[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem in einem
Rotorgehäuse angeordneten Spinnrotor und einer an einer Druckluftquelle angeschlossenen
Druckluftleitung, die in einer das Rotorgehäuse schließenden Abdeckung angeordnet
und auf die Innenfläche des Spinnrotors gerichtet ist und welcher ein pulsierender
Druckluftstrom zuführbar ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist durch die DE-2.735.311 A1 bekannt. Gemäß dieser bekannten
Vorrichtung ist in der Druckluftleitung ein Pneumatikventil angeordnet, das mit Hilfe
eines Elektromagneten gesteuert wird. Dieser Elektromagnet wird mit Hilfe eines Impulsgebers
gesteuert, so daß dem Spinnrotor die Reinigungsluft mit der gewünschten Frequenz zugeführt
wird. Die Steuerung des Elektromagneten mit der gewünschten Frequenz erfordert einerseits
den erwähnten Impulsgeber und andererseits Elektromagneten, die außerordentlich flink
auf derartige Impulsgeber reagieren. Dies ist mit einem relativ hohen Aufwand verbunden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine rein pneumatisch arbeitende
Schaltvorrichtung zu schaffen. Dabei soll diese Schaltvorrichtung so ausgebildet sein,
daß nicht nur ein pulsierender Druckluftstrom erzeugt wird, sondern der Druckluftstrom
soll darüber hinaus steile Flanken aufweisen, so daß sehr plötzliche Übergänge von
der Luftzuführung zur Zuführpause und von der Pause zur erneuten Luftzuführung entstehen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schaltvorrichtung eine
Absperrvorrichtung zugeordnet ist und die Schaltvorrichtung ein Gehäuse mit einer
Druckkammer, in welche eine an die Druckluftquelle angeschlossene Steuerluft-Zuführleitung
einmündet, eine in das Gehäuse einmündende Steuerluft-Abführleitung sowie ein Verschlußorgan
aufweist zum wechselweisen Verbinden und Trennen von Druckkammer und Steuerluft-Abführleitung
und zur Steuerung der Zufuhr von Druckluft von der Druckluftquelle zur Druckluftleitung,
wobei das Verschlußorgan in einer Bewegungsrichtung durch den in der Druckkammer
wirksamen Druck und in entgegengesetzter Bewegungsrichtung durch ein elastisches
Element beaufschlagt ist. Der in der Druckkammer sich aufbauende Druck bestimmt die
Freigabe der Druckluftzufuhr zum Spinnrotor bzw. die Beendigung dieser Druckluftzufuhr.
Wird nämlich eine bestimmte Druckschwelle überschritten, so gibt die Schaltvorrichtung
die Zufuhr der Druckluft in den Spinnrotor frei, wobei sich der Druck in der Druckkammer
rasch wieder abbauen kann, so daß der Druck wieder eine gewisse Mindestgrenze unterschreitet
und die Druckluftzufuhr in den Rotor wieder unterbindet. Das Verschlußorgan kann
dabei durch den sich in der Druckkammer aufbauenden Druck entweder von der Unterbruch-Stel
lung in die Reinigungsstellung und durch ein elastisches Element von dieser Reinigungsstellung
wieder zurück in die Unterbruch-Stellung gebracht werden. Es ist jedoch bei entsprechender
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch umgekehrt möglich, das Verschlußorgan
aus der Unterbruch-Stellung mit Hilfe des elastischen Elementes in die Reinigungsstellung
und durch den sich in der Druckkammer aufbauenden Druck aus der Reinigungsstellung
wieder zurück in die Unterbruch-Stellung zu bringen.
[0005] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgegenstandes weist das Verschlußorgan
eine die Druckkammer begrenzende Kolbenscheibe auf, die im Gehäuse von der einen
Seite der Steuerluft-Abführleitung bis auf deren andere Seite verschiebbar ist. Auf
diese Weise wird durch die Kolbenscheibe die Druckkammer abwechselnd mit der Steuerluft-Abführleitung
verbunden und wieder von dieser getrennt, wobei durch das Verbinden der Druckkammer
mit der Steuerluft-Abführleitung sich der Druck in der Druckkammer abbauen kann, wodurch
die Rückkehr der Kolbenscheibe in die Ausgangsstellung ermöglicht wird.
[0006] Die Frequenz, mit welcher die Druckluft dem Spinnrotor zugeführt wird, kann in unterschiedlicher
Weise gesteuert werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind in unterschiedlichem Abstand von der Zuluftleitung mehrere absperrbare
Steuerluft-Abführleitungen angeordnet. Je nachdem, welche dieser Steuerluft-Abführleitungen
freigegeben ist, muß die Kolbenscheibe einen kleineren oder größeren Hubweg ausführen,
bis die in der Druckkammer angesammelte Druckluft aus der freigegebenen Steuerluft-Abführleitung
entweichen kann. Hierdurch ergeben sich auch unterschiedliche Zeiten und Frequenzen
für die Druckluftzufuhr in den Spinnrotor.
[0007] Die aus der Druckkammer entweichende Druckluft kann in die Atmosphäre abgegeben
werden. Es ist jedoch auch möglich, diese Druckluft für die Reinigung des Spinnrotors
zu verwenden, weshalb gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgegenstandes
die Steuerluft-Abführleitung in die Druckluftleitung einmündet.
[0008] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist das Verschlußorgan neben der die Druckkammer begrenzenden Kolbenscheibe noch
eine zweite Kolbenscheibe auf, die im Abstand von der ersten Kolbenscheibe angeordnet
ist. Eine solche Ausbildung mit zwei Kolbenscheiben ist die Voraussetzung dafür,
daß dem Spinnrotor in beiden Endstellungen des Verschlußorgans ein Reinigungsstrom
zugeführt werden kann.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das elastische
Element in einer Kammer angeordnet, in welche die Steuerluft-Zuführleitung einmündet,
wobei die Druckkammer mit der Steuerluft-Abführleitung in Verbindung steht und durch
die der Druckkammer abgewandte Kolbenscheibe abwechselnd mit der Reinigungsluft-Zuführleitung
oder mit einer zwischen den beiden Kolbenscheiben ins Gehäuse einmündenden Steuerluft-Abführleitung
in Verbindung bringbar ist. In der Ausgangsstellung steht die Kammer, in welche die
Steuerluft-Zuführleitung einmündet, mit der Druckkammer in Verbindung. Gleichzeitig
steht auch die Steuerluft-Abführleitung mit der Steuerluft-Zuführlei tung in Verbindung.
Es baut sich zunächst in der Druckkammer ein Druck auf, bis schließlich das Verschlußorgan
die Verbindung zwischen Steuerluft-Zuführleitung und Steuerluft-Abführleitung verschließt
und die Verbindung zwischen Druckkammer und der Reinigungsluft-Abführleitung und
der Steuerluft-Abführleitung in Verbindung gebracht wird. Sowohl die durch die Steuerluft-Abführleitung
als auch die durch die Reinigungsluft-Abführleitung entweichende Druckluft kann für
Reinigungszwecke herangezogen werden. Durch das Abführen der Druckluft aus der Druckkammer
sinkt in dieser der Druck, so daß das Verschlußorgan in die Ausgangsstellung zurückkehren
kann. Durch diese Vorrichtung wird über die Steuerluft-Abführleitung stets Luft abgeführt,
während durch die Reinigungsluft-Abführleitung ein pulsierender Druckluftstrom abgeführt
wird.
[0010] Gemäß einer anderen alternativen Ausbildung des Erfindungsgegenstandes sind zwei
voneinander unabhängige Leitungen vorgesehen, die durch die Schaltvorrichtung hindurch
geführt sind. Hierbei münden in das Gehäuse eine Reinigungsluft-Zuführleitung und
eine mit der Druckluftleitung, die in den Rotor einmündet, in Verbindung stehende
Reinigungsluft-Abführleitung, welche durch die der Druckkammer abgewandte Kolbenscheibe
voneinander getrennt sind, solange sich die die Druckkammer begrenzende Kolbenscheibe
zwischen der Steuerluft-Zuführleitung und der Steuerluft-Abführleitung befindet,
und welche sich zwischen den beiden Kolbenscheiben befinden, wenn die die Druckkammer
begrenzende Kolbenscheibe die Verbindung zwischen der Steuerluft-Zuführleitung und
der Steuerluft-Abführleitung freigibt. Auf diese Weise kann für die Steuerluft ein
ganz anderer Unterdruck gewählt werden als für die dem Spinnrotor zugeführte Reinigungsluft,
wodurch die Steuerfrequenz der Schaltvorrichtung unabhängig von dem Druck der Reinigungsluft
gewählt werden kann. Vorteilhafterweise sind deshalb auch die Steuerluft-Zuführleitung
und die Reinigungsluft-Zuführleitung mit unterschiedlichem Druck beaufschlagbar.
[0011] Es kann wünschenswert sein, wenn für die Reinigung des Spinnrotors - unabhängig
davon, ob sowohl die aus der Steuerluft-Abführleitung und aus der Reinigungsluft-Abführleitung
austretende Druckluft für die Reinigung des Spinnrotors Anwendung findet Druckluft
mit unterschiedlichem Druck Anwendung findet. Aus diesem Grunde ist gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, daß die Reinigungsluft-Zuführleitung
über eine Umschaltvorrichtung im Wechsel an eine Druckluft mit hohem Überdruck oder
an eine Druckluft mit geringerem Überdruck führende Druckluft-Zuführleitung anschließbar
ist.
[0012] Die Frequenz, mit welcher dem Spinnrotor Druckluft zugeführt wird, kann auf verschiedene
Weise gesteuert werden. Gemäß einer weiteren einfachen und vorteilhaften Ausführung
ist zu diesem Zweck der Abstand zwischen den beiden Kolbenscheiben variabel. Dabei
können die beiden Kolbenscheiben über eine Schraubverbindung miteinander verbunden
sein. Damit sich die beiden Kolbenscheiben relativ zueinander in ihrem Abstand einstellen
lassen, ist es vorteilhaft, daß der einen Kolbenscheibe eine vom Gehäuse getragene
Drehsicherung zugeordnet ist, während die andere Kolbenscheibe mit einem in Bewegungsrichtung
dichtend bis außerhalb des Gehäuses reichenden drehbaren Stellelement verbunden ist.
[0013] Es ist aber auch möglich, die beiden Kolbenscheiben unter Zwischenschaltung eines
elastischen Elementes axial beweglich aneinander abzustützen, wobei zur gegenseitigen
Führung kooperierende koaxiale Führungen vorgesehen sind. Auf diese Weise kann das
Verhältnis zwischen den Zeiten, während welcher eine Verbindung zwischen der Reinigungsluft-Zuführleitung
und der Reinigungsluft-Abführleitung oder zwischen der Steuerluft-Zuführleitung und
der Steuerluft-Abführleitung freigegeben ist, gesteuert werden.
[0014] Wie bereits erwähnt, ist es dann, wenn separate Steuerluft- und Reinigungsluft-Abführleitungen
vorgesehen sind, möglich, diese beiden Luftströme dem Spinnrotor zur Reinigung zuzuführen.
In diesem Fall können beide Reinigungsluftströme in ein und dieselbe Druckluftleitung
einmünden. Vorteilhafter ist es jedoch, daß dann, wenn sowohl die Reinigungsluft-Abführleitung
als auch die Steuerluft-Abführleitung für die Reinigung des Spinnrotors Anwendung
finden, diese beiden Abführleitungen in zwei unabhängig voneinander auf die Innenfläche
des Spinnrotors gerichtete Druckluftleitungen einmünden. Auf diese Weise gibt es
an beiden Einwirkstellen pulsierende Druckluftströme, die sich praktisch nicht beeinträchtigen.
[0015] Die Schaltvorrichtung kann unterschiedlich ausgebildet werden. So kann gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausbildung vorgesehen sein, daß die Druckkammer auf ihrer der
Steuerluft-Abführleitung zugewandten Seite durch eine Wand mit einer Öffnung begrenzt
ist, die durch einen Ventilsitz umgeben ist, an welchen das Verschlußorgan zur Anlage
bringbar ist. Um auch bei einer derartigen Ausführung, bei welcher das Verschlußorgan
nicht als Kolben mit ei ner Gleitdichtung ausgebildet zu sein braucht, die Schaltzeiten
zu vergrößern, weist zweckmäßigerweise das Verschlußorgan auf seiner der Öffnung zugewandten
Seite eine kammerartige Ausnehmung auf. Dabei ist es von Vorteil, wenn der Querschnitt
der Öffnung kleiner ist als der Querschnitt der kammerartigen Ausnehmung im Verschlußorgan,
da sich dann ein Druckausgleich zwischen der Druckkammer und der kammerartigen Ausnehmung
im Verschlußorgan nur verzögert einstellt. Um die Größe der kammerartigen Ausnehmung
dem jeweils gewünschten Zweck anpassen zu können, ist vorteilhafterweise ein in die
kammerartige Ausnehmung einsetzbarer Einsatz vorgesehen. Dieser Einsatz kann austauschbar
oder auch innerhalb der kammerartigen Ausnehmung axial verstellbar sein. Es ist weiterhin
von Vorteil, wenn auch der Querschnitt der Öffnung mit Hilfe eines Einsatzes veränderbar
ist.
[0016] Es kann zweckmäßig sein, wenn dem Spinnrotor nicht nur ein pulsierender Druckluftstrom
zugeführt werden kann, sondern wenn alternativ auch ein gleichförmiger Druckluftstrom
in das Innere des Spinnrotors geleitet werden kann. Zu diesem Zweck kann in weiterer
vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen sein, daß die Druckluftleitung
unter Umgehung der Schaltvorrichtung über eine Absperrvorrichtung mit der Druckluftquelle
verbindbar ist. Eine solche Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn die Druckluftleitung in der Abdeckung angeordnet ist, welche
das Rotorgehäuse auch während des normalen Spinnprozesses abdeckt. In diesem Fall
kann es vorteilhaft sein, auch nach Durchführung der Rotorreinigung noch einen relativ
schwachen Druckluftstrom in das Innere des Spinnrotors zu leiten. Bei einer derartigen
Ausbildung der Offenend-Spinnvorrichtung ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
des Erfindungsgegenstandes dann, wenn eine erste, Druckluft mit hohem Überdruck führende
Druckluft-Zuführleitung und eine zweite, Druckluft mit geringerem Überdruck führende
Druckluftleitung vorgesehen ist, zweckmäßigerweise die Druckluftleitung über die
Absperrvorrichtung mit der Druckluft mit geringerem Überdruck führenden Druckluft-Zuführleitung
verbunden.
[0017] Damit wahlweise ein Druckluftstrom hohen Überdruckes und ein Druckluftstrom niedrigeren
Überdruckes zur Verfügung stehen kann, kann weiterhin vorgesehen werden, daß der Absperrvorrichtung
eine Umschaltvorrichtung vorgeschaltet ist, durch welche die Druckluftleitung im
Wechsel an die Druckluft mit hohem Überdruck oder an die Druckluft mit niedrigerem
Überdruck führende Druckluft-Zuführleitung anschließbar ist.
[0018] Die Frequenz des Reinigungsluftstromes hängt einerseits von der Dimension der Druckkammer
und/oder der kammerartigen Ausnehmung im Verschlußorgan ab. Andererseits hängt diese
Frequenz aber auch von dem Druck der Steuerluft ab. Um auf einfache Weise die Steuerfrequenz
ohne irgendwelche Umstellungen oder Justierungen zumindest zwischen zwei Stufen umschalten
zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Steuerluft-Zuführleitung und/oder die Reinigungsluft-Zuführleitung
über eine Umschaltvorrichtung wechselweise an eine Druckluft mit hohem Überdruck
oder an eine Druckluft mit niedrigerem Überdruck führende Druckluft-Zuführleitung
anschließbar ist.
[0019] Um sicherzustellen, daß die Schaltvorrichtung unabhängig vom Fül lungsgrad der Druckkammer
bei Unterbrechen der Steuerluft-Zuführung zur Druckkammer stets eine definierte Grundstellung
einnehmen kann, ist es von Vorteil, wenn die Steuerluft-Zuführleitung über eine Umschaltvorrichtung
wechselweise mit einer Druckluft-Zuführleitung oder mit der Atmosphäre verbindbar
ist. Auf diese Weise erfolgt dann, wenn die Steuerluft-Zuführleitung nicht mit der
Druckluft-Zuführleitung verbunden ist, stets eine Entleerung der Druckkammer.
[0020] Vorteilhafterweise ist der Absperr- und/oder evtl. vorgesehenen Umschaltvorrichtung
ein Elektromagnet als Antrieb zugeordnet. Da hiermit lediglich eine Verbindung hergestellt
bzw. unterbrochen werden muß, ohne daß dieser Elektromagnet auch der Erzeugung eines
pulsierenden Druckluftstromes dient, ist diese Steuervorrichtung sehr einfach.
[0021] Die Abdeckung kann gemäß einer vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgegenstandes
Teil einer längs einer Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen verfahrbaren
Wartungsvorrichtung sein, die eine Steuervorrichtung trägt, mit welcher der Elektromagnet
oder die Elektromagneten einer Offenend-Spinnvorrichtung zumindest während der Wartung
dieser Spinnvorrichtung steuermäßig in Verbindung steht oder stehen. Alternativ kann
auch vorgesehen sein, daß die Abdeckung Teil der Offenend-Spinnvorrichtung ist und
der Elektromagnet oder die Elektromagneten einer Offenend-Spinnvorrichtung mit einer
Steuervorrichtung steuermäßig in Verbindung steht bzw. stehen.
[0022] Auch im letzten Fall kann vorgesehen sein, daß der Offenend- Spinnvorrichtung eine
längs einer Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen verfahre Wartungsvorrichtung
zustellbar ist und der zumindest eine Elektromagnet einer jeden Offenend-Spinnvorrichtung
durch die Wartungsvorrichtung steuerbar ist. Weiterhin kann hierbei vorgesehen sein,
daß einer oder ggf. auch mehrere Elektromagneten wahlweise durch die Wartungsvorrichtung
oder durch eine von der Wartungsvorrichtung unabhängige Steuervorrichtung aus ansteuerbar
ist bzw. sind.
[0023] Eine weitere Einstellmöglichkeit für die Frequenz des Reinigungsluftstromes ergibt
sich, wenn das elastische Element einstellbar ist. Dieses kann dabei prinzipiell verschieden
ausgebildet sein, doch ist es besonders vorteilhaft, das elastische Element als Druckfeder
auszubilden.
[0024] Der Erfindungsgegenstand ermöglicht in seinen verschiedenen Formen rein pneumatisch
die Erzeugung eines pulsierenden Reinigungsluftstromes, wobei es sogar möglich ist,
die Frequenz dieses Luftstromes voreinzustellen. Elektrische Impulsgeber und äußerst
flinke Elektromagneten sind somit nicht erforderlich. Auf diese Weise ist es dann,
wenn eine derartige Schaltvorrichtung an der einzelnen Spinnstelle vorgesehen ist,
auch möglich, die einzelnen Spinnstellen unterschiedlich einzustellen, wodurch eine
Anpassung an unterschiedliches Material, das an den einzelnen Spinnstellen versponnen
wird, sowie unterschiedliche Rotoren (Form, Laufzeit) möglich ist. Auf diese Weise
wird eine stets optimale Rotorreinigung gewährleistet. Ist eine derartige Reinigungsvorrichtung
pro Spinnstelle vorgesehen, so kann die Reinigung auch von Hand eingeleitet werden.
Andererseits ist es möglich, zusätzlich oder al ternativ die Reinigungsvorrichtung
an einer Wartungsvorrichtung vorzusehen, die längs einer Maschine mit einer Vielzahl
von Offenend-Spinnvorrichtungen entlang fährt. Dies ist eine besonders kostengünstige
Lösung.
[0025] Mehrere Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 im Schema eine erste Ausbildung einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
bei welcher die Steuerluft gleichzeitig als Reinigungsluft dient;
Figur 2 im Querschnitt eine Schaltvorrichtung, bei welcher die Druckfeder-Beaufschlagung
des Verschlußorganes einstellbar ist;
Figur 3 im Querschnitt eine Abwandlung der in Figur 2 gezeigten Vorrichtung mit mehreren
Einstellmöglichkeiten für die Beeinflussung der Schaltfrequenz;
Figur 4 im Schema eine Ausbildung der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung mit zwei
Kolbenscheiben und mehreren Steuerluft-Abführleitungen;
Figur 5 im Schema eine Abwandlung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit mehreren,
in das Rotorinnere geführten Druckluftleitungen und mit zwei unter unterschiedlichem
Druck stehenden Druckluft-Zuführleitungen;
Figur 6 eine Abwandlung der in Figur 5 gezeigten Vorrichtung im Schema; und
Figur 7 im schematischen Querschnitt eine andere Ausbildung einer Schaltvorrichtung
mit zwei Kolbenscheiben.
[0026] Das Grundprinzip wird zunächst mit Hilfe der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung erläutert,
wobei alle für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Details in der
Darstellung weggelassen wurden.
[0027] Figur 1 zeigt von einer Spinnstelle - von welchen üblicherweise eine Vielzahl in
einer Spinnmaschine nebeneinander angeordnet sind - einen Spinnrotor 1, der in einem
Rotorgehäuse 10 drehbar gelagert ist, welches in üblicher Weise an einen Saugkanal
11 zur Erzeugung eines Spinnunterdruckes angeschlossen ist.
[0028] Das Rotorgehäuse 10 wird durch eine Abdeckung 12 geschlossen, die in üblicher und
daher nicht gezeigter Weise einen Faserspeisekanal trägt, durch welchen Fasern in
das Innere des Spinnrotors 1 geleitet werden können. Darüber hinaus trägt die Abdeckung
12 ebenfalls in nicht gezeigter Weise einen Fadenabzugskanal, durch welchen hindurch
ein durch das Einbinden der Fasern erzeugter Faden aus dem Inneren des Spinnrotors
1 wieder abgezogen werden kann.
[0029] In der Abdeckung 12 ist eine Druckluftleitung 2 angeordnet, durch welche hindurch
dem Spinnrotor 1 Druckluft zugeführt werden kann.
[0030] Die Abdeckung 12 kann durch den üblichen Rotordeckel gebildet werden, der die Spinnkammer
10 während des Spinnprozesses abdeckt. In diesem Fall ist die Druckluftleitung 2
zusätzlich zu dem erwähnten Faserspeisekanal und dem Abzugsrohr in der Abdekkung
12 angeordnet. Die Abdeckung kann jedoch auch Teil einer nicht gezeigten Wartungsvorrichtung
sein, die längs der Spinnmaschine verfahrbar ist und die anstelle des normalen Rotordeckels
während der Rotorreinigung das jeweilis gewartete Rotorgehäuse 10 verschließt.
[0031] Die Druckluftleitung 2 mündet in an sich bekannter Weise in tangentialer Richtung
- in Fig. 1 lediglich aus Darstellungsgründen koaxial dargestellt - gegen die Innenwand
des Spinnrotors 1.
[0032] Zur Erzeugung der für die Reinigung des Spinnrotors 1 erforderlichen Druckluft ist
eine Druckluftquelle 3 vorgesehen, an welche eine Druckluft-Zuführleitung 30 angeschlossen
ist. Wie Fig. 1 zeigt, erstreckt sich bei Spinnmaschinen mit einer Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Spinnstellen mit je einem Spinnrotor 1 die Druckluft-Zuführleitung 30
über eine Vielzahl von Spinnstellen, wobei pro Spinnstelle von dieser Druckluft-Zuführleitung
30 je eine Steuerluft-Zuführleitung 4 abzweigt. In dieser Steuerluft-Zuführleitung
ist eine Absperrvorrichtung 5 vorgesehen, der eine Schaltvorrichtung 6 folgt.
[0033] Die Schaltvorrichtung 6 besitzt ein Gehäuse 60 in der Form eines Zylinders, in welches
an ihrem einen Ende - in der Stirnfläche oder in der Mantelfläche - die Steuerluft-Zuführleitung
4 einmündet. Im Gehäuse 60 wird ein Verschlußorgan 7 axial beweglich ge führt, das
eine Kolbenstange 610 aufweist, die dichtend durch die Stirnseite 609 des Gehäuses
60 auf dessen der Einmündung der Steuerluft-Zuführleitung 4 abgewandten Ende aus dem
Gehäuse 60 herausgeführt wird. Die Kolbenstange 610 trägt auf ihrem der Einmündung
der Zuluft-Zuführleitung 4 zugewandten Ende eine Kolbenscheibe 611. Die Kolbenscheibe
611 ist durch eine Druckfeder 65 beaufschlagt, welche die Kolbenstange 610 umgibt.
Zur Begrenzung des Hubweges des Kolbens 61 in Richtung zu dem Gehäuseende, in welches
die Steuerluft-Zuführleitung 4 einmündet, ist zwischen dieser Einmündung der Steuerluft-Zuführleitung
4 und der Kolbenscheibe 611 im Gehäuse 60 ein ringförmiger Anschlag 600 vorgesehen.
[0034] Durch die Kolbenscheibe 611 wird eine Druckkammer 62 begrenzt, die mit der Mündung
der Steuerluft-Zuführleitung 4 in steter Verbindung ist und welche durch Verschieben
des Verschlußorgans 7 ihre Größe verändert.
[0035] Auf der der Druckkammer 62 abgewandten Seite der am Anschlag 600 anliegenden Kolbenscheibe
611 mündet in das Innere des Gehäuses 60 eine Steuerluft-Abführleitung 40 ein, die
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel in die Druckluftleitung 2 übergeht.
[0036] Die Anordnung der Mündung der Steuerluft-Abführleitung 40 sowie die Kennwerte der
Druckfeder 65 sind so gewählt, daß die Kolbenscheibe 611 durch den sich in der Druckkammer
62 aufbauenden Druck vom Anschlag 600 abgehoben und bis über die Mündung der Steuerluft-Abführleitung
40 hinweg auf deren andere Seite bewegt werden kann.
[0037] Während des normalen Spinnbetriebes ist die der Schaltvorrichtung 6 zugeordnete Absperrvorrichtung
5 geschlossen, so daß keine Druckluft in die Druckkammer 62 des Gehäuses 60 der Schaltvorrichtung
6 gelangen kann. Somit gelangt auch keine Reinigungsluft durch die Steuerluft-Abführleitung
40 und die Druckluftleitung 2 in den Spinnrotor 1. Soll nun nach Stillsetzen der Spinnstelle
der Spinnrotor 1 gereinigt werden, so wird die Absperrvorrichtung 5 betätigt, damit
diese den Zufluß von Druckluft in das Innere der Druckkammer 62 ermöglicht. In der
Druckkammer 62 steigt der Druck somit an und schiebt den Kolben 61 gegen die Wirkung
der Druckfeder 65 immer weiter in Richtung zur Mündung der Steuerluft-Abführleitung
40. Die Druckkammer 62 vergrößert sich immer mehr, bis schließlich die Kolbenscheibe
611 über die Mündung der Steuerluft-Abführleitung 40 hinwegbewegt wird. Hierdurch
wird eine direkte Verbindung zwischen der Druckkammer 62 und der Steuerluft-Abführleitung
40 und damit auch der Druckluftleitung 2 geschaffen. Die Druckluft kann nun aus der
Druckkammer 62 über die Steuerluft-Abführleitung 40 und die Druckluftleitung 2 entweichen
und gelangt in Form eines Druckluftstosses in das Innere des Spinnrotors 1. Die Freigabe
der Druckluft erfolgt schlagartig, so daß der Druckanstieg im Spinnrotor 1 eine steile
Flanke bildet. Wenn schließlich sich der Druck in der Druckkammer 62 sich soweit abgebaut
hat, daß die Kolbenscheibe 611 durch die Druckfeder 65 wieder in Richtung zur Steuerluft-Zuführleitung
4 bewegt wird, so wird durch das erneute Überfahren der Steuerluft-Abführleitung 40
durch die Kolbenscheibe 611 die Steuerluft-Abführleitung 40 von der Druckkammer 62
getrennt und dadurch die Druckluftzufuhr zum Spinnrotor 1 erneut schlagartig unterbrochen,
so daß auch hier eine steile Druckabfallflanke entsteht.
[0038] Durch diese steilen Druckaufbau- bzw. Druckabfall-Flanken wird eine sehr intensive
Einwirkung der Druckluftstöße auf die Innenwand des Spinnrotors 1 und damit auch
eine sehr intensive Reinigung dieses Spinnrotors 1 erzielt.
[0039] Die Schaltvorrichtung 6 kann unterschiedlich ausgebildet werden. So muß das Gehäuse
60 nicht unbedingt Zylinderform aufweisen. Auch kann das Schaltorgan, das gemäß Fig.
1 als Kolben 61 ausgebildet ist, abweichende Formen aufweisen. So besitzt das in
Fig. 2 gezeigte Gehäuse 60 der Schaltvorrichtung 6 eine Druckkammer 620, die auf ihrer
der Steuerluft-Abführleitung 40 zugewandten Seite durch eine Zwischenwand 63 von einer
weiteren Kammer 64 getrennt ist. Die Kammer 64 nimmt das Verschlußorgan 7 auf, das
auf seiner der Zwischenwand 63 abgewandten Seite durch die Druckfeder 65 beaufschlagt
ist.
[0040] Die Zwischenwand 63 weist eine Öffnung 630 auf, die auf ihrer dem Verschlußorgan
7 zugewandten Seite von einem ringförmigen Ventilsitz 631 umgeben ist. Mit diesem
Ventilsitz 631 arbeitet das Verschlußorgan 7 zusammen, das zu diesem Zweck eine Ringdichtung
70 trägt. Zwischen der Zwischenwand 63 und dem Verschlußorgan 7 bildet sich innerhalb
des Ventilsitzes 631 ein Raum 640 aus.
[0041] Die der Zwischenwand 63 gegenüberliegende Stirnseite 601 der Druckkammer 620 trägt
einen Führungsbolzen 602, der bis in eine dem Führungsbolzen 602 zugewandte Sackbohrung
71 des Verschlußorganes 7 reicht. Der Führungsbolzen 602 und die Sackbohrung 71 haben
derartige Abmessungen, daß unabhängig von der jeweiligen Ar beitsposition des Verschlußorganes
7 dieses durch den Führungsbolzen 602 stets sicher geführt wird.
[0042] Das Verschlußorgan 7 weist auf seiner der Druckkammer 620 und damit der Öffnung
630 zugewandten Seite eine kammerartige Ausnehmung 72 auf.
[0043] Fig. 2 zeigt die Schaltvorrichtung 6 in ihrer Schließstellung, in welcher das Verschlußorgan
7 mit seiner Ringdichtung 70 auf dem Ventilsitz 631 aufsitzt und somit die Druckkammer
620 von der Kammer 64 trennt. Steigt durch Öffnen der Absperrvorrichtung 5 der Druck
in der Druckkammer 620 an, so fließt die Druckluft aus der Druckkammer 620 durch die
Öffnung 630 in der Zwischenwand 63 hindurch in den Raum 640 zwischen der Zwischenwand
63 und dem Verschlußorgan 7. Darüber hinaus gelangt die Druckluft auch in die kammerartige
Ausnehmung 72 in dem Verschlußorgan 7. Erreicht schließlich der Druck in dem Raum
640 und in der kammerartigen Ausnehmung 72 einen Wert, der die von der Druckfeder
65 ausgeübte Kraft übersteigt, so wird das Verschlußorgan 7 mit seiner Ringdichtung
70 vom Ventilsitz 631 abgehoben, wobei das Verschlußorgan 7 durch den Führungsbolzen
602 sicher geführt wird. Die Druckluft kann nun aus dem Raum 640 und der kammerartigen
Ausnehmung 72 in die Kammer 64 entweichen und gelangt von hier aus in die Steuerluft-Abführleitung
40 und in die Druckluftleitung 2, von wo aus sie gegen die Innenwand des Spinnrotors
1 geführt wird. Das Verschlußorgan 7 gelangt hierdurch erneut zur Anlage an den Ventilsitz
631.
[0044] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Querschnitt der Öffnung 630 wesentlich
geringer als der Innendurchmesser des Ventilsitzes 631 und als der Querschnitt der
kammerartigen Ausnehmung 72. Somit hat die Öffnung 630 eine Drosselwirkung, d.h.
der Druck im Raum 640 und in der kammerartigen Ausnehmung 72 baut sich gegenüber dem
Druck in der Druckkammer 620 verzögert auf. Hierdurch ergibt sich eine reduzierte
Schaltfrequenz im Vergleich zu einer Ausführung, bei welcher die Öffnung 630 größer
als gezeigt ist.
[0045] Die Schaltfrequenz wird ferner wesentlich durch das Größenverhältnis der Druckkammer
620 gegenüber der kammerartigen Ausnehmung 72 sowie dem Raum 640 bestimmt. Je kleiner
der durch den Raum 640 und die kammerartige Ausnehmung 72 - die gegebenenfalls auch
entfallen kann - gebildete Gesamtraum im Vergleich zur Druckkammer 620 ist, um so
rascher ist hier ein Druckausgleich erreicht, insbesondere wenn der Querschnitt der
Öffnung 630 im Verhältnis zu dem Raum 640 und der kammerartigen Ausnehmung 72 groß
ist. Ist dieser aus dem Raum 640 und der kammerartigen Ausnehmung 72 gebildete Gesamtraum
dagegen im Vergleich zur Druckkammer 620 groß und ist darüber hinaus der Querschnitt
der Öffnung 630 relativ klein, so dauert es etwas länger, bis ein Druckausgleich
zwischen der Druckkammer 620 und dem durch den Raum 640 und die kammerartige Ausnehmung
72 gebildeten Gesamtraum stattfindet, so daß es dann auch länger dauert, bis das
Verschlußorgan 7 vom Ventilsitz 631 abgehoben wird.
[0046] Eine weitere Beeinflussung der Schaltfrequenz der Schaltvorrichtung 6 wird auch
durch die Vorspannung der Druckfeder 65 erreicht. Aus diesem Grunde besitzt gemäß
Fig. 2 das Gehäuse 60 auf seiner der Stirnseite 601 abgewandten Stirnseite 603 eine
Gewindebohrung 604, in welche eine Federspannschraube 650 eingesetzt ist, welche
das dem Verschlußorgan 7 abgewandte Ende der Druckfeder 65 aufnimmt. Durch Verstellen
dieser Federspannschraube 650 kann somit die Vorspannung der Druckfeder 65 geändert
werden. Je größer die Vorspannung der Druckfeder 75 ist, desto länger dauert es, bis
der sich in der Druckkammer 620 aufbauende Druck die Federkraft überwinden kann.
Während dies schneller geht, wenn die Federkraft kleiner ist.
[0047] Auch bei der zuvor geschilderten Vorrichtung gelangt die Druckluft nach Freigabe
der Absperrvorrichtung 5 durch die Steuerluft-Zuführleitung 4 in die Druckkammer
620 und von dort in die Steuerluft-Abführleitung 40. Wie erwähnt, hängt dabei die
Schaltfrequenz von der Dimensionierung der Druckkammer 620, des Raumes 640, der kammerartigen
Ausnehmung 72 und ihren Relationen, von der Federkraft und von der Vorspannung der
Druckfeder 65 ab.
[0048] Auch bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel entweicht die Luft schlagartig
aus dem durch den Raum 640 und die kammerartige Ausnehmung 72 gebildeten Gesamtraum
zwischen dem Ventilsitz 631 und der Ringdichtung 70 in die Kammer 64, so daß dann
auch die Rückkehr des Verschlußorganes 7 in seine Schließstellung sehr plötzlich erfolgt.
Die Druckluftstöße, die die Steuerluft-Abführleitung 40 verlassen, sind allerdings
nicht so scharfkonturig ausgebildet wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1,
da die das Verschlußorgan 7 aufnehmende, zwangsläufig etwas größere Kammer 64 eine
Dämpfung bewirkt.
[0049] In Fig. 3 ist eine Abwandlung der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung gezeigt, die zusätzliche
Einstellmöglichkeiten für die Schaltfrequenz der Schaltvorrichtung 6 zeigt.
[0050] Bei diesem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Gehäuse 60 Zylinderform
auf, da eine solche Ausbildung steilere Druckanstiegs- und -abfallflanken ermöglicht.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß das Verschlußorgan 7 als (dichtender oder weitgehend
dichtender) Kolben ausgebildet werden kann, der die Größe des durch seinen Hub zwischen
der Zwischenwand 63 und dem Verschlußorgan 7 entstehenden Raum völlig oder im wesentlichen
gegenüber der Kammer 64 abdichtet.
[0051] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel mündet die Steuerluft-Zuführleitung 4 axial durch
die Stirnwand 601 in die Druckkammer 620 ein. In der Zwischenwand 63 zwischen der
Druckkammer 620 und der Kammer 64 befindet sich bei diesem Ausführungsbeispiel ein
Einsatz 632, der in eine Gewindebohrung 633 in der Zwischenwand 63 einschraubbar
ist. Dieser Einsatz 632 weist die zuvor bei der Erörterung der Fig. 2 genannte Öffnung
630 auf und besitzt in einer seiner Stirnflächen einen Schlitz 634, in welches ein
Werkzeug, das z.B. einem Schraubenziehen ähnlich ist, eingreifen kann.
[0052] Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausbildung der Schaltvorrichtung 6 ist das Gehäuse 60
zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem ersten Gehäuseteil 605, in das die Steuerluft-Zuführleitung
4 einmündet und welches die Druckkammer 620 aufnimmt, sowie einem Gehäuseteil 606,
welches die Kammer 604 einschließlich der Zwischenwand 63 aufnimmt. Die beiden Gehäuseteile
605 und 606 werden in an sich üblicher Weise miteinander verbunden, wobei sich zwischen
den Gehäuseteilen 605 und 606 eine Dichtscheibe 607 befindet. Es ist somit möglich,
nach Ablösen des Gehäuseteiles 605 vom Gehäuseteil 606 den Einsatz 632 zugänglich
zu machen und einzustellen.
[0053] Wie Fig. 3 zeigt, ist es jedoch auch möglich, die der Druckkammer 620 abgewandte
Stirnseite des Gehäuses 60 durch die entsprechend bemessene Federspannschraube 650
zu bilden, welche auf ein Gewinde 653 auf der Außenseite des Gehäuses 60 aufgeschraubt
wird. Auf diese Weise kann nach Abschrauben der Federspannschraube 650 auch das Verschlußorgan
7 aus dem Gehäuse 60 herausgenommen werden, so daß der Einsatz 632 auch von der der
Druckkammer 620 abgewandten Seite her zugänglich ist. In diesem Fall erübrigt es sich,
das Gehäuse 60 zweiteilig auszubilden.
[0054] Der Einsatz 632 läßt sich gegen einen anderen Einsatz austauschen, dessen Öffnung
630 einen anderen Innendurchmesser aufweist. Hierdurch kann der Querschnitt der Öffnung
630 und damit auch die Geschwindigkeit beeinflußt werden, mit welcher sich ein Druckausgleich
einstellt zwischen dem in der Druckkammer 620 herrschenden Druck und dem Druck, der
sich in dem aus dem Raum 640 und der kammerartigen Ausnehmung 72 bestehenden Gesamtraum
einstellt. Die Größe des Raumes 640 kann darüber hinaus zusätzlich gegenüber der
Druckkammer 620 verändert werden durch axiales Verstellen des Einsatzes 632 in der
Zwischenwand 63.
[0055] Daß die Vorspannung der Druckfeder 65 durch entsprechendes Verstellen der Federspannschraube
650 geändert werden kann, wodurch ebenfalls die Schaltfrequenz der Schaltvorrichtung
6 beeinflußt werden kann, wurde bereits oben erwähnt. Wie Fig. 6 zeigt, kann eine
an die jeweilige Konstruktion der Schaltvorrichtung 6 angepaßte Federspannschraube
650 zum Voreinstellen der Spannung der Druckfeder 65 grundsätzlich vorgesehen sein.
[0056] Fig. 2 zeigt noch eine zusätzliche Möglichkeit der Beeinflußung der Schaltfrequenz.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die kammerartige Ausnehmung 72 des Verschlußorganes
7 radial nach außen durch ein Gewinde 720 begrenzt, in welches ein scheibenartiger
Einsatz 721 eingeschraubt wird. Auch hier gibt es die Möglichkeit, die Relativstellung
des Einsatzes 721 gegenüber dem Verschlußorgan 7 von der der Zwischenwand 63 zugewandten
Seite des Verschlußorganes 7 zu bewerkstelligen.
[0057] Gemäß Fig. 3 ist der Einsatz 721 am Ende eines Stellbolzens 722 angeordnet, der sich
dichtend durch das Verschlußorgan 7 und durch die Federspannschraube 650 bzw., wenn
eine solche nicht vorgesehen ist, durch die Stirnseite 603 des Gehäuses 60 der Schaltvorrichtung
6 hindurch erstreckt. Im Verschlußorgan 7 ist aus diesem Grunde eine entsprechende
Dichtung 700 vorgesehen, während die Stirnseite 603 des Gehäuses oder die Federspannschraube
650, die auf ihrem Außenumfang eine Dichtung 651 trägt, auch nach innen zur Abdichtung
gegenüber dem Stellbolzen 722 eine Dichtung 652 trägt. Der Stellbolzen 722 erstreckt
sich bis auf die Außenseite des Gehäuses 60 und weist dort eine Werkzeugangriffsfläche
723 in Form eines Außen- oder Innenprofils, beispielsweise eines Schlitzes, auf.
Bei einer derartigen Ausbildung läßt sich die Größe der kammerartigen Ausnehmung 72
durch axiales Verstellen des Einsatzes 721 ohne Öffnen des Gehäuses 60 von außen
verändern und damit auch die Schaltfrequenz der Schaltvorrichtung 6.
[0058] Bei den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen der Schaltvorrichtung 6 war stets
eine Steuerluft-Zuführleitung 4 vorgesehen, die mit einer Steuerluft-Abführleitung
40 verbindbar ist, wobei diese Steuerluft-Abführleitung 40 in die Druckluftleitung
2 übergeht, die im Inneren des Spinnrotors 1 endet. Mit Hilfe der Fig. 4 wird ein
anderes Ausführungsbeispiel beschrieben, gemäß welchem die Steuerluft-Zuführleitung
4 und die Steuerluft-Abführleitung 40 der Steuerung der Schaltvorrichtung 6 und nicht
- oder höchstens als Zusatzmaßname - der Reinigung des Spinnrotors 1 dienen. Für
die Reinigung des Spinnrotors 1 sind eine Reinigungsluft-Zuführleitung 8 und eine
Reinigungsluft-Abführleitung 80 vorgesehen, die auf einem vom Steuerluftstrom getrennten
Weg durch das Gehäuse 60 geleitet werden.
[0059] Sowohl die Steuerluft-Zuführleitung 4 als auch die Reinigungsluft-Zuführleitung
8 zwei gen von der im Zusammenhang mit der Fig. 1 erwähnten Druckluft-Zuführleitung
30 ab. Im Gegensatz zur Steuerluft-Zuführleitung 4 befindet sich in der Reinigungsluft-Zuführleitung
8 keine Absperrvorrichtung 5, da die Druckluftzufuhr zum Spinnrotor 1 mit Hilfe der
steuerbaren Schaltvorrichtung 6 gesteuert wird und keine zusätzliche Steuerung benötigt.
Die Reinigungsluft-Abführleitung 80 mündet in die Druckluftleitung 2 ein.
[0060] Wie Fig. 4 zeigt, besteht das Verschlußorgan 7 aus der die Druck kammer 62 begrenzenden
Kolbenscheibe 611 und einem über eine Kolbenstange 612 hiermit verbundenen Kolben
613, der auf seiner der Kolbenscheibe 611 abgewandten Seite durch die Druckfeder 65
beaufschlagt wird. Die Kolbenscheibe 611 und der Kolben 613 können auch ineinander
übergehen, ohne daß es zwischen diesen beiden Teilen eine Durchmesserreduzierung gibt.
[0061] In der Grundstellung, in welcher in der Druckkammer 62 kein Überdruck herrscht,
wird die Kolbenscheibe 611 aufgrund der Beaufschlagung durch die Druckfeder 65 in
Anlage am Anschlag 600 des Gehäuses 60 gehalten und befindet sich somit zwischen der
Steuerluft-Zuführleitung 4 und der Steuerluft-Abführleitung 40. In dieser Stellung
deckt der den Kolben 613 bildende Teil des Verschlußorganes 7 mit einer Dichtung
614 die Mündungen der Reinigungsluft-Zuführleitung 8 und der Reinigungsluft-Abführleitung
80 ab bzw. trennt diese in anderer Weise voneinander. Nimmt der Druck in der Druckkammer
62 zu, so wird das Verschlußorgan 7 in Richtung zur Druckfeder 65 verschoben. Dabei
gibt schließlich der Kolben 613 mit seiner Dichtung 614 die Verbindung zwischen der
Reinigungsluft-Zuführleitung 8 und der Reinigungsluft-Abführleitung 80 frei. Die
Mündungen der Reinigungsluft-Zuführleitung 8 und der Reinigungsluft-Abführleitung
80 befinden sich jetzt zwischen Kolben 613 und Kolbenscheibe 611.
[0062] Bei der Weiterbewegung des Verschlußorganes 7 in Richtung zur Druckfeder 65 überfährt
die Kolbenscheibe 611 schließlich die Steuerluft-Abführleitung 40, und gibt hiermit
die Verbindung zwischen Steuerluft-Zuführleitung 4 und Steuerluft-Abführleitung 40
frei, wodurch die Druckkammer 62 sich entleert und das Verschluß organ aufgrund der
Beaufschlagung durch die Druckfeder 65 in seine Ausgangslage zurückkehrt, in welcher
die Kolbenscheibe 611 am ringförmigen Anschlag 600 des Gehäuses 60 anliegt. Hierbei
wird die Verbindung zwischen der Reinigungsluft-Zuführleitung 8 und der Reinigungsluft-Abführleitung
80 wieder unterbrochen. Durch weitere Zufuhr von Druckluft zur Druckkammer 62 wiederholt
sich dieses Spiel erneut.
[0063] Die Druckfeder 65, die gemäß Fig. 4 zwischen der Stirnseite 609 und dem Kolben 613
angeordnet ist, kann sich auch an einem ringförmigen Anschlag zwischen der Kolbenscheibe
611 und dem Kolben 613 einerseits und an der Kolbenscheibe 611 andererseits abstützen.
Der ringförmige Anschlag muß dabei naturgemäß derartig angeordnet sein, daß der benötigte
Hubweg des Verschlußorganes 7 nicht beeinträchtigt wird.
[0064] Gemäß Fig. 4 münden in das Innere des Gehäuses neben der bereits erwähnten Steuerluft-Abführleitung
40 noch weitere Steuerluft-Abführleitungen 41 und 42 in unterschiedlichem Abstand
vom Anschlag 600 bzw. von der Steuerluft-Zuführleitung 4. In jeder der drei Steuerluft-Abführleitungen
40, 41 und 42 ist jeweils eine Absperrvorrichtung 400, 410 und 420 angeordnet. Je
nachdem, welche der drei Steuerluft-Abführleitungen 40, 41, 42 durch Öffnen der entsprechenden
Absperrvorrichtung 400, 410 bzw. 420 freigegeben ist, muß die Kolbenscheibe 611 einen
unterschiedlichen Hubweg ausführen, bevor die Druckkammer 62 entleert werden kann.
Somit ist auch die Verbindung zwischen der Reinigungsluft-Zuführleitung 8 und der
Reinigungsluft-Abführleitung 80 entsprechend länger oder kürzer freigegeben. Durch
Öffnen oder Schließen der einen oder der anderen dieser Absperrvorrichtungen 400,
410 und 420 läßt sich somit die Schaltfrequenz der Schaltvorrichtung 6 einstellen.
[0065] Da die Steuerluft in der gleichen Weise gesteuert wird, wie dies bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 der Fall ist und somit auch hier ein pulsierender Druckluftstrom mit steilen
Flanken an den beiden Enden ihrer Druckluftstöße erzeugt wird, läßt sich auch diese
Luft für die Reinigung des Spinnrotors 1 heranziehen. Gemäß Fig. 4 münden deshalb
die drei Steuerluft-Abführleitungen 40, 41 und 42 in eine gemeinsame Leitung 43 ein,
die ihrerseits in die Reinigungsluft-Abführleitung 80 oder direkt in die Druckluftleitung
2 einmündet.
[0066] Bei der gezeigten Ausbildung wird jedoch die Leitung 43 weder in die Reinigungsluft-Abführleitung
80 noch in die Druckluftleitung 2 eingeleitet, sondern mündet an einer anderen Stelle
der Innenfläche des Spinnrotors 1 unabhängig von der Druckluftleitung 2 (Fig. 5).
Die zwei unabhängig voneinander auf die zu reinigende Innenfläche des Spinnrotors
1 gerichteten Druckluftleitungen (Druckluftleitung 2 und Leitung 43) bieten den Vorteil,
daß sich einerseits die Luftströme nicht beeinträchtigen können und andererseits
nicht ein Luftstau in der Druckluftleitung 2 auftritt dadurch, daß zuviel Luft auf
einmal durch diese Druckluftleitung 2 geleitet werden soll.
[0067] Bei der in Fig. 4 gezeigten Vorrichtung ist es wichtig, daß bei Absperren der Druckluftzufuhr
zur Schaltvorrichtung 6 der Kolben 613 und auch die Kolbenscheibe 611 in die in Fig.
4 gezeigte Grundstellung zurückkehren. Andernfalls würde die Druckluftzufuhr in den
Spinnrotor 1 je nach Stellung des Verschlußorganes 7 unter Umständen nicht unterbrochen
werden. Aus vorstehenden Gründen ist gemäß Fig. 4 die Absperrvorrichtung 5 nicht lediglich
als ein einfaches Absperrventil, sondern als Umschaltvorrichtung ausgebildet, die
in ihrer Einschaltposition die Druckkammer 62 über die Steuerluft-Zuführleitung 4
mit der Druckluft-Zuführleitung 30 verbindet und in der anderen Stellung den der Schaltvorrichtung
6 zugewandten Teil der Steuerluft-Zuführleitung 4 mit einer Entleeröffnung 50 der
Absperrvorrichtung 5 verbindet, die bei Freigabe die Druckluft in die Atmosphäre entläßt.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß dann, wenn keine Druckluft mehr zu Reinigungszwecken
in den Spinnrotor 1 geleitet werden soll, die Druckkammer 62 mit der Atmosphäre verbunden
wird, so daß sich die Druckkammer 62 entleert und die Druckfeder 65 die Kolbenscheibe
611 und den Kolben 613 in die in Fig. 4 gezeigte Grundstellung zurückführt.
[0068] Es kann von Vorteil sein - insbesondere dann, wenn nach Einschalten einer nicht
gezeigten Faserspeisevorrichtung der Faserluftstrom auf seinem Weg zwischen der Faserspeisevorrichtung
und der Spinnrotor 1 zunächst abgesaugt und dadurch abgeführt und erst für das eigentliche
Anspinnen dem Spinnrotor 1 zugeführt wird wenn auch nach dem Reinigungsvorgang noch
ein Luftstrom in den Spinnrotor 1 geleitet wird, der dann jedoch nicht pulsierender
Natur sein soll. Für einen derartigen Zweck ist gemäß Fig. 4 vorgesehen, daß die
Druckluftleitung 2 unter Umgehung der Schaltvorrichtung 6 und deren Absperrvorrichtung
5 über eine Verbindungsleitung 20 mit der Druckluft-Zuführleitung 30 in Verbindung
steht, wobei in der Verbindungsleitung 20 eine Absperrvorrichtung 21 vorgesehen ist.
Diese Absperrvorrichtung 21 gibt lediglich die Verbindung zwischen der Druckluft-Zuführleitung
30 und der in den Spinnrotor 1 führenden Druckluftleitung 2 frei bzw. unterbindet
diese Verbindung, ohne dabei eine Pulsieren des Luftstromes zu bewirken, so daß ein
Abführen des Faserluftstromes, bevor dieser das Innere des Spinnrotors 1 erreicht,
unterstützt wird.
[0069] Die Absperrvorrichtungen 5 und 21 können prinzipiell auf jede beliebige Weise gesteuert
werden. Beispielsweise ist es möglich, diese Vorrichtungen von Hand zu steuern. Andererseits
ist es heutzutage, wo das Spinnen in der Regel automatisch erfolgt, zweckmäßig, wenn
ohne manuellen Eingriff die Druckluftzuführung in den Spinnrotor 1 gesteuert werden
kann. Gemäß Fig. 4 sind deshalb den beiden Absperrvorrichtung 5 und 21 jeweils Elektromagneten
51 und 210 als Antrieb zugeordnet, die mit einer Steuervorrichtung 9 in steuermäßiger
Verbindung stehen und somit von dieser aus (siehe Fig. 6) betätigt werden können.
[0070] Wenn die Druckluftleitung 2 in einer Abdeckung 12 angeordnet ist, die durch den Rotordeckel
gebildet wird, so kann diese Steuervorrichtung 9 an der Spinnstelle oder zentral
an der Spinnmaschine angeordnet sein oder aber auch auf einer Wartungsvorrichtung,
die längs einer Vielzahl gleichartiger Spinnstellen verfahrbar ist und das Anspinnen
an einer einzelnen Spinnstelle steuert. Auch bei Anordnung der Steuervorrichtung 9
an der Spinnstelle oder zentral an der Spinnmaschine kann diese Steuervorrichtung
9 in über- oder untergeordneter Weise mit einer auf einer derartigen Wartungsvorrichtung
angeordneten Steuervorrichtung verbunden sein.
[0071] Wenn die Abdeckung 12 jedoch von einer derartigen Wartungsvorrichtung (nicht gezeigt)
getragen wird, so ist auch die erwähnte Steuervorrichtung 9 auf dieser Wartungsvorrichtung
angeordnet.
[0072] In Fig. 4 ist die Anbindung der Leitung 43 an die Reinigungsluft-Abführleitung 80
gestrichelt dargestellt. Falls nicht gewünscht ist, daß diese Luft als Reinigungsluft
in den Spinnrotor 1 gelangt, so können die Steuerluft-Abführleitungen 40, 41 und
42 auch in die Atmosphäre ausmünden.
[0073] Eine weitere Abwandlung der Schaltvorrichtung 6 ist in Fig. 5 gezeigt. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel ist lediglich eine einzige Steuerluft-Abführleitung 40 vorgesehen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Kolbenscheibe 611 und die als Kolben 613
ausgebildete zweite Kolbenscheibe des Verschlußorgans 7 nicht starr miteinander verbunden,
sondern sind zueinander in axialer Richtung beweglich, so daß der Abstand zwischen
Kolben 613 und Kolbenscheibe 611 variabel ist. Die relative Position von Kolben 613
und Kolbenscheibe 611 kann nach einer Verstellung fix sein (wie nachstehend mit Hilfe
der Fig. 7 noch erläutert wird) oder durch Zwischenschaltung eines elastischen Elementes,
z.B. einer Druckfeder 617, elastischer Natur sein. Im letzten Fall weisen sowohl die
Kolbenscheibe 611 als auch der Kolben 613 kooperierende koaxiale, als Führungshülsen
615 und 616 ausgebildete Führungen auf, mit deren Hilfe sich der Kolben 613 und die
Kolbenscheibe 611 gegenseitig führen. Die beiden Führungshülsen 615 und 616 nehmen
darüber hinaus eine Druckfeder 617 auf, welche sich einerseits am Kolben 613 und
andererseits an der Kolbenscheibe 611 abstützt.
[0074] Das aus Kolben 613 und Kolbenscheibe 611 bestehende Verschlußorgan 7 wird einerseits
durch die Druckfeder 65, andererseits durch den in der Druckkammer 62 herrschenden
Druck der Druckluft beaufschlagt. In der Ausgangsstellung befindet sich die Kolbenscheibe
611 wiederum in Anlage am ringförmigen Anschlag 600 des Gehäuses 60. Die Druckfeder
617 ist schwächer als die Druckfeder 65, so daß sich der Kolben 613 der Kolbenscheibe
611 genähert hat, wobei die Druckfeder 617 weitgehend vorgespannt ist. In der in Fig.
5 gezeigten Grundstellung befindet sich auf jeden Fall die Führungshülse 616 mit
ihrem freien Ende noch im Abstand von der Kolbenscheibe 611.
[0075] Wird nun der Druckkammer 62 durch die Steuerluft-Zuführleitung 4 Druckluft zugeführt,
so wird zunächst einmal die schwächere Druckfeder 617 zusammengedrückt, bevor sich
der Kolben 613 zu bewegen beginnt. Nimmt der Druck in der Druckkammer 62 weiterhin
zu, so gelangt schließlich die Führungshülse 616 mit ihrem freien Stirnende zur Anlage
an die Kolbenscheibe 611, so daß auch der Kolben 613 durch die Kolbenscheibe 611 angetrieben
wird, wobei die Druckfeder 65 zunehmend gespannt wird. Schließlich wird die Verbindung
zwischen der Reinigungsluft-Zuführleitung 8 und der Reinigungsluft-Abführleitung 80
freigegeben und kurz darauf auch die Verbindung zwischen der Steuerluft-Zuführleitung
4 und der Steuerluft-Abführleitung 40. Die Druckkammer 62 wird somit entleert. Dabei
können sich schlagartig beide Druckfedern 65 und 617 entspannen, so daß die Kolbenscheibe
611 in einen größeren Abstand von der im Kolben 613 gelangt. Das aus Kolbenscheibe
611 und Kolben 613 bestehende Verschlußorgan 7 kehrt nun in die in Fig. 5 gezeigte
Grundstellung zurück. Dabei erfolgt eine Absper rung der Zufuhr der Reinigungsluft
in die Reinigungsluft-Abführleitung 80 verzögert gegenüber dem Schließen der Verbindung
zwischen der Steuerluft-Zuführleitung 4 und der Steuerluft-Abführleitung 40, so
daß die Druckluftzufuhr in den Spinnrotor 1 verlängert wird gegenüber der Zuführung
der Steuerluft in die Steuerluft-Abführleitung 40.
[0076] Fig. 5 zeigt, daß die Druckluftquelle 3 außer mit der DruckluftZuführleitung 30,
in der Druckluft mit hohem Überdruck geführt wird, über eine Druckmindervorrichtung
31 auch mit einer weiteren Druckluft-Zuführleitung 32 in Verbindung stehen kann, in
welcher der Überdruck somit geringer ist als in der Druckluft-Zuführleitung 30. Sowohl
die Steuerluft-Zuführleitung 4 als auch die Reinigungsluft-Zuführleitung 8 - oder
auch nur eine dieser Zuführleitungen 4 und 8 - kann über eine vorgeschaltete Umschaltvorrichtung
44 bzw. 81 wahlweise mit der Druckluft mit höherem Druck führenden Druckluft-Zuführleitung
30 oder mit der Druckluft mit geringerem Überdruck führenden Druckluft-Zuführleitung
32 verbunden werden. Auf diese Weise ist es möglich, für die Steuerung der Schaltvorrichtung
6 - und damit für die Festlegung der Schaltfrequenz - einen anderen Überdruck in Anwendung
zu bringen, als für die Reinigung des Spinnrotors 1 gewünscht wird. Dabei kann auch
vorgesehen sein, daß die Druckmindervorrichtung 31 einstellbar ist - ebenso wie auch
die Wirkung der Druckluftquelle 3, evtl. über eine weitere Druckmindervorrichtung
für die Steuerluft-Zuführleitung 30 - einstellbar sein kann. Auf diese Weise können
die Luftdrücke, mit welchen die Steuerluft-Zuführleitung 4 und die Reinigungsluft-Zuführleitung
8 beaufschlagbar sind, individuell in Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten eingestellt
werden. Darüber hinaus kann auch für die Verbindungsleitung 20 und damit für die Druckluftleitung
2 eine derartige Umschaltvorrichtung 22 vorgesehen sein, so daß auch der kontinuierliche,
dem Spinnrotor 1 zuführbare Druckluftstrom wahlweise einen hohen bzw. einen niedrigeren
Druck aufweisen kann.
[0077] Aus den im Zusammenhang mit Fig. 4 erläuterten Gründen wird es in der Regel zweckmäßig
sein, wenn die Druckluftleitung 2 mit der Druckluft mit niedrigerem Überdruck führenden
Druckluft-Zuführleitung 32 verbunden ist, weshalb gegebenenfalls auch die Umschaltvorrichtung
22 entfallen kann.
[0078] Wie die vorstehende Beschreibung zeigt, können die Schaltvorrichtung 6 und auch
die Luftzuführung zur Schaltvorrichtung 6 bzw. die Luftzuführung von der Schaltvorrichtung
6 zum Spinnrotor 1 in unterschiedlicher Weise ausgebildet werden. So ist es im Rahmen
der vorliegenden Erfindung möglich, die im Zusammenhang mit den verschiedenen Ausbildungen
beschriebenen Merkmale untereinander auszutauschen oder durch Äquivalente zu ersetzen
oder in anderen Kombinationen zum Einsatz zu bringen. So ist es beispielsweise auch
möglich, den Abstand zwischen der Kolbenscheibe 611 und einer dem Kolben 613 der
in den Fig. 3 bis 5 entsprechenden Kolbenscheibe 68 nicht in elastischer Weise variabel
auszugestalten, sondern fest einstellbar zu machen, beispielsweise mittels einer Schraubverbindung.
In Fig. 7 ist die Führungshülse 616 beispielsweise mit einem Innengewinde 618 versehen,
mit welchem es auf einen sich von der Kolbenscheibe 611 aus in Richtung zu einer
Kolbenscheibe 68 erstreckenden Gewindebolzen 619 aufgeschraubt ist.
[0079] Um den Abstand der Kolbenscheiben 611 und 68 voneinander von außerhalb des Gehäuses
60 einstellen zu können, ist mit der Kolbenscheibe 68 ein sich bis außerhalb des
Gehäuses 60 erstreckendes Stellelement verbunden, während der Kolbenscheibe 611 eine
Drehsicherung, die vom Gehäuse 60 getragen wird, zugeordnet ist. Gemäß der speziellen,
in Fig. 7 gezeigten Ausführung besitzt die Kolbenscheibe 611 eine Bohrung 66, durch
welche hindurch sich als Drehsicherung ein Führungsbolzen 660 erstreckt, der von der
der Kolbenscheibe 611 gegenüberliegenden Stirnseite 608 des Gehäuses 60 getragen wird.
Die Kolbenscheibe 611 trägt dabei eine Ringdichtung 661, welche gewährleistet, daß
durch die Öffnung 66 keine Luft aus der Druckkammer 62 in die Kammer 69 zwischen
den Kolbenscheibe 611 und 68 austreten kann.
[0080] Vom Kolben 613 erstreckt sich als Stellelement ein Einstellbolzen 662 durch die der
Stirnseite 608 abgewandte Stirnseite 609 des Gehäuses 60 bis zu deren Außenseite und
trägt eine Werkzeugangriffsfläche 663 in Form eines Schlitzes oder einer poligonalen
Innen- oder Außenkontur. Zur Abdichtung gegenüber dem Einstellbolzen 662 trägt die
Stirnseite 609 des Gehäuses 60 eine Ringdichtung 664.
[0081] Durch Verdrehen des Einstellbolzens 662 in der einen oder anderen Richtung wird die
Führungshülse 616 mehr oder weniger weit auf den Gewindebolzen 619 aufgeschraubt,
der durch den Führungsbolzen 660 daran gehindert wird, der Drehung der Führungshülse
16 zu folgen. Durch das unterschiedlich weite Aufschrauben der Führungshülse 16 auf
den Gewindebolzen 619 verändert sich der Abstand zwischen den Kolbenscheibe 611 und
68, wodurch bewirkt wird, daß einerseits die Freigabe der dem Spinnrotor 1 zugeführten
Druckluft entsprechend früher oder später erfolgt. Auf diese Weise ergibt sich somit
andererseits auch eine Änderung der Zuführfrequenz der Druckluft in den Spinnrotor
1, d.h. der Schaltfrequenz der Schaltvorrichtung 6.
[0082] Fig. 7 zeigt eine weitere Abwandlung der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung 6, bei
welcher die Steuerluft-Zuführleitung 4 in eine Kammer 67 erfolgt, die auch die Druckfeder
65 aufnimmt. Die Kolbenscheibe 68, die diese Kammer 67 begrenzt und welche die eigentliche
Schaltfunktion bewirkt, muß bei diesem Ausführungsbeispiel keine große Längenausdehnung
aufweisen, da sie nicht die Aufgabe hat, eine Reinigungsluft-Zuführleitung 8 und eine
Reinigungsluft-Abführleitung 80 (siehe beispielsweise Fig. 4 sowie Fig. 5) abzudecken.
In der gezeigten Grundstellung der miteinander verbundenen Kolbenscheiben 611 und
68 wird die Druckkammer 62, welche sich an dem der Kammer 67 abgewandten Ende des
Gehäuses 60 befindet, mit der Kammer 69 zwischen den beiden Kolbenscheiben 611 und
68 durch eine Verbindungsleitung 690 verbunden. Außerdem gehen in dieser Grundstellung
des Verschlußorgans 7 von dieser Kammer 69 die Steuerluft-Abführleitung 40 und - unabhängig
von der Stellung des Verschlußorganes 7 - die Reinigungsluft-Abführleitung 80 aus,
die in bereits beschriebenen Weise entweder beide in den Spinnrotor 1 - in einer einzigen
bzw. in zwei separaten Druckluftleitungen 2 bzw. 2 und 43 - einmünden oder von denen
lediglich die Reinigungsluft-Abführleitung 80 über die Druckluftleitung 2 in den
Spinnrotor 1 geleitet wird, während die Steuerluft-Abführleitung 40 in der Atmosphäre
endet.
[0083] Die Druckkammer 62 steht unabhängig von der Stellung des Verschlußorgans 7 in steter
Verbindung mit der Steuerluft-Abführleitung 40, während sie je nach Stellung des
Verschlußorganes 7 abwechselnd mit der Reinigungsluft-Abführleitung 80 verbunden
und von der Steuerluft-Zuführleitung 4 getrennt oder aber mit der Steuerluft-Zuführleitung
4 verbunden und von der ReinigungsluftAbführleitung 80 getrennt ist.
[0084] Wie Fig. 7 deutlich zeigt, ist der Querschnitt bzw. Durchmesser der die Kolbenscheibe
68 aufnehmenden Kammer 67 kleiner als der Querschnitt bzw. Durchmesser der Druckkammer
62 und der Kammer 69.
[0085] Zur Begrenzung des maximalen Hubweges ist ein ringförmiger Anschlag 670 zwischen
der Kammer 67 und der Kolbenscheibe 68 vorgesehen.
[0086] Wird durch Betätigen der Absperrvorrichtung 5 (siehe Fig. 4 und 5) die Steuerluft-Zuführleitung
4 freigegeben, so bewirkt der in der Kammer 67 ansteigende Druck - zusammen mit der
sich entspannenden Druckfeder 65 - daß das aus den miteinander verbundenen Kolbenscheiben
611 und 68 bestehende Verschlußorgan 7 sich immer weiter gegen die Druckkammer 62
bewegt, bis schließlich die Verbindung zwischen der Steuerluft-Zuführleitung 4 und
der Steuerluft-Abführleitung 40 freigegeben ist. Gleichzeitig ist jedoch über die
Verbindungsleiutng 690 auch die Verbindung zwischen der Steuerluft-Zuführleitung 4
und der Druckkammer 62 freigegeben. Der in der Kammer 67 herrschende Druck kann sich
somit sowohl durch die Steuerluft-Abführleitung 40 als auch über die Verbin dungsleitung
690 in der Kammer 67 schlagartig abbauen, so daß der in der Druckkammer 62 herrschende
Druck aufgrund des Durchmesserunterschiedes der beaufschlagten Kolbenscheiben 611
und 68 die miteinander verbundenen Kolbenscheiben 68 und 611 wieder in Richtung Druckfeder
65 verschiebt. Hierdurch wird einerseits die Verbindung zwischen Steuerluft-Zuführleitung
4 und Steuerluft-Abführleitung 40 unterbunden. Andererseits wird jedoch gleichzeitig
auch die Verbindung zwischen der Druckkammer 62 und der Reinigungsluft-Abführleitung
80 über die Verbindungsleitung 690 freigegeben, so daß aus beiden Abführleitungen
40 und 80 Luftströme entweichen, die beide - oder von denen lediglich einer - dem
Spinnrotor 1 zur Reinigung zugeführt werden können.
[0087] Durch das Entweichen von Druckluft durch die Steuerluft-Abführleitung 40 und die
Reinigungsluft-Abführleitung 80 sinkt der Druck in der Druckkammer 62 ab, so daß die
der Kammer 67 nach wie vor zugeführte Steuerluft die Kolbenscheiben 68 und 611 wieder
in Richtung Druckkammer 62 verschiebt, woraufhin sich dieses Spiel wiederholt.
[0088] Wie Fig. 6 zeigt, sind sämtlichen Absperrvorrichtungen 5, 21 sowie Umschaltvorrichtungen
22, 44, 81 Elektromagneten 51, 210, 220, 440, 810 zugeordnet, die sämtlich mit der
Steuervorrichtung 9 in Verbindung stehen, durch welche die Schaltvorrichtung 6 bzw.
die einzelnen Leitungen (Druckluftleitung 2, Leitung 43, Verbindungsleitung 20, etc.)
so gesteuert werden, wie dies für die Rotorreinigung bzw. für den Anspinnvorgang
benötigt wird. Wie bereits vorstehend erwähnt, kann sich diese Steuervorrichtung
auf der Spinnmaschine bzw. an der Spinnstelle oder aber an einer Wartungsvorrichtung
befinden, die längs der Maschine verfahrbar ist.
[0089] Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß für die Rückstellung des Verschlußorganes
7 stets eine Druckfeder 65 vorgesehen ist, sondern es ist durchaus möglich, ein anderes
elastisches Element, z. B. einen hydraulischen oder pneumatischen Kolben etc. stattdessen
vorzusehen. Ebenso wie die Druckfeder 65 einstellbar sein kann, so kann auch ein anderes
elastisches Element justierbar sein, indem beispielsweise der Querschnitt in einem
zwei Kammern eines Zylinders miteinander verbindenden Kanals verstellt wird.
[0090] Gleiches gilt auch für das elastische Element zwischen dem Kolben 613 und der Kolbenscheibe
611, das gemäß Fig. 5 als Druckfeder 617 ausgebildet ist.
[0091] Es kann gegebenenfalls auch vorgesehen werden, während des Spinnbetriebes pulsierend
Druckluft dem Spinnrotor 1 zuzuführen. Diese Luft wirkt sich auf den Fasertransport
zu dem Spinnrotor 1 und auf die Faserablage auf der Fasersammelfläche des Spinnrotors
1 aus, so daß Effekte im produzierten Faden entstehen. Für die Erzeugung eines solchen
Effektgarnes ist es jedoch erforderlich, den Überdruck exakt voreinzustellen, damit
sich diese Druckluft nur im Rotorinneren, nicht aber im vorgeschalteten (nicht gezeigten)
Auflösewalzengehäuse auswirkt.
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einem in einem Rotorgehäuse angeordneten Spinnrotor
und einer an eine Druckluftquelle angeschlossenen Druckluftleitung, die in einer
das Rotorgehäuse schließenden Abdeckung angeordnet und auf die Innenfläche des Spinnrotors
gerichtet ist und welcher ein pulsierender Druckluftstrom zuführbar ist, gekennzeichnet durch eine Schaltvorrichtung (6) zur Erzeugung des pulsierenden Luftstromes, welcher
eine Absperrvorrichtung (5) zugeordnet ist und welche ein Gehäuse (60) mit einer Druckkammer
(62, 620), in welche eine an die Druckluftquelle (3) angeschlossene Steuerluft-Zuführleitung
(4) einmündet, eine in das Gehäuse (60) einmündende Steuerluft-Abführleitung (40)
sowie ein Verschlußorgan (7) aufweist zum wechselweisen Verbinden und Trennen von
Druckkammer (62, 620) und Steuerluft-Abführleitung (40) und zur Steuerung der Zufuhr
von Druckluft von der Druckluftquelle (3) zur Druckluftleitung (2), wobei das Verschlußorgan
(7) in einer Bewegungsrichtung durch den in der Druckkammer (62, 620) wirksamen Druck
und in entgegengesetzter Bewegungsrichtung durch ein elastisches Element (65) beaufschlagt
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußorgan (7) eine die Druckkammer (62) begrenzende Kolbenscheibe
(611) aufweist, die im Gehäuse (60) von der einen Seite der Steuerluft-Abführleitung
(40) bis auf deren andere Seite verschiebbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in unterschiedlichem Abstand von der Steuerluft-Zuführleitung (4) mehrere absperrbare
Steuerluft-Abführleitungen (40, 41, 42) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerluft-Abführleitung (40, 41, 42) in die Druckluftleitung (2) mündet.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußorgan (7) neben der die Druckkammer (62) begrenzenden Kolbenscheibe
(611) eine zweite Kolbenscheibe (613, 68) aufweist, die im Abstand von der ersten
Kolbenscheibe (611) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Element (65) in einer Kammer (67) angeordnet ist, in welche die
Steuerluft-Zuführleitung (4) einmündet, daß die Druckkammer (62) mit der Steuerluft-Abführleitung
(40) in Verbindung steht und durch die der Druckkammer (62) abgewandte Kolbenscheibe
(68) abwechselnd mit der Steuerluft-Zuführleitung (4) oder mit einer zwischen den
beiden Kolbenscheiben (611, 68) ins Gehäuse einmündenden Reinigungsluft-Abführleitung
(80) in Verbindung bringbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in das Gehäuse (60) eine Reinigungsluft-Zuführleitung (8) und eine mit der Druckluftleitung
(2) in Verbindung stehende Reinigungsluft-Abführleitung (80) einmünden, welche durch
die der Druckkammer (62) abgewandte Kolbenscheibe (613) voneinander getrennt sind,
wenn sich die die Druckkammer (62) begrenzende Kolbenscheibe (611) zwischen der Steuerluft-Zuführleitung
(4) und der Steuerluft-Abführleitung (40) befindet, und welche sich zwischen den beiden
Kolbenscheiben (611, 613) befinden, wenn die die Druckkammer (62) begrenzende Kolbenscheibe
(611) die Verbindung zwischen der Steuerluft-Zuführleitung (4) und der Steuerluft-Abführleitung
(40) freigibt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerluft-Zuführleitung (4) und die Reinigungsluft-Zuführleitung (8) mit
unterschiedlichem Druck beaufschlagbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsluft-Zuführleitung (8) über eine Umschaltvorrichtung (81) im
Wechsel an eine Druckluft mit hohem Überdruck oder an eine Druckluft mit geringerem
Überdruck führende Druckluft-Zuführleitung (30, 32) anschließbar ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den beiden Kolbenscheiben (611, 613; 611, 68) variabel
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kolbenscheiben (611, 613; 611, 68) über eine Schraubverbindung (618)
miteinander verbunden sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der einen Kolbenscheibe (611) eine vom Gehäuse (60) getragene Drehsicherung
(660) zugeordnet ist, während die andere Kolbenscheibe (68) mit einem in Bewegungsrichtung
dichtend bis außerhalb des Gehäuses (60) reichende drehbare Stellelement (662) verbunden
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiden Kolbenscheiben (611, 613) unter Zwischenschaltung eines elastischen
Elementes (617) axialbeweglich aneinander abstützen und zur gegenseitigen Führung
kooperierende koaxiale Führungen (615, 616) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsluft-Abführleitung (80) und die Steuerluft-Abführleitung (40)
in zwei unabhängig voneinander auf die Innenfläche des Spinnrotors (1) gerichtete
Druckluftleitungen (2, 43) einmünden.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 und 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (620) auf ihrer der Steuerluft-Abführleitung (40) zugewandten
Seite durch eine Wand (63) mit einer Öffnung (630) begrenzt ist, die durch einen Ventilsitz
(631) umgeben ist, an welchen das Verschlußorgan (7) zur Anlage bringbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußorgan (7) auf seiner der Öffnung (630) zugewandten Seite eine kammerartige
Ausnehmung (72) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Öffnung (630) kleiner ist als der Querschnitt der kammerartigen
Ausnehmung (72) im Verschlußorgan (7).
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, gekennzeichnet durch einen in die kammerartige Ausnehmung (72) einsetzbaren Einsatz (721).
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (721) innerhalb der kammerartigen Ausnehmung (72) axial verstellbar
ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Öffnung (630) mit Hilfe eines Einsatzes (632) veränderbar
ist.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftleitung (2) unter Umgehung der Schaltvorrichtung (6) über eine
Absperrvorrichtung (21) mit der Druckluftquelle (3) verbindbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, mit einer Druckluft mit hohem Überdruck und einer
Druckluft mit geringerem Überdruck führenden Druckluft-Zuführleitung, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftleitung (2) über die Absperrvorrichtung (21) mit der Druckluft
mit geringerem Überdruck führenden Druckluft-Zuführleitung (32) verbunden ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Absperrvorrichtung (21) eine Umschaltvorrichtung (22) vorgeschaltet ist,
durch welche die Druckluftleitung (2) im Wechsel an die Druckluft mit hohem Überdruck
oder an die Druckluft mit niedrigerem Überdruck führende Druckluft-Zuführleitung
(30, 32) anschließbar ist.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerluft-Zuführleitung (4) und/oder die Reinigungsluft-Zuführleitung (8)
über eine Umschaltvorrichtung (44, 81) wechselweise an eine Druckluft mit hohem Überdruck
oder an eine Druckluft mit niedrigerem Überdruck führende Druckluft-Zuführleitung
(30, 32) anschließbar ist.
25. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerluft-Zuführleitung (4) über eine Umschaltvorrichtung (5, 50) wechselweise
mit einer Druckluft-Zuführleitung (30, 32) oder mit der Atmosphäre verbindbar ist.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Absperr- und/oder evtl. vorgesehenen Umschaltvorrichtung (5, 50, 21, 22,
44, 81) ein Elektromagnet (51, 210, 720, 440, 810) als Antrieb zugeordnet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (12) Teil einer längs einer Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen
verfahrbaren Wartungsvorrichtung ist, die eine Steuervorrichtung (9) trägt, mit welcher
der zumindest eine Elektromagnet (51, 21, 220, 440, 810) einer Offenend-Spinnvorrichtung
zumindest während der Wartung dieser Spinnvorrichtung steuermäßig in Verbindung steht.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (12) Teil der Offenend-Spinnvorrichtung ist und der zumindest
eine Elektromagnet (51, 21, 220, 440, 810) einer Offenend-Spinnvorrichtung mit einer
Steuervorrichtung (9) steuermäßig in Verbindung steht.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Offenend-Spinnvorrichtung eine längs einer Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen
verfahrbare Wartungsvorrichtung zustellbar ist und der zumindest eine Elektromagnet
(51, 21, 220, 440, 810) einer jeden Offenend-Spinnvorrichtung durch die Wartungsvorrichtung
steuerbar ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Elektromagneten (51, 21, 220, 440, 810) wahlweise durch die
Wartungsvorrichtung oder durch eine von der Wartungsvorrichtung unabhängige Steuervorrichtung
(9) aus steuerbar sind.
31. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Element (65, 617) einstellbar ist.
32. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Element als Druckfeder (65, 617) ausgebildet ist.