(19)
(11) EP 0 416 358 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.03.1991  Patentblatt  1991/11

(21) Anmeldenummer: 90115945.9

(22) Anmeldetag:  21.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26B 21/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.09.1989 DE 8910491 U

(71) Anmelder: Wilkinson Sword Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-42659 Solingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Althaus, Wolfgang
    D-5600 Wuppertal 12 (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rasierapparatekopf eines Nassrasierapparates


    (57) Am vorderen Ende eines Handgriffs eines Naßrasierapparates ist ein Rasierapparatekopf angeordnet, bei dem in einem Körper 2 eine Rasierklinge 3 in Form einer Einfach- oder Doppelrasier­klinge angeordnet ist. Vor den Rasierklingen 3 weist der Rasier­apparatekopf eine dazu parallele Führungsleiste 6 auf, die senk­recht zu deren Längserstreckung an einer Verschiebeeinrichtung 8 oder an einer Verschwenkeinrichtung entgegen einer Federkraft frei beweglich angeordnet ist. Dadurch läßt sich auf eine ein­fache Weise der Rasierwinkel und somit die Schneidgeometrie verändern.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen am vorderen Ende eines Handgriffs angeordneten Rasierapparatekopf eines Naßrasierapparates, wobei in einem Körper des Rasierapparatekopfes eine Rasierklinge in Form einer Einfach- oder Doppelrasierklinge angeordnet ist und der Rasierapparatekopf vor der (den) Schneidkante(n) der Rasier­klinge(n) eine dazu parallele Führungsleiste sowie eine hintere Abdeckkappe aufweist.

    [0002] Ein derartiger Rasierapparatekopf für einen Naßrasierapparat ist bekannt. Er ist grundsätzlich am vorderen Ende eines Handgriffs angeordnet. Dabei ist in einem Körper des Rasierapparatekopfes eine Einfach- oder Doppelrasierklinge angeordnet. Diese ist durch eine Abdeckkappe abgedeckt, während vor den Schneidkanten der Rasierklingen eine dazu parallele Führungsleiste angeordnet ist.

    [0003] Der Rasierwinkel bei einem derartigen Rasierapparatekopf ist durch die vordere Führungsleiste, die hintere Abdeckkappe sowie durch die Schneidkanten der Rasierklingen definiert, sofern es sich bei letzteren um eine Doppelrasierklinge handelt. Da diese Teile jedoch fest zueinander angeordnet sind, besitzt ein der­artiger Rasierapparatekopf einen ganz bestimmten Rasierwinkel, von dem die Rasiereigenschaften abhängen. Somit sind die Rasier­eigenschaften bei einem ganz bestimmten Rasierapparatekopf immer gleich. Dies ist jedoch nachteilig, da es oft wünschenswert wäre, wenn der Benutzer die Rasiergeometrie entsprechend seinen Bedürfnissen verändern könnte.

    [0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu­grunde, einen Rasierapparatekopf eines Naßrasierapparates der eingangs angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, daß auf technisch einfache Weise eine Veränderung des Rasierwinkels und damit der Schneidgeometrie durch den Rasierapparatekopf möglich ist.

    [0005] Als technische Lösung wird mit der Erfindung vorge­schlagen, daß die Führungsleiste senkrecht zu deren Längser­streckung an einer Verschiebeeinrichtung oder an einer Ver­schwenkeinrichtung entgegen einer Federkraft frei beweglich an­geordnet ist.

    [0006] Mittels eines nach dieser technischen Lehre ausgebildeten Rasierapparatekopfes läßt sich auf technisch einfache Weise der Rasierwinkel und somit die Schneidgeometrie verändern. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß entsprechend der Druckbe­aufschlagung durch den Benutzer während der Rasur die Führungs­leiste bewegt wird, so daß dadurch eine einfache Variation des Rasierwinkels ermöglicht wird. Je stärker dabei die Führungs­leiste bewegt wird, desto mehr wird der Rasierwinkel verändert. Läßt die Druckkraft wieder nach, kehrt die Führungsleiste auf­grund der Federkraft wieder in ihre Ausgangsposition mit der ur­sprünglichen Schneidgeometrie zurück.

    [0007] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorge­schlagen, daß mit zunehmendem Druck auf die Führungsleiste während der Rasur sich der Oberstand der Schneidkante(n) der Rasierklinge(n) über die oberseitig an der Führungsleiste und der Abdeckkappe anliegende (imaginäre) Tangentialebene erhöht und dabei der Abstand zwischen der (den) Schneidkante(n) und der Anlagekante der Führungsleiste im wesentlichen konstant bleibt oder abnimmt. Mittels des mit der Erfindung vorgeschlagenen Prinzipes wird die Führungsleiste bei Druck parallel zur Rasierklingenquerachse mit der Folge geführt, daß aufgrund des zunehmenden Druckes auf die Führungsleiste sich der Überstand der Rasierklinge und damit die Gründlichkeit der Rasur erhöht. Da gleichzeitig der Abstand der Klingenspitze zur Anlagekante an der Führungsleiste konstant bleibt oder abnimmt, ist ein gleich­mäßiges Rasierverhalten während der Rasur realisiert.

    [0008] Eine weitere Weiterbildung der Erfindung schlägt vor, daß die Führungsleiste mit der Federeinrichtung funktionsmäßig unab­hängig von der Anordnung der Rasierklinge(n) im Körper ausge­bildet ist. Dadurch wird das Federn der Führungsleiste ohne komplizierte Mechanik durch das Klingenpaket erreicht, so daß das Klingenpaket mit der im Körper angeordneten Einfach- oder Doppelrasierklinge beispielsweise fest vernietet werden kann und wobei die Funktion der Führungsleiste unabhängig von der Verbindung des Klingenpaketes ist.

    [0009] In einer ersten Ausführungsform ist die Führungsleiste im wesentlichen linear beweglich an der Verschiebeeinrichtung angeordnet.

    [0010] Dabei verläuft in einer ersten Alternative die Bewegungsebene der Führungsleiste im wesentlichen parallel zu der (den) Ebene(n) der Rasierklinge(n). Dadurch läßt sich zum einen auf technisch einfache Weise eine Verschiebung der Führungsleiste erzielen, zum anderen hat die Verschiebbarkeit der Führungs­leiste im wesentlichen parallel zur Ebene der Rasierklinge den Vorteil, daß dazu eine minimale Kraftaufwendung notwendig ist, da die Richtung für die notwendige Krafteinwirkung zum Ver­schieben der Führungsleiste mit der Rasierrichtung im wesentlichen übereinstimmt. Je weiter dabei entsprechend der Druckbeaufschlagung die Führungsleiste in Richtung Körper und damit in Richtung der Rasierklingen bewegt wird, desto größer wird der Rasierwinkel. Je stärker somit der Benutzer den Rasier­apparatekopf mit seiner Führungsleiste auf die zu rasierende Haut drückt, desto größer kann er den Rasierwinkel einstellen.

    [0011] In einer zweiten Alternative verläuft die Bewegungsebene der Führungsleiste im wesentlichen senkrecht zu der (den) Ebene(n) der Rasierklinge(n). Wenn hier während der Rasur auf die Füh­rungsleiste gedrückt wird, verschiebt sich die Führungsleiste derart entgegen der Federkraft nach unten, daß der Rasierwinkel sich vergrößert.

    [0012] In einer dritten Alternative kann bei einer Doppelrasierklinge die Bewegungsebene der Führungsleiste im wesentlichen senkrecht zur Verbindungsebene der Schneidkanten der Rasierklingen ver­laufen. Auch hier kann während der Rasur entgegen der Federkraft durch eine entsprechende Bewegung der Führungsleiste der Rasier­winkel vergrößert werden, indem die Führungsleiste schräg nach unten sowie hinten ausweicht.

    [0013] Eine Weiterbildung der Erfindung schlägt vor, daß die auf die Führungsleiste ausgeübte Federkraft durch wenigstens eine separate Feder erfolgt. Bei der Feder kann es sich dabei bei­spielsweise um eine Wendelfeder handeln. Die Federn sind dabei als separate Bauteile zwischen dem Körper und der Führungsleiste angeordnet. Die eingebauten Federn lassen dabei eine genaue Be­stimmung der Verschiebekräfte zu.

    [0014] In einer bevorzugten konstruktiven Ausbildung der Verschiebeein­richtung weist die Führungsleiste wenigstens zwei Zapfen auf, mittels denen die Führungsleiste linear beweglich im Körper ge­lagert ist, wobei innerhalb des Körpers die Federn angeordnet sind und sich zwischen dem Körper und den freien hinteren Enden der Zapfen jeweils abstützen. Im Falle, wo gemäß der ersten Al­ternative die Bewegungsebene der Führungsleiste im wesentlichen parallel zu der (den) Ebene(n) der Rasierklinge(n) verläuft, werden die Zapfen im rückseitigen Bereich der Führungsleiste an­geordnet. Im Falle der Bewegung der Führungsleiste bei den bei­ den anderen Alternativen können statt der Zapfen entsprechende Verschiebeeinrichtungen vorgesehen sein, welche den gewünschten Zweck in äquivalenter Weise herbeiführen.

    [0015] In einer zweiten Ausführungsform der Beweglichkeit der Führungs­leiste ist diese drehbeweglich an der Verschwenkeinrichtung an­geordnet, deren Drehachse im Körper liegt. Auch auf diese Weise ist eine Verstellung des Rasierwinkels während der Rasur mög­lich, wenn die Oberseite der Führungsleiste entsprechend druck­beaufschlagt wird, so daß sie unter Vergrößerung des Rasierwin­kels entgegen der Federkraft nach unten verschwenkt wird. Die Führungsleiste kann dabei nach hinten sich erstreckende Arme aufweisen, die im Körper drehbar gelagert sind und wobei die so gebildete Hebelanordnung durch die Federn in eine Ausgangsposi­tion gebracht wird.

    [0016] In einer Weiterbildung der Federn sind diese jeweils als Mehr­fachfedern, insbesondere Doppelfedern mit unterschiedlichen Fe­derkennlinien ausgebildet. Damit wird der Vorteil erzielt, daß die Führungsleiste mit Beginn des Rasiervorganges und Applika­tion einer kleinen Kraft zunächst in die Arbeitsposition bewegt wird, in der eine sanfte Rasur möglich ist, da sich ein ent­sprechender Rasierwinkel einstellt. Wird dann die Kraft zur Er­langung einer gründlichen Rasur erhöht, muß die Kraft einer zweiten (stärkeren) Feder überwunden werden, was dann zu einem anderen Rasierwinkel führt. Dabei muß dieser Bewegungsweg in engen Grenzen gehalten werden.

    [0017] Der zuvor beschriebene Effekt kann auch dadurch erreicht werden, daß die eigentliche Feder eine ganz bestimmte Kennlinie aufweist und daß zusätzlich die Führungsleiste aus einem elastischen Ma­terial besteht, dessen Federkennlinie sich von der Kennlinie der Federn unterscheidet. Dieses elastische Material der Führungs­ leiste läßt dann die zweite Bewegung für die Rasiergeometrie mit der gründlicheren Rasur zu.

    [0018] Um die Bewegung der Führungsleiste zu begrenzen, sind zwischen dem Körper und der Führungsleiste Anschläge vorgesehen.

    [0019] Um eine einwandfreie Verschiebung der Führungsleiste bezüglich zum Körper des Rasierapparatekopfes zu gewährleisten, sind zwischen dem Körper und der Führungsleiste vorzugsweise Bewe­gungsführungen vorgesehen.

    [0020] In einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Anschläge und/oder der Bewegungsführungen sind diese seitlich am Rasier­apparatekopf angeordnet.

    [0021] In einer bevorzugten Weiterbildung des Rasierapparatekopfes ist dieser mit einem reibungsmindernden Gleitstreifen insbesondere auf der Basis wasserlöslicher oder nicht wasserlöslicher Poly­mere versehen.

    [0022] Der erfindungsgemäße Rasierapparatekopf mit einer beweglichen Führungsleiste kann an jeder Art von Naßrasierapparat verwendet werden, so können beispielsweise die Rasierklingen auswechselbar sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch der Rasierapparatekopf durch eine Rasierklingeneinheit gebildet, bei der in einem Kunststoffkörper die Rasierklinge(n) unlösbar eingebettet ist (sind) und wobei die Führungsleiste bezüglich diesem Kunststoffkörper beweglich angeordnet ist.

    [0023] Verschiedene Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Ra­sierapparatekopfes in Form einer sogenannten Rasierklingenein­heit werden nachfolgend anhand der rein schematischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erste Alternative der Rasierklingeneinheit;

    Fig. 2 eine Seitenansicht der Rasierklingeneinheit in Fig. 1;

    Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1;

    Fig. 4 einen rein schematischen Schnitt durch eine Ra­sierklingeneinheit, in der verschiedene Alter­nativen der Beweglichkeit der Führungsleiste bezüglich zum Körper der Rasierklingeneinheit dargestellt sind.



    [0024] Eine Rasierklingeneinheit 1 besteht aus einem Körper 2 aus Kunststoff, in dem zwei Rasierklingen 3 in Form einer Doppel­rasierklinge unlösbar eingebettet sind. Die Schneidkanten 4 der beiden Rasierklingen 3 verlaufen dabei parallel zueinander und sind gestaffelt hintereinander angeordnet. Oberseitig sind dabei die Rasierklingen 3 durch eine Abdeckkappe 5 abgedeckt. Die Rasierklingeneinheit 1 ist dafür vorgesehen, am vorderen Ende eines nicht dargestellten Handgriffes eines Naßrasierapparates angeordnet zu werden, wobei die zu diesem Zweck an der Rasier­klingeneinheit 1 vorzusehende Befestigungseinrichtung nicht dar­gestellt ist.

    [0025] Vor den Schneidkanten 4 der Rasierklingen 3 ist unterhalb der durch die untere Rasierklinge 3 gebildeten Ebene eine Führungs­leiste 6 ebenfalls aus Kunststoff angeordnet. Diese weist seit­liche Flügel 7 auf, welche sich nach hinten erstrecken. Vor allem aber ist diese Führungsleiste 6 mit einer Verschiebe­einrichtung 8 ausgestattet, mittels der sich die Führungsleiste 6 in Richtung Körper 2 verschieben läßt. Zu diesem Zweck weist die Führungsleiste 6 hinterseitig drei Zapfen 9 auf, welche in entsprechende Aussparungen 10 im Körper 2 ragen. Am freien Ende sind dabei die Zapfen 9 jeweils mit einem tellerartigen Kopf 11 versehen, welche verhindern, daß die Zapfen 9 und somit die Führungsleiste 6 aus der Aussparung 10 im Körper 2 herausgezogen werden können. Zwischen dem Boden der Aussparung 11 und dem tellerartigen Kopf 11 stützt sich dabei bei jedem Zapfen 9 eine Doppelfeder bestehend aus zwei Federn 12′,12˝ ab. Die beiden Federn 12′,12˝ besitzen dabei unterschiedliche Federkennlinien, wobei die Feder 12′ eine geringere Federkonstante aufweist als die Feder 12˝, so daß die Feder 12′ mit einer geringeren Kraft um eine bestimmte Strecke eingedrückt werden kann als die Feder 12˝.

    [0026] Die Rasierklingeneinheit 1 der Fig. 1 bis 3 funktioniert wie folgt:

    [0027] Die Rasiergeometrie mit dem Rasierwinkel ist durch die Führungs­leiste 6, durch die Schneidkanten 4 der Rasierklingen 3 sowie durch die Abdeckkappe 5 definiert. In der insbesondere in Fig. 3 dargestellten Grundstellung ist dieser Rasierwinkel relativ gering.

    [0028] Während der Rasur drückt der Benutzer die Rasierklingeneinheit 1 mit ihrer Führungsleiste 6 gegen die Haut. Aufgrund der Anpreß­kraft wird dabei die Führungsleiste 6 entgegen der Kraft der schwächeren Federn 12′ in Richtung des Körpers 2 bewegt (durch den Pfeil P angedeutet), so daß die Führungsleiste, die im unbe­nutzten Zustand zu weit vorsteht, mit Beginn des Rasiervorganges und Applikation einer kleinen Kraft zunächst in die Arbeitsposi­tion bewegt wird, in der sich die schwächere Feder 12′ nicht mehr zusammendrücken läßt. Dies ist diejenige Position, die eine sanfte Rasur ermöglicht, da sich ein entsprechender Rasierwinkel einstellt. Wird nunmehr die Kraft erhöht, werden die stärkeren Federn 12˝ zusammengepreßt, was zu einem anderen Rasierwinkel zur Erlangung einer gründlicheren Rasur führt.

    [0029] Mittels der dargestellten Rasierklingeneinheit 1 lassen sich so­mit aufgrund der Doppelfeder zwei Rasierwinkel einstellen, wobei der eine Rasierwinkel für eine sanfte Rasur und der andere Ra­sierwinkel für eine gründlichere Rasur vorgesehen ist. Die Ein­stellung des jeweiligen Rasierwinkels hängt dabei von der Kraft­beaufschlagung durch den Benutzer ab. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, durch eine dosierte Druckbeaufschlagung den Ra­sierwinkel kontinuierlich einzustellen. Je stärker dabei die Druckbeaufschlagung ist, desto größer wird der Rasierwinkel.

    [0030] Der maximale Verschiebeweg ist dabei durch Anschläge 13 be­grenzt, die durch die freien Enden der nach hinten gerichteten Flügel der Führungsleiste 7 sowie die dazu korrespondierenden Flächen am Körper 2 definiert sind. Zusätzlich bildet die Ober­seite der Flügel 7 zusammen mit einer dazu korrespondierenden Fläche am Körper 2 eine Bewegungsführung 14, welche in dem dar­gestellten Ausführungsbeispiel eine Verschiebeführung ist. So­bald der Druck auf die Führungsleiste 6 aufhört, wird diese durch die Federn 12′,12˝ wieder in ihre Ausgangsstellung in entgegengesetzter Richtung zum Pfeil P zurückverschoben.

    [0031] Bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Führungsleiste 6 parallel zu den Ebenen der Rasierklin­gen 3 bewegbar. Dies ist in der rein schematischen Fig. 4 noch einmal durch den Richtungspfeil R1 angedeutet. Es gibt jedoch noch andere Bewegungsmöglichkeiten für die Führungsleiste 6, die ebenfalls in Fig. 4 rein schematisch angedeutet sind.

    [0032] So kann die Führungsleiste 6 auch rechtwinklig zu den Ebenen der Rasierklingen 3 linear bewegt werden, was durch den Richtungs­pfeil R2 angedeutet ist. Eine andere Alternative sieht vor, die Führungsleiste 6 rechtwinklig zur Verbindungsebene E der beiden Schneidkanten 4 der Rasierklingen 3 linear zu bewegen, was durch den Richtungspfeil R3 angedeutet ist.

    [0033] Schließlich ist noch eine Verschwenkbewegung der Führungsleiste 6 möglich. Die zu den Schneidkanten 4 der Rasierklingen 3 parallele Drehachse D verläuft dabei innerhalb des Körpers 2, wie in Fig. 4 angedeutet ist. Die Verschwenkrichtung R4 in Form eines Kreisbogens ist ebenfalls in Fig. 4 rein schematisch dar­gestellt.

    [0034] Von den dargestellen Alternativen für die Bewegungsführung der Führungsleiste 6 werden die Bewegungen in den Richtungen R1 und R2 bevorzugt.

    [0035] Während die Bewegung in Richtung R4 eine Verschwenkbewegung ist, handelt es sich bei den Bewegungen in den Richtungen R1, R2 und R3 um Linearbewegungen. Es ist aber auch denkbar, die zuletzt erwähnten Linearbewegungen in den Richtungen R1, R2 und R3 durch Verschwenkbewegungen der Führungsleiste 6 zu realisieren, wenn nämlich der Verschwenkradius derart groß und/oder der Ver­schwenkwinkel derart klein ist, daß es sich bei der Verschwenk­bewegung in einer ersten Annäherung um eine Linearbewegung handelt. Die Drehachse D für die reine Verschwenkbewegung oder aber auch für die Linearbewegung in erster Annäherung kann dabei entweder im Körper 2 verlaufen, wie dies in Fig. 4 angedeutet ist, oder aber auch kann der Drehpunkt in der Klingenspitze liegen.

    Bezugszeichenliste



    [0036] 

    1 Rasierklingeneinheit

    2 Körper

    3 Rasierklinge

    4 Schneidkante

    5 Abdeckkappe

    6 Führungsleiste

    7 Flügel

    8 Verschiebeeinrichtung

    9 Zapfen

    10 Aussparung

    11 Kopf

    12′ Feder

    12˝ Feder

    13 Anschlag

    14 Verschiebeführung

    P Pfeil

    R1 Richtung

    R2 Richtung

    R3 Richtung

    R4 Richtung

    E Verbindungsebene

    D Drehachse




    Ansprüche

    1. Am vorderen Ende eines Handgriffs angeordneter Rasier­apparatekopf eines Naßrasierapparates, wobei in einem Körper (2) des Rasierapparatekopfes eine Rasierklinge (3) in Form einer Einfach- oder Doppelrasierklinge angeordnet ist und der Rasierapparatekopf vor der (den) Schneidkante(n) (4) der Rasierklinge(n) (3) eine dazu parallele Führungsleiste (6) sowie eine hintere Abdeckkappe (5) aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungsleiste (6) senkrecht zu deren Längser­streckung an einer Verschiebeeinrichtung (8) oder an einer Verschwenkeinrichtung entgegen einer Federkraft frei beweglich angeordnet ist.
     
    2. Rasierapparatekopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit zunehmendem Druck auf die Führungsleiste (6) während der Rasur sich der Überstand der Schneidkante(n) (4) der Rasierklinge(n) (3) über die oberseitig an der Führungsleiste (6) und der Abdeckkappe (5) anliegenden Tangentialebene er­höht und dabei der Abstand zwischen der (den) Schneidkante(n) (4) und der Anlagekante der Führungsleiste (6) im wesent­lichen konstant bleibt oder abnimmt.
     
    3. Rasierapparatekopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Führungsleiste (6) mit der Federeinrichtung funktionsmäßig unabhängig von der Anordnung der Rasier­klinge(n) (3) im Körper (2) ausgebildet ist.
     
    4. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (6) im wesentlichen linear beweglich an der Verschiebeeinrichtung (8) angeordnet ist.
     
    5. Rasierapparatekopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsebene der Führungsleiste (6) im wesent­lichen parallel zu der (den) Ebene(n) der Rasierklinge(n) (3) verläuft.
     
    6. Rasierapparatekopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsebene der Führungsleiste (6) im wesent­lichen senkrecht zu der (den) Ebene(n) der Rasierklinge(n) (3) verläuft.
     
    7. Rasierapparatekopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Doppelrasierklinge die Bewegungsebene der Führungsleiste (6) im wesentlichen senkrecht zur Verbindungsebene (E) der Schneidkante (4) der Rasierklingen (3) verläuft.
     
    8. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Führungsleiste (6) ausgeübte Federkraft durch wenigstens eine separate Feder (12′,12˝) erfolgt.
     
    9. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (6) wenigstens zwei Zapfen (9) aufweist, mittels denen die Führungsleiste (6) linear beweglich im Körper (2) gelagert ist, wobei innerhalb des Körpers (2) die Federn (12′,12˝) angeordnet sind und sich zwischen dem Körper (2) und den freien hinteren Enden der Zapfen (9) jeweils abstützen.
     
    10. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (6) drehbeweglich an der Verschwenkeinrichtung angeordnet ist, deren Drehachse (D) im Körper (2) liegt.
     
    11. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (12′,12˝) jeweils als Mehrfachfedern, insbesondere Doppelfedern (12′,12˝) mit unterschiedlichen Federkennlinien ausgebildet sind.
     
    12. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (6) aus einem elastischen Material besteht, dessen Federkennlinie sich von der Federkennlinie der Federn (12′,12˝) unterscheidet.
     
    13. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Körper (2) und der Führungsleiste (6) Anschläge (13) vorgesehen sind.
     
    14. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Körper (2) und der Führungsleiste (6) Bewegungsführungen (14) vorgesehen sind.
     
    15. Rasierapparatekopf nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Anschläge (13) und/oder Bewegungsführungen (14) seitlich am Rasierapparatekopf angeordnet sind.
     
    16. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß dieser mit einem reibungs­mindernden Gleitstreifen insbesondere auf der Basis wasser­löslicher oder nicht wasserlöslicher Polymere versehen ist.
     
    17. Rasierapparatekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß dieser durch eine Rasierklingen­einheit (1) gebildet ist, bei der in einem Kunststoffkörper (2) die Rasierklinge(n) (3) unlösbar eingebettet ist (sind) und wobei die Führungsleiste (6) bezüglich diesem Kunst­stoffkörper (2) beweglich angeordnet ist.
     




    Zeichnung