[0001] Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Hubgerät, das insbesondere für einen Stuhl
mit pedalbetriebener Sitzhöhenverstellung z.B. für einen Friseur- oder ähnlichen
Behandlungsstuhl bestimmt ist.
[0002] Die Erfindung geht hierbei von einem am Markt befindlichen Hubgerät aus, das im wesentlichen
aus folgenden Einheiten besteht:
1. Eine Hubeinheit mit Hubzylinder und Hubkolben, mit deren Kolbenstange die Last,
z.B. der Stuhlsitz, verbunden ist.
2. Eine Pumpeneinheit mit Pumpenzylinder und Pumpenkolben, mit welcher das Hydraulikmittel
in den Hubzylinder gepumpt wird. Der pumpenkolben wird mittels eines Hubhebels betätigt,
wobei eine auf den Pumpenkolben wirkende Feder - für die Rückführung des Pumpenkolbens
sorgt.
3. Eine Ventileinheit, die in der Hydraulikleitung zwischen Pumpenzylinder und Hubzylinder
angeordnet ist. Ihr Rückschlagventil verhindert den Rückfluß des in den Hubzylinder
gepumpten Hydraulikmittels zwischen den einzelnen Pumpenhüben. Außerdem läßt sich
das Ventil am Ende des Pumpenhubes öffnen, um den Absenkvorgang des Hubkolbens zu
bewirken.
4. Eine Vorrichtung zur Lagefixierung des Hubkolben bzw. der Hubkolbenstange an der
Hubeinheit mit einer Hubkolbenbremse, welche von dem oben erwähnten Hubhebel betätigbar
ist.
[0003] Bei der Verwendung eines derartigen Hubgerätes, insbesondere zum Anheben des Sitzes
eines Friseurstuhles, hat es sich als nachteilig erwiesen, daß der am Ende des Pumpenhubes
zu überwindende Druckpunkt, nach welchem das Absenken des Hubkolbens eingeleitet wird,
für den Benutzer nicht eindeutig erkennbar ist. Bei der bisherigen Konstruktion wirkt
der Pumpbewegung am Ende des Pumpenhubes lediglich die Ventilkugelfeder entgegen,
deren Kraft nicht beliebig erhöht werden kann. Außerdem sind die bei derartigen Hubgeräten
im Einsatz befindlichen Ventile noch sehr empfindlich gegen Fremdkörperverschmutzung.
Ein nicht eindeutig abdichtendes Ventil kann aber nachteiligerweise dazu führen,
daß sich der unter Last befindliche Hubkolben ungewollt absenkt. Dies kann mit einer
an sich als Verdrehsicherung wirkenden Hubkolbenbremse verhindert werden, die den
Hubkolben in seiner Arbeitsposition hält.
[0004] Die hierfür bekannten Kontruktionen sind noch vergleichsweise aufwendig und vor
allem bei Verschleiß schlecht nachzujustieren.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt darum die Aufgabe zugrunde, das hydraulische Hubkolbengerät
der im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen Art hinsichtlich der Ventileinheit
und der Hubkolbenbremse so zu verbessern, daß ein ungewünschter Rücklauf des Hubkolbens,
sei es am Ende des Pumpenhubes oder nach Erreichen der gewunschten Arbeitsposition,
vermieden wird. Außerdem sollen die erwähnten Einheiten in platz- und kostensparender
Weise optimal miteinander kombiniert sein, wobei sichergestellt ist, daß ausschließlich
durch Betätigen des Hubhebels die Hub- und Senkbewegung sowie die Klemmung des Hubkolbens
mit einfachen Konstruktionsmitteln erreicht wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist nach den Merkmalen des Anspruchs 1 eine Verbesserung
der Ventileinheit vorgeschlagen. Hiernach ist zur Erzeugung des zu überwindenden
Druckpunktes eine gesonderte Feder vorgesehen, welche auf einen eigenen Ventilkolben
wirkt, der mittels des Pumpenkolbens zur Einleitung des Senkvorganges zu betätigen
ist. Die auf den Ventilkolben wirkende Feder kann unabhängig von der auf die Ventilkugel
wirkenden Feder bemessen werden. Außerdem wirkt auf diesen Ventilkolben der im Hubzylinder
jeweils herrschende Druck, welcher proportional mit der auf den Hubkolben wirkenden
Last zunimmt. Das hat zur Folge, daß die am Ende des Pumpenhubes zur Einleitung der
Senkbewegung zu überwindende Kraft mit der Belastung des Hubkolbens zunimmt, wodurch
ein unbeabsichtigtes Einleiten der Senkbewegung des belasteten Hubkolbens, z.B. das
Absenken des Sitzes eines Friseurstuhles, auf dem ein Kunde Platz genom men hat,
was sich als unangenehmer Stoß auswirken würde, mit größerer Sicherheit verhindert
wird.
[0007] Konstruktive Einzelheiten dieser Ventileinheit sind Gegenstand der Ansprüche 2 und
3.
[0008] Nach dem Vorschlag gemäß Anspruch 3 bestehen die gegeneinander beweglichen Teile
des Ventils aus einer Metall-, insbesondere Stahl-/Kunststoffpaarung, wodurch auch
bei durch Fremdkörper verschmutzten Hydraulikmittel eine bessere Dichtfunktion als
bei einer Stahl/Stahlpaarung gewährleistet ist.
[0009] Die Ansprüche 4 und 5 beziehen sich auf die Gestaltung der Hubkolbenbremse, die zusätzlich
der Lagesicherung des Hubkolbens dient.
[0010] Bei der bisher bekannten Konstruktion erfolgt die Feststellung des Hubkolbens mittels
einer vom Hubhebel betätigten Exzenterwelle, deren seitlich zur Achse des Hubkolbens
versetzter Exzenter über ein Druckstück auf den Hubkolben einwirkt.
[0011] Diese Konstruktion ist relativ platzraubend und aufwendig und darüber hinaus schlecht
nachjustierbar, was aber im Verschleißfalle erforderlich ist.
[0012] Mit den Ansprüchen 4 und 5 ist eine Lösung vorgeschlagen, die diese Nachteile nicht
besitzt.
[0013] Die Konstruktion gemäß Anspruch 6, die an sich bei andersartigen Hubgeräten bekannt
ist, dient der Betätigung des Pumpenkolbens mittels des Hubhebels.
[0014] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles,
das in den Zeichnungen dargestellt ist, im einzelnen erläutert. In den Zeichnungen
zeigen
Figur 1 - Axialschnitt des erfindungsgemäßen hydraulischen Hubgerätes,
Figur 2 - vergrößertes Detail aus Figur 1 im Bereich der Ventileinheit und
Figur 3 - Schnitt längs der Linie III-III in Figur 1, jedoch bei abgesenkten Pumpenhebelarmen.
[0015] Das hydraulische Hubgerät besteht im wesentlichen aus vier Einheiten, nämlich
1. Hubeinheit mit einem zweiteiligen Hubzylindergehäuse 10, 11 und einem im Hubzylinder
axial verfahrbaren Hubkolben 13, der an seinem oberen Ende in die Hubkolbenstange
13a übergeht.
2. Pumpeneinheit mit einem Pumpenzylindergehäus 30 und einem in diesem axial verfahrbaren
Pumpenkolben 32.
3. Ventileinheit, welche im Ventilgehäuse 31, das einstückig mit dem oberen Hubzylindergehäuse
10 verbunden ist, untergebracht ist.
4. Hubkolbenbremse, welche am oberen Hubzylindergehäuse 10 angebracht und von den
Hubhebelarmen 20 und 21 betätigbar ist, ist ein Teil der Hubeinheit.
[0016] Das dargestellte hydraulische Hubgerät ist für einen Stuhl mit pedalbetriebener Sitzhöhenverstellung,
z.B. für einen Friseurstuhl, bestimmt und geeignet.
[0017] Die zu hebende Last, z.B. der Sitz des Stuhls, ist über die Kolbenstange 13a mit
dem Hubkolben 13 verbunden. Der Hubkolben 13 ist innerhalb des Zylinderraumes 12
axial verfahrbar und mit Dichtungsringen 14 gegenüber dem Hubzylindergehäuse 10
abgedichtet. Das Hubzylindergehäuse selbst besteht aus einem oberen Gehäuseteil 10
und einem unteren Gehäuseteil 11, das in das obere eingeschraubt ist. Im wesentlichen
im unteren Gehäuseteil 11 befindet sich eine Zylinderbüchse 6, welche gegenüber den
Zylindergehäuseteilen 10 und 11 jeweils mit einem Dichtungsring 7 abgedichtet ist.
Die Zylinderbüchse 6 begrenzt zusammen mit der äußeren Wandung des unteren Zylindergehäuseteiles
11 einen das Hydraulikmittel aufnehmenden Tankraum 19. In diesen Tankraum mündet
einerseits die Rückleitung 9 des Überlaufs 8 und andererseits das Verbindungsrohr
18, welches über eine Verbindungsbohrung 17 mit dem Saugraum 46 der nachstehend näher
beschriebenen Ventileinheit verbunden ist.
[0018] Zur Erzeugung des hydraulischen Drucks ist die Pumpeneinheit vorgesehen, deren Pumpenzylindergehäuse
30 in das Ventilgehäuse 31 eingeschraubt ist. Innerhalb des Pumpenzylindergehäuses
30 axial verschiebbar ist der Pumpenkolben 32 gelagert, der gegenüber dem Pumpenzylindergehäuse
30 mit einem Dichtungsring 33 abgedichtet ist. Zur Rückführung des Pumpenkolbens 32
in die Ausgangslage ist eine Schraubenf`eder 37 vorgesehen, welche sich einerends
an einer Ringflä che 39 des Pumpenzylindergehäuses 30 und andererends an einem Druckteller
35 abstützt, der über einen Verbindungsring 36 mit dem oberen Ende des Pumpenkolbens
32 verbunden ist.
[0019] Auf den Pumpenkolben 32 wirkt ein Druckarm 27, welcher mit den beiden Pumpenhebelarmen
20 und 21 (vgl. auch Figur 3) verbunden ist.
[0020] Die Pumpenhebelarme 20 und 21, die in nicht dargestellter Weise mit einem Betätigungspedal
verbunden sind, sind, wie vor allem Figur 3 deutlich macht, am oberen Hubzylindergehäuse
Teil 10 verschwenkbar gelagert. Zu diesem Zweck ist der Pumpenhebelarm 20 fest mit
einem Lagerzapfen 22 verbunden, welcher in einem Schwenklager 16 drehbar gelagert
ist. Der zweite Pumpenhebelarm 21 ist dagegen mit einer Klemmspindel 23 verbunden,
deren Rechtsgewinde 23a in die Gewindebohrung 10a des Hubzylindergehäuseteils 10
verdrehbar eingesetzt ist. Bei Rückführung der Pumpenhebelarme 20 und 21 in die obere
Ausgangslage, also bei Bewegung des Hebels im Uhrzeigersinn Z gemäß Figur 1, wird
die Klemmspindel 23 in Richtung auf die Kolbenstange 13a radial einwärts bewegt und
übt auf diese über ein Druckstück 24 eine Feststellkraft aus. Die Klemmspindel 23
ist mit dem Pumpenhebelarm 21 mittels einer Schraube 25, fest verschraubt, wobei eine
Zahnscheibe 26, die zwischen den Stirnflächen von Pumpenhebelarm 21 und Klemmspindel
23 eingelegt ist, für die erforderliche Verdrehsicherung sorgt. Zur Justierung bzw.
Nachjustierung dieser derart gebildeten Hubkolbenbremse kann die Schraube 25 gelöst
und die Klemmspindel 24 verdreht werden. Die Hubkolbenbremse ist derart einzustellen,
daß die Kolbenstange 13 in der oberen Position des Pumpenhebelarmpaares 20, 21 blockiert
ist, während bei Betätigung der Hydraulik, also bei Bewegung des Pumpenhebelarmpaares
20, 21 im Gegenuhrzeigersinn gemäß Figur 1, die Bremse gelöst wird und über die Hydraulik
der Kolben 13 angehoben werden kann.
[0021] Die im Weg der Hydraulikmittelleitung angeordnete Ventileinheit sorgt in der nachstehend
noch erläuterten Weise für die Steuerung des Hydraulikmittels. Die Ventileinheit besteht
aus einem Ventileinsatz 40, welcher in das Ventilgehäuse 31 eingesetzt und in diesem
mit einem Ring 48 axial fixiert und abgedichtet wird. Ein Dichtungsring 49 sorgt für
die Abdichtung des Ventileinsatzes 40 gegenüber der Innenwand des Ventilgehäuses 31.
[0022] In einer zentralen Bohrung des Ventileinsatzes 40 ist ein Ventilkolben 42 vorgesehen,
welcher gegen die Wirkung einer vorgespannten Druckfeder 45 axial einwärts verschiebbar
ist. Der Ventilkolben 42 besteht aus einem oberen zylindrischen Ventilkolbenteil
42e und einem unteren kegelstumpfförmigen Ventilkolbenteil 42f. Er weist eine axial
verlaufende Durchflußbohrung 42a auf, die sich im unteren Bereich zu einem Ventilkugelgehäuse
42g erweitert. Der Übergang zwischen der Bohrung 42a und dem Ventilkugelgehäuse 42g
bildet einen Ventilkugelsitz, an welchem die Ventilkugel 42b anliegt. Sie steht unter
der Wirkung einer Kegelfeder 44, welche sich andererends an einem Stützring 50 abstützt.
Ein Dichtungsring 51 am oberen Ventilkolbenteil 42 sorgt für flüssigkeitsdichte Führung
des Ventilkolbens 42.
[0023] Der Ventileinsatz 40 begrenzt zusammen mit der inneren Wand des Ventilgehäuses 31
einen Saugraum 46, der über eine Verbindungsbohrung 17 im Hubzylindergehäuse 10 und
ein sich anschließendes Verbindungsrohr 18 mit dem Tankraum 19 in Verbindung steht.
In diesen Saugraum 46 mündet einerseits eine Drosselbohrung 40c, welche mit einem
Ringraum 40a in Nachbarschaft der Oberfläche des unteren kegelstumpfförmigen Ventilkolbenteiles
42f verbunden ist. Andererseits ist der Saugraum 46 über die Verbindungsbohrung 40d
mit dem Zylinderraum 38 des Pumpenzylindergehäuses 30 verbunden, wobei die Austrittsöffnung
des Verbindungsbohrung 40d mit einer anhebbaren Ventilplatte 41 normalerweise verschlossen
ist.
[0024] Die sich an den Ringraum 40a des Ventileinsatzes 40 anschließende Fläche 40b bildet
den Ventilsitz für den Ventilkolben 42.
[0025] Nach einem wichtigen Merkmal der vorliegenden Erfindung ist sichergestellt, daß die
gegeneinander bewegten Elemente der Ventileinheit aus einer Kunststoff-Metall-Paarung
bestehen. So bestehen der Ventileinsatz 40 und die Ventilkugel 43 aus Metall, nämlich
Stahl, während die Ventilplatte 41 und der Ventilkolben 42 aus Kunststoff, z.B. Polyamid,
hergestellt sind. Bei dieser Paarung ist die Ventileinheit weniger empfindlich gegenüber
eindringenden Fremdkörpern als eine ausschließlich aus Stahl bestehende Ventilkonstruktion.
[0026] Das beschriebene Hubgerät hat folgende Arbeitsweise:
[0027] Zur Betätigung des Hubgerätes ist das Pumpenhebelarmpaar 20, 21 abwärts, also gegen
die Richtung des Pfeiles Z, zu bewegen. Hierbei wird der Pumpenkolben 32 nach unten
bewegt. Unter der Wirkung der Schraubenfeder 37 wird der Kolben 32 und mit ihm das
Pumpenhebelarmpaar 20, 21 in seine Ausgangslage zurückgeführt. Bei diesem Saughub
wird die Ventilplatte 41 angehoben und gibt die Verbindungsboh rung 40d frei. Das
im Tankraum 19 befindliche Hydraulikmittel wird über das Verbindungsrohr 18, die
Verbindungsbohrung 17, den Saugraum 46 und schließlich die freigegebene Verbindungsbohrung
40d in den Zylinderraum 38 der Pumpeneinheit gesaugt. Beim nachfolgenden Pumphub
verschließt die Ventilplatte 41 die Verbindungsbohrung 40d. Das unter Druck im Zylinderraum
38 befindliche Hydraulikmittel öffnet gegen die Wirkung der Kegelfeder 44 das Kugelventil
mit der Ventilkugel 43, so daß das Hydraulikmittel durch die axial verlaufende Bohrung
42a des Ventilkolbens 42 über den Druckraum 47 der Ventileinheit in den Zylinderraum
12 des Hubzylinders gelangt und den Kolben 13 anhebt. Die auf den Ventilkolben 42
wirkende Druckfeder 45 ist so bemessen, daß sich bei diesem Pumpvorgang der Ventilkolben
42 nicht bewegt und am Ventilsitz 40b dichtend anliegt. Nach Beendigung des Pumphubes
verschließt die Ventilkugel 43 unter der Wirkung der Kegelfeder 44 die Bohrung 42a,
so daß der Druckraum 47 bis zum nächsten Pumpenhub bzw. bis zu dem nachstehend beschriebenen
Senkvorgang verschlossen bleibt.
[0028] Der Pumpvorgang kann so oft wiederholt werden, bis der Kolben 13 in seine oberste
Lage gelangt ist. Sowie die Überströmhohrung 52 Kolbens 13 den Überlauf 8 erreicht
hat, strömt das Hydraulikmittel über den Überlauf 8 und die Rückleitung 9 in den Tankraum
19 zurück. Ein weiteres Anheben des Kolbens 13 ist damit verhindert.
[0029] Mit der oben bereits beschriebenen Hubkolbenbremse wird der Kolben in der jeweiligen
Lage mechanisch, insbesondere gegen Verdrehen, aber auch gegen unbeabsichtigtes Absenken
gesichert.
[0030] Zum Absenken des Hubkolbens 13 ist der Pumpenkolben 32 mittels des Pumpenhebelarmpaares
20, 21 in seine unterste Position zu bewegen. In dieser trifft er auf das in den Zylinderraum
38 hineinragende Ende des Ventilkolbens 42 auf. Der weiteren Abwärtsbewegung des Pumpenkolbens
32 wirkt eine genau definierte Kraft entgegen, welche sich aus der konstanten mechanischen
Federkraft der Druckfeder 45 und einer Druckkraft zusammensetzt, welche dem im Druckraum
47 bzw. in dem mit diesem verbundenen Zylinderraum 12 herrschenden Systemdruck proportional
ist. Diese Kraft wirkt auf die dem Druckraum 47 zugewandte untere Ventilkolbenfläche
42d. Die wirksame, aus dem Systemdruck abgeleitete Gegenkraft ergibt sich aus dem
Produkt des im Druckraum 47 herrschenden Systemdrucks und des wirksamen Flächenteils
der unteren Ventilkolbenfläche 42d, die in etwa der wirksamen Fläche des Ringraumes
40a entspricht. Da der Systemdruck mit der Belastung des Hubkolbens 13 zunimmt, wird
hierdurch die dem Öffnen des Ventilkolbens 42 entgegenwirkende Kraft proportional
erhöht, so daß der am Pumpenhebelarmpaar 20, 21 spürbare Widerstand am Ende des Pumphubes
vergrößert wird, wodurch die Gefahr unbeabsichtigten Absenkens bei ausgefahrenem
Hubkolben 13 vermindert wird.
[0031] Falls der Absenkvorgang bewußt eingeleitet werden soll, muß diese eindeutig erkennbare
Gegenkraft überwunden werden, um den Ventilkolben 42 aus der in den Figuren 1 und
2 dargestellten Position nach unten zu bewegen. Hierbei hebt sich das untere Ventilkolbenteil
42f vom Ventilsitz 40b ab, so daß Hydraulikmittel vom Druckraum 47 über den Spalt
zwischen Ventilsitz 40b und der Oberfläche des unteren Venilkolbenteiles 42f über
die Drosselbohrung 40c, den Saugraum 46, die Verbindungsbohrung 17 und das Verbindungsrohr
18 in den Tankraum 19 zurückströmen kann. Hierbei senkt sich der Hubkolben 13 mit
definierter Geschwindigkeit ab.
FIGURENLEGENDE
[0032]
6 Zylinderbüchse
7 Dichtungsring
8 Überlauf
9 Rückleitung
10 Hubzylindergehäuse, oberes Teil
10a Gewindebohrung
11 Hubzylindergehäuse, unteres Teil
12 Zylinderraum
13 Hubkolben
13a Hubkolbenstange
14 Dichtungsring
16 Schwenklager
17 Verbindungsbohrung
18 Verbindungsrohr
19 Tankraum
20, 21 Pumpenhebelarme
22 Lagerzapfen
23 Klemmspindel
23a Außengewinde
24 Druckstück
25 Schraube
26 Zahnscheibe
27 Druckarm
30 Pumpenzylindergehäuse
31 Ventilgehäuse
32 Pumpenkolben
33 Dichtungsring
35 Druckteller
36 Verbindungsring
37 Schraubenfeder
38 Zylinderraum
39 Ringfläche
40 Ventileinsatz
40a Ringraum
40b Ventilsitz
40c Drosselbohrung
40d Verbindungsbohrung
41 Ventilplatte
42 Ventilkolben
42a Durchflußbohrung
42b Kugelsitz
42c obere Ventilkolbenfläche
42d untere Ventilkolbenfläche
42e oberes Ventilkolbenteil
42f unteres Ventilkolbenteil
42g Ventilkugelgehäuse
43 Ventilkugel
44 Kegelfeder
45 Druckfeder
46 Saugraum
47 Druckraum
48 Ring
49 Dichtungsring
50 Stützring
51 Dichtungsring
52 Überströmbohrung
1. Hydraulisches Hubgerät, insbesondere für einen Stuhl mit pedalbetriebener Sitzhöhenverstellung,
bestehend aus einer Hubeinheit mit Hubzylinder und Hubkolben, aus einer Pumpeneinheit
mit Pumpenzylinder und Pumpenkolben, wobei der Pumpenkolben gegen die Wirkung einer
Feder mittels eines Pumpenhebels betätigbar ist und der Pumpenzylinder über eine Hydraulikleitung
mit dem Hubzylinder verbunden ist, aus einer Ventileinheit, welche in der Hydraulikleitung
zwischen Pumpenzylinder und Hubzylinder angeordnet ist und ein Ventil aufweist, das
am Ende des Pumpenhubes geöffnet wird, und aus einer Hubkolbenbremse mit einem von
einem Hubhebel betätigbaren Klemmstück, mit welchem die Hubkolbenstange in der Ruhelage
des Hubhebels mechanisch festgestellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventileinheit
einen in Hubrichtung des Pumpenkolbens (32) gegen die Wirkung einer Druckfeder (45)
in einem Ventileinsatz (40) axial verschiebbaren ventilkolben (42) mit einer von
einer unter der Wirkung einer Druckf eder stehenden Ventilkugel (43) verschlossenen
Durchgangsbohrung (42a) aufweist, der vom Pumpenkolben (32) betätigbar ist und hierbei
eine Hydraulikmittelverbin dung zwischen dem Hubzylinderraum (12) und einem druckfreien
Tankraum (19) öffnet, wobei die dem Pumpenzylinderraum (38) zugewandte Fläche (42c)
des Ventilkolbens (42) wesentlich kleiner als die dem Hubzylinderraum (12) zugewandte
Fläche (42d) ist.
2. Hubgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkolben (42) auf
der dem Pumpenzylinder (38) zugewandten Seite ein zylindrisches Teil (42e) und auf
der dem Hubzylinder (12) zugewandten Seite ein kegelstumpfförmiges Teil (42f) aufweist,
daß der Ventileinsatz (40) angrenzend an die Oberfläche des kegelstumpfförmigen
Teils (42f) des Ventilkolbens (42) einen Ringraum (40a) besitzt, der über eine Drosselbohrung
(40c) mit einem im Ventileinsatz (40) vorgesehenen Saugraum (46) verbunden ist, der
einerseits über eine mittels einer Ventilplatte (41) verschließbare Bohrung (40d)
mit dem Pumpenzylinderraum (38) und andererseits über Hydraulikleitungen (17, 18)
mit dem Tankraum (19) verbunden ist.
3. Hubgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventileinsatz (40)
und die Ventilkugel (43) aus Metall, vorzugsweise Stahl, die Ventilplatte (41) und
der Ventilkolben (42) dagegen aus Kunststoff, vorzugsweise Polyamid, bestehen.
4. Hubgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpenhebel zwei Arme
(20, 21) aufweist, welche mittels eines Lagerzapfens (22) bzw. einer Klemmspindel
(23) schwenkbar am oberen Teil (10) des Hubzylinderge häuse gelagert sind, wobei
die Klemmspindel (23) mit einem Außengewinde (23a) in eine Gewindebohrung (10a) des
oberen Hubzylindergehäuses (13) eingeschraubt ist und über ein Druckstück (24) radial
auf die axial verschiebbare Kolbenstange (13a) des Hubkolbens (13) derart wirkt, daß
die Kolbenstange (13a) in Ruhelage des Pumpenhebels (20, 21) unter Klemmwirkung festgelegt
ist.
5. Hubgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Pumpenhebelarm (20)
mit dem Lagerzapfen (22) unlösbar und der andere Pumpenhebelarm (21) mit der Klemmspindel
(23) mittels einer Schraube (25) unter Verwendung einer zwischen den Stirnflächen
von Hubhebelarm (21) und Klemmspindel (24) eingelegten Zahnscheibe (26) fest, aber
lösbar verbunden ist.
6. Hubgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpenhebelarme
(20, 21) miteinander über einen quer verlaufenden Druckarm (27) verbunden sind, welcher
gegen die Kraft einer der Rückführung dienenden Feder (37) axial auf den Pumpenkolben
(32) wirkt.