[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Skibremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Solche Skibremsen sind in zahlreichen Varianten bekannt und in der Praxis bewährt.
Es sei hier nur beispielshalber auf die AT-B-384.554 verwiesen. Nun wurde in der Vergangenheit
mehrfach vorgeschlagen, Skibindungen zur Dämpfung unerwünschter Schwingungen nicht
direkt auf dem Ski sondern auf einem seinerseits auf dem Ski befestigten Stoßdämpfer
oder Federbrett zu montieren. Ein solches Federbrett ist beispielsweise aus der DE-A1-37
12 807 bekannt. Eine andere Lösung (Stoßdämpfer) ist in der DE-A1-37 09 802 geoffenbart.
[0003] Bei Verwendung solcher Federbretter ergibt sich das Problem, daß die Bremsdorne in
der aktiven Bremsstellung der Skibremse wegen der dem Ski gegenüber erhöhten Montageposition
nicht ausreichend tief unter die Ebene der Lauffläche des Ski ragen, um eine sichere
Bremsung zu gewährleisten. Eine einfache Verlängerung der Bremsdorne um die Höhe des
Federbrettes bietet dabei keine praktisch verwertbare Lösung, da dadurch einerseits
das Gesamtgewicht weiter erhöht würde und andererseits die Bremsdorne in der Bereitschaftsstellung
(Fahrtstellung) der Skibremse nach hinten weit über den Fersenhalter und das Federbrett
hinausstünden, was die Gefahr des Hängenbleibens an Hindernissen und die Verletzungsgefahr
in unannehmbarer Weise erhöhen würde.
[0004] Aus der AT-B-384 365 ist es zwar bekannt, das Betätigungspedal für eine Skibremse
an einem Fußbrett oberhalb des Ski anzuordnen, dabei ist allerdings bei dieser bekannten
Skibremse das Fußbrett in Höhenrichtung nicht federnd angeordnet. Dieser Druckschrift
ist aber keine Lösung für das Problem entnehmbar, wie eine Skibremse an einem Federbrett
so angeordnet werden kann, daß weder die Federbewegung noch die Funktion der Skibremse
beeinträchtigt sind.
[0005] Der Vollständigkeit halber sei auf die DE-A1-26 46 091 hingewiesen, bei welcher das
Betätigungspedal und die Skibremse voneinander beabstandet angeordnet sind. Allerdings
sind bei dieser bekannten Lösung das Betätigungspedal und die Skibremse in Skilängsrichtung
voneinander beabstandet, wobei beide Bauteile an der Skioberseite montiert sind. Daher
liegt diese Lösung vom Erfindungsgegenstand weiter entfernt als der schon berücksichtigte
Stand der Technik.
[0006] Ziel der Erfindung ist es, eine Skibremse der eingangs genannten Art in der Weise
weiterzuentwickeln, daß eine zuverlässige Abbremsung des Ski nach dem (willkürlichen
oder sturzbedingten) Entfernen des Skischuhes aus der Bindung auch dann gewährleistet
ist, wenn die Skibindung nicht direkt auf der Oberseite des Ski, sondern in einem
Abstand dazu auf einer in der Höhenrichtung relativ zum Ski beweglichen Platte, beispielsweise
auf einem Federbrett, montiert ist.
[0007] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1.
[0008] Durch diese spezielle Anordnung der Skibremsse wird gewährleistet, daß die Bremsdorne
in der Bremsstellung unabhängig vom durch das Federbrett bedingten Abstand der Skibindung
zur Oberseite des Ski hin immer ausreichend weit unter die Lauffläche des Ski ragen,
so daß immer eine zuverlässige Bremswirkung erzielt werden kann.
[0009] Weitere Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] An sich ist der Gedanke, zur Betätigung einer Skibremse eine Zugvorrichtung zu verwenden,
bereits bekannt, wie beispielsweise die DE-A1-26 00 850 zeigt. Allerdings ist die
dort geoffenbarte Lösung nur dann anwendbar, wenn Betätigungspedal und Bremsorgan
ihre Position relativ zueinander nicht verändern. Dadurch, daß, gemäß Anspruch 2,
ein Bowdenzug Verwendung findet, wobei der Mantel des Bowdenzuges an seinen beiden
Endabschnitten mittels zweier Halterungen, von denen die eine am Ski und die andere
am Federbrett befestigt ist, abgestützt ist, und daß das Seil des Bowdenzuges mit
seinem ersten Endabschnitt am Betätigungsorgan und mit seinem anderen Endabschnitt
an einem Lastarm des Betätigungspedals eingreift, wird auf besonders günstige und
zuverlässige Weise erreicht, daß die Relativbewegung zwischen Federbrett und Ski keine
Auswirkungen auf die Funktion der Skibremse hat.
[0011] Die in Anspruch 3 gekennzeichnete Variante ist besonders einfach und robust.
[0012] Durch die Merkmale des Anspruches 4 wird auf besonders einfache Weise erreicht, daß
die Seitenwände des Betätigungspedals mit dem Betätigungsorgan der Drahtbremsarme
auch bei einer Relativbewegung zwischen Federbrett und Ski dauernd in Verbindung stehen.
[0013] Die Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der erfindungsgemäßen Skibremse werden nun
anhand der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigen die Figuren 1 bis 4 eine erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Skibremse, wobei die Skibremse in den Figuren 1 bis 3 in der
Seitenansicht und in der Fig.4 teilweise geschnitten nach der Linie IV-IV der Fig.1
dargestellt ist. Die Figuren 5 bis 7 zeigen eine zweite Ausführungsform, wobei die
Skibremse in den Fig.5 und 6 in der Seitenansicht und in der Fig.7 teilweise geschnitten
nach der Linie VII-VII der Fig 5 dargstellt ist.
[0014] In der folgenden Figurenbeschreibung werden in den verschiedenen Ausführungsbeispielen
gleichbleibende Bauteile mit gleichen Bezugsnummern bezeichnet.
[0015] In Fig. 1 ist ein an sich bekanntes und daher nicht näher beschriebenes Federbrett
2 mittels eines Gelenkmechanismus 3 auf einem Ski 1 befestigt. Mit 4 ist eine Feder
bezeichnet, die in diesem Ausführungsbeispiel als Luftfeder ausgebildet ist; es wäre
aber selbstverständlich auch möglich, eine Blattfeder, eine Schraubenfeder oder andere
Federmittel, wie zum Beispiel eine Platte oder einen Block aus einem Material mit
federnden Eigenschaften (Kunststoff, Gummi), zu verwenden. Auf dem Federbrett 2 ist
ein Fersenhalter 5 beliebiger bekannter Bauart montiert.
[0016] Auf dem Ski 1 sind weiters zwei Lagerstellen 6 für je einen Drahtbremsarm 7 befestigt.
Die Drahtbremsarme 7 be stehen aus mehrfach gebogenem Federdraht und sind symmetrisch
gestaltet. Die freien Enden der Drahtbremsarme 7 sind als Bremsdorne 8 ausgestaltet
und können beispielsweise mit einer hier nicht dargestellten Kunststoffumspritzung
versehen sein. Die Drahtbremsarme 7 weisen ein Betätigungsorgan 9 auf und werden durch
eine Aufstellfeder 10 in Richtung zur aktiven Bremsstellung der Skibremse beaufschlagt.
Die Ausgestaltung derartiger Drahtbremsarme und Lagerstellen ist dem Fachmann geläufig,
bildet daher keinen Gegenstand der Erfindung und wird nicht näher beschrieben. An
einem Quersteg 25 des Betätigungsorgans 9 greift ein erster Endabschnitt 13 eines
Seiles 12 eines Bowdenzuges 11 an. Der Mantel 15 des Bowdenzuges 11 ist mit seinem
ersten Endabschnitt 16 an einer skifesten Halterung 18 befestigt.
[0017] Der dem Betätigungsorgan 9 abgewandte, zweite, Endabschnitt 14 des Seiles 12 des
Bowdenzuges 11 ist an einem Lastarm 21 eines als zweiarmiger Hebel ausgebildeten Betätigungspedals
19 befestigt, dessen Kraftarm als Trittplatte 20 ausgestaltet ist. Das Betätigungspedal
19 ist an einer Querachse 23 angelenkt, welche in einer weiteren Lagerstelle 22 angeordnet
ist. Die weitere Lagerstelle 22 ist in diesem Ausführungsbeispiel direkt am Fersenhalter
5 ausgebildet. Am Federbrett 2 ist weiters eine zweite Halterung 24 für einen zweiten
Endabschnitt 17 des Mantels 15 des Bowdenzuges 11 vorgesehen.
[0018] Wie in Fig. 2 erkennbar ist, führt das Niedertreten der Trittplatte 20 des Betätigungspedals
19 dazu, daß der Lastarm 21 hochgeschwenkt wird und dadurch mittels des Bowdenzuges
11 das Betätigungsorgan 9 in Richtung zum skifesten Widerlager 18 gezogen wird. Dadurch
werden die Bremsdorne 8 in die Bereitschaftsstellung hochgeschwenkt.
[0019] In Fig. 3 ist erkennbar, daß ein Federn oder Wippen des Federbrettes 2 ohne Behinderung
durch die Skibremse möglich ist.
[0020] In den Figuren 5 bis 7 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Skibremse
dargestellt. Dabei sind die Lagerstelle 6, die Drahtbremsarme 7 und die Aufstellfeder
10 im wesentlichen wie im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet. Das Betätigungsorgan
9a ist bügelförmig mit einem Quersteg 25a ausgebildet. Die weiteren Lagerstellen 22a
für die Querachse 23a sind vor dem Fersenhalter 5 in einem Abstand zu diesem am Federbrett
2 angebracht. Das Betätigungspedal 19a ist, wie im ersten Ausführungsbeispiel, mit
einer Trittplatte 20a versehen. Das Betätigungspedal 19a weist nach unten gerichtete
Seitenwände 26 mit unteren Begrenzungsflächen 27 auf. Die Seitenwände 26 sind in der
Seitenansicht etwa sektorförmig gestaltet, wobei ihr der Querachse 23a benachbarter
Abschnitt abgerundet ist. Die unteren Begrenzungsflächen 27 des Betätigungspedals
19a wirken infolge ihrer Auflage auf den Quersteg 25a des Betätigungsorganes 9a ein
und drücken diesen beim Niedertreten der Trittplatte 20a in Richtung zur Oberseite
des Ski 1. Dabei werden, wie zuvor, die Bremsdorne 8 nach oben in die Bereitschaftsstellung
geschwenkt. Bei einer Wippbewegung des Federbretts 2 können die unteren Begrenzungsflächen
27 des Betätigungspedals 19a den Quersteg 25a des Betätigungsorgans 9a noch weiter
nach unten drücken, ohne daß die Federbewegung des Federbretts 2 behindert wird.
[0021] Die Erfindung ist nicht auf die beiden dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr sind auch Abwandlungen derselben denkbar, ohne den Rahmen des Schutzumfanges
zu verlassen.
[0022] Beispielsweise wäre es möglich, auch bei einer der ersten Ausführungsform ähnlichen
Lösung, die Lagerstelle für die Querachse des Betätigungspedals direkt am oder im
Federbrett anzuordnen oder auszubilden. Auch wäre es möglich, für den Quersteg des
Betätigungsorganes einen gesonderten Bauteil vorzusehen oder diesen zweiteilig auszubilden.
Bei der letztgenannten Lösung wären gegebenenfalls für jede Skibremse zwei symmetrisch
gestaltete Bowdenzüge mit den entsprechenden Widerlagern vorzusehen.
1. Skibremse mit zwei in Lagerstellen auf einem Ski gelagerten, gegebenenfalls in
sich jeweils mehrfach abgewinkelten bzw. abgebogenen Drahtbremsarmen, die gegebenenfalls
zu einem Drahtbügel zusammengefaßt sind, welche Skibremse aus einer Bremsstellung,
in der die beiden Drahtbremsarme neben den Seitenflächen des Ski angeordnet sind und
deren als Bremsdorne ausgestaltete oder mit solchen Bremsdornen versehene freie Enden
unter die Lauffläche des Ski ragen, in eine Bereitschaftsstellung verschwenkbar ist,
in der die Skibremse von einem Skischuh niedergetreten und mit Hilfe eines um eine
etwa quer zur Skilängsachse verlaufende Achse verschwenkbar angeordneten Betätigungspedals
od. dgl. in Richtung zur Oberseite des Ski hin niedergehalten ist, wobei die freien
Enden der beiden Drahtbremsarme oberhalb der Ebene der Oberseite des Ski liegend gehalten
sind, und wobei die Lagerstellen der Drahtbremsarme auf der Oberseite des Ski angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine weitere Lagerstelle (22,22a) für
das Betätigungspedal (19,19a) an oder in einem im Abstand von der Oberseite des Ski
(1) angeordneten und in Richtung normal zur Oberseite des Ski (1) relativ zu diesem
gegen die Kraft einer Feder (4) beweglichen Federbrett (2) od.dgl. ausgebildet oder
befestigt ist, daß die Drahtbremsarme (7) ein Betätigungsorgan (9,9a) aufweisen, und
daß das Betätigungsorgan (9,9a) mit dem Betätigungspedal (19,19a) durch eine die Beweglichkeit
des Federbretts (2) in Richtung normal zur Oberseite des Ski (1) zulassende Vorrichtung
(11,27) gekoppelt ist.
2. Skibremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Betätigungspedal
(19) mit dem Betätigungsorgan (9) der Drahtbremsarme (7) koppelnde Vorrichtung, durch
einen Bowdenzug (11) gebildet ist, daß der Mantel (15) des Bowdenzuges (11) an seinen
beiden Endabschnitten (16,17) mittels zweier Halterungen (18,24), von denen die eine
am Ski (1) und die andere am Federbrett (2) befestigt ist, abgestützt ist, und daß
das Seil (12) des Bowdenzuges (11) mit seinem ersten Endabschnitt (13) am Betätigungsorgan
(9) und mit seinem anderen Endabschnitt (14) an einem Lastarm (21) des Betätigungspedals
(19) angreift.
3. Skibremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungspedal (19a)
nach unten gerichtete Seitenwände (26) aufweist, die mit unteren Begrenzungsflächen
(27) versehen sind, welche letztere mit dem Betätigungsorgan (9a) der Drahtbremsarme
(7) in Wirkverbindung stehen.
4. Skibremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (26) des
Betätigungspedals (19a), in der Seitenansicht betrachtet, etwa sektorförmig ausgebildet
sind, wobei deren einer Schwenkachse (23a) des Betätigungspedals (19a) benachbarter
Abschnitt abgerundet ist.