(19)
(11) EP 0 416 270 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.03.1991  Patentblatt  1991/11

(21) Anmeldenummer: 90114417.0

(22) Anmeldetag:  27.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F02D 41/38, F02D 41/40, F02D 41/14, F02M 65/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 07.09.1989 DE 3929746

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Löffler, Alf, Dipl.-Phys.
    D-7145 MarkgrÀ¶ningen Talhausen (DE)
  • Wahl, Josef, Dipl.-Ing.
    D-7000 Stuttgart 80 (DE)
  • Laufer, Helmut, Dipl.-Ing.
    D-7016 Gerlingen (DE)
  • Engel, Gerhard, Dipl.-Ing.
    D-7000 Stuttgart 30 (DE)
  • Locher, Johannes
    D-7000 Stuttgart 50 (DE)
  • Grieshaber, Hermann, Dipl.-Ing.(FH)
    D-7447 Aichtal-Aich (DE)
  • Flaig, Ulrich, Dipl.-Ing.
    D-7145 Markgröningen (DE)
  • Kull, Hermann, Dipl.-Ing.
    D-7000 Stuttgart 1 (DE)
  • Piwonka, Friedolin, Dr.-Ing.
    D-7145 Markgröningen (DE)
  • Eblen, Ewald, Dipl.-Ing.
    D-7000 Stuttgart 75 (DE)
  • Polach, Wilhelm, Dr.-Ing.
    D-7141 Möglingen (DE)
  • Schmitt, Alfred, Dr.-Ing.
    D-7257 Ditzingen 4 (DE)
  • Tauscher, Joachim, Dipl.-Ing. (BA)
    D-7000 Stuttgart 1 (DE)
  • Birk, Manfred, Dipl.-Ing.
    D-7141 Oberriexingen (DE)
  • Karle, Anton, Dipl.-Ing.
    D-7730 VS-Villingen (DE)
  • Zimmermann, Werner, Dr.-Ing.
    D-7000 Stuttgart 40 (DE)
  • Lauvin, Pierre
    F-69340 Francheville (FR)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung zum Steuern und Regeln einer selbstzündenden Brennkraftmaschine


    (57) Es wird ein Verfahren und eine Einrichtung zum Steuern und Regeln einer selbstzündenden Brennkraftmaschine vorgeschlagen. Die Einrich­tung umfaßt mindestens ein Meßwertaufnehmer (20), eine elektronische Regeleinrichtung (30) zur Bildung eines Mengensignals zur Kraft­stoffzumessung, eine Steuereinrichtung (40) zur zylinderspezifischen Ansteuerung einzelner, jedem Zylinder zugeordneter Stellwerke (45). Die Stellwerke legen die von Pumpenelementen in die Zylinder einge­spritzte Kraftstoffmenge fest. Unter bestimmten Bedingungen werden Korrekturmittel (50, 60) aktiviert, die zylinderspezifische Korrek­turwerte zur Zylindergleichstellung ermitteln. Die Steuereinrichtung (40) beaufschlagt abhängig vom Mengensignal und den Korrekturwerten die Stellwerke (45) mit Zumeßsignalen.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Steu­ern und Regeln einer selbstzündenden Brennkraftmaschine gemäß den Oberbegriffen der Hauptansprüche.

    [0002] Ein solches Verfahren ist aus DE-OS 37 33 992 bekannt. Dort wird eine Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffzufuhr für einen Mehr­zylindermotor beschrieben. Eine von der Brennkraftmaschine angetrie­bene Kraftstoffpumpe besitzt mehrere Auslässe zum Anschluß an ent­sprechende Einspritzdüsen der zugeordneten Brennkraftmaschine. Elek­tromagnetisch betätigbare Ventile steuern die Menge des durch jeden Auslaß zu fördernden Kraftstoffes. Abhängig von einem Kraftstoffmen­gensignal werden die Ventile durch ein Leistungsmodul gesteuert. Ei­ne Vergleichsschaltung vergleicht die Motordrehzahl über einen Ar­beitstakt des Motors mit der Motordrehzahl über den vorherigen Ar­beitstakt. Abhängig von diesem Vergleich liefert eine Verteilein­richtung zylinderspezifische Ansteuersignale an die Leistungsmodule.

    [0003] Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, daß die Abgleichvorgänge bei jedem Verbrennungszyklus durchgeführt werden. Dies ist mit einem er­heblichen Aufwand an Rechenzeit verbunden.

    [0004] Aus der DE-OS 33 36 028 ist ein Verfahren zur Beeinflussung von Steuergrößen einer Brennkraftmaschine bekannt. Zur Vermeidung von Schwingen und "Schütteln" im Leerlauf, die auf unterschiedliche Kraftstoffmengen, die den einzelnen Zylindern zugeführt werden, beruhen, ist jedem Zylinder eine separate Regelung zugeordnet, die in Abhängigkeit von einem Soll- und einem Ist-Wert die einzuspritz­ende Kraftstoffmenge bestimmen. Für jeden Zylinder ist also ein Reg­ler notwendig, was einen sehr großen Bauteilebedarf zur Folge hat. Die Korrekturen müssen bei diesem Verfahren bei jeder Zumessung neu berechnet werden.

    [0005] Ferner ist aus der DE-OS 30 11 595 eine Einrichtung zur Drift-Kom­pensation von Kraftstoffzumeßsystemen bekannt. Bei dieser Einrich­tung wird nicht die zugemessene Menge sondern lediglich die Stellung eines mengenbestimmendes Stellwerks geregelt. Aufgabe dieser Ein­richtung ist es, die ursprünglich geltende Zuordnung zwischen der gesamten eingespritzen Kraftsoffmenge und dem Positionssignals des mengenbestimmenden Gliedes aufrecht zu erhalten. Streuungen in der Kraftstoffzufuhr zu den einzelnen Zylindern werden nicht ausgegli­chen.

    Aufgabe der Erfindung



    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und einer Einrichtung zum Steuern und Regeln einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art, Wege aufzuzeigen um Streuungen der Kraftstoffzumessung zu den einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine zu erkennen und zu kompensieren. Dies soll mit möglichst geringem Aufwand an Rechenzeit und Bauteilen erfolgen.

    Vorteile der Erfindung



    [0007] Das erfindungsgemäße Verfahren und die entsprechende Einrichtung be­sitzt gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, daß die Korrek­turwerte nur bei Vorliegen bestimmter Betriebsbedingungen berechnet werden, und dann für die folgenden Kraftstoffzumessungen zur Verfü­gung stehen. Streuungen der einzuspritzenden Kraftstoffmenge, die auf Fertigungstoleranzen des Einspritzsystems beruhen, können beim erstmaligen Betrieb der Brennkraftmaschine korrigiert werden. Diese Korrekturwerte stehen dann für den weiteren Betrieb der Brennkraft­maschine zur Verfügung und müssen nicht bei jeder Zumessung neu be­rechnet werden. Des weiteren können auch Streuungen, die erst im Be­trieb der Brennkraftmaschine auftreten, korrigiert werden.

    [0008] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    Zeichnung



    [0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung darge­stellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen Figur 1 sche­matisch eine elektronische Steuerund Regeleinrichtung für eine selbstzündende Brennkraftmaschine, Figur 2 den Zusammenhang zwischen Ansteuerimpulsen und Meßwert, Figur 3 ein Flußdiagramm zur Ermitt­lung der Korrekturwerte ausgehend vom Messwert der einzelnen Zylin­der, Figur 4 den Meßwert in Abhängigkeit davon, welcher Zylinder ab­geschaltet ist, Figur 5 ein Flußdiagramm zur Darstellung der Korrek­turwertermittlung abhängig von der Mengenreduktion bei den einzelnen Zylindern, Figur 6 den Verlauf des Ansteuersignals für die einzelnen Zylinder, Figur 7 ein Flußdiagramm eines Korrekturverfahrens, bei dem die Verminderung der Kraftstoffzufuhr zu einem Zylinder durch eine Mehrmenge bei den anderen Zylindern ausgeglichen wird. Figur 8 zeigt die Ansteuerimpulse, Figur 9 ein Flußdiagramm eines Korrektur­verfahrens, bei dem eine definierte Last zugeschaltet wird.

    Beschreibung der Ausführungsbeispiele



    [0010] Die Figur 1 zeigt eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung für eine selbstzündende Brennkraftmaschine. An der Brennkraftmaschi­ne 10 sind verschiedene Meßwertaufnehmer 20 angeordnet. Die Signale der Meßwertaufnehmer gelangen zum einen zu einer elektronischen Steuereinrichtung 30 und zum anderen zu einer Auswerteschaltung 60. Die elektronische Regeleinrichtung 30 erzeugt abhängig von den Aus­gangssignalen der Meßwertaufnehmer 20 und der Sollwertvorgabe 35 ein Mengensignal. Die Steuereinrichtung 40 verarbeitet das Mengensignal, die Steuerimpulse der Auswerteschaltung 60, sowie die in einem Spei­cher 50 abgelegten Korrekturwerte zu Zumeßsignalen für die jedem Zylinder zugeordneten Stellwerke 45. Die Stellwerke 45 legen die durch Pumpenelemente in die einzelnen Zylinder eingespritzte Kraft­stoffmenge fest. Die Auswerteschaltung 60 erhält Meßwerte von dem Meßwertaufnehmer 20, und gibt Steuerimpulse an die Steuereinrichtung 40 und Korrekturwerte an den Speicher 50 ab.

    [0011] Im Normalbetrieb arbeitet die Einrichtung gemäß der Figur 1 wie folgt: Verschiedene Meßwertaufnehmer 20 erfassen den Betriebszustand der Brennkraftmaschine charakterisierende Meßwerte. Insbesondere können die Drehzahl N, der Lambda-Wert des Abgases, das Drehmoment Md, die Abgastemperatur T und eventuell weitere Größen erfaßt wer­den. Die elektronische Regeleinrichtung 30 berechnet ausgehend vom Istwert und Sollwert die einzuspritzende Kraftstoffmenge. Dabei er­gibt sich der Istwert ausgehend vom Signal der Meßwertaufnehmer 20. Als Sollwert dient das Ausgangssignal der Sollwertvorgabe 35.

    [0012] Die Sollwertvorgabe ermittelt den Sollwert unter anderem ausgehend von der Fahrpedalstellung, es kann aber auch das Ausgangssignal ei­nes Fahrgeschwindigkeitsreglers 36 verwendet werden. Die elektroni­sche Regeleinrichtung berücksichtigt weiterhin besondere Betriebszu­stände, wie z. B. den Startfall, Fehleroder Notsituationen. Sie kann ferner auch die einzuspritzende Kraftstoffmenge begrenzen, so daß bestimmte Größen, z. B. Abgastemperatur, Drehzahl, Lambda, Rauch oder Last nicht überschritten werden.

    [0013] Bei herkömmlichen Einrichtungen wird dieses Mengensignal einem Stellwerk zugeführt, das alle Zylinder mit der gleichen Kraftstoff­menge beaufschlagt. Andere Einrichtungen besitzen für jeden Zylinder eine Regeleinrichtung. Im Gegensatz dazu umfaßt die erfindungsgemäße Einrichtung nur eine elektronische Regeleinrichtung für alle Zylin­der, die ein Mengensignal abgibt. Ausgehend von diesem Mengensignal und der im Speicher 50 abgelegten Korrekturwerte berechnet die Steu­ereinrichtung 40 die Zumeßsignale für die den einzelnen Zylindern zugeordneten Stellwerke 45. Dabei kann nur ein Stellwerk pro Brenn­kraftmaschine vorhanden sein, dann wird jeweils nacheinander den einzelnen Zylindern Kraftstoff zugemessen, oder es ist für jeden Zylinder ein Stellwerk ausgeführt.

    [0014] So sind z. B. Dieselbrennkraftmaschinen bekannt, bei denen die Stellwerke 45 als Magnetventile ausgeführt sind. Abhängig vom Vor­liegen eines Zumeßsignals öffnen oder schließen die Magnetventile und legen dadurch den Beginn und das Ende der Kraftstoffzufuhr in die einzelnen Zylinder fest.

    [0015] Die Korrekturwerte werden in besonders vorteilhafter Weise so ausge­legt, daß allen Zylindern die gleiche Kraftstoffmenge zugeführt wird, oder so, daß die Meßwerte (Drehzahl, Drehmoment oder Abgastem­peratur) der Brennkraftmaschine 10 resultierend aus den Verbrennun­gen in den einzelnen Zylindern gleich sind.

    [0016] Bei Vorliegen bestimmter Betriebsbedingungen wird die Auswerteschal­tung 60 aktiviert. Die Auswerteschaltung 60 gibt dann Steuerimpulse an die Steuereinrichtung 40 ab und beobachtet die Reaktion an den Meßwertaufnehmern 20. Abhängig von der Reaktion der Meßwertaufnehmer 20 berechnet sie dann Korrekturwerte, die im Speicher 50 abgelegt werden. Bei dem Speicher 50 handelt es sich in besonders vorteilhaf­ter Weise um einen Speicher, der seinen Inhalt bei Abschalten der Brennkraftmaschine nicht verliert, aber jederzeit neu beschrieben werden kann.

    [0017] Die Prozedur erfolgt in besonders vorteilhafter Weise in unter­schiedlichen Drehzahl- und Lastpunkten, die Korrekturwerte werden dann drehzahl- und lastabhängig in einem Kennfeld abgespeichert. Das Mengensignal der Regeleinrichtung 30 wird auf die einzelnen Zylinder aufgeteilt. Diese Zumeßsignale für die einzelnen Zylinder werden dann additiv und/oder multiplikativ mittels den im Speicher 50 abge­legten Korrekturwerten modifiziert.

    [0018] Zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen der Magnetventile, der Pum­penelemente oder der übrigen, die einzuspritzende Kraftstoffmenge beeinflussenden, Bauelemente werden die Korrekturwerte beim ersten Betrieb der Brennkraftmaschine ermittelt. Dies kann z. B. im letzten Schritt der Fertigung der Brennkraftmaschine erfolgen. Nach der Mon­tage der Brennkraftmaschine erfolgt ein erster Probelauf, bei dem die Korrekturwerte ermittelt und abgespeichert werden.

    [0019] Sind alle für die Korrektur notwendigen Meßwertaufnehmer bei der im Kraftfahrzeug eingebauten Brennkraftmaschine vorhanden, so kann die Korrektur auch im Rahmen des Services bzw. bei geeigneten stationä­ren Betriebspunkten erfolgen.

    [0020] Die Funktion der Auswerteschaltung 60 wird im folgenden anhand der Figuren und Flußdiagramme erläutert. Dies geschieht beispielhaft für eine 4-Zylinder-Brennkraftmaschine, die Verfahren können aber auch ohne weiteres auf eine Brennkraftmaschine mit anderer Zylinderzahl übertragen werden.

    [0021] In Figur 2 sind die Zumeßsignale mit und ohne Korrektur, sowie die dazugehörigen Meßwerte aufgetragen. Fugur 2a zeigt die ursprüngli­chen Zumeßimpulse, bei denen die Dauer der Zumeßimpulse für die ein­zelnen Zylinder gleich sind. Figur 2 b zeigt den Drehmomentverlauf über einen Verbrennungszyklus, das heißt, in allen Zylindern findet jeweils eine Verbrennung statt. An Stelle des Drehmomentsignals kann auch ein Lambda-Signal, ein Abgastemperatursignal, oder ein Dreh­zahlsignal Verwendung finden. Figur 2 c zeigt die korrigierten Zu­messsignale. Bei diesem Beispiel sind die Zumeßsignale für die Zylinder 1 bis 3 um den Wert DZ länger als das ursprüngliche Zumeß­signal Zi (i=1,2,3,4). Das Zumeßsignal des Zylinders 4 dagegen ist um die Zeitdauer DZ4 kürzer als das ursprüngliche Zumeßsignal Z4. Bei Ansteuerung mit diesen korrigierten Zumeßsignalen liefern die Meßwertaufnehmer Meßwerte entsprechend der Figur 2 d. Sie zeigen ei­nen für alle Zylinder gleichmäßigen Drehmomentverlauf.

    [0022] Steht nur ein Sensor für alle Zylinder zur Verfügung, muß dieser ei­ne ausreichende zeitliche Auflösung besitzen. Das bedeuted, der Meß­wertaufnehmer muß so schnell auf Änderungen reagieren, daß im Ver­lauf des Signals die Beiträge der einzelnen Zylinder unterschieden werden können. Steht ein solcher schneller Sensor nicht zur Verfü­gung, z. B. bei der Abgastemperaturmessung, so muß jedem Zylinder ein Meßwertaufnehmer zugeordnet werden, und die Meßwerte der Senso­ren werden direkt ausgewerdet.

    [0023] Die Korrekturwerte werden wie im Flußdiagramm der Figur 3 darge­stellt ermittelt. Nach Start 100 der Korrekturwertermittlung, gibt in einem ersten Schritt 102 die Auswerteschaltung 60 einen Steuerim­puls an die Steuereinrichtung 40 ab, auf den hin diese den Zylindern eine definierte Kraftstoffmenge zumißt. In unserem Fall werden die Stellglieder der einzelnen Zylinder mit Zumeßsignalen Zi gleicher Dauer Z beaufschlagt. Die Dauer Zi (i=1,2,3,4) der Zumeßsignale für die einzelnen Zylinder zeigt Figur 2 a. In Figur 2 b ist der Verlauf eines Messwertes, hier des Drehmoments, dargestellt. Jedem Zylinder ist ein Drehmoment-Meßwert Mi (i=1,2,3,4) zugeordnet, die im Schritt 104 gemessen werden. In einem weiteren Schritt 106 berechnet die Auswerteschaltung den Mittelwert MM der Messwerte Mi. In einem Schritt 108 werden die Differenzen Di (i=1,2,3,4) zwischen dem Mit­telwert MM, der einzelnen Messwerte, und den Messwerten Mi der ein­zelnen Zylinder gebildet. Erkennt die Entscheidungsstufe 110, daß alle Meßwerte Mi gleich sind, das bedeutet, daß die Differenzen Di Null sind, das heißt kleiner als eine Schwelle sind, so erfolgt im Schritt 112 die Abspeicherung der Korrekturwerte DZi in dem Speicher 50, und die Korrekturwertermittlung ist beendet.Die von der Auswer­teschaltung 60 ermittelten Korrekturwerte DZi werden im Speicher 50 dauerhaft abgelegt.

    [0024] Im Schritt 114 berechnet die Auswerteschaltung 60, abhängig von den Differenzen Di zwischen den Messwerten Mi für die einzelnen Zylinder und dem Mittelwert MM, Korrekturwerte DZi (i=1,2,3,4). Die Korrek­turwerte DZi sind dabei proportional zur Differenz Di oder zum Ver­hältnis aus den Differenzen Di und dem Mittelwert MM. Im Schritt 116 veranlaßt die Auswerteschaltung 60 mit einem Steuerimpuls die Steu­ereinrichtung 40, die ermittelten Korrekturwerte bei den nächsten Kraftstoffzumessungen zu berücksichtigen. Die Kraftstoffzumessung erfolgt mit den korrigierten Zumeßsignalen.

    [0025] In Figur 4 und Figur 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Aus­werteschaltung 60 dargestellt. Zur Bestimmung der Korrekturwerte wird die Kraftstoffzufuhr nacheinander zu den einzelnen Zylindern unterbrochen und die Reaktion des vom Meßwertaufnehmer 20 erfaßten Meßwerts beobachtet. Wird allen Zylindern bei gleichem Zumeßsignal die gleiche Kraftstoffmenge zugemessen, so ergibt sich beim Abschal­ten der Kraftstoffzufuhr zu den einzelnen Zylindern immer die gleiche Änderung beim Meßwert. Erhält ein Zylinder, in diesem Bei­spiel der Zylinder 4, eine größere Kraftstoffmenge, so nimmt beim Abschalten dieses Zylinders der Meßwert stärker ab, als bei den übrigen.

    [0026] In Figur 4 ist nun die Reaktion des Meßwertes bei Abschalten der einzelnen Zylinder dargestellt. Werden alle Zylinder mit Kraftstoff beaufschlagt, so ergibt sich der Meßwert M0. Wird für einen Zeitraum T die Kraftstoffzufuhr zu jeweils einem Zylinder unterbrochen, so äußert sich dies in einer Abnahme des Meßwerts um den Wert Mi.

    [0027] Das Flußdiagramm der Figur 5 zeigt die Korrekturwerteermittlung. Nach dem Startschritt 200 gibt die Auswerteschaltung 60 im Schritt 202 einen Steuerimpuls an die Steuereinrichtung 40 ab. Diese erzeugt Zumeßsignale Zi (i=1,2,3,4), aufgrund derer alle Zylinder mit einer definierten Kraftstoffmenge versorgt werden. Besonders Vorteilhaft ist es wenn alle Zumeßsignale Zi gleich lang sind. Anschließend im Schritt 204 erfaßt der Meßwertaufnehmer 20 den Meßwert M0. Als Meß­wert wird in besonders vorteilhafter Weise einer der Werte Abgastem­peratur, Lambda-Wert des Abgases, Drehzahl oder Drehmoment verwen­det, dabei ist nur ein Sensor notwendig.

    [0028] Im Schritt 206 wird nun ein Zähler i auf den Wert 1 gesetzt. Im Schritt 202 werden die Zumeßsignale Zi beim i-ten Zylinder so ge­wählt, daß keine Kraftstoffzumessung erfolgt Zi=0. Im Schritt 210 wird der neue Meßwert MNi erfaßt. Dabei muß die Kraftstoffzufuhr so lange abgeschaltet bleiben, bis der Meßwert MNi einen konstanten Wert annimmt. In der Differenzbildung 212 wird die Abnahme Mi des Meßwertes aus Meßwert M0 vor dem Abschalten des i-ten Zylinders und des neuen Meßwerts MNi nach dem Abschalten gebildet. Diese Werte werden im Schritt 214 bis zur weiteren Verarbeitung abgespeichert. Die sich daran anschließende Abfrageeinheit 216 erkennt, ob der Zäh­ler schon den Wert 4 erreicht hat. Ist i kleiner als 4 so wird der Zähler um eins erhöht 218. Die Abfrage erkennt dadurch ob die Werte Mi für alle Zylinder erfaßt sind.

    [0029] Sind alle Meßwerte Mi für die einzelnen Zylinder erfaßt, so erfolgt die Weiterverarbeitung entsprechend wie in Figur 3 beschrieben, die Abfrageeinheit 110 entfällt dabei. Nacheinandern erfolgen die schon in Figur 3 beschriebenen Schritte 226, Mittelwertbildung 106, Dif­ferenzbildung 108, Berechnung der Korrekturwerte 114 für die einzel­nen Zylinder und Abspeichern 112 der Korrekturwerte DZi. Besonders vorteilhaft an diesem Ausführungsbeispiel ist, daß nur ein Meßwert­aufnehmer benötigt wird. Dies kann z. B. ein Meßwertaufnehmer sein, der zur Steuerung und Regelung der Brennkraftmaschine schon vorhan­den ist.

    [0030] In den Figuren 6 und 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel darge­stellt. Figur 7 zeigt ein Flußdiagramm der Korrekturwertermittlung, in Figur 6 sind einzelne Abfolgen von Zumeßsignalen im Laufe der Korrekturwertermittlung aufgezeigt. Im ersten Korrekturschritt 300 erzeugt die Auswerteschaltung 60 einen Steuerimpuls, auf den hin die Steuereinrichtung 40 Zumeßsignale abgibt. Diese Zumeßsignale sind in Figur 6 a dargestellt, die Zumeßsignale Zi (i=1,2,3,4) für die ein­zelnen Zylinder sind alle von gleicher Dauer Z. Bei dieser Ansteue­rung erfaßt der Meßwertaufnehmer 20 im Schritt 302 den Meßwert M0, der für den Betrieb aller Zylinder charaktellltisch ist.

    [0031] Im Schritt 304 wird ein Zähler i mit 1 initialisiert. In einem wei­teren Schritt 306 veranlaßt ein Steuerimpuls der Auswerteschaltung 60, daß die Steuereinrichtung 40 das Stellwerk des i-ten Zylinders mit einem solchen Zumeßsignal Z=0 beaufschlagt, daß diesem Zylinder kein Kraftstoff zugeführt wird, d.h. der Zylinder ist abgeschaltet. Ferner wird eine Zusatzsignal ZD berechnet, um das die Zumeßignale Zm der übrigen Zylinder verlängert werden. Im Schritt 308 wird die Dauer der Zumeßsignale Zm für die übrigen Zylinder, als Summe aus dem ursprünglichen Zumeßsignal Z und dem Zusatzsignal ZD, berechnet.

    [0032] Im Schritt 310 wird dann der neue Meßwert MN erfaßt. Die Differnz­bildung 312 bestimmt die Differenz D aus Meßwert M0 vor dem Abschal­ten des i-ten Zylinders und dem Meßwert MN nach der Mengenerhöhung um ZD. Abhängig von der Differenz D wählt die Entscheidungsstufe 314 den nächsten Schritt aus. Ist der der neue Meßwert MN größer als der der Wert M0 vor dem Abschalten, so wird die Zusatzmenge ZD um eine kleinen Betrag b vermindert. Ist der der neue Meßwert kleiner als der alte M0, so wird die Zusatzmenge ZD um eine kleinen Betrag b er­höht. Anschließend folgt erneut der Schritt 308. Ist die Differenz jedoch Null, das heißt kleiner als ein vorgegebener Schwelle, so wird in Schritt 320 Mi = 3 * ZD gesetzt.

    [0033] Die Abfrage 322 erkennt anhand des Zählers i ob die Kraftstoffzufuhr zu allen Zylindern einmal unterbrochen und obiges Verfahren einmal durchgeführt wurde. Ist dies nicht der Fall so wird der Zähler i um eins erhöht 324. Die weitere Berechnung der Mittelwerte MM, der Dif­ferenzwerte Di und der Korrekturwerte DZi sowie das Abspeichern der Korrekturwerte erfolgt entsprechend wie in Figur 3 (Schritte 106, 108, 112 und 114) beschrieben.

    [0034] Mit den beschriebenen Verfahren ergibt sich nur eine Aussage über die absolute Auslaßstreuung. Eine Aussage über das Verhalten des Stellwerks an einem definierten Arbeitspunkt ergibt sich mit folgen­der Modifikation. Am gewünschten Arbeitspunkt, d. h. bei einer be­stimmten einzuspritzenden Kraftstoffmenge wird das Korrektursignal dadurch bestimmt, daß eine um einen bestimmten Betrag reduzierte Kraftstoffmenge eingespritzt wird. Statt Zi=0 wird Zi nur um einen kleinen Betrag vermindert. Aus der Reaktion des Messwerts auf diese Mengenreduktion werden, entsprechend wie im vorhergehenden Ausfüh­rungsbeispiel erläutert, die Korrekturwerte für verschiedene Ar­beitspunkte berechnet. Mittels dieser Modifikation kann eine Aussage über die Änderung der eingespritzten Kraftstoffmenge bei einer Ände­rung der Dauer des Zumeßsignals, an einem beliebigen Arbeitspunkt, erfolgen.

    [0035] In Figur 8 und 9 ist eine weitere Ausgestaltung der Auswerteschal­tung 60 dargestellt. Figur 9 zeigt wieder das entsprechende Flußdia­gramm. Die Figur 8 a und 8 b verschiedene Folgen von Zumeßsignalen im Laufe der Korrekturwertermittlung. Im ersten Schritt 400 der Kor­rektur werden alle Stellwerke mit gleichem Zumeßsignalen Zi = Z ge­mäß Figur 8 a beaufschlagt. Im zweiten Schritt 402 erfaßt der Meß­wertaufnehmer 20 den Meßwert M0. Durch Zuschalten eines definierten Verbrauchers im dritten Schritt 406 erfolgt eine höhere Belastung der Brennkraftmaschine. Eine definierte Last z. B. die Lichtmaschine wird zugeschaltet, dabei ist bekannt um welche Menge die Kraftstoff­zufuhr erhöht werden muß. Aus der zusätzlichen Kraftstoffmenge er­gibt sich das Zusatzsignal ZD.

    [0036] Entsprechend wie in Figur 7 wird in Schritt 404 der Zähler i auf eins gesetzt. Um die Drehzahl bzw. das abgegebene Drehmoment auf dem ursprünglichen Wert M0 zu halten, gibt die Auswerteschaltung 60 ei­nen Steuerimpuls an die Steuereinrichtung 40 ab, der die Ansteuerim­pulse Zi (siehe auch Figur 8b) beim i-ten Zylinder um den Wert ZD erhöht. Entsprechend wie in Figur 7 (310, 312, 314) wird der Neue Meßwert MN erfaßt 410 und mit dem ursprünglichen M0 verglichen 412. Abhängig 414 von diesem Vergleich wird die Zusatzmenge ZD erhöht 418 oder vermindert 416. Gibt die Meßwerterfassung den ursprünglichen Meßwert M0 aus so wird Mi gleich ZD gesetzt. Die weitere Auswertung erfolgt wie Mi in den vorherigen Figuren beschrieben. Die Abfrage­einrichtung 422 (entsprechend wie in Figur 7 322) fragt ab, ob schon für alle Zylinder die Erhöhung ZD ermittelt ist. Wenn dies der Fall ist, so wird der Zähler i um 1 erhöht 424. Die weitere Auswertung durch die Mittelwertbildung und die Differenzbildungen folgt ent­sprechend, wie in Figur 3 beschrieben.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Steuern und Regeln einer selbstzündenden Brenn­kraftmaschine mit mindestens einem Meßwertaufnehmer (20), einer elektronischen Regeleinrichtung (30) zur Bildung eines Mengensignals zur Kraftstoffzumessung, einer Steuereinrichtung (40) zur zylinder­spezifischen Ansteuerung eines Stellwerkes (45), das die von einem Pumpenelement in einen Zylinder eingespritzte Kraftstoffmenge fest­legt, dadurch gekennzeichnet, daß unter bestimmten Bedingungen Kor­rekturmittel (50, 60) aktiviert werden, die zylinderspezifisch Kor­rekturwerte zur Zylindergleichstellung bereitstellen und dauerhaft abspeichern und daß die Steuereinrichtung (40) abhängig vom Mengen­signal und den Korrekturwerten die Stellwerke (45) mit Zumeßsignalen beaufschlagt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kor­rekturmittel (50, 60) am Bandende des Motorherstellers, in bestimm­ten Intervallen und/oder bei ausgewählten stationären Betriebspunk­ten aktiviert werden.
     
    3. Verfahren nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturwerte abhängig von wenigstens einer der Größen Abgastemperatur, Lambda-Wert, Drehzahl, oder Drehmoment berechnet werden.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kor­rekturwerte abhängig von der Differenz der Meßwerte der einzelnen Zylinder zu einem Mittelwert berechnet werden.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kor­rekturwerte aus der Reaktion des Meßwertes auf die Reduktion der Kraftstoffzufuhr zu einem Zylinder, berechnet werden.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kor­rekturwert für jeden Zylinder aus der Erhöhung der Dauer DZ der Zu­meßsignale der übrigen Zylinder, die nötig ist um den Meßwert zu er­halten, der vor Reduktion der Kraftstoffzufuhr des entsprechenden Zylinders gegeben war, berechnet wird.
     
    7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Korrekturwerte aus der Abnahme des Meßwertes beim Zuschalten einer definierten Last berechnet werden.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kor­rekturwerte aus der Erhöhung der Dauer DZ der Zumeßsignale, die nö­tig ist um den Meßwert zu erhalten der vor Zuschalten der definier­ten Last gegeben war, berechnet werden.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeich­net, daß die Korrekturwerte an verschiedenen Arbeitspunkten ermit­telt werden.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeich­net, daß die Korrekturwerte abhängig von Last und Drehzahl abgespei­chert werden.
     
    11. Einrichtung zum Steuern und Regeln einer selbstzündenden Brenn­kraftmaschine mit mindestens einem Meßwertaufnehmer (20), einer elektronischen Regeleinrichtung (30) zur Bildung eines Mengensignals zur Kraftstoffzumessung, einer Steuereinrichtung (40) zur zylinder­spezifischen Ansteuerung einzelner, jedem Zylinder zugeordneter Stellwerke (45), die die von Pumpenelementen in die Zylinder einge­spritzte Kraftstoffmenge festlegen, dadurch gekennzeichnet, daß Mit­tel vorgesehen sind die unter bestimmten Bedingungen Korrekturmittel (50, 60) aktivieren, die zur Zylindergleichstellung zylinderspezifi­sche Korrekturwerte bereits teilen und dauerhaft abspeichern wobei die Steuereinrichtung (40) abhängig vom Mengensignal und den Korrek­turwerten die Stellwerke (45) mit Zumeßsignalen beaufschlagt.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht