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EP 0 417 442 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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20.03.1991 Patentblatt 1991/12 |
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Anmeldetag: 26.07.1990 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: H01C 10/30 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR GB IT |
(30) |
Priorität: |
14.09.1989 DE 3930703
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Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Herth, Harro
D-7143 Vaihingen Enz (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Potentiometer zur Bestimmung der Position eines bewegbaren Teils |
(57) Bei einem Potentiometer zur Bestimmung der Position eines bewegbaren Teils, insbesondere
der Drosselklappe in einem Kraftfahrzeug, ist zusätzlich zum Schleifer (23) ein nicht
stromführender Schleifer (24) in Bewegungsrichtung zur maximalen Stellung angeordnet.
Der Schleifer (24) reinigt die Oberfläche der Widerstandsbahn (21) und der Schleiferbahn
(22) des Potentiometers über die maximale Stellung für den stromführenden Schleifer
(23) hinaus. Dadurch wird der kritische Bereich zwischen der nichtüberstrichenen
Oberfläche des Potentiometers, das einem Alterungsprozeß ausgesetzt ist, und der
zur Messung herangezogenen Oberfläche über den maximalen Punkt VL hinaus verschoben.
Der im Bereich des kritischen Punkts auftretende sehr hohe Übergangswiderstand kann
somit das Meßsignal nicht mehr verfälschen. Fehlerhafte Anzeigen des Steuergeräts
der Einspritzanlage können somit ausgeschlossen werden.
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Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Potentiometer zur Bestimmung der Position eines
bewegbaren Teils nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei einem derartigen bekannten
Potentiometer überstreicht ein Schleifer eine Potentiometer- und eine Schleiferbahn,
um eine Position eines bewegbaren Teils zu erfassen. Die maximale Position wird dabei
mit einem festen Anschlag fixiert, Derartige Potentiometer sind bei der Mono-Jetronic
zur Erfassung der Stellungα der Drosselklappe eingesetzt. Diese Winkelstellung wird
als zweite Hauptsteuergröße neben der Drehzahl zur Bildung der Einspritzzeit für
den Kraftstoff verwendet. Der Übergangswiderstand zwischen der Schleiferbahn und
dem Schleifer liegt im Neuzustand bei ca. < 100 Ohm. In Dauerbetrieb kann jedoch bei
der maximalen Stellung (Vollaststellung) der Übergangswiderstand auf mehere kOhm
ansteigen. Dadurch schaltet das angeschlossene Steuergerät aber auf eine Notfunktion
und eine Fehlerlampe meldet dem Fahrer, daß in der Einspritzanlage ein Fehler vorliegt.
Vorteile der Erfindung
[0002] Das erfindungsgemäße Potentiometer mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß falsche Signale vermieden werden. Der schädliche
Effekt der Widerstandserhöhung tritt nur im Wendepunkt auf. Also an einer Stelle,
die vom Schleifer nicht in beiden Richtungen überfahren wird. Es hat sich vorteilhaft
gezeigt, daß ein Punkt mit erhöhtem Übergangswiderstand, der mehrfach von einem Schleifer
in beiden Richtungen überfahren wird, diesen erhöhten Übergangswiderstand wieder
abbauen kann. Die Reinigung der Potentiometerbahn von Übergangswiderständen wird bei
jeder Betätigung des Potentiometers bis zum Vollast-Anschlag automatisch ausgeführt.
Die kritische Stelle wird auf eine Stelle außerhalb des Meßbereichs verlegt. Da der
zusätzliche Schleifer nicht stromführend ist und an der Meßsignalerfassung nicht beteiligt
ist, können die jetzt an dieser Stelle evtl. auftretenden Übergangswiderstände das
Meßsignal nicht verfälschen.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des im Hauptanspruch angegebenen Potentiometers möglich.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Übersichtsdarstellung
einer elektronisch gesteuerten Einspritzanlage, bei der als wichtigste Betriebskenngröße
die Drosselklappenposition und die Drehzahl verarbeitet werden, Figur 2 ein vereinfacht
dargestelltes Potentiometer und Figur 3 eine Seitenansicht nach Figur 2.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] In Figur 1 ist die Grundstruktur einer elektrisch gesteuerten und vorzugsweise intermittierend
arbeitenden Kraftstoffeinspritzanlage, ausgehend von Signalen der Drehzahl und des
Drosselklappenstellungswinkels α dargestellt. Eine Brennkraftmaschine 10 erhält Ansaugluft
über ein Ansaugrohr 11 mit einer Drosselklappe 12 und besitzt eine Abgasleitung 13.
Ein Drehzahlsensor 14 erfaßt die Augenblicksdrehzahl der Kurbelwelle und bestimmt
zusammen mit dem Winkel α der Drosselklappe 12 ein Einspritzsignal t
p für ein dem Ansaugrohr 11 zugeordnetes Einspritzventil 15. In das Steuergerät 16
für die elektronische Einspritzung werden in der Regel neben Drehzahl und Drosselklappenposition
noch weitere Betriebskenngrößen, wie z. B. die Temperatur ν und Lambda λ eingespeist.
Dies ist mit weiteren Eingängen ν , λ des Steuergeräts 16 angedeutet.
[0006] Je nach Lastbereich der Brennkraftmaschine 10 hat die Drosselklappe 12 einen unterschiedlichen
Öffnungswinkel. Dabei ist die Reaktion der Brennkraftmaschine bei jedem Öffnungswinkel
der Drosselklappe unterschiedlich. Bei der in Figur 2 eingezeichneten Vollaststellung
VL gibt der Motor seine größte Leistung ab. Hierzu muß das Luft-Kraftstoff-Gemisch
gegenüber der Teillastanpassung angereichert werden. Der Umfang der Kraftstoffanreicherung
ist über die Einspritzdauer motorspezifisch im Steuergerät programmiert.
[0007] In Figur 2 ist ein Potentiometer für die Drosselklappe 12 dargestellt. Auf einem
Substrat 20 befindet sich eine Widerstandsbahn 21 mit einer zugeordneten Schleiferbahn
22 und einem Schleifer 23. Vor dem Schleifer 23 ist ein passiver, nicht stromführender
zweiter Schleifer 24 angeordnet. Beide Schleifer 23 und 24 sind gleich ausgebildet,
d. h. sie besitzen die gleiche Anzahl an Fingern, haben denselben Anpreßdruck und
bestehen aus demselben Material. Die Länge der Widerstandsbahn 21 und der Schleiferbahn
22 ist mit 1 bezeichnet. Sie ist geringfügig länger als die vom Schleifer 23 erreichte
maximale Auslenkstellung VL. Diese zusätzliche Länge der Schleiferbahn 22 und der
Widerstandsbahn 21 ist notwendig, damit auch der passive Schleifer 24 während der
Bewegung die Bahnen 21, 22 nicht verläßt. Das Ausgangssignal des Potentiometers ist
über die Widerstandsbahn 21 und die Leitung 25 abnehmbar.
[0008] Die Widerstandsbahn 21 ist über die Leitung 26 an eine Ausgangsspannung Vc angeschlossen.
Die Leitung 26 der Widerstandsbahn 21 kann als für beide Anschlüsse gemeinsame Verbindung,
wie in der Figur 2 dargestellt, oder auch einzeln für jeden Anschluß am Steuergerät
angeschlossen sein.
[0009] Wesentlich ist, daß vor dem Schleifer 23 in Bewegungsrichtung zur maximalen Auslenkung
VL hin ein zweiter passiver Schleifer 24 vorhanden ist, der als Reinigungsschleifer
dient. Es hat sich herausgestellt, daß die nicht überstrichene Oberfläche der Bahnen
21, 22 einem Alterungsprozeß unterliegt. Da bei herkömmlichen Potentiometern der
Schleifer 23 nur bis zum maximalen Punkt VL bewegt wird, entsteht an diesem Punkt
ein kritischer Punkt. Hier stoßen die gealterte Oberfläche und die durch die ständige
Bewegung des Schleifers immer wieder gereinigte Oberfläche der Bahnen aneinander.
Dadurch können hohe Übergangswiderstände entstehen, die Fehlmessungen hervorrufen.
Mit Hilfe des zusätzlichen Schleifers 24 wird die Oberfläche der Schleiferbahn 22
und der Widerstandsbahn 21 über den maximalen Punkt VL hinaus gereinigt, so daß hier
keine Alterung eintreten kann. Die Oberfläche der Widerstandsbahn 21 und der Schleiferbahn
22 wird somit über den maximalen Punkt VL hinaus mit jeder Schleiferbewegung aktiviert
und aktiv gehalten. Der kritische Punkt, an den Übergangswiderstände auftreten können,
wird über den maximalen Punkt VL hinaus verlagert, so daß zwischen dem stromführenden
Schleifer 23 und der Schleiferbahn 21 keine Übergangswiderstände entstehen können.
Der zusätzliche Schleifer 24 hat auf die Meßwerterfassung keinen Einfluß. Er muß
nur gleich ausgebildet sein wie der stromführende Schleifer 23, so daß die vom Schleifer
23 ahgegriffenen Bahnen ständig gereinigt und aktiviert sind. Der zusätzliche Schleifer
24 kann z.B. auch als Bürste ausgebildet sein. Die Grenzlinie zwischen gereinigtem
Bereich und gealtertem Bereich der Schleiferbahn 21 bzw. der Widerstandsbahn 22 wird
somit verschoben und tritt jetzt bei der maximalen Auslenkung des Schleifers 24 auf.
Da dieser aber als nicht stromführender Schleifer ausgebildet ist, können die weiterhin
auftretenden, sehr hohen Übergangswiderstände das Meßsignal nicht beeinflussen. Der
Schleifer 24 wirkt somit als Isolator.
[0010] Das Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Potentiometers ist nicht auf das Erfassen
der Drosselklappenposition beschränkt, es läßt sich überall dort einsetzen, wo eine
Positionsmessung über den gesamten Wertebereich, insbesondere in den Maximalpositionen
gemessen werden soll.
1. Potentiometer zur Bestimmung der Position eines bewegbaren Teils, insbesondere
einer Drosselklappe in einem Kraftfahrzeug, mit einem Positionsaufnehmer (23), wenigstens
einer Potentiometerbahn (21) und mit mindestens einer ihr zugeordneten Schleiferbahn
(22), dadurch gekennzeichnet, daß für die Potentiometerhahn (21) ein zusätzlicher,
nicht stromführender Positionsaufnebmer (24) vorhanden ist.
2. Potentiometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Positionsaufnehmer
(24) in Richtung zur maximalen Stellung (VL) gesehen vor dem ersten Positionsaufnehmer
(23) angeordnet ist.
3. Potentiometer nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Potentiometerbahn
(21) wenigstens so lang ist, daß über die maximale Stellung (VL) hinaus für beide
Positionsaufnehmer (23, 24) Platz ist.
4. Potentiometer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Potentiometer (23, 24) gleich ausgebildet sind.
5. Potentiometer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
zusätzliche Positionsaufnehmer (24) aus elektrisch isolierendem Material besteht.
6. Potentiometer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
zusätzliche Positionsaufnehmer (24) gegenüber dem anderen Positionsaufnehmer (23)
elektrisch isoliert ist.
7. Potentiometer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
zusätzliche Positionsaufnehmer (24) eine Bürste ist.
