[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak,
bei welchem auf eine vorgegebene Tabakmenge in einem an einer Seite durch einen bewegbaren
Prüfstempel abgeschlossenen Behälter durch den Prüfstempel eine Kraft ausgeübt wird,
und bei welchem die Länge der Tabaksäule unter der Wirkung der Kraft sowie die Zeit
gemessen werden.
[0002] Die Füllfähigkeit entspricht der Visco-Elastizität oder Kompressibilität von Tabak.
Sie kann als das Volumen definiert werden, das eine gegebene Tabakmasse nach Belastung
durch einen bestimmten Druck über eine bestimmte Zeit einnimmt. Die Füllfähigkeit
von Tabak hängt stark von dessen Temperatur und Feuchtigkeit ab. Da Tabak ein ausgeprägtes
Relaxationsverhalten zeigt, ist eine reproduzierbare Messung der Füllfähigkeit von
Tabak nur über ein auch zeitlich genau festgelegtes Verfahren möglich. Die Füllfähigkeit
hängt von der Tabaksorte ab und ist eine für die Beurteilung der Tabakqualität wichtige
Kenngröße.
[0003] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Schnittabak
sind aus dem Artikel "Untersuchungen mit einem verbesserten Densimeter zum Prüfen
der Füllfähigkeit von Schnittabak und der Härte von Cigaretten" von H.W. Lorenz und
F. Seehofer, Beiträge zur Tabakforschung, Band 4, Heft 7 (1968) bekannt. Für eine
Füllfähigkeitsmessung werden etwa 20 g Tabak locker in einen zylindrischen Behälter
von etwa 60 mm Durchmesser eingefüllt. Nachdem dieser Behälter in die bekannte Vorrichtung
eingesetzt ist, wird durch einen Elektromotor von oben auf den Tabak eine Druckplatte
mit einem aufgelegten Gewicht abgesenkt. Sobald sich die Druckplatte auf den Tabak
gelegt hat, läuft der Motor bis in eine Endstellung leer weiter. Die Lage der Druckplatte
und somit die Höhe der Tabaksäule wird auf eine Meßuhr oder eine andere Anzeigevorrichtung
übertragen. Nachdem eine vorgewählte Zeit, die in der Größenordnung von 1 Minute liegt,
verstrichen ist, hebt der Motor die Druckplatte mit dem aufgelegten Gewicht automatisch
von dem komprimierten Schnittabak ab, und die Endhöhe der Tabaksäule, die im Laufe
der Zeit abnimmt, wird als Maß für die Füllfähigkeit angezeigt.
[0004] Bei diesem Verfahren unter Verwendung der bekannten Vorrichtung wird in der Anfangsphase
während des Absenkens der Druckplatte auf den Schnittabak die auf den Tabak wirkende
Kraft schnell, aber in schlecht reproduzierbarer Weise aufgebaut. Danach ist die Kraft
durch das aufgelegte Gewicht bestimmt. Das bekannte Verfahren ist somit auf die Anwendung
einer im wesentlichen konstanten Prüfkraft beschränkt. Das genaue Ausmessen einer
Kurve, die den Verlauf der Endhöhe der Tabaksäule als Funktion der Zeit darstellt,
ist umständlich, da für jeden Zeitwert eine eigene Messung durchgeführt werden muß.
Die Temperatur und die Feuchtigkeit oder der Wassergehalt des Tabaks, die einen starken
Einfluß auf die Füllfähigkeit haben, können in der bekannten Vorrichtung nicht direkt
gemessen werden. Die Feuchtigkeit beispielsweise muß separat mittels eines Trockenschranks
bestimmt werden. Während der langwierigen Füllfähigkeitsmessungen oder wenn die zugehörige
Feuchtebestimmung nicht unmittelbar vorher oder danach durchgeführt wird, kann sich
die Tabakfeuchtigkeit ändern, was zu einer Verfälschung der Resultate für die Füllfähigkeit
führt.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak
der eingangs genannten Art zu schaffen, das nicht auf die Anwendung einer konstanten
Prüfkraft beschränkt ist. Die Füllfähigkeit soll dabei mit hoher Genauigkeit unter
Berücksichtigung der maßgeblichen Parameter gemessen werden. Weiterhin soll das Verfahren
vollautomatisch ablaufen. Das Verfahren soll außer auf Schnittabak auch auf Blattabak
anwendbar sein.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird der Prüfstempel zum Ausüben der Kraft mittels eines
Motors in vorgegebener Weise angetrieben, wobei der Tabak komprimiert wird, wird die
auf den Tabak ausgeübte Kraft am Prüfstempel oder an einer Unterstützungsfläche des
Behälters gemessen, wird die Länge der Tabaksäule über die von dem Prüfstempel zurückgelegte
Wegstrecke gemessen, werden die Meßwerte für Kraft und Wegstrecke während des Komprimierens
erfaßt und über Meßwertwandler und Schnittstellen zur Weiterverarbeitung an einen
Rechner gegeben und werden weitere für die Größe der Füllfähigkeit maßgebliche Parameter
in unabhängigen Messungen bestimmt und einem Rechner zugeführt.
[0007] Dadurch wird erreicht, daß das Verfahren zuverlässig, schnell, einfach und benutzerfreundlich
abläuft. Da die auf den Tabak wirkende Kraft während des Komprimierens des Tabaks
gemessen wird, eröffnen sich vielfältige Prüfmöglichkeiten zur Beurteilung der von
Natur aus komplexen Größe "Füllfähigkeit". Der Antrieb des Prüfstempels durch einen
Motor erlaubt die Verwendung größerer Behälter zur Aufnahme des Tabaks, wodurch eine
größere Tabakmenge untersucht werden kann und die Reproduzierbarkeit der erzielten
Meßwerte verbessert wird. Die Verwendung größerer Behälter zur Aufnahme des Tabaks
ermöglicht weiterhin die Untersuchung von Blattabak, so daß das Verfahren nicht auf
Schnittabak beschränkt ist. An Blattabak gewonnene Füllfähigkeitswerte können mit
den Fülfähigkeitswerten für den aus dem Blattabak später erhaltenen Schnittabak korreliert
werden, was besonders zuverlässige Resultate liefert, da sowohl der Blattabak als
auch der Schnittabak nach demselben Verfahren untersucht werden. Weil die Bewegung
des Prüfstempels in vorgegebener Weise erfolgt, lassen sich in den normalen Verfahrensablauf
automatische Kalibrierungsmessungen zur Überprüfung der Anlage integrieren. Alle
Meßwerte werden sofort einem Rechner zugeführt, so daß eine Auswertung der Daten,
z.B. in Form einer den Verlauf der auf den Tabak wirkenden Kraft als Funktion der
Länge der Tabaksäule darstellenden Kurve, erheblich erleichtert wird. Außerdem lassen
sich zukünftige Änderungen im Prüfablauf durch Änderungen an den Rechnerprogrammen
leicht einrichten.
[0008] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, das für die Beurteilung der Füllfähigkeit
wichtige Relaxationsverhalten von Tabak zu bestimmen.
[0009] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß nach Abschluß der Kompressionsbewegung des
Prüfstempels während einer Relaxationsperiode der Prüfstempel in seiner Endstellung
verharrt und daß während der Relaxationsperiode die auf den Tabak wirkende Kraft in
vorgegebenen Zeitabständen gemessen und zur Weiterverarbeitung an den Rechner gegeben
wird.
[0010] Dadurch wird eine weitere aussagekräftige Kurve erhalten, die die im Verlauf der
Relaxationsperiode abnehmende Kraft, die der Tabak auf den Prüfstempel ausübt, als
Funktion der Zeit darstellt. Die Bedingungen sind wohl definiert, da die Länge der
Tabaksäule konstant gehalten wird. Insgesamt stehen damit Kurven mit füllfähigkeitsrelevanten
Daten zur Verfügung, aus denen ein Wert oder mehrere Werte zur Kennzeichnung einer
zugeordneten Füllfähigkeitsgröße übernommen werden können. Weil die Relaxationsmessung
unmittelbar im Anschluß an die Kompressionsbewegung des Prüfstempels erfolgt, erhöht
sich der Gesamtaufwand zur Durchführung des Verfahrens infolge der Relaxationsmessung
nur ganz unbedeutend.
[0011] Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, alle für die Größe der Füllfähigkeit maßgeblichen
Parameter zu messen.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe werden während oder unmittelbar nach dem Komprimieren die
Temperatur und die Feuchtigkeit des Tabaks mittels in dem Behälter oder an dem Prüfstempel
angebrachter Meßeinrichtungen bestimmt.
[0013] Weil die Messungen der Temperatur und der Feuchtigkeit des Tabaks in dem Behälter
und in unmittelbarer zeitlicher Nachbarschaft zur Ermittlung der Füllfähigkeitsdaten
erfolgen, ist sichergestellt, daß ihre Werte auch tatsächlich der während der Kompressions-
und der Relaxationsmessung vorliegenden Temperatur und Feuchtigkeit des Tabaks entsprechen.
Sind diese Werte erst einmal bekannt, können die Füllfähigkeitsdaten eines gegebenen
Meß- oder Prüfablaufs auf Standardbedingungen (z.B. 22°C, 12% Tabakfeuchtigkeit)
korrigiert werden. Dies erleichtert den Vergleich von in verschiedenen Messungen erlangten
Füllfähigkeitsdaten erheblich.
[0014] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Bestimmen der Härte von Cigaretten,
bei welchem auf eine vorgegebene Anzahl von Cigaretten, die auf einem im wesentlichen
ebenen Probenhalter liegen, von einem senkrecht zu der Oberfläche des Probenhalters
bewegbaren Prüfstempel, der eine parallel zu der Oberfläche des Probenhalters verlaufende
Druckfläche aufweist, eine Kraft ausgeübt wird, und bei welchem die Dicke der Cigaretten
unter der Wirkung der Kraft sowie die Zeit gemessen werden.
[0015] Die Härte einer Cigarette ist eine für die Beurteilung ihrer Qualität bedeutsame
Größe. Die Härte ist eng mit der Füllfähigkeit des Schnittabaks korreliert; ein Schnittabak
hoher Füllfähigkeit liefert bei gegebener Cigarettengröße und gegebenem Tabakgewicht
eine harte Cigarette. Ein Verfahren zum Bestimmen der Härte von Cigaretten kann völlig
analog zu einem Verfahren zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak ablaufen. Es ist
lediglich durch eine geeignete Ausgestaltung der mit dem Tabakprodukt in Berührung
kommenden Flächen dafür zu sorgen, daß die auf das Tabakprodukt wirkenden Kräfte optimal
übertragen werden.
[0016] So ermöglicht die bereits erwähnte Vorrichtung aus dem Artikel "Untersuchungen mit
einem verbesserten Densimeter zum Prüfen der Füllfähigkeit von Schnittabak und der
Härte von Cigaretten" von H.W. Lorenz und F. Seehofer, Beiträge zur Tabakforschung,
Band 4, Heft 7 (1968) auch ein Verfahren zum Bestimmen der Härte von Cigaretten. Für
eine Härtemessung werden 10 Cigaretten auf eine Unterlage gelegt, die an die Stelle
des zylindrischen Behälters für den Schnittabak tritt. Der Motor senkt zu Beginn der
Härtemessung von oben eine Druckplatte, die in ihrer Größe der Unterlage angepaßt
ist, mit einem aufgelegten Gewicht auf die Cigaretten ab. Der weitere Verfahrensablauf
erfolgt genau, wie im Zusammenhang mit der Bestimmung der Füllfähigkeit von Schnittabak
beschrieben. Die Nachteile des mit der bekannten Vorrichtung ausgeübten Verfahrens
sind auch für die Härtebestimmung : Beschränkung auf im wesentlichen konstante Prüfkraft,
umständlicher und langwieriger Ablauf, keine gleichzeitige Messung von Temperatur
und Feuchtigkeit der Cigaretten.
[0017] Es ist weiterhin eine Vorrichtung zum Bestimmen der Härte von Cigaretten bekannt,
bei der zu Beginn der Härtebestimmung mittels eines Motors über eine Druckplatte auf
eine gegebene Zahl von Cigaretten ein Gewicht von ca. 5 g pro Cigarette abgelegt wird.
Zu diesem Zeitpunkt wird die Dicke der Cigaretten gemessen, d.h. der Abstand zwischen
der Unterlage der Cigaretten und der Druckplatte. Im weiteren Verlauf wird die Kraft
auf die Cigaretten erhöht, aber dabei nicht gemessen, bis pro Cigarette ein definierter
Wert von ca. 250 g anliegt. In diesem Augenblick wird wiederum die Dicke der Cigaretten
gemessen. Das mit dieser bekannten Vorrichtung durchgeführte Verfahren zur Härtebestimmung
von Cigaretten liefert somit zwar einen Zusammenhang zwischen Kraft und Dicke der
Cigaretten, für den aber nur zwei Meßpunkte vorliegen. Ein grundsätzliches Problem
bei der Verwendung von Gewichten ist, daß die auf das Tabakprodukt wirkende Kraft
infolge von Reibungskräften um einen nicht bekannten Betrag vermindert werden kann.
[0018] Es ist Aufgabe der Erfindung, das Verfahren zum Bestimmen der Härte von Cigaretten
der eingangs genannten Art zu verbessern. Genau wie beim Verfahren zum Bestimmen der
Füllfähigkeit von Tabak soll das Verfahren nicht auf eine konstante auf die Cigaretten
wirkende Kraft oder lediglich zwei verschiedene Kraftwerte beschränkt sein, es soll
vollautomatisch ablaufen und Meßwerte hoher Genauigkeit unter Berücksichtigung weiterer,
für die Härte maßgeblicher Parameter liefern.
[0019] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Prüfstempel zum Ausüben der Kraft mittels
eines Motors in vorgegebener Weise angetrieben wird, wobei die Cigaretten komprimiert
werden, daß die auf die Cigaretten ausgeübte Kraft am Prüfstempel oder am Probenhalter
gemessen wird, daß die Dicke der Cigaretten über die von dem Prüfstempel zurückgelegte
Wegstrecke gemessen wird, daß die Meßwerte für Kraft und Wegstrecke während des Komprimierens
erfaßt und über Meßwertwandler und Schnittstellen zur Weiterverarbeitung an einen
Rechner gegeben werden, und daß weitere für die Größe der Härte maßgebliche Parameter
in unabhängigen Messungen bestimmt und einem Rechner zugeführt werden.
[0020] Damit werden die bereits im Zusammenhang mit der Füllfähigkeitsbestimmung von Tabak
genannten Vorteile erreicht. Analog zu einem großen Behälter zur Aufnahme des Schnittabaks
oder Blattabaks kann diesmal ein großer Probenhalter verwendet werden, auf den viele
Cigaretten gelegt werden können. Dann wird eine gute Reproduzierbarkeit der gemessenen
Kraft erreicht, da während des Verfahrensablaufs eine Mittelung über eine große Zahl
von Cigaretten erfolgt.
[0021] Eine weitere Aufgabe der Erfindung, für die Härte von Cigaretten relevante Relaxationsdaten
zu gewinnen, wird dadurch gelöst, daß nach Abschluß der Kompressionsbewegung des Prüfstempels
während einer Relaxationsperiode der Prüfstempel in seiner Endstellung verharrt und
daß während der Relaxationsperiode die auf die Cigaretten wirkende Kraft in vorgegebenen
Zeitabständen gemessen und zur Weiterverarbeitung an den Rechner gegeben wird. Die
dadurch erreichten Vorteile entsprechen den im Zusammenhang mit den Relaxationsmessungen
an Tabak genannten.
[0022] Die Aufgabe der Erfindung, alle für die Größe der Härte von Cigaretten maßgeblichen
Parameter zu messen, wird dadurch gelöst, daß die Temperatur und die Feuchtigkeit
der Cigaretten während oder unmittelbar nach dem Komprimieren mittels an dem Prüfstempel
und/oder dem Probenhalter angebrachter Meßeinrichtungen bestimmt werden. Damit liegen
zuverlässige Temperatur- und Feuchtigkeitswerte für die Cigaretten vor, die zur Korrektur
der erhaltenen Härtedaten auf Standardbedingungen (z.B. 22°C, 12% Feuchtigkeit) verwendet
werden können. Ein Vergleich von Härtedaten, die in unterschiedlichen Meßabläufen
erhalten wurden, wird dadurch erleichtert.
[0023] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Bestimmen der Füllfähigkeit
von Tabak, mit einem einseitig offenstehenden Behälter zur Aufnahme des Tabaks, einem
in eine Richtung in den Behälter hinein bewegbaren und diesen abschließenden Prüfstempel
zur Ausübung einer Kraft auf den Tabak, einer Wegmeßeinrichtung zur Bestimmung der
Länge der zwischen dem Prüfstempel und einer diesem gegenüberliegenden Wand des Behälters
befindlichen Tabaksäule, sowie einer Zeitmeßeinrichtung.
[0024] Eine Vorrichtung nach diesem Oberbegriff ist aus dem Artikel "Untersuchungen mit
einem verbesserten Densimeter zum Prüfen der Füllfähigkeit von Schnittabak und der
Härte von Cigaretten" von H.W. Lorenz und F. Seehofer, Beiträge zur Tabakforschung,
Band 4, Heft 7 (1968) bekannt, wie im Zusammenhang mit dem Verfahren zum Bestimmen
der Füllfähigkeit von Tabak diskutiert.
[0025] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die das eingangs erläuterte
Verfahren zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak durchführt.
[0026] Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Vorrichtung auf: eine einen Motor enthaltende,
von einem Rechner gesteuerte Antriebseinrichtung für den Prüfstempel zur Aufbringung
der Kraft auf den Tabak, an dem Prüfstempel oder an der Unterstützungsfläche des Behälters
angebrachte Kraftmesser, sowie Meßwertwandler und Schnittstellen zur automatischen
Erfassung der Meßwerte für die Kraft und die Länge der Tabaksäule und deren Übertragung
an einen Rechner.
[0027] Zur Bestimmung der Temperatur des Tabaks weist diese Vorrichtung in dem Behälter
oder an dem Prüfstempel angeordnete Meßeinrichtungen sowie zur automatischen Erfassung
der die Temperatur repräsentierenden Werte und deren Übertragung an den Rechner Meßwertwandler
und Schnittstellen auf. In vorteilhafter Weise ist an der mit dem Tabak in Berührung
stehenden Fläche des Prüfstempels und an der dieser gegenüberliegenden Innenwand
des Behälters jeweils ein Platin-Präzisionswiderstand zur Bestimmung der Temperatur
des Tabaks angeordnet.
[0028] Die Vorrichtung weist weiterhin in dem Behälter oder an dem Prüfstempel angeordnete
Meßeinrichtungen zur Bestimmung der Feuchtigkeit des Tabaks sowie Meßwertwandler und
Schnittstellen zur automatischen Erfassung der die Feuchtigkeit repräsentierenden
Werte und deren Übertragung an den Rechner auf. In vorteilhafter Weise ist an der
mit dem Tabak in Berührung stehenden Fläche des Prüfstempels und an der dieser gegenüberliegenden
Innenwand des Behälters jeweils eine Anordnung aus mehreren gegeneinander isolierten
Elektroden angebracht, die an eine Spannungsquelle schaltbar sind, um über den gemessenen,
durch den Tabak fließenden Strom und/oder die gemessene Spannung die elektrische Leitfähigkeit
als Maß für die Feuchtigkeit des Tabaks zu bestimmen.
[0029] Vorzugsweise enthält die Antriebseinrichtung für den Prüfstempel eine von einem Schrittmotor
gedrehte Präzisionsspindel, und die Zahl der von dem Schrittmotor zurückgelegten Schritte
ist ein Maß für die Länge der Tabaksäule.
[0030] Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Bestimmen der Härte von Cigaretten,
mit einem im wesentlichen ebenen Probenhalter zur Aufnahme der Cigaretten, einem senkrecht
zur Oberfläche des Probenhalters bewegbaren Prüfstempel zur Ausübung einer Kraft auf
die Cigaretten, welcher eine parallel zur Oberfläche des Probenhalters verlaufende
Druckfläche aufweist, einer Wegmeßeinrichtung zur Bestimmung der Dicke der zwischen
der Druckfläche des Prüfstempels und der Oberfläche des Probenhalters befindlichen
Cigaretten, sowie einer Zeitmeßeinrichtung.
[0031] Eine Vorrichtung nach diesem Oberbegriff ist ebenfalls aus dem Artikel "Untersuchungen
mit einem verbesserten Densimeter zum Prüfen der Füllfähigkeit von Schnittabak und
der Härte von Cigaretten" von H.W. Lorenz und F. Seehofer, Beiträge zur Tabakforschung,
Band 4, Heft 7 (1968) bekannt und wurde bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren
zum Bestimmen der Härte von Cigaretten erläutert.
[0032] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Bestimmen der Härte von Cigaretten
zu schaffen, die das oben diskutierte Verfahren zum Bestimmen der Härte von Cigaretten
durchführt.
[0033] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung zum Bestimmen der Härte von
Cigaretten eine einen Motor enthaltende, von einem Rechner gesteuerte Antriebseinrichtung
für den Prüfstempel zur Aufbringung der Kraft auf die Cigaretten, an dem Prüfstempel
oder an dem Probenhalter angebrachte Kraftmesser, sowie Meßwertwandler und Schnittstellen
zur automatischen Erfassung der Meßwerte für die Kraft und die Dicke der Cigaretten
und deren Übertragung an einen Rechner aufweist.
[0034] Vorzugsweise enthält die Vorrichtung zum Bestimmen der Härte von Cigaretten an dem
Probenhalter oder an dem Prüfstempel angeordnete Meßeinrichtungen zur Bestimmung
der Temperatur und der Feuchtigkeit der Cigaretten sowie Meßwertwandler und Schnittstellen
zur automatischen Erfassung der die jeweilige Meßgröße repräsentierenden Werte und
deren Übertragung an den Rechner.
[0035] Die Antriebseinrichtung für den Prüfstempel dieser Vorrichtung kann eine von einem
Schrittmotor gedrehte Präzisionsspindel aufweisen, wobei die Zahl der vom Schrittmotor
zurückgelegten Schritte als Maß für die Dicke der Cigaretten verwendbar ist.
[0036] In vorteilhafter Weise ist der Prüfstempel ringförmig ausgebildet. Der Probenhalter
zur Aufnahme der Cigaretten weist eine Vielzahl radial angeordneter Mulden auf, die
jeweils etwa die Länge einer Cigarette haben, in dem dem Prüfstempel gegenüberliegenden
Mittenbereich plan ausgebildet sind und in den beiden Endbereichen durch Stege gegen
die jeweils benachbarten Mulden abgegrenzt sind. Mittels eines derart ausgebildeten
Probenhalters und der zugehörigen Druckfläche kann gleichzeitig eine große Zahl von
Cigaretten der Härtebestimmung unterzogen werden. Die Geometrie der Druckfläche und
des Probenhalters gewährleistet, daß die Kräfte gleichmäßig von der Druckfläche des
Prüfstempels auf die Cigaretten übertragen werden können.
[0037] Um auch die Festigkeit oder Härte der Cigarettenfilter zu bestimmen, kann vorzugsweise
der ringförmige Prüfstempel von der Vorrichtung abgenommen und gegen einen zweiten
Ring ausgetauscht werden, der sich nach seiner Montage über dem Bereich der Filter
der auf dem Probenhalter liegenden Cigaretten befindet. Der Prüfablauf für die Härtebestimmung
der Filter ist mit dem für die Härtebestimmung der Cigaretten identisch.
[0038] Eine Aufgabe der Erfindung ist es auch, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sowohl
die Füllfähigkeit von Tabak als auch die Härte von Cigaretten nach den oben erläuterten
Verfahren bestimmt werden können, um so die Gesamtkosten für diese Maschinen zu senken.
[0039] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an einer funktionsfähigen Vorrichtung zur
Bestimmung der Füllfähigkeit von Tabak der Prüfstempel zur Füllfähigkeitsbestimmung
mit den daran befindlichen Meßeinrichtungen gegen den Prüfstempel zur Härtebestimmung
mit den daran befindlichen Meßeinrichtungen austauschbar ist und daß der Behälter
zur Füllfähigkeitsbestimmung mit den darin befindlichen Meßeinrichtungen gegen den
Probenhalter zur Härtebestimmung mit den daran befindlichen Meßeinrichtungen austauschbar
ist.
[0040] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Die
Zeichnungen zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak,
Figur 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung aus Figur 1 in Form eines Schnitts entlang
der Linie I-I aus Figur 1,
Figuren 3(a) und (b) einen Längsschnitt (a) und einen Querschnitt (b) entlang der
Linie III-III aus Figur 3(a) einer Anordnung der Temperaturfühler und Elektroden zur
Bestimmung der Feuchtigkeit des Tabaks in der Vorrichtung aus den Figuren 1 und 2,
Figuren 4(a) und (b) zwei Schritte zur Bestimmung der Temperatur und der Feuchtigkeit
des Tabaks mittels der Anordnung aus Figur 3,
Figur 5 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Bestimmen der Härte von Cigaretten,
Figur 6 eine Vorderansicht der Vorrichtung aus Figur 5 in Form eines Schnitts entlang
der Linie V/1-V/1,
Figuren 7(a), (b), (c) und (d) verschiedene Querschnitte der Vorrichtung aus den Figuren
5 und 6, und zwar Figur 7(a) entlang der Linie V/2-V/2 aus Figur 5, Figur 7(b) und
Figur 7(c) entlang der Linie V/3-V/3 aus Figur 5, wobei in Figur 7(c) anstelle eines
Prüfstempels ein Filterstempel eingesetzt ist, und Figur 7(d) einen Schnitt entlang
der Linie V/4-V/4 aus Figur 5,
Figuren 8(a) und (b) einen Probenhalter der Vorrichtung aus den Figuren 5 bis 7, und
zwar Figur 8(a) eine Ausschnittsvergrößerung aus Figur 7(d) und Figur 8(b) einen
Ausschnitt aus einer Seitenansicht des Probenhalters mit Blick in Richtung des Pfeils
VIII aus Figur 8(a),
Figuren 9(a), (b), (c) und (d) verschiedene Schritte bei der Durchführung des Verfahrens
zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak mittels der in den Figuren 1 und 2 dargestellten
Vorrichtung, und zwar Figur 9(a) die Ausgangsposition der Vorrichtung, Figur 9(b)
den Vorgang zum Einrichten der Wegstreckenmessung, Figur 9(c) den Vorgang des Komprimierens
des Tabaks und Figur 9(d) den Vorgang einer Relaxationsmessung,
Figur 10 den Kalibriervorgang für einen Kraftmesser mittels der in den Figuren 1 und
2 dargestellten Vorrichtung,
Figur 11 eine Kompressionskurve für Schnittabak, die die auf den Schnittabak ausgeübte
Kraft F als Funktion der Resthöhe RH der Tabaksäule darstellt,
Figur 12 zwei Relaxationskurven für Schnittabak oder Cigaretten, die bei festgehaltener
Resthöhe die ausgeübte Kraft F als Funktion der Zeit tR darstellen, und
Figur 13 eine Kompressionskurve für Cigaretten, die die auf die Cigaretten ausgübte
Kraft F als Funktion der Resthöhe RH der Cigaretten darstellt.
[0041] Zunächst wird der Aufbau der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Vorrichtung zum Bestimmen
der Füllfähigkeit von Tabak beschrieben. Zwei parallele Führungsstangen 2 sind an
einem Sockel 4 befestigt und an ihren oberen Enden durch eine Querstange 6 stabilisiert.
Ein im Querschnitt kreisförmiger Prüfstempel 8 ist über eine Verbindungsstange 10
an einer Arbeitstraverse 11 angebracht. Die Arbeitstraverse 11 ist entlang der Führungsstangen
2 verschiebbar. Die am Prüfstempel 8 auftretenden Kräfte können über einen Kraftmesser
12 bestimmt werden, der zwischen der Verbindungsstange 10 und der unteren Seite der
Arbeitstraverse 11 installiert ist.
[0042] Die Arbeitstraverse 11 enthält einen Rahmen 14, der über Gleitlager 16 entlang der
Führungsstangen 2 beweglich ist. Am oberen Ende des Rahmens 14 befindet sich ein Schrittmotor
18. Der Schrittmotor 18 treibt eine Präzisionsspindel 20 an, die an ihrem unteren
Ende in einem an dem Rahmen 14 befestigten Lager 22 gelagert ist. Eine Mutter 24,
die mit der Präzisionsspindel 20 in Eingriff steht, ist starr auf einer Traverse 26
befestigt, die wiederum unverrückbar mit den Führungsstangen 2 verbunden ist. Dieser
Antrieb der Arbeitstraverse 11 über die Spindel 20 erlaubt ein Anheben oder Absenken
der Arbeitstraverse 11. Nach außen treten dabei keine drehbaren Teile in Erscheinung;
insbesondere ist der Kraftmesser 12 starr mit dem Rahmen 14 verbunden. Die Arbeitstraverse
11 ist durch zwei Verkleidungsbleche 28 abgedeckt, die in zur Ebene der Figur 2 parallelen
Ebenen verlaufen, wie aus Figur 1 ersichtlich.
[0043] Der Tabak R befindet sich in einem zylinderförmigen Behälter 30, dessen Innendurchmesser
geringfügig größer ist als der Außendurchmesser des Prüfstempels 8. Der Behälter
30 sitzt auf einem Schlitten 32, der auf zwei Schienen 34 gleitet und seitlich verschiebbar
ist, wie in Figur 1 dargestellt. Ein Anschlagstück 36 an jeder Schiene 34 definiert
die genaue Position des Schlittens 32 und des Behälters 30 in bezug auf den Prüfstempel
8.
[0044] An der Querstange 6 ist ein Endabschalter 38 angebracht, der bei einer Aufwärtsbewegung
der Arbeitstraverse 11 betätigt wird, sobald diese ihre höchste vorgesehene Position
erreicht hat. Der Schrittmotor 18 wird dadurch sicher abgeschaltet, auch unabhängig
von den übrigen Steuersignalen, die er empfängt.
[0045] Ein flexibles Verbindungskabel 40 verbindet den Schrittmotor 18 mit einer Schrittmotorsteuerung
42, siehe Figur 1. Die Schrittmotorsteuerung 42 steht mit einem Rechner 44 in Verbindung.
Da die Steigung der Präzisionsspindel 20 bekannt ist, erhält man die Position der
Arbeitstraverse 11 und damit des Prüfstempels 8 mit hoher Genauigkeit über die Zahl
der von dem Schrittmotor 18 zurückgelegten Schritte. Damit diese Art der Wegstreckenmessung
funktioniert, muß allerdings nach Einschalten der Vorrichtung die absolute Position
des Prüfstempels 8 einmal bestimmt werden. Dazu wird der Prüfstempel 8 auf ein Einrichtnormal
gefahren. Von dieser bekannten Wegstrecke zwischen der Unterkante des Prüfstempels
8 und einer vorgegebenen Nullpunktslage ausgehend halten die Schrittmotorsteuerung
42 und der Rechner 44 alle Vorwärts- und Rückwärtsschritte des Schrittmotors 18 nach,
so daß zu jedem späteren Zeitpunkt die absolute Wegstrecke zwischen der Unterkante
des Prüfstempels 8 und der vorgegebenen Nullpunktslage ermittelt werden kann. Der
Vorgang des Einrichtens mit Hilfe des Einrichtnormals wird unten im Zusammenhang mit
der Beschreibung des Verfahrens zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak näher erläutert.
Die Schrittmotorsteuerung 42 und der Rechner 44 übernehmen also nicht nur die Steuerung
der Arbeitstraverse 11, sondern auch das Messen der vom Prüfstempel 8 zurückgelegten
Wegstrecke. Die erforderlichen Meßwertwandler und Schnittstellen sind dabei in dem
Schrittmotor 18, der Schrittmotorsteuerung 42 und dem Rechner 44 enthalten. Alternativ
könnte eine Wegstreckenmessung auch über ein externes Längenmeßgerät erfolgen, das
zu jedem Zeitpunkt die absolute Lage des Prüfstempels 8 über einen Meßwertwandler
und eine Schnittstelle an den Rechner 44 meldet.
[0046] Im Ausführungsbeispiel besteht der Kraftmesser 12 aus einer handelsüblichen Kraftmeßnabe.
Die Meßwerte des Kraftmessers 12 werden über eine Schnittstelle 48 an den Rechner
44 geliefert. Sie unterscheiden sich von der vom Prüfstempel 8 auf den Tabak ausgeübten
Kraft um eine konstante Gewichtskraft, da der Kraftmesser 12 nicht unmittelbar an
der Grenzfläche zwischen Prüfstempel 8 und Tabak R montiert ist. Das Verfahren zum
Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak erlaubt eine Korrektur der gemessenen Kraftwerte
bezüglich dieser Konstanten und ermöglicht außerdem eine Kalibrierung des verwendeten
Kraftmessers 12, siehe unten. Alternativ könnten ein oder mehrere Kraftmesser auch
unterhalb des Behälters 30 eingebaut sein.
[0047] Figur 3 zeigt eine Anordnung von Temperaturfühlern und Elektroden zur Bestimmung
von Temperatur und Feuchtigkeit des Tabaks R. In seinem unteren Bereich besteht der
Prüfstempel 8 aus einem Isolator 50, dessen Unterkante die Unterkante 51 des Prüfstempels
definiert. Auf dem Boden 52 des Behälters 30 ist ebenso ein Isolator 54 angebracht,
dessen Oberkante die Oberkante 55 des Bodens festlegt. In den Isolator 50 des Prüfstempels
8 ist ein erster Temperaturfühler 56 eingelassen und in den Isolator 54 am Boden des
Behälters 30 ein zweiter Temperaturfühler 58. Die beiden Temperaturfühler sind vorzugsweise
Pt 100-Widerstände. Dies sind Präzisionswiderstände aus Platin, durch die auf bekannte
Weise ein Konstantstrom geleitet wird; der entlang der Widerstände gemessene Spannungsabfall
ist ein Maß für die Temperatur. Die Temperaturfühler 56 und 58 sind über (nicht gezeigte)
Meßwertwandler und Schnittstellen mit einem Rechner verbunden. Dies kann der Rechner
44 sein. Im Ausführungsbeispiel werden jedoch zwei untereinander kommunizierende Rechner
verwendet, ein Hauptrechner und der Rechner 44 als Nebenrechner. In diesem Fall werden
die Temperaturmeßwerte an den Hauptrechner geleitet.
[0048] Die Feuchtigkeit des Tabaks R wird durch eine Widerstandsmessung ermittelt. Zu diesem
Zweck befinden sich am Isolator 50 des Prüfstempels 8 zwei erste Elektroden 60A und
60B und am Isolator 54 am Boden des Behälters 30 zwei zweite Elektroden 62A und 62B.
Diese Elektroden sind mit einem bekannten Meßgerät zur Bestimmung der Feuchtigkeit
von Tabak verbunden (nicht gezeigt), und die Ergebnisse für die Feuchtigkeit des Tabaks
werden über eine (nicht gezeigte) Schnittstelle an den Rechner, hier den Hauptrechner,
übertragen. Eine Feuchtigkeitsmessung funktioniert im Prinzip so, daß zwischen zwei
Elektroden eine Wechselspannung mit konstanter Amplitude gelegt wird. Der durch den
Tabak fließende Strom wird über einen vorgegebenen Widerstand in eine Spannung gewandelt,
die somit ein Maß für den elektrischen Widerstand des Tabaks und damit seine Feuchtigkeit
ist. Diese Spannung wird über die Schnittstelle dem Hauptrechner zugeführt. Die Meßeinrichtung
zum Bestimmen der Feuchtigkeit des Tabaks muß gelegentlich mit Hilfe von Tabak bekannter
Feuchtigkeit kalibriert werden. Zwischen den zweiten Elektroden 62A und 62B am Boden
des Behälters 30 sind an dem Isolator 54 Metallscheiben 64 angebracht. Entsprechende
Metallscheiben befinden sich auch zwischen den ersten Elektroden 60A und 60B. Bei
Anliegen einer Spannung an den ersten Elektroden 60A, 60B bzw. zweiten Elektroden
62A, 62B vergrößern diese Metallscheiben den durch die Messung erfaßten Tabakbereich
und erhöhen somit die Zuverlässigkeit der Feuchtigkeitsmessungen. Die Innenseite
der Seitenwand 66 des Behälters 30 ist mit einer elektrisch isolierenden Beschichtung
versehen.
[0049] Figur 4 zeigt, wie im Ausführungbeispiel die Elektroden geschaltet werden, um die
Feuchtigkeit des Tabaks R zu ermitteln. Nachdem die Tabaksäule im Behälter 30 im Verlauf
des Verfahrens zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak auf ihre endgültige Resthöhe
RHE komprimiert worden ist (siehe unten), wird zunächst eine Spannung zwischen die
beiden Elektroden 60A und 60B gelegt. Der Meßwert U₁ entspricht einem ersten Wert
für die Feuchtigkeit des Tabaks. Gleichzeitig wird über den ersten Temperaturfühler
56 die Temperatur T₁ des Tabaks gemessen, und die Meßwerte werden dem Hauptrechner
zugeführt. Dies ist in Figur 4(a) dargestellt. Anschließend wird die Spannung zwischen
die beiden Elektroden 62A und 62B gelegt, Figur 4(b). Ihr Meßwert U₂ wird ebenso wie
die über den zweiten Temperaturfühler 58 bestimmte Temperatur T₂ an den Hauptrechner
übertragen. Aus den Temperaturwerten T₁ und T₂ sowie den Spannungswerten U₁ und U₂
kann der Hauptrechner repräsentative Mittelwerte berechnen.
[0050] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine Vorrichtung zum Bestimmen der Härte von Cigaretten.
Diese Vorrichtung ist ähnlich aufgebaut wie die Vorrichtung zum Bestimmen der Füllfähigkeit
von Tabak, und gleiche oder entsprechende Bauteile sind mit um 100 erhöhten Bezugszeichen
versehen.
[0051] Zwei Führungsstangen 102 sind auf einem Sockel 104 befestigt und an ihren oberen
Enden durch eine Querstange 106 verbunden. Ein ringförmiger Prüfstempel 108 mit einer
Druckfläche 109 ist an einem Prüfstempelträger 110 angebracht. Derprüfstempelträger
110 ist über drei Kraftmesser 112A, 112B und 112C mit einem Zwischenstück 113 verbunden,
das an der Unterseite des Rahmens 114 einer Arbeitstraverse 111 angebracht ist. Die
Arbeitstraverse 111 wird von einem Schrittmotor 118 angetrieben. Die Antriebselemente
der Arbeitstraverse 111 wie zum Beispiel eine Präzisionsspindel, die in einer Traverse
abgestützt ist, sind die gleichen wie bei der Vorrichtung zum Bestimmen der Füllfähigkeit
von Tabak. Aus diesem Grunde sind in Figur 6 die innerhalb der Arbeitstraverse 111
befindlichen Bauteile nicht nochmals dargestellt.
[0052] Der Schrittmotor 118 ist über ein flexibles Verbindungskabel 140 an eine Schrittmotorsteuerung
142 angeschlossen, die wiederum mit einem Rechner 144 verbunden ist, siehe Figur 5.
Die Steuerung der Auf- und Abbewegung der Arbeitstraverse 111 sowie das Messen der
von dem Prüfstempel 108 zurückgelegten Wegstrecke erfolgt genau wie bei der Vorrichtung
zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak. An der Querstange 106 ist ein Endabschalter
138 angebracht.
[0053] Um ein zuverlässiges Messen der von dem Prüfstempel 108 auf die Cigaretten Z übertragenen
Kraft zu gewährleisten, sind im Ausführungsbeispiel drei Kraftmesser 112A, 112B und
112C vorgesehen, siehe Figur 7(a), die den großflächigen Prüfstempelträger 110 mit
dem Zwischenstück 113 verbinden, siehe Figur 7(b). Die Kraftmesser 112A, 112B und
112C können wiederum als handelsübliche Kraftmeßnaben ausgestaltet sein. Sie sind
über ein flexibles Verbindungskabel 146 und eine Schnittstelle 148 mit dem Rechner
144 verbunden. Alternativ könnten auch ein oder mehrere Kraftmesser an dem im folgenden
Absatz beschriebenen Probenhalter 170 eingebaut sein.
[0054] Die Cigaretten Z, deren Härte bestimmt werden soll, liegen auf einem Probenhalter
170, der über eine Halterung 172 auf dem Sockel 104 angebracht ist. Der Probenhalter
170 ist insbesondere in Figur 7(d) und in Figur 8 dargestellt. Die Oberfläche des
Probenhalters 170 ist im wesentlichen eben und verläuft parallel zu der Druckfläche
109 des Prüfstempels 108. Eine Vielzahl von Cigaretten Z liegt in einer kreisförmigen
Anordnung auf dem Probenhalter 170. In radialer Richtung wird die Position jeder Cigarette
Z durch einen zylinderförmigen Anschlagring 174 bestimmt, dessen Höhe etwa so groß
wie die Dicke einer Cigarette Z ist, siehe Figur 6 und Figur 8(b). Für jede Cigarette
Z ist eine Mulde 176 vorgesehen, deren Länge gleich dem Abstand zwischen dem Anschlagring
174 und dem äußeren Rand des Probenhalters 170 ist. Dies reicht zur Aufnahme einer
langen Cigarette Z1 aus, siehe Figur 8(a). In einem Mittenbereich 178 sind die Mulden
176 plan oder eben ausgebildet. Die Mittenbereiche 178 der Mulden 176 befinden sich
gegenüber der Druckfläche 109 des ringförmigen Prüfstempels 108. Um ein Wegrollen
der Cigaretten in Umfangsrichtung zu verhindern, ist jede Mulde 176 gegen die jeweiligen
Nachbarmulden durch innere Stege 180 und äußere Stege 182 abgegrenzt. Diese Stege
180 und 182 sind in Figur 8 schraffiert dargestellt. Sie erheben sich über die Ebene
der Mittenbereiche 178 hinaus. Wie aus Figur 8(b) ersichtlich, liegen die Cigaretten
Z1 und Z2 infolge der Ausgestaltung der inneren Stege 180 und der äußeren Stege 182
an beiden Enden in Muldenbereichen, die vorzugsweise die Form eines Ausschnitts aus
einem Zylindermantel haben. Die Tiefe beider Muldenbereiche ist vorzugsweise gleich
dem Radius einer Cigarette Z1, Z2, und der Radius eines zugehörigen Zylinders ist
etwas größer als der Radius einer Cigarette Z1, Z2 In radialer Richtung (bezogen auf
den Probenhalter 170) erstrecken sich die inneren Stege 180 über eine Länge, die etwas
größer als die Länge eines Cigarettenfilters ZF1, ZF2 ist. Die äußeren Stege 182
sind lang genug, um neben langen Cigaretten Z1 auch kurze Cigaretten Z2 zu halten.
In Figur 8(a) sind lediglich zwei Cigaretten Z1 und Z2 unterschiedlicher Länge eingezeichnet.
In der Regel wird der Probenhalter 170 jedoch vollständig mit Cigaretten Z gleicher
Länge und Art belegt.
[0055] Der Abstand zwischen der Druckfläche 109 des Prüfstempels 108 und den Mittenbereichen
178 auf dem Probenhalter 170 ist für alle Cigaretten Z gleich. Da aufgrund von Herstellungstoleranzen
nicht alle Cigaretten Z den gleichen Durchmesser besitzen, werden sie während der
Kompressionsbewegung des Prüfstempels unterschiedlich stark komprimiert. Die erhaltenen
Meßwerte für die auf die Cigaretten ausgeübte Kraft sind trotzdem zuverlässige Durchschnittswerte,
da über eine große Anzahl von Cigaretten gemittelt wird. Ein ebener Mittenbereich
178 hat gegenüber einem gekrümmten den Vorteil, daß die Bedingungen auch für Cigaretten
verschiedener Durchmesser vergleichbar sind, denn es stellt sich nicht die Frage
nach einem geeigneten Krümmungsradius für den Mittenbereich 178, der nur auf einen
Cigarettendurchmesser optimal abgestimmt werden könnte.
[0056] Um auch ein Bestimmen der Härte der Filter ZF1, ZF2 der Cigaretten Z1, Z2 zu ermöglichen,
kann der ringförmige Prüfstempel 108 von dem Prüfstempelträger 110 abgeschraubt und
durch einen zweiten Ring oder Filterstempel 190 ersetzt werden. Wie aus Figur 7(c)
ersichtlich, hat der Filterstempel 190 einen kleineren Radius als der Prüfstempel
108 und liegt den Filtern ZF1, ZF2 der Cigaretten Z1, Z2 auf dem Probehalter 170 gegenüber.
Ein Verfahren zum Bestimmen der Härte der Cigarettenfilter läuft genauso ab wie das
Verfahren zum Bestimmen der Härte von Cigaretten.
[0057] Die Temperatur der Cigaretten Z wird mittels eines oder mehrerer Temperaturfühler
bestimmt, die am Probenhalter 170, am Prüfstempel 108 oder am Prüfstempelträger 110
eingebaut sind. Dazu können beispielsweise Pt 100-Platin-Präzisionswiderstände dienen,
die über einen Meßwertwandler und eine Schnittstelle mit einem Hauptrechner verbunden
sind, ähnlich wie oben im Zusammenhang mit der Vorrichtung zum Bestimmen der Füllfähigkeit
von Tabak beschrieben. Auch die Feuchtigkeit der Cigaretten oder genauer gesagt, des
Tabaks in den Cigaretten, kann in vergleichbarer Weise gemessen und an den Computer
übermittelt werden. Zum Beispiel kann der Prüfstempel 108 als eine Elektrode und der
Probenhalter 170 als die andere Elektrode einer Spannungseinrichtung geschaltet werden,
die den elektrischen Widerstand der auf dem Probenhalter 170 liegenden Cigaretten
Z über eine Strommessung ermittelt. Weil der Strom dabei auch durch das Cigarettenpapier
fließt, muß dessen elektrischer Widerstand als empirische Größe bei der Messung berücksichtigt
werden, um auf den Widerstand und damit die Feuchtigkeit des Tabaks in den Cigaretten
zu schließen. Hierzu sind Kalibrierungsmessungen erforderlich.
[0058] Die beschriebenen Vorrichtungen zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak und der
Härte von Cigaretten sind weitgehend gleich aufgebaut. Zum Antreiben der Prüfstempel
8 bzw. 108 und zum Erfassen und Verarbeiten der Meßwerte für Wegstrecke, Kraft, Temperatur
und Feuchtigkeit kann daher dieselbe Apparatur verwendet werden. Um eine funktionsfähige
Vorrichtung zur Bestimmung der Füllfähigkeit von Tabak in eine funktionsfähige Vorrichtung
zur Bestimmung der Härte von Cigaretten umzuwandeln, muß lediglich der Prüfstempel
8 mit der Verbindungsstange 10 und dem zugehörigen Kraftmesser 12 einschließlich der
an dem Prüfstempel 8 angebrachten Meßeinrichtungen für Temperatur und Feuchtigkeit
gegen den auf dem Prüfstempelträger 110 befindlichen Prüfstempel 108 mit den daran
angebrachten Meßeinrichtungen für Temperatur und Feuchtigkeit sowie den auf dem Zwischenstück
113 montierten Kraftmessern 112A, 112B und 112C ausgetauscht werden. An die Stelle
des auf dem Schlitten 32 sitzenden Behälters 30 mit den eingebauten Meßeinrichtungen
für Temperatur und Feuchtigkeit tritt der Probenhalter 170 auf der Halterung 172 mit
den daran befindlichen Meßeinrichtungen für Temperatur und Feuchtigkeit.
[0059] Prinzipiell können die Kraftmesser 12 bzw. 112A, 112B, 112C anstatt an den Prüfstempeln
8 bzw. 108 auch unterhalb des Behälters 30, z.B. an dem Schlitten 32, bzw. am Probenhalter
170 oder der Halterung 172 angebracht sein.
[0060] Im folgenden wird das Verfahren zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak beschrieben,
das mit der erläuterten Vorrichtung zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak durchgeführt
wird. Im Ausführungsbeispiel erfolgen die Messungen an Schnittabak; entrippter Blattabak
oder die vollen Blätter einer kleinblättrigen Tabaksorte könnten ebenso gut verwendet
werden.
[0061] Die Steuerung, Datenaufnahme und Datenverarbeitung erfolgt im Ausführungsbeispiel
durch zwei Rechner. Der Rechner 44, fortan Nebenrechner genannt, steuert den Schrittmotor
18, wodurch die Position des Prüfstempels 8 bekannt ist, und nimmt die Meßwerte für
die auf den Schnittabak ausgeübte Kraft entgegen. Dieser Nebenrechner kommuniziert
mit einem Hauptrechner, an den die Einrichtungen zum Messen der Temperatur und Feuchtigkeit
des Schnittabaks angeschlossen sind, und der auch die weitere Datenauswertung übernimmt.
Genauso gut können aber sämtliche Steuer-, Datenerfassungs- und Auswertevorgänge von
einem einzigen Rechner durchgeführt werden.
[0062] Die Länge der Tabaksäule zwischen der Unterkante 51 des Prüfstempels 8 und der Oberkante
55 des Bodens des Behälters 30 wird fortan als Resthöhe RH bezeichnet. Dabei gibt
die Oberkante 55 des Bodens die Nullpunktslage 0 für die Position des Prüfstempels
8 an. Aufgrund des unten beschriebenen Einrichtvorgangs zur Bestimmung einer Anfangsposition
des Prüfstempels 8 in absoluten Längeneinheiten sind automatisch alle Werte für die
Resthöhe RH auf die Nullpunktslage 0 bezogen.
[0063] Infolge von Gewichtskräften steht auch bei unbelastetem Stempel 8 am Kraftmesser
12 ein Kraftwert an. Zu Beginn eines Prüfablaufs zum Bestimmen der Füllfähigkeit von
Schnittabak wird dieser Offset-Wert automatisch erfaßt und im Nebenrechner abgespeichert.
Bei allen folgenden Kraftmessungen wird er subtrahiert, so daß die für die Kraft F
angegebenen Meßwerte Nullpunkt-korrigiert sind.
[0064] Anhand der Figuren 9 und 10 werden im folgenden die einzelnen Schritte für den Prüfablauf,
d.h. die einzelnen Verfahrensschritte zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Schnittabak
erläutert.
[0065] Zu Beginn werden alle Geräte eingeschaltet und die Programme für den Hauptrechner
und den Nebenrechner geladen. Die Arbeitstra verse 11 fährt bis zum Endabschalter
38, siehe Figur 9(a). Diese oberste Position ist die Ausgangsposition für den Prüfstempel
8. Der Nebenrechner gibt dann ein Signal BS1 an den Hauptrechner ab, das dessen Programmstart
auslöst. Anschließend übermittelt der Hauptrechner Parameter für das Einrichten und
den Prüfablauf an den Nebenrechner. Diese Parameter geben beispielsweise an: den Meßbereich
A des Kraftmessers 12, die Höhe E eines Einrichtnormals 68, den Abstand L zwischen
der Oberkante 55 des Bodens und dem oberen Rand des Behälters 30, die Lage G der Startposition
des Prüfstempels 8 in bezug auf den Nullpunkt 0, den zeitlichen Abstand H zwischen
Einzelmessungen während der Relaxationsperiode, den Abstand M zwischen der Unterkante
51 des Prüfstempels 8 und der Oberkante 55 des Bodens des Behälters 30, bei dem mit
der Datenaufnahme begonnen wird, die Prüfgeschwindigkeit N, mit der der Prüfstempel
8 während des Komprimierens des Schnittabaks verfahren wird, die Maximalkraft F(MAX),
bei deren Erreichen der Kompressionsvorgang beendet und der Prüfstempel 8 gestoppt
wird, das Meßintervall P während des Kompressionsvorgangs, die Relaxationsperiode
Q (Größenordnung Minuten) und die Lage V der Ausgangsposition des Prüfstempels 8 in
bezug auf die Nullpunktslage O.
[0066] Nun wird ein Einrichtnormal 68, etwa ein Zylinder bekannter Höhe E mit einem Halterand,
auf den oberen Rand des Behälters 30 gesetzt und der Befehl zum Beginn des Einrichtens
an den Hauptrechner gegeben, siehe Figur 9(b). Der Hauptrechner übermittelt das Kommandosignal
"a" an den Nebenrechner. Daraufhin wird der Prüfstempel 8 bis kurz vor das Einrichtnormal
68 abgesenkt, und anschließend wird das Einrichtnormal 68 bis zu einer definierten
Kraft angefahren, die über den Kraftmesser 12 bestimmt wird. Der Absolutwert für diese
Position des Prüfstempels 8 beträgt L+E, siehe Figur 9(a) und Figur 9(b). Da dieser
Wert bekannt ist, können alle zukünftigen Positionen des Prüfstempels 8 über die Zahl
der von dem Schrittmotor 18 zurückgelegten Schritte (vorwärts oder rückswärts) ermittelt
werden, wie bereits erläutert. Im Anschluß wird der Prüfstempel 8 in die Startposition
G verschoben, und der Nebenrechner sendet ein Signal BS2 an den Hauptrechner, das
anzeigt, daß die Startposition G erreicht ist. Die Vorrichtung ist nun für Messungen
an Schnittabak bereit.
[0067] Nach Entfernen des Einrichtnormals 68 von dem Behälter 30 werden Daten zur Versuchsbezeichnung
und Kenndaten für den Schnittabak, dessen Füllfähigkeit bestimmt werden soll, in den
Hauptrechner eingegeben. Die Probe des Schnittabaks wird ausgewogen (z.B. 400 g),
wobei die Tabakmasse automatisch von dem Hauptrechner, mit dem die Waage verbunden
ist, entgegengenommen wird. Anschließend kann der Schnittabak in den Behälter 30
eingefüllt werden. Dabei ist es nützlich, daß der Behälter 30 auf dem Schlitten 32
entlang der Schienen 34 verschiebbar ist, wobei die genaue Lage in bezug auf den Prüfstempel
8 durch die Anschlagstücke 36 definiert ist. Nach Eingabe des Startbefehls an den
Hauptrechner durch den Benutzer übermittelt der Hauptrechner den Steuerbefehl "c"
an den Nebenrechner, der daraufhin zunächst den Probenstempel 8 bis zu der Stelle
M steuert, siehe Figur 9(c). Dort beginnt die Aufnahme der Meßwerte für die Kraft
F und die Resthöhe RH, die mit dem Meßintervall P, d.h. in zeitlichen Abständen von
P Sekunden, im Nebenrechner abgespeichert werden. Dabei bewegt sich der Prüfstempel
8 mit der konstanten Prüfgeschwindigkeit N nach unten. Sobald die Kraft F den vorgegebenen
Maximalwert F(MAX) erreicht hat, wird der Prüfstempel 8 gestoppt und der Kompressionsvorgang
ist beendet. Dies wird dem Hauptrechner durch das von dem Nebenrechner abgegebene
Steuersignal BS4 angezeigt.
[0068] Der Prüfstempel 8 verharrt nun bei der endgültigen und minimalen Resthöhe RH=RHE,
die von dem Nebenrechner abgespeichert wird, siehe Figur 9(d). Jetzt wird während
der Relaxationsperiode Q eine Relaxationsmessung für den Schnittabak R durchgeführt,
indem der Nebenrechner mit dem Intervall H Meßwerte für die Kraft F entgegennimmt
und abspeichert. Zur gleichen Zeit veranlaßt der Hauptrechner die Messungen der Temperaturen
T₁ und T₂ und der feuchtigkeitsrelevanten Spannungswerte U₁ und U₂, wie bei der Beschreibung
der Vorrichtung zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak erläutert. Diese Werte werden
an den Hauptrechner übergeben und dort abgespeichert. Nach Ablauf der Relaxationsperiode
Q übersendet der Nebenrechner das Steuersignal BS9 an den Hauptrechner, woraufhin
dieser das Steuersignal "i" an den Nebenrechner abgibt. Das veranlaßt den Nebenrechner,
den Prüfstempel 8 wieder in seine Startposition G zu fahren. Beim Erreichen der Startposition
G gibt der Nebenrechner das Steuersignal BS3 an den Hauptrechner ab.
[0069] Der Hauptrechner fordert anschließend über das Steuersignal "k" alle Meßwerte des
Prüfablaufs vom Nebenrechner an. Die Meßwerte werden im Format "Kraft F, Resthöhe
RH, Prüfbereich" übermittelt und abgespeichert, wobei der Parameter für den Prüfbereich
zwischen den Werten für die Kompressionsmessung und denen für die Relaxationsmessung
unterscheidet. Die Werte für die Kraft F sind bereits bezüglich des Offsets korrigiert.
[0070] Der Hauptrechner stellt aus den übernommenen Meßdaten eine Kompressionskurve und
eine Relaxationskurve für den geprüften Schnittabak dar, woraus Werte für die Füllfähigkeit
entnommen werden können. Außerdem führt der Hauptrechner über die ihm zur Verfügung
stehenden Daten für die Tabakart-Kennung und die gemessene Temperatur und Feuchtigkeit
eine Korrektur der erhaltenen Kurven oder Füllfähigkeitswerte auf Standardbedingungen
durch. Dies wird unten näher erläutert.
[0071] Während der Berechnungen im Hauptrechner und der Ausgabe der Ergebnisse verharrt
der Prüfstempel 8 in der Startposition G. Sobald eine neue Schnittabakprobe in den
Behälter 30 eingefüllt ist, kann eine weitere Messung zur Bestimmung der Füllfähigkeit
beginnen. Der folgende Prüfablauf wird vom Benutzer durch einen neuen Kommandobefehl
an den Hauptrechner eingeleitet, der daraufhin das Steuersignal "c" an den Nebenrechner
übermittelt. Ein erneutes Einrichten zum Bestimmen der Absolutlage des Prüfstempels
8 ist in der Regel nicht erforderlich. Bei kriti schen Fehlermeldungen schickt jedoch
der Hauptrechner die Arbeitstraverse 11 über das Steuersignal "m" wieder in die Ausgangsposition
mit Anschlag am Endabschalter 38 zurück. Das Steuersignal "m" wird zum Beispiel dann
abgegeben, wenn die von dem Kraftmesser 12 aufgenommene Kraft einen vorgegebenen Grenzwert
überschreitet oder wenn Schalter von Sicherheitsvorrichtungen der Anlage nicht geschlossen
sind. In diesen Fällen und grundsätzlich beim Einschalten der Vorrichtung muß das
Einrichten mittels des Einrichtnormals 68 wiederholt werden.
[0072] Die Kalibrierung des Kraftmessers 12 sollte in periodischen Abständen überprüft werden.
Dazu wird eine geeichte Kalibriermeßnabe 69 verwendet, die anstelle des Behälters
30 unter den Prüfstempel 8 gelegt wird, siehe Figur 10. Die Höhe C der Kalibriermeßnabe
69 über der Nullpunktslage O sowie die Startposition G′ für Kalibrierungsmessungen
werden als Parameter vom Hauptrechner an den Nebenrechner übergeben. Zum Kalibrieren
fährt der Prüfstempel von der Startposition G′ ausgehend mit minimaler Geschwindigkeit
auf die Kalibriermeßnabe 69. Anschließend können die über den Kraftmesser 12 erhaltenen
Meßwerte für die Kraft mit denen der geeichten Kalibriermeßnabe 69 verglichen werden,
um gegebenenfalls die vom Kraftmesser 12 erhaltenen Werte zu korrigieren.
[0073] Nach Beendigung eines vollständigen Prüfablaufs zum Messen füllfähigkeitsrelevanter
Daten an einer gegebenen Schnittabakprobe stehen dem Hauptrechner folgende Meßwerte
zur Verfügung: die Wertepaare der Kompressionsmessung (Kraft F, Resthöhe RH bei konstanter
Geschwindigkeit N des Prüfstempels 8), die Wertepaare der Relaxationsmessung (Kraft
F, Zeit t
R bei gemessener, konstanter Resthöhe RH = RHE), die Masse m des Schnittabaks (etwa
400 g bei einem Volumen des Behälters 30 von ca. 5 Liter), die Temperaturmeßwerte
T₁, T₂ und deren Mittelwert T, sowie die Spannungswerte U₁, U₂ der Leitfähigkeitsmessung
und deren Mittelwert U.
[0074] Aus den während der Kompressions- und Relaxationsmessungen erhaltenen Daten können
allgemeine tabakelastische Kenngrößen wie z.B. die Kompressibilität oder das Fest/Flüssig-Verhalten
des Schnittabaks berechnet oder empirisch abgeschätzt werden. Diese Kenngrößen hängen
einerseits von der Tabakmischung und andererseits stark von der Temperatur und Tabakfeuchtigkeit
ab.
[0075] Aus den Meßwertepaaren der Kompressionsmessung läßt sich eine Kompressionskurve darstellen,
siehe Figur 11. Hier ist die auf den Tabak wirkende Kraft F als Funktion der Resthöhe
RH aufgetragen. Die Resthöhe RH nimmt von links nach rechts ab. Da im Ausführungsbeispiel
der Prüfstempel 8 mit einer konstanten Geschwindigkeit N verfahren wird, besteht zwischen
der Resthöhe RH und der während der Kompression des Schnittabaks verstrichenen Zeit
t
k ein linearer Zusammenhang; die Zeit t
k wächst von links nach rechts. Die Kurve in Figur 11 endet bei der Maximalkraft F(MAX).
Als "Füllfähigkeit" FF des Schnittabaks kann man die Resthöhe RH1 bei einer definierten
Prüfkraft F1 bezeichnen, siehe Figur 11.
[0076] In Figur 12 ist die während der Relaxationsmessung bestimmte Kraft F als Funktion
der Zeit t
R für zwei verschiedene Tabaksorten aufgetragen. Die Kraft F nimmt von ihrem Maximalwert
F(MAX) zur Zeit t
R = 0 stetig ab, bis die Messung nach Ablauf der Relaxationsperiode zur Zeit Q beendet
wird. Die in Figur 12 aufgetragen Kurven repräsentieren das Fest/Flüssig-Verhalten
der beiden untersuchten Tabaksorten.
[0077] Um die Ergebnisse verschiedener Messungen vergleichen zu können, müssen sie auf Standardbedingungen
korrigiert werden. Als Standardbedingungen gelten beispielsweise 400 g Tabakmasse,
eine Temperatur von 22°C und eine Tabakfeuchtigkeit von 12% (bezogen auf die Gesamtsubstanz).
Die Korrekturen können nach Ablauf der Relaxationsmessung im Hauptrechner wie nachfolgend
erläutert durchgeführt werden, so daß nach einer Messung bereits der korrigierte Wert
der Füllfähigkeit ausgegeben werden kann.
[0078] Die im folgenden aufgeführten Korrekturschritte beruhen alle auf bekannten, empirischen
Beziehungen. Bei ihrer Berechnung werden empirische Koeffizienten verwendet, die für
die untersuchte Tabakmischung spezifisch sind. Diese Korrekturkoeffizienten sind im
Hauptrechner abgespeichert.
[0079] Aus den nach Figur 11 aufgetragenen unkorrigierten Daten erhält man beispielsweise
durch eine Spline-Interpolation die Füllfähigkeit FF(0) (entspricht RH1) bei gegebener
Masse, Feuchtigkeit und Temperatur des Schnittabaks.
[0080] Zunächst wird durch Normierung auf die ausgewogene Tabakmasse eine Massekorrektur
durchgeführt, die einen korrigierten Füllfähigkeitswert FF(1) liefert.
[0081] Der gemessene Wert U für die Spannung hängt direkt von der Temperatur T ab. Dies
ist zu berücksichtigen, wenn mit Hilfe von U die tatsächliche Feuchtigkeit WG des
Tabaks berechnet wird.
[0082] Die Füllfähigkeit bei einer gegebenen Feuchtigkeit hängt auch direkt von der Temperatur
T ab. Mit Hilfe der mischungsabhängigen Beziehung FF = f(T) kann die Füllfähigkeit
FF(1) in den Füllfähigkeitswert FF(2) bei 22°C und der gegebenen Feuchtigkeit WG des
Tabaks umgerechnet werden. Eine weitere Gleichung erlaubt bei Verwendung der tatsächlichen
Feuchtigkeit WG schließlich die Umrechnung von FF(2) in FF(3), wobei FF(3) der auf
eine Tabakfeuchtigkeit von 12% korrigierte Füllfähigkeitswert und damit der vollständig
auf Standardbedingungen korrigierte Wert für die Füllfähigkeit der untersuchten Tabaksorte
ist.
[0083] Das Verfahren zum Bestimmen der Härte von Cigaretten verläuft praktisch genauso ab
wie das Verfahren zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak. Es können sogar dieselben
Rechnerprogramme verwendet werden. Lediglich die Werte für einige der in den Hauptrechner
eingegebenen Parameter sind anders. Zum Beispiel wird ein Einrichtnormal der Höhe
E direkt auf den Probenhalter 170 gelegt, so daß L = 0. Die Nullpunktslage 0 ist durch
die Oberfläche des Probenhalters 170 in den Mittenbereichen 178 der Mulden 176 für
die Cigaretten Z definiert. Der Resthöhe RH entspricht nun dies"Restdicke" der Cigaretten;
sie ist durch den Abstand zwischen der Oberfläche des Probenhalters 170 in den Mittenbereichen
178 und der Druckfläche 109 des Prüfstempels 108 festgelegt. Da im Ausführungsbeispiel
drei Kraftmesser 112A, 112B und 112C verwendet werden, ist die gesamte auf die Cigaretten
ausgeübte Kraft F gleich der Summe der Offsetkorrigierten Kräfte, die von den drei
Kraftmessern 112A, 112B, 112C angezeigt werden.
[0084] Figur 13 zeigt eine an Cigaretten gemessene Kompressionskurve. Der Härtewert HÄ der
Cigaretten kann über zwei bei definierten Kräften F1 und F2 auftretenden Resthöhen
RH1 und RH2 als "Eindringtiefe" definiert werden:
HÄ = RH1 - RH2.
Ebensogut ist die Angabe einer prozentualen "Verformung" HÄ (%) möglich:
HÄ(%) = 100 * RH2 / RH1.
[0085] Die die Ausgangslage definierende Kraft F1 sollte möglichst klein gewählt werden.
[0086] Figur 12 zeigt zwei an Cigaretten gemessene Relaxationskurven. Sie verlaufen ähnlich
wie die Relaxationskurven von Schnittabak.
[0087] Die Härtewerte sind wiederum mischungsspezifisch abhängig von den Parametern Temperatur,
Tabakfeuchtigkeit und Tabakgewicht pro Cigarette. Die Härtewerte können genau wie
die Füllfähigkeitswerte für Schnittabak mittels empirischer Beziehungen auf Standardbedindungen
korrigiert werden, wobei zusätzlich die empirisch bekannten Eigenschaften des Cigarettenpapiers
berücksichtigt werden müssen, um aus den feuchtigkeitsrelevanten Meßwerten auf die
Feuchtigkeit des in der Cigarette enthaltenen Tabaks zu schließen.
1. Verfahren zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak, bei welchem auf eine vorgegebene
Tabakmenge in einem an einer Seite durch einen bewegbaren Prüfstempel (8) abgeschlossenen
Behälter (30) durch den Prüfstempel (8) eine Kraft ausgeübt wird, und bei welchem
die Länge der Tabaksäule unter der Wirkung der Kraft sowie die Zeit gemessen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfstempel (8) zum Ausüben der Kraft mittels eines Motors (18) in vorgegebener
Weise angetrieben wird, wobei der Tabak (R) komprimiert wird, daß die auf den Tabak
(R) ausgeübte Kraft am Prüfstempel (8) oder an einer Unterstützungsfläche des Behälters
(30) gemessen wird, daß die Länge der Tabaksäule über die von dem Prüfstempel (8)
zurückgelegte Wegstrecke gemessen wird, daß die Meßwerte für Kraft und Wegstrecke
während des Komprimierens erfaßt und über Meßwertwandler und Schnittstellen (42, 48)
zur Weiterverarbeitung an einen Rechner (44) gegeben werden, und daß weitere für
die Größe der Füllfähigkeit maßgebliche Parameter in unabhängigen Messungen bestimmt
und einem Rechner zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abschluß der Kompressionsbewegung des Prüfstempels (8) während einer Relaxationsperiode
der Prüfstempel (8) in seiner Endstellung verharrt und daß während der Relaxationsperiode
die auf den Tabak (R) wirkende Kraft in vorgegebenen Zeitabständen gemessen und zur
Weiterverarbeitung an den Rechner (44) gegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Tabaks (R) als ein für die Größe der Füllfähigkeit maßgeblicher
Parameter mittels in dem Behälter (30) oder an dem Prüfstempel (8) angebrachter Meßeinrich
tungen (56, 58) während oder unmittelbar nach dem Komprimieren bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtigkeit des Tabaks (R) als ein für die Größe der Füllfähigkeit maßgeblicher
Parameter mittels in dem Behälter (30) oder an dem Prüfstempel (8) angebrachter Meßeinrichtungen
(60A, 60B, 62A, 62B) während oder unmittelbar nach dem Komprimieren bestimmt wird.
5. Verfahren zum Bestimmen der Härte von Cigaretten, bei welchem auf eine vorgegebene
Anzahl von Cigaretten (Z), die auf einem im wesentlichen ebenen Probenhalter (170)
liegen, von einem senkrecht zu der Oberfläche des Probenhalters (170) bewegbaren
Prüfstempel (108), der eine parallel zu der Oberfläche des Probenhalters (170) verlaufende
Druckfläche (109) aufweist, eine Kraft ausgeübt wird, und bei welchem die Dicke der
Cigaretten (Z) unter der Wirkung der Kraft sowie die Zeit gemessen werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfstempel (108) zum Ausüben der Kraft mittels eines Motors (118) in vorgegebener
Weise angetrieben wird, wobei die Cigaretten (Z) komprimiert werden, daß die auf die
Cigaretten (Z) ausgeübte Kraft am Prüfstempel (108) oder am Probenhalter (170) gemessen
wird, daß die Dicke der Cigaretten (Z) über die von dem Prüfstempel (108) zurückgelegte
Wegstrecke gemessen wird, daß die Meßwerte für Kraft und Wegstrecke während des Komprimierens
erfaßt und über Meßwertwandler und Schnittstellen (142, 148) zur Weiterverarbeitung
an einen Rechner (144) gegeben werden, und daß weitere für die Größe der Härte maßgebliche
Parameter in unabhängigen Messungen bestimmt und einem Rechner zugeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abschluß der Kompressionsbewegung des Prüfstempels (108) während einer Relaxationsperiode
der Prüfstempel (108) in seiner Endstellung verharrt und daß während der Relaxations
periode die auf die Cigaretten (Z) wirkende Kraft in vorgegebenen Zeitabständen gemessen
und zur Weiterverarbeitung an den Rechner (144) gegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur und/oder die Feuchtigkeit der Cigaretten (Z) als für die Größe
der Härte maßgebliche Parameter mittels an dem Prüfstempel (108) und/oder dem Probenhalter
(170) angebrachter Meßeinrichtungen während oder unmittelbar nach dem Komprimieren
bestimmt werden.
8. Vorrichtung zum Bestimmen der Füllfähigkeit von Tabak, mit einem einseitig offenstehenden
Behälter (30) zur Aufnahme des Tabaks (R), einem in eine Richtung in den Behälter
hinein bewegbaren und diesen abschließenden Prüfstempel (8) zur Ausübung einer Kraft
auf den Tabak (R), einer Wegmeßeinrichtung (18, 42, 44) zur Bestimmung der Länge
der zwischen dem Prüfstempel (8) und einer diesem gegenüberliegenden Wand (55) des
Behälters (30) befindlichen Tabaksäule, sowie einer Zeitmeßeinrichtung (44), gekennzeichnet durch eine einen Motor (18) enthaltende, von einem Rechner (44) gesteuerte Antriebseinrichtung
(11) für den Prüfstempel (8) zur Aufbringung der Kraft auf den Ttabak (R), durch an
dem Prüfstempel (8) oder an der Unterstützungsfläche des Behälters (30) angebrachte
Kraftmesser (12), sowie durch Meßwertwandler und Schnittstellen (42, 48) zur automatischen
Erfassung der Meßwerte für die Kraft und die Länge der Tabaksäule und deren Übertragung
an einen Rechner (44).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch in dem Behälter (30) oder an dem Prüfstempel (8) angeordnete Meßeinrichtungen
(56, 58) zur Bestimmung der Temperatur des Tabaks (R) sowie durch Meßwertwandler und
Schnittstellen zur automatischen Erfassung der die Temperatur repräsentierenden Werte
und deren Übertragung an einen Rechner.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der mit dem Tabak (R) in Berührung stehenden Fläche (51) des Prüfstempels
(8) und an der dieser gegenüberliegenden Innenwand (55) des Behälters (30) jeweils
ein Platin-Präzisionswiderstand (56, 58) zur Bestimmung der Temperatur des Tabaks
(R) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, 9 oder 10, gekennzeichnet durch in dem Behälter (30) oder an dem Prüfstempel (8) angeordnete Meßeinrichtungen
(60A, 60B, 62A, 62B) zur Bestimmung der Feuchtigkeit des Tabaks (R) sowie durch Meßwertwandler
und Schnittstellen zur automatischen Erfassung der die Feuchtigkeit repräsentierenden
Werte und deren Übertragung an einen Rechner.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an der mit dem Tabak (R) in Berührung stehenden Fläche (51) des Prüfstempels
(8) und an der dieser gegenüberliegenden Innenwand (55) des Behälters (30) jeweils
eine Anordnung aus mehreren gegeneinander isolierten Elektroden (60A, 60B, 62A, 62B)
angebracht ist, die an eine Spannungsquelle schaltbar sind, um über den gemessenen,
durch den Tabak (R) fließenden Strom und/oder die gemessene Spannung die elektrische
Leitfähigkeit als Maß für die Feuchtigkeit des Tabaks (R) zu bestimmen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (11) für den Prüfstempel (8) eine von einem Schrittmotor
(18) gedrehte Präzisionsspindel (20) aufweist, wobei die Zahl der vom Schrittmotor
(18) zurückgelegten Schritte als Maß für die Länge der Tabaksäule verwendbar ist.
14. Vorrichtung zum Bestimmen der Härte von Cigaretten, mit einem im wesentlichen
ebenen Probenhalter (170) zur Aufnahme der Cigaretten (Z), einem senkrecht zur Oberfläche
des Probenhal ters (170) bewegbaren Prüfstempel (108) zur Ausübung einer Kraft auf
die Cigaretten (Z), welcher eine parallel zur Oberfläche des Probenhalters (170) verlaufende
Druckfläche (109) aufweist, einer Wegmeßeinrichtung (118, 142, 144) zur Bestimmung
der Dicke der zwischen der Druckfläche (109) des Prüfstempels (108) und der Oberfläche
des Probenhalters (170) befindlichen Cigaretten (Z), sowie einer Zeitmeßeinrichtung
(144), gekennzeichnet durch eine einen Motor (118) enthaltende, von einem Rechner (144) gesteuerte Antriebseinrichtung
(111) für den Prüfstempel (108) zur Aufbringung der Kraft auf die Cigaretten (Z),
durch an dem Prüfstempel (108) oder an dem Probenhalter (170) angebrachte Kraftmesser
(112A, 112B, 112C), sowie durch Meßwertwandler und Schnittstellen (142, 148) zur automatischen
Erfassung der Meßwerte für die Kraft und die Dicke der Cigaretten (Z) und deren Übertragung
an einen Rechner (144).
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch an dem Probenhalter (170) oder an dem Prüfstempel (108) angeordnete Meßeinrichtungen
zur Bestimmung der Temperatur der Cigaretten (Z) sowie durch Meßwertwandler und Schnittstellen
zur automatischen Erfassung der die Temperatur repräsentierenden Werte und deren Übertragung
an einen Rechner.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet durch an dem Probenhalter (170) oder an dem Prüfstempel (108) angeordnete Meßeinrichtungen
zur Bestimmung der Feuchtigkeit der Cigaretten (Z) sowie durch Meßwertwandler und
Schnittstellen zur automatischen Erfassung der die Feuchtigkeit repräsentierenden
Werte und deren Übertragung an einen Rechner.
17. Vorrichtung nach Anspruch 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (111) für den Prüfstempel (108) eine von einem Schrittmotor
(118) gedrehte Präzisionsspindel aufweist, wobei die Zahl der vom Schritt motor (118)
zurückgelegten Schritte als Maß für die Dicke der Cigaretten (Z) verwendbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfstempels (108) ringförmig ausgebildet ist und daß der Probenhalter (170)
zur Aufnahme der Cigaretten (Z) eine Vielzahl radial angeordneter Mulden (176) aufweist,
die jeweils etwa die Länge einer Cigarette (Z1, Z2, Z) haben, in dem dem Prüfstempel
(108) gegenüberliegenden Mittenbereich (178) plan ausgebildet sind und in den beiden
Endbereichen durch Stege (180, 182) gegen die jeweils benachbarten Mulden abgegrenzt
sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Prüfstempel (108) von der Vorrichtung abnehmbar und gegen einen
zweiten Ring (190) austauschbar ist, der sich gegenüber dem Bereich der Filter (ZF1,
ZF2) der auf dem Probenhalter (170) liegenden Cigaretten (Z) befindet und für eine
Härtebestimmung der Filter ZF1, ZF2) verwendbar ist.
20. Vorrichtung zur Bestimmung der Füllfähigkeit von Tabak und der Härte von Cigaretten
nach einem der Ansprüche 8 bis 13 einerseits und einem der Ansprüche 14 bis 19 andererseits,
dadurch gekennzeichnet, daß an einer funktionsfähigen Vorrichtung zur Bestimmung der Füllfähigkeit von Tabak
der Prüfstempel (8, 10) zur Füllfähigkeitsbestimmung mit den daran befindlichen Meßeinrichtungen
(12, 56, 60A, 60B) gegen den Prüfstempel (108, 110, 113) zur Härtebestimmung mit den
daran befindlichen Meßeinrichtungen (112A, 112B, 112C) austauschbar ist und daß der
Behälter (30) zur Füllfähigkeitsbestimmung mit den darin befindlichen Meßeinrichtungen
(58, 62A, 62B) gegen den Probenhalter (170) zur Härtebestimmung mit den daran befindlichen
Meßeinrichtungen austauschbar ist.