[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen einer Ausstellschere an einem
Rahmen, wobei die Ausstellschere ein Führungsgehäuse mit Befestigungssteg für darin
gehaltene oder geführte Bauteile aufweist.
[0002] Ausstellscheren für Fenster- und Türflügel sind in verschiedenen Ausführungen bekannt
(DE 31 40 855, DE 27 09 827) Sie werden in der Regel an der oberen Rahmenleiste eines
Blendrahmens für ein Ausstellfenster befestigt. Ein schwenkbarer Ausstellarm der Ausstellschere
wird mit der oberen Rahmenleiste des Ausstellfensters verbunden. Zum Schwenkbetrieb
des Ausstellfensters gehören ein im Führungsgehäuse gehaltenes Halteteil und ein
mit einer Betätigungsstange verbundenes Kupplungsteil, welches im Führungsgehäuse
verschieblich ist. Herkömmliche Ausstellscheren werden erst auf der Baustelle montiert,
d.h. es wird zunächst das Führungsgehäuse an den Blendrahmen angeschraubt, dann werden
Halteteil und Befestigungsteil über die Betätigungsstange geschoben, und diese Einheit
wird dann in das Führungsgehäuse eingesetzt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen Mitteln eine werksseitig komplettierte
Ausstellschere auf der Baustelle zu montieren.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Befestigungssteg wenigstens eine Öffnung
aufweist und daß eine am Rahmen zu befestigende Montageleiste vorgesehen ist, die
wenigstens einen in die Öffnung des Befestigungssteges eingreifenden und den Befestigungssteg
überfassenden Vorsprung aufweist, wobei die Montageleiste außerdem ein an einer Stirnfläche
des Führungsgehäuses angreifendes Widerlager trägt. - Bei Verwendung einer solchen
Montageleiste kann die Ausstellschere vollständig im Werk mon tiert werden. Zur
Montage wird lediglich die Montageleiste an den Blendrahmen angeschraubt. Die komplettierte
Ausstellschere wird über die Betätigungsstange geschoben und dann auf die Montageleiste
so aufgesetzt, daß der Vorsprung der Montageleiste in die Öffnung des Befestigungssteges
angreift. Das Widerlager der Montageleiste sichert und legt die Ausstellschere an
der Montageleiste fest. Die Vorrichtung kann mit allen handelsüblichen Ausstellscheren
eingesetzt werden, vorausgesetzt, am Befestigungssteg des Führungsgehäuses wird eine
entsprechende Öffnung angebracht.
[0005] Vorzugsweise weist der Vorsprung eine sich in Längsrichtung der Montageleiste erstreckende
Zunge auf, die bei an die Montageleiste angesetztem Führungsgehäuse den Befestigungssteg
hinreichend weit übergreift. Der Vorsprung kann aus einem aus der Ebene der Montageleiste
aufgebogenen Materialabschnitt bestehen.
[0006] Das Widerlager der Montageleiste wird zweckmäßig an einem Ende der Montageleiste
angeordnet und greift an einer Stirnseite des Führungsgehäuses an. Bei einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung ist das Widerlager eine Lasche, die schwenkbar an der Montageleiste
gelagert ist. Während der Montage wird die Lasche aus ihrer Wlrkstellung geschwenkt.
Wenn das Führungsgehäuse auf die Montageleiste aufgesetzt ist, wird die Lasche in
Wirkstellung zurückgeschwenkt. Dazu kann die Lasche an ihrer Widerlagerseite gekrümmt
sein, insbesondere so, daß das Schwenken der Lasche nicht behindert wird, die Lasche
jedoch in ihrer Endstellung ihre Widerlagerfunktion erfüllen kann. Um die Abstützung
der Lasche am Führungsgehäuse zu verbessern, kann die Lasche an ihrer Widerlagerseite
einen aus der Laschenebene vorstehenden Randstreifen aufweisen.
[0007] In Kombination mit einer derartigen Montageleiste eignet sich besonders eine Ausstellschere
für Fenster- und Türflügel oder dergleichen mit einem U-förmigen Führungsgehäuse,
dessen U-Befestigungssteg mit einem Rahmen verbindbar ist und zwischen dessen U-Schenkeln
längsverschieblich und, um eine Längsachse begrenzt verschwenkbar, ein Lagerteil
für einen mit dem Flügel verbindbaren Ausstellarm, ein Halteteil für einen gelenkig
mit dem Ausstellarm verbundenen Steuerarm und ein gelenkig mit dem Steuerarm verbundenes
Kupplungsteil gehalten sind, wobei das Lagerteil , das Halteteil und das Kupplungsteil
miteinander fluchtende Durchgangsbohrungen für eine Betätigungsstange aufweisen,
die mit dem Kupplungsteil verbindbar ist, wobei das Halteteil am Führungsgehäuse
in axialer Richtung festlegbar ist, und die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Führungsgehäuse
zwischen dem Halteteil und dem Kupplungsteil einen bis auf eine Durchgangsöffnung
für die Betätigungsstange geschlossenen Abschnitt aufweist, der sich zwischen den
U-Schenkeln sowie dem U-Befestigungssteg erstreckt und der einen Anschlag für das
Halteteil bildet. - Diese Ausstellschere kann werksseitig bereits so weit komplettiert
werden, daß das Führungsgehäuse, das Lagerteil , das Halteteil und das Kupplungsteil
mit den angeschlossenen Bauelementen ein einheitliches Aggregat bildet, welches zusammen
mit der Montageleiste, die zumindest vorläufig auch an das Führungsgehäuse angeschlossen
sein kann, an die Baustelle geliefert wird. Auf der Baustelle wird die Montageleiste
am zugeordneten Rahmen befestigt. Die Betätigungsstange wird in die Durchgangsbohrungen
der Ausstellschere eingeführt, und dann kann die Ausstellschere mit dem Befestigungssteg
ihres Führungsgehäuses auf die Montageleiste so aufgesetzt werden, daß der oder die
Vorsprünge der Montageleiste den Befestigungssteg innenseitig überfassen. Mit dem
Widerlager der Montageleiste wird die Ausstellschere gesichert. Umständliche Arbeiten
zum Ein fädeln des Lagerteils, des Halteteils und des Kupplungsteils in das Führungsgehäuse
sind auf der Baustelle nicht mehr notwendig.
[0008] Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der das
Halteteil aufnehmende Abschnitt des Führungsgehäuses eine Länge aufweist, die der
Länge des Halteteils entspricht. Dann wird nämlich mit der doppelseitigen Abstützung
des Halteteils einerseits an dem geschlossenen Abschnitt des Führungsgehäuses und
andererseits am Widerlager auch das Führungsgehäuse insgesamt an der Montageleiste
fixiert.
[0009] Der geschlossene Abschnitt des Führungsgehäuses kann andererseits auch einen Anschlag
für das Kupplungsteil zur Begrenzung der Schwenkbewegung des Ausstellarms bilden.
[0010] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert; es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung das Führungsgehäuse einer Ausstellschere,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung eine Montageleiste,
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung die Montageleiste mit aufgesetztem Führungsgehäuse,
Fig. 4 einen Schnitt in Richtung IV - IV durch den Gegenstand nach Figur 3,
Fig. 5 den Gegenstand nach Figur 4 mit einer geschlossenen Ausstellschere,
Fig. 6 den Gegenstand nach Figur 4 bei geöffneter Ausstellschere,
Fig. 7 eine Stirnansicht des Gegenstandes nach Figur 6.
[0011] Das dargestellte Führungsgehäuse 1 einer Ausstellschere besitzt einen U-förmigen
Querschnitt und einen Befestigungssteg 2, der, über seine Länge verteilt, insgesamt
drei Öffnungen 3 aufweist. Die Öffnungen 3 besitzen einen rechteckigen bis quadratischen
Grundriß.
[0012] Zur Befestigung der Ausstellschere mit dem Führungsgehäuse 1 dient eine Montageleiste
4, die mit Schrauben 5 an einem nicht dargestellten Blendrahmen befestigt wird.
Die Montageleiste 4 weist, über ihre Länge verteilt, insgesamt drei aus ihrer Ebene
vor stehende Vorsprünge 6 mit angeformten Zungen 7 auf, die in der Projektion der
Zeichnung nach links gerichtet sind. Die Abstände der Vorsprünge 6 entsprechen den
Abständen der Öffnungen 3.
[0013] Das in der Zeichnung rechte Ende der Montageleiste 4 ist aus der Ebene der Montageleiste
4 aufgebogen und bildet einen Anschlag 8 für das Führungsgehäuse 1, wenn es mit seinen
Öffnungen 3 auf die Vorsprünge 6 aufgesetzt und nach rechts geschoben wird, bis die
Zungen 7 der Vorsprünge 6 die Innenseite des Befestigungssteges 2 überfassen (Figur
4). Am in der Zeichnung linken Ende der Montageleiste 4 ist an einem Zapfen 9 eine
schwenkbare Lasche 10 gelagert, die als Widerlager für das auf die Montageleiste 4
aufgesetzte Führungsgehäuse 1 dient und die an ihrem Widerlagerende einen aus der
Laschenebene aufgebogenen Rand 11 trägt. Der Rand 11 ist entsprechend dem Schwenkradius
gekrümmt, so daß die Lasche 10 mit ihrem Rand 11 gegen die Stirnseite 12 des Führungsgehäuses
1 geschwenkt werden kann. Rastelemente 13 sichern die Widerlagerposition der Lasche
10, die sich dann im wesentlichen in Richtung der Montageleiste 4 erstreckt.
[0014] Zu der in den Figuren 5, 6 und 7 dargestellten Ausstellschere gehören außer dem
Führungsgehäuse 1 ein Lagerteil 14 für einen mit dem Flügel verbindbaren Ausstellarm
15, ein Halteteil 16 für einen gelenkig mit dem Ausstellarm 15 verbundenen Steuerarm
17 und ein Kupplungsteil 18, an dem ein Stützarm 19 gelenkig gelagert ist, dessen
anderes Ende über eine StiftSchlitzverbindung 20 an den Steuerarm 17 angeschlossen
ist. Das Lagerteil 14, das Halteteil 16 und das Kupplungsteil 18 besitzen eine kreisförmige
Außenkontur und sind in einem zugeordneten Innenprofil 21 des Führungsgehäuses 1 längsverschieblich
sowie um eine Längsachse begrenzt schwenkbar gehalten. Die Längsachse wird gebildet
von einer Betätigungsstange 22, die in Durchgangsöffnungen 23 des Lagerteils 14, des
Halteteils 16 und des Kupplungsteils 18 geführt ist. Die Betätigungsstange 22 ist
mit dem Kupplungsteil 18 mit Hilfe einer nicht dargestellten Befestigungsschraube
verbindbar.
[0015] Das Führungsgehäuse 1 besitzt, wie in Figur 1 erkennbar, zwischen dem Halteteil
16 und dem Kupplungsteil 18 einen bis auf eine Durchgangsöffnung 24 für die Betätigungsstange
22 geschlossenen Abschnitt 25, der bei der dargestellten Ausführung einstückig mit
dem Führungsgehäuse 1 ausgebildet ist und sich zwischen den U-Schenkeln sowie dem
Befestigungssteg 2 des Führungsgehäuses 1 erstreckt. Der in Figur 1, links an den
geschlossenen Abschnitt 25 anschließende Abschnitt 26 des Führungsgehäuses 1 besitzt
die gleiche Länge wie das Halteteil 16. Der auf der anderen Seite des geschlossenen
Abschnittes 25 anschließende Teil des Führungsgehäuses ist zumindest so lang, daß
er bei geschlossener Ausstellschere (Figur 5) sowohl das Kupplungsteil 18 als auch
das Lagerteil 14 aufnimmt. Die eine (linke) Stirnfläche 27 des geschlossenen Abschnitts
25 bildet einen Anschlag für das Halteteil 16, wenn die Ausstellschere, wie in den
Figuren 5 und 6 dargestellt, montiert ist. Gegen diese Stirnfläche 27 wird das Halteteil
16 vom Rand 11 der Lasche 10 gedrückt. Damit wird gleichzeitig das Führungsgehäuse
1 an der Montageleiste 4 fixiert.
[0016] Die andere Stirnfläche 28 des geschlossenen Abschnittes 25 dient als Anschlag für
das Kupplungsteil 18 bei geöffneter Ausstellschere zur Begrenzung der Ausstellbewegung
des Ausstellarms 15.
[0017] Um eine durch die Vorsprünge 6 ungehinderte Verschiebung des Lagerteils 14 und/oder
des Halteteils 16 und/oder des Kupplungsteils 18 zu gewährleisten, können diese entweder
mit hinreichender Bodenfreiheit ausgeführt sein oder, wie bei der dargestellten Ausführung,
auf ihrer dem Befestigungssteg 2 zugewandten Seite Ausnehmungen aufweisen.
1. Vorrichtung zum Befestigen einer Ausstellschere an einem Rahmen, wobei die Ausstellschere
ein Führungsgehäuse mit Befestigungssteg für darin gehaltene oder geführte Bauteile
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungssteg (2) wenigstens eine Öffnung (3) aufweist und daß eine am
Rahmen zu befestigende Montageleiste (4) vorgesehen ist, die wenigstens einen in
die Öffnung (3) des Befestigungssteges (2) eingreifenden und den Befestigungssteg
(2) überfassenden Vorsprung (6) aufweist, wobei die Montageleiste (4) außerdem ein
an einer Stirnfläche des Führungsgehäuses (1) angreifendes Widerlager (10) trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, daddurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (6) eine sich in Längsrichtung der Montageleiste (4) erstreckende
Zunge (7) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (6) aus einem aus der Ebene der Montageleiste (4) aufgebogenen
Materialabschnitt besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (10) an einem Ende der Montageleiste (4) angeordnet ist und an
einer Stirnseite (12) des Führungsgehäuses (1) angreift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager eine Lasche (10) ist, die schwenkbar an der Montageleiste (4)
gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (10) an ihrer Widerlagerseite gekrümmt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (10) an ihrer Widerlagerseite einen aus der Laschenebene vorstehenden
Randstreifen (11) aufweist.
8. Ausstellschere für eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, - mit einem
U-förmigen Führungsgehäuse, dessen U-Befestigungssteg mit einem Rahmen verbindbar
ist und zwischen dessen U-Schenkeln längsverschieblich und um eine Längsachse begrenzt
verschwenkbar ein Lagerteil für einen mit dem Flügel verbindbaren Ausstellarm, ein
Halteteil für einen gelenkig mit dem Ausstellarm verbundenen Steuerarm und ein gelenkig
mit dem Steuerarm verbundenes Kupplungsteil gehalten sind, wobei das Lagerteil, das
Halteteil und das Kupplungsteil miteinander fluchtende Durchgangsbohrungen für eine
Betätigungsstange aufweisen, die mit dem Kupplungsteil verbindbar ist, und wobei
das Halteteil am Führungsgehäuse in axialer Richtung festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsgehäuse (1) zwischen dem Halteteil (16) und dem Kupplungsteil (18)
einen bis auf eine Durchgangsöffnung (24) geschlossenen Abschnitt (25) aufweist, der
sich zwischen den U-Schenkeln sowie dem U-Befestigungssteg (2) erstreckt und der einen
Anschlag (27) für das Halteteil (16) bildet.
9. Ausstellschere nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (16) und/oder das Kupplungsteil (18) und/oder das Lagerteil (14)
auf ihrer dem Befestigungssteg (2) zugewandten Seite Ausnehmungen aufweisen, die
eine vom Vorsprung (6) oder den Vorsprüngen der Montageleiste (4) ungehindertes Verschieben
zulassen.
10. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der das Halteteil (16) aufnehmende Abschnitt (26) des Führungsgehäuses (1) eine
Länge aufweist, die der Länge des Halteteils (16) entspricht.
11. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 8 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß der geschlossene Abschnitt (25) des Führungsgehäuses (1) einen Anschlag (28)
für das Kupplungsteil (18) zur Begrenzung der Schwenkbewegung des Ausstellarms (15)
bildet.