[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung für Offset-Rotationsdruckmaschinen,
insbesondere für Druckwerke von Bogenrotationsdruckmaschinen, mit einer flächenförmigen
Schutzabdeckung der Gefahrenstellen, die zu Einstell- und Wartungsarbeiten entfernbar
angeordnet und mit elektrischen Schutzschaltungen abgesichert ist.
[0002] Bei einer bekannten Ausführung dieser Art (DE-OS 31 15 475) sind im Bereich der Druckwerkszylinder
Schutzabdeckungen vorgesehen, um zu verhindern, daß die Bedienungsperson unbeabsichtigt
in Gefahrenbereiche, z.B. in den Einlaufspalt der Zylinder, gerät. Derartige Schutzabdeckungen
sind bei einer modernen Mehrfarbendruckmaschine in großer Stückzahl erforderlich,
so daß der Bedienungsaufwand steigt, die Zugänglichkeit zur Maschine oft leidet und
das Aussehen der Maschine hierdurch ebenfalls nicht verbessert wird. Berücksichtigt
man, daß moderne Druckmaschinen einen immer höheren Automatisierungsgrad aufweisen,
was sich insbesondere auch auf die Druckwerke bezieht, so wird das Verhältnis zwischen
dem Aufwand für Schutzvorrichtungen und deren Nutzen im praktischen Einsatz immer
ungünstiger.
[0003] Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, die Schutzmaßnahmen an der Druckmaschine
zu verbessern und gleichzeitig einen Schallschutz für die Druckwerke zu schaffen,
der eine leichte Zugänglichkeit für Rüst- und Servi cezwecke ermöglicht.
[0004] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schutzvorrichtung die
Druckwerke kapselförmig umschließt und daß die Schutzvorrichtung zur Durchführung
von Einstell- oder Wartungsarbeiten insgesamt oder teilweise entfernbar ausgebildet
ist. Ein Vorteil dieser Lösung ist, daß am Aufstellungsort der Maschine der durch
die Druckwerke entstehende Schall wesentlich verringert werden kann. Weiterhin wird
durch die beschriebene Lösung nur noch eine Schutzeinrichtung benötigt, so daß der
Aufwand gegenüber den bekannten Ausführungen verringert wurde. Außerdem lassen sich
bei Mehrfarbenmaschinen die Druckwerke kompakter bauen, so daß sich die Schutz- und
Schallschutzmaßnahmen nicht negativ auswirken. Vorteilhaft ist es, die Wandungen der
Schutzvorrichtung aus schallminderndem Material auszuführen.
[0005] Unter besonderen Umständen ist es gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
möglich, die Schutzvorrichtung aus einer Mehrzahl von Einzelelementen zu bilden, die
gegeneinander verschieb- oder verschwenkbar gelagert sind. Im geschlossenen Zustand
können die Einzelelemente durch Dichtungen abgedichtet sein. Dies gewährleistet eine
hohe Flexibilität der Schutzvorrichtung im praktischen Betrieb.
[0006] In einer weiteren Ausgestaltung ist die kapselförmige Schutzvorrichtung abhebbar
oder schwenkbar gelagert und kann insgesamt und/oder deren Einzelelemente durch elektrische
Schutzschalter abgesichert sein. Weiterhin ist die kapselförmige Schutzvorrichtung
zur Ableitung von in den Druckwerken entstehenden Dämpfen und Wärme mit einer Absaugeinrichtung
versehen, so daß neben der Geräuschdämmung auch Umweltschutzmaßnahmen einfach und
wirkungsvoll zu realisieren sind. So läßt sich bei einem Umluftsystem z.B. auch eine
Kühlung der Druckwerke durchführen, oder es kann trockene Frischluft zugeführt werden,
um den Bedruckstoff mit dem Farbaufdruck zu trocknen und die Lösungsmittel abzuführen.
[0007] Die weiteren Ansprüche erleichtern die praktische Handhabung der Schutzvorrichtung
und bringen Vorteile für die Maschine und das Bedienungspersonal.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
[0009] Die schematisch gezeichnete Ansicht einer Bogenrotationsdruckmaschine zeigt einen
Anleger 1, ein oder mehrere Druckwerke 2 und den Ausleger 3. Die Druckwerke 2 sind
im gezeigten Ausführungsbeispiel mit einer Schutzvorrichtung 4 umschlossen, die kapselförmig
ausgebildet ist und aus schallminderndem Material besteht. Die Schutzvorrichtung 4,
die die Druckwerke insgesamt umschließt, kann hierbei auch aus einer Mehrzahl von
Einzelelementen gebildet sein, die gegeneinander verschieb- oder verschwenkbar gelagert
sind. Die Einzelelemente sind im geschlossenen Zustand gegenseitig abgedichtet, so
daß über eine Absaugeinrichtung 5 die in den Druckwerken entstehenden schädlichen
Dämpfe abgesaugt werden können. Anstelle einer Absaugeinrichtung läßt sich in gleicher
Weise ein Umluftsystem zum Kühlen der Druckwerke anschließen, über das auch schädliche
Dämpfe entfernt werden können. Die vorteilhaften Ausgestaltungen gemäß den Unteransprüchen
lassen sich auf rein mechanische Weise in der Praxis verwirklichen.
TEILELISTE
[0010]
1 Anleger
2 Druckwerke
3 Ausleger
4 Schutzvorrichtung
5 Absaugeinrichtung / Umluftsystem
1. Schutzvorrichtung für Offset-Rotationsdruckmaschinen, insbesondere für Druckwerke
von Bogenrotationsdruckmaschinen, mit einer flächenförmigen Schutzabdeckung der Gefahrenstellen,
die zu Einstell- und Wartungsarbeiten entfernbar angeordnet und mit elektrischen Schutzschaltungen
abgesichert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzvorrichtung (4) die Druckwerke (2) kapselförmig umschließt,
und daß die Schutzvorrichtung (4) zur Durchführung von Einstell- oder Wartungsarbeiten
insgesamt oder teilweise zu öffnen ist.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandungen der Schutzvorrichtung (4) aus schallminderndem Material ausgeführt
sind.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzvorrichtung (4) aus einer Mehrzahl von Einzelelementen gebildet ist,
die gegeneinander verschieb- oder verschwenkbar gelagert sind.
4. Schutzvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelelemente in geschlossenem Zustand durch Dichtungen abgedichtet sind.
5. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kapselförmige Schutzvorrichtung (4) abhebbar oder schwenkbar gelagert ist.
6. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kapselförmige Schutzvorrichtung (4) insgesamt und/oder deren Einzelelemente
durch elektrische Schutzschalter abgesichert sind.
7. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kapselförmige Schutzvorrichtung (4) mit einer Absaugeinrichtung (5) versehen
ist.
8. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die kapselförmige Schutzvorrichtung (4) mit einem Umluftsystem (5) versehen ist.
9. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandungen der Schutzvorrichtung (4) mit fensterförmigen, verglasten Durchbrüchen
versehen ist.
10. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der kapselförmigen Schutzvorrichtung (4) und/oder an den Einzelelementen elektrische
oder mechanische Kraftmittel zum Öffnen oder Schließen der Elemente angreifen.