(19)
(11) EP 0 418 418 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1991  Patentblatt  1991/13

(21) Anmeldenummer: 89117489.8

(22) Anmeldetag:  21.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 9/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Wernli, Jörg
    CH-8404 Winterthur (CH)
  • Aliesch, Robert
    CH-8635 Dürnten (CH)
  • Vontobel, Hans-Ulrich
    CH-8708 Männedorf (CH)
  • André, Junod
    CH-8330 Hermatswil (CH)
  • Rimmele, Karl
    CH-8716 Schmerikon (CH)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fördervorrichtung an einer Spinnmaschine


    (57) Ein Endlosförderer bei einer Ringspinnmaschine weist Hülsenzapfen (13) zur Aufnahme von Voll- oder Leerhül­sen auf, die in Förderrichtung des Endlosförderers (17) gesehen eine exakte Position einnehmen müssen, um in einer vorbestimmten Hülsenwechselstellung des Endlos­förderers (17) mit einer Spindel (11) oder Hülsentrag­anordnung in Ausrichtung zu kommen und so eine einwand­freie Hülsenübergabe von bzw. auf den Hülsenzapfen (13) zu gewährleisten. Der Endlosförderer (17) ist in Längs­richtung in verschiedene Abschnitte (17′, 17˝) unter­teilt, welche durch Schlösser (89) unterschiedlicher Länge verbunden sind, derart, daß eine an einem Ab­schnitt (17′) angeordnete Vielzahl von Hülsenzapfen (13) durch Einsetzen von Schlösser (89) anderer Länge an beiden Enden in der Hülsenwechselstellung des Endlos­förderers (17) exakt auf die zugeordneten Spinnstellen (11) ausrichtbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit einem End­losförderer nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei einer bekannten Ringspinnmaschine dieser Art (GB-PS 1 168 638) sind die Hülsenzapfen unmittelbar an dem als horizontales Förderband ausgebildeten Endlosförderer be­festigt. Der Endlosförderer ist im allgemeinen als ein sich möglichst wenig verziehendes Stahlband ausge­bildet, damit die vorbestimmten Abstände der Hülsen­zapfen, die genau mit den Abständen der Spinnstellen übereinstimmen müssen, auch bei längerem Betrieb der Ma­schine unverändert bleiben.

    [0003] Während bei der Ringspinnmaschine nach der GB-PS 1 168 638 die Hülsenzapfen im halben Abstand der Spinn­stellen angeordnet sind, um beim Doffen zeitweise gleichzeitig eine Leerhülse und eine Vollhülse (Kops) der zugeordneten Spinnstelle aufnehmen zu können, ist es auch möglich, an dem als Band ausgebildeten Endlos­förderer nur im Abstand der Spinnstellen Hülsenzapfen vorzusehen, wobei dann an jeder Spinnstelle noch ein Zu­satzzapfen vorgesehen werden muß, um beim Hülsenwechsel zeitweise eine der auszuwechselnden Hülsen aufzunehmen (US-PS 3 905 184).

    [0004] Weiter ist es schon bekannt (EP-A-0 061 432), auf jeder Maschinenseite einer Ringspinnmaschine einen Endlosför­derer vorzusehen, wobei beide Trümer jedes Endlosförde­rers mit Hülsenzapfen bestückt sind, damit beim Wechsel einer vollen Hülse (Kops) gegen eine leere Hülse zu­nächst die Vollhülse auf einen leeren Hülsenzapfen auf­gesteckt werden kann, während anschließend von dem der gleichen Spinnstelle zugeordneten Hülsenzapfen des ande­ren Trums eine Leerhülse abgenommen und auf die Spindel der Spinnstelle aufgesetzt wird. Auch bei dieser bekann­ten Ringspinnmaschine sind die Hülsenzapfen über Winkel­stücke unmittelbar mit dem Endlosförderer verbunden.

    [0005] Es ist auch schon bekannt (JP-OS 57-161 134), die bei der an die Ringspinnmaschine anschließenden Spulmaschi­ne verwendeten Zapfenschlitten (peg trays) auch als Leerhülsen-Zufuhrmittel bzw. Vollhülsen-Abfuhrmittel zu verwenden, indem diese Zapfenschlitten, die im allgemei­nen aus einer Kreisscheibe und einem senkrecht darauf angeordneten Mittelzapfen bestehen, in einer rund um die Ringspinnmaschine laufenden Führungsschiene zu ver­schieben, wobei der Durchmesser, insbesonere die Länge eines Zapfenschlittens geringfügig kleiner ist als der Abstand zweier benachbarter Spinnstellen. Die einzelnen Zapfenschlitten stehen in Berührung miteinander und wer­den durch Kraftausübung auf einen oder mehreren Zapfen­schlitten vorangeschoben, wobei die Schubkraft zumin­dest teilweise durch die unmittelbare Berührung der Zapfenschlitten übertragen wird. Eine Fördervorrichtung für derartige Zapfenschlitten ist auch aus der DE-OS 35 44 560 bekannt.

    [0006] Nachteilig bei der Ringspinnmaschine nach der JP-OS 57-161 134 ist, daß die Hülsenzapfen sich nicht exakt in Ausrichtung mit den Spinnstellen befinden, wenn eine Gruppe von Zapfenschlitten mit Leerhülsen auf einer Ma­schinenseite vor die zugeordneten Spinnstellen ver­schoben worden ist. Deswegen muß, bevor der Hülsenwech­sel vorgenommen werden kann, bei der bekannten Ring­spinnmaschine ein Rechen rechtwinklig zur Spinnmaschi­nenlängsachse zwischen die Zapfenschlitten geschoben werden, damit die Abstände der benachbarten Hülsen­zapfen exakt mit den Abständen benachbarter Spinnstel­len koordiniert werden.

    [0007] Bei einer ähnlichen Hülsentransporteinrichtung (DE-OS 37 12 027) wird mit einer sich entlang der Spinnstellen erstreckenden hin- und hergehenden Schiene oder dergl. gearbeitet, welche mit in einer Führungsschiene ver­schiebbaren Zapfenschlitten derart zusammenwirkt, daß diese schrittweise bis zu der zugeordneten Spinnstelle verschoben werden. Damit die Zapfenschlitten mit der zu­geordneten Spinnstelle exakt ausgerichtet sind, müssen sie entweder eine Länge exakt gleich dem Spinnstel­lenabstand aufweisen, oder es sind an der hin- und her­gehenden Schiene klinkenartig verschwenkbare Sperrele­mente vorgesehen, die sich genau im Abstand der Spinn­stellen befinden, so daß die Sperrelemente eine genaue Ausrichtung der Zapfenschlitten mit der zugeordneten Spinnstelle auch dann gewährleisten, wenn die Halte­schlitten nicht in Berührung miteinander stehen. Die Klinken müssen jedoch mit hohem Herstellungsaufwand genau an der richtigen Stelle der Schiene montiert wer­den.

    [0008] Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Spinnmaschi­ne der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der noch nach der Montage des Endlosförderers eine ab­schnittsweise Justierung von Mitnehmern bzw. Tragzapfen auf einfache Weise möglich ist, ohne daß ein hoher bau­licher Aufwand erforderlich ist.

    [0009] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kenn­zeichnenden Teils des Anspruchs 1 vorgesehen.

    [0010] Auf diese Weise können nach der Montage des Endlosför­derers die einzelnen Abschnitte noch in einem begrenz­ten Umfang relativ zu den anderen Abschnitten in Förder­richtung verstellt bzw. verschoben werden, indem die Schlösser an einem oder beiden Enden entweder in ihrer Länge verändert oder durch Schlösser mit etwas anderer Länge ersetzt werden.

    [0011] Weiter können in vorteilhafter Weise beschädigte Ab­schnitte des Endlosförderers unter Beibehaltung der übrigen Abschnitte gegen einwandfreie Abschnitte ausge­wechselt werden. Außerdem erleichtert die Erfindung die Montage des Endlosförderers in der Spinnerei bzw. die Teilmontage im Herstellerwerk.

    [0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.

    [0013] Eine besonders vorteilhafte bauliche Verwirklichung des Erfindungsgedankens ist durch Anspruch 4 gekennzeich­net.

    [0014] Weitere zweckmäßige bauliche Ausgestaltungen sind durch die Patentansprüche 5, 6 definiert.

    [0015] Bei einer Ringspinnmaschine mit einem bestimmten Spinn­stellenabstand von beispielsweise 70 oder 75 mm brau­chen lediglich zwei unterschiedliche Bandabschnitte be­reitgehalten zu werden, wobei die mit Mitnehmern be­stückten Förderbandabschnitte z.B. 24 Mitnehmer tragen können, so daß dieser Abschnitt bei 70 mm Spinnstellen­abstand eine Länge von 1,68 m und bei 75 mm Spinnstel­lenabstand 1,80 m lang ist.

    [0016] Nachdem bei der Anordnung von 24 Mitnehmern auf einen Förderbandabschnitt von 1,80 m Länge eine Anordnungs­genauigkeit von ±1 mm möglich ist, muß nicht jeder ein­zelne Mitnehmer justiert werden können, sondern es genügt, wenn eine Vielzahl von an einem Förderbandab­schnitt fest montierten Mitnehmern gemeinsam durch eine Längenverstellbarkeit des Förderbandabschnittes relativ zu den benachbarten Förderbandabschnitten mittels der längenveränderlichen oder unterschiedliche Länge auf­ weisenden Schlösser gemeinsam justierbar ist.

    [0017] Für Spinnmaschinen mit Spinnstellenabständen von 70 und 75 mm brauchen somit insgesamt nur drei verschiedene Förderbandabschnitte bereitgehalten werden, und zwar einer mit einer Lange von 1,68 m, einer mit einer Länge von 1,80 m und ein weiterer von einer solchen Länge, daß der mitnehmerfreie Bereich an den Enden der Maschi­ne überbruckt werden kann.

    [0018] Die entsprechenden vorteilhaften Ausgestaltungen der Er­findung sind durch die Ansprüche 7 und 8 gekennzeich­net.

    [0019] Ein besonders bevorzugtes Montageverfahren ist durch An­spruch 9 gekennzeichnet.

    [0020] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Draufsicht einer erfindungs­gemäßen Ringspinnmaschine mit einem in verschie­dene Abschnitte unterteilten Endlosförderer für Leer- und Vollhülsen,

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Endlosförderer senk­recht zur Förderrichtung in vergrößertem Maß­stab,

    Fig. 3 eine Ansicht eines vergrößerten Ausschnittes des Endlosförderers von der Innenseite her,

    Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3,

    Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 3, und

    Fig. 6 einen zu Fig. 4 analogen Schnitt mit einem län­genveränderlichen Schloß.



    [0021] Nach Fig. 1 ist um eine Ringspinnmaschine 27 mit im gleichen Abstand angeordneten Spinnstellen 11 auf bei­den Maschinenseiten ein Endlosförderer 17 in Form eines vertikal angeordneten Stahlbandes herumgelegt, indem er um Umlenkwalzen 39, 40, 41, 42 an den vier Ecken der Ma­schine herumgeführt ist. In der in der Zeichnung dar­gestellten Lage befindet sich der Endlosförderer 17 in der Hülsenwechselstellung.

    [0022] An dem Endlosförderer 17 sind jeweils gegenüber jeder Spinnstelle 11 Mitnehmer 19 angeordnet, die mittels eines Mitnehmerfingers 19′ hinter den Tragzapfen 13 von Zapfenschlitten 18 greifen, welche gleitend verschieb­bar und vorzugsweise auch geführt auf einer Tragschiene 22 angeordnet sind. Mit Leerhülsen bestückte Zapfen­schlitten 18 werden von einer Pufferstrecke 29 her der Tragschiene 22 zugeführt, wobei durch einen geeigneten und nicht dargestellten Haltemechanismus dafür gesorgt wird, daß beim Herannahen eines Mitnehmers 19 an die Um­lenkwalze 40 gerade ein Zapfenschlitten 18 auf die Trag­schiene 22 vorgeschoben wird.

    [0023] Im Bereich der Umlenkwalze 39 befindet sich das Ende der V-förmig um die Maschine herumgeführten Tragschiene 22, wo die Zapfenschlitten 18 mittels eines Abweisers 36 von den Mitnehmerfingern 19′ und den Mitnehmern 19 getrennt und einer Pufferstrecke 28 zugeführt werden, die an eine Spulmaschine angeschlossen sein kann. Wäh­rend bei 29 mit Leerhülsen bestückte Zapfenschlitten zu­geführt werden, werden der Pufferstrecke 28 mit Vollhül­sen (Kopsen) bestückte Zapfenschlitten 18 zugeführt.

    [0024] In der in Fig. 1 dargestellten Hülsenwechselstellung werden Leerhülsen von den Zapfenschlitten 18 durch eine nicht dargestellte Hülsenwechselvorrichtung abgenommen und auf nicht dargestellte Zwischenzapfen abgelegt. Dann werden die vollen Hülsen (Kopse) von den Spinnstel­len 11 abgenommen und auf die Hülsenzapfen 13 der Zapfenschlitten 18 aufgesetzt. Anschließend werden die zwischengelagerten Leerhülsen auf die Spindeln der Spinnstellen 11 aufgesetzt, worauf der Spinnvorgang fortgesetzt werden kann. Die vollen Hülsen werden jetzt durch Vorschieben des Endlosförderers 17 sukzessive der Pufferstrecke 28 zugeführt, von der sie dann an die Spulmaschine, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, weitergegeben werden.

    [0025] Gleichzeitig werden über die Pufferstrecke 29 von der nicht dargestellten Spulmaschine mit Leerhülsen bestück­te Zapfenschlitten wieder der Tragschiene 22 und den Mitnehmern 19 zugeführt, so daß spätestens nach dem Vor­liegen voller Spulen an den Spinnstellen 11 die Zapfen­schlitten 18 wieder die aus Fig. 1 ersichtliche Posi­tion einnehmen.

    [0026] Statt der Pufferstrecken 28, 29 könnten auch Hülsenumla­destationen vorgesehen werden.

    [0027] Erfindungsgemäß ist der Endlosförderer 17 dort, wo er mit Mitnehmern 19 bestückt ist, in gleich lange Ab­schnitte 17′ unterteilt, welche an ihren Enden hakenför­mige Abbiegungen 90 aufweisen, über die sie durch Schlösser 89 (Fig. 3 bis 5) verbunden sind. Außerdem sind die nicht mit Mitnehmern bestückten Abschnitte 17˝, die an den Enden der Maschine um die Umlenkwalzen 39, 40 bzw. 41, 42 herumgeführt sind, von den übrigen Abschnitten getrennt und ebenfalls durch hakenförmige Abbiegungen 90 über Schlösser 89 mit diesen verbunden.

    [0028] Nach den Fig. 3 bis 5 sind die Schlösser im wesent­lichen in Form einer ebenen Platte ausgebildet, die sich parallel zu den Förderbandabschnitten 17′, 17˝ erstreckt. Oben und unten weisen die Schlösser 89 Abwin­klungen auf, zwischen denen in einem definierten Ab­stand in Förderrichtung zu den hakenförmigen Abbie­gungen 90 komplementäre Gegenzapfen 91 angeordnet sind, hinter welche nach Fig. 4 die hakenförmiben Abbiegungen 90 greifen.

    [0029] Sowohl die hakenformigen Abbiegungen 90 als auch das Schloß 89 befinden sich auf der von den Umlenkwalzen 39, 40, 41, 42 abgewandten Seite des Förderbandes 17, damit auf der den Umlenkwalzen zugewandten Seite keine Sprünge der Bandoberfläche vorhanden sind, welche je­doch auf der Außenseite des Endlosförderers 17 nicht stören. Dort sind die nach außen vorstehenden Mitnehmer 19 angebracht.

    [0030] Grundsätzlich könnten die Schlösser auch auf der den Um­lenkwalzen zugewandten Seite des Förderbandes 17 vorge­sehen sein, wobei sich die Schlösser jedoch nicht über die volle Breite des Förderbandes 17 erstrecken dürften und in den Umfangsflächen der Umlenkwalzen zu den Schlössern komplementäre Umfangsnuten vorzusehen wären.

    [0031] Während die Tragzapfen 13 auch unmittelbar mit den Mit­nehmern 19 verbunden sein können, ist in Fig. 1 eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Hülsenzapfen 13 an Zapfenschlitten 18 befestigt sind, die mit den Mitnehmern 19 nur in Mitnahme- und/oder Führungsein­griff stehen, aber auch ganz von ihnen getragen werden können.

    [0032] Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 2 im Schnitt vergrößert dargestellt. Danach weist das vertikale Stahl-Förderband 17 eine nach innen zu der Umlenkwalze 39 vorstehende Feder 73 auf, die in eine Umfangsnut 74 der Umlenkwalze 39 eingreift. Die übrigen Umlenkwalzen 40, 41, 42 besitzen entsprechende Umfangsnuten 74. Auf­grund dieser Maßnahme wird eine einwandfreie vertikale Ausrichtung zwischen dem Stahlband 17 und den Umlenkwal­zen erzielt.

    [0033] Im unteren Bereich weist das vertikal stehende Förder­band 17 eine nach außen weisende Feder 75 auf, die - in Förderrichtung verschiebbar - in eine entsprechende Nut 76 des Mitnehmers 19 eingreift. Durch schematisch ange­deutete Klemmittel 77 kann der Mitnehmer 19 in verschie­denen Längspositionen relativ zum Förderband 17 festge­legt werden. Auf diese Weise ist eine Längsverstellung des Mitnehmers 19 relativ zum Endlosförderer 17 mög­lich.

    [0034] In seinem unteren Bereich weist der Mitnehmer 19 eine T-förmige Führungsausnehmung 78 auf, mittels der er gleitend auf einem dazu komplementären Profil 79 mit T-Querschnitt aufliegt. Das T-Profil ist mit der Trag­schiene 22 und der seitlichen Führung 56 fest verbun­den, d.h. maschinenfest. Aufgrund dieser Führung der Mitnehmer 19 werden diese und auch das Förderband 17 zwischen den Umlenkwalzen 39, 40, 41, 42 auch in verti­kaler Richtung einwandfrei abgestützt und geführt.

    [0035] Der kreiszylinderförmige Gleitkörper 44 der Zapfen­schlitten 18 ist auf der Tragschiene 22 gleitend gela­gert und wird von dem Mitnehmerfinger 19′ des Mitneh­mers 19 vorgeschoben, wenn der Endlosförderer 17 in Umlauf versetzt wird.

    [0036] Die seitlichen Führungen 56 sind an ihrem oberen Ende noch zu einem Führungsrand 80 abgebogen, so daß die Gleitkörper 44 von oben gegen ein Anheben gesichert sind und nur in der gewünschten Förderrichtung fortbe­ wegt werden können.

    [0037] Die Montage des Endlosförderers 17 der vorstehend be­schriebenen Spinnmaschine geht wie folgt vor sich:

    [0038] Zunächst werden beispielsweise 24 Mitnehmer an einem 1,80 m langen Stahlbandabschnitt 17′ mit einer Genauig­keit von ±1 mm unverrückbar befestigt. Alsdann werden in ihrer Länge vorberechnete Schlösser 89 ausgewählt, und die für die betreffende Spinnmaschine 27 erforder­liche Anzahl von Mitnehmer-Abschnitten 17′ wird über die Schlösser 89 aneinandergehängt. An den beiden Stirn­seiten der Maschine werden zwei Abschnitte 17˝ einge­hängt. In dieser Form wird der Endlosförderer 17 mon­tiert.

    [0039] Die beiden Umlenkwalzen 41, 42 können in Richtung des Pfeiles S nach Fig. 1 verstellt werden, um den Endlosförderer 17 in gewünschter Weise zu spannen.

    [0040] Sobald diese Montage erfolgt ist, wird der Endlosförde­rer 17 in die in Fig. 1 dargestellte Hülsenwechselstel­lung gebracht, und es wird überprüft, an welchen Stel­len die Hülsenzapfen 13 noch nicht ganz einwandfrei mit den Spindeln der zugeordneten Spinnstellen 11 ausgerich­tet sind. Dort wird dann der gesamte betreffende Bandab­schnitt 17′ in oder entgegen der Förderrichtung f ver­stellt, indem an beiden Enden die Schlösser 89 gegen längere bzw. kürzere ausgetauscht werden. Da erfindungs­gemäß an einem Ende ein längeres Schloß 89 durch ein kürzeres und am anderen Ende ein kürzeres Schloß 89 durch ein längeres ersetzt werden soll, bleibt die Umfangslänge des Endlosförderers 17 hierbei gleich; le­diglich die Relativposition des betreffenden Abschnit­tes 17′ zu den übrigen Abschnitten wird durch den Schlösseraustausch in der gewünschten Weise verändert.

    [0041] Eine längenveränderliche Ausgestaltung eines Schlosses 89′ ist in Fig. 6 schematisch wiedergegeben, in der gleiche Bezugszahlen entsprechende Teile wie in den vor­angehenden Figuren bezeichnen.

    [0042] Das Schloß 89′ ist senkrecht zur Förderrichtung zweige­teilt, wobei an den einander gegenüberliegenden Stirn­kanten 126 der beiden Schloßteile mit Gewindebohrungen 127, 127′ versehene Abwinklungen 128, 128′ vorgesehen sind. Die Gewindebohrungen 127, 127′ sind mit gegenläu­figen Gewinden versehen, und es ist in die beiden Boh­rungen eine durchgehende Schraube 129 mit entsprechend gegenläufigen Gewinden eingeschraubt.

    [0043] In Fig. 6 sind die Abwinklungen 128, 128′ als sich nach innen zu den Wandabschnitten 17′, 17˝ erstreckend darge­stellt. Zwecks leichterer Betätigung der Schraube 129 können sich die Abwinklungen 128, 128′ aber auch in der entgegengesetzten Richtung nach außen erstrecken, wo die Schraube 129 besser zugänglich ist.

    [0044] Bei einer vorbestimmten und vorberechneten Position der Schraube 129 werden die Schlösser 89′ zwischen die Ab­schnitte 17 bzw. 17′, 17˝ eingesetzt. Anschließend können dann Relativjustierungen benachbarter Abschnitte durch Verdrehen der Schraube 129 in der einen oder ande­ren Richtung vorgenommen werden, wobei darauf geachtet werden sollte, daß, wenn an einem Ende eines Abschnit­tes 17′ bzw. 17˝ das Schloß 89′ verkürzt wird, es am an­deren Ende entsprechend verlängert wird, damit die Ge­samtspannung des Endlosförderers 17 unverändert bleibt und lediglich der zu verstellende Förderbandabschnitt 17′ relativ zu den übrigen Abschnitten in oder entgegen der Förderrichtung in der gewünschten Weise verschoben wird.


    Ansprüche

    1. Spinnmaschine, wie Ringspinnmaschine mit einem End­losförderer (17), an dem Hülsenzapfen (13) zur Auf­nahme von Voll- oder Leerhülsen angebracht sind, die in Förderrichtung des Endlosförderers (17) gesehen eine exakte Position auf dem Endlosförderer (17) einnehmen müssen, um in einer vorbestimmten Hülsenwechselstellung der Endlosförderer (17) mit einer Spinnstelle oder Spindel (11) oder sonstigen Hülsentraganordnung in Ausrichtung zu kommen und so eine einwandfreie Hülsenübergabe vom bzw. auf den Hülsenzapfen (13) zu gewährleisten,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der vorzugsweise in seiner Längsrichtung spann­bare Endlosförderer (17) in Längsrichtung in ver­schiedene Abschnitte (17′, 17˝) unterteilt ist, welche durch längenverstellbare Schlösser (89′) oder gegen Schlösser anderer Länge auswechselbare Schlös­ser (89) verbunden sind, derart, daß eine an einem Abschnitt (17′) angeordnete Vielzahl von Hülsen­zapfen (13) durch Längenveränderung der an einem oder beiden Enden vorgesehenen Schlösser (89′) oder durch Einsetzen von Schlössern (89) anderer Länge an einem oder beiden Enden in der Hülsenwechselstellung des Endlosförderers (17) exakt auf die zugeordneten Spinnstellen (11) bzw. Hülsentraganordnungen aus­richtbar sind.
     
    2. Spinnmaschine nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Hülsenzapfen (13) an Zapfenschlitten (18) an­gebracht sind, die durch den Mitnehmer (19) vorzugs­weise auf einer Tragschiene (22) verschoben werden.
     
    3. Spinnmaschine nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Hülsenzapfen (13) unmittelbar am Mitnehmer (19) angebracht sind.
     
    4. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abschnitte (17′, 17˝) des als Förderband, insbesondere Stahlband ausgebildeten Endlosförderers (17) an den Enden (90) nach außen von den Umlenkwal­zen (39, 40, 41, 42) des Endlosförderers (17) weg ha­kenförmig abgebogen sind und entsprechende Gegen­zapfen (91) der Schlösser (89) hintergreifen.
     
    5. Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü­che,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schlösser (89) eine Breite entsprechend der Breite des Endlosförderers (17) aufweisen.
     
    6. Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü­che,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schlösser (89) in Form einer Platte ausgebil­det sind, welche über Abwinklungen am oberen und un­teren Rand die Gegenzapfen (91) trägt.
     
    7. Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü­che,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei Abschnitte (17′, 17˝) jeweils einheitlicher Länge vorgesehen sind, von denen der erste Abschnitt (17′) zur Aufnahme einer vorbestimmten Zahl von Mit­nehmern (19), z.B. von 24 Mitnehmern (19) ausgebil­det ist, während der zweite Abschnitt (17˝) keine Mitnehmer trägt und die auf beiden Seiten der Spinn­maschine (27) angeordneten, mit Mitnehmern (19) be­ stuckten Abschnitte (17′) des Endlosförderers (17) an den Stirnenden verbindet.
     
    8. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei Sorten von Abschnitten, die mit Mitnehmern (19) bestückt sind, vorgesehen sind, und zwar ein Ab­schnitt mit einer für einen ersten Spinnstellenab­stand von beispielsweise 75 mm geeigneten Länge und ein Abschnitt mit einer für einen zweiten Spinnstel­lenabstand von beispielsweise 70 mm geeigneten Länge, wobei zusätzlich noch zwei die beiden Maschi­nenseiten verbindender Abschnitte (17˝) ohne Mitneh­mer (19) als drittes und viertes Element vorgesehen sein können.
     
    9. Verfahren zur Montage eines Endlosförderers einer Spinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü­che,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zunächst die Mitnehmer (19) an den zugeordneten Abschnitten (17′) in möglichst genauer Positionie­rung fest angebracht werden, daß dann der Endlosför­derer (17) mit einer vorberechneten Anordnung von Schlössern (89) an der Spinnmaschine montiert und ge­spannt werden, daß dann der Endlosförderer (17) in die Hülsenwechselstellung verfahren wird, daß an­schließend die Ausrichtung der einzelnen Mitnehmer (19) bzw. Tragzapfen (13) relativ zur zugeordneten Spinnstelle überprüft wird und daß anschließend dort, wo keine exakte Ausrichtung vorliegt, durch Längenveränderung oder Austausch von Schlössern (89) die einzelnen Abschnitte (17′) in eine exakte Aus­richtposition relativ zu den zugeordneten Spinnstel­len (11) gebracht werden.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht