[0001] Aus Microelectronic Engineering 9 (1989), Seite 199 bis 203 ist ein Lithographiegerät
(Elektronenstrahlschreiber) bekannt, dessen elektronenoptische Säule eine Steuereinheit
zur Erzeugung einer Vielzahl individuell ablenk- bzw. austastbarer Elektronensonden
enthält. Diese in Microelectronic Engineering 9 (1989) Seite 205 bis 208 beschriebene
Steuereinheit besteht im wesentlichen aus einer Apertur- und einer Ablenkplatte, wobei
die der Sondenerzeugung dienende Aperturplatte als freitragende Membran ausgebildet
und mit einer linienförmigen Anordnung quadratischer Durchtrittsöffnungen versehen
ist. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung dieser linienförmigen Lochstruktur bildet man
eine ebenfalls linienförmige Elektronenquelle (LaB6 - Schneidenemitter) vergrößert
auf die Aperturblende ab, wobei höchste Anforderungen an die Achsenparallelität und
Homogenität des von der Beleuchtungsoptik erzeugten Bandstrahls in der Objektebene
zu stellen sind.
[0002] Bekannte linienförmige Elektronenquellen besitzen den Nachteil, daß deren Justierung
im Strahlerzeuger erhebliche Probleme bereitet (siehe Microelectronic Engineering
9, 1989, Seite 259 bis 262). Außerdem zeigen die bisher verwendeten LaB6-Schneidenemitter
ein ungünstiges elektronenoptisches Verhalten, was eine gleichförmige Ausleuchtung
eines linienförmigen Objekts mit einem großen Längen- zu Breiten-Verhältnis erschwert
(siehe Microelectronic Engineering 9, 1989, Seite 209 bis 212 und EP-A-0 207 772).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einer runden Winkelverteilung
emittierende Elektronenquelle zur gleichmäßigen Ausleuchtung eines linienförmigen
Objekts anzugeben. Die Elektronenquelle soll insbesondere in einem Kammsondenschreiber
verwendet werden können und einfach aufgebaut sein.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Elektronenquellen nach den Patentansprüchen
1 und 6 gelöst.
[0005] Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil besteht insbesondere darin, daß linienförmige
Elektronenquellen mit einem großen Längen-zu Breiten-Verhältnis hergestellt werden
können.
[0006] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der im folgenden anhand
der Zeichnung erläuterten Erfindung. Hierbei zeigt:
Figur 1 einen Elektronenstrahlerzeuger
Figur 2 die linienförmige Elektronenquelle des Strahlerzeugers
Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer linienförmigen Elektronenquelle.
[0007] Der in Figur 1 schematisch dargestellte Strahlerzeuger mit einer linienförmigen Elektronenquelle
kann beispielsweise in dem bekannten Kammsondenschreiber zur gleichmäßigen Ausleuchtung
der auf der Aperturplatte vorhandenen Lochstruktur verwendet werden. Der Strahlerzeuger
besteht im wesentlichen aus einer auf Erdpotential liegenden Anode A, einer Steuerelektrode
W (Wehnelt-Elektrode) und einer geheizten Lanthan-Hexaborid-Kathode K, die mit Hilfe
einer Edelstahlhalterung H zentriert bezüglich der eine schlitzförmige Durchtrittsöffnung
aufweisenden und gegenüber der Kathode K negativ vorgespannten Steuerelektrode W
angeordnet ist. Die Kathodenhalterung H umfaßt zwei Stellschrauben S, S′ und eine
aus den Klemmen K1, K1′ bestehende Einspannvorrichtung, die die mit Hilfe der Schrauben
S, S′ erzeugten Haltekräfte auf die zwischen den Heizelementen G, G′ angeordnete
Boridkathode K übertragen. Aufgrund der thermisch günstigen Halterung ist nur eine
geringe Heizleistung notwendig, um die im Hochvakuum von 10⁻⁶ bis 10⁻⁷ Torr angeordnete
Kathode K auf die erforderliche Betriebstemperatur von etwa 1200 bis 1800°C zu erhitzen.
Die Heizspannung wird dem Strahlerzeuger hierbei über die auf dem Kathodenpotential
liegenden Anschlußklemmen HV, HV′ zugeführt.
[0008] Wie die Figur 2 schematisch zeigt, besteht die Kathode aus einem dünnen Laß6-Kristallplättchen
KP, das bei einer Kantenlänge von beispielsweise 1 bis 5 mm eine Dicke von etwa 0,5
bis 20 µm aufweist. Das Kristallplättchen KP ist hierbei zwischen zwei als Heizelemente
dienenden Würfeln G, G′ aus Pyrographit eingespannt und gegebenenfalls mit diesen
verklebt. Da die Graphitwürfel G, G′ zusammen mit der Kathode eine vollkommen ebene
Äquipotentialfläche bilden und die Elektronen aufgrund der Halterung nur an den Seitenflächen
EF des Kristallplättchens KP ins Vakuum austreten, ist eine für die gleichmäßge
Ausleuchtung der linienförmigen Lochstruktur erforderliche runde Winkelverteilung
der Elektronenemission gewährleistet. Zudem kann man durch eine geeignete Bearbeitung
und Einspannung der Boridkathode sicherstellen, daß eine der emittierenden Seitenflächen
EF einer 100-Kristallfläche entspricht, wobei diese zusammen mit den Graphitbacken
annähernd senkrecht zur Strahlachse des Lithographiegeräts orientiert wird. Zudem
erlaubt der einfache Aufbau der Kathode die Herstellung linienförmiger Elektronenquellen
mit einem sehr großen Längen- zu Breiten-Verhältnis von beispielsweise 2000 : 1. Ein
weiterer Vorteil der Elektronenquelle besteht darin, daß die nach längerem Betrieb
im Bereich des Übergangs zwischen den Graphitwürfeln G, G′ und dem Kristallplättchen
KP eventuell auftretenden Unebenheiten durch Schleifen der montierten Kathode beseitigt
werden können.
[0009] Gemäß weiterer Erfindung kann eine linienförmige Elektronenquelle auch durch Belegung
einer ebenen Kathode K mit einer den Emissionsbereich E begrenzenden Material hergestellt
werden. Zur Belegung der Stirnfläche B der in Figur 3 dargestellten LaB6-Einkristallkathode
K kommen beispielsweise die temperatur- und vakuumbeständigen Materialien Kohlenstoff,
Wolfram, Rhenium oder Aluminiumoxid in Betracht. Diese besitzen eine wesentlich
höhere Austrittsarbeit als das Kathodenmaterial, ohne die Emissionscharakteristik
zu beeinflussen. Die Belegung der Kathode K mit einer der genannten Materialien bietet
außerdem den Vorteil, daß man den Emissionsbereich E frei wählen und der auszuleuchtenden
Objektstruktur anpassen kann. Zur Förderung der Elektronenemission ist es außerdem
von Vorteil, den Bereich E zusätzlich noch mit einem die Austrittsarbeit herabsetzenden
Material wie beispielsweise Cäsium oder Barium zu beschichten.
[0010] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. So ist es ohne weiteres möglich, die beschriebenen Kathoden in anderen
Korpuskularstrahlgeräten zur Beleuchtung langgestreckter Objekte zu verwenden. Den
LaB6-Kristall kann man auch durch andere Kathodenmaterialien, beispielsweise Wolfram
oder Gemische aus BaO und SrO ersetzen. Als linienförmige Elektronenquelle kann selbstverständlich
auch eine Feldemissionskathode mit einem flächenhaften pn-Übergang oder eine Metall-Isolator-Metall-Kombination
Verwendung finden.
1. Elektronenquelle, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronenemitter (K, KP) quaderförmig ausgebildet und derart gehaltert
ist, daß Elektronen nur an den Seitenflächen (EF) ins Vakuum austreten.
2. Elektronenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronenemitter (K, KP) zwischen zwei Heizelementen (G, G′) angeordnet
ist, wobei die Heizelemente (G, G′) und eine Seitenfläche (EF) des Elektronenemitters
(K, KP) eine ebene Äquipotentialfläche bilden.
3. Elektronenquelle nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Lanthan-Hexaborid-Kristalplättchen (KP) als Elektronenemitter (K).
4. Elektronenquelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallplättchen (KP) eine Dicke d 0,5 bis 20 µm aufweist.
5. Elektronenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Längenzu Breiten-Verhältnis einer Seitenfläche (EF) größer als 1000 : 1
gewählt ist.
6. Elektronequelle, gekennzeichnet durch eine Kathode (K) mit einer ebenen Emissionsfläche (B) und einer Belegung mit einem
eine höhere Austrittsarbeit als das Kathodenmaterial aufweisenden Material zur Begrenzung
der Elektronenemission auf bestimmte Bereiche (E) innerhalb der ebenen Fläche (B).
7. Elektronenquelle nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen linienförmigen Emissionsbereich (E) innerhalb der ebenen Fläche.
8. Elektronenquelle nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine Lanthan-Hexaborid-Einkri stallkathode (K).
9. Elektronenquelle nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der bestimmte Bereich (E) mit einem die Austrittsarbeit verminderten Material
beschichtet ist.