[0001] Die Erfindung betrifft ein Schachtmagazin für modulare Treibladung nach den im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Aus der DE 34 37 588 A1 ist ein Schachtmagazin bekannt, bei dem die Treibladungsmodule
beispielsweise über eine schiefe Ebene in die Entnahmeposition geführt werden. Um
eine Abhängigkeit dieses Treibladungsmodultransportes von einer Fahrzeugschräglage
zu vermeiden, ist es notwendig, den Nutzraum und somit die Packungsdichte durch eine
raumzehrende Neigung der schiefen Ebene einzuschränken.
[0003] Aus der gleichen Druckschrift ist es des weiteren bekannt, den Treibladungsmodultransport
innerhalb des Magazins über einen aufwendigen Hebelmechanismus zu steuern, wobei jeweils
ein Hebel einem auf der schiefen Ebene gelagerten Treibladungsmodul zugeordnet ist.
Dadurch, daß diese einzelnen Hebel Sperr- und Transportfunktion für die Treibladungsmodule
ausführen müssen, ist kein gleichzeitiger, sondern nur ein nacheinander durchzuführender
Quertransport der auf dem Magazinboden befindlichen Treibladungsmodule bis in eine
Sammelrinne möglich.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schachtmagazin für modulare Treibladung mit einer
erhöhten Packungsdichte und einer einfachen sowie schnellen Transportmöglichkeit der
im Schachtmagazin gelagerten Treibladungsmodule in eine Entnahmeposition zu schaffen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Merkmalen der Unteransprüche
hervor.
[0007] Dadurch, daß erfindungsgemäß der Magazinboden rechtwinklig zu den Magazinschächten
angeordnet ist und die Zuführung der gelagerten Treibladungsmodule unabhängig von
einer schiefen Ebene eines Magazinbodens erfolgt, können alle senkrechten Magazinschächte
die gleiche Anzahl Treibladungsmodule aufnehmen, wodurch das Totvolumen des gesamten
Magazins verringert und die Packungsdichte vorteilhaft erhöht wird.
[0008] Durch einen über die gesamte Magazinbreite reichenden Querschieber können des weiteren
auf einfache und zeitsparende Weise alle auf dem Magazinboden befindlichen Treibladungsmodule
gleichzeitig verschoben und intermittierend in eine Sammelrinne transportiert werden.
[0009] Der Querschieber wird des weiteren vorteilhaft von nur einem einzigen Antriebsaggregat
über eine Synchronsteuerung beidseits des Magazins quer zu den eingelagerten Treibladungsmodulen
formschlüssig angetrieben, so daß alle auf dem Magazinboden befindlichen Treibladungsmodule
parallel und reihenweise in die Sammelrinne transportiert werden können.
[0010] Der Quertransport der Treibladungsmodule in die Sammelrinne erfolgt sicher in jeder
Fahrzeuglage, zumal die von dem Querschieber zu verschiebenden Treibladungsmodule,
bevor sie in die Sammelrinne gelangen können, unmittelbar vor der Sammelrinne durch
eine Halteklappe in ihrer Lage gehalten werden.
[0011] Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal enthält jeweils eine Wand eines Magazinschachtes
unterhalb der untersten Modulreihe einen Sperrhebel, wodurch alle in den untersten
Schachtreihen befindlichen Treibladungsmodule gleichzeitig auf den Magazinboden für
den anschließenden Querverschub fallen können.
[0012] Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal befindet sich die Sammelrinne unterhalb
der vorderen senkrechten Magazinschachtreihe, wodurch die Zeit während der Zurückbewegung
des Querschiebers durch eine unmittelbare Zuführung der untersten Treibladungsmodulreihe
aus dem vorderen Schacht in die Sammelrinne genutzt werden kann.
[0013] Ein anderes Ausgestaltungsmerkmal verdeutlicht, daß jedes innerhalb eines Schachtes
befindliche Treibladungsmodul oberhalb durch eine in Entleerungsrichtung nachgiebige
Sperre fixiert ist, wodurch jedes Treibladungsmodul auf drei Seiten, also oberhalb,
seitlich und nach unten stabil abgestützt ist und eine sichere Anordnung, insbesondere
während der Fahrt gewährleistet ist.
[0014] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles des näheren erläutert.
[0015] Es zeigt:
Figur 1 das Schachtmagazin in einer perspektivischen Ansicht,
Figur 2 eine Vorderansicht des Schachtmagazins.
[0016] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Schachtmagazin 10 bildet bei größtmöglicher
Ladekapazität eine Systemkomponente zur Realisierung eines schnellen, sicheren und
vollautomatischen Ladevorganges von modularer Treibladung 12 aus einer Bevorratungsposition
eines Schachtmagazins 10 bis hin zu einem nicht dargestellten Waffenrohr bzw. in den
Ladungsraum dieses Waffenrohres.
[0017] Das Schachtmagazin 10 ist vorzugsweise in einem nicht dargestellten Turm eines Panzerfahrzeuges
angeordnet, von wo aus die bevorrateten Treibladungsmodule 12 über nicht zur Erfindung
gehörenden automatisch steuerbaren Zuführeinheiten dem Waffenrohr zugeführt werden.
[0018] Das dargestellte Schachtmagazin 10 enthält zur Aufnahme der Treibladungsmodule 12
vorzugsweise acht parallel nebeneinander angeordnete Magazinschächte 11, die durch
senkrechte Schachtwände 16 voneinander getrennt werden. Die Schachtwände 16 reichen
nicht bis zum Magazinboden 18, sondern sie gestatten einen freien Durchgang 19 zur
Zuführung der Treibladungsmodule 12 in eine Sammelrinne 20, die sich am unteren Ende
der vorderen Magazinstirnseite befindet.
[0019] Der Magazinboden 18 ist in Zuführrichtung 22 der Treibladungsmodule 12 rechtwinklig
zu den Schachtwänden 16 angeordnet, so daß alle Magazinschächte 11 die gleiche Modulanzahl
aufnehmen können, die in horizontalen Reihen 14 jeweils übereinander gestapelte Schachtreihen
24, 24′ bilden.
[0020] Zur Zuführung fallen die Treibladungsmodule 12 der in der untersten Ebene befindlichen
Treibladungsmodulreihen 14 zunächst in die Richtung 30 auf den Magazinboden 18, von
wo aus sie von einem automatisch antreibbaren Querschieber 26 reihenweise der Sammelrinne
20 zugeführt werden.
[0021] Der Querschieber 26 ist schachtparallel angeordnet, und besteht aus einem über die
Magazinbreite b hinausragenden Joch, das auf beiden Magazinseiten mit einer elektrisch
steuerbaren Antriebseinheit 28 formschlüssig verbunden ist. Die Antriebseinheit 28
besteht aus wenigstens einem Motor 32, der als Elektro- oder als Hydraulikmotor ausgeführt
sein kann, einem daran angeschlossenen Getriebe 34 und jeweils einer auf jeder Magazinlängsseite
36, 37 mit dem Getriebe verbundenen Gewindespindel 38, 39, wobei jede Gewindespindel
38, 39 in ein endseitig am Querschieber 26 angeordnetes Innengewinde 40 eingreift.
Zur Gewährleistung einer synchronen Drehbewegung 41 ist die auf der Magazinlängsseite
37 befindliche Gewindespindel 39 über eine mit dem Getriebe 34 verbundene Welle 35
und ein nicht dargestelltes Umlenkgetriebe verbunden. Die Antriebsweise des Querschiebers
26 gewährleistet durch den Gewindespindelantrieb eine präzise intermittierenden Vortransport
der auf dem Magazinboden 18 befindlichen Treibladungsmodule in die Zuführrichtung
22.
[0022] Die Treibladungsmodule 12 werden innerhalb der Magazinschächte 11 in der unteren
Richtung 30 durch Sperrklappen 42 gehalten, welche unterhalb der untersten Modulreihe
14 an jeweils einer Schachtwand 16 eines Schachtes 11 befestigt sind. Die Sperrklappen
42 sind steuerbar und können, wenn der Querschieber 26 sich in seiner Ausgangsposition
zurückbewegt hat, gemeinsam geöffnet werden. Dadurch stehen alle jeweils in der unteren
Ebene befindlichen Modulreihen 14 für den Querverschub in die Sammelrinne 20 bereit.
Die Klappen 42 bestimmen des weiteren maßgeblich den Freigang der Treibladungsmodule
12 innerhalb eines Magazinschachtes 11, weshalb sie raumsparend innerhalb der Schachtwände
16 befestigt sind.
[0023] Zur Überbrückung der während des Schieberrücklaufs entstehenden Ausfallzeit ist
der vordere Magazinschacht 24 als Pufferschacht ausgebildet. Er ist unmittelbar oberhalb
der Sammelrinne 20 angeordnet und wird dann jeweils über eine Klappe 42 gesteuert
entleert, wenn der Querschieber 26 sich in seine Ausgangsposition zurückbewegt.
[0024] Damit in Zuführrichtung 22 die Treibladungsmodule 12 nicht unkontrolliert in die
Sammelrinne 20 fallen, sondern gesteuert zugeführt werden können, enthält die zwischen
der vordersten Magazinreihe 24 und der benachbarten Magazinreihe 24′ angeordnete
Schachtwand 16 zusätzlich eine nachgiebige Halteklappe 44. Diese Halteklappe kann
in nicht dargestellter Weise federbelastet sein und während des Querverschubes der
Treibladungsmodule 12 wegschwenken, jedoch nach dem Austreten der vorderen Modulreihe
in die Sammelrinne 20 wieder zurückfedern und die Haltefunktion durchführen.
[0025] Damit beispielsweise während der Fahrt ein Springen der im Schachtmagazin 10 befindlichen
Treibladungsmodule 12 verhindert wird, sind an jeweils einer Wand 16 eines jeden
Schachtes 11, oberhalb eines jeden Moduls 12 bzw. der Modulreihen 14, in Entleerungsrichtung
30 nachgiebige Sperren 46 angeordnet. Die Treibladungsmodule 12 werden somit nicht
nur von unten durch die Sperrklappe 42 und seitlich durch die Schachtwände 16, sondern
auch nach oben durch die Sperren 46 sicher gehalten. Die Sperren 46 gewährleisten
nach Entnahme der untersten Treibladungsmodulebene ein Nachrutschen der Treibladungsmodule
durch das Moduleigengewicht. Die Sperren 46 sind federbelastet (nicht dargestellt)
und sind ebenfalls raumsparend innerhalb der Kontur der Schachtwand 16 gelagert.
Bezugszeichen-Liste
[0026]
10 Schachtmagazin
11 Schacht
12 Treibladung
14 Reihe
16 Schachtwand
18 Magazinboden
19 Durchgang
20 Sammelrinne
22 Zuführrichtung
24 Reihe
24′ Reihe
26 Querschieber
28 Antriebseinheit
30 Richtung
32 Motor
34 Getriebe
35 Welle
36 Magazinseite
37 Magazinseite
38 Gewindespindel
39 Gewindespindel
40 Innengewinde
41 Drehbewegung
42 Klappe
44 Klappe
46 Sperre
b Breite
1. Schachtmagazin für modulare Treibladung (12) mit senkrechten Schachtwänden (16)
zur Bevorratung übereinander gestapelter Treibladungsmodulreihen (14) und einem über
dem Magazinboden (18) von den Schachtwänden (16) gebildeten Durchgang (19) für eine
Zuführung der Treibladungsmodule (12) quer zu ihren Reihen (14) in eine Sammelrinne
(20),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) der Magazinboden (18) ist in Zuführrichtung (22) der Treibladungsmodule (12) rechtwinklig
zu den Schachtwänden (16) angeordnet,
b) in dem über dem Magazinboden (18) befindlichen Durchgang (19) ist ein automatisch
antreibbarer Querschieber (26) für die Zuführung der Treibladungsmodule (12) in die
Sammelrinne (20) angeordnet.
2. Schachtmagazin nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschieber (26) aus einem schachtparallel angeordneten und über die Magazinbreite
(b) hinausgehenden Joch besteht, das auf beiden Magazinseiten mit einer elektrisch
steuerbaren Antriebseinheit (28) formschlüssig verbunden ist.
3. Schachtmagazin nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (28) aus wenigstens einem Motor (32), einem daran angeschlossenen
Getriebe (34) und jeweils einer auf jeder Magazinlängsseite (36, 37) mit dem Getriebe
verbundenen Gewindespindel (38, 39) besteht, wobei jede Gewindespindel (38, 39) in
ein endseitig am Querschieber angeordnetes Innengewinde (40) eingreift.
4. Schachtmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an jeweils einer Wand (16) eines Schachtes unterhalb der untersten Modulreihe
(14) eine Sperrklappe (42) vorgesehen ist.
5. Schachtmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelrinne (20) unterhalb der vordersten senkrechten Magazinschachtreihe
(24) angeordnet ist.
6. Schachtmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen der vordersten Magazinreihe (24) und der benachbarten Magazinreihe
(24′) angeordnete Schachtwand (16) mit einer Halteklappe (44) für die von dem Querschieber
(26) in die Sammelrinne (20) verschiebbaren Treibladungsmodule (12) ausgerüstet ist.
7. Schachtmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß an jeweils einer Wand (16) eines jeden Schachtes (11) oberhalb eines jeden Moduls
(12) in Entleerrichtung (30) nachgiebige Sperren (46) vorgesehen sind.