(19)
(11) EP 0 418 409 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1991  Patentblatt  1991/13

(21) Anmeldenummer: 89117327.0

(22) Anmeldetag:  19.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G08B 17/00, G08B 29/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Lappe, Helfried, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 45 (DE)
  • Post, Otfried, Dipl.-Ing.
    D-8069 Rohrbach (DE)
  • Thilo, Peer, Dr.-Ing.
    D-8000 München 71 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur Berücksichtigung klimatischer Umgebungseinflüsse auf automatische Brandmelder


    (57) Zusätzlich zu den Brandkenngrößen (BKG), z.B. Rauchdichte (RD), Hitze bzw. Wärme (Temperatur T), Flamme, werden fortlaufend Umgebungskenngrößen (UKG), wie Temperatur (T), Luftfeuchte (F), Luftdruck (L), gemessen und daraus die jeweiligen Kompen­sationswerte ermittelt, mit denen die Meldermeßwerte kompensiert werden, wobei die kompensierten Meldermeßwerte zur Bildung von Alarmkriterien weiterverarbeitet werden. Dabei kann die Kom­pensation im jeweiligen Brandmelder selbst erfolgen oder in der Zentrale der Brandmeldeanlage durchgeführt werden, wobei zu­sätzlich zu dem analogen Meldermeßwert die analogen Meßwerte der Umgebungskenngrößen regelmäßig zur Zentrale übertragen werden. Die Umgebungskenngrößen (UKG) werden im Bereich des Brandmelders gemessen. Daraus werden mit einem Mikrorechner mit Hilfe von Algorithmen oder Umrechnungstabellen die jeweiligen Kompensationswerte berechnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Berück­sichtigung klimatischer Umgebungseinflüsse auf automatische Brandmelder einer Brandmeldeanlage, in der die analogen Melder­meßwerte der Brandkenngrößen (z.B. Rauchdichte, Wärme) zur Bildung von Alarmbedingungen verarbeitet und ausgewertet werden, und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver­fahrens.

    [0002] Bei heutigen automatischen Brandmeldeanlagen wird das wünschenswerte frühzeitige Erkennen von Schadensfeuern oft durch eine hohe Fehlalarmrate erkauft. Das heißt, ein schnelles Erkennen ist vielfach ein unsicheres Erkennen.

    [0003] Besonders störend wurde dieses Problem bei Brandmeldeanlagen, die mit vielen Schwellwertmeldern ausgerüstet waren. Bei ihnen konnte der Schwellwertmelder aufgrund einer kurzfristigen Störung oder einer Täuschungsgröße, die beispielsweise durch eine Rauchschwade hervorgerufen wurde, vom Ruhezustand in den Alarmzustand kippen. Das führte über die angeschlossene Brandmeldezentrale zur Auslösung eines falschen Alarms.

    [0004] Die Nachteile dieser bekannten Anlage wurden dadurch über­wunden, daß analog arbeitenden Brandsensoren mit periodischer Übertragung ihres analogen Meßwertes an eine Mikroprozessor gestützte Brandmeldezentrale eingesetzt wurden, die mit geeigneten, leistungsfähigen Brandentdeckungsverfahren ausgestattet ist. Diese Maßnahmen haben zu einer spürbaren Reduzierung der Fehlalarme geführt. Ein derartiges Brandmelde­system ist beispielsweise aus der DE-OS 25 33 382 bekannt.

    [0005] Bei der bekannten Brandmeldeanlage werden analoge Meldermeß­werte, die der Brandkenngröße entsprechen, zur Zentrale übertragen und dort verarbeitet und ausgewertet, wie dies bei der bekannten Pulsmeldetechnik mit dem Prinzip der Ketten­synchronisation erfolgt.

    [0006] Ferner ist eine hohe Fehlalarmrate besonders dadurch bedingt, daß die Ansprechschwelle der Brandmelder durch Langzeitein­flüsse, wie Bauteilealterung und Sensorverschmutzung ver­ändert wird. Daher wurden Langzeittriften der Melderempfind­lichkeit durch Nachführen des Melderruhewertes kompensiert, sodaß eine annähernd gleichbleibende Melderempfindlichkeit gewährleistet ist. Eine derartige Ruhewertnachführung ist beispielsweise in der DE-OS 31 27 324 beschrieben. Bei der Nachführung des Melderruhewertes wird jedoch in nachteiliger Weise weder Rücksicht auf den eingesetzten Meldertyp genommen, noch werden die auf ihn einwirkenden Umgebungseinflüsse be­rücksichtigt.

    [0007] Insbesondere wird die Empfindlichkeit heutiger automatischer Brandmelder durch klimatisch bedingte Einflüsse, wie Änderung der Umgebungstemperatur, der relativen Luftfeuchtigkeit und des absoluten Luftdrucks, die Umgebungskenngrößen darstellen, verändert. Das Problem der klimatischen Beeinflussung der Melderempfindlichkeit wurde bisher nur unvollkommen gelöst, wie beispielsweise durch Temperaturkompensationsmaßnahmen im Elektronikteil der Melder, d.h. eine Temperaturtrift elektroni­scher Bauelemente wird ausgeglichen. Einflüsse von Umgebungs­größen, wie Luftfeuchtigkeit und Luftdruck, blieben bisher unberücksichtigt, insbesondere wurden diese Umgebungskenn­größen bei der Bildung von Alarmsignalen nicht berücksichtigt.

    [0008] Ein verringerte Melderempfindlichkeit führt zum verzögerten Ansprechen bei Schadensfeuern oder zum Versagen des Melders, z.B. bei Schwelbränden. Eine erhöhte Melderempfindlichkeit führt zum vermehrten Ansprechen auf Störungen und Täuschungs­größen und damit zu einer erhöhten Fehlalarmierung.

    [0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, für Brandmeldeanlagen ein Verfahren und eine Vorrichtung hierzu anzugeben, welches gestattet, Schadensfeuer frühzeitig und sicher zu erkennen und dabei dennoch die Fehlalarmrate zu reduzieren.

    [0010] Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß zusätzlich zu den Brandkenngrößen fortlaufend Umgebungskenngrößen, wie Temperatur, Luftfeuchte, Luftdruck gemessen und daraus jeweilige Kompensationswerte ermittelt werden, mit denen die Meldermeßwerte kompensiert werden, und daß die kompensierten Meldermeßwerte zur Bildung von Alarmkriterien weiter verarbeitet werden.

    [0011] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die Meldermeßwerte, die zur Bildung von Alarmkriterien herange­zogen werden, von den störenden Umgebungseinflüssen bereinigt sind.

    [0012] Hierbei kann die Kompensation entweder im jeweiligen Brandmelder selbst durchgeführt werden, oder aber die Kom­pensation wird in der Brandmeldezentrale durchgeführt. Hierzu werden zusätzlich zu den analogen Meldermeßwerten die jeweiligen analogen Meßwerte der Umgebungskenngrößen regel­mäßig zur Zentrale übertragen. Die Kompensation der Umgebungs­kenngrößen im Brandmelder dabei noch den Vorteil, daß eine in der Zentrale durchgeführte Ruhewertsnachführung, wie eingangs erwähnt, nur die auf den Meldermeßwert einwirkenden Langzeiteinflüsse, wie Alterung und Verschmutzung, berück­sichtigen muß, nicht aber die für die einzelnen Meldertypen und verschiedenen Einsatzorte unterschiedlich wirksam werdenden Umgebungseinflüsse.

    [0013] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man in vorteilhafter Weise die Umgebungstemperatur, die relative Luftfeuchte und den absoluten Luftdruck im Bereich des Brandmelders messen und daraus mit einem Mikrorechner mit Hilfe von Algorithmen oder Umrechnungstabellen die jeweiligen Kompensationswerte berechnen. Dabei ist es zweckmäßig, die Umrechnungstabellen für einen jeweiligen Brandmeldertyp, z.B. einen Ionisations­melder oder einen optischen Rauchmelder, in einer Klimakammer unter definierten Temperatur-, Feucht- und Luftdruckeinfluß zu ermitteln und in dafür vorgesehene Festwertspeicher einzu­schreiben.

    [0014] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können in einer besonderen Ausgestaltung die Umgebungskenngröße Temperatur mit einem Temperatursensor, die relative Luftfeuchte mit einem Feuchte­sensor und der absolute Luftdruck mit einem Luftdruckmesser erfaßt werden, wobei die jeweiligen Einzelsignale mittels einer Oszillatorschaltung in ein frequenzanaloges Signal umgewandelt werden. Aus jedem dieser Frequenzsignale wird dann mit einem quarzgesteuerten Zeitbasiszähler und mittels der Umrechnungs- bzw. Linearisierungstabellen der Wert der jeweiligen Umgebungs­kenngröße und damit der Kompensationswert ermittelt.

    [0015] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann bei einem Rauchmelder die Brandkenngröße Rauchdichte mit den Umgebungskenngrößen Temperatur, Feuchte und Luftdruck kom­pensiert werden. Bei einem Wärmemelder kann die Brandkenn­größe Wärme mit der Umgebungskenngröße Luftdruck und/der relative Luftfeuchte kompensiert werden, wobei zweckmäßiger­weise die Brandkenngröße Wärme aus der Temperaturmessung für die Umgebungstemperatur abgeleitet wird.

    [0016] In vorteilhafter Weise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der kompensierte analoge Meßwert bzw. werden die analogen Meßwerte der Brandkenngröße und der Umgebungskenngrößen nach dem Pulsmeldeverfahren mit dem Prinzip der Kettensynchronsation zur Zentale übertragen, um dort entsprechend weiterverarbeitet zu werden.

    [0017] Die Aufgabe der Erfindung wird bezüglich einer Vorrichtung dadurch gelöst, daß ein Brandmelder mit seinem Sensor für die Brandkenngröße zusammen mit den Sensoren zur Erfassung der Umgebungskenngrößen, Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck, einen Multisensor bildet, daß der Temperatursensor von einem temperaturabhängigen Widerstand mit einer nachgeschalteten Oszillatorschaltung gebildet ist, daß der Feuchtesensor von einer veränderbaren Kapazität mit nachgeordneter Oszillator­schaltung gebildet ist, daß der Luftdrucksensor von einer Siliziumdruckmeßbrücke mit nachgeschaltetem Verstärker und Spannungs-Frequenz-Wandler gebildet ist, daß den Umgebungs­kenngrößen-Sensoren eine Meßdatenerfassungseinrichtung und eine Meßgrößen-Linearisierungseinrichtung mit zugeordneten Fest­wertspeichern nachgeschaltet ist, daß der Multisensormelder eine Kompensationsschaltung aufweist, der die Meßsignale der Brandkenngröße und die Kompensationswerte für Temperatur, Feuchte und Luftdruck zugeführt werden, und daß der Kompen­sationsschaltung eine Linienanschaltung nachgeschaltet ist, die über einen Ein/Ausgangs-Kreis mit der Meldeleitung verbunden ist. Dabei können die Meßdatenerfassungseinrichtung, die Meßgrößenlinearisierungseinrichtung, der Festwertspeicher, die Kompensationsschaltung und die Linienanschaltung von einem Mikrocomputer gebildet sein.

    [0018] Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren und eine Vorrichtung hierfür näher beschrieben. Dabei zeigen

    Fig. 1 eine bekannte Pulsmeldelinie mit n-Meldern,

    Fig. 2 eine Pulsmeldelinie für das erfindungsgemäße Verfahren mit Multisensormeldern,

    Fig. 3 einen an das Pulsmeldesystem angepaßten Feuchtemelder und

    Fig. 4 eine Meldelinie mit Multisensormeldern mit Kompensationseinrichtung



    [0019] In Fig.1 ist im Prinzip eine Brandmeldeanlage, die nach dem Pulsmeldeprinzip arbeitet, dargestellt. Sie weist eine Zentrale Z auf, an die über eine zweiadrige (a,b) Melde­primärleitung ML die einzelnen Melder M1 bis Mn kettenförmig angeschlossen sind. Die Melder auf der Linie werden z.B. einmal pro Sekunde von der Zentrale aus auf ihren jeweiligen Meldermeßwert abgefragt, indem die Zentrale die Linienspannung kurz auf Null absenkt und dann auf eine Abfragespannung erhöht. Die Brandmelder antworten der Reihe nach mit einem Stromimpuls und schalten gleichzeitig die b-Ader zum nächsten Melder durch. Aufgrund des angewandten Kettensynchronisationsprinzips sind die Melder der Linie von der Zentrale aus einzeln adressierbar. Nach jedem vollständigen Umlauf, d.h. in diesem Beispiel jede Sekunde, vergleicht die Zentrale die Anzahl der eingelaufenen Stromimpulse mit einer in einem Festwertspeicher hinterlegten Sollzahl, die der Anzahl der auf der Melderlinie angeschlos­senen Melder entspricht. Bei Ungleichheit kann eine Linien­störung signalisiert werden.

    [0020] Die zu übertragenden analogen Meßgrößen beeinflussen mit Hilfe eines Zeitglieds die Antwortzeit des Melders, d.h. die Dauer des Stromimpulses. Die analoge Meßgröße wird der Zentrale, die die Meßwerte erfaßt, als pulsmoduliertes Signal zugeführt. Die Antwortzeiten liegen für einen Melder im Bereich von einigen Millisekunden. Die jeweiligen analogen Meßgrößen, die der Impulsdauer entsprechen, werden in der Zentrale beispielsweise mit einem Zähler mit quarzstabiler Zeitbasis gemessen und in digitale Meßwerte für die Weiterverarbeitung umgewandelt. Somit stehen am Ende jedes Sende- bzw. Abfrage­zyklus in der Zentrale die digitalen Meßwerte aller ange­schlossenen Melder einer Linie zur Verfügung. Sie werden an­schließend als serielles Datentelegramm in eine Weiterver­arbeitungseinheit gegeben.

    [0021] Gemäß Fig. 2 ist für das erfindungsgemäße Verfahren eine Viel­zahl von Multisensormeldern MSM an einer Meldelinie M ange­schlossen, beispielsweise MSM1 bis MSM8. Dieser Multisensor­melder ist so modifiziert, daß er wie ein normaler Brand­ melder nach dem Prinzip der Pulsmeldetechnik auf die jeweiligen Meßwerte abgefragt werden kann. Beispielsweise wird mit einem Multisensormelder MSM zuerst die Rauchdichte R, dann die Temperatur T, anschließend die Luftfeuchte F und der Luftdruck L gemessen. Prinzipiell sieht das so aus, daß in einem Multisensormelder MSM1 quasi ein Rauchmelder RM, ein Temperaturmelder TM, ein Feuchtemelder FM und ein Luftdruck­melder LM kettenförmig angeschlossen sind und bei Abfrage der Reihe nach ihren jeweiligen analogen Meldermeßwert abgeben.

    [0022] In Fig. 3 ist beispielhaft ein Feuchtemelder FM dargestellt, der einen Feuchtesensor FS mit nachgeschalteter Oszillator­schaltung OSZ aufweist. Das dadurch gewonnene frequenzanaloge Signal wird mit einer Meßwerterfassungseinrichtung ERF ge­messen. Z.B. wird dieses Frequenzsignal auf den Eingang eines Zählers geschaltet. Dieser ermittelt während einer quarz­stabilen Torzeit die Anzahl der positiven Flanken von der Frequenz, die der relativen Luftfeuchtigkeit entspricht. Der Zählerstand wird zwischengespeichert. In einer Meßgrößen-Lineari­sierungseinrichtung LIN werden die Meßgrößen linearisiert. Dabei dienen die ermittelten Zählerstände als Adresse für Linearisierungstabellen, die während der Kalibrierung indivi­duell für jeden Melder für Umgebungskenngrößen in einem Festwertspeicher ROM hinterlegt worden sind. Für den Feuchte­melder gibt es eine Linearisierungstabelle für den Feuchtesensor, die das nichtlineare Verhalten zwischen der relativen Luft­feuchtigkeit und der Frequenz beschreibt. Da die Melder für die Umgebungskenngrößen individuell kalibriert werden, ist in den Linearisierungstabellen zusätzlich zu den Kennliniendaten des spezifischen Sensors auch eine Information über die Toleranz der frequenzbestimmenden Bauteile enthalten. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß der Feuchtigkeitsmelder sekundlich die gemessene relative Luftfeuchte linear als pulsphasenmodulierten Stromimpuls über die Linienanschaltung LA und die Meldelinie ML an die Zentrale Z abgibt. Auf diese Weise wird erreicht, daß in einem Multisensormelder MSM1, wie er schematisch in Fig. 2 dargestellt ist, zuerst der Meßwert für die Rauchdichte MWR, dann der Meßwert für die Temperatur MWT, anschließend der Meßwert für die relative Luftfeuchte MWF und anschließend der Meßwert für den (absoluten) Luftdruck MWL zur Zentrale Z übertragen wird.

    [0023] In Fig.4 ist am Beispiel eines Multisensormelders MSM1 dar­gestellt, daß die Kompensation im Melder selbst erfolgt. Es ist dort schematisch gezeigt, daß an der Zentrale Z über die zweiadrige (a,b) Meldeprimärleitung ML eine Reihe von Multi­sensormeldern MSMl bis MSMn angeschlossen sind. Dabei ist der erste Multisensormelder MSMl als Blockschaltbild näher gezeigt. Die Brandkenngröße Rauchdichte RD wird mit dem Rauchsensor RS erfaßt. Die Umgebungskenngrößen werden mit dem Temperatur­sensor TS, dem Feuchtesensor FS und dem Luftdrucksensor LS erfaßt. Dabei wird mit Hilfe von Oszillatorschaltungen für die jeweilige Umgebungskenngröße ein jeweiliges frequenz­analoges Signal erzeugt, das mit der Erfassungseinrichtung ERF mit einem quarzgesteuerten Zeitbasiszähler gemessen wird. Über eine nachgeschaltete Linearisierungstabelle LIN, der ein Fest­wertspeicher ROM zugeordnet ist, werden die jeweiligen linearisierten Meßwerte für die Umgebungstemperatur T, die relative Luftfeuchtigkeit F und den absoluten Luftdruck L ermittelt und als jeweiliger Kompensationswert der Kompen­sationseinrichtung KOM zugeführt, in der der analoge Meßwert für die Rauchdichte MWD kompensiert wird. Der kompensierte Meßwert für die Rauchdichte KMWR, d.h. der von den Umwelt­einflüssen bereinigte Meßwert, wird bei der Abfrage über die Linienanschaltung LA zur Zentrale Z übertragen. Wie schon erwähnt, ist es zweckmäßig, die einzelnen Baugruppen ERF, LIN, ROM, KOM und LA durch einen Mikrorechner µR zu realisieren. In der Zentrale Z werden die am Meldeort detektierten und unverfälschten Meßwerte für die Rauchdichte KMWR in bekannter Weise zur Alarmbildung weiterverarbeitet. Mit der Erfindung sind daher Störeinflüsse, die von Umweltbedingungen herrühren, weitgehendst ausgeschlossen, so daß Fehlalarme, die aufgrund von Umweltbedingungen entstehen, weitgehendst vermieden werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Berücksichtigung klimatischer Umgebungs­einflüsse auf automatische Brandmelder (M1, M2,...) einer Brandmeldeanlage, in der die analogen Meldermeßwerte der Brandkenngrößen (BKG) z.B. Rauchdichte (RD), Hitze bzw. Wärme (Temperatur T), Flamme, zur Bildung von Alarmbedingungen verarbeitet und ausgewertet werden,
    dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den Brandkenngrößen (BKG) fortlaufend Umgebungskenngrößen (UKG), wie Temperatur (T), Luftfeuchte (F), Luftdruck (L), gemessen und daraus die jeweiligen Kompensationswerte ermittelt werden, mit denen die Meldermeßwerte (BKG) kompensiert werden, und daß die kompensierten Meldermeßwerte zur Bildung von Alarmkriterien weiterverarbeitet werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensation im jeweiligen Brandmelder selbst erfolgt oder in der Zentrale der Brandmeldeanlage durchgeführt wird, wobei zusätzlich zu den analogen Meldermeßwert die analogen Meßwerte der Umgebungskenngrößen regelmäßig zur Zentrale übertragen werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Umgebungs­temperatur (T), die relative Luftfeuchte (F) und der absolute Luftdruck (L) im Bereich des Brandmelders gemessen werden, und daß daraus mit einem Mikrorechner mit Hilfe von Algorithmen oder Umrechnungstabellen die jeweiligen Kompensationswerte berechnet werden.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Umrechnungs­tabellen für einen jeweiligen Brandmeldertyp (z.B. Ionisations­ melder oder optischer Rauchmelder) in einer Klimakammer unter definierten Temperatur-, Feuchte- und Luftdruckeinfluß ermittelt und in dafür vorgesehenen Festwertspeichern (ROM) eingeschrieben werden.
     
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Umgebungs­kenngröße Temperatur (T) mit einem Temperatursensor (TS), die Umgebungskenngröße relative Luftfeuchte (F) mit einem Feuchte­sensor (FS) und die Umgebungskenngröße absoluter Luftdruck (L) mit einem Luftdrucksensor (LS) erfaßt werden, daß das jeweilige Sensorsignal mittels einer Oszillatorschaltung (OSZ) in ein frequenzanaloges Signal umgewandelt wird, und daß aus jedem dieser Frequenzsignale mit einem quarzgesteuerten Zeit­basiszähler (ERF) und mittels der Linearisierungstabellen (LIN) der Wert der jeweiligen Umgebungskenngröße und damit der Kompensationswert ermittelt wird.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Rauchmelder die Brandkenngröße Rauchdichte (MWR) mit den Umgebungskenngrößen Temperatur (T), relative Luftfeuchte (F), und absoluter Luftdruck (L) kompensiert wird.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Wärmemelder die Brandkenngröße Wärme (T) mit der Umgebungs­kenngröße absoluter Luftdruck (L) und/oder relative Luft­feuchte (F) kompensiert wird, wobei die Brandkenngröße Wärme aus der Temperaturmessung (T) des Temperatursensors (TS) abgeleitet wird.
     
    8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die kompen­ sierten analogen Meßwerte bzw. die analogen Meßwerte der Brand- und der Umgebungskenngrößen nach dem Pulsmeldeverfahren mit dem Prinzip der Kettensynchronisation zur Zentrale übertragen werden.
     
    9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Brandmelder mit seinem Sensor für die Brandkenn­größe zusammen mit den Sensoren zur Erfassung der Umgebungs­kenngrößen temperatur (T), Luftfeuchte (F) und Luftdruck (L) einen Multisensormelder (MSM) bildet, daß der Temperatur­sensor (TS) von einem temperaturabhängigen Widerstand mit einer nachgeordneten Oszillatorschaltung (OSZ) gebildet ist, daß der Feuchtesensor (FS) von einer veränderbaren Kapazität mit einer nachgeordneten Oszillatorschaltung (OSZ) gebildet ist, daß der Luftdrucksensor (LS) von einer Siliziumdruck­meßbrücke mit nachgeschaltetem Verstärker und Spannungs­frequenzwandler (VCO) gebildet ist, daß den Umgebungskenn­größen-Sensoren (TS, FS, LS) eine Meßwert-Erfassungseinrichtung (ERF) und eine Meßgrößen-Linearisierungseinrichtung (LIN) mit zumindest einem zugeordneten Festwertspeicher (ROM) nachgeschaltet ist, daß der Multisensormelder (MSMl) eine Kompensationsschaltung (KOM) aufweist, der die Meßsignale der Brandkenngröße (MWR) und die linearisierten Umgebungskenngrößen (T,F,L) zugeführt werden, daß der Kompensationsschaltung (KOM) eine Linienanschaltung (LA) nachgeschaltet ist, die über einen Eingangs-Ausgangs-Kreis mit der Meldeprimärleitung (ML) verbunden ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Baugruppen (ERF, LIN, ROM, KOM und LA) von einem Mikrorechner (µR) gebildet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht