[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibladungs-Portionierer nach den im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Bei einem derartigen aus der DE-PS 14 28 711 bekannten Portionierer werden von einer
hydraulisch betätigbaren Verschiebevorrichtung modulartige Treibladungselemente aus
einer Bevorratungsposition hintereinander in eine Ladeschale geschoben und anschließend
für den Ladevorgang einer Rohrwaffe von der Ladeschale in eine einschubbereite Stellung
hinter das Waffenrohr hochgeschwenkt. Bei längeren Treibladungsätzen entsteht durch
die nacheinander in Längsrichtung in die Ladeschale einführbaren Treibladungsmodule
nachteilig eine vergleichsweise große und einer Kadenzerhöhung entgegenstehende Beladezeit
der Treibladungsschale.
[0003] Aus der DE 34 37 588 A1 ist eine um einen Schildzapfen fest gelagerten Transferarm
einer Rohrwaffe schwenkbare Ladeschale bekannt, die einerseits ebenfalls in Axialrichtung
und andererseits in Querrichtung Treibladungsmodule in verschiedener Anzahl unmittelbar
aus einem Treibladungsmagazin aufnehmen kann. Die Zuführung der Treibladungsmodule
wird hier von der Form des Treibladungsmagazins bestimmt, wobei eine Ausführung des
Treibladungsmagazins als Schachtmagazin mit Quereinteilung eine innerhalb des Magazins
integrierte Hebelmechanik erfordert, wodurch die in den quer zur Ladeschale angeordneten
Magazinschächten befindlichen Treibladungsmodule unmittelbar in die Ladeschale befördert
werden können. Für die Zuführung der in den seitlich neben der Ladeschale angeordneten
Magazinschächten befindlichen Treibladungsmodule in die Ladeschale müssen die Treibladungsmodule
jedoch ebenfalls nacheinander in die Ladeschale verschoben werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Treibladungs-Portionierer bereitzustellen, der
magazinunabhängig eine stets gleichzeitige mengenvariable Zuführung von Treibladungsmodulen
in eine Ladeschale gestattet.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Merkmalen
der Unteransprüche hervor.
[0007] Der erfindungsgemäße Portionierer bildet eine selbsttätige von einem Treibladungsmagazin
losgelöste Übergabestation der Treibladungsmodule, die vorteilhaft wahlweise Treibladungsmodule
aus artverschiedenen Magazinen, beispielsweise aus Trommel-, Band-, Ketten-, Schüttgut-
oder Schachtmagazinen aufnehmen und gleichzeitig einen aus einem bis n Treibladungsmodulen
bestehenden Treibladungssatz einer Ladungsschale übergeben kann.
[0008] In weiter vorteilhafter Weise kann jedes im Portionierer befindliche Treibladungsmodul
einzeln von einem Querschieber individuell angetrieben und somit ein mengenvariabler
Treibladungssatz auf kürzestem Wege in die Ladeschale für den Weitertransport hinter
das Waffenrohr quer verschoben werden. Dadurch wird losgelöst von magazinspezifischen
Vorschubgeschwindigkeiten der Treibladungsmodule eine gleichbleibend kurzzeitige
Beladezeit für die Ladeschale erreicht.
[0009] Die Erfindung wird anhand zweier in den Figuren dargestellter Ausführungsbeispiele
des näheren erläutert.
[0010] Es zeigt:
Figur 1: einen Portionierer mit einem individuellen Querverschub der aufgenommenen
Treibladungsmodule;
Figur 2: einen Portionierer mit einem gemeinsamen Querverschub vorportionierter Treibladungsmodule.
[0011] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Portionierer 10, 12 sind gegenüber einer
vorzugsweise mit einem nicht dargestellten Treibladungsmagazin in Wirkverbindung
stehenden Transportvorrichtung 18 in der Verschieberichtung 16 der Treibladungsmodule
14 und einer um einen Transferarm 42 schwenkbaren Ladeschale 20 gegenüberliegend angeordnet.
Der Transferarm 42 ist um eine Schildzapfenachse 44 eines nicht dargestellten Waffenrohres
drehbar gelagert, während der Portionierer 10, 12 und das Treibladungsmagazin unmittelbar
an einem nicht dargestellten Panzerturm befestigt sein können.
[0012] Die dargestellten Portionierer 10, 12 enthalten jeweils ein in Längsrichtung 16 U-förmig
ausgebildetes Gehäuse 28, 30 zur Aufnahme der Treibladungsmodule 14, das an der zur
Ladeschale 20 weisenden Seite 32 geöffnet ist.
[0013] Der in der Figur 1 dargestellte Portionierer 10 enthält auf der Rückseite seines
Gehäuses 28 eine Vielzahl von in Querrichtung 24 bewegbaren Schiebern 26, wobei jeweils
ein Schieber einem Treibladungsmodul 14 zugeordnet ist und dadurch mengenvariabel
in der Länge unterschiedliche Treibladungssätze 15 gleich- und kurzzeitig und somit
kadenzbestimmend der Ladeschale 20 zugeführt werden können. Im Ausführungsbeispiel
der Figur 1 sind vier von sechs dargestellten Schiebern 26 von jeweils einem andeutungsweise
dargestellten Antrieb 34, beispielsweise einer hydraulischen Kolbenzylindereinheit,
zur Beladung der Ladeschale 20 sicher, gleichzeitig und schnell quer verschoben worden.
Die jeweils individuell antreibbaren Schieber 26 sind außerhalb des Portionierers
10 zusätzlich jeweils in einem Lager 27 stabil gelagert. An jedem in das Gehäuse 28
hineinragenden Ende eines Schiebers 26 ist für einen schonenden Querverschub der Treibladungsmodule
14 jeweils eine der Länge und dem Durchmesser eines Treibladungsmoduls 14 angepaßte
Schieberfläche 29 angeordnet.
[0014] Die Treibladungsmodule 14 werden dem Portionierer 10 einseitig in axialer Richtung
16 zugeführt, wozu die Vorrichtung 18 eine in nicht dargestellter Weise mit dem Treibladungsmagazin
in Wirkverbindung stehende Treibladungssammelrinne 19 und einen Schieber 38 zum Verschieben
der in der Sammelrinne 19 von dem Magazin übernommenen Treibladungsmodule 14 enthält.
Dieser Schieber 38 ist quer zur Sammelrinne 19 angeordnet und umschließt auf der
außenliegenden Seite als Mutter eine zur einem Gewindetrieb gehörende Gewindespindel
40. Diese Gewindespindel ist in nicht dargestellter Weise mit einem Getriebemotor
und einer Bremse verbunden, wodurch vorteilhaft neben einer raumsparenden und robusten
Bauweise eine hohe Positioniergenauigkeit der Treibladungsmodule beim Zuführen in
den Positionierer 10, 12 erzielbar ist. Die Gewindespindel 40 ist im dargestellten
Beispiel vorzugsweise über eine Wand 41 des nicht dargestellten Magazins drehbar
gelagert, während der Schieber 38 in einer Längsnute 35 der Wand 41 geführt wird.
[0015] Damit die über ein Verbindungrohr 31 von der Sammelrinne 19 in den Portionierer 10
verschiebbaren Treibladungsmodule 14 gegenüber dem Treibladungsmagazin bzw. den auf
der Sammelrinne 19 befindlichen Treibladungsmodulen 14 abgeschottet werden können,
ist quer zur Verschieberichtung 16 der Treibladungsmodule 14 in der Wand 41 eine Schottür
36 gelagert. Die Schottür 36 ist im vorderen Bereich 37 angeschrägt, wodurch sie
schonend zwischen die Treibladungsmodule 14 geschoben und eine mengenmäßige Begrenzung
der für den Portionierer 10 aufzunehmenden Treibladungsmodule 14 durchführen kann.
[0016] Die Treibladungsschale 20 ist ebenfalls U-förmig ausgebildet und liegt mit ihrer
offenen Längsseite 21 der offenen Längsseite 32 des Portionierers 10 unmittelbar gegenüber.
Die geschlossene Rückseite der Treibladungsschale 20 ist über einen Steg 25 mit einem
auf dem Transferarm 42 angeordneten Lager 43 verbunden und dadurch in die Richtung
45 um den Transferarm 42 hochschwenkbar. Der um die Schildzapfenachse 44 drehbare
Transferarm 42 nimmt in der heruntergeschwenkten Stellung die Treibladungsmodule
14 in kürzester Beladezeit über die Ladeschale 20 von dem Portionierer 10 auf und
schwenkt sie anschließend, der Richtung 46 entgegengesetzt, hinter das Waffenrohr
zur unmittelbaren Zuführung in einen nicht dargestellten Waffenrohrladungsraum.
[0017] Bei dem in der Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an dem Portionierer
12 zwei parallel in der vorbeschriebenen Weise antreibbare Schieber 22 angeordnet,
die auf der Innenseite des Portionierers 12 über eine einzige der Länge des Portionierers
12 entsprechende Schieberfläche 33 verbunden sind. Die in diesem Fall durch eine
in senkrechte Richtung 47 bewegbare Schottür mengenmäßig vorbestimmten Treibladungsmodule
14 des Portionierers 12, werden über die Schieberflächen 33 gemeinsam der Ladeschale
20 ebenfalls kurzzeitig zugeführt.
Bezugszeichen-Liste
[0018]
10 Portionierer
12 Portionierer
14 Treibladungsmodul
15 Treibladungssatz
16 Richtung
18 Vorrichtung
19 Sammelrinne
20 Ladeschale
21 Längsseite
22 Schieber
24 Querrichtung
25 Steg
26 Schieber
27 Lager
28 Gehäuse
29 Fläche
30 Gehäuse
31 Verbindungsrohr
32 Seite
33 Fläche
34 Antriebsmittel
35 Längsnute
36 Schottür
37 Bereich
38 Schieber
40 Spindel
41 Wand
42 Transferarm
43 Lager
44 Schildzapfenachse
45 Richtung
46 Drehrichtung
47 Richtung
48 Schottür
1. Treibladungs-Portionierer für eine mengenvariabel beladbare Ladeschale (20) mit
einer Treibladungsmodule (14) in eine axiale Richtung (16) transportierbaren Vorrichtung
(18),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) der Portionierer (10; 12) ist gegenüber der Vorrichtung (18) in der axialen Verschieberichtung
(16) der Treibladungsmodule (14) und der Ladeschale (20) gegenüberliegend angeordnet;
b) der Portionierer (10; 12) enthält wenigstens einen die Treibladungsmodule (14)
in einer vorbestimmten Anzahl gleichzeitig in Querrichtung (24) in die Ladeschale
(20) transportierbaren Schieber (22, 26).
2. Treibladungs-Portionierer nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine der maximalen Anzahl der im Treibladungs-Portionierer (10) befindlichen Treibladungsmodule
(14) entsprechende Anzahl die Treibladungsmodule (14) in Querrichtung (24) bewegende
Schieber (26), wobei jeweils ein Schieber (26) einem Treibladungsmodul (14) zugeordnet
ist.
3. Treibladungs-Portionierer nach Anspruch 1 und 2,
gekennzeichnet durch ein in Längsrichtung (16) U-förmig ausgebildetes Gehäuse (28, 30), an dem die zur
Ladeschale (20) weisende Seite (32) geöffnet ist.
4. Treibladungs-Portionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß jedem Schieber (26) ein eigenes Antriebsmittel (34) zugeordnet ist.
5. Treibladungs-Portionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch eine zwischen der Vorrichtung (18) und dem Portionierer (10, 12) quer zur axialen
Verschieberichtung (16) der Treibladungsmodule (14) bewegbare Schottür (36).
6. Treibladungs-Portionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transportvorrichtung (18) einen Schieber (38) enthält, der zur Bewegung
in Axialrichtung (16) mit einer rotierbaren Gewindespindel (40) formschlüssig verbunden
ist.