
die Ränder (9, 10) der Wandfelder (5-8) durch eingespritzte rippenförmige Brücken
(11) aus Kunststoff flüssigkeitsdicht miteinander verbunden sind, und daß die Schwächungslinie
(18) eine in zwei benachbarten Wandfeldern (5, 8) verlaufende Perforationslinie ist,
welche sowohl das Loch (21) als auch eine rippenförmige Brücke (11) umgreift und an
deren äußerem Ende das Loch (21) in wenigstens einem Wandfeld (5, 8) eingestanzt ist
(Figuren 1 bis 6).
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(4) vieleckig ist und das Loch (21) im Berührungsbereich zweier benachbarter Wandfelder
(5, 8) eingestanzt ist.
5. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff
(22) das Loch (21) in wenigstens einem Wandfeld (5, 8) nach außen und innen pilzartig
(23) umgreift.
6. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Griff
(20) verbundene Strang (11, 22) aus Kunststoff innerhalb der Ränder (9, 10, 12) des
Wandfeldes (8) des Deckels (4) endet und sich durch eine vom Loch (21) im Abstand
befindliche Verankerungsöffnung aus dem Packungsinneren nach außen erstreckt (Figuren
7 und 8).