[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit einem Endlosförderer nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer bekannten Ringspinnmaschine dieser Art (GB-PS 1 168 638) sind die Hülsenzapfen
unmittelbar an dem als horizontales Förderband ausgebildeten Endlosförderer befestigt.
Der Endlosförderer ist im allgemeinen als ein sich möglichst wenig verziehendes Stahlband
ausgebildet, damit die vorbestimmten Abstände der Hülsenzapfen, die genau mit den
Abständen der Spinnstellen übereinstimmen müssen, auch bei längerem Betrieb der Maschine
unverändert bleiben.
[0003] Während bei der Ringspinnmaschine nach der GB-PS 1 168 638 die Hülsenzapfen im halben
Abstand der Spinnstellen angeordnet sind, um beim Doffen zeitweise gleichzeitig eine
Leerhülse und eine Vollhülse (Kops) der zugeordneten Spinnstelle aufnehmen zu können,
ist es auch möglich, an dem als Band ausgebildeten Endlosförderer nur im Abstand
der Spinnstellen Hülsenzapfen vorzusehen, wobei dann an jeder Spinnstelle noch ein
Zusatzzapfen vorgesehen werden muß, um beim Hülsenwechsel zeitweise eine der auszuwechselnden
Hülsen aufzunehmen (US-PS 3 905 184).
[0004] Weiter ist es schon bekannt (EP-A-0 061 432), auf jeder Maschinenseite einer Ringspinnmaschine
einen Endlosförderer vorzusehen, wobei beide Trümer jedes Endlosförderers mit Hülsenzapfen
bestückt sind, damit beim Wechsel einer vollen Hülse (Kops) gegen eine leere Hülse
zunächst die Vollhülse auf einen leeren Hülsenzapfen aufgesteckt werden kann, während
anschließend von dem der gleichen Spinnstelle zugeordneten Hülsenzapfen des anderen
Trums eine Leerhülse abgenommen und auf die Spindel der Spinnstelle aufgesetzt wird.
Auch bei dieser bekannten Ringspinnmaschine sind die Hülsenzapfen über Winkelstücke
unmittelbar mit dem Endlosförderer verbunden.
[0005] Es ist auch schon bekannt (JP-OS 57-161 134), die bei der an die Ringspinnmaschine
anschließenden Spulmaschine verwendeten Zapfenschlitten (peg trays) auch als Leerhülsen-Zufuhrmittel
bzw. Vollhülsen-Abfuhrmittel zu verwenden, indem diese Zapfenschlitten, die im allgemeinen
aus einer Kreisscheibe und einem senkrecht darauf angeordneten Mittelzapfen bestehen,
in einer rund um die Ringspinnmaschine laufenden Führungsschiene zu verschieben,
wobei der Durchmesser, insbesonere die Länge eines Zapfenschlittens geringfügig kleiner
ist als der Abstand zweier benachbarter Spinnstellen. Die einzelnen Zapfenschlitten
stehen in Berührung miteinander und werden durch Kraftausübung auf einen oder mehreren
Zapfenschlitten vorangeschoben, wobei die Schubkraft zumindest teilweise durch die
unmittelbare Berührung der Zapfenschlitten übertragen wird. Eine Fördervorrichtung
für derartige Zapfenschlitten ist auch aus der DE-OS 35 44 560 bekannt.
[0006] Nachteilig bei der Ringspinnmaschine nach der JP-OS 57-161 134 ist, daß die Hülsenzapfen
sich nicht exakt in Ausrichtung mit den Spinnstellen befinden, wenn eine Gruppe von
Zapfenschlitten mit Leerhülsen auf einer Maschinenseite vor die zugeordneten Spinnstellen
verschoben worden ist. Deswegen muß, bevor der Hülsenwechsel vorgenommen werden
kann, bei der bekannten Ringspinnmaschine ein Rechen rechtwinklig zur Spinnmaschinenlängsachse
zwischen die Zapfenschlitten geschoben werden, damit die Abstände der benachbarten
Hülsenzapfen exakt mit den Abständen benachbarter Spinnstellen koordiniert werden.
[0007] Bei einer ähnlichen Hülsentransporteinrichtung (DE-OS 37 12 027) wird mit einer sich
entlang der Spinnstellen erstreckenden hin- und hergehenden Schiene oder dergl. gearbeitet,
welche mit in einer Führungsschiene verschiebbaren Zapfenschlitten derart zusammenwirkt,
daß diese schrittweise bis zu der zugeordneten Spinnstelle verschoben werden. Damit
die Zapfenschlitten mit der zugeordneten Spinnstelle exakt ausgerichtet sind, müssen
sie entweder eine Länge exakt gleich dem Spinnstellenabstand aufweisen, oder es sind
an der hin- und hergehenden Schiene klinkenartig verschwenkbare Sperrelemente vorgesehen,
die sich genau im Abstand der Spinnstellen befinden, so daß die Sperrelemente eine
genaue Ausrichtung der Zapfenschlitten mit der zugeordneten Spinnstelle auch dann
gewährleisten, wenn die Halteschlitten nicht in Berührung miteinander stehen. Die
Klinken müssen jedoch mit hohem Herstellungsaufwand genau an der richtigen Stelle
der Schiene montiert werden.
[0008] Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Spinnmaschine der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, bei der noch nach der Montage des Endlosförderers eine abschnittsweise
Justierung von Mitnehmern bzw. Tragzapfen auf einfache Weise möglich ist, ohne daß
ein hoher baulicher Aufwand erforderlich ist.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1 vorgesehen.
[0010] Auf diese Weise können nach der Montage des Endlosförderers die einzelnen Abschnitte
noch in einem begrenzten Umfang relativ zu den anderen Abschnitten in Förderrichtung
verstellt bzw. verschoben werden, indem die Schlösser an einem oder beiden Enden entweder
in ihrer Länge verändert oder durch Schlösser mit etwas anderer Länge ersetzt werden.
[0011] Weiter können in vorteilhafter Weise beschädigte Abschnitte des Endlosförderers
unter Beibehaltung der übrigen Abschnitte gegen einwandfreie Abschnitte ausgewechselt
werden. Außerdem erleichtert die Erfindung die Montage des Endlosförderers in der
Spinnerei bzw. die Teilmontage im Herstellerwerk.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
[0013] Eine besonders vorteilhafte bauliche Verwirklichung des Erfindungsgedankens ist durch
Anspruch 4 gekennzeichnet.
[0014] Weitere zweckmäßige bauliche Ausgestaltungen sind durch die Patentansprüche 5, 6
definiert.
[0015] Bei einer Ringspinnmaschine mit einem bestimmten Spinnstellenabstand von beispielsweise
70 oder 75 mm brauchen lediglich zwei unterschiedliche Bandabschnitte bereitgehalten
zu werden, wobei die mit Mitnehmern bestückten Förderbandabschnitte z.B. 24 Mitnehmer
tragen können, so daß dieser Abschnitt bei 70 mm Spinnstellenabstand eine Länge von
1,68 m und bei 75 mm Spinnstellenabstand 1,80 m lang ist.
[0016] Nachdem bei der Anordnung von 24 Mitnehmern auf einen Förderbandabschnitt von 1,80
m Länge eine Anordnungsgenauigkeit von ±1 mm möglich ist, muß nicht jeder einzelne
Mitnehmer justiert werden können, sondern es genügt, wenn eine Vielzahl von an einem
Förderbandabschnitt fest montierten Mitnehmern gemeinsam durch eine Längenverstellbarkeit
des Förderbandabschnittes relativ zu den benachbarten Förderbandabschnitten mittels
der längenveränderlichen oder unterschiedliche Länge auf weisenden Schlösser gemeinsam
justierbar ist.
[0017] Für Spinnmaschinen mit Spinnstellenabständen von 70 und 75 mm brauchen somit insgesamt
nur drei verschiedene Förderbandabschnitte bereitgehalten werden, und zwar einer mit
einer Lange von 1,68 m, einer mit einer Länge von 1,80 m und ein weiterer von einer
solchen Länge, daß der mitnehmerfreie Bereich an den Enden der Maschine überbruckt
werden kann.
[0018] Die entsprechenden vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Ansprüche
7 und 8 gekennzeichnet.
[0019] Ein besonders bevorzugtes Montageverfahren ist durch Anspruch 9 gekennzeichnet.
[0020] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht einer erfindungsgemäßen Ringspinnmaschine mit
einem in verschiedene Abschnitte unterteilten Endlosförderer für Leer- und Vollhülsen,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Endlosförderer senkrecht zur Förderrichtung in vergrößertem
Maßstab,
Fig. 3 eine Ansicht eines vergrößerten Ausschnittes des Endlosförderers von der Innenseite
her,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 3, und
Fig. 6 einen zu Fig. 4 analogen Schnitt mit einem längenveränderlichen Schloß.
[0021] Nach Fig. 1 ist um eine Ringspinnmaschine 27 mit im gleichen Abstand angeordneten
Spinnstellen 11 auf beiden Maschinenseiten ein Endlosförderer 17 in Form eines vertikal
angeordneten Stahlbandes herumgelegt, indem er um Umlenkwalzen 39, 40, 41, 42 an den
vier Ecken der Maschine herumgeführt ist. In der in der Zeichnung dargestellten
Lage befindet sich der Endlosförderer 17 in der Hülsenwechselstellung.
[0022] An dem Endlosförderer 17 sind jeweils gegenüber jeder Spinnstelle 11 Mitnehmer 19
angeordnet, die mittels eines Mitnehmerfingers 19′ hinter den Tragzapfen 13 von Zapfenschlitten
18 greifen, welche gleitend verschiebbar und vorzugsweise auch geführt auf einer
Tragschiene 22 angeordnet sind. Mit Leerhülsen bestückte Zapfenschlitten 18 werden
von einer Pufferstrecke 29 her der Tragschiene 22 zugeführt, wobei durch einen geeigneten
und nicht dargestellten Haltemechanismus dafür gesorgt wird, daß beim Herannahen eines
Mitnehmers 19 an die Umlenkwalze 40 gerade ein Zapfenschlitten 18 auf die Tragschiene
22 vorgeschoben wird.
[0023] Im Bereich der Umlenkwalze 39 befindet sich das Ende der V-förmig um die Maschine
herumgeführten Tragschiene 22, wo die Zapfenschlitten 18 mittels eines Abweisers 36
von den Mitnehmerfingern 19′ und den Mitnehmern 19 getrennt und einer Pufferstrecke
28 zugeführt werden, die an eine Spulmaschine angeschlossen sein kann. Während bei
29 mit Leerhülsen bestückte Zapfenschlitten zugeführt werden, werden der Pufferstrecke
28 mit Vollhülsen (Kopsen) bestückte Zapfenschlitten 18 zugeführt.
[0024] In der in Fig. 1 dargestellten Hülsenwechselstellung werden Leerhülsen von den Zapfenschlitten
18 durch eine nicht dargestellte Hülsenwechselvorrichtung abgenommen und auf nicht
dargestellte Zwischenzapfen abgelegt. Dann werden die vollen Hülsen (Kopse) von den
Spinnstellen 11 abgenommen und auf die Hülsenzapfen 13 der Zapfenschlitten 18 aufgesetzt.
Anschließend werden die zwischengelagerten Leerhülsen auf die Spindeln der Spinnstellen
11 aufgesetzt, worauf der Spinnvorgang fortgesetzt werden kann. Die vollen Hülsen
werden jetzt durch Vorschieben des Endlosförderers 17 sukzessive der Pufferstrecke
28 zugeführt, von der sie dann an die Spulmaschine, die in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, weitergegeben werden.
[0025] Gleichzeitig werden über die Pufferstrecke 29 von der nicht dargestellten Spulmaschine
mit Leerhülsen bestückte Zapfenschlitten wieder der Tragschiene 22 und den Mitnehmern
19 zugeführt, so daß spätestens nach dem Vorliegen voller Spulen an den Spinnstellen
11 die Zapfenschlitten 18 wieder die aus Fig. 1 ersichtliche Position einnehmen.
[0026] Statt der Pufferstrecken 28, 29 könnten auch Hülsenumladestationen vorgesehen werden.
[0027] Erfindungsgemäß ist der Endlosförderer 17 dort, wo er mit Mitnehmern 19 bestückt
ist, in gleich lange Abschnitte 17′ unterteilt, welche an ihren Enden hakenförmige
Abbiegungen 90 aufweisen, über die sie durch Schlösser 89 (Fig. 3 bis 5) verbunden
sind. Außerdem sind die nicht mit Mitnehmern bestückten Abschnitte 17˝, die an den
Enden der Maschine um die Umlenkwalzen 39, 40 bzw. 41, 42 herumgeführt sind, von den
übrigen Abschnitten getrennt und ebenfalls durch hakenförmige Abbiegungen 90 über
Schlösser 89 mit diesen verbunden.
[0028] Nach den Fig. 3 bis 5 sind die Schlösser im wesentlichen in Form einer ebenen Platte
ausgebildet, die sich parallel zu den Förderbandabschnitten 17′, 17˝ erstreckt. Oben
und unten weisen die Schlösser 89 Abwinklungen auf, zwischen denen in einem definierten
Abstand in Förderrichtung zu den hakenförmigen Abbiegungen 90 komplementäre Gegenzapfen
91 angeordnet sind, hinter welche nach Fig. 4 die hakenförmiben Abbiegungen 90 greifen.
[0029] Sowohl die hakenformigen Abbiegungen 90 als auch das Schloß 89 befinden sich auf
der von den Umlenkwalzen 39, 40, 41, 42 abgewandten Seite des Förderbandes 17, damit
auf der den Umlenkwalzen zugewandten Seite keine Sprünge der Bandoberfläche vorhanden
sind, welche jedoch auf der Außenseite des Endlosförderers 17 nicht stören. Dort
sind die nach außen vorstehenden Mitnehmer 19 angebracht.
[0030] Grundsätzlich könnten die Schlösser auch auf der den Umlenkwalzen zugewandten Seite
des Förderbandes 17 vorgesehen sein, wobei sich die Schlösser jedoch nicht über die
volle Breite des Förderbandes 17 erstrecken dürften und in den Umfangsflächen der
Umlenkwalzen zu den Schlössern komplementäre Umfangsnuten vorzusehen wären.
[0031] Während die Tragzapfen 13 auch unmittelbar mit den Mitnehmern 19 verbunden sein
können, ist in Fig. 1 eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Hülsenzapfen 13
an Zapfenschlitten 18 befestigt sind, die mit den Mitnehmern 19 nur in Mitnahme- und/oder
Führungseingriff stehen, aber auch ganz von ihnen getragen werden können.
[0032] Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 2 im Schnitt vergrößert dargestellt. Danach
weist das vertikale Stahl-Förderband 17 eine nach innen zu der Umlenkwalze 39 vorstehende
Feder 73 auf, die in eine Umfangsnut 74 der Umlenkwalze 39 eingreift. Die übrigen
Umlenkwalzen 40, 41, 42 besitzen entsprechende Umfangsnuten 74. Aufgrund dieser Maßnahme
wird eine einwandfreie vertikale Ausrichtung zwischen dem Stahlband 17 und den Umlenkwalzen
erzielt.
[0033] Im unteren Bereich weist das vertikal stehende Förderband 17 eine nach außen weisende
Feder 75 auf, die - in Förderrichtung verschiebbar - in eine entsprechende Nut 76
des Mitnehmers 19 eingreift. Durch schematisch angedeutete Klemmittel 77 kann der
Mitnehmer 19 in verschiedenen Längspositionen relativ zum Förderband 17 festgelegt
werden. Auf diese Weise ist eine Längsverstellung des Mitnehmers 19 relativ zum Endlosförderer
17 möglich.
[0034] In seinem unteren Bereich weist der Mitnehmer 19 eine T-förmige Führungsausnehmung
78 auf, mittels der er gleitend auf einem dazu komplementären Profil 79 mit T-Querschnitt
aufliegt. Das T-Profil ist mit der Tragschiene 22 und der seitlichen Führung 56 fest
verbunden, d.h. maschinenfest. Aufgrund dieser Führung der Mitnehmer 19 werden diese
und auch das Förderband 17 zwischen den Umlenkwalzen 39, 40, 41, 42 auch in vertikaler
Richtung einwandfrei abgestützt und geführt.
[0035] Der kreiszylinderförmige Gleitkörper 44 der Zapfenschlitten 18 ist auf der Tragschiene
22 gleitend gelagert und wird von dem Mitnehmerfinger 19′ des Mitnehmers 19 vorgeschoben,
wenn der Endlosförderer 17 in Umlauf versetzt wird.
[0036] Die seitlichen Führungen 56 sind an ihrem oberen Ende noch zu einem Führungsrand
80 abgebogen, so daß die Gleitkörper 44 von oben gegen ein Anheben gesichert sind
und nur in der gewünschten Förderrichtung fortbe wegt werden können.
[0037] Die Montage des Endlosförderers 17 der vorstehend beschriebenen Spinnmaschine geht
wie folgt vor sich:
[0038] Zunächst werden beispielsweise 24 Mitnehmer an einem 1,80 m langen Stahlbandabschnitt
17′ mit einer Genauigkeit von ±1 mm unverrückbar befestigt. Alsdann werden in ihrer
Länge vorberechnete Schlösser 89 ausgewählt, und die für die betreffende Spinnmaschine
27 erforderliche Anzahl von Mitnehmer-Abschnitten 17′ wird über die Schlösser 89
aneinandergehängt. An den beiden Stirnseiten der Maschine werden zwei Abschnitte
17˝ eingehängt. In dieser Form wird der Endlosförderer 17 montiert.
[0039] Die beiden Umlenkwalzen 41, 42 können in Richtung des Pfeiles S nach Fig. 1 verstellt
werden, um den Endlosförderer 17 in gewünschter Weise zu spannen.
[0040] Sobald diese Montage erfolgt ist, wird der Endlosförderer 17 in die in Fig. 1 dargestellte
Hülsenwechselstellung gebracht, und es wird überprüft, an welchen Stellen die Hülsenzapfen
13 noch nicht ganz einwandfrei mit den Spindeln der zugeordneten Spinnstellen 11 ausgerichtet
sind. Dort wird dann der gesamte betreffende Bandabschnitt 17′ in oder entgegen der
Förderrichtung f verstellt, indem an beiden Enden die Schlösser 89 gegen längere
bzw. kürzere ausgetauscht werden. Da erfindungsgemäß an einem Ende ein längeres Schloß
89 durch ein kürzeres und am anderen Ende ein kürzeres Schloß 89 durch ein längeres
ersetzt werden soll, bleibt die Umfangslänge des Endlosförderers 17 hierbei gleich;
lediglich die Relativposition des betreffenden Abschnittes 17′ zu den übrigen Abschnitten
wird durch den Schlösseraustausch in der gewünschten Weise verändert.
[0041] Eine längenveränderliche Ausgestaltung eines Schlosses 89′ ist in Fig. 6 schematisch
wiedergegeben, in der gleiche Bezugszahlen entsprechende Teile wie in den vorangehenden
Figuren bezeichnen.
[0042] Das Schloß 89′ ist senkrecht zur Förderrichtung zweigeteilt, wobei an den einander
gegenüberliegenden Stirnkanten 126 der beiden Schloßteile mit Gewindebohrungen 127,
127′ versehene Abwinklungen 128, 128′ vorgesehen sind. Die Gewindebohrungen 127, 127′
sind mit gegenläufigen Gewinden versehen, und es ist in die beiden Bohrungen eine
durchgehende Schraube 129 mit entsprechend gegenläufigen Gewinden eingeschraubt.
[0043] In Fig. 6 sind die Abwinklungen 128, 128′ als sich nach innen zu den Wandabschnitten
17′, 17˝ erstreckend dargestellt. Zwecks leichterer Betätigung der Schraube 129 können
sich die Abwinklungen 128, 128′ aber auch in der entgegengesetzten Richtung nach außen
erstrecken, wo die Schraube 129 besser zugänglich ist.
[0044] Bei einer vorbestimmten und vorberechneten Position der Schraube 129 werden die Schlösser
89′ zwischen die Abschnitte 17 bzw. 17′, 17˝ eingesetzt. Anschließend können dann
Relativjustierungen benachbarter Abschnitte durch Verdrehen der Schraube 129 in der
einen oder anderen Richtung vorgenommen werden, wobei darauf geachtet werden sollte,
daß, wenn an einem Ende eines Abschnittes 17′ bzw. 17˝ das Schloß 89′ verkürzt wird,
es am anderen Ende entsprechend verlängert wird, damit die Gesamtspannung des Endlosförderers
17 unverändert bleibt und lediglich der zu verstellende Förderbandabschnitt 17′ relativ
zu den übrigen Abschnitten in oder entgegen der Förderrichtung in der gewünschten
Weise verschoben wird.
1. Spinnmaschine, wie Ringspinnmaschine mit einem Endlosförderer (17), an dem Hülsenzapfen
(13) zur Aufnahme von Voll- oder Leerhülsen angebracht sind, die in Förderrichtung
des Endlosförderers (17) gesehen eine exakte Position auf dem Endlosförderer (17)
einnehmen müssen, um in einer vorbestimmten Hülsenwechselstellung der Endlosförderer
(17) mit einer Spinnstelle oder Spindel (11) oder sonstigen Hülsentraganordnung in
Ausrichtung zu kommen und so eine einwandfreie Hülsenübergabe vom bzw. auf den Hülsenzapfen
(13) zu gewährleisten,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vorzugsweise in seiner Längsrichtung spannbare Endlosförderer (17) in Längsrichtung
in verschiedene Abschnitte (17′, 17˝) unterteilt ist, welche durch längenverstellbare
Schlösser (89′) oder gegen Schlösser anderer Länge auswechselbare Schlösser (89)
verbunden sind, derart, daß eine an einem Abschnitt (17′) angeordnete Vielzahl von
Hülsenzapfen (13) durch Längenveränderung der an einem oder beiden Enden vorgesehenen
Schlösser (89′) oder durch Einsetzen von Schlössern (89) anderer Länge an einem oder
beiden Enden in der Hülsenwechselstellung des Endlosförderers (17) exakt auf die zugeordneten
Spinnstellen (11) bzw. Hülsentraganordnungen ausrichtbar sind.
2. Spinnmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülsenzapfen (13) an Zapfenschlitten (18) angebracht sind, die durch den
Mitnehmer (19) vorzugsweise auf einer Tragschiene (22) verschoben werden.
3. Spinnmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülsenzapfen (13) unmittelbar am Mitnehmer (19) angebracht sind.
4. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (17′, 17˝) des als Förderband, insbesondere Stahlband ausgebildeten
Endlosförderers (17) an den Enden (90) nach außen von den Umlenkwalzen (39, 40, 41,
42) des Endlosförderers (17) weg hakenförmig abgebogen sind und entsprechende Gegenzapfen
(91) der Schlösser (89) hintergreifen.
5. Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlösser (89) eine Breite entsprechend der Breite des Endlosförderers (17)
aufweisen.
6. Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlösser (89) in Form einer Platte ausgebildet sind, welche über Abwinklungen
am oberen und unteren Rand die Gegenzapfen (91) trägt.
7. Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Abschnitte (17′, 17˝) jeweils einheitlicher Länge vorgesehen sind, von denen
der erste Abschnitt (17′) zur Aufnahme einer vorbestimmten Zahl von Mitnehmern (19),
z.B. von 24 Mitnehmern (19) ausgebildet ist, während der zweite Abschnitt (17˝) keine
Mitnehmer trägt und die auf beiden Seiten der Spinnmaschine (27) angeordneten, mit
Mitnehmern (19) be stuckten Abschnitte (17′) des Endlosförderers (17) an den Stirnenden
verbindet.
8. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Sorten von Abschnitten, die mit Mitnehmern (19) bestückt sind, vorgesehen
sind, und zwar ein Abschnitt mit einer für einen ersten Spinnstellenabstand von
beispielsweise 75 mm geeigneten Länge und ein Abschnitt mit einer für einen zweiten
Spinnstellenabstand von beispielsweise 70 mm geeigneten Länge, wobei zusätzlich noch
zwei die beiden Maschinenseiten verbindender Abschnitte (17˝) ohne Mitnehmer (19)
als drittes und viertes Element vorgesehen sein können.
9. Verfahren zur Montage eines Endlosförderers einer Spinnmaschine nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Mitnehmer (19) an den zugeordneten Abschnitten (17′) in möglichst
genauer Positionierung fest angebracht werden, daß dann der Endlosförderer (17)
mit einer vorberechneten Anordnung von Schlössern (89) an der Spinnmaschine montiert
und gespannt werden, daß dann der Endlosförderer (17) in die Hülsenwechselstellung
verfahren wird, daß anschließend die Ausrichtung der einzelnen Mitnehmer (19) bzw.
Tragzapfen (13) relativ zur zugeordneten Spinnstelle überprüft wird und daß anschließend
dort, wo keine exakte Ausrichtung vorliegt, durch Längenveränderung oder Austausch
von Schlössern (89) die einzelnen Abschnitte (17′) in eine exakte Ausrichtposition
relativ zu den zugeordneten Spinnstellen (11) gebracht werden.