(19)
(11) EP 0 417 469 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.1991  Patentblatt  1991/12

(21) Anmeldenummer: 90115143.1

(22) Anmeldetag:  07.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 05.09.1989 DE 3929397

(71) Anmelder: MAE MASCHINEN- U. APPARATEBAU GÖTZEN Gmbh & CO. KG
D-40699 Erkrath (DE)

(72) Erfinder:
  • Deutschewitz, Manfred
    D-5650 Solingen 19 (DE)

(74) Vertreter: Palgen, Peter, Dr. Dipl.-Phys. 
Patentanwälte, Dipl.-Phys. Dr. Peter Palgen, Dipl.-Phys. Dr. H. Schumacher, Mulvanystrasse 2
40239 Düsseldorf
40239 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Automatische Biegerichtmaschine


    (57) An einer Biegerichtmaschine kann das Umrüsten zum Richten eines Werkstücks (1o) auf das Richten eines Werkstücks (1o′) automatisch vorgenommen werden. Die Werkstückaufnahmen (7), die Richtunterlagen (8) und/oder die Meßeinrichtungen (9) sind entlang einer Positionier­schiene (11) verschiebbar und wechselweise mit der Positionierschiene (11) oder einer in ihrer Längsrich­tung verschiebbaren Transportstange (3o) verklemmbar, die die Elemente (7,8,9) nacheinander in ihre neue Soll-Position mitnimmt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine automatische Biegerichtmaschine der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ent­sprechenden Art.

    [0002] Eine solche Biegerichtmaschine ist aus der DE-PS 34 45 544 bekannt. Das Richten erfolgt, indem das Werk­stücke, z.B. die Ritzelwelle oder Nockenwelle, zwischen zwei Richtunterlagen entgegen dem Schlag von dem Richt­stempel durchgebogen wird,bis eine bleibende Biegung auf­tritt, die dem Schlag entgegengesetzt ist. Die Lage des Schlages wird unter Drehen des Werkstücks durch geeignete Meßeinrichtungen in Längs- und Umfangsrichtung bestimmt. Die Größe und Stelle des Richthubes wird hierbei von einem Rechner selbsttätig bestimmt. Es wird entweder ein einzelner Richtstempel in geeigneter Weise in Längs­richtung des Werkstücks verschoben oder es sind mehrere Richtstempel vorhanden, die nach Bedarf betätigt werden.

    [0003] Im allgemeinen wird das Werkstück zwischen Körner­spitzen drehbar gelagert und verbleiben die Richtunter­lagen für ein bestimmtes Werkstück, von welchem eine Serie gerichtet werden soll, an festen Stellen, in Längs­richtung des Werkstücks gesehen.

    [0004] Wenn nun ein anderes Werkstück gerichtet werden soll, müssen die Richtunterlagen in andere Positionen gebracht werden, was bei der aus der DE-PS 34 45 544 be­kannten Ausführungsform rechnergesteuert automatisch ge­schehen soll.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatische Biegerichtmaschine der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art so auszugestalten, daß mit relativ geringem Aufwand beim Umrüsten eine be­liebige Zahl von Elementen wie Richtunterlagen neu positioniert werden können.

    [0006] Diese Aufgabe ist in einem ersten Aspekt durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Erfindung gelöst.

    [0007] Die Transportstange ist durch einen geeigneten An­trieb, z.B. einen hydraulischen Zylinder, in ihrer Längs­richtung verschiebbar und dabei jeweils mit einem der zu verlagernden Elemente gekoppelt. Wenn dieses Element die Soll-Position erreicht hat, erfolgt eine Umkopplung, d.h. es wird das Element von der Transportstange gelöst und mit dem Maschinentisch gekoppelt. Der Hub des An­triebs braucht nicht der gesamten Länge des Werkstücks sondern nur der größten vorkommenden Verlagerungsstrecke eines der Elemente zu entsprechen. Wenn ein bestimmtes Element positioniert und mit dem Maschinentisch in seiner Soll-Stellung gekoppelt ist, wird ein anderes Element mit der Transportstange verbunden und in der geschilderten Weise positoniert. Auf diese Weise ist für alle Elemente nur ein einziger Antrieb erforderlich und der konstruktive Aufwand für die Positionierung der Gesamtheit der Elemente entsprechend gering.

    [0008] Einrichtungen, bei denen zu verlagernde Elemente abwechselnd mit einer Transportstange oder einer maschinen­feste Maschine gekoppelt werden, sind für sich genommen an Maschinen anderer Art aus der DE-PS 24 41 o8o und der DE-PS 34 17 o42 bekannt.

    [0009] Die Erfindung ist schon verwirklicht, wenn nur die Richtunterlagen in der geschilderten Weise transportiert werden.

    [0010] Der Zweck der Erfindung wird jedoch vollständiger erreicht, wenn auf die Meßeinrichtungen (Anspruch 2) und/­oder die Werkstückaufnahmen, z.B. die Körnerspitzen, mit der Transportstange koppelbar sind (Anspruch 3).

    [0011] Die Koppeleinrichtung, mittels deren die einzelnen Elemente (Richtunterlagen, Meßeinrichtungen, Werkstückauf­nahmen) im Wechsel mit der Transportstange und mit einer mit dem Maschinentisch verbundenen Positionierschiene ver­bindbar sind, kann im einzelnen gemäß Anspruch 4 ausge­bildet sein.

    [0012] Die eigentliche Kopplung kann durch Klemmein­richtungen gemäß Anspruch 5 vorgenommen werden.

    [0013] Eine wichtige Ausgestaltung der Erfindung, die auch unabhängig von der Verschiebung mittels Transport­stange eine Bedeutung hat, ist der Schlitten mit unter­schiedlich hohen Werkstückauflagen gemäß Anspruch 6. Hier­durch kann auch eine Anpassung an unterschiedliche Werk­stückdurchmesser erfolgen.

    [0014] Die Positioniernocken können Umfangsnuten der Stange zur Verschiebung des Schlittens sein, in die Zapfen eingreifen, die den Schlitten in verschiedenen Positionen festlegen (Anspruch 7).

    [0015] In Anspruch 8 ist eine andere Lösung der Aufgabe wiedergegeben, die ebenfalls eine das gemeinsame Antriebs­element für alle Richtunterlagen und sonstigen zu ver­setzenden Elemente bildet und mit der die Elemente koppel­bar sind, um die erforderliche verschiebung durchzuführen.

    [0016] Während aber die Transportstange des Anspruchs 1 glatt sein kann und mit dem jeweils durch Klemmen ange­koppelten Element selbst den Verschiebehub durchführt, ist beim Gegenstand des Anspruchs 8 die Gewindestange in Längsrichtung feststehend gelagert und führt statt des Längshubs eine Drehung durch, die, wenn ein Gewinde­element sich im Eingriff befindet, zu einer Verschiebung der betreffenden Richtunterlage oder dergleichen in Längs­richtung bis in die gewünschte Position führt.

    [0017] Die Richtunterlage oder dergleichen wird an dieser Position mit dem Maschinentisch gekoppelt und das Ge­windeelement außer Eingriff an der Gewindestange ge­bracht. Wenn diese sich jetzt weiterdreht, ist die be­treffende Richtunterlage davon nicht mehr betroffen und behält ihre Position bei.

    [0018] Gemäß den Ansprüchen 9 und 1O können auch die Meß­einrichtungen und/oder die Werkstückaufnahmen Gewinde­elemente aufweisen.

    [0019] Die Gewindeelemente können gemäß Anspruch 11 durch eine geteilte Gewindemutter gebildet sein, deren Teile durch einen geeigneten Mechanismus radial gegenüber der Achse der Gewindestange von dieser entfernbar sind, bis die Gewinde der Gewindemutterteile und der Gewindestange sich nicht mehr überdecken.

    [0020] Da die zum Verschieben der Richtunterlagen und der­gleichen benötigten Kräfte nicht groß sind, kann es auch ausreichen, wenn das Gewindeelement nur ein einseitig angreifendes Gewindesegment ist, wodurch sich der mecha­nische Aufwand für das Ineingriffbringen und Außereingriff­bringen wesentlich verringert.

    [0021] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er­findung dargestellt.

    Fig. 1 ist eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Richtmaschine;

    Fig. 2 ist ein Teilschnitt an der Stelle einer Meß­einrichtung nach der Linie II-II in Fig. 1;

    Fig. 3 ist eine Ansicht auf die Koppeleinrichtung gemäß Fig. 1 nach der Linie III-III in Fig. 2;

    Fig. 4 ist eine Fig. 2 entsprechende Ansicht einer Richtunterlage mit verschieden hohen Werkstückunterlagen;

    Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4;

    Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 4;

    Fig. 7 ist eine schematische Darstellung des Arbeits­ablaufs an der erfindungsgemäßen Biegerichtmaschine;

    Fig. 8 und 9 zeigen Ausführungsbeispiele einer Trans­porteinrichtung mit Gewindestange.



    [0022] Die in Fig. 1 als Ganzes mit 1OO bezeichnete Biege­richtmaschine umfaßt einen üblichen geschlossenen Pressen­rahmen 1, in welchem mittels einer hydraulischen Kolben/­Zylindereinheit 2 ein Pressenstempel 3 heb- und senkbar geführt ist, der an seiner Unterseite in dem Ausführungs­beispiel drei Richtstempel 4 trägt.

    [0023] Unter dem Pressenstempel 3 ist ein Maschinentisch 5 mittels einer hydraulischen Kolben/Zylindereinheit 6 heb- und senkbar angeordnet, auf welchem zwei Werkstückaufnah­men 7 in Gestalt von Körnerspitzen, die in entsprechende Ansekungen in den Enden eines stabförmigen Werkstücks 1O eingreifen, Richtunterlagen 8, die das Werkstück 1O gegen die Kraft der von oben an ihm angreifenden Richtstempel 4 abstützen, sowie Meßeinrichtungen 9 angebracht sind, die den Umfang des Werkstücks 1O abtasten und bei einer Drehung des Werkstücks 1O mittels eines Drehantriebes 49 (Fig. 7b) einen Schlag desselben feststellen, der durch Gegenbiegung mittels der Richtstempel 4 ausgegli­chen oder jedenfalls vermindert werden muß.

    [0024] Die Elemente 7,8,9 sind auf einer Positionierschiene 11 festgeklemmt, die auf der Oberseite des Maschinen­tisches 5 befestigt ist.

    [0025] Das Werkstück 1o ist in Fig. 1 nur schematisch als zylindrischer Körper dargestellt. In der Praxis ist der Umriß durchaus unregelmäßig. Es kann sich z.B. um Nocken­wellen, Antriebswellen für Kraftfahrzeuge, Ritzelwellen od.dgl. handeln. Es sind aber über die Länge verteilt zylindrische Abschnitte vorhanden, auf denen Werkstück 1o auf den Richtunterlagen 8 aufliegt und an denen auch die Meßeinrichtungen 9 angreifen.

    [0026] Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung der Elemente 7, 8,9 ist auf ein bestimmtes Werkstück 1o abgestellt und kann unverändert bleiben, solange eine Serie gleicher Werkstücke gerichtet wird.

    [0027] Erfolgt aber ein Übergang auf ein anderes Werk­stück, so muß dessen andere Länge durch Verschiebung mindestens einer der werkstückaufnahmen 7 berücksichtigt werden und müssen auch die Richtunterlagen 8 und Meßein­richtungen 9 im allgemeinen an andere Positionen gebracht werden.

    [0028] Um dies bei einem Wechsel des Werkstücks automatisch durchführen zu können, ist für die Elemente 7,8,9 eine Antriebsanordnung vorgesehen, die in den Fig. 2 bis 4 er­kennbar ist.

    [0029] In Fig. 2 ist eine Meßeinrichtung 9 als Beispiel wiedergegeben, die mit einem Taster 12 an der Unterseite des Werkstücks 1o angreift. Die Meßeinrichtung 9 ist be­kannter Bauart und wird daher im einzelnen nicht weiter beschrieben. Sie ist mittels einer Schraube 13 und eines Stiftes 14 auf der Oberseite 15 einer Koppeleinrichtung 2o befestigt. Die Koppeleinrichtung 2o umfaßt einen aus mehreren Teilen zusammengesetzten Gehäuseblock 16, der einen parallel zur Achse 17 des werkstücks 1o verlaufenden Durchlaß 18 für die Positionierschiene 11 aufweist. Die Positionierschiene 11 und entsprechend der Durchlaß 18 weisen eine schwalbenschwanz­förmige Querschnittsgestalt auf.

    [0030] Außerdem ist in dem Gehäuseblock 16 ein parallel zu der Achse 17 verlaufender Durchlaß 19 vorgesehen, der von einer ebenfalls parallel zur Achse 17 verlaufenden, in ihrer Längrichtung verschiebbaren Transportstange 3o durchgriffen ist.

    [0031] Gegen die in Fig. 2 rechte Flanke 11′ der Positionier­schiene 11 wirkt eine als Ganzes mit 21 bezeichnete, in der Koppeleinrichtung 2o angeordnete Klemmeinrichtung, die einen in dem Gehäuseblock 16 angebrachten Zylinder 22 und einen darin verschiebbaren Kolben 23 umfaßt, der über ein Klemmstück 24 gegen die Flanke 11′ der Positionierschiene 11 wirkt. Der Kolben 23 wird durch ein fluides Druckmittel vorge­schoben, welches über einen Anschluß 26 herangeführt wird.

    [0032] Gegen die Transportstange 3o wirkt in entsprechender Weise eine in dem Gehäuseblock 16 angeordnete, als Ganzes mit 27 bezeichnete Klemmeinrichtung, die einen quer zu der Transportstange 3o verlaufenden Zylinder 28 sowie einen darin verschiebbaren Kolben 29 umfaßt, der über ein Druckstück 31 gegen die in Fig. 2 linke Seite der Transport­stange 3o wirkt. Das zur Betätigung des Kolbens 29 notwendige fluide Druckmedium wird über einen Anschluß 32 herangeführt.

    [0033] Die Steuerung erfolgt so, daß stets nur an einem der Anschlüsse 26 bzw. 32 Druck ansteht, so daß die Koppel­einrichtung 2o entweder mit der Positionierschiene 11 oder mit der Transportstange 3o verbunden ist. Im letzteren Fall werden die Koppeleinrichtung 2o und die darauf angeordnete Meßeinrichtung 9 bei einer Längsverschiebung der Transport­stange 3o entlang der Positionierschiene in eine neue Soll-­Lage verschoben. Nach Erreichen dieser Soll-Lage wird die Transportstange 3o entkoppelt und die Koppeleinrichtung 2o mit der positionierschiene 11 gekoppelt, worauf eine Kopplung der Transportstange 3o mit einer anderen Meßeinrichtung er­folgen und diese in ihre neue Soll-Lage verbracht werden kann.

    [0034] Koppeleinrichtungen entsprechend der Koppeleinrichtung 2o der Fig. 2 und 3 dienen nicht nur zum Tragen der Meßein­richtungen 9, sondern auch zum Tragen der Werkstückaufnahmen 7 und insbesondere der Richtunterlagen 8.

    [0035] Ein Beispiel hierfür ist in den Fig. 4 bis 6 darge­stellt. Auf der Koppeleinrichtung 2o ist in diesem Fall eine Fünfstellungs-Richtunterlage 8 angeordnet. Die Richt­unterlage 8 umfaßt eine mit der Koppeleinrichtung 2o ver­bundene Grundplatte 33, auf der ein Schlitten 34 an Führungs­stangen 35 quer zur Achse 17 des Werkstücks 1o verschiebbar ist. Auf der Oberseite des Schlittens 34 sind in dem Aus­führungsbeispiel vier unterschiedliche Werkstückunterlagen 36,37,38,39 angeordnet, die in der Mitte einen freien Raum 4o belassen. 17 charakterisiert die Werkstückachse, d.h. die Verbindungslinie der Körnerspitzen der Werkstückauf­nahmen 7. Wenn der Schlitten 34 an eine solche Stelle ge­bracht ist, daß der Zwischenraum 4o sich unter der Achse 17 befindet, erfolgt an der betreffenden Stelle überhaupt keine Unterstützung des Werkstücks 1o. Wenn eine der Werkstückunterlagen 36,37,38,39 unter die Achse 17 ge­bracht wird, erfolgt dort eine Abstützung, wobei sich die Auswahl der Werkstückunterlage nach dem dort bei dem be­treffenden Werkstück vorhandenen Durchmesser richtet.

    [0036] Das Verschieben des Schlittens 34 erfolgt mittels einer in Verschiebungsrichtung verlaufenden Stange 41, die in den Abständen der Werkstückunterlagen 36,37,38,39 entsprechenden Abständen Umfangsnuten 42,43,44,45 aufweist. Mit der Grundplatte 33 ist ein kleiner parallel zu der Stange 41 wirkender Hubzylinder 46 verbunden, an dessen Kolbenstange ein quer zu der Stange 41 wirkender Hub­zylinder 47 angeordnet ist, dessen Kolbenstange 48 mit ihrem freien Ende in die Umfangsnuten 42,43,44 oder 45 eingreift.

    [0037] Der Hubzylinder 46 vollführt jeweils einen Hub, der dem Abstand zwischen zwei benachbarten Umfangsnuten 42,43,44,45 entspricht. Er nimmt dabei bei vorgeschobener Kolbenstange 48 die Stange 41 jeweils um einen Abstand mit und kann auf diese Weise schrittweise den Schlitten 34 so verschieben, daß jeweils eines der Elemente 36,37,38,39,4o sich unter der Achse 17 befindet.

    [0038] In Fig. 7 ist der Arbeitsablauf beim Umrüsten an einem einfachen Beispiel schematisch dargestellt.

    [0039] In Fig. 7a ist das Werkstück 1o zwischen den Körner­spitzen 7 aufgespannt. Eine Besonderheit besteht darin, daß Richtunterlagen 8′ in der Nähe der Körnerspitzen mit diesen zusammen auf einer gemeinsamen, nicht darge­stellten Koppeleinrichtung 2o angeordnet sind und mit der durch die Körnerspitzen gegebenen werkstückaufnahme 7 zu­sammen in stets gleichbleibender Stellung zu dieser ver­schoben werden.

    [0040] Eine weitere Besonderheit liegt darin, daß die in der Mitte vorhandene Richtunterlagen 8 mit einer Meßein­richtung 9 zusammen auf einer gemeinsamen Koppeleinrich­tung angeordnet und somit zusammen mit dieser verschiebbar ist.

    [0041] Fig. 7b gibt das gleiche wieder, was in Fig. 7a ganz schematisch dargestellt ist. Es ist zu erkennen, daß die Transportstange 3o durch ein in ihrer Längsrichtung wirkenden hydraulischen Antrieb 5o verschiebbar ist. Die Anordnung befindet sich in Fig. 7b in der Stellung, wie sie zum Richten des Werkstücks 1o gemäß 7a erforderlich ist.

    [0042] Die Pfeile 51,52,53 symbolisieren das Vorhandensein eines Drucks auf den Anschlüssen 26 zum Festklemmen der Werk­stückaufnahmen 7 bzw. des Elements 8,9 an der Positionierschiene 11.

    [0043] Es sei jetzt angenommen, daß eine Umrüstung der Biegerichtmaschine auf das Richten des kürzeren Werkstücks 1o′ der Fig. 7f vorgenommen werden müsse.

    [0044] Dazu wird gemäß Fig. 7c der Druck 52 weggenommen und stattdessen der Druck 54 auf den Anschluß 32 zur Ver­bindung der Werkstückaufnahme 7 mit der Transportstange 3o gegeben, worauf diese durch den Antrieb 5o gemäß Fig. 7c nach links verschoben wird und dabei die rechte Werkstück­aufnahme 7 mitnimmt. Die rechte Werkstückaufnahme 7 wird sodann, wie aus Fig. 7d ersichtlich ist, durch erneute Druckgabe bei 52 wieder mit der Positionierschiene 11 verbunden und steht in ihrer neuen Soll-Lage fest.

    [0045] Die Transportstange vollführt nun einen Leerhub nach rechts und wird sodann durch Druckgabe bei 55 mit der Richtunterlage 8 (und der daran sitzenden Meßeinrichtung 9) verbunden, un sodann nach links verschoben zu werden und die Richtunterlage 8 an ihre neue Position zu bringen.

    [0046] Es erfolgt eine Festlegung der Richtunterlage 8 durch Druckgabe bei 56, worauf ein Leerhub der Transport­stange 3o nach links erfolgt, durch Druckgabe bei 57 die linke Werkstückaufnahme 7 mit der Transportstange 3o ge­koppelt wird und diese die linke Werkstückaufnahme 7 in die neue Soll-Lage gemäß Fig. 7e verschiebt, worauf wieder eine Druckgabe auf den Anschluß 26 entsprechend 51 erfolgt und somit alle Elemente 7,7,8 in ihrer neuen Position arretiert sind, worauf ein Richten des kürzeren Werk­stücks 1o′ der Fig. 7f erfolgen kann.

    [0047] Wenn im inneren Bereich mehr als eine Richtunter­lage 8 vorhanden ist und/oder die Meßeinrichtung 9 separat verschiebbar ist, erhöht sich lediglich die Zahl der von dem Antrieb 5o auszuführenden Hübe, ohne daß sich an dem grundsätzlichen Ablauf etwas ändert.

    [0048] Außer der Verlagerung der Richtunterlage 8 in Längs­richtung des Werkstücks erfolgt erforderlichenfalls die Ver­lagerung des Schlittens 34 in Querrichtung, um die benötigte Werkstückunterlage 36,37,38,39 in Position zu bringen.

    [0049] Der ganze Ablauf kann rechnergesteuert vor sich gehen, wobei der Rechner das jeweilige Umrüstprogramm in einem Speicher enthält.

    [0050] In den Fig. 8 und 9 ist eine alternative Ausführungs­form des Transportes der Richtunterlagen und dergleichen bei der automatischen Umrüstung wiedergegeben. Statt der in den Fig. 2 und 4 wiedergegebenen glatten, in Längs­richtung gesteuert beweglichen Transportstange, mit der die einzelnen Richtunterlagen oder dergleichen durch eine an diesen vorhandene Koppeleinrichtung 2O gekoppelt werden können, ist eine in Längsrichtung unverlagerbare, dafür aber gesteuert verdrehbare Gewindestange 6O vorge­sehen, in die mit der jeweiligen Richtunterlage oder dergleichen verbundene und in Längsrichtung der Gewinde­stange 6O gegenüber dieser Richtunterlage oder derglei­chen unbewegliche Gewindeelemente eingreifen.

    [0051] In Fig. 8 sind die Gewindeelemente durch die beiden Hälften 61,62 einer in einer durch die Gewindeachse ge­henden Ebene geteilten Gewindemutter gebildet. a) bedeu­tet jeweils den Eingriffszustand, b) den Außereingriffs­zustand. In Fig. 8a) sind die Gewindeelemente 61,62 im Sinne der Pfeile zusammengefahren und werden bei einer Drehung der Gewindestange 6O zusammen mit der jeweiligen Richtunterlage oder dergleichen in Längsrichtung der Gewindestange 6O verlagert. Gemäß Fig. 8b) sind die Teile 61,62 im Sinne der Pfeile auseinandergefahren, so daß ihre Gewinde nicht mehr in das der Gewindestange 60 ein­greifen und diese sich frei drehen kann, ohne die Gewin­deelemente 61,62 mitzunehmen.

    [0052] In Fig. 9 ist nur ein Gewindesegment 63 vorgesehen, welches über einen 18Oo unterschreitenden Bereich mit der Gewindestange 6O in Eingriff steht. Das von der an­deren Seite gegen die Gewindestange 6O anliegende Element 64 besitzt kein Gewinde, sondern lediglich eine Abstütz­funktion. Um die Kopplung aufzuheben, bedarf es gemäß Fig. 9b) nur der Verlagerung des Gewindesegments 63, was den Aufwand verringert und durch Einsatz beispiels­weise eines Zylinders 28 gemäß Fig. 2 bewerkstelligt werden kann.


    Ansprüche

    1. Automatische Biegerichtmaschine für längliche Werkstücke,
    mit einem Maschinentisch,
    mit auf dem Maschinentisch angeordneten Werkstück­aufnahmen zur Erfassung der Enden des Werkstücks,
    mit einer an einer Werkstückaufnahme angreifenden Anriebsanordnung zur Drehung des Werkstücks um seine Längs­achse,
    mit mindestens zwei in Längsrichtung des Werkstücks Abstand voneinander aufweisendenl auf dem Maschinentisch angebrachten Richtunterlagen zur Abstützung des Werkstücks,
    mit einer Antriebsanordnung zur automatischen Verschiebung der Richtunterlagen auf dem Maschinentisch in Richtung der Längs des Werkstücks zur Anpassung an die Längsabmessungen verschiedener Werkstück,
    mit mindestens einem zwischen benachbarten Richt­unterlagen quer zum Werkstück an diesem angreifenden, gegen die Richtunterlagen wirkenden Richtstempel,
    und mit Meßeinrichtungen zur Bestimmung der radialen Lage der dortigen Begrenzung des Werkstücks,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Antriebsanordnung für die Richtunterlagen (8) eine parallel zur Längsachse (17) des Werkstücks (1o,1o′) verlaufende Transportstange (3o) umfaßt, die durch einen Antrieb (5o) gesteuert in ihrer Längsrichtung verschiebbar ist,
    und daß die Richtunterlagen (8) abwechselnd mit dem Maschinentisch (5) bzw. mit der Transportstange (3o) koppelbar sind.
     
    2. Biegerichtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzechnet, daß auch die Meßeinrichtungen (9) ab­wechselnd mit dem Maschinentisch (5) bzw. der Transport­stange (3o) koppelbar sind.
     
    3. Biegerichtmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Werkstückaufnahmen (7) abwechselnd mit dem Maschinentisch (5) bzw. mit der Transportstange (3o) koppelbar sind.
     
    4. Biegerichtmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den zu verschiebenden Elementen (Richtunterlagen (8), Meßeinrichtungen (9), Werkstückaufnahmen (7)) jeweils eine Koppeleinrichtung (2o) mit einem Gehäuseblock (16) zugeordnet ist, der in Längs­richtung des Werkstücks (1o,1o′) verlaufende Druchlässe (18,19) für eine mit dem Maschinentisch (5) verbundene Positionierschiene (11) bzw. für die Transportstange (3o) aufweist, und quer zu den Durchlässen (18,19) gegen die Positionierschiene (11) bzw. die Transportstange (3o) wirkende Klemmeinrichtungen (21,27) vorgesehen sind.
     
    5. Biegerichtmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtungen (21,27) durch ein fluides Medium im Wechsel betätigbare Kolben/Zylinder­einheiten (22,23;28,29) umfaßt.
     
    6. Biegerichtmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Richt­unterlage (8) einen quer zur Längsachse (17) des Werk­stücks (1o,1o′) bewegbaren Schlitten (34) mit mehreren in Bewegungsrichtung aufeinander folgenden Werkstückauflagen (36,37,4o,38,39) unterschiedlicher Höhe und/oder Aus­bildung umfaßt und der Schlitten (34,) mittels einer in seiner Bewegungsrichtung verlaufenden Stange (41) mit Positioniernocken so positionierbar ist, daß die Werk­stückauflagen (36,37,4o,38,39) wahlweise in Höhe der Werkstückachse (17) liegen.
     
    7. Biegerichtmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet) daß die Positioniernocken Umfangsnuten (42,43,44,45) der Stange (41) sind, in die ein durch ein fluides Medium verschiebbarer, mit der Koppeleinrichtung (2o) festverbundener Zapfen (48) eingreift.
     
    8. Automatische Biegerichtmaschine für längliche Werkstücke,
    mit einem Maschinentisch,
    mit auf dem Maschinentisch angeordneten Werkstück­aufnahmen zur Erfassung der Enden des Werkstücks,
    mit einer an einer Werkstückaufnahme angreifenden Antriebsanordnung zur Drehung des Werkstücks um seine Längsachse,
    mit mindestens zwei in Längsrichtung des Werkstücke Abstand voneinander aufweisenden, auf dem Maschinentisch angebrachten Richtunterlagen zur Abstützung des Werkstücks,
    mit einer Antriebsanordnung zur automatischen Verschiebung der Hichtunterlagen auf dem Maschinentisch in Richtung der Länge des Werkstücks zur Anpassung an die Längsabmessungen verschiedener Werkstücke,
    mit mindestens einem zwischen benachbarten Richt­unterlagen quer zum Werkstück an diesem angreifenden, gegen die Richtunterlagen wirkenden Richtstempel
    und mit Meßeinrichtungen zur Bestimmung der ra­dialen Lage der dortigen Begrenzung des Werkstücks,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Antriebsanordnung für die Richtunterlagen (8) eine parallel zur Längsachse (17) des Werkstücks (1O,1O′) verlaufende Gewindestange (6O) umfaßt, die in ihrer Längs­richtung unverschiebbar, jedoch durch einen Antrieb ge­steuert drehbar ist,
    daß an den Richtungerlagen (8) mit der Gewinde­stange (6O) in und außer Eingriff bringbare Gewindeelemente vorgesehen sind
    und daß abwechselnd die Gewindeelemente mit der Gewindestange (6O) in Eingriff bringbar bzw. die Richt­unterlagen (8) mit dem Maschinentisch (5) koppelbar sind.
     
    9. Biegerichtmaschine nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auch an den Meßeinrichtungen (9) mit der Gewindestange (6O) in und außer Eingriff bringbare Gewinde­elemente vorgesehen sind
    und daß abwechselnd die Gewindeelemente mit der Gewindestange (6O) in Eingriff bringbar bzw. die Meßein­richtungen (9) mit dem Maschinentisch (5) koppelbar sind.
     
    1O. Biegerichtmaschine nach Anspruch 8 oder 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auch an den Werkstückaufnahmen (7) mit der Gewindestange (6O) in und außer Eingriff bringbare Gewin­deelemente vorgesehen sind
    und daß abwechselnd die Gewindeelemente mit der Gewindestange (6O) in Eingriff bringbar bzw. die Werkstück­aufnahmen (7) mit dem Maschinentisch (5) koppelbar sind.
     
    11. Biegerichtmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 1O, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindeelemente durch eine in mindestens einer durch die Gewindeachse gehenden Ebene geteilte Gewindemutter gebildet sind, deren Teile (61,62) radial aus einer Eingriffsstellung in einer Außereingriffsstellung verlagerbar sind.
     
    12. Biegerichtmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 1O, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewindeelement durch ein einzelnes, weniger als 18Oo der Gewindestange (6O) erfassendes Gewindesegment (63) gebildet ist, welches radial aus einer Eingriffsstellung in eine Außereingriffs­stellung verlagerbar ist.
     




    Zeichnung