[0001] Die Erfindung betrifft einen Röntgengenerator zum Betrieb einer Röntgenröhre mit
an Masse angeschlossenen Röhrenteilen und einer Hochspannungstransformatoranordnung
mit je einer Sekundärwicklung zur Erzeugung der positiven bzw. negativen Hochspannung
für die Anode bzw. die Kathode der Röntgenröhre. Ein derartiger Röntgengenerator ist
aus der EP-B 74 141 bekannt.
[0002] Bei Röntgenröhren mit einem an Masse angeschlossenen Röhrenteil, beispielsweise einem
Metallkolben, der gegebenenfalls noch mit einem zwischen Anode und Kathode befindlichen
Metallteil verbunden sein kann, fließt der an der Kathode erzeugte Strom nicht vollständig
zur Anode; Ein Teil dieses Stromes fließt über das betreffende Röhrenteil nach Masse.
Infolgedessen wird die kathodenseitige Hochspannungsquelle stärker belastet als die
anodenseitige Hochspannungsquelle, was bei hochohmigen, symmetrisch ausgelegten
Hochspannungsquellen zu einer Unsymmetrie zwischen der Hochspannung an der Anode
bzw. an der Kathode führt (d.h. die Hochspannung zwischen Anode und Masse ist größer
als die Hochspannung zwischen Kathode und Masse).
[0003] Diese Unsymmetrie bringt negative Effekte mit sich, die von der Höhe der Spannung
zwischen Anode und Kathode abhängen:
a) Bei großen Röhrenspannungen erreicht die Spannung zwischen Anode und Masse bereits
einen Wert von mehr als der Hälfte der maximal zulässigen Röhrenspannung, bevor die
Spannung zwischen Anode und Kathode ihren maximal zulässigen Wert erreicht. Um eine
hochspannungsmäßige Überlastung der Rontgenröhre zu vermeiden, darf die Röntgenröhre
in einem solchen Fall nicht mit der vollen Spannung betrieben werden, für die sie
ausgelegt ist.
b) Bei kleinen Röhrenspannungen kann die Kathodenspannung so niedrig werden, daß der
an der Kathode emittierte Strom durch Raumladungseffekte begrenzt wird. Um einen bestimmten
Röhrenstrom zu erreichen, muß in diesem Fall der Heizstrom für die Kathode unnötig
groß gemacht werden, was zu einer Verkürzung der Lebensdauer der Röhre führen kann.
[0004] Bei dem bekannten Röntgengenerator werden die Spannungsunsymmetrie und die dadurch
bedingten negativen Effekte dadurch beseitigt, daß ein Hochspannungstransformator
mit einer Primärwicklung und drei Sekundärwicklungen mit je einem Gleichrichter vorgesehen
ist. Die drei Gleichrichterausgänge sind über eine Umschalteinrichtung so miteinander
verbunden, daß die anodenseitige Hochspannung wahlweise von einem oder zwei Gleichrichtern
und die kathodenseitige Hochspannung umgekehrt von zwei bzw. einem Gleichrichter
erzeugt wird. Der Aufwand für diese Lösung (zusätzlich eine Sekundärwicklung, ein
Hochspannungsgleichrichter und eine Hochspannungsumschalteinrichtung) ist verhältnismäßig
hoch.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, die unerwünschten Effekte mit geringerem Aufwand zu
beseitigen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den beiden Sekundärwicklungen
je eine Primärwicklung zugeordnet ist und daß in Serie zu der Primärwicklung für
die Erzeugung der Anodenspannung eine Induktivität mittels einer Schalteinrichtung
einschaltbar ist.
[0007] Gemäß der Erfindung ist jeder Sekundärwicklung auch eine Primärwicklung zugeordnet,
so daß die Spannungen an den Sekundärwicklungen zumindest in einem gewissen Bereich
voneinander unabhängig vorgegeben werden können. Geht man davon aus, daß die Primärwicklungen
einander entsprechen und ebenso die Sekundärwicklungen, dann liefert der erfindungsgemäße
Röntgengenerator an eine "normale" Röntgenröhre, d.h. eine Röntgenröhre ohne an Masse
angeschlossene Röhrenteile, beispielsweise eine Röntgenröhre mit einem Glaskolben,
eine symmetrische Spannungsverteilung d.h. die Spannung zwischen Anode und Masse ist
dem Betrage nach gleich groß wie die Spannung zwischen Kathode und Masse. Bei Anschluß
einer Röntgenröhre hingegen, deren Anodenstrom vom Kathodenstrom abweicht, wird mittels
der Schalteinrichtung die Induktivität in Serie zu der Primärwicklung für die Erzeugung
der anodenseitigen Hochspannung geschaltet. Dadurch wird die Spannung an der anodenseitigen
Primärwicklung im Vergleich zu der Spannung an der kathodenseitigen Primärspannung
verringert, wodurch bei geeigneter Bemessung der Induktivität die Anodenspannung zumindest
näherungsweise um den gleichen Betrag reduziert wird wie die Kathodenspannung als
Folge des höheren Kathodenstroms.
[0008] Es ist aber auch möglich, die Induktivität so zu bemessen, daß die Anodenspannung
stärker absinkt als die Kathodenspannung, so daß die Kathodenspannung größer ist
als die halbe Röhrenspannung - solange die Kathodenspannung die Hälfte der maximalen
Röhrenspannung nicht übersteigt. In diesem Fall kann die Raumladung im Bereich der
Kathode beseitigt werden, so daß bei vorgegebener Kathodentemperatur der Strom durch
die Röntgenröhre vergrößert oder bei vorgegebenem Röhrenstrom die Kathodentemperatur
abgesenkt und damit die Lebensdauer der Kathode erhöht werden kann.
[0009] Grundsätzlich wäre es möglich, für die Erzeugung der Kathodenspannung und der Anodenspannung
einen getrennten Transformator vorzusehen und die Zusatzinduktivität in Serie zu der
Primärwicklung für den Transformator für die Anodenspannung anzuordnen. Der Aufwand
für zwei getrennte Transformatoren ist jedoch noch relativ groß und ebenso der Platzbedarf
für die beiden Hochspannungstransformatoren. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht
daher vor, daß die Primärwicklungen und die Sekundärwicklungen auf einen gemeinsamen
Kern gewickelt und so angeordnet sind, daß die Streuinduktivität zwischen den einander
zugeordneten Primär- und Sekundärwicklungen wesentlich kleiner ist als die Streuinduktivität
zwischen den einander nicht zugeordneten Wicklungen.
[0010] Wenn mehrere Wicklungen so auf einen gemeinsamen Kern gewickelt sind, daß sie praktisch
von dem gleichen Induktionsfluß durchsetzt werden, sind die Spannungen in diesen
Wicklungen an sich vorgegeben, so daß eine getrennte Steuerung der Primärwicklung
und Sekundärwicklungen für die Anode bzw. die Kathode zunächst nicht möglich erscheint.
Bei einem Hochspannungstransformator für eine Röntgenröhre müssen jedoch die Primärwicklungen
und die die Hochspannung führenden Sekundärwicklungen voneinander isoliert werden,
woraus sich ein gewisser Streufluß bzw. eine gewisse Streuinduktiviät zwischen den
einander zugeordneten Primär- und Sekundärwicklungen ergibt. Sorgt man nun durch
geeignete Anordnung der Wicklungen dafür, daß der Streufluß bzw. die Streuinduktivität
zwischen einander nicht zugeordneten Wicklungen (z.B. zwischen der Primärwicklung
für die Anodenspannung und der Sekundärwicklung für die Kathodenspannung) noch wesentlich
größer wird als der Streufluß bzw. die Streuinduktivität zwischen einander zugeordneten
Wicklungen, dann verhalten sich die Wicklungspaare innerhalb gewisser Grenzen wie
zwei getrennte Hochspannungstransformatoren.
[0011] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Induktivität aus mehreren
in Reihe liegenden Teilinduktivitäten besteht und daß eine Umschalteinrichtung mit
den Teilinduktivitäten koppelbar ist, derart, daß die Induktivität ganz oder nur
teilweise in die Zuleitung zur Primärwicklung schaltbar ist. Diese Ausgestaltung
erlaubt es, die in Serie zu der anodenseitigen Primärwicklung geschaltete (Teil-)Induktivität
den jeweiligen Erfordernissen in Stufen anzupassen: Bei hohen Röhrenspannungen wird
eine relativ kleine Teilinduktivität mittels der Umschalteinrichtung eingeschaltet,
die so bemessen ist, daß Anoden- und Kathodenspannung zumindest annähernd dem Betrage
nach gleich sind. Bei kleinen Röhrenspannungen hingegen wird eine größere Induktivität
wirksam gemacht, so daß die Kathodenspannung größer wird als die Anodenspannung, was
bei einem vorgegebenen Röhrenstrom eine Herabsetzung der Kathodentemperatur ermöglicht.
[0012] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Induktivität als Luftdrossel
ausgebildet ist. Grundsätzlich könnte die Induktivität auch durch eine Spule mit ferromagnetischem
Kern gebildet werden. Da die erforderlichen Induktivitäten aber relativ klein sind,
hätte eine solche Spule nur eine oder wenige Windungen, so daß eine genaue Bemessung
schwierig wäre. Außerdem würde bei einer solchen Spule wegen der hohen Ströme, die
bei einer Röntgenaufnahme durch die Primärwicklung fließen können (einige hundert
A), Sättigungserscheinungen auftreten. Eine Luftdrossel, d.h. eine Spule ohne ferromagnetischen
Kern, kann demgegenüber eine ausreichende Zahl von Windungen auf weisen und zeigt
keine Sättigungseffekte.
[0013] In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Induktivität
auf einen Ringkern gewickelt ist. Eine Luftdrossel könnte an sich besonders einfach
auf einen Zylinderkern gewickelt werden. Eine Luftdrossel mit gleichmäßig auf dem
Umfang des (nicht ferromagnetischen) Ringkerns verteilten Windungen ist zwar schwieriger
zu wickeln, erzeugt jedoch ein kleineres magnetisches Streufeld in ihrer Umgebung.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild eines Teils eines erfindungsgemäßen Röntgengenerators
und
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen dafür geeigneten Hochspannungstransformator.
[0015] In Fig. 1 sind zwei an den Röntgengenerator wahlweise anschließbare Röntgenröhren
1 und 2 vorgesehen. Während bei der Röntgenröhre 2 der Kathodenstrom genauso groß
ist wie der Anodenstrom, weil diese Röhre beispielsweise einen Glaskolben aufweist,
ist dies bei der Röntgenröhre 1 nicht der Fall. Wie schematisch angedeutet, weist
diese Röntgenröhre einen geerdeten Metallkolben und ein damit elektrisch leitend
verbundenes, zwischen Anode und Kathode angeordnetes Mittelteil auf. Bei einer solchen
an sich bekannten Röntgenröhre (vergl. dazu EP-OS 74 141) kann ein Teil des Kathodenstroms
über den Mittelteil und den Metallkolben nach Erde abfließen, so daß der Kathodenstrom
größer ist als der Anodenstrom.
[0016] Jeweils eine der beiden Röntgenröhren 1 oder 2, die sich an unterschiedlichen Arbeitsplätzen
befinden (in der klinischen Praxis können auch noch mehr Röntgenröhren vorgesehen
sein), ist mittels einer Hochspannungsumschalteinrichtung 3 - die mit dem nicht näher
dargestellten Arbeitsplatzwähler gekoppelt sein kann - an die im Röntgengenerator
erzeugte Hochspannung anschließbar. Die Hochspannung für die Gleichrichter 11 bzw.
12 wird von den Sekundärwicklungen 21 bzw. 22 geliefert, denen jeweils eine Primärwicklung
31 bzw. 32 zugeordnet ist. Die vier genannten Wicklungen sind auf einen gemeinsamen
Transformatorkern 4 gewickelt. Anstelle der Sekundärwicklungen 21 bzw. 31 kann auch
eine aus mehreren Einzelwicklungen bestehende Sekundärwicklungsanordnung treten.
[0017] Die Ausgangsspannung der Gleichrichter 11 und 12 wird von Kondensatoren 41 bzw. 42
geglättet und über je einen Dämpfungswiderstand 51 bzw. 52 dem Umschalter 3 zugeführt.
Die positive bzw. negative Hochspannung, an die eine der Röntgenröhren 1 oder 2 im
Betriebszustand angeschlossen ist, wird zu Meß- und Regelzwecken von je einem Spannungsteiler
61 bzw. 62 erfaßt.
[0018] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Hochspannungstransformator mit dem Kern
4, den beiden Primärwicklungen 31 und 32 und den beiden Sekundärwicklungen 21 und
22. Der Kern 4, ein Schnittbandkern, hat die Form eines rechteckförmigen Ringkerns.
Zweckmäßigerweise wird ein solcher Kern aus zwei identischen Kernen mit U-Form zusammengesetzt,
so daß die Wicklungen gefertigt werden können, bevor sie auf je einen Kern aufgebracht
werden und bevor die beiden Kerne zusammengesetzt werden. Die Sekundärwicklung 21
bzw. 22 umschließt jeweils die ihr zugeordnete Primärwicklung 31 bzw. 32, und die
Primärwicklungen 31 und 32 umschließen denselben Schenkel des Kerns 4. Da die Primärwicklungen
gleich viele Windungen haben - und ebenso die Sekundärwicklungen - ergibt sich ein
bezüglich der Mittellinie 40 symmetrischer Transformatoraufbau.
[0019] Bei diesem Aufbau ist die magnetische Kopplung zwischen einander nicht zugeordneten
Wicklungen - beispielsweise der Primärwicklung 32 und der Sekundärwicklung 21 wesentlich
schwächer - und demgemäß die Streuinduktivität bzw. der Streu-Induktionsfluß wesentlich
größer - als zwischen den einander zugeordneten Wicklungen, beispielsweise der Primärwicklung
31 und der Sekundärwicklung 21. Ein Verhältnis der genannten Streuinduktivitäten von
6:1 erwies sich schon als ausreichend, um eine unsymmetrische Speisung der Wicklungen
zu ermöglichen, ohne daß unzulässig hohe Ausgleichsströme fließen.
[0020] Wie sich aus Fig. 1 ergibt, werden die beiden Primärwicklungen 31 und 32 von einer
regelbaren Wechselspannungsquelle gespeist, beispielsweise mit einem Mittelfrequenz-Reihenresonanz-Wechselrichter
mit einer Betriebsfrequenz von z.B. 3-12 kHz. Während jedoch die Primärwicklung 32
für die Erzeugung der Kathodenspannung unmittelbar an den Ausgang der Wechselspannungsquelle
5 angeschlossen ist, ist in einer der Verbindungsleitungen zwischen der Primärwicklung
31 und dem Wechselspannungsgenerator eine Induktivität vorgesehen, die aus den in
Serie geschalteten Teilinduktivitäten 7, 8 und 9 besteht, denen jeweils ein Schalter
70, 80 und 90 parallelgeschaltet ist. Während die Primär- und Sekundärwicklungen in
einem z.B.mit Transformatoröl gefüllten Kessel angeordnet sein müssen, können die
Teilinduktivitäten 7,8 und 9 sowie die Schalter 70, 80 und 90 außerhalb dieses Kessels
angeordnet sein.
[0021] Der Röntgengenerator wird wie folgt betrieben: Beim Anschluß der Röntgenröhre 2 (in
der ausgezogenen Stellung des Hochspannungsumschalters 3) sind alle Schalter 70, 80
und 90 geschlossen, so daß die Induktivität 7, 8, 9 kurzgeschlossen ist. Die Primärwicklungen
31 und 32 werden mit gleich großen Wechselspannungen gespeist, so daß sich eine symmetrische
Spannungsaufteilung an der Rontgenröhre 2 ergibt, d.h., die Anodenspannung ist dem
Betrage nach gleich groß wie die Kathodenspannung (jeweils gegenüber Masse bzw. Erde).
[0022] Zum Anschluß der Röntgenröhre 1 wird der Hochspannungsumschalter 3 in die in Fig.
1 nicht dargestellte Stellung umgeschaltet. Bei hohen Röhrenspannungen wird in diesem
Fall nur ein Schalter geöffnet, beispielsweise der Schalter 70, so daß nur die Teilinduktivität
7 in Serie zu der Primärwicklung 31 wirksam ist. Infolgedessen ist die Spannung an
der Primärwicklung 31 kleiner als an der Primärwicklung 32, und dementsprechend ist
auch die Leerlaufspannung (d.h. die Spannung ohne Belastung durch die Röntgenröhre
1) kleiner als die Leerlaufspannung am Ausgang des Gleichrichters 12. Infolge des
Unterschiedes zwischen Kathoden- und Anodenstrom sinkt die Betriebsspannung an der
Kathode jedoch stärker als an der Anode, so daß sich bei geeigneter Bemessung der
Teilinduktivität 7 zumindest näherungsweise eine symmetrische Spannungsverteilung
an der Röntgenröhre 1 einstellt.
[0023] Bei niedrigeren Röhrenspannungen können auch zwei der drei Schalter oder aber alle
drei geöffnet sein. Die Spannung an der Primärwicklung 31 nimmt dann soweit ab, daß
die Anodenspannung stets kleiner ist als die Kathodenspannung. Der Vorteil dieser
unsymmetrischen Betriebsart besteht darin, daß bei vorgegebener Spannung zwischen
Anode und Kathode der maximal mögliche Emissionsstrom vergrößert bzw. daß bei vorgegebenem
Röhrenstrom die Kathodentemperatur verringert werden kann, so daß deren Lebensdauer
verlängert wird.
[0024] In diesem Fall müssen also die Schalter 70, 80, 90 in Abhängigkeit von der Spannung
an der Röntgenröhre gesteuert werden. Ist hingegen nur ein einziger Schalter vorhanden
und nur eine einzige Induktivität, dann erfolgt die Steuerung des Schalters in Abhängigkeit
von dem nicht näher dargestellten Arbeitsplatzwähler, der auch den Hochspannungsumschalter
3 betätigt.
[0025] Es hat sich gezeigt, daß schon relativ kleine Induktivitäten ausreichen, um bei
einer Rontgenröhre vom Typ der Röhre 1 eine symmetrische Spannungsaufteilung zu erreichen;
so konnte eine maximale Betriebsspannungsunsymmetrie (das ist die Differenz zwischen
Anodenspannung und Kathodenspannung - ohne die Induktivität) von 14 kV mittels einer
Induktivität von rund 13 µH nahezu vollständig ausgeglichen werden. Würde man zur
Herstellung einer derartigen Spule einen ferromagnetischen Kern vorsehen, dann dürfte
diese Spule nur eine oder wenige Windungen aufweisen, so daß eine genaue Herstellung
schwierig wäre. Außerdem könnten sich im Kern infolge der sehr großen Ströme, die
bei einer Röntgenaufnahme über die Primärwicklungen fließen (einige 100A), Sättigungseffekte
auftreten. Die Induktivität ist daher als Luftdrossel ausgebildet. Die Windungen
dieser Luftdrossel sind vorzugsweise auf einen nicht ferromagnetischen Ringkern -
gleichmäßig verteilt - gewickelt, so daß sich in der Umgebung der Luftdrossel nur
geringe magnetische Streufelder ergeben.
1. Röntgengenerator zum Betrieb einer Röntgenröhre (1) mit an Masse angeschlossenen
Röhrenteilen und einer Hochspannungstransformatoranordnung (4) mit je einer Sekundärwicklungsanordnung
(21,31) zur Erzeugung der positiven bzw. negativen Hochspannung für die Anode bzw.
die Kathode der Röntgenröhre,
dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Sekundärwicklungsanordnungen (21,22) je eine Primärwicklung (31,32)
zugeordnet ist und daß in Serie zu der Primärwicklung (31) für die Erzeugung der
Anodenspannung eine Induktivität (7,8,9) mittels einer Schalteinrichtung (70,80,90)
einschaltbar ist.
2. Rontgengenerator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklungen (31,32) und die Sekundärwicklungsanordnung (21,22) auf
einen gemeinsamen Kern (4) gewickelt und so angeordnet sind, daß die Streuinduktivität
zwischen den einander zugeordneten Primär- und Sekundärwicklungen (z.B. 31,21) wesentlich
kleiner ist als die Streuinduktivität zwischen den einander nicht zugeordneten Wicklungen
(z.B. 31,22).
3. Röntgengenerator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität aus mehreren in Reihe liegenden Teilinduktivitäten (7,8,9)
besteht und daß eine Umschalteinrichtung (70,80,90) mit den Teilinduktivitäten koppelbar
ist, derart, daß die Induktivität ganz oder nur teilweise in die Zuleitung zur Primärwicklung
(31) schaltbar ist.
4. Röntgengenerator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität (7,8,9) als Luftdrossel ausgebildet ist.
5. Röntgengenerator nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität (7,8,9) auf einen Ringkern gewickelt ist.