(19)
(11) EP 0 418 462 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1991  Patentblatt  1991/13

(21) Anmeldenummer: 90107795.8

(22) Anmeldetag:  25.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F41A 9/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 18.09.1989 DE 3931059

(71) Anmelder: Rheinmetall GmbH
40880 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Grabner, Dieter
    D-4156 Willich 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Treibladungs-Portionierer für eine mengenvariabel beladbare Ladeschale


    (57) Die Erfindung betrifft einen Treibladungs-Portionierer für eine mengenvariabel beladbare Ladeschale zur anschließen­den Zuführung der Treibladungsmodule in eine einschubberei­te Stellung hinter ein Waffenrohr. Damit die Ladeschale (20) magazinunabhängig und kurzzeitig beladen werden kann, ist in der Verschieberichtung (16) der in einer Sammelrin­ne (19) einer Verschiebevorrichtung (18) aufgenommenen Treibladungsmodule (14) und der Ladeschale (20) gegenüber­liegend ein Treibladungs-Portionierer (10) angeordnet. Der Treibladungs-Portionierer (10) enthält jedem aufgenommenem Treibladungsmodul (14) zugeordnet, einen individuell an­treibbaren Schieber (26). Dadurch können Treibladungssätze (15) in unterschiedlicher Länge durch einen minimalen Quer­verschub gemeinsam kurzzeitig der Ladeschale (20) zuge­führt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Treibladungs-Portionierer nach den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

    [0002] Bei einem derartigen aus der DE-PS 14 28 711 bekannten Por­tionierer werden von einer hydraulisch betätigbaren Ver­schiebevorrichtung modulartige Treibladungselemente aus einer Bevorratungsposition hintereinander in eine Ladescha­le geschoben und anschließend für den Ladevorgang einer Rohrwaffe von der Ladeschale in eine einschubbereite Stel­lung hinter das Waffenrohr hochgeschwenkt. Bei längeren Treibladungsätzen entsteht durch die nacheinander in Längs­richtung in die Ladeschale einführbaren Treibladungsmodule nachteilig eine vergleichsweise große und einer Kadenzerhö­hung entgegenstehende Beladezeit der Treibladungsschale.

    [0003] Aus der DE 34 37 588 A1 ist eine um einen Schildzapfen fest gelagerten Transferarm einer Rohrwaffe schwenkbare Ladeschale bekannt, die einerseits ebenfalls in Axialrich­tung und andererseits in Querrichtung Treibladungsmodule in verschiedener Anzahl unmittelbar aus einem Treibladungs­magazin aufnehmen kann. Die Zuführung der Treibladungsmodu­le wird hier von der Form des Treibladungsmagazins be­stimmt, wobei eine Ausführung des Treibladungsmagazins als Schachtmagazin mit Quereinteilung eine innerhalb des Maga­zins integrierte Hebelmechanik erfordert, wodurch die in den quer zur Ladeschale angeordneten Magazinschächten be­findlichen Treibladungsmodule unmittelbar in die Ladescha­le befördert werden können. Für die Zuführung der in den seitlich neben der Ladeschale angeordneten Magazinschäch­ten befindlichen Treibladungsmodule in die Ladeschale müs­sen die Treibladungsmodule jedoch ebenfalls nacheinander in die Ladeschale verschoben werden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Treibladungs-Portio­nierer bereitzustellen, der magazinunabhängig eine stets gleichzeitige mengenvariable Zuführung von Treibladungsmo­dulen in eine Ladeschale gestattet.

    [0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin­dung gehen aus den Merkmalen der Unteransprüche hervor.

    [0007] Der erfindungsgemäße Portionierer bildet eine selbsttätige von einem Treibladungsmagazin losgelöste Übergabestation der Treibladungsmodule, die vorteilhaft wahlweise Treibla­dungsmodule aus artverschiedenen Magazinen, beispielsweise aus Trommel-, Band-, Ketten-, Schüttgut- oder Schachtmaga­zinen aufnehmen und gleichzeitig einen aus einem bis n Treibladungsmodulen bestehenden Treibladungssatz einer Ladungsschale übergeben kann.

    [0008] In weiter vorteilhafter Weise kann jedes im Portionierer befindliche Treibladungsmodul einzeln von einem Querschie­ber individuell angetrieben und somit ein mengenvariabler Treibladungssatz auf kürzestem Wege in die Ladeschale für den Weitertransport hinter das Waffenrohr quer verschoben werden. Dadurch wird losgelöst von magazinspezifischen Vor­schubgeschwindigkeiten der Treibladungsmodule eine gleich­bleibend kurzzeitige Beladezeit für die Ladeschale er­reicht.

    [0009] Die Erfindung wird anhand zweier in den Figuren dargestell­ter Ausführungsbeispiele des näheren erläutert.

    [0010] Es zeigt:

    Figur 1: einen Portionierer mit einem individuellen Quer­verschub der aufgenommenen Treibladungsmodule;

    Figur 2: einen Portionierer mit einem gemeinsamen Quer­verschub vorportionierter Treibladungsmodule.



    [0011] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Portionierer 10, 12 sind gegenüber einer vorzugsweise mit einem nicht darge­stellten Treibladungsmagazin in Wirkverbindung stehenden Transportvorrichtung 18 in der Verschieberichtung 16 der Treibladungsmodule 14 und einer um einen Transferarm 42 schwenkbaren Ladeschale 20 gegenüberliegend angeordnet. Der Transferarm 42 ist um eine Schildzapfenachse 44 eines nicht dargestellten Waffenrohres drehbar gelagert, während der Portionierer 10, 12 und das Treibladungsmagazin unmit­telbar an einem nicht dargestellten Panzerturm befestigt sein können.

    [0012] Die dargestellten Portionierer 10, 12 enthalten jeweils ein in Längsrichtung 16 U-förmig ausgebildetes Gehäuse 28, 30 zur Aufnahme der Treibladungsmodule 14, das an der zur Ladeschale 20 weisenden Seite 32 geöffnet ist.

    [0013] Der in der Figur 1 dargestellte Portionierer 10 enthält auf der Rückseite seines Gehäuses 28 eine Vielzahl von in Querrichtung 24 bewegbaren Schiebern 26, wobei jeweils ein Schieber einem Treibladungsmodul 14 zugeordnet ist und da­durch mengenvariabel in der Länge unterschiedliche Treibla­dungssätze 15 gleich- und kurzzeitig und somit kadenzbe­stimmend der Ladeschale 20 zugeführt werden können. Im Aus­führungsbeispiel der Figur 1 sind vier von sechs darge­stellten Schiebern 26 von jeweils einem andeutungsweise dargestellten Antrieb 34, beispielsweise einer hydrauli­schen Kolbenzylindereinheit, zur Beladung der Ladeschale 20 sicher, gleichzeitig und schnell quer verschoben worden. Die jeweils individuell antreibbaren Schieber 26 sind außerhalb des Portionierers 10 zusätzlich jeweils in einem Lager 27 stabil gelagert. An jedem in das Gehäuse 28 hineinragenden Ende eines Schiebers 26 ist für einen schonenden Querverschub der Treibladungsmodule 14 je­weils eine der Länge und dem Durchmesser eines Treibla­dungsmoduls 14 angepaßte Schieberfläche 29 angeordnet.

    [0014] Die Treibladungsmodule 14 werden dem Portionierer 10 ein­seitig in axialer Richtung 16 zugeführt, wozu die Vorrich­tung 18 eine in nicht dargestellter Weise mit dem Treibla­dungsmagazin in Wirkverbindung stehende Treibladungssammel­rinne 19 und einen Schieber 38 zum Verschieben der in der Sammelrinne 19 von dem Magazin übernommenen Treibladungsmo­dule 14 enthält. Dieser Schieber 38 ist quer zur Sammelrin­ne 19 angeordnet und umschließt auf der außenliegenden Sei­te als Mutter eine zur einem Gewindetrieb gehörende Gewin­despindel 40. Diese Gewindespindel ist in nicht dargestell­ter Weise mit einem Getriebemotor und einer Bremse verbun­den, wodurch vorteilhaft neben einer raumsparenden und ro­busten Bauweise eine hohe Positioniergenauigkeit der Treib­ladungsmodule beim Zuführen in den Positionierer 10, 12 erzielbar ist. Die Gewindespindel 40 ist im dargestellten Beispiel vorzugsweise über eine Wand 41 des nicht darge­stellten Magazins drehbar gelagert, während der Schieber 38 in einer Längsnute 35 der Wand 41 geführt wird.

    [0015] Damit die über ein Verbindungrohr 31 von der Sammelrinne 19 in den Portionierer 10 verschiebbaren Treibladungsmodu­le 14 gegenüber dem Treibladungsmagazin bzw. den auf der Sammelrinne 19 befindlichen Treibladungsmodulen 14 abge­schottet werden können, ist quer zur Verschieberichtung 16 der Treibladungsmodule 14 in der Wand 41 eine Schottür 36 gelagert. Die Schottür 36 ist im vorderen Bereich 37 ange­schrägt, wodurch sie schonend zwischen die Treibladungsmo­dule 14 geschoben und eine mengenmäßige Begrenzung der für den Portionierer 10 aufzunehmenden Treibladungsmodule 14 durchführen kann.

    [0016] Die Treibladungsschale 20 ist ebenfalls U-förmig ausgebil­det und liegt mit ihrer offenen Längsseite 21 der offenen Längsseite 32 des Portionierers 10 unmittelbar gegenüber. Die geschlossene Rückseite der Treibladungsschale 20 ist über einen Steg 25 mit einem auf dem Transferarm 42 ange­ordneten Lager 43 verbunden und dadurch in die Richtung 45 um den Transferarm 42 hochschwenkbar. Der um die Schildzap­fenachse 44 drehbare Transferarm 42 nimmt in der herunter­geschwenkten Stellung die Treibladungsmodule 14 in kürze­ster Beladezeit über die Ladeschale 20 von dem Portionie­rer 10 auf und schwenkt sie anschließend, der Richtung 46 entgegengesetzt, hinter das Waffenrohr zur unmittelbaren Zuführung in einen nicht dargestellten Waffenrohrladungs­raum.

    [0017] Bei dem in der Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an dem Portionierer 12 zwei parallel in der vorbe­schriebenen Weise antreibbare Schieber 22 angeordnet, die auf der Innenseite des Portionierers 12 über eine einzige der Länge des Portionierers 12 entsprechende Schieberflä­che 33 verbunden sind. Die in diesem Fall durch eine in senkrechte Richtung 47 bewegbare Schottür mengenmäßig vor­bestimmten Treibladungsmodule 14 des Portionierers 12, wer­den über die Schieberflächen 33 gemeinsam der Ladeschale 20 ebenfalls kurzzeitig zugeführt.

    Bezugszeichen-Liste



    [0018] 

    10 Portionierer

    12 Portionierer

    14 Treibladungsmodul

    15 Treibladungssatz

    16 Richtung

    18 Vorrichtung

    19 Sammelrinne

    20 Ladeschale

    21 Längsseite

    22 Schieber

    24 Querrichtung

    25 Steg

    26 Schieber

    27 Lager

    28 Gehäuse

    29 Fläche

    30 Gehäuse

    31 Verbindungsrohr

    32 Seite

    33 Fläche

    34 Antriebsmittel

    35 Längsnute

    36 Schottür

    37 Bereich

    38 Schieber

    40 Spindel

    41 Wand

    42 Transferarm

    43 Lager

    44 Schildzapfenachse

    45 Richtung

    46 Drehrichtung

    47 Richtung

    48 Schottür




    Ansprüche

    1. Treibladungs-Portionierer für eine mengenvariabel be­ladbare Ladeschale (20) mit einer Treibladungsmodule (14) in eine axiale Richtung (16) transportierbaren Vorrichtung (18),
    gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) der Portionierer (10; 12) ist gegenüber der Vorrich­tung (18) in der axialen Verschieberichtung (16) der Treibladungsmodule (14) und der Ladeschale (20) gegenüberliegend angeordnet;

    b) der Portionierer (10; 12) enthält wenigstens einen die Treibladungsmodule (14) in einer vorbestimmten Anzahl gleichzeitig in Querrichtung (24) in die La­deschale (20) transportierbaren Schieber (22, 26).


     
    2. Treibladungs-Portionierer nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch eine der maximalen Anzahl der im Treibladungs-Portionierer (10) befindlichen Treibladungsmodule (14) entsprechen­de Anzahl die Treibladungsmodule (14) in Querrichtung (24) bewegende Schieber (26), wobei jeweils ein Schie­ber (26) einem Treibladungsmodul (14) zugeordnet ist.
     
    3. Treibladungs-Portionierer nach Anspruch 1 und 2,
    gekennzeichnet durch ein in Längsrichtung (16) U-förmig ausgebildetes Gehäuse (28, 30), an dem die zur Ladeschale (20) weisende Seite (32) geöffnet ist.
     
    4. Treibladungs-Portionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß jedem Schieber (26) ein eigenes Antriebsmittel (34) zu­geordnet ist.
     
    5. Treibladungs-Portionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    gekennzeichnet durch eine zwi­schen der Vorrichtung (18) und dem Portionierer (10, 12) quer zur axialen Verschieberichtung (16) der Treib­ladungsmodule (14) bewegbare Schottür (36).
     
    6. Treibladungs-Portionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Transportvorrichtung (18) einen Schieber (38) ent­hält, der zur Bewegung in Axialrichtung (16) mit einer rotierbaren Gewindespindel (40) formschlüssig verbun­den ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht