Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Steuern und Regeln
einer selbstzündenden Brennkraftmaschine gemäß den Oberbegriffen der Hauptansprüche.
[0002] Ein solches Verfahren ist aus DE-OS 37 33 992 bekannt. Dort wird eine Verfahren zur
Steuerung der Kraftstoffzufuhr für einen Mehrzylindermotor beschrieben. Eine von
der Brennkraftmaschine angetriebene Kraftstoffpumpe besitzt mehrere Auslässe zum
Anschluß an entsprechende Einspritzdüsen der zugeordneten Brennkraftmaschine. Elektromagnetisch
betätigbare Ventile steuern die Menge des durch jeden Auslaß zu fördernden Kraftstoffes.
Abhängig von einem Kraftstoffmengensignal werden die Ventile durch ein Leistungsmodul
gesteuert. Eine Vergleichsschaltung vergleicht die Motordrehzahl über einen Arbeitstakt
des Motors mit der Motordrehzahl über den vorherigen Arbeitstakt. Abhängig von diesem
Vergleich liefert eine Verteileinrichtung zylinderspezifische Ansteuersignale an
die Leistungsmodule.
[0003] Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, daß die Abgleichvorgänge bei jedem Verbrennungszyklus
durchgeführt werden. Dies ist mit einem erheblichen Aufwand an Rechenzeit verbunden.
[0004] Aus der DE-OS 33 36 028 ist ein Verfahren zur Beeinflussung von Steuergrößen einer
Brennkraftmaschine bekannt. Zur Vermeidung von Schwingen und "Schütteln" im Leerlauf,
die auf unterschiedliche Kraftstoffmengen, die den einzelnen Zylindern zugeführt werden,
beruhen, ist jedem Zylinder eine separate Regelung zugeordnet, die in Abhängigkeit
von einem Soll- und einem Ist-Wert die einzuspritzende Kraftstoffmenge bestimmen.
Für jeden Zylinder ist also ein Regler notwendig, was einen sehr großen Bauteilebedarf
zur Folge hat. Die Korrekturen müssen bei diesem Verfahren bei jeder Zumessung neu
berechnet werden.
[0005] Ferner ist aus der DE-OS 30 11 595 eine Einrichtung zur Drift-Kompensation von Kraftstoffzumeßsystemen
bekannt. Bei dieser Einrichtung wird nicht die zugemessene Menge sondern lediglich
die Stellung eines mengenbestimmendes Stellwerks geregelt. Aufgabe dieser Einrichtung
ist es, die ursprünglich geltende Zuordnung zwischen der gesamten eingespritzen Kraftsoffmenge
und dem Positionssignals des mengenbestimmenden Gliedes aufrecht zu erhalten. Streuungen
in der Kraftstoffzufuhr zu den einzelnen Zylindern werden nicht ausgeglichen.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und einer Einrichtung
zum Steuern und Regeln einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art, Wege aufzuzeigen
um Streuungen der Kraftstoffzumessung zu den einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine
zu erkennen und zu kompensieren. Dies soll mit möglichst geringem Aufwand an Rechenzeit
und Bauteilen erfolgen.
Vorteile der Erfindung
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren und die entsprechende Einrichtung besitzt gegenüber
dem Stand der Technik den Vorteil, daß die Korrekturwerte nur bei Vorliegen bestimmter
Betriebsbedingungen berechnet werden, und dann für die folgenden Kraftstoffzumessungen
zur Verfügung stehen. Streuungen der einzuspritzenden Kraftstoffmenge, die auf Fertigungstoleranzen
des Einspritzsystems beruhen, können beim erstmaligen Betrieb der Brennkraftmaschine
korrigiert werden. Diese Korrekturwerte stehen dann für den weiteren Betrieb der Brennkraftmaschine
zur Verfügung und müssen nicht bei jeder Zumessung neu berechnet werden. Des weiteren
können auch Streuungen, die erst im Betrieb der Brennkraftmaschine auftreten, korrigiert
werden.
[0008] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Zeichnung
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen Figur 1 schematisch eine elektronische Steuerund Regeleinrichtung
für eine selbstzündende Brennkraftmaschine, Figur 2 den Zusammenhang zwischen Ansteuerimpulsen
und Meßwert, Figur 3 ein Flußdiagramm zur Ermittlung der Korrekturwerte ausgehend
vom Messwert der einzelnen Zylinder, Figur 4 den Meßwert in Abhängigkeit davon, welcher
Zylinder abgeschaltet ist, Figur 5 ein Flußdiagramm zur Darstellung der Korrekturwertermittlung
abhängig von der Mengenreduktion bei den einzelnen Zylindern, Figur 6 den Verlauf
des Ansteuersignals für die einzelnen Zylinder, Figur 7 ein Flußdiagramm eines Korrekturverfahrens,
bei dem die Verminderung der Kraftstoffzufuhr zu einem Zylinder durch eine Mehrmenge
bei den anderen Zylindern ausgeglichen wird. Figur 8 zeigt die Ansteuerimpulse, Figur
9 ein Flußdiagramm eines Korrekturverfahrens, bei dem eine definierte Last zugeschaltet
wird.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0010] Die Figur 1 zeigt eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung für eine selbstzündende
Brennkraftmaschine. An der Brennkraftmaschine 10 sind verschiedene Meßwertaufnehmer
20 angeordnet. Die Signale der Meßwertaufnehmer gelangen zum einen zu einer elektronischen
Steuereinrichtung 30 und zum anderen zu einer Auswerteschaltung 60. Die elektronische
Regeleinrichtung 30 erzeugt abhängig von den Ausgangssignalen der Meßwertaufnehmer
20 und der Sollwertvorgabe 35 ein Mengensignal. Die Steuereinrichtung 40 verarbeitet
das Mengensignal, die Steuerimpulse der Auswerteschaltung 60, sowie die in einem Speicher
50 abgelegten Korrekturwerte zu Zumeßsignalen für die jedem Zylinder zugeordneten
Stellwerke 45. Die Stellwerke 45 legen die durch Pumpenelemente in die einzelnen Zylinder
eingespritzte Kraftstoffmenge fest. Die Auswerteschaltung 60 erhält Meßwerte von
dem Meßwertaufnehmer 20, und gibt Steuerimpulse an die Steuereinrichtung 40 und Korrekturwerte
an den Speicher 50 ab.
[0011] Im Normalbetrieb arbeitet die Einrichtung gemäß der Figur 1 wie folgt: Verschiedene
Meßwertaufnehmer 20 erfassen den Betriebszustand der Brennkraftmaschine charakterisierende
Meßwerte. Insbesondere können die Drehzahl N, der Lambda-Wert des Abgases, das Drehmoment
Md, die Abgastemperatur T und eventuell weitere Größen erfaßt werden. Die elektronische
Regeleinrichtung 30 berechnet ausgehend vom Istwert und Sollwert die einzuspritzende
Kraftstoffmenge. Dabei ergibt sich der Istwert ausgehend vom Signal der Meßwertaufnehmer
20. Als Sollwert dient das Ausgangssignal der Sollwertvorgabe 35.
[0012] Die Sollwertvorgabe ermittelt den Sollwert unter anderem ausgehend von der Fahrpedalstellung,
es kann aber auch das Ausgangssignal eines Fahrgeschwindigkeitsreglers 36 verwendet
werden. Die elektronische Regeleinrichtung berücksichtigt weiterhin besondere Betriebszustände,
wie z. B. den Startfall, Fehleroder Notsituationen. Sie kann ferner auch die einzuspritzende
Kraftstoffmenge begrenzen, so daß bestimmte Größen, z. B. Abgastemperatur, Drehzahl,
Lambda, Rauch oder Last nicht überschritten werden.
[0013] Bei herkömmlichen Einrichtungen wird dieses Mengensignal einem Stellwerk zugeführt,
das alle Zylinder mit der gleichen Kraftstoffmenge beaufschlagt. Andere Einrichtungen
besitzen für jeden Zylinder eine Regeleinrichtung. Im Gegensatz dazu umfaßt die erfindungsgemäße
Einrichtung nur eine elektronische Regeleinrichtung für alle Zylinder, die ein Mengensignal
abgibt. Ausgehend von diesem Mengensignal und der im Speicher 50 abgelegten Korrekturwerte
berechnet die Steuereinrichtung 40 die Zumeßsignale für die den einzelnen Zylindern
zugeordneten Stellwerke 45. Dabei kann nur ein Stellwerk pro Brennkraftmaschine vorhanden
sein, dann wird jeweils nacheinander den einzelnen Zylindern Kraftstoff zugemessen,
oder es ist für jeden Zylinder ein Stellwerk ausgeführt.
[0014] So sind z. B. Dieselbrennkraftmaschinen bekannt, bei denen die Stellwerke 45 als
Magnetventile ausgeführt sind. Abhängig vom Vorliegen eines Zumeßsignals öffnen oder
schließen die Magnetventile und legen dadurch den Beginn und das Ende der Kraftstoffzufuhr
in die einzelnen Zylinder fest.
[0015] Die Korrekturwerte werden in besonders vorteilhafter Weise so ausgelegt, daß allen
Zylindern die gleiche Kraftstoffmenge zugeführt wird, oder so, daß die Meßwerte (Drehzahl,
Drehmoment oder Abgastemperatur) der Brennkraftmaschine 10 resultierend aus den Verbrennungen
in den einzelnen Zylindern gleich sind.
[0016] Bei Vorliegen bestimmter Betriebsbedingungen wird die Auswerteschaltung 60 aktiviert.
Die Auswerteschaltung 60 gibt dann Steuerimpulse an die Steuereinrichtung 40 ab und
beobachtet die Reaktion an den Meßwertaufnehmern 20. Abhängig von der Reaktion der
Meßwertaufnehmer 20 berechnet sie dann Korrekturwerte, die im Speicher 50 abgelegt
werden. Bei dem Speicher 50 handelt es sich in besonders vorteilhafter Weise um einen
Speicher, der seinen Inhalt bei Abschalten der Brennkraftmaschine nicht verliert,
aber jederzeit neu beschrieben werden kann.
[0017] Die Prozedur erfolgt in besonders vorteilhafter Weise in unterschiedlichen Drehzahl-
und Lastpunkten, die Korrekturwerte werden dann drehzahl- und lastabhängig in einem
Kennfeld abgespeichert. Das Mengensignal der Regeleinrichtung 30 wird auf die einzelnen
Zylinder aufgeteilt. Diese Zumeßsignale für die einzelnen Zylinder werden dann additiv
und/oder multiplikativ mittels den im Speicher 50 abgelegten Korrekturwerten modifiziert.
[0018] Zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen der Magnetventile, der Pumpenelemente oder
der übrigen, die einzuspritzende Kraftstoffmenge beeinflussenden, Bauelemente werden
die Korrekturwerte beim ersten Betrieb der Brennkraftmaschine ermittelt. Dies kann
z. B. im letzten Schritt der Fertigung der Brennkraftmaschine erfolgen. Nach der Montage
der Brennkraftmaschine erfolgt ein erster Probelauf, bei dem die Korrekturwerte ermittelt
und abgespeichert werden.
[0019] Sind alle für die Korrektur notwendigen Meßwertaufnehmer bei der im Kraftfahrzeug
eingebauten Brennkraftmaschine vorhanden, so kann die Korrektur auch im Rahmen des
Services bzw. bei geeigneten stationären Betriebspunkten erfolgen.
[0020] Die Funktion der Auswerteschaltung 60 wird im folgenden anhand der Figuren und Flußdiagramme
erläutert. Dies geschieht beispielhaft für eine 4-Zylinder-Brennkraftmaschine, die
Verfahren können aber auch ohne weiteres auf eine Brennkraftmaschine mit anderer Zylinderzahl
übertragen werden.
[0021] In Figur 2 sind die Zumeßsignale mit und ohne Korrektur, sowie die dazugehörigen
Meßwerte aufgetragen. Fugur 2a zeigt die ursprünglichen Zumeßimpulse, bei denen die
Dauer der Zumeßimpulse für die einzelnen Zylinder gleich sind. Figur 2 b zeigt den
Drehmomentverlauf über einen Verbrennungszyklus, das heißt, in allen Zylindern findet
jeweils eine Verbrennung statt. An Stelle des Drehmomentsignals kann auch ein Lambda-Signal,
ein Abgastemperatursignal, oder ein Drehzahlsignal Verwendung finden. Figur 2 c zeigt
die korrigierten Zumesssignale. Bei diesem Beispiel sind die Zumeßsignale für die
Zylinder 1 bis 3 um den Wert DZ länger als das ursprüngliche Zumeßsignal Zi (i=1,2,3,4).
Das Zumeßsignal des Zylinders 4 dagegen ist um die Zeitdauer DZ4 kürzer als das ursprüngliche
Zumeßsignal Z4. Bei Ansteuerung mit diesen korrigierten Zumeßsignalen liefern die
Meßwertaufnehmer Meßwerte entsprechend der Figur 2 d. Sie zeigen einen für alle Zylinder
gleichmäßigen Drehmomentverlauf.
[0022] Steht nur ein Sensor für alle Zylinder zur Verfügung, muß dieser eine ausreichende
zeitliche Auflösung besitzen. Das bedeuted, der Meßwertaufnehmer muß so schnell auf
Änderungen reagieren, daß im Verlauf des Signals die Beiträge der einzelnen Zylinder
unterschieden werden können. Steht ein solcher schneller Sensor nicht zur Verfügung,
z. B. bei der Abgastemperaturmessung, so muß jedem Zylinder ein Meßwertaufnehmer zugeordnet
werden, und die Meßwerte der Sensoren werden direkt ausgewerdet.
[0023] Die Korrekturwerte werden wie im Flußdiagramm der Figur 3 dargestellt ermittelt.
Nach Start 100 der Korrekturwertermittlung, gibt in einem ersten Schritt 102 die Auswerteschaltung
60 einen Steuerimpuls an die Steuereinrichtung 40 ab, auf den hin diese den Zylindern
eine definierte Kraftstoffmenge zumißt. In unserem Fall werden die Stellglieder der
einzelnen Zylinder mit Zumeßsignalen Zi gleicher Dauer Z beaufschlagt. Die Dauer Zi
(i=1,2,3,4) der Zumeßsignale für die einzelnen Zylinder zeigt Figur 2 a. In Figur
2 b ist der Verlauf eines Messwertes, hier des Drehmoments, dargestellt. Jedem Zylinder
ist ein Drehmoment-Meßwert Mi (i=1,2,3,4) zugeordnet, die im Schritt 104 gemessen
werden. In einem weiteren Schritt 106 berechnet die Auswerteschaltung den Mittelwert
MM der Messwerte Mi. In einem Schritt 108 werden die Differenzen Di (i=1,2,3,4) zwischen
dem Mittelwert MM, der einzelnen Messwerte, und den Messwerten Mi der einzelnen
Zylinder gebildet. Erkennt die Entscheidungsstufe 110, daß alle Meßwerte Mi gleich
sind, das bedeutet, daß die Differenzen Di Null sind, das heißt kleiner als eine Schwelle
sind, so erfolgt im Schritt 112 die Abspeicherung der Korrekturwerte DZi in dem Speicher
50, und die Korrekturwertermittlung ist beendet.Die von der Auswerteschaltung 60
ermittelten Korrekturwerte DZi werden im Speicher 50 dauerhaft abgelegt.
[0024] Im Schritt 114 berechnet die Auswerteschaltung 60, abhängig von den Differenzen Di
zwischen den Messwerten Mi für die einzelnen Zylinder und dem Mittelwert MM, Korrekturwerte
DZi (i=1,2,3,4). Die Korrekturwerte DZi sind dabei proportional zur Differenz Di
oder zum Verhältnis aus den Differenzen Di und dem Mittelwert MM. Im Schritt 116
veranlaßt die Auswerteschaltung 60 mit einem Steuerimpuls die Steuereinrichtung 40,
die ermittelten Korrekturwerte bei den nächsten Kraftstoffzumessungen zu berücksichtigen.
Die Kraftstoffzumessung erfolgt mit den korrigierten Zumeßsignalen.
[0025] In Figur 4 und Figur 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Auswerteschaltung
60 dargestellt. Zur Bestimmung der Korrekturwerte wird die Kraftstoffzufuhr nacheinander
zu den einzelnen Zylindern unterbrochen und die Reaktion des vom Meßwertaufnehmer
20 erfaßten Meßwerts beobachtet. Wird allen Zylindern bei gleichem Zumeßsignal die
gleiche Kraftstoffmenge zugemessen, so ergibt sich beim Abschalten der Kraftstoffzufuhr
zu den einzelnen Zylindern immer die gleiche Änderung beim Meßwert. Erhält ein Zylinder,
in diesem Beispiel der Zylinder 4, eine größere Kraftstoffmenge, so nimmt beim Abschalten
dieses Zylinders der Meßwert stärker ab, als bei den übrigen.
[0026] In Figur 4 ist nun die Reaktion des Meßwertes bei Abschalten der einzelnen Zylinder
dargestellt. Werden alle Zylinder mit Kraftstoff beaufschlagt, so ergibt sich der
Meßwert M0. Wird für einen Zeitraum T die Kraftstoffzufuhr zu jeweils einem Zylinder
unterbrochen, so äußert sich dies in einer Abnahme des Meßwerts um den Wert Mi.
[0027] Das Flußdiagramm der Figur 5 zeigt die Korrekturwerteermittlung. Nach dem Startschritt
200 gibt die Auswerteschaltung 60 im Schritt 202 einen Steuerimpuls an die Steuereinrichtung
40 ab. Diese erzeugt Zumeßsignale Zi (i=1,2,3,4), aufgrund derer alle Zylinder mit
einer definierten Kraftstoffmenge versorgt werden. Besonders Vorteilhaft ist es wenn
alle Zumeßsignale Zi gleich lang sind. Anschließend im Schritt 204 erfaßt der Meßwertaufnehmer
20 den Meßwert M0. Als Meßwert wird in besonders vorteilhafter Weise einer der Werte
Abgastemperatur, Lambda-Wert des Abgases, Drehzahl oder Drehmoment verwendet, dabei
ist nur ein Sensor notwendig.
[0028] Im Schritt 206 wird nun ein Zähler i auf den Wert 1 gesetzt. Im Schritt 202 werden
die Zumeßsignale Zi beim i-ten Zylinder so gewählt, daß keine Kraftstoffzumessung
erfolgt Zi=0. Im Schritt 210 wird der neue Meßwert MNi erfaßt. Dabei muß die Kraftstoffzufuhr
so lange abgeschaltet bleiben, bis der Meßwert MNi einen konstanten Wert annimmt.
In der Differenzbildung 212 wird die Abnahme Mi des Meßwertes aus Meßwert M0 vor dem
Abschalten des i-ten Zylinders und des neuen Meßwerts MNi nach dem Abschalten gebildet.
Diese Werte werden im Schritt 214 bis zur weiteren Verarbeitung abgespeichert. Die
sich daran anschließende Abfrageeinheit 216 erkennt, ob der Zähler schon den Wert
4 erreicht hat. Ist i kleiner als 4 so wird der Zähler um eins erhöht 218. Die Abfrage
erkennt dadurch ob die Werte Mi für alle Zylinder erfaßt sind.
[0029] Sind alle Meßwerte Mi für die einzelnen Zylinder erfaßt, so erfolgt die Weiterverarbeitung
entsprechend wie in Figur 3 beschrieben, die Abfrageeinheit 110 entfällt dabei. Nacheinandern
erfolgen die schon in Figur 3 beschriebenen Schritte 226, Mittelwertbildung 106, Differenzbildung
108, Berechnung der Korrekturwerte 114 für die einzelnen Zylinder und Abspeichern
112 der Korrekturwerte DZi. Besonders vorteilhaft an diesem Ausführungsbeispiel ist,
daß nur ein Meßwertaufnehmer benötigt wird. Dies kann z. B. ein Meßwertaufnehmer
sein, der zur Steuerung und Regelung der Brennkraftmaschine schon vorhanden ist.
[0030] In den Figuren 6 und 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. Figur 7
zeigt ein Flußdiagramm der Korrekturwertermittlung, in Figur 6 sind einzelne Abfolgen
von Zumeßsignalen im Laufe der Korrekturwertermittlung aufgezeigt. Im ersten Korrekturschritt
300 erzeugt die Auswerteschaltung 60 einen Steuerimpuls, auf den hin die Steuereinrichtung
40 Zumeßsignale abgibt. Diese Zumeßsignale sind in Figur 6 a dargestellt, die Zumeßsignale
Zi (i=1,2,3,4) für die einzelnen Zylinder sind alle von gleicher Dauer Z. Bei dieser
Ansteuerung erfaßt der Meßwertaufnehmer 20 im Schritt 302 den Meßwert M0, der für
den Betrieb aller Zylinder charaktellltisch ist.
[0031] Im Schritt 304 wird ein Zähler i mit 1 initialisiert. In einem weiteren Schritt
306 veranlaßt ein Steuerimpuls der Auswerteschaltung 60, daß die Steuereinrichtung
40 das Stellwerk des i-ten Zylinders mit einem solchen Zumeßsignal Z=0 beaufschlagt,
daß diesem Zylinder kein Kraftstoff zugeführt wird, d.h. der Zylinder ist abgeschaltet.
Ferner wird eine Zusatzsignal ZD berechnet, um das die Zumeßignale Zm der übrigen
Zylinder verlängert werden. Im Schritt 308 wird die Dauer der Zumeßsignale Zm für
die übrigen Zylinder, als Summe aus dem ursprünglichen Zumeßsignal Z und dem Zusatzsignal
ZD, berechnet.
[0032] Im Schritt 310 wird dann der neue Meßwert MN erfaßt. Die Differnzbildung 312 bestimmt
die Differenz D aus Meßwert M0 vor dem Abschalten des i-ten Zylinders und dem Meßwert
MN nach der Mengenerhöhung um ZD. Abhängig von der Differenz D wählt die Entscheidungsstufe
314 den nächsten Schritt aus. Ist der der neue Meßwert MN größer als der der Wert
M0 vor dem Abschalten, so wird die Zusatzmenge ZD um eine kleinen Betrag b vermindert.
Ist der der neue Meßwert kleiner als der alte M0, so wird die Zusatzmenge ZD um eine
kleinen Betrag b erhöht. Anschließend folgt erneut der Schritt 308. Ist die Differenz
jedoch Null, das heißt kleiner als ein vorgegebener Schwelle, so wird in Schritt 320
Mi = 3 * ZD gesetzt.
[0033] Die Abfrage 322 erkennt anhand des Zählers i ob die Kraftstoffzufuhr zu allen Zylindern
einmal unterbrochen und obiges Verfahren einmal durchgeführt wurde. Ist dies nicht
der Fall so wird der Zähler i um eins erhöht 324. Die weitere Berechnung der Mittelwerte
MM, der Differenzwerte Di und der Korrekturwerte DZi sowie das Abspeichern der Korrekturwerte
erfolgt entsprechend wie in Figur 3 (Schritte 106, 108, 112 und 114) beschrieben.
[0034] Mit den beschriebenen Verfahren ergibt sich nur eine Aussage über die absolute Auslaßstreuung.
Eine Aussage über das Verhalten des Stellwerks an einem definierten Arbeitspunkt ergibt
sich mit folgender Modifikation. Am gewünschten Arbeitspunkt, d. h. bei einer bestimmten
einzuspritzenden Kraftstoffmenge wird das Korrektursignal dadurch bestimmt, daß eine
um einen bestimmten Betrag reduzierte Kraftstoffmenge eingespritzt wird. Statt Zi=0
wird Zi nur um einen kleinen Betrag vermindert. Aus der Reaktion des Messwerts auf
diese Mengenreduktion werden, entsprechend wie im vorhergehenden Ausführungsbeispiel
erläutert, die Korrekturwerte für verschiedene Arbeitspunkte berechnet. Mittels dieser
Modifikation kann eine Aussage über die Änderung der eingespritzten Kraftstoffmenge
bei einer Änderung der Dauer des Zumeßsignals, an einem beliebigen Arbeitspunkt,
erfolgen.
[0035] In Figur 8 und 9 ist eine weitere Ausgestaltung der Auswerteschaltung 60 dargestellt.
Figur 9 zeigt wieder das entsprechende Flußdiagramm. Die Figur 8 a und 8 b verschiedene
Folgen von Zumeßsignalen im Laufe der Korrekturwertermittlung. Im ersten Schritt 400
der Korrektur werden alle Stellwerke mit gleichem Zumeßsignalen Zi = Z gemäß Figur
8 a beaufschlagt. Im zweiten Schritt 402 erfaßt der Meßwertaufnehmer 20 den Meßwert
M0. Durch Zuschalten eines definierten Verbrauchers im dritten Schritt 406 erfolgt
eine höhere Belastung der Brennkraftmaschine. Eine definierte Last z. B. die Lichtmaschine
wird zugeschaltet, dabei ist bekannt um welche Menge die Kraftstoffzufuhr erhöht
werden muß. Aus der zusätzlichen Kraftstoffmenge ergibt sich das Zusatzsignal ZD.
[0036] Entsprechend wie in Figur 7 wird in Schritt 404 der Zähler i auf eins gesetzt. Um
die Drehzahl bzw. das abgegebene Drehmoment auf dem ursprünglichen Wert M0 zu halten,
gibt die Auswerteschaltung 60 einen Steuerimpuls an die Steuereinrichtung 40 ab,
der die Ansteuerimpulse Zi (siehe auch Figur 8b) beim i-ten Zylinder um den Wert
ZD erhöht. Entsprechend wie in Figur 7 (310, 312, 314) wird der Neue Meßwert MN erfaßt
410 und mit dem ursprünglichen M0 verglichen 412. Abhängig 414 von diesem Vergleich
wird die Zusatzmenge ZD erhöht 418 oder vermindert 416. Gibt die Meßwerterfassung
den ursprünglichen Meßwert M0 aus so wird Mi gleich ZD gesetzt. Die weitere Auswertung
erfolgt wie Mi in den vorherigen Figuren beschrieben. Die Abfrageeinrichtung 422
(entsprechend wie in Figur 7 322) fragt ab, ob schon für alle Zylinder die Erhöhung
ZD ermittelt ist. Wenn dies der Fall ist, so wird der Zähler i um 1 erhöht 424. Die
weitere Auswertung durch die Mittelwertbildung und die Differenzbildungen folgt entsprechend,
wie in Figur 3 beschrieben.
1. Verfahren zum Steuern und Regeln einer selbstzündenden Brennkraftmaschine mit
mindestens einem Meßwertaufnehmer (20), einer elektronischen Regeleinrichtung (30)
zur Bildung eines Mengensignals zur Kraftstoffzumessung, einer Steuereinrichtung (40)
zur zylinderspezifischen Ansteuerung eines Stellwerkes (45), das die von einem Pumpenelement
in einen Zylinder eingespritzte Kraftstoffmenge festlegt, dadurch gekennzeichnet,
daß unter bestimmten Bedingungen Korrekturmittel (50, 60) aktiviert werden, die zylinderspezifisch
Korrekturwerte zur Zylindergleichstellung bereitstellen und dauerhaft abspeichern
und daß die Steuereinrichtung (40) abhängig vom Mengensignal und den Korrekturwerten
die Stellwerke (45) mit Zumeßsignalen beaufschlagt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturmittel (50,
60) am Bandende des Motorherstellers, in bestimmten Intervallen und/oder bei ausgewählten
stationären Betriebspunkten aktiviert werden.
3. Verfahren nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturwerte abhängig von wenigstens einer der Größen Abgastemperatur, Lambda-Wert,
Drehzahl, oder Drehmoment berechnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturwerte abhängig
von der Differenz der Meßwerte der einzelnen Zylinder zu einem Mittelwert berechnet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturwerte aus
der Reaktion des Meßwertes auf die Reduktion der Kraftstoffzufuhr zu einem Zylinder,
berechnet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Korrekturwert für jeden
Zylinder aus der Erhöhung der Dauer DZ der Zumeßsignale der übrigen Zylinder, die
nötig ist um den Meßwert zu erhalten, der vor Reduktion der Kraftstoffzufuhr des
entsprechenden Zylinders gegeben war, berechnet wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Korrekturwerte aus der Abnahme des Meßwertes beim Zuschalten einer definierten Last
berechnet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturwerte aus
der Erhöhung der Dauer DZ der Zumeßsignale, die nötig ist um den Meßwert zu erhalten
der vor Zuschalten der definierten Last gegeben war, berechnet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturwerte
an verschiedenen Arbeitspunkten ermittelt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturwerte
abhängig von Last und Drehzahl abgespeichert werden.
11. Einrichtung zum Steuern und Regeln einer selbstzündenden Brennkraftmaschine mit
mindestens einem Meßwertaufnehmer (20), einer elektronischen Regeleinrichtung (30)
zur Bildung eines Mengensignals zur Kraftstoffzumessung, einer Steuereinrichtung (40)
zur zylinderspezifischen Ansteuerung einzelner, jedem Zylinder zugeordneter Stellwerke
(45), die die von Pumpenelementen in die Zylinder eingespritzte Kraftstoffmenge festlegen,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind die unter bestimmten Bedingungen
Korrekturmittel (50, 60) aktivieren, die zur Zylindergleichstellung zylinderspezifische
Korrekturwerte bereits teilen und dauerhaft abspeichern wobei die Steuereinrichtung
(40) abhängig vom Mengensignal und den Korrekturwerten die Stellwerke (45) mit Zumeßsignalen
beaufschlagt.